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PHARMACOP@A| |

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preußiſche Pharmaco po, a

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Aus dem

Lateiniſchen über ſ etzt, g

und mit f

Dr. Carl Wilhelm Juch, 5

ve der Medicin und Chemie auf der Univerſitaͤt zu Mett mehrerer gelehrter Se g EUER, 8

*

ren b.er g,

ur Steiniſchen Buchhandlung. 1805,

5 | im Verlage der

*

2483

Es ee 5 | er Praefamen-

AR, | 8 *

Jen inde ab anno 1725, ex quo regia auctoritate nobis concessum est privilegium exclusivum edendi Ditpensa-

torium Borusso - Brander tertia haec est recensio, quam curare et luce puplica donare consultum nobis

+ visum ost; non quidem, ut imitemur exempla Dispensatoriorum, quae recentius apud exteros prodierunt, quibusque * justum pretium statuere non recusamus, cum sint documenti instar, quanta incrementa ceperit harum quoque

* an. 1 * rerum scientia, sed potius persuasum nobis habuimus, editionem Dispensatorii nostri anno 1781 excusam, haud. *

pauca medicamina, tam simplicia quam composita, genio nostro non solum minus accommodata, sed etiam super-

Hua, complecti.

1 Hang ob causam decrevimus, sublata ista, quantum pate, medicamentorum farragine, alia remedia, eri re e 1 N * probata, substituere, ideoque pharmacopolis in parandis medicaminibus viam

jeditiorem et tutiorem monstrare, quinimo eos liberare ab excusatione, aliqua ex parte e quod superflua

inutili medicaminum copia reliquorum praestantiorum in vendendo pretium nimis augeatur, cui incommode

* 8 etiam nova Taxa medicinalis propediem promulganda occurret.

Neque vero ullo modo praetereundum est silentio, susceptum esse opus moderante summo nostro antistite, duce bellico et statuum administro Illustrissimo Comite a Schulenburg Kehnert, qui sub auspiciis Friderici Guilielmi III. patris Baia, rei medicae ac chirurgicae augendae et recte administrandae egregie summoque studio ac labore

eonsulens et providens, selectos etiam artis peritos constituit, quorum unito studio et labori haec pharmacopoca

novam suam constitutionem et formam debet. * a $

x

Brevem materiam pharmaceuticam Dispensatorio praemittendam esse existimavimus, ut simplicia, ex peregri-

y nis praesertim regionibus ad 1 adlata, eo facilius innotescant pharmaciae studiosis et pharmacopolis; noyam + quoque ad en celeberrimorum nostra aetate Chemicorum ermessen zequentes; ne terminorum noviorium forsan igmari, in errores incidant, non solum hactenus usitata nomina retinuimus, sed etiam indicem pharmaco-

poeae junximus, cujus ope pharmacopolac formulas praescriptas medicorum facili negotio intelligent, -

0 6 Ya j Quod

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*

. 1 2 1 IV. 5 0 . 78 - Quod remedia attinet arte chemica praeparata et comp, illis summäfides ac integritas 2 ra cum a viris in hac arte versatissimis non una vice, sed pluries „omni studio ac solertia elaborata prodierint. x 4 4

2 N * 1 2 Be In remediis compositis, Opium continentibus semper proportione

vun 27 2 N m indicayimus; nec minus certum rectum- 7 - * * N * . E 2 due medicaminum zam solidorum quem Auidorum pondus“eonstituimus, ne error imo vitae periculum inde enascatur. ; ö *

air 2 . 4 *

* * 4 ® x - 5 F Fatemur denique, non pauca in hoc Dispensatorio ‚superesse remedia tam simplicia quam cowposita, quäe quidem oblivioni jure tradi potuissent, sed opinioni Siga dm erst.

*

j Fi * 2 Be» vr R Labore nostro L. B. utere et conatibus nostris fave, Berolini d. 22. April 189044. ; - 3 5 214 ; N 0 a 1 - | 1 * * - * * —— 0 de £ r ß ⁵—d—. . TERTETE 7 1 20: ien 4 * Ren 1 2 8 r ee * 1. . 8 1 ** 1 7 4 4 ee 5 * Ne 5 N 2 * tl : N ü * 1 0 Er u * A 4 5 5 :

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Vorrede des Originals. 1

4 ee...

Com dem Jahre 1725, in welchem uns aus koͤniglicher Macht ein ausſchließliches Privilegium, das Preuſſiſch⸗Brandenburgiſche Apothekerbuch herauszugeben, ertheilt wurde, iſt dieſes bereits die dritte Um—⸗ arbeitung, welche uns zu veranſtalten noͤthig ſchien; Nicht eben aus der Abſicht um hierin dem Bey⸗

ſpiele auswaͤrtiger neu herausgegebener Dispenſatorien nachzuahmen deren vorzuͤglichen Werth wir um fo weniger miskennen, da ſie Beweiſe der wichtigen Fortſchritte ſind, welche auch in dieſem Theile der Wiſſen—

ſchaften gemacht worden: vielmehr geſchah es aus der Ueberzeugung daß unſer im Jahr 1801 herausgege— benes Apothekerbuch noch viele unſerm Zeitalter unangemeſſene und voͤllig uͤberfluͤſſige, ſowohl einfache als zuſammengeſetzte Arzneymittel enthalte.

Deswegen haben wir beſchloſſen, die uͤberfluͤſſigen Arzneymittel fo viel als möglich auszuſchließen, durch chemiſche und pharmaceutiſche Verſuche genug erpropte Heilmittel hingegen an ihre Stelle zu ſetzen

N und zugleich dem Apotheker leichtere und ſicherere Bereitungs Methoden der Arzneymittel an die Hand zu

geben, um ihnen einigermaſſen die nicht ganz ungegruͤndete Entſchuldigung zu benehmen, daß die Menge der uͤberfluͤſſigen und unbrauchbaren Arzneymittel den Preiß der uͤbrigen Vf vertheuere, welchem Uebel auch eiue neue Medicinaltaxe die gehoͤrigen Schranken ſetzen wird.

Wir duͤrfen auch nicht mit Stillſchweigen uͤbergehen, daß dieſe Arbeit unter der Leitung unſeres Hoͤchſten Vorſtehers, des Kriegs- und Staatsminiſters Grafen von Schulenburg Kehnert Exc. un- ternommen worden iſt, welcher unter der Regierung Friedrich Wilhelm III. unſeres Landesvaters, für die Erweiterung und beſte Beſorgung des Medicinal⸗ und Chirurgieweſens mit dem waͤrmſten Eifer, und der raſtloſeſten Thaͤtigkeit bemüht iſt, und auch in dieſem Fache ausgezeichnete geſchickte Männer erwählte, deren vereintem Fleiß und Bemuͤhung dieſes Apothekerbuch ſeine Einrichtung und Form verdankt.

Eine kurze Roharzneywaarenkunde glaubten wir dieſem Apothekerbuche deshalb vorſetzen zu muͤſſen,

damit die einfachen, beſonders aber die auslaͤndiſchen Arzneymittel den Apothekern und den die Pharmacie ſtudierenden leichter bekannt würden, wir haben auch nach dem Beyſpiele der beruͤhmteſten Chemiker die neue W einzufuͤhren uns bemuͤht, um aber denen welche mit derſelben unbekannt ſind, nicht lie 10 einein RE Veranlaſſung zu geben, haben wir die ſchon laͤngſt uͤblich geweſenen Namen nicht

nur

7 N 74 vI | 9 nur beybehalten, ſondern auch ein Verzeichniß derſelben been 91 angehängt. Durch Hilfe deſſelben koͤnnen die Apotheker die von den Aerzten vorgeſchriebenen man leichter verſtehen, und ſich dabey Raths erholen. N u..

Im Betreff der chemiſch bereiteten, und zuſammengeſetzten Heilmittel, wird man dieſen um fo we⸗ niger die groͤſte Zuverlaͤſſigkeit und Richtigkeit abſprechen koͤnnen, da fie von in der Chemie ſehr erfahrenen Männern, nicht nur ein- ſondern mehreremale mit der groͤſten Sorgfalt und Genauigkeit bearbeitet wor⸗

den ſind. ii | 23 *

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Bey denjenigen zuſammengeſetzten Mitteln, welche u in- ihrer Miſhurg enthalten, haben wir

allemal das Verhaͤltniß, eben fo auch uͤberal ein beſtimmtes und richtiges Gewicht, ſowohl fuͤr fluͤſſige als feſte Arzneymittel angegeben, damit keine Irrung oder Lebensgefahr daraus entſtehen koͤnne.

Wir geben zu daß auch in dieſer Pharmacopoe noch viele, ſo wohl einfache als zuſammengeſetzte Mit⸗ tel enthalten find, welche zwar der Vergeſſenheit mit Recht hätten ſollen uͤbergeben acki allein wir glaubten auch nach vorgefaßten Meinungen uns einigermaſſen richten zu muͤſſen.

Berlin, d. 22. Apr. 1804.

7

>!

Vorbemerkung des Ueberſetzers.

188

GER vor mehrern Jahren wurde in mir der Wunſch rege eine allgemein einfuͤhrbare Pharma⸗ copoe auszuarbeiten; 5 nicht eben deswegen, weil es uns an Buͤchern der Art fehlte, ſondern viel» mehr um den ſehr verſchiedenen Klagen, welche über die vorhandenen, Pharmacopoeen geführt wer: den, möglich zu entgegnen. Ich ſammelte demnach alles, was ich in Hinſicht meines Zweckes aufzufinden im Stande war, und unternahm ſehr viele prattiſch chemiſche Arbeiten, welche theils Pruͤfungen der vorhandenen Arzneyformeln und Bereitungsmethoden chemiſcher pharmaceutiſcher Ge⸗ genſtaͤnde, theils Auffindung beſſerer nnen und bequemerer neee, dieſer letztern

zum Gegenſtande hatten. aa

Die neue preuſſiſche Pharmacopoe, zog meine ganze Aufmerkſamkeit auf ſich, und ihre Vortreff⸗ | lichkeit war Urſache, daß ich meinen Plan aufgab, und eine deutſche Ueberſetzung dieſes Werks be⸗ ſchloß, wobey ich mir vornahm, Reſultate meiner Arbeiten, als mit dem Texte verbundene Be— merkungen, beyzufuͤgen. 5 |

Eine deutſche Ueberzeugung, wenn ſie auch bloß dieſes waͤre, war ſehr nothwendig und unent— behrlich, da es bekannt iſt daß die mehrſten Apothekergehuͤlfen und Lehrlinge kaum ſo viel Latein ver— ſtehen eine Arzneyformel uͤberſetzen zu koͤnnen, um wie viel weniger werden dieſe alſo Gebrauch von einem Buche machen koͤnnen, welches ſich eines ſchoͤnen gedraͤngten lateiniſchen Vortrags zur Beſchrei—

bung der Regeln, nach welchen gearbeitet wird, bedient.

Mein Plan war vorzüglich, die einfachen Arzneymittel, da wo es mir nothwendig ſchien, ge- nauer zu beſchreiben, als es im Originale geſchehen war, vorzuͤglich aber bemuͤhte ich mich, diejeni— gen Mittel, welche leicht mit einem oder dem andern Gegenſtande verwechſelt werden koͤnnen, ſo

f ; wie

vim ur wie die Prüfung befelßen 9 genau anzugeben und zu beſtimmen, wie viel weſentliches Oel. durch En oder Weingeiſt ausziehbares Extrakt oder andere wuͤrkſame Beſtandtheile in jedem Naturprodukte enthalten waͤren, und bey Gegenſtaͤnden aus dem Paaren und Thierreiche eine gute Abbildung

nachzuweiſen.

Die Vorſchriften zur Bereitung der zuſammengeſetzten Arzneymittel, unterwarf ich einer Kritik,

ſuchte beſſere, wohlfeilere und leichtere Bereitungsmethoden, nebſt den chemiſchen Gruͤnden der Ar- beiten nach eigenen Erfahrungen anzugeben, zeigte wie ein gut bereitetes Mittel beſchaffen ſeyn muͤſſe, womit es verfaͤlſcht werden kz une, und wie ſeine Guͤte oder Verfaͤlſchung zu prüfen ſey, welche letztere Bemerkung ich beſonders in Bezug der Aerzte, welchen 5 zu unterſuchen zur Pflicht ane wurde, entwarf. RABEN

Sn wie ferne ich dem mir vorgezeichneten 3 entfgrochen habe A ich dem einft ches. vollen billigen Richter. % ien 194 e eee eee re Re)

Abſichtlich ſchrieb ich dieſes Werk in einem deülichen, jedem ſelbſt Hi wifenfehaflic gebil⸗ deten, verſtaͤndlichen Tone, behielt aber die neue chemiſche Nomenklatur beſonders deswegen bey, um fie nach und nach mehr einzuführen. und allgemeiner su machen. Die bepgefügte Ueberſt he der

alten und neuen Benennungen, wir dabey einen Jeden gegen Jrthümer ſchtzen. 5 eee DE RN

Den neuerlichſt zur. Preuſſiſ ſchen 8 gehörigen Nachtrag welchen viele e

und Zuſaͤtze enthaͤlt, ſuchte ich auch zu benutzen, und ſchaltete ein jedes neue daſelbſt aufgezeichnete

Mittel an ‚feinem Dife ein, gb | Altdorf, im April 180% ir | a . he zl: ff! ß ĩè N ERBE ICE HEN

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Acetum crudum parari potest ex quovis liquore vinoso, fermentationi acetosae sub- jecto. Sit sincerum, gustu et odore gratum et tantae aciditatis, ut Unciae duae sufficiant ad Kali carboniei Drachmam perfecte satu- randam. Adulteratio aceti, acido sulphurico

A Eſſ ig,

Den rohen Eſſig kann man aus einer jeden weinartigen Fluͤſſigkeit, welche der Eſſiggaͤhrung unterworfen wird, bereiten. Er muß rein ſeyn und angenehm, ſowohl von Geruch als Ge— ſchmack. Die Menge der in jhm enthaltenen Saͤure muß ſo betraͤchtlich ſeyn, daß zwey Unzen

eflecta, detegitur,. si adjecta baryta muria- tica progignit barytam sulphuricam, in acido nitrico diluto haud solubilem. >

deſſelben ein Quentchen kohlenſtoffſaures Kalt vollkommen zu ſaͤttigen im Stande ſind. Die Verfaͤlſchung, welche mit Schwefelfäure geſche⸗ hen iſt, entdekt man durch ſalzſaure Schwererde, indem in dieſem Falle nach der Zuſetzung der— ſelben ein in verduͤnnter Salpeterſaͤure unauf- loͤßlicher Körper, naͤmlich Schwerſpath, darge- ſtellt wird 1). A 2 FR Adeps 10 Da man den Eſſig groͤſtentheils verfͤͤlſcht erhaͤlt, fo iſt es gut, wenn derſelbe von dem Apotheker ſelbſt bereitet wird; Man kann ihn zum pharmaceutiſchen Gebrauche am beſten aus Weinſtein, Weingeiſt und Waſſer bereiten, welche Mittel ich in folgenden Verhaͤltniſſen vorſchlage: 1 Pfund fein geriebenen rothen Weinſtein, 1 Pfund Weingeiſt, und 16 Pfund Waſſer. Das Waſſer wird ſiedend uͤber den Weinſtein gegoſſen, und wenn es wieder erkaltet iſt, der Weingeiſt hinzuge— than, dann die Miſchung leicht bedekt an einen warmen Ort geſtellt, im Sommer auf den Boden unter das Dach, im Winter unter oder neben den erwaͤrmten Ofen.

Oft findet man den Eſſig mit ſcharfen Pflanzenſtoffen verunreiniget, dieſe koͤnnen aber nicht durch chemiſche Reagentien entdekt werden; man muß demnach das Gefuͤhl zu Huͤlfe nehmen, wel⸗ ches ein ſolcher verfaͤlſchter Eſſig auf der Haut zuruͤck laͤſt; man beſtreiche daher, um einen ſolchen Eſſig zu pruͤfen, eine Wange einigemal damit, und die andere mit reinem Eſſige, ſo wird die Wange, auf welche durch ſcharfe Pflanzenſtoffe geſchaͤrfter Effig gebracht wurde, ſehr fuͤhlbar afficirt ſeyn, und gleichſam brennen.

4

Adeps suilla. Schweineschmalz. : Sus Scrofa ).

Pinguedo abdominalis recens, odoris plane X pers.

- Aerugo. Viride aeris. Grünspan. Cuprum aceticum, cupro carbonico mix-

tum, e viridi caerulescens. Praestat prae-

paratum in oflieinis Montepessulanis.

Aloë lucida. Glänzende Aloe. Aloë spicata. Indiae et Africae meridionalis.

Succus foliorum inspissatus, ex India

orientali allatus, et quidem optima Aloes Sit splendens,

sie dictae Socotrinae species. pellucida, coloris fusci, sub tritura crocei, saporis amaro- nauseosi et eg submyr- 1hini.

* 1 ) Nomina animalium et vegetabilium, auctoris no-

mine non consignata, in Systemate Linnacano jam

recepta sunt.

Frutex succulentus utriusque

Adeps suilla. Schweineſchmalz, Sus Scrofa ). Schwein.

Das friſche et Fett aus dem Leibe die⸗ ſes Thiers 2).

Aerugo. Viride aeris. Gen Eſſigſaures Kupfer mit kohlenſaurem Kupfer verbunden; die Farbe deſſelben ſpielt aus dem Gruͤnlichen ins Blaue. Am beſten erhalten wir dieſes Material aus den Fabriken zu Montpellier 0.

Alos lucida. Glaͤnzende Aloe.

Aloe spicata. Aehrenfoͤrmige Aloe. Abb. Biakw. t. 229. Ein ſaftiges Staudengewaͤchſe, welches ſowohl in beyden Indien, als im mit⸗ taͤgigen Afrika zu Haufe if.

Der aus Oſtindien kommende eingedikte Saft der Blaͤtter und zwar diejenige vorzuͤgliche Sor⸗ te, welche man Sokoteriſche Aloe nennt. Sie muß glaͤnzend, durchſcheinend, und roͤthlich braun ſeyn, unterm Reiben nimmt ſie eine ſafrangelbe Farbe an, der Geſchmack iſt bitter halt! der

Geruch myrrhenartig 40.

Alumen

*) Die Namen der Thiere und Pflanzen, bey welchen

der Name ihres Urhebers nicht bemerkt iſt, find

bereits im Linnaͤiſchen Syſteme aufgenommen *

2) Wenn das Schweineſchmalz gut behandelt und 0 Auslaſſen nicht angebrannt iſt, ſo macht es alle uͤbrige Fettarten, welche ehedeſſen in den Apotheken aufbewahrt wurden, wenigſtens fuͤr den Arzt,

voͤllig entbehrlich.

3) Der Gruͤnſpan hat einen ekelhaften e Geſchmack, iſt ſchwer zerbrechlich, laͤßt fi ich mit dem Nagel. des Fingers ſchaben, hin und wieder zeigen ſich auf friſchem Oruche kleine, bunfele, feidenartig

„glänzende Kryſtallen.

40 Da gewoͤhnlich 5 Sorten Aloe im Handel vorkommen, und die Leberaloe, als die zweyte Sorte, wohl oͤfter im Handel vorkommen moͤgte, als die helle oder ſokoteriſche Aloe, welche auch ſehr ſchwer

rein und gut, und in gehoͤriger Menge zu haben iſt,

theken eingefuͤhrt werden.

*

ſo duͤrfte ſie wohl neben dieſer in den Apo⸗ 1 Die

Alumen crudum.

un

Sal triplex acidulum octabdrieum, com-

positum ex Alumine, Kali et Acido sulphu-

rico.

ferro nou inquinatum. Paratur nobis ex niinera Freienwaldensi.

Ambra grisea. Grauer Ambra.

Concrementum ex nigro cinereum, mari innatans, praesertim Africam et Asiam me- ridionalem alluenti. Ambra optima levis est; digitis fricata mox molleseit, et tamen acui candefactae non adhaeret. Fluit leni calore instar accensa spumescit et

In spiritu vini fere

olei ; gratum edit odorem.

Klufien crudum,

Album sit atque subpellucidum, et

Ambra grisea.

geknetet weich werden.

- 3, Alaun.

Ein dreyfaches ſaͤuerliches achtſeingkryſtaliſt⸗ tes Salz, deſſen Beſtandtheile Thonerde, Kali und Schwefelſaͤure ſind. Es ſoll weiß, faſt durchſichtig, und nicht mit Eiſen verunreiniget ſeyn. Hier gewinnt man es aus den Freyen⸗ walder Erzen 5).

Grauer Ambra.

Eine ſchwarzgraue Maſſe, die man (vorzuͤglich) auf dem Meere, welches Afrika und das mittä- gige Afien umſpuͤhlt, ſchwimmend findet. Feiner Ambra ſoll leicht ſeyn, zwiſchen den Fingern Stoͤſſet man eine gluͤ⸗ hende Nadel durch, ſo ſoll er an derſelben kei— nesweges haͤngen bleiben. Bey gelinder Waͤrme

omnis solvitur.

Leberartige Farbe.

flieſt er wie Oel. Zuͤndet man ihn an, ſo ver⸗ breitet er ſchaͤumend einen angenehmen Geruch. Im Weingeiſte iſt er faſt völlig aufloͤßlich 6).

7 Ammo-

Die helle Aloe ſoll von der Aloe spicata L. herſtammen, die Leberaloe hingegen von der Aloe perfoliata L. Sie unterſcheidet ſich von jener durch eine weniger glänzende Oberfläche, und Sie iſt bitterer hat einen ſtaͤrkern Geruch, und iſt weniger aufloͤßlich Waſſer. Man trift die Aloeſorten, beſonders wenn ſie theuer ſind, oft verfaͤlſcht an; entweder mit Suͤßholzſaft, oder mit Colophonium. Erſteres entdekt man durch den Geſchmack, letzteres durch den

Geruch, wenn man ein Stuͤckchen auf gluͤhende Kohlen wirft, wo dann der Harzgeruch unverkennbar iſt.

5) Der Alaun iſt kein vollkommen geſaͤttigtes Mittelſalz, ſondern die Saͤure praͤdominirt allemal, indem

60

er die blauen Pflanzenfarben roͤthet. Er beſteht gewoͤhnlich aus 24 Theilen Schwefelſaͤure, 18 Theilen Thonerde, 6 Theilen vegetabiliſchen Laugenſalzes (oder Ammoniak, indem man bey ſeiner Bereitung faulenden Urin zuſetzt) und 52 Theilen Waſſer. Vom kalten Waſſer wird er ſchwer aufgeloͤſt; indem er Zomal fein Gewicht dazu bedarf; das kochende Waſſer aber loͤſt ihn leicht auf, und er braucht da⸗ von nur Zmal fo viel als fein Gewicht. Im Feuer verliert der Alaun fein Cryſtalliſations⸗-Waſſer, und blaͤht ſich auf, und unter dieſer Form wird er gebrannter Alaun, alumen ustum genennt. Der roͤmiſche Alaun, welcher fuͤr den reinſten mit Unrecht gehalten wird, enthaͤlt eine roͤthliche nicht ge⸗ nug bekannte Erde und iſt zum arzeneylichen Gebrauche nicht anzurathen. / 2 Der Urſprung dieſer Subſtanz iſt noch bis hieher nicht vollkommen ausgemittelt. Ich habe meine uͤber dieſen Gegenſtand unternommenen Verſuche fortgeſetzt, und uͤberzeuge mich immer mehr daß fie, - x wie

Ammoniacum, vulgo Gummi ammonia- cum. Ammoniak-Gummi. Planta adhuc ignota, forsitan umbellifera. Gummi resina tenax , digitis agitata mol-

lescens, odore ingrato et sapore amaro nau- seoso praedita. Prostat, vel in granis

Ammoniacum, vulgo Gummi ammonia-

cum. Ammoniak⸗Gummi. Von einer bis jezt noch unbekannten, aber wahrſcheinlich doldentragenden Pflanze. Ein zaͤhes Gummiharz, welches zwiſchen den Fingern geknetet weich wird; es hat einen nicht

angenehmen Geruch und ekelhaft bitterlichen Ge⸗ ſchmack. Es koͤmmt in ekigen Sticken von ver⸗ ſchiedener Groͤſſe vor. Dieſe ſind inwendig weiß⸗ lich und mehrentheils zuſammengebacken, oder man erhaͤlt es in runden Maſſen, wo weiſſe Koͤrner in einer weichern braͤunlichen Subſtanz eingemengt find, Es wird aus Abyſſinien, fi: bien, dem mittaͤgigen Aegypten, und vorzuͤglich aus der Wuͤſte Barka zu uns gebracht.

angulatis variae magnitudinis, intus albidis atque inter se plerumque conglutinatis, vel in massis rotundis; tum granula albida substantiae molliori fuscae immixta sunt. Advehitur ex Abyssinia, Libya, Aegypto meridionali, et praesertim ex deserto Barca,

Ammonium muriaticum. s. Sal Ammo-

niacum. Salmiak.

Sal Ammoniacum erudum in Aegypto ex fuligine stercorum exustorum sublimatur ; in variis autem Europae regionibus ex par- tibus constitutivis sibi invicem diversimode

Ammonium muriaticum.

niacum. Salmiak.

Der rohe Salmiak wird in Aegypten aus dem Ruß des verbrannten Miſtes durch Sublimation bereitet; in verſchiedenen Provinzen Europa's aber, macht man ihn durch die Verbindung ſei⸗ ner Beſtandtheile, nach Wahlverwandtſchafts⸗ geſetzen 7).

8. Sal ammo-

iunctis parari solet.

Amyg-

wie ich ſchon vor mehreren Jahren im Berliner Jahrbuche der pPharmaßle Jahrg. 1797. S. 140 zeigte, nenden Urſprungs iſt, wenn man naͤmlich Bergoͤl und Agtſtein hierher rechnen 7 will. Schwefelaͤther iſt das beſte Aufloͤſungsmittel des Ambras, wenn ja eine Tinktur zum pharma⸗ teutiſchen Gebrauche daraus verfertigt werden ſollte.

Der Salmiak iſt eine Verbindung des fluͤchtigen Laugenſalzes oder Ammoniums mit der Kochſalzſaͤure.

Gewoͤhnlich kommen vier Sorten Salmiak im Handel vor, der Aegyptiſche Salmiak iſt derjenige, welcher vor Zeiten einzig und allein vorhanden war, und gebraucht wurde. Er koͤmmt in runden gewoͤlbten, auf der einen Seite convexen, auf der andern Seite concaven Broden vor, welche auf der obern Flache, wo gewoͤhnlich eine Erhabenheit vorgefunden wird, mit einer ſchwaͤrzlichen Rinde überzogen find. So wie wir ihn im Handel erhalten, darf er zum Medicinal⸗Gebrauche nicht angewendet werden, man muß ihn reinigen, indem man ihn aufloͤſt, filtrirt und cryſtalliſiren laͤſt,

unter

*

Amygędalae.

Amygdalus communis.

- 7 Mandeln. Mandeln.

Arbor Europae meri-

Amyg gdalae. Amygdalius communis. Ein im ſuͤdlichen Eu⸗

dionalis,

- Amygdalae amarae. Bittere Mandeln.

Amygdalae dulces.

80

*

Semina subamara, varietatis cujusdam )

amygdali communis fructu minore.

Süfse Mandeln. Semina amygdali communis fructu majore, sapore grato et dulei praedita. Amygdalae rancidae sapore et maculis Navis intus conspicuis innotescunt.

ropa einheimifcher Baum. Abb. Zorn Plant. medic. t. 3501. Blakw. t. 105. Kerner t. 417. Schkuhr t. 131. Handb. d. Pharm. Botanik Bl. 41. No, 220.

Anıygdalae amarae, Bittere Mate deln. Eine Abart des gemeinen Mandel: baumes, liefert uns dieſe kleinern etwas bittern Fruͤchte.

Amygdalae dulces. deln. Sind die Saamen des gemeinen Mandelbaums mit groͤſſerer Frucht. Sie haben einen angenehmen ſuͤßlichen Ge⸗ ſchmack 80.

S uͤß e Ma Nn⸗

Amy-

unter welcher Form er gewoͤhnlich Flores salis ammoniaci genannt wird. Die zweyte Sorte iſt der Franzoͤſiſche, die dritte der Engliſche und die vierte der deutſche Salmiak, lezterer wird auch Braunſchweiger Salmiak genannt. Die Gebruͤder Gra venhorſt legten die erſte Salmiakfabrik in Deutſchland an, und machen aus der Art der Bereitung noch ein Geheimniß, aber wahrſcheinlich wird dieſes Salz ſo bereitet, daß man ſchwefelſaures Kupfer durch den aus dem Urine erhaltenen ſogenannten Hangeiſt oder unreinem milden Ammonium zerſetzt, die Lauge aber mit Kochſalz verſetzt, das entstandene Glauberſalz und der Salmiak aber durch Kryſtalliſation getrennt, und durch gewiſſe Handgriffe in die Form, in welcher wir ihn erhalten, gebracht wird.

Der Salmiak hat einen eigenen ſalzigen Geſchmack, zerflieſt nicht an der Luft, und laͤſt ſich mit Huͤlfe eines gehörigen Waͤrmegrades vollkommen verfluͤchtigen. Miſcht man ihn mit etwas feuchtem fixen Kali, fo verbreitet ſich ein eigenthuͤmlicher ſluͤchtiger Geruch, welcher, wenn ſalzſaure Dämpfe vorhanden ſind, in weiſſen Nebeln dem Auge ſichtbar wird. Er iſt in Weingeiſt loͤßbar, und zwar loͤſen ſich nach meiner Erfahrung 18 Gran in einer Unze Weingeiſt. Zink, Eiſen und Kupfer, werden vom Salmiak aufgeloͤſt, und bey ſeiner Sublimation mit aufgehoben.

Mandeln, welche ranzig geworden fi And, zeichnen ſich durch ihren Geſchmack, und die in ihnen be⸗ findlichen gelben Flecken aus.

Der Kern einer Steinfrucht, welcher eine platte Form hat, auf beyden Seiten conbey an dem einen Ende eyrundherzfoͤrmig an dem andern ſpitzig iſt. Die Farbe der Mandeln iſt braungelb, gleichſam wie mit einem harzigen Staube mehr oder weniger uͤberzogen. Der eigentliche Kern iſt ſchoͤn mattweiß, wenn man denſelben zerbricht; er laͤſt ſich leicht in zwey Haͤlften zertheilen, und an der Spitze deſ—

ſelben bemerkt man einen herzfoͤrmigen Keim. Süße und bittere Mandeln e gewoͤhnlich 1/4 . ; ihres

8

Amylum. Kraftmehl, Amylum. Kraftmehl, Staͤrkmehl.

Iriticum hybernum et Triticum turgidum. Vom Winterweizen und Bartweizen. Abb. Plantae biennes cultae. Blakw. Tab. 40. Kerner, t. 292 et 253.

Pulvis subtilissimus seminum, post elu- Zweyjaͤhrige (abſichtlich) gebaute Pflanzen. tionem prineipii glulinosi e! saccharini per Das ganz feine ſich nach Abſonderung des aquam frigidam, subsides, . Gewaͤchsleims und Zuckers durch kaltes Waſſer,

| abſetzende Mehl diefer Saamen 9). Argentum. Silber. | Argentum. Silber.

Metallum album, ductile, via sicca oxy- Ein weißes dehnbares, auf trockenem Wege genium respuens in acido nitrico solubile, nicht ſauerbares, in der Salpeterſaͤure aufloͤß⸗ oxydatum cum acido muriatico connubium liches, mit Kochſalzſaͤure fich zu einer faſt un⸗ indissolubile contrahens, aufloͤßlichen Verbindung bildendes Metall 10).

Arse-

ihres Gewichts eines feinen hellgelben, bey 10° Fahr. gerinnbares fettes Oel, durchs Preſſen zwiſchen eiſernen Platten, welche nur in kochendem Waſſer erwaͤrmt worden ſind. ö |

Bittere Mandeln hingegen liefern einen eigenen Stoff durch die Deſtillation mit Waſſer. Dieſer Stoff wird Bitter: ⸗Mandelſtoff genannt, und nähert ſich den aͤtheriſchen Oelen ſehr, er iſt nicht allein in den bittern Mandeln, ſondern auch in den Kernen aller bekannten Steinfruͤchte, in dem Kirſch⸗ lorber, und vielleicht in mehrern Pflanzen enthalten. Neuerlich hat man Vergleiche zwiſchen dieſem Stoffe und der Berlinerblau-Saͤure anſtellen wollen, mehrere Erfahrungen werden dieſes naͤher in's Licht ſetzen. Werden die Mandeln mit wenigem Waſſer geſtoſſen, ſo verwandeln ſie ſich in einen

weiſſen Brey, welcher nach Hinzugießung einer groͤßern Menge Waſſers Cgewöhnlich 10 Unzen Waſſer

auf 1 Unze Mandeln) eine angenehme Pflanzenmilch (Emulsio) liefert. Das Zuruͤckgebliebene heiſt Mandelkleie (Furfur amygdalarum) und dient zur Reinigung der Haut.

Von den Mandeln kommen viele Spielarten im Handel vor, welche aber noch nicht genau beſtimmt ſind. N N

Ehedeſſen wurden mehrere Pflanzenſubſtanzen in den Officinen dazu angewendet, um Staͤrkmehl davon zu gewinnen, und dieſe Mittel erſchienen unter dem Namen Faecula, wie z. B. Faecula Ari, ireos, etc., welche aber gegenwaͤrtig gänzlich aus dem Arzeneyvorrathe wen worden ſind, weil das 25 den Getraidearten erhaltene Staͤrkmehl alle erſetzt.

Wir erhalten es aus einigen Fabriken, in Stuͤcken von verſchiedener Groͤße, welche ſich gern der Hoͤhe nach in laͤngliche Saͤulen zerdruͤcken laſſen, von blendend weißer Farbe. Es hat weder Geruch, noch Geſchmack, die Zunge haͤngt etwas daran, wenn es mit derſelben beruͤhrt wird, und durch den

Druck des Fingers laͤſt es ſich in ein unfuͤhlbares Pulver zerreiben. Im kalten Waſſer iſt es vollkom⸗

men unaufloͤßlich, im kochenden Waſſer hingegen verwandelt es ſich in einen halbdurchſi chtigen Kleiſter, der entweder zu einer hornartigen Maſſe n oder in ſaure Gaͤhrung uͤbergeht.

Arsenicum album. Weisser Arsenik. Arsenicum album, Weiſſer Arſenik.

Arsenicum oxydalum sublimando paratum Der geſaͤuerte Arſenik iſt eine durch Sublima⸗ massam refert scoriformem, compactam, tion bereitete ſchlackige, dichte, weiſſe Maſſe, die albam, recens subpellucidam, tempore opa- friſch bereitet halb durchſichtig, mit der Zeit aber cam. In igne fumi albi instar avolat, odo- opak (ins Gelbliche ſchielend) wird. Im Feuer rem alliaceum spargens. verfliegt er, mit weißen Daͤmpfen und verbrei⸗

1 55

1

170

A 0 1 tet einen ſtarken Geruch, der dem Knoblauche TR gleicht 11). Asa

Silber, wenn es vollkommen rein, und nicht gehämmert, ſondern gegoſſen iſt, hat eine ſpec. Schwere

= 1,096, iſt das weiſſeſte unter allen Metallen, klingt ſehr fein und eigenthuͤmlich, hat weder Ge— nuch, noch Geſchmack, ſchmilzt gleich nach dem Gluͤhen, (bey 1000 Fahr. 20 vertraͤgt einen bedeuten⸗

den Zuſatz von Kupfer, ehe es roth wird, laͤſt ſich nach dem Golde am mehrſten ausdehnen, ſo daß 1000 Guß Kupferdrath vollkommen von einem Grane deſſelben durch den Zug koͤnnen gedekt werden; laͤſt ſich in fo dünne Platten ſchlagen, daß es nicht mehr rauſcht (welche Eigenſchaft nur dem Golde und Silber zukommt) und iſt in der Atmosphäre wie im Waſſer unveraͤnderlich. Das Silber muß in den Officinen der Pharmazie, theils zum techniſchen Gebrauche, theils zu chemiſchen Verbindungen und als ein nicht zu entbehrendes Reagens vorraͤthig gehalten werden. Hildebrands Methode, das Silber voͤllig zu reinigen, iſt wie die von Bucholz, fuͤr Pharma- ceutiker zuempfehlen, erſterer reducirt daſſelbe aus einem Theile Hornſilber durch zwey Theile kohlen— ſaures Kali; letzterer ſchlaͤgt das Silber aus feiner Aufloͤſung in Schwefelſaͤure, durch Kupfer nieder. Das Blattſilber, welches am feinſten aus Nuͤrnberg bezogen wird, wird zuweilen von galanten Aerzten, zum Ueberziehen der Pillen vorgeſchrieben, ſo wie es auch nebſt dem Blattgolde zu einigen Pulvern und ftuͤßigen Mitteln, welche das groſſe Publikum verlangt, geſetzt wird, verdient daher die Aufmerkſamkeit des Pharmaceutikers. Das beſte Pruͤfungs mittel, um zu erfahren, ob das Blattſilber wirklich aus reinem Silber geſchlagen worden, iſt das, daß man eine kleine Quantität deſſelben in Salpeterſaͤure bis zu ihrer Sattigung aufloͤſt, und das Silber durch Ammoniak niederſchlaͤgt, zeigt ſich dabey keine blaue Farbe, auch dann nicht, wenn man mit Ammoniak uͤberſaͤttigt, ſo iſt das Blattſilber rein. Dieſe Reicheit habe ich bey dem Nuͤrnberger Silber oft gefunden, ohne zu wiffen, wie man es ſo rein bekoͤmmt.

Die Grundlage des weiſſen Arſeniks iſt ein Metall eigner Art, und zwar eins von denen die ſich leicht und in den mannigfaltigſten Verkältniffen mit dem Sauerſtoffe verbinden. Der weiſſe Arſenik iſt ein heftiges Gift, und duͤrfte mehr deswegen bekannt ſeyn, um ſich dafuͤr zu huͤten, als daß er zum Arzneygebrauche geſchickt waͤre. Die chemiſchen Kennzeichen deſſelben ſind folgende: er loͤſt ſich in mehr oder weniger Waſſer vollig auf, nicht minder in Weingeiſt, aͤtheriſchen und fetten Orten, verbindet ſich auch mit den Laugenſalzen und mehreren Erden. Dieſe Aufloͤſung roͤthet anfänglich

Lakmustinttue, und zerſtöhrt ſie nach einiger Zeit gaͤnzlich; den Veilchenſaft färbt ſie gruͤn. Gutes

5 Kalk⸗

Io 115 Asa foetida. Sinkender Asand. Asa foetida. Stinkaſand. i Ferula Asa foetida. Planta perennis Persia. Perula ds foetida. Eine in Perſten ſich fin-

Gummi-resina tenax, vel ex flavo fusca, vel ex fusco rosea. Immixta sunt nonnun- quam granula subdiaphana. Sapor ex acri amaricans est, odor autem maxime nauseo-

sus, odori alliaceo aflinis. Lactis instar ex

radice transversim secta ellluit in superficie:

dende ausdaurende Pflanze. Abb. Kaempfeu 3 . Amoenif. exot. 5.556. Handb. d. 1 Bot. Bl. 23. N. 137.

Ein gelbbraunes oder bräunlich roſenrothes, etwas zaͤhes Gummiharz, bisweilen mit haͤlb⸗ durchſichtigen Koͤrnern eingeſtreut. Der Geſchmack

sauciata. iſt ſcharf und bitterlich, der Geruch unangenehm, 2 7 dem Knoblauche nicht unaͤhnlich. Ee flieft als ein Milchſaft aus der Oberflaͤche der quer durch⸗ 8 ſchnittenen Wufzel . . a | Asphal-

120 2

Kalkwaſſer wird davon getrübt. Kupfer verbindet ſich mit dem Arſenik, verliert dadurch ſeine rothe Farbe und wird weiß. Eine Aufloͤſung des Kupfers in Ammoniak wird gelbgruͤn durch ihn nieder geſchlagen, Hiderotionſaͤure ſchlaͤgt ihn hellbraun oder zitronengelb, nieder. Er laͤſt ſich durch Sal⸗ peterſaͤure in eine wahre eigenthuͤmliche Saͤure umaͤndern. Koͤnigswaſſer loͤſt ihn auf, und aus dieſer Auflöfung kann man ihn durch Waſſer als ein faft unaufloͤßliches Pulver faͤllen.

Der Arſenik verdampft bey einem Waͤrmegrade von 3009 Fahr. jedoch koͤmmt dieſes auf den Grad ſeiner Saͤurung an, ſo wie ſein eigenthuͤmliches Gewicht REN iſt. Der gewoͤhnliche ſaͤch⸗ ſi iſche Arſenik hat ein eigenthuͤmliches Gewicht 55000.

In den Officinen kommen mehrere Arſenikaliſche Koͤrper vor, als: 23 Arsenicum na- tivum porosum, Operment, Aurum pigmentum. Gelber Arſenik, Arsenicum citrinum. Rother Arſenik, Arsenieum rubrum. Alles dreyes find Verbindungen des geſaͤuerten Arſeniks mit Schwefel.

Es wäre wohl zu wuͤnſchen, daß wir ein ſicheres immer gleichfoͤrmig, e arſenikhaltiges Arzeneymittel beſitzen moͤchten. 5

Der Stinkaſand iſt eines unſerer vortrefflichſten Atzeneymittel, nur Schade, daß wir es zu oft ver⸗ fiche erhalten. Seine Beſtandtheile find ejn in Waſſer vollkommen aufloͤßlicher Theil, der gewoͤhn⸗ lich 4 ſeines Gewichts beträgt 4 harziger Antheil nebſt 188 Theil eines weſentlichen, hoͤchſt durch⸗ dring 5 uͤbelriechenden Oels.

Da der Stinkaſand bey einer etwas warmen Temperatur unſerer Atmosphaͤre immer weich if ja ſelbſt zwiſchen den Fingern, zu einer pflaſterweichen Maſſe erweicht werden kann, fo muß man ihn bey der Faſtkaͤlte puͤlvern, durch welche Operation er zugleich gereiniget wird. a

Seine Verfäaͤlſchung geſchieht groͤſtentheils mit gemeinem Peche, mit Sand und Steinen: wes⸗ wegen man ihn auch nicht bis auf den letzten Antheil in Pulver verwandeln darf. Man darf ihn nicht in hoͤlzernen Buͤchſen, eben ſo wenig in Glaͤſern aufbewahren, wenn er pulvberiſirt worden iſt, am beſten iſt es, wenn man denſelben in langen Deuten von Wahn die etwa ein Loth far

» fen, in einer wohlverbundenen Blaſe aufbewahrt.

Asphaltum s. Bitumen judaicum. Juden- biech. Schlackiges Erdpecſi.

Bitumen solidum ex fusco nigrum, fria-

bile atque in fractura nitens. Optimum est, quod mari mortuo, mari rubro et aliis quibusdam Asiae meridionalis et Eur opae Vulgare in

lacubus asphalticis innatat. fodinis Galliae aliarumque Europae provin- . eciarum occurrit.

Baccae Berberidis, ‚Berberis- Beeren.

Berberis vulgaris. Frutex Germaniae. Baccae oblongae, rubra@, peracidae.

Baccae Juniperi. “Wachholder - Beeren.

Juniperus communis. Europae borealis.

x Sat Fructus

Baccae Berberidis.

* 11

Asphaltum s. Bitumen judaicum. Juden⸗

pech. Schlackiges Erdpech.

Ein feſtes ſchwarzbraunes zerreibliches, auf dem Bruche glaͤnzendes Erdpech. Das Vorzuͤg⸗ lichſte iſt das, welches auf dem todten und rothen Meere, auch auf andern Landſeen des ſuͤdlichen Aſiens und Europa's, welche Erdpech führen, ſchwimmend gefunden wird. Geringeres wird in mehreren Gruben Frankreichs und eini- ger anderer Provinzen Europa's angetroffen 13).

Berberis⸗ Beeren. Berberis vulgaris L. Abb. Blackw. t. 185. Zorn. t. 86. Handb. d. Pharm. Bot. Bl. 28. No. 161. Ein deutſcher Strauch. Die Beeren ſind eyrundlaͤnglich, roth, und ſehr ſauer 14).

Baccae juniperi. Wachholderbeeren. Arbor aut frutex -

Funiperus communis L. Abb. Zorn. t. 178. Handb. der Pharm. Botan. Bl. 86. No. 403. Kerner. t. 255. Pallas flor. ross. I. S. 2. 18. t. 54. Ein Baum oder Strauch, wel⸗ cher ſich im EURE Europa finder. B 2 Die

15) Dieſe beſondere Subſtanz ſchmilzt bey einer Temperatur, die, über den Siedepunkt des Waſſers geht, brennt, wenn es entzuͤndet wird, mit einer weiſſen Flamme, und wenigem Rauche, unter Verbrei⸗ tung eines bernſteinartigen n und laͤſt, wenn es rein war, keine Aſche zuruͤck.

Starker Weingeiſt loͤſt 78 eine ſchwer zu trocknende Maſſe verwandelt.

davon auf, Aether ebenſoviel, hierbey wird es erweicht, und in Es wird ein Oel aus dem Judenpeche 42 7 trockene

Deſtillation gezogen, welches 2 der angewendeten Subſtanz beträgt,

140 Berberisbeeren werden als ſolche in den Apotheken nicht gebraucht, aber zu wuͤnſchen waͤre es, daß

man mehr Gebrauch davon machte.

Der Saft derſelben beſteht aus Zitronenſaͤure, Aepfelſaͤure,

Schleim und Waſſer, iſt alſo, die roͤthliche Farbe, welche er. beſttzt, abgerechnet, dem Zitronenſafte voͤllig aͤhnlich. Am beſten werden die Berberisbeeren aufbewahrt, wenn man fie in Glasgefaͤſſe einlegt und eben fo viel pulveriſirten Zucker ſchichten weiſe darauf ſiebt. Man benutzt ſie ferner zu einem N und eee in den Oſfteien.

12

PFruclus baecati nigri, resinosi, odore gra-

veolente et BE subamaro pr aediti,

Baccae Lauri. 8 Laurus nobilis. Arbor Europae meridionalis.

Fructus recentes n oleosi, aro- matici.

Balsamum Copaivae, Copaiva-Balsam. Copaifera oficinalis. Arbor Americas meridi-

onalis, in Br asilia frequens.

Ex arbore stillans pellucidum est, flaves- cens, odore aromatico et sapore amaricante non ingrato praeditum. ' sertim terebinthina et oleo amygdalarum dulcium. Terebinthina, balsamo ferro can- denti insperso, odore proprio sese prodit; oleum amygdalarum autem, balsamo in

spiritu vini soluto, in fundo remanet.

Baccae lauri.

Adulteratur prae-

2

Die beerenartigen ſchwarzen Fruͤchte ſind har⸗ zig, habe einen ſcharfen Geruch und etwas bits kterlichen zeſchmack 250.

boiberen. a J Laur us nobilis L. Abb. Zorn. t 52. 'Schkuln- . 110. Handb. d. ‚ph. Bot, B. 32. No. 179. Ein Baum, welcher im fübligen Eu ropa zu Haufe if. Die friſchen, ſchwaͤrzlichen, N gewuͤrz⸗ haften Fruͤchte 16). .

Balkan copaivae. Copaivabalſam.

Copaifera oficinalis L. Abb, Jacquin aus erl.

Amerikan. Pflanzen. 1. 128. Zorn. 1.523. Eben aus dem Baume troͤpfelnd, iſt er helle, gelblich und ſein Geruch gewuͤrzhaft. Der Ge— ſchmack bitterlich, nicht unangenehm. Oefters wird er mit Terpentin und ſuͤſſen Mandeloele verfaͤlſcht. Der Terpentin entdekt ſich, wenn man den Balfam auf ein gluͤhendes Eiſen troͤ⸗ pfelt, durch den ihm eigenthuͤmlichen Geruch. Das Mandeloel aber, indem es bey der Aufloͤ⸗ ſung des Balſams in Weingeiſt, am Boden lie⸗

gen bleibt 17).

Balsa

15) Die Beeren des Wachhelberfrauches, der in unſern Gegenden, vorzuͤglich in der Pfalz ſehr häufig jedoch nie zu einem eigentlichen Baume waͤchſt, werden erſt im 2ten Jahre nach der Bluͤthe reif. Die Schaale derſelben iſt balſamiſch, gewuͤrzhaft und von etwas bitterlichem Seen das Mark hinge⸗

gen iſt ſuͤßlich.

In den Officinen werden nicht nur die Beeren, ſondern auch der Wachholderdickſaft, und das a weſentliche Oel derſelben, von welchem ein Pfund Beeren, wenn A e bey trocknem Wetter geſammlet

worden ſind, immer ein Quentchen enthalt,

benutzt.

160 Die Frucht iſt mehr hellbraun, und beſteht aus zwey Haͤlften, welche eine roͤthliche Farbe haben, und⸗

von einer zerbrechlichen duͤnnen Schaale umkleidet werden.

Der Geſchmack iſt ſcharf, eigenthuͤmlich.

Sie enthalten ſowohl ein aͤtheriſches, als ein auszupreſſendes fettes Oel. 17) Am haͤufig gſten waͤchſt der Baum, welcher den Copatvabalſam liefert, auf der Insel Maranhen und

den Antillen.

Er flieſt aus Einſchnitten, welche man zu dieſer Kr bey der heiffet en Tempe⸗

ratur

Balsamum Inqdieum s. Peruvianum ni- ble nin Indicum. s. Peruvianum ni-

grum. Schwarzer Peruanischer Balsam.

Myroxylon peruiferum. Arbor Americae me- ridionalis, praesertim in regno Peruviano Jrequens.

Sapore praeditum est ex acri aromalico mixto el odore grato benzoino, quem etiam dispergit carbonibus aut ferro ignito injec-

tum. Oblinetur coclione ramulorum in aqua.

Bullienti aquae instillätum separalur in par- tem leviorem, quae aquae pelliculam super-

inducit, et in partem graviorem, quae fun-

dum vasculi petit. Solvitur in spiritu vini;

connubium cum oleis plane respuens. Aci- dum sulphuricum additis aliquot balsami peruviani nigri guttulis, colore N in- tense coceineo.

*

grum. Schwarzer peruaniſcher Balſam.

Myroxylon peruiferum. Abb. Hernandez Thes. rer. med. nov. Hisp. p. 51. Ein Baum, welcher in Suͤdamerika, vor zuͤglich in Peru, waͤchſt.

Der Geſchmack iſt brennend ſcharf und ge⸗ wuͤrzhaft, der Geruch benzoeartig angenehm, und dieſen verbreitet er um ſo mehr, wenn er auf gluͤhendes Eiſen oder Kohlen geſpruͤtzt wird.

Man gewinnt dieſen Baiſam durchs Kochen (der

Aeſtchen) des Baumes mit Waſſer. Troͤpfelt man ihn in kochendes Waſſer, ſo trennt er ſich in zwey Theile, einen leichtern, der das Waſſer mit einem Häutchen uͤberzieht, und einen ſchwerern, der ſich am Boden des Gefaͤſſes zeigt. Wein⸗ geiſt loͤſt ihn auf, Oele aber verbinden ſich nicht mit ihm. Troͤpfelt man einige Tropfen des Bal⸗ ſams in Schwefelſaͤure, ſo nimmt dieſe eine ge⸗ ſaͤttigte ſcharlachrothe Farbe an 18).

Balsa-

ratur der se in den Baum macht, in fo groſſer Menge, oft in einem Tage aus einem Baume mehr als hundert Pfunde gewonnen werden.

Von dieſem wichtigen und wirkſamen Arzeneymittel kommen gewoͤhnlich zwey Sorten im Handel vor; die erſtere feinere iſt faſt weiß, hat einen eigenthuͤmlichen gewuͤrzhaften Geruch und bitterli⸗ chen, lange auf der Zunge bleibenden Geſchmack. Ein Tropfen den man auf eine Waſſerflaͤche fallen ließ, uͤberzieht dieſelbe mit einer Regenbogenfarbnen Haut, welche ſogleich als ein feines Blaͤttchen

vom Waſſer abgenommen werden kann dieſes iſt die eigentliche Probe dieſes Balſams.

Sorte iſt dicker, mehr gefaͤrbt, wenn er einige Jahre alt geworden iſt.

Die zweite

unangenehmer von Geruche und ee und ſinkt zu Boden,

Weingeiſt loͤſt dieſen Balſam ſehr unvollkommen auf, Aether hingegen nimmt ſehr viel auf, ſo

auch Alkali- haltiger Weingeiſt.

180 Nicht Peru, ſondern die heiſſeſten Zonen von Cajenne, Terra Firma und Mexico, ſind das Vater⸗

land des wuͤrzhaften Baumes, welcher uns den koͤſtlichen indiſchen Balſam liefert.

Er iſt olig, har⸗

zig, braunroth von Farbe, und enthaͤlt ein beſonders der Quantikaͤt nach nicht gewiß zu beſtimmendes

weſentliches Oel. Der Geruch des B terlich eigenthuͤmlich.

*

Balſams gleicht der Vanille ſehr, ſein Geſchmack iſt brennend bit⸗ Er trocknet nicht ſo aus wie andere bekannte e ſondern bleibt immer

einen 8

15 14 f

Balsamum Peruvianum album. Weifser Balsamum peruvianum album. Weiſſer

Peruanischer Balsam. Peruaniſcher Balſam. | Ex arbore sponte destillans rarissimum est. Er flieſt freywillig aus den Baͤumen, iſt aber fehr ; f felten.

2 G Bar- einem nicht N weſentlichen Oele gleich. Selbſt bey dem aͤchten Balfame iſt die abe v. verſchieden, der gewoͤhnlich vorkommende iſt braunroͤthlich. Mehrere Chemiker verſichern, wenn man dieſen Bal⸗ ſam mit ſtarker Schwefelſaͤure vermiſche, fo würde, im Falle er unverfaͤlſcht waͤre, keine Erhitzung ge⸗ ſchehen. So viele Proben ich aber anftellte,, fo bemerkte ich, wenn ich henſelben mit Nord haͤuſer Schwefelſaͤure vermiſchte, jederzeit eine ſehr bedeutende Erhitzung.

Merkwuͤrdig iſt es, daß dieſer Balſam ein weſentliches Oel enthaͤlt, da er doch nach den 5 reſten Naturforſchern durch Auskochung der Zweige des Baumes erhalten werden fol, Wahrſcheinlich iſt es, daß man bey der Auskochung einen Deſtillationsapparat anbringt, und das bey der Austo- chung erhaltne weſentliche Oel dem durch Kochung gewonnenen Balſame beymiſcht.

Ueberhaupt aber wiſſen wir von der Naturgeſchichte dieſes PR fehr weng da es doch der Muͤhe werth waͤre, die Sache genauer zu unterſuchen. .

Was die chemiſchen Verhaͤltniſſe des Indianiſchen Balſams betrift, ſo haben ſich die Chemiker noch nicht recht daruͤber vereinigen koͤnnen, und alle angeſtellten Verſuche widerſprechen ſich ſchon deswe— gen, weil das Material welches fie unterſuchten, ſchon an ſich ſehr verſchieden oder verfaͤlſcht war.

Ich habe 2 Unzen Indianiſchen Balſam, welchen ich von Herrn Hoppe aus London erhielt, und welcher dieſen Balſam von Mexico mitgebracht hatte, einer chemiſchen Pruͤfung unterworfen. Der Balſam ſelbſt war in einer bleyernen Flaſche, mit einer Schraube verſehen, enthalten, dieſe Flaſche war in einer beſondern Blaſe von groſſer Dichtigkeit eingewickelt, und mit einer zaͤhen pechartigen Maſſe uͤbergoſſen. Bey Eröffnung derſelben, ſtieg ein ſehr angenehm riechender Dunſt in die Hoͤhe, der ſich nur mit der feinſten Vanille vergleichen laͤſt, die Farbe deſſelben war von der des gemeinen Zuckerſyrops gar nicht verſchieden, und faͤrbte auch weißes Papier wie dieſer. Der Geſchmack war anfänglich angenehm, hernach aber brennend gewuͤrzhaft. Unter der Zeit wo ich damit umging, par⸗ fumirte 10 alle Zimmer auffallend damit. | ;

Eine halbe Unze dieſes Balſams mit Waſſer in einer wohllutirten feinen Retorte nebſt Vorlage und zwey Unzen Waſſer einer gelinden Deſtillation ausgeſetzt, lieferte 10 Gran eines ſehr feinen hellgelben Oels, von durchdringendem Vanillegeruche, nicht ſo ſcharfem, aber dem Balſame ſehr aͤhnlichen Geſchmacke, er war nicht ſchwerer als Waſſer, denn er ſchwamm auf demſelben, ſchien aber doch etwas ſchwerer, als die gewoͤhnlichen Oele zu ſeyn, indem, wenn ich einen Tropfen davon in ein Gefaͤß mit Waſſer fallen ließ, derſelbe die Oberflaͤche weit langſamer erreichte, = es bey

Oelen

15

Baryta sulphurica nativa s. Spathum Baryta sulphurica nativa s. Spathum

ponderosum. Schwerspath.

In metallifodinis Hereiniae, Saxoniae aliis- que venas implet. lamellosa, heterogeneis minus ımquinata. Ba- ryta acido sulphurico nupta in * b Pane

indissolubilis est.

Benzoë s. Gummi Benzoes s. Asa dulcis. Boensd. Styrax Benzoe Dryanderi? Arbor Indiae

orientalis.

Resina e ramis exsudans, subfusca, gra- nulis albis immixtis variegata, friabilis, ni- tens, saporis subacris et odoris grati, prae— sertim si liquatur.

Oelen uͤberhaupt der Fall zu ſeyn pflegt:

getheilt, und ihm die Eigenfhaft gegeben, wie eine freye Säure zu wirken.

Eligantur frustula alba,

ponderosum. Schwerſpath.

In den Erzgruben des Harzes und ſaͤchſiſchen Erzgebuͤrges kommt er als gewoͤhnliche Gangart vor. Die Stuͤcke welche weißblaͤtterig und am wenigſten mit fremdartigen Theilen vermengt ſind, werden gewaͤhlt. Die mit S Schtoefelfäure verbundene Schwererde iſt im Babe völlig uns aaltaßſch 19).

Benzo& s. Gummi Benzo&s s. And duleis.

Benzoe.

Storax Benzoe Dryanderi? Ein oſtindi⸗ ſcher Baum. Abb. un ee Vol. 77• Tab. 12

Ein Harz, welches aus den Aeſten dieſes Baus mes ſchwizt, es iſt braͤunlich, und durch einge⸗

miſchte weiße Koͤrner gefleckt, buntfarbig, zer⸗

brechlich, glaͤnzend, hat einen ſtechenden Geſchmack,

und beſonders wenn eg flüßig gemacht wird, einen

ſehr angenehmen Geruch 20). Bis-

Der Ruͤckſtand hatte dem Waſſer eine gelbliche Farbe mit⸗

Reiner Alkohol loͤſte

den Balſam vollkommen auf, und bildete damit eine geſättigte Tinktur, wenn 20 Gran in einer hal⸗

ben Unze aufgeloͤſt wurden.

Aether loͤſte ihn gleichfalls auf, nur ſchneller, und die Tinktur war ſchoͤner gefärbt.

Waſſer

ſchied den Balſam unveraͤndert aus dieſen Loſungen aus. So viel zur cee uͤber dieſen Streit⸗

punkt an e Orte als kleine Bemerkung.

19) Der reinſte, alſo zum pharmaceutiſchen Gebrauch beſte F wird zu Marienberg und Bir y⸗

berg ausgefordert.

200 Der Baum, welcher uns das . liefert, war bis auf Drpander z unrichtig rl und ber

alen,

Das

> 1

16 | | 5 0 9 Bismuthum, vulgo Marcasita. Viſamutſh. Bismuthum, vulgo Marcasita. Wißmuth. Metallum fragilissimum, ex albo subrubi- Ein ſehr ſproͤdes / mweiffes, etwas roͤthlich glaͤn⸗ cundum, lamellis compositum, leni igne zendes, aus Blättern zuſammengeſetztes, bey ſchwa— admoto liquescens, intensiore autem actum chem Feuer ſchmelzbares, bey ſtaͤrkerer Hitze in

in vase clauso volatile. Acido nitrico nup- verſchloſſenen Gefaͤſſen, fluͤchtiges Metall. Wenn tum per aquam sub forma oxydi albi prae- N. in der Salpeterſaͤure aufgeloͤſt worden iſt, fo . eipitatur, Aura | kann es aus dieſer durch (reines) Waſſer in

Form eines weiſſen Oryds oder Kats niederge⸗ ſchlagen werden 21).

«

Boletus igniarius. Feuerschwamm.. Boletus igniarius. RER TARA Boletus igniarius. Per totam A Boletus igniarius L. Abb. Flor. dan. t. 953. Frequentissi mus, | Schaͤffers Schwaͤm me. t. 106. 13. 262.

Fungus tenuissime porosus, superne cine- Er iſt in Deutſchland ſehr Häufig.

reus, margine albescens, inferne albidus.

Ein feinloͤcheriger Schwamm, feine Oberfläche Quercubus, Betulis et Fagis A

iſt aſchgrau mit einem weiſſen Rande verſehen, 1 die Unterflaͤche iſt ebenfalls weiß. Man findet Nl ihn an Eichen, Birken und Buchen. i Bole- * 8 4 * ** 5 g Das Harz kommt in groſſen viereckig gten Stuͤcken zu uns, auf welchen man n noch Eindruͤcke von den es umfaſſenden Rohrmatten bemerkt. Es iſt trocken, wird zwiſchen den Fingern nicht erweicht, ſondern iſt leicht zerbrechlich. Bey Erwaͤrmung aber wird es erweicht, und riecht angenehm. Es kommen zwey Sorten im Handel vor, (die feinſte Sorte, welche unmittelbar aus den jungen Aeſten des zum erſtenmale angezapften Baums flieft, fol nicht zu uns kommen, ſondern von den Bewoh⸗ nern der Inſel Sumatra wo dieſer Baum eigentlich waͤchſt, ſelbſt verbraucht werden) die eine Sorte wird Mandelbenzoe (Benzoe amygdaloides) genannt, hat in ihrer Miſchung halbdurchſichtige weiſſe Koͤrner und liefert die mehrſte Benzoeſaͤure. Die andere Sorte iſt die gemeine Benzoe (Benzoe in Sortis). Sie . mehr eine künſtliche Miſchung zu ſeyn, und iſt er berwerſlich. g

21) Der Glanz dieſes Metalles iſt Sülberweiß, und an der Luft ziemlich beſtändig; ſchon beym 460° nach Fahr. ſchmelzt es, und iſt von 9,670. eigenthuͤmlichen Gewichte. Salpeterſaͤure Salz⸗ ſaͤure, Salpeterſaͤure und vollkommene Salzſaͤure, loͤſen das Wismuthmetall leicht aber langſam auf. Eſſigſaͤure hat auch eine ſtarle Wirkung darauf, die übrigen Säuren aber verbinden ſich ſchwierig da— mit. Es verbindet ſich gern mit Schwefel und Phosphor „auch mit mehreren Metallen. Aus Wiß⸗

muth, Bley und Zinn, entſteht ein Metallgemiſche, welches ſchon in der Hitze des kochenden Waſſers ſchmelzbar iſt.

; A

Boletus Larieis s. Agaricum. gc he. Boletus Laricis Jacquini. In Austria et Sarmatia frequens ; Sera varietas Boleti igmarü? u‘ Fungus suberosus tubulis shbailisäännis in- structus, recens subauranliacus. Siccatus, exlus cinereus, intus albus, atque in tenues

laminas facile scissilis est, et tune Agar i- cum praeparatum nominatur.

Weidenschwamm. In Europa boreali fre-

Boletus Salicis. HBoletus suaveolens. " quens. Fungus inaequaliter porosus, salicibus ac- crescens, et odorem aromalicum spargens , praesertim post pluviam.

*

Armenifcher Bolus.

Bolus armenia.

Argilla ex luteo rubra, ferro oxydato tur-

gida. Quae in Germania, Gallia vicinisque

regio-

Lärchen- Boletus Laticis s. ‚Agaricum.

17 Laͤrchen⸗

ſchwamm.

Boletus Laricis Facquini. Abb. Mace Mis- cell. austriac. Vol. I. Tab. 19. 20. 21. Iſt in Oeſtreich und Polen ſehr haͤufig, und vielleicht eine Abart des Feuerſchwammes. Ein korkartiger, mit ſehr feinen Löchern ver- ſehener, faſt pomeranzengelber Schwamm. Ge⸗ trocknet hat er auſſen eine aſchgraue, innen eine weiſſe Farbe, er iſt leicht in duͤnne Faſern zu zerſpalten, und wird dann zubereiteter Lerchen⸗ ſchwamm genannt 22).

Boletus Salieis. Weidenſchwamm. Boletus suaveolens LE. Abb. Schaͤffers Schwaͤmme. t. 124.

Findet ſich im noͤrdlichen Europa haͤufig. Ein ungleich loͤcheriger, an Weiden wachſender Schwamm, welcher vorzuͤglich wenn es gereg— net hat, einen aromatiſchen Geruch verbreitet 23).

Bolus armenia. Armeniſcher Bolus. Eine gelbroͤthliche Thonerde mit Eiſenoxyd in- nigſt verbunden. Derjenige, welcher in Frank⸗ reich,

22) Man findet den Lerchenſchwamm einzig und allein auf abgeſtorbenen, oder ſehr alten Lerchentannen. (Pinus larix) Er iſt mehr gelblich weiß, als pomeranzenfarb, fein Geruch iſt dem Malze ſehr aͤhn⸗ lich, der Geſchmack iſt ſuͤßlich, etwas zuſammenziehend. Dem Aleppiſchen Lerchenſchwamme wollte man ehedeſſen den Vorzug geben, allein es iſt einerley, ob er aus Aleppo, oder aus Polen koͤmmt.

Er beſteht groͤſtentheils een Faſern, denen das Waſſer wenig oder nichts abgewinnen

kann, Weingeiſt hingegen zieht 5 Harz aus.

Er iſt ſehr ſchwer in ein feines Pulver zu verwan⸗

deln, deswegen ſtoͤſſet man ihn, um ihn zu puͤlvern, mit Tragantſchleim zu einer Maſſe, und laͤſt dieſe ſtark austrocknen, (Trochisci ar re worauf er ſich dann leicht puͤlvern laͤſt.

5 250 Der Geſchmack dieſes Schwammes iſt bitterlich und enen „der Geruch veilchenartig, da⸗

bey aber eckelhaft und narkotiſch. Waſſer zieht 26 Weingeiſt 35 Extrakt aus.

Schwamm ſehr leicht zu entbehren.

Uebrigens iſt dieſer

C

regionibus effoditur, parum differt a genuinæa wich Deutſchland und in benachbarten Gegendem "a ex Armenia allata. ö gegraben wird, iſt wenig von: gk Armenien eee 240.

Tincal, Asiae mediae sal nativum, e Na- Der Tinfal, ein natuͤrliches Salz aus dem mitt⸗ tro et Acido boracico constans, peracta de- lern. Aſien, beſteht aus Natron und der Borax⸗

puratione et, erystallisatione, nomine Boracis. ſaͤure, und wird, nachdem er durch Cxyſtalliſa· ' insignitur. Albus sit, crystallinus et leni. tion gereiniget worden, Borax genannt. Er:

calore fusilis. ö 7 muß weiß und cryſtalliniſch ſeyn, und bey einer:

f gelinden Hitze ſchmelzen 28).

Cacao. Cacaobohnen.. f Cacao. Cacaobohnen. Theohroma Cacao. Arbuscula in America T eobroma Cacao L. Abb. Blakw., t. 375. meridionali frequenter culta. ; | Zorn t. 308. Ein Baͤumchen, welches a 2 im ſuͤdlichen Amerika häufig. gebaut: wird.

Semina oleoso - farinacea, ex fusco nigri-- Oeligmehlige, ſchwarzbraune, den Saubohnen:

cantia, seminibus Viciae Fabae similia.. ähnliche Saamen 20). Er

a

24) Die Beſtandtheile dieſer unreinen Thonerde find ſehr verſchieden, fo wie die Nuͤanzen der Farbe un⸗ endlich abweichend ſind. Wiegleb fand in einer Unze 5 Quent, 6 Gran Kieſelerde, 1 Quent, 47’ Gran Alaunerde, 51 Gran Eiſenkalk. Warum man dieſem Mittel einen Platz hier einraͤumte, dürfte. wohl durch eine Note beſtimmt worden feyn..

25) Ehedeſſen hielt man den Borax für. ein Produkt der Kunſt, es iſt aber nun zur Genuͤge Ewieſen, daß er bloß, wie wohl in einem rohern Zuſtande als er im Handel vorkoͤmmt, von der Natur ger liefert wird. Ehedeſſen gaben ſich einzig die Venetianer mit der Reinigung dieſes Mittels ab, wes⸗ wegen er noch unter dem Namen venetianiſcher Borax (Borax veneta) vorkommt. Jezt beſchaͤftigt er mehrere Fabriken in Deutſchland und Frankreich.

Seine Beſtandtheile ſind Natron und eine eigenthuͤmliche Saͤure, welche aber das Natron nicht vollkommen geſaͤttigt hat, er iſt alſo ein unvollkommenes Mittelſalz. Merkwuͤrdig⸗ if, daß der Ueber⸗ ſchuß des Natrons in dieſem Salze in vollkommen aͤtzendem, reinem, alſo von Kohlenſtoffſaͤure voͤllig freyem Zuſtande enthalten iſt. Wenn man daher Borax mit einer Saͤure ſaͤttigen will, um etwa die Sedativſaͤure auszuſcheiden, ſo darf man nicht auf die Aufbrauſungs-Erſcheinung warten, ſondern ſich nach dem Saͤttigungspunkt, vermoͤge der Reagentien, 1 und zwar am. 4955 mit Lak⸗ muspapier, und durch Säuren geroͤthetem Lakmuspapiere.

260 Die Frucht, in welcher die Cacaokerne enthalten ſind, gleicht einem kleinen Kuͤrbiſſ, gewoͤhnlich finden ſich in demſelben 20-50 Kerne, welche, ehe ſie verſendet werden, eine Art von Gaͤhrung erleiden

muͤſſen,

1 80 vulgo Calx. Kalberde. Calcaria, vulgo Calx. Kalkerde.

Terra propria, acido carbonico juncta, Eine eigenthuͤmliche, mit Kohlenſtoff⸗Saͤure ver⸗

quo amisso in aquae partibus quingentis so- bundene Erde, nach Entfernung dieſer Säure lubilis fit. Cum Acido sulphurico gypsum iſt ſie in fuͤnfhundert Theilen Waſſer loͤßbar. constituit. Eligatur heterogeneis libera, qua- Mit Schwefelſaͤure bildet ſie Gips. Es muß lem praebent Marmor album, Testae Ostre- von fremdartigen Theilen moͤglichſt gereinigte

*

arum, caet. 8 Kalkerde gewaͤhlt werden, wie uns dieſe der

* &

Marmor und die Auſterſchaalen liefern 27). C 2 Cam-

muͤſſen, damit ſie nicht keimen. In Mexiko, Braſilien, Cayenne und Karolina trift man ganze Ca⸗ caopflanzungen an, hier erreicht der Baum eine Höhe von 20 Fuß und W Darin, in unſern Ge⸗ waͤchshaͤuſern wird er hoͤchſtens 5 Schuh hoch.

Es kommen mehrere Sorten von Cacao im Handel vor, als der Carakkiſche, der Berbiciſche, der Martiniquiſche oder Franzoͤſiſche, und der Braſilianiſche. Der Carakkiſche iſt der vorzuͤglichſte, und zum Gebrauche der beſte. Der Cacao, welcher einen dumpfigen Geruch, und faden Geſchmack hat, ſchwer nach dem Roͤſten von der Schaale geht, und ſich erwaͤrmt zu einem en zuſammenhaͤngenden Pulder ſtoßen laͤßt, iſt verwerflich.

Die Beſtandtheile des Cacao ſind ein fettes gerinnbares Oel Butyrum Cacao) und eine Meh⸗ lige Subſtanz.

Weingeiſt bildet mit dem Cacao eine hellgelbe Tinktur, aus welcher ſich aber mit Waſſer kein Harz niederſchlagen laͤſt; eben ſo verhaͤlt ſich auch der Aether.

Waſſer loͤſt gar nichts von dem gepuͤlverten Cacao auf.

Pulveriſirt fließen dieſe Kerne zu einem duͤnnfluͤſſigen Breye zuſammen, und bleiben noch mit eben ſo viel Zucker vermiſcht, fluͤſſig. (Cacao tabulata s. praeparata.) Das in ihnen enthaltene fette Oel beträgt 7/3 ihres Gewichtes.

2

270 Die Kalkerde, welche in den Apotheken gebraucht wird, muß eiſenfrey, und von andern erdigen Bey⸗

miſchungen moͤglichſt rein ſeyn. Kalkſpath und Kreide ſind nicht verwerflich, da der karariſche Mar— mor in noͤrdlichen Gegenden ſchwer zu erhalten iſt.

Die Natur liefert keine reine Kalkerde, ſondern fie iſt immer mit Kohlenſtoffſaͤure een und zwar enthalten 100 Theile Kohlenſtoffſaure Kalkerde, wie Marmor, Kalkſpath, Kreide und Au— ſterſchaalen, gewoͤhnlich 50 Theile Kalkerde, 56 Theile Kohlenſtoffſaͤure und 14 Theile Waſſer.

Um reine Kalkerde (Calx viva, Calx pura) zu gewinnen, entfernt man die Kohlenftofffäure und das Waſſer durchs Brennen, das heiſt, man bringt denſelben in die Weißgluͤhhitze. Reine Kalk⸗

erde loͤſt ſich in 500 Theilen Waſſer auf, und liefert das ſogenannte Kalkwaſſer. (Aqua calcis vi- vae) Sowohl die Kohlenſtoff-Saͤure als die reine Kalkerde wird in den Apotheken gebraucht, ſie muß daher immer vorraͤthig gehalten werden. Da die reine Kalkerde an der Luft leicht zerfaͤllt, und Kohlenſtoffſaͤure anzieht, ſo muß man ſelbige in glaͤſernen Gefaͤſſen, welche mit Luftdichten Stoͤpſeln

verſchließbar find, zum Gebrauche aufbewahren.

u

Br

Camphora. Kamper. Camphora. Kampfer. he

Laurus Camphora, Arbor Indiae orientalis,

praesertim in Faponia frequens. Ga mphoracruda constat massulis glo-

bulosis, flavis, 'subluteis et cinereis, quae destillatione ramulorum et foliorum cum

aqua, a reliquis Lauri Camphorae partibus_ constitutivis separatae, statim sublimantur,

Camphora depurata, nova sublima-

tione Camphorae crudae parata, conerescit in massas magnas orbiculares, subtus eonca- vas. Optima nivea est et glaciei instar sub- diaphana. Super ignem liquata olei instar fluit et accensa deflagrat omnis. Odorem proprium fragrantissimum spargit.

Canella alba. Weisser, Zimmer. Winterania Canella. Arbor Indiae occidenta- lis, in Jamaica frequens. 0

Cortex aromaticus, in superficie externa

Pan vel ex albo llavescens, vel vires- cens,

Canella alba.

Laurus camphora L. Abb. Kämpfer a 65 3

nit. l. 771. Blakw. t 347. Zorn. t. 424.

Ein oſtindiſcher Baum, welcher vor⸗

zuͤglich in Japan Häufig waͤchſt. Roher Kampfer beſteht aus kleinen rundlichen, gelben, hellgelben und aſchgrauen Maſſen, welche durch Deſtillation der kleinen Aeſte und Blaͤtter, mit Waſſer von den uͤbrigen Beſtandtheilen des

Kampferlorbers, welche zugleich mit aufgefliegen, ;

getrennt worden find.

Der gereinigte Kampfer, wird aus dem rohen, durch eine neue Sublimation gewonnen, wobey er ſich in groſſen, runden, auf der untern Flaͤche hohlen Brodten anlegt. Der beſte iſt fo weiß wie Schnee, und bey nahe wie Eis, halbdurchſich⸗ tig. Ueberm Feuer flieſt er wie ein Oel, und verbrennt, angezündet, ohne einen Ruͤckſtand zu hinterlaſſen. Er hat einen eignen durchdrin⸗ genden Geruch 28).

Weiſſer Zimmet.

Winterania Canella (Wintera aromatica) Abb. - Cateshy’s Nat. hist. of. Carolina V. II. T. 50. Blakw. t. 206. Ein weſtindiſcher,

vorzuͤglich auf Jamaika wohnender

Baum N Die Rinde iſt gewuͤrzhaft, auf ihrer Ober⸗ flaͤche hin und wieder weißgelblich auch ins graue

260 Der Kampfer iſt eine ganz befondere Subſtanz, welche ſich im der nicht aufloͤſt, damit gekocht demſelben ſeinen Geruch mittheilt, vermittelſt ſchleimiger Subſtanzen aber kann er mit dem

Waſſer vermiſcht werden.

Weingeiſt, fette und aͤtheriſche Oele, wie auch der Aether, Töfen den

Kampfer leicht und in allen Verhaͤltniſſen auf. Aus dem Weingeiſte uud dem Aether wird er in Form eines Pulvers, durch Waſſer niedergeſchlagen. Durch Behandlung des Kampfels m Salpeter⸗

ſaͤure, wird derſelbe fo umgeaͤndert, daß er eine eigenthuͤmliche e Saͤure darſtellt. Er entzuͤndet ſich an einer Flamme ſehr leicht, und verbrennt, ohne Ruͤckſtand zu hinterlaſſen, mit

einer hellrothen Flamme, hierbey erzeugt fie eine bedeutende Menge eines ſehr geſaͤttigt ſchwarzen Ruſſes.

a.

4

1

da et leniter siccanda.

? . | 21

seens;vel ex fusco rubens; subtus autem graue und braunxroth ſchimmernd / on, der untern

Flache aber weißlich 29).

K albicans. Cantharides. Spanische Fliegen. Cantharides. Spaniſche Fliegen. Melos vesicatorius s. Lytta vesicatoria Fabricii. Melo& vesicatorius L. Lyita vesicatoria Fb. Innsecta coleoptera oblonga, ex viridi splen- Abb. Degeer Ins. 1. tab. 6. Fig. 5. dentia , antennis nigris filiformibus, mense Käferarilge, laͤnglichrunde, goldgruͤnglaͤnzente Junio el Julio, dum Fraxinum, Syringam Inſekten, mit zwey ſchwarzen fadenaͤrtigen Fuͤhl⸗ et Ligustrum gregariae depascunt, colligen- hoͤrnern verſehen. Im Junio und Julio, in wel⸗

; chen Monaten fie die Efchen, den tuͤrkiſchen Ho—

. ö 0 ſammlet, und gelinde abgetrocknet 30). . Dar-

290 Der ehörinbiſche Admiral Wilhelm Winter brachte im Jahre 1579 dieſe Rinde zuerſt von den ma⸗

genannt.

gellaniſchen Kuͤſten nach 5 nach ihm wurde deswegen der Baum, welcher ſie uns Pe fol,

Von den Materialiſten, ſelbſt von denen, die Waarenkunde haben, erhalten wir zwey ganz ver⸗ ſchiedene Rinden, welche unter dieſem Namen eingefuͤhrt worden ſind. Die erſte hat eine Zimmet⸗ braune Farbe, iſt ganz flach, etwa vier Linien dick, der Geruch iſt angenehm, wie eine Miſchung aus Zimmet und Nelken, der Geſchmack iſt gewuͤrzhaft brennend. Die zweyte Sorte iſt dünn in roͤhren— artigen Stuͤcken, der Chinarinde ſehr aͤhnlich, hat wohl einen angenehmen, aber von der erſten Sorte ſehr verſchtedenen Geruch und Geſchmack, laͤſt beym Kauen eine kuͤhlende Empfindung zuruͤck, und der Geruch gleicht dem Kampfer. Auch lehrt die chemiſche Unterſuchung dieſer zwey Sorten von Winter— rinde, daß die erſtere vielleicht von dem Stamme, und die andere von den Zweigen des Bau⸗

mes ſey. Die erſte Sorte liefert, mit Weingeiſt behandelt, eine goldgelbe Tinktur, welche brennend

gewuͤrzhaft riecht und ſchmeckt. Die zweyte Sorte liefert eine braunrothe Tinktur, welche im Ge⸗ ſchmacke der Chinatinktur gleicht. d Ar,

50) Ehedeſſen erhielt man die ſpaniſchen Fliegen groͤſtentheils aus Spanien, und die heiſſeſten Gegenden

Europens ſind noch iezt das Vaterland derſelben. In Ungarn, Perſten und in der Tartarey werden fie noch ſehr haͤufig angetroffen, und machen einen bedeutenden Handlungsartikel jener Gegend aus. Wenn fie vorzuͤglich wirkſam ſeyn ſollen, muͤſſen ſie vorſichtig getoͤdtet werden. Gewoͤhnlich geht man bey dieſer Operation ſehr vorſichtig zu Werke, entweder erſtickt man fie mit Schwefel, oder man erwaͤrmt fie ſehr ſtark, beydes iſt für fie als Arzeneymittel ſchaͤdlich. Ich habe am beſten gefunden,

im Falle man Gelegenheit hat, fie ſelbſt zu ſammlen, ſie in einen Topf zu thun, etwas Weingeiſt dar⸗

uͤber zu gieſſen, und in einem Keſſel voll kochendem Waſſers zu erwaͤrmen. Der eigentlich wirkſame Theil der Spaniſchen Fliegen liegt ir in dem Harz derſelben, von welchem fie eine bedeutende Quantitaͤt enthalten.

*

N.

E Der

lunder und Hartriegel abfreſſen, werden fie ges _

22

.

‚A Cardamomumminus. Kleine Cardamomen.

? *

lustris Indiae orientalis. Aniomum Cardamomum. L. Abb. Kumph. amb.

Fructus triquetri, utrinque acuminati, lon- 5. T.65. f. 1 Blakw. 584.

*

gitudine semipollicari, pericarpio fragili ex Eine ausdaurende, in u pfig en G e⸗ luteo subfusco, et seminibus aromaticis ni- genden wachſende Pflanze Oſtindiens.

gricantibus, instructi.

Caricae s. Ficus passae, Feigen. Ficus Carica. Arbor Europae meridionalis

Die Fruͤchte ſind dreykantig, nach beyden En⸗ den zugeſpitzt, halb zolllang, die Hille derſelben iſt gelbbraun, und zerbrechlich, und ſchließt ei⸗ nen ſchwaͤrzlichen gewuͤrzhaften Saamen ein 31).

Caricae s. Ficus passae. Feigen.

et Orientis. Ph. Bot. Bl. 414.

Thalami incrassati succulenti, principio Ein im ganzen oͤſtlichen au ſuͤdlichen

saccharino et mucilaginoso imbuti, semina Europa einheimiſcher Baum.

includentes.

32) Im Handel kommen drey Feigenſorten vor, naͤmlich die?

Die dickſaftigen, fleiſchigen Fruchtboͤden, welche mit Zucker und Schleim durchdrungen, die Saa⸗ men einſchlieſſen 32).

Caryo- Der Weingeiſt ziehet dieſes Harz vollkommen aus, und liefert mit demſelben eine gelb gruͤne Tinttur, welche ſehr ſchnell Blaſen zieht, und wenn fie ſtark genug iſt, wirkſamer als das Pflafter befunden wird. Waſſer zieht wenig aus den Canthariden. Eine Unze mit e Waſſer übergoſſen und 3 Tage digerirt, liefert 10 Grad waͤßriges Extrakt. Die Mutterpflanze dieſer gewuͤrzhaften Subſtanz, findet fid) wanne af Malabar, Zeilen und Co- chinchina, iſt aber in botaniſcher Hinſicht noch nicht genau beſtimmt, eben fo wenig die der verſchiede— nen im Handel vorkommenden andern Sorten der Kardamome. Gewoͤhnlich kommen 3 Sorten Kar⸗ damomen im Handel vor; naͤmlich die kleine, die mittlere und die große Kardamome, noch einige kommen zwar vor, aber ſie werden nicht gebraucht. Die kleinen Kardamomen⸗Saamenſchooten, haben eine matte bleichgelbe Farbe, und ſind nach oben zu ſpitzig nach unten zu etwas ſtumpf zugeſpitzt, und mit einem kleinen kurzen Stielchen verſehen. Sie find etwa 3—4 Linien breit, und 8 Linien lang,

Suchmöinem minus. Kleine Cardamo⸗ | Amomum Cardamomum, Planta perehnis pa- men.

Ficus Carica. Abb. Blakw. 125. Handb. d.

Ru

und die fie umgebende Schaale iſt ſehr zaͤhe, die in drey nicht ganz unterſchiedenen ekkigen Saamen⸗

koͤrner ſind glaͤnzend hellbraun, und ſind der lei gewuͤrzhafte Theil, indem die Schaale faſt gar nichts aromatiſches enthält, Die Kardamomen gehoͤren zu den feinen Gewuͤrzen, werden wenig als Arzneymittel, ſondern in der Kuͤche, und zur Schokolade gebraucht. Sie enthalten viel weſentliches Oel, indem 16 Unzen, 5—7 Quintchen deſſelben liefern. Weingeiſt zieht eine ſehr angenehme und wirkſame Tinktur aus, Waſſer hat aber wenig Wirkung auf die Kardamomen. Marfeiller, die Smirniſchen und die Genuefi- 8 7 N 1

Caryophylli- ‚„Gewä irznelken.

Caryophyllus ar omaticus g. Eugenia caryophyl-

Arbor Indiae orientalis,,

in insulis Moluecis frequens. g Colliguntur flores vix aperti, qui, elavi-

culis forma similes, oleo aethereo turgent..

Leniter siccati ex fusco nigricant, et non

solum saporem acrem aromaticum, sed et

lata Thunbergii.

odorem fragrantissimum: fundunt..

Caryophylli.

Gewuͤrznelken. Caryophyllus aromaticus L. Eugenia caryo- phyllata Thunbergii. Abb. Blakw. t. 336.

Handb. d. Ph. Bot. Bl. 247.

Ein hoher und ſtarker Baum, welcher in Oſtindien, vorzuͤglich auf den Mo⸗ lukkiſchen Inſeln, wild waͤchſt.

Es werden davon die kaum geoͤffneten, klei⸗ nen Naͤgeln an Geſtalt gleichkommenden, viel aͤtheriſches Oel enthaltenden Bluͤthen geſammlet.

5 Gelinde getrocknet ſind ſie ſchwarzbraun, und 5 haben einen nicht nur brennend gewuͤrzhaften 8 Geſchmack, ſondern verbreiten auch einen ſehr 4 Rui angenehmen Geruch 33). 45 Cas

ſchen, beyde letztere Sorten find groͤßer, weicher und angenehmer zu eſſen, aber auch dem Verderben nach einem Jahre unausbleiblich unterworfen. Gewoͤhnlich koͤmmt nach dieſer Zeit ein kleines laͤuſe— artiges Inſekt, welches das Verderben dieſer Fruͤchte unendlich befoͤrdert.

359 Der ſchoͤne hoͤchſt anſehnliche Baum, welcher uns die gewuͤrzhaften Naͤglein liefert, bewohnte einem großen Theil der heiſſeſten Zonen unſeres Erdbodens; die Gier, dieſen Artikel allein zu beſitzen, trieb

aber die Hollaͤnder, ihn uͤberall auszurotten, und ihn nur auf Amboina zu cultiviren. In der Mitte des 18ten Jahrhunderts gelang es aber den Franzoſen, ihn auf Cayenne, Guiane, Seichelles und Isle de France mit ſehr gutem Erfolge anzupflanzen.

Die unausgebildeten Blumenkelche find es eigentlich, welche uns dieſes vortrefliche [Gewuͤrz lie— fern. Sie ſind ſtumpfviereckig, unten etwas zugeſpitzt, oben theilen ſie ſich in vier ſpitzige Blaͤttchen, zwiſchen welchen gewoͤhnlich die ebenfalls noch nicht offene vierblaͤttrige Krone in Geſtalt eines runden Knoͤpfchens feſtſitzt, aber groͤſtentheils, wenigſtens zum Theile fehlt; die Farbe der Nelken iſt aͤuſerlich dunkler braun, als innerlich, der Geruch iſt eigenthuͤmlich der rothen Gartennelke ſehr aͤhnlich, nur ſtaͤr⸗ ker, beſonders wenn ſie gepuͤlbert werden. Nach dem Sammlen werden fie entweder an der Sonne getrocknet oder geraͤuchert. g

Von dem naͤmlichen Baume kamen die ſogenannten Mutternelken Antophylli, welches die reiferen Fruͤchte dieſes Baumes ſi nd, ſie ſind viel groͤßer, eyrund, die obern vier Spitzen ſind verwachſen, ge⸗ woͤhnlich find fie. länger geſtielt, weniger gewuͤrzhaft, haben einen etwas zuſammenziehenden Geſchmack, und wenig Geruch.

Gute Gewuͤrznelken enthalten 3 ihres Gewichts, ein weſentliches, hellgelbes, im Waſſer zu Boden ſinkendes Oel, von feinem Nelkengeruche aber ſehr milden Geſchmacke. Man gewinnt es ſowohl

f 1 b durch

.

24 ;

Cassia cinnamomea. Ammet- Cassia. Laurus Cassia. Lauri Cinmamomi Jorsan va- rietas? | | Cortex internus ramorum * odore et sa- Pore aromatico ad Cinnamomum acutum quidem proxime accedens, sed colore inten-

siore, crassilie, et sapore acriore distin- guendus,

5 * | 1

Cassia Fistula. Cassia Fistula, Indiae.

Fructus siliquosi, nigricantes, eylindrici, subincurvati, farcti pulpa dulci nigerrima, quae semina involyit,

Rohr - Cassia.

dissepimentis trans- * 1 distincta. Pr aestant siliquae longiores

ex \

Arbor Arahiae et utriusque

\

Cassia einnamomea. Zimmet⸗Caſſia. Laurus Cassia L. Blakw. t. 591. Rheed. ma- lab. t. 57. Zorn t. 340. Vielleicht eine bloffe Abart des Zimmetlorbers. Die innere Rinde der Aeſte, in Anſehung des Geruchs und Geſchmackes dem ſcharfen Zimmet ſehr nahe kommend, ſich aber davon durch ihre dunklere Farbe, bedeutendere Dicke, und feuri⸗ 9 Geſchmack unterſcheidend 34).

S Fistula. Rohr⸗Caſſia. Cassia Fistula L. Abb. Blakw. 381. Handb.

d. Ph. Bot. Bl. 185.

Ein in Arabien und beyden Indien wachſender Baum.

Die Schootenfoͤrmigen, ſchwarzbraunen, cylin⸗ driſchen, einwaͤrts leicht gekruͤmmten Fruͤchte, welche, zwiſchen Querſcheidwaͤnden eingeſchloſſen, ein ſuͤßliches ſchwarzes Mark, worin die Saas men liegen, enthalten. Man waͤhlt vorzuͤglich

aus Oſtindien zu uns kommenden mehr lan- gen Schooten, deren Mark viel ſuͤſſer iſt, und * | | die

»

dur 3 Deſtillation mit Waſſer, als auch, wenn man die Nelken in einer Retorte mit etwas * befeuchtet, und ſo einer gelinden trockenen Deſtillation ausſetzt.

Weingeiſt zieht eine braune Tinktur aus den Nelken, welche, mit Waſſer eee ein wah⸗ res Harz liefert, welches der eigentlich brennend gewuͤrzhafte Theil dieſer Droge zu ſeyn ſcheint.

Waſſer zieht wenig aus, jedoch ſchmeckt es, damit digerirt, ſehr angenehm Nelkenartig.

340 Dieſe Rinde, welche dem wahren 3 wohl an n Stätte aber keinesweges an Feinheit des Geſchmacks gleichkoͤmmt, erhalten wir von den Engländern, in Buͤndeln, welche gewoͤhnlich ein Pfund wiegen, und in der Mitte mit einer einfachen Baſtſchnur zuſammen gebunden ſind. Die Farbe berſelben iſt heller, mehr ins Gelbe ſpielend, und die ganze Rinde mit feinen leicht zu erkennenden Adern durchzogen. 1

Man erhaͤlt durch die Deſtillation mit Waſſer, ein weingelbes, im Waſſer zu a fi ere ſehr

b angenehm riechendes Oel, welches 28

5 der angewendeten Caſſie betraͤgt.

Weingeiſt zieht eine ſtark gervfitghiifte aber hellere Tinktur, wie aus den wahren Ranenkrinden. Waſſer bildet eine ſchleimige truͤbe Fluͤſſigkeit damit.

- RE 2 25

ex India orientali allatae, quarum pulpa, die ſich auch länger, ohne su verderben, aufbe⸗

magis duleis, tardius corrumpitur. wahren laſſen 35). Castoreum. Higergeil. N. Castoreum. Bibergei Castor Fiber. | Castor Fiber IL. Abb. Schreber Saͤug⸗ Humor sebaceus, ade neo eb sa- thiere t. 175. Leske Naturgeſch. t. 5. F. 15.

Poris amaricantis, propriis in saccis, qui ab- Das Bibergeil iſt eine talgartige (aber nicht domini inter genitalia et anum adjacent, se- fette, mehr Gummiartige harzige) Subſtanz, von eretus. In saccis recentibus albus et spis- einem beſondern widrigen ſtarken Geruche und sus, in siccatis fumo, quales plerumque oc- bitterlichen Geſchmacke, es findet ſich in beſon⸗ currunt, fuscus, deren, zwiſchen dem After und den Schaamtheilen

8 5 g ſitzenden Beuteln. In friſchen Beuteln iſt es Re | weiß und dicklich, in denen durchs Raͤuchern getrockneten aber, wie wir es groͤſtentheils er⸗

halten, braun von Farbe.

Castoreum Sibiricum s. Russi- Das Sibirifche oder ruſſiſche Bibergeil / N wel cum, cui etiam Polonicum, Borussi- chem man auch das pohlniſche, preuſſiſche cum et Germanicum annumeratur, in und deutſche gleich zu ſchaͤtzen pflegt, iſt in

- saceis majoribus, ovi gallinacei magni- groffen, dem Umfange eines Huͤhnereys gleich" indi- kom⸗

55) Die Höprentafiie erhalten wir 833 groͤſtentheils aus Marſeille, als ein- bis zwey Fuß lange Fruͤchte, die nie einen ganzen Zoll dick ſind. Ihre innere Schaale iſt holzig ? und in ſehr viele, oft 100 Faͤcher getheilt, auf jedem dieſer Faͤcher iſt ein ſuͤßliches, etwas ekelhaftes ſchwarzes Mark und ein

den Apfelkernen der Form nach gleichender, harter hellgelber Saame, Nun bemerklich angeheftet zu ſeyn,

Amer nach dem Stiele zu gleichſam ruhend, gefunden wird.

Ein voͤllig entbehrliches Arzeneymittel, uͤber welches ſich Hahnemann in ſeinem Apothekerlexicon, (man ſehe den Artikel Roͤhrcaſſia) folgender Geſtalt ausdruͤckt: Es iſt faſt unmöglich zu verlangen, daß die Apotheker mitten in Deutſchland, die Fiſtelkaſſie vorraͤthig haben ſollten, die leichte Verderbniß

und Verfaͤlſchung dieſer Drogue, und der weite langwierige Weg bis zu uns, macht diefes zu. einer.

faſt unbilligen Forderung. Setzt man nun noch hinzu, daß wir dieſe Subſtanz bloß aus Indolenz, weil ſie uns von den arabiſchen Aerzten vererbt worden, beybehalten haben, nicht wegen eines nur im mindeſten betraͤchtlichen Nutzens, (den nicht das Pflaumenmuß eben ſo gut leiſten koͤnnte); ſo iſt kaum abzuſehen, wie wir eine ſo betruͤgliche nutzloſe Waare laͤnger unter dem Arzeneyvorrathe dulden wollen, deren fo hoher Preiß und deren Unbequemlichkeit beym Gebrauche den Unterleib mit Blaͤhun— gen anzufuͤllen, ſchon hinlänglicher Grund wäre, fie abzuſchaffen. Vauquelin hat eine chemiſche Unter ſuchung dieſer Subſtanz unternommen, und gefunden, daß das Mark derſelben aus Zucker, Extraktib⸗ ſtoff, Leim, Gallerte und Gummi beſteht. Daſſelbe habe ich in dem Pflaumenmuße gefunden. D

—— Q ——

26

u.

tudinem aequantibus, intertextum est membranulis tenuioribus. Omne Casto- reum, ex aliis terrarum regionibus al- latum, antecellit.

Castoreum Canadense, ex America septentrionali advectum, continetur sac- cis minoribus magisque nigris, tunicae cellulosae tenaciori interiacens.)

Catechu, vulgo Terra Japonica. Catechu.

Mimosa Catechu. Arbor Bengalensis.

Extractum aquosum ligni Mimosae Cate- chu, ad siccitatem- inspissatum. Color sit nigrescens, non nigerrimus, sapor adstrin- gens.

* Ar.

kommenden Beuteln befindlich, und mit einem haͤutigen Gewebe durchflochten. Es uͤber⸗ trift alle Diebergeilförten anderer Länder an Güte.

Das kanadaiſche Bibergeil, wird aus N 7 amerika, in kleinen mehr ſchwaͤrzlichen Beu⸗ teln, die einen ſchwächern und fettartigen Geruch haben, und in einer dichtern Haut eingeſchloſſen ſind, erhalten 36). ö

Catechu, vulgo Terra japonica. Catechu.

Mimosa Catechu. Abb. Keer. medic. observ.

and. Inquir. Vol. V. t. 4. Ein Bengali⸗ ſcher Baum.

Es iſt das bis zur volligen Trockenheit ver⸗

dickte waͤßrige Extrakt des Holzes der Katmimoſe.

* | * ziehend ſeyn 37).

Die Farbe deſſelben muß braunſchwarz aber kei⸗ neswegs ganz ſchwarz, der Seßemack zuſammen⸗

Cera

36) Der Biber findet ſich vorzuͤglich an einſamen waldigen Ufern großer Fluͤſſe, in den kaͤltern Zonen von

Europa, Aſien, Afrika, und in Amerika, vorzuͤglich auf Canada; er iſt drey Fuß lang, braun von Farbe, lebt von Baumrinden, und zeichnet ſich durch den kuͤnſtlichen Bau ſeiner Wohnungen aus. Die Beſtandtheile des Biebergeils ſind Fett, een Leim, etwas hatziges, Eyweiß und ein weſentliches Oel. Es iſt nicht der Muͤhe werth ein fo theures Mittel in einen auserleſenen Arzeneyvorrath auf⸗ zunehmen. Nur Veralterung des Gebrauchs, und Gewohnheit, koͤnnen ihm hier einen Platz ein⸗ raͤumen. *

57) Es geht mit dieſem pharmaceutiſchen Artikel, wie mit mehrern, welche weit herkommen; man kann die |

Mutterpflanze deſſelben nicht genau beſtimmen, iſt fie die Catechumimoſe, fo iſt dieſes ein kleines, ſich etwa ſechs Schuh hoch erhebendes ſtrauchartiges Baͤumchen, welches auf den Gebuͤrgen von Palamoro und den heiſſeſten Gegenden Afrikas gefunden wird. Einige leiten ſeinen Urſprung mit derſelben Wahrſcheinlichkeit, von einer Art Palme (Areca Catechu L.) her; wieder andere, von einer Art Atcacie.

Das Catechuertrakt ſelbſt, beſteht ar feften harten rothbraunen Stuͤcken, die nimlich jerbreci find, und ein harziges Anſehen haben, auch findet man in und auf einigen Stuͤcken roͤthliche Streifen, gleichſam als wenn dieſelben von einer beygemiſchten Erde entſtanden wien, Der hervorſtechende

Ge⸗

Er 27

Cera. Wachs. | Cera. Wachs.

Apis mellifica. Insectum hymenopterum. Apis melliſica L. Honigbiene, ein be⸗ IE eb N 7% kanntes Inſekt welches zu der Fami⸗ g lie der Wespen gehoͤrt. Materia vegetabilis propriae indolis. Wachs iſt ein ganz beſonderer Pflanzenſtoff, Ber a flava. Gelbes Wachs. Cera eruda, Gelbes Wachs iſt das noch rohe von den Bie⸗ ab 8 collecta, et a melle A nen geſammlete und vom Honig n, 5 dene Wachs. f Cera alba. Weisses Wachs, Cera per Weiſſes Wachs, iſt das durch Ausſtellen an apricationem, sub frequente aquae ad- die Sonne und fleißiges Begieſſen mit pr spersione, albata. fer gebleichte Wachs 38). j | * Cerasa acida. Saure Kirschen. CTCerasa acida. Saure Kirſchen.

Prunus Cerasus; varietas, quae vernacula _PrunusCerasus L. Abb. Blakw. t. 449. Handb. schwarze saure Kirsche audit. Arbor in d. Ph. Bot. Bl. 42. N. 224.

borti frequentissina. | te Baum, welcher in unfern Gärten haͤufig angetroffen wird, von wel⸗ a F chem diefe Schwarzkirſchen Art vor⸗

zuͤglich einheimiſch ‘fr,

Dru- O 2 5 Stein⸗

Geſchmack iſt n von einer beſondern Bitterkeit begleitet. Es wird 40 wohl vom Weingeiſte, als vom Waſſer voͤllig; (Unreinigkeiten abgerechnet) aufge, Naphta hingegen 125 einen bedeutenden Antheil, welcher flockig erſcheint, zuruͤck. Nach den Verſuchen, welche Hr. Profeſſor Trommsdorf uͤber dieſes wichtige, aber bernachlaͤßigte Arzeneymittel angeſtellt hat, find in hundert Theilen nahe an fi ebzig e adſtringirender Stoff enthalten.

3389 Nach den neueſten ſehr wichtigen Unterſuchungen ſcheint es, daß der Saamenſtaub der Blumen zur Erzeugung des Wachſes durch die Bienen nicht nothwendig ſey, ſondern daß dieſe Inſekten es aus dem Honig eben ſo wohl bereiten koͤnnen. Auch behauptet Prouſt, daß es im gruͤnen Satzmehle der Pflanzen enthalten ſey. Das Wachs wird in den Apotheken groͤſtentheils zu Pflaſtern und Salben gebraucht, es muß bey 140° Fahrnh. vollkommen fluͤſſig werden, ohne einen Bodenſatz abzuſetzen.

Ehedeſſen war das Wachsoͤl, (Oleum s. Butyrum cerae) eine, durch Zerſtoͤhrung Cbermoͤge der

trocknen Deſtillation) des Wachſes erhaltene, uͤbelriechende Subſtanz.

Weingeiſt loͤſt das Wachs eben fo wenig als Waſſer auf. Mit dem aͤtzenden Laugenſalze verbin⸗ det es ſich zu einer Seife, fo auch mit den Oelen. Vermoͤge dieſer letztern laͤſt es ſich auch mit dem Waſſer vermengen, und ſtellt mit einem Zuſatze von Gummi und Zucker, mit welchem es groͤſten⸗ theils vermiſcht wird, die Wachsmilch (Emulsio cerae) dar. Auf 1 Quentchen Wachs rechnet man 6 Unzen Fluͤſſigkeit in der Receptur. |

2

28 4 *

Drupae nıgrae, grata nat Be ) Steinfruͤchte von einem angenehm Kane 1 Geſchmacke 200. Hu e nigra. „tee, Ki deten, 7 Cerasa nigra. Goworze Auſchen Vogel⸗ gelkirschen. 3 | Eirfhen, 1 Primus avium. Arbor Germaniae | praesertim Prunus avium I. Abb. Blakx. i. dab, meridionalis.,. e Ein Baum, welch er vorzüglich im ſuͤd⸗ | © lichen Deutſchlande Wee 400. Cerussa alba. Blæyweiſ z. Cerussa alba. Bleyweiß. Plumbum carbonicum, paratum dum plum- Kohlenſaures Bley, welches bereitet wird, in⸗ bum metallicum vapore aceti corroditur. dem man metalliſches Bley durch rn nn u kerſteſſen laſt a.

2 12 * F I. /

390 Die Kirſchen werden entweder eingemacht, oder getrocknet in den Apotheken aufbewahrt. Man be⸗ reitet auch einen Syrup und eine Conſerve daraus. Sie beſtehen, wie die mehrſten Obſtarten, „aus einer vegetabiliſchen Säure, Schleim⸗ Zucker, und Waſſer. Die Kerne der Kirſchen enthalten den. Bittermandelſtoff, daher ſie zu einem Waſſer (Aqua cerasorum) benutzt werden, welches immer einem ſchwachen Mandel oder Küeſchlorbertda fer gleichkommt.

do) Man ſammelte ehedeſſen dieſe Fruͤchte, welche klein, ſchwarz und ſehr ſuͤß ſind, und etwas groͤſſere 3 Kerne als die gewöhnlichen Kirſchen haben, um das ſchwarze Kirſchwaſſer daraus zu bereiten, dieſes hat aber keinen Vorzug vor e . wache aus den andern Wee Site enen berei⸗

tet werden. 2 Dieſe Art Kirſchen enthält ſehr wenig oder gar keine Sue im becher aufante, ſondern nur _ Zucker und Schleim. N 2 * N 4

41) Ehebeffen, als die beutſche Induſtrie noch nicht auf dem Geſt ctspunkte, als gegenwärtig, war, wurbe das Bleyweiß einzig und allein in Venedig, ſpaͤter hin in Holland bereitet. Jezt trift man faſt in allen Provinzen Deutſchlands Bleyweißfabriken an. Noch immer aber ſteht dieſer Zweig der Indu⸗ ſtrie, der nicht unbedeutend iſt, auf einem wenig wiſſenſt aftlichen. Geſi chtspunkte. Die beſte und vor⸗ theilhafteſte Methode, Bleyweiß zu bereiten wäre wohl die, (welche auch neuerlich angegeben, aber noch nicht fabriimäfftg eingeleitet worden) wenn man Bleykalke, z. B. Silberglaͤtte in Salpeterſaͤure auflöfete, die Auflöfung mit kohlenſaurer Kalterde niederſchlüͤge, und die Salpeterfäute dann wieder durchs Feuer aus dem entflandenen Kalkſalpeter trennte, um fie ferner zu benutzen. Wenigſtens koͤnnte ſich ein jeder Apotheker fein Bleyweiß auf dieſem Wege rein berſchaſſen, da es ausgemacht

iſt, daß man es aus den Fahriten nie ganz rein erhalt. na er

——

29

Cetaceum, vulgo | Sperma Ceti V alrarb. Ceuceum, vulgo Sperma Ceti. Wallrath.

1 Mac r ocephalus. Ocean incdla. ri ungumosus ventriculorum cerebri, 99 qui, macerando lixivio kalino diluto, expri- mencdto et lav ando, ab adipe oleosa separa- tus in massam induratur albissimamm, lamel- losam, subpellucidam, nitentem, et in spi- ritu vini calido solubilem, ee

0 11 211 N

17 1 *

" Phyketer Macrocephalus L. Abb. Johnſton

Pisc. f. 41. 42.

Ein Bewohner des Oceans.

Der Wallrath iſt eine fettartige Fluͤßigkeit in den Gehirnhoͤlen dieſes Thiers enthalten, welche durchs Digeriren mit ſchwacher kaliſcher Lauge, Auspreſſen und Waſchen von allem tranigen We.

ſen, zu einer ſehr weiſſen, blaͤttrigen, durchſchei⸗

Coceiönell. Coceus Calli.

no, ubi Cactum cochenilliferam inhabitant; siccata rn m refer unt atro - purpurea, striis

* u den N 1 5 a nenden, glänzenden, in warmem Weingeſſte auf⸗ 10% loͤßlichen Maſſe erhaͤrtet 42):

Coccionella. Cochenille.

Coccus Cacti L. Ein zu dem Geſchlechte der Halbkaͤfer gehoͤriges Inſekt. Abb. Degeer. fasc. 6. T. 80. F. 12—14.

Inſektchen, welche vorzuͤglich aus dem Mexika⸗ niſchen zu uns gebracht werden, woſelbſt ſie 1 77 ſich

ene, ele Ingectum liemipter um. '

en Dar va, advecta ex regno Mexica-

tr ans

Reines Bleyweiß muß blaͤulich weiß, ſehr EEE lerbrechlich und feinkoͤrnig im Bruche ſeyn; vermiſcht man es mit Oel und Kohlenpulver, ſo reducirt es ſich zu einem Bleykorne, ohne etwas erdiges zu hinterlaſſen. Die mehrſten Verfaͤlſchungen geſchehen mit Gips, luftvoller Kalkerde oder Kreide mit dem Schweerſpathe, und vorzuͤglich Mr rs EN wie ich oft zu beobachten

Gelegenheit hatte. A

420

Dieſe beſondere thieriſche Subſtanz, die wohl auch in andern Fettarten enthalten ſeyn mag, und einen naͤhern Beſtandtheil derſelben ausmachen dürfte, indem ſie nicht allein in dem Gehirn des erwaͤhn⸗

ten Thiers, ſondern in der ganzen Fettmaſſe deſſelben angetroffen wird, wird nach meiner eigenen

Erfahrung, keinesweges vom Weingeiſte aufgeloͤſt, ſondern dieſer nimmt nur einige Unreinigkeiten

e 1

aus dem Wallrathe auf, und faͤrbt ſich dadurch etwas gelblich, um ſo mehr, wenn er, wie es oft geſchieht, gelb und ranzig geworden iſt.

Vitrioläther hingegen loͤſt den Wallrath vollkommen auf, ſo auch aͤtheriſche und fette Oele. Aus dem Vitriolaͤther ſcheidet er ſich aber nach einiger Zeit wieder in cryſtalliniſcher Form aus. Er brennt, vermoͤge eines Tochtes, mit einer hellen Flamme und Erzeugung einer ſehr kleinen Menge Rußes, weswegen er zur Beleuchtung praͤchtiger Zimmer haͤuſig gebraucht wird. In den Apotheken braucht man ihn zu Pflaßtern und Salben, und als ein empiriſches Bruſtmittel mit Zucker zu

einem groͤblichen Pulver gerieben, unter dem Namen zubereiteter Wallrath. (Sperma celi N

we Ein fuͤr den wiſenſchaſtlichen Arzt ſehr entbehrliches Mittel.

30

transversis rugosa el quasi pruina albida ſich auf einer Art Cact

welcher auch deshalb

aspersa. Pulvis ex contritis refert colorem der cochenilltragende genannt wird, aufhalten;

coceineum. 2

Colocynthis. Culoquint hen. Cucumis Colocynthis. Planta annua orientalis.

getrocknet ſchwarzpurpurrothe Koͤrner, welche mit Querrunzeln verſehen, und gleichſam wie mit einem weiſſen Staube beſtreut ſind. Wer⸗ | den fie zu Pulver gerieben, fo erhalten fie eine karmoiſinrothe Farbe 43),

Colocynthis. Coloquinthen. } Cucumis Colocynthis IL. Abb. Zorn. T. 478. Fructus pallidas, amarissinaus, magnitudine Blackw. T. 441, Handb. d. Ph. Bot. Bl. 84.

et figura pomo similis, pulpa sicca repletus. N. 392. 8

Eine oſtindiſche Sommerpflanze. | Die Frucht iſt weißgelblich, hoͤchſt bitter ſchme⸗ ckend. Die Groͤſſe und Geſtalt derſelben gleicht

einem Apfel, und innen iſt ſie mit einem trockenen

$ Marke angefuͤllt 44). e e e Colo-

45) Ehedeſſen erhielten wir dieſes Färbmaterial allein von Mexico, vorzuͤglich aus Meſtek, und die Ein⸗

44)

fuhr deſſelben betrug über eine Million Pfund, jetzt wird es auch in Spanien gewonnen, und man hat Hofnung, daß Frankreich eine bedeutende Menge liefern wird, indem man ſich daſelbſt ebenfalls mit ſeiner Kultur beſchaͤftigt. y | | Fi a et Weingeiſt zieht aus der Cochenille eine feurige dunkelrothe Farbe, welche durch Waſſer nie- dergeſchlagen wird. E n. 1 0 A Waſſer zieht eine eben nicht angenehme rothe Farbe aus, verſetzt man aber daſſelbe mit Beizen, ſo wird ſelbige in viele Abſtuffungen nach Beſchaffenheit derſelben veraͤndert. 9 Oele faͤrbt dieſes Farbmaterial unbedeutend und nicht ſchoͤn roth; und man braucht zu dieſer Abſicht lieber die Alkannawurzel. f ai 2 % men Der einzige Gebrauch der Cochenille in den Apotheken beſchraͤnkt ſich auf Zahnlatwergen und einige Tinkturen, und ich finde in dem vorliegenden Apothekerbuche kein einziges zuſammengeſetztes Mittel, zu welchem es genommen werden ſoll; zu welchem Endzwecke findet ſichs alſo hier? Soll es bloß deswegen vorhanden ſeyn, wenn etwa jemand daſſelbe verordnet? Warum fehlen dann wohl wich⸗ tigere Mittel? N RM | | * Die Coloquinten kommen eigentlich ſchon, nach dem fie eine gewiſſe Art von Zubereitung erlitten haben, vorzuͤglich aus Alexandrien und Aleppo zu uns. Ich habe noch keine einzige geſehen, welche mit der ganzen aͤuſern Schaale umgeben geweſen ware. In ihrem weiſſen leichten Gewebe liegen eine Menge theils gelblicher, theils ſchwarzbrauner Kerne, welche oft über J des Ganzen ausmachen, fie find laͤnglich rund, hart und glatt, und geben ein fettes Oel. 7 7 N a r | Als

. Br * f —— 31 Colophonium. Gn . 10 1 Colophonium. Geigenharz. Pinus sylvestris. Arbor Europas borealis Yet Pinus sylvestris L. Abb. Blakw. T. 526. due ntissima. N b Handb. d. Ph. Bot. Bl. 85. N. 388. Resina diaphana, quae super ignem liquata Ein Baum, welcher im en oͤrdlichen Eu⸗

colorem ex suceineo aurantiacum nanciscitur. ; ropa häufig angetro ff en wird. "u f Ein halb durſichtiges Harz, welches Über dem n 1 Feuer geſchmolzen, eine faſt Bernſtein⸗Pomeran⸗

zenfarbe angenommen hat 45). Conchae. Austerschaalen. 5 Conchae. Auſterſchaalen. . Osirea edulis, Maris Germanici incola. Oſtrea Edulis L. } Testae, ab omni sorde depuratae. Ein Bewohner des deutſchen Meeres.

Die von allem Schmuze gereinigten Schaalen 46).

Cornu

Als Arzeneymittel werden die Coloquinten von wiſſenſchaftlichen Aerzten wenig verordnet. Hin und wieder fragt wohl noch ein Pferdearzt darnach, um ſie als ein ſehr heftiges Murgiermittel zu gebrauchen.

Es iſt ſehr nothwendig, beym Verkaufe derſelben vorſichtig f . dyn.

45) Es iſt eine feſte, muſchelich brechende, und auf dem Bruche glaͤnzende, beſonders an duͤnnen Raͤndern faſt völlig durchſichtige Subſtanz. Sie laͤſt ſich leicht in ein feines weißgelbes Pulver zerreiben, welches, in eine Lichtflamme geſtreut, mit einem male verbrennt. Bey 300° Fahrnh. iſt es vollkommen flüffig, und brennt angezündet für ſich allein. Weingeiſt loͤſt es bis auf einen ſehr kleinen Antheil 12 16. auf. Waſſer aber hat keine Wirkung darauf. Es wird aus verſchiedenen Fichtenarten, beſonders aus der Lerchentanne in Tyrol bereitet. .

In den Apotheken braucht man es zu Pflaſtern und Salben.

46) Kalkerde mit Kohlenſtoffſaͤure geſaͤttigt, und mit wenigem Schleime und etwas Phosporſaurer Kalk erde verbunden, find die Beſtandtheile der Schaale dieſes eßbaren Schaalenwurms. So wie man die Perlen (Margaritae orientales et occidentales), die rothen und weißen Corallen, die Eyer— ſchaalen, und mehrere theils laͤcherliche, theils ekelhafte Gegenſtaͤnde der Art, aus dem Arzeneyſchatze verbannte, eben ſo wohl haͤtten auch die Auſterſchaalen in die Ruͤſtkammer unſerer verlebten Wunder⸗ doktoren geſchuͤttet, und an ihre Stelle reine luftvolle Kalkerde eingeſetzt werden koͤnnen.

Reine Kalkerde wird vortheilhaft fir den pharmaceutiſchen Gebrauch, als Arzeneymittel Cnicht zur Bereitung anderer Mittel) bereitet, wenn man luftvolle Kalkerde in Salpeterſaͤure aufloͤſt, und mit mildem, oder kohlenſtoffſauren Kali niederſchlaͤgt, dann nach den Geſetzen der Kunſt auswaͤſcht, trocknet, und in Glasgefaͤſſen aufbewahrt. Man erhaͤlt dabey einen ſehr ſchoͤnen Salpeter, welcher die angewandte Säure und das Laugenſalz wieder verguͤtet. 8

e

32

Cornu cervi. Zirschern. Cervus Elaplius.

*

Cortex Angusturae. Augusturarinde. Brucea ferruginea? IHeritier; aut Magno- liae species? Frutex Americae mieridionulis, in Insula Trinidad frequens.

Cortex facie externa. ex pallido albicans, facie interna autem ex luteo subfuscus, sa- poris aromatici acris et praesertim intense amari, atque odoris ingrati,

Cortices Aurantiorum. JPomeranzen- schalen. Citrus Aurantium. Arbor in Europa meri-

dionali et in Oriente frequens.

Cor»

Cornu cervi.

ir we.

8 7 \

575 ei

vie Hirſchhorn. Cervus Elaphus L. Abb. Schreber. T. 248. a. b, e. d. . une Fe Tab. 4. 5. 47)

Cortex Angusturae. Anguſturarinde. Brucea feruginea? 1’Heritier; oder eine Art Magnoliack. Ein Strauch, welcher in

Südamerika, auf der Inſel Trini⸗

dad haͤufig angetroffen wird.

Die Rinde ſieht aͤußerlich gelblich weiß, inner⸗ lich aber gelbbraun aus; fie hat einen durch- dringenden, brennend bittern Geſchmack, und einen unangenehmen Geruch 43).

Cortices Aurantiorum. ſchaalen.

Citrus Aurantium L. Ein Baum, welcher im mittägigen Europa und im Mor⸗ genlande vorgefunden wird.

Pomeranzen⸗

Die

47 Ein bekanntes Thier, welches ehedeſſen in Deutſchlands Waͤldern haͤufig anzutreffen war 0 jest aber

mit unfern Wäldern verſchwunden, und f ch mehr ſuͤdlich begeben zu haben ſcheint.

Die Groͤſſe ſeiner

Geweihe, oder vielmehr die Zahl feiner Enden, richtet ſich genau nach den durchlebten en dieſes

Thiers.

In den Apotheken hat man ſehr verſchiedene Bereitungen aus dem Hirſchhorne.

She Beſtand⸗

theile find thieriſcher Leim, und Phosporſaure CD Kalkerde, oder Phosphor in einem beſondern Zu⸗

ſtande und Kalkerde wie in allen Knochen.

Bey der trockenen Oeſtillation geroinnt man kohlen⸗

ſaures Ammoniak, und ein N: Del,

48) Dieſe ſehr wirkſame Rinde wurde erſt vor 14 Jahren in aus 3—7 Zoll langen, einigen Linien dicken, auf dem Bruche etwas glänzenden Stuͤcken.

Gewoͤhnlich beſteht fie Gepulvert

Deutſchland bekannt.

hat ſte eine Pomeranzengelbe Farbe, welche dem friſchen Rhabarbarpulber auch nicht unaͤhnlich it. Banks nennt ihn Brucea antidysenterica (Miller illust. T. ae Sie fol die China an

Kräften übertreffen,

Ste enthält ein gummiges

harziges eier, und u etwas eden Stoff.

a 5*

4. 4 33

Cortex fructus maturi, amaritie non in- Dle Schaale der reifen Fruͤchte von nicht un⸗ grata gaudens. g angenehmen bitterlichem Geſchmacke 49).

Cortices Aurantiorum Curassaviensium. Cortices Aurantiorum Curässaviensium.

Curassao Pomeranzenschaalen. Curaſſao Pomeranzenſchaalen. Citrus Aurantium, var. Curassaviensis. Ar- Citrus Aurantium varietas Curassaviensis. zor Indiae occidentalis et Americae meri- Von einem in Weſtindien und Suͤd⸗ i amerika einheimiſchen Baume. Die Schaale von den reifen Fruͤchten, welche viel duͤnner und von angenehmerer Bitterkeit als die Europaͤiſchen Pomeranzenſchaalen find 50).

dionalis.

Cortex fructus maturi, tenuitate et ama- ritie corticibus Aurantiorum rg Se praestans. N **

Cortex Caribaeus. Caraibische Rinde. Cortex Caribaeus. Caraibiſche Rinde. Cinchona Caribaca. Arbor Indiae occidentalis Cinchona 'Caribaea. Abb. Jacquin observ. bo-

et praesertim Famaicae, tan. P. II. t. 45. | Cortex subfuscus amaro - acris. Ein weſtindiſcher, vorzuͤglich auf Ja⸗

N 5 maika wachſender Baum. Eine braͤunliche hoͤchſt bittere Rinde 51).

Cor-

49) Der Baum, welcher uns die vortreflichen Pomeranzenfruͤchte liefert, iſt immer gruͤnend, und kommt auch bey uns, ohne beſondere kuͤnſtliche Waͤrme anzuwenden, wenn man ihm nur ern Obdach giebt, gut fort, und traͤgt reife Fruͤchte. 0

Die Pomeranzenſchaalen enthalten viel weſentliches Oel, welches nebſt dem reſinoͤſen Stoffe der 8 eigentlich wirkſame Theil derſelben iſt. Es wird dieſes weſentliche Oel entweder durch Deſtillation mit Waſſer, oder durch eine Art von Auspreſſung erhalten. Gewoͤhnlich erhaͤlt man von guten friſchen Schaalen den achtzigſten Theil weſentliches Oel durch die Deſtillation. Dieſes Pomeranzenſchaalenoͤl 5 darf nicht mit einem andern, welches vorzuͤglich aus Barbados unter dem Namen Bergamotöl (Ole-

um s. essentia bergamottae) zu uns gebracht wird, enen werden.

500 Wir erhalten dieſe Schaalen, welche die naͤmliche Wirkung, wie die andern Pomeranzenſchaalen beſitzen, durch den englaͤndiſchen Handel von der Inſel Curaffao, woher fie auch den Namen fuͤhren; meines Wiſſens iſt der Baum, welcher fie uns liefert, weder irgendwo genau beſchrieben, noch abge— bildet. Die Schaalen ſind mehrentheils a von Farbe, und leicht berbrechlich, auch noch ein⸗ mal ſo groß als die unſrigen.

51) Dieſe Rinde erhalten wir von einem hohen Baume, welcher fi ich vorzuͤglich an den Meeresufern von Domingo, Martinique, und mehreren andern Inſeln findet, durch den englaͤndiſchen Handel. Sie kömmt in ſehr verſchiedenen Stücken, theils von duͤnnen, theils von Wen Zweigen, iſt etwas ge⸗

E \ krümmt,

5

Cortex Cascarillae. Cascarillrinde. Croton Cascarilla. An potius C/utia Eluteria?

Frutex calidarum Americae meridionalis

regionum, in Peru et Paraguay. frequens. Cortex extus cinereus, subtus ex fusco ferrugineus, fragilis et in fractura nitens; prunis injectus gratum spargens odorem,

>

Cortex Chinae fuscus s. officinalis; Cor- tex Peruvianus, olim Cortex Kina Kinae, Gewöhnliche Chinarinde.

Cin-

kruͤmmt, und auf der Oberflaͤche gruͤnlich braun.

Cortex Cascarillae. Cascarillrinde. Croton Cascarilla oder vielmehr Clutia 1 ria? Abb. Zorn. icon. p. 596. Blakw. I. 57 Hort. cliffort. t, 2. Catesby Carol. m .

. Ein Strauch, welcher in den waͤrmern Gegenden von Amerika, vorzuͤglich in Peru und Paraguay einheimiſch i ſt. Aeuſſerlich iſt dieſe Rinde aſchgrau, inwendig braun roſtfarb, zerbrechlich und im Bruche glaͤn⸗ zend, auf gluͤhende Ko len geſtreut, verbreitet ſie einen angenehmen Geruch 52).

Cortex Chinae fuscus s. officinalis Cor- tex Peruvianus, olim Cortex Kina Kinae. Gewoͤhnliche Chinarinde. Peruvianiſche Rinde. |

Cinchona olſſicinalis. Abb. Zorn t. 292. Handb.

d. Ph. Bot. Bl. 10. N. 73. Mem. de PAce. d. sc. de Paris 1758. T. 5. 6.

> er Ein Einige Naturforſcher wollen kleine Kryſtallen, alfe

ein ausgewittertes Salz beobachtet haben, von deren Daſeyn ich mich aber nie uͤberzeugen konnte.

52) Mehrentheils erhalten wir dieſe Rinde, dem aͤuſern Anſehen nach, ziemlich veraltet, fie beſteht naͤmlich aus ein bis zwey Zoll langen Stuͤcken, und vielen kleinen zerriebenen Fragmenten, Sie oft 3 des Gan⸗

zen betragen,

Auf ihrer Oberflache trift man mehrere Flechtenarten an, von welchen das Lichen varugus und Sphaeria argus koͤnnen unterſchieden werden.

Der Geſchmack iſt bitter, etwas Talzig

und gewuͤrzhaft, einige Sorten ſind mit kleinen Kryſtallen bedeckt, welche durchs Microſcop ſehr genau

zu beobachten find,

Dieſe Kryſtallen ſcheinen aber nur zufaͤllig zu ſeyn, und daher zu ruͤhren, wenn die Rinde durch das geſalzene Meerwaſſer befeuchtet wird.

Ihre wirkſamen Theile liegen in dem bit⸗

tern und gewuͤrzhaft harzigen Stoffe, weswegen das Pulver zu verordnen unzweckmaͤßig zu ſeyn ſcheint, um ſo mehr, da ſie wenig bitteres Extrakt, und noch weniger geiſtiges oder Harz enthaͤlt.

Aus einer Unze Rinde erhaͤlt man 2 Quentchen waͤßriges Extrakt.

Mit Weingeiſt erhaͤlt man

5 Scrupel Harz, welches hellgelb iſt, und auf Kohlen geworfen, einen ſehr angenehmen, dem Fra

nicht unaͤhnlichen Geruch verbreitet. Durch Deſtillation erhält man 5 Caskarillgeruche.

*

Er: Theil eines gelblichgrünlichen Oels, von auffallendem

Es

Cinchona ofieinalis. Arbor Peruviana, nuper etiam in sil vis provinciae, cui nomen Terra Firma est, dete ta.“ Cortex ex amaro subaromaticus et subad- Stringens. Appareant in superficiebus frus-

tulorum corticis diflracti parliculae ad solem.

splendentes.

Cortex Chinae flavus s. regius. Gelbe

Ein in Peru wachſender Baum, wel cher auch neuerlichſt in den Wäldern von Terra Firma entdeckt worden iſt.

Die Rinde hat einen bittern gewuͤrzhaften et— was zuſammenziehenden Geſchmack. Bricht man ſie in Stuͤcke, ſo bemerkt man auf dem Bruche, gegen die Sonne gehalten, Meine nde er 53),

Cortex Chinae flavus s. regius. Gelbe

Chinarinde, Königs Chinarinde. Chinarinde, Königs Chinarinde. Cinchonae species nondum satis definita. . Eine Chingart, die noch nicht hinläng⸗ N 5 lich beſtimmt iſt. or- E 2 | Dieſe

55 Von der Chinarinde kommen gegenwärtig fo viele Sorten (mehr als zwölf) im Handel vor, daß man eigentlich nicht beſtimmen kann, welche in den Apotheken einzufuͤhren ſeyn moͤchte. Die Chinarinde, fo wie fie etwa vor 100 Jahren war, ſcheint gaͤnzlich ausgerottet zu ſeyn, wenigſtens thut fie die Wun— der nicht mehr, welche man von ihr damals, als ſie noch einzig in den Haͤnden der Jeſuiten war, ruͤhmte.

Die feine China, welche als ſolche in den Apotheken nach u Urſchrift vorraͤthig ſeyn ſoll, erhal⸗ ten wir aus Cadix in 150 Pf. ſchweren Ballen, in Thierhaͤute genaͤht, und mit einem unbekannten Holze und Baſtſeilen verſchnuͤrt. Selten bekommt man einen ſolchen Ballen, in welchem mehr als 50 Pf. eigentliche delikate China enthalten waͤre, mehrere Sorten ſind unter einander gemengt, und muͤſſen ausgeleſen werden. Dieſe feine China beſteht denn aus duͤnnen, hoͤchſtens ſo ſtarken als Schreibpapier, bis 3 Zoll langen, oft zweymal fo gerollten Stuͤcken, daß ihre Enden wieder gerollt find. Aeuſſerlich iſt fie dunkelgrau, oft ſchwaͤrzlich, und rauh anzufühlen, innen vollkommen zimmetbraun; fie iſt leicht zerbrechlich, der Bruch vollkommen glatt und ohne Faͤſerchen, durch eine Lupe betrachtet glaͤnzend. Der Geruch if mehr dumpfig und unangenehm, als lieblich.

Nach Hrn. Hermbſtaͤdt enthielten zwey Unzen feine Chinarinde 6 Quentchen bolkemmen RUM, nes Extrakt, welches aus 3 Quentchen, 42 Gran Harz- und 2 Quentchen, 18 Gran Gummiextrakt beſtand. Weſentliches Oel enthaͤlt die Chinarinde nicht, indem das uͤber China abgezogene Waſſer, nach den bisherigen Beobachtungen, nur ſchwach nach China riecht. Ich habe aber bey dem feel. Hrn. Cnopf, Apotheker in Nuͤrnberg, eine Flaſche mit Waſſer geſehen, (welches beym Auskochen der China in einer Veſike wohl durch 5omaliges Cohobiren über mehr als 200 Pf. China, indem es nämlich allemal mit aufgefhüttet, und dieſelbe Portion abdeſtillirt worden war,) auf welchem mehr als ein Loth eines bräunlichen aͤtheriſchen Oeles ſchwamm, das den Geruch der China in einem . Grade beſaß, und ſehr gewuͤrzhaft nach China ſchmeckte. u

36

Cortex ex eadem regione allatus, erasslor et magis lignosus, qui colore cinnamomeo et principio amaro subaromatico omnibus aliis Cinchonae corticibus antecellit.

Cortex Chinae ruber. Rothe Chinarinde. Cinchonae species nondum satis definita. Cortex ex fusco ruber, cujus frustula pon- derosiora plerumque etiam crassiora occur- runt. Principio resinoso et adstringente prae caeteris Cinchonae corticibus eminet.

3 2

Cortex Geoffreae Surinamensis. namische Geoſſreenrinde. Geoffrea inermis Swarzii. Arbor Americae meridionalis m nemoribus Surinamiae Frequens. Cortex crassus fibrosus, externe, ubi Li- chenibus cinereis tegitur ex fusco nigricans,

Suri-

interne subfuscus, odoris, si recens est, nau- seoso- ingrati.

Cortex Granatorum s. Malicorium. Gra- natapfelschaale. | Punica Granatum. Arbor Europae meridio-

nalis, praesertim in Hispania frequens.

*

i | Cor

Dieſe Rinde, koͤmmt aus derſelben Nerds ſie iſt ſtaͤrker und holziger, und uͤbertrift an zimmetbrauner Farbe, und bittern gewuͤrzhaften Stoffen, alle andern Chinaſorten.

*

Cortex Chinae ruber. Rothe Chinarinde.

Von einer noch nicht genau beſtimmten Art ein es Chinabaums.

Eine rothbraune Rinde, welche mehrentheils in ſchweren und dicken Stuͤcken vorkoͤmmt. Sie enthaͤlt mehr harzigen und zuſammenziehenden Stoff als die uͤbrigen Chinaſorten 54).

Cortex Geoffreae Surinamensis. namiſche Geoffreenrinde. Ceoſſrea inermis Schwarzü. Abb. Bondt. Diss. de Tab. Lugd. Batav. 1788. Ein Baum welcher vorzuͤglich in den Surinami⸗ ſchen Wäldern haufig waͤchſt.

Eine dicke, faſerige, aͤuſſerlich, da, wo ſie nicht mit aſchgrauen flechtenartigen Gewaͤchſen bedeckt iſt, ſchwaͤrzlich braune, innen braͤunliche, friſch wiederlich eckelhaft riechende Rinde.

Cortex Stern s. Malicorium. Gra⸗

natapfelſchaale. Punica Granatum L. Abb. Zorn. p. m. T. 270. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 40. N. 116. Ein Baum im ſuͤdlichen Europa, wel⸗ cher vorzuͤglich in Spanien haͤufig vorkommt. Die

54 Die rothe Chinarinde koͤmmt in ai völlig zuſammengerollten Stuͤcken, pech wehr rinnenfoͤrmig

find, und aus 1 Zoll breiten und 12

2 Zoll langen Fragmenten beſtehen zu uns.

Sie hat faſt gar

keinen Geruch, der Geſchmack iſt Bittere, als der der e 751 Sie wird fo ſehr verfäaͤlſcht, daß man immer Bedenken tragen darf, fie zu verordnen.

cortice Geollreae surinamensis cum-

im mittägigen Amerika,

Suri⸗

n 37

Cortex fructus ex fusco rubens, prineipio Die rothbraune Schaale einer Frucht, die fi f E PD N ch

adstringente commendatus. ihres zuſammenziehenden Stoffes wegen em

2 pfiehlt 55).

Cortex Guajaci. Cuajakrinde. Cortex Guajaci. Guajakrinde. Guajacum ofheinale. Arbor Indiae occidentalis. Guajacum ofieinale. Abb. Blakw. T. 350. Cortex tenuis, acris, ex lamellis cinereis Zorn. t. 559. Ein weſtindiſcher Baum. aut fuscis compositus, superficie externa ex Eine dünne ſcharf ſchmeckende, aus grauen einereo nigricante, oder braunen Lamellen zuſammengefuͤgte, auf ih⸗

175 rer aͤuſern Oberflaͤche ſchwarzgraue Rinde.

Cortex Hippocastani. Rofskastanienrinde. Cortex Hippocastani. Roßcaſtanienrinde. Aesculus Hippocastanum. Arhor in Ger ma- Aiesculus Hippocastanum. Abb. Zorn. P. m.

nia freguens. t. 97. Schkuhr. t. 107. Handb. d. Ph. Bot. Cortex ramorum peramarus, adstringens, Bl. 50. N. 169.

subluteus, epidermide superinductus ex ru- Ein in Deutſchland haͤufig vorkommen⸗ bro fusca. | der Baum.

Die Rinde der Aeſte iſt von einem zuſammen⸗ ziehenden Geſchmacke, braungelb von Farbe, mit einer rothbraunen Oberhaut uͤberzogen 56).

Cor

* Die Fruͤchte, von ee dieſe Schaalen gewommen werden, ſind fauſtgroß, am Stiele mit einem

560

unbedeutenden Eindrucke verſehen, ſte enthalten in einem weiſſen Marke granatrothe, durchſt ichtige Kerne, welche einem ſehr angenehmen ſaͤuerlichen Geſchmack f igen, und ehedeſſen zur Bereitung eines Zuckerſprups dienten.

Von dieſem Baume erhalten wir auch die Granatbluͤthen. (Flores balaustriorum.)

Die Rinde der Fruͤchte gehört nach meiner Beurtheilung nicht in einen ausgewählten Arzeneyfhag.

Die Roßkaſtanienrinde, deren Mutterpflanze im ſechszehnten Jahrhundert aus Conſtantinopel zu uns gebracht, und ſeit dieſer Zeit haͤufig in Deutſchland auf Promenaden und andern Pflanzungen cultivirt wurde, iſt eines von denen Arzeneymitteln, uͤber welches mehrere und fleißigere Beobachtun⸗ gen, uͤber ihre Wirkung, die Zeit wann dieſelbe eingeſammlet werden ſollte u. ſ. w. von Aerzten und Apothekern angeſtellt werden ſollten. Es iſt nicht zu laͤugnen, daß die Roßkaſtanienrinde, wenn man fie in der Menge, wie die Chinarinde, erhalten koͤnnte, wenn man mehr Fleiß auf die Art der Ein— ſammlung, des Trocknens wenden, und wenn man vorzüglich auf das Alter der Zweige, von welcher fie genommen wird, Ruͤckſicht nehmen wollte, mehrere auslaͤndiſche Rinden ſehr bald verdraͤngen wuͤrde. Sie liefert mit Waſſer einen der Chinarinde ſehr ähnlichen Auszug. Sie enthält in einer Unze 24 Quent⸗ chen geiſtiges Extrakt oder Harz. Sie enthaͤlt auch viel adſtringirenden Stoff, und das wuͤrzhafte iſt nicht zu

38

Cortex Mezerei. Seidelbastrinde, Cortex Mezerei, Seidelbaſtrinde. Daphne Mezereum et Daphne Laureola. Daphne Mezereum und Daphne Laureola. Frutices in Gallia, Hispania et Germa- Abb. Blakw. t. 585. Schkuhr. t. 107. Handb.

nia meridionali, freguentes. d. Ph. Bot. Bl. 50. N. 172. Cortex tenuis, 5 peracris, subluteus, Straͤuche, we Ich e in Frankreich, Spa⸗ epidermide ex viridi fusca superinduetus. nien und im mittägigen Deutſch⸗

lande. einheimiſch finb.

Eine duͤnne geſtreifte Rinde , ſcharf von Ge⸗ ſchmacke, gelblich und mit einer braungruͤnli⸗ chen Oberhaut uͤberzogen 57). *

Cortex Quassiae. Qudssiarindle. Cortex Quassiae. Quaſſiarinde. Quassia excelsa, Arbor Americae meridionc- Quassia excelsa. Abb. Amoenit. aead. P. 6. lis, in Jamaica et Guiana frequens. p. 429. Ein S uͤdamertkaniſcher, auf Cortex tenuis, fragilis, peramarus, ex albo Jamaika und Gujana Ar g wa m: cinereus. fender Baum.

Eine duͤnne, ſehr zerbrechliche, aͤuſerſt bittere weißgraue Rinde 38). Te N . Cor-

zu verkennen, wenn man gute Rinde mit recht ſiedendem Waſſer angießt, und die Duͤnſte auf den Ge— ruch wuͤrken laͤſt. Man ſammle dieſe Rinde im Fruͤhjahre bey trockenem Wetter, noch ehe die Kno— ſpen der Blaͤtter ausgebrochen ſind. Man trockne die geſammelte Rinde, nachdem man ſte in kurze Stuͤcke gebrochen, oder geſchnitten hat, auf hängenden Tuͤchern, welche auf einem luͤftigen Boden aus⸗ geſpannt ſind, und verwahre ſie, nachdem ſie vollkommen ausgetrocknet, in einem gut zu verſchlieſſenden Kaſten oder Faſſe. Und endlich waͤhle man zur e nur ſolche Zweige, die nicht über 3 Zoll ſtark und tiber 6 Jahre alt find. '

Die Verſuche, welche ich mit einer ſolchen Rinde angeſtellt habe, uͤbertrafen meine Erwartung, und ich habe gegründete Urſachen, fie der gewohnlichen China vorzuziehen.

57) Die Rinde muß in den erften Tagen des Frühlings, vorzuͤglich von den ſtaͤrkern Stämmchen, nach der Wurzel hin geſammlet werden, wenn ſte die Wirkſamkeit, welche man von ihr verlangt, haben ſoll. Sie reizt die Haut ſtark, hat einen ekelhaften brennenden Geſchmack und keinen Geruch, Eine Unze giebt 22 Quentchen waͤßriges, und 48 Gran geiſtiges Extrakt.

Es werden von dieſer Pflanze auch die Saamen unter dem Namen Bergpfeffer, Setieratsrnamen (Semen cocognidii) aufbewahrt.

58) Die Rinde iſt dem Holze bey weitem vorzuziehen denn fie enthält ei: als noch einmal fo viel eigentlich wirkſame Beſtandtheile. Nach meiner eigenen Unterſuchung lieferten 2 Unzen Rinde, über. N welche

Cortex Quercus. Quercus Robur.

Cortex Salicis laureae.

Salix pentundra.

/

39

4

Cortex Quercus. Eichenrinde. Quercus Robur. Abb. Abel und Keuter deut— ſche Holzarten. t. 1. 2. Blakw. t. 387.

Ein in Deutſchland einheimiſcher Baum 59).

Eichenrinde. Arbor Germaniae indigena.

Cortex Salicis laureae. rinde.

Salix pentandra L. Abb. Kerner t. 263. Gme-

‚Lorbeer weiden- Lorbeerweiden⸗

rinde. ; Arbor in Germania, prae-

sertim meridionali, frequens. Cortex tenuis, flexilis, extrorsum fuscus, principio adstringente, et amarilie non in-

lin flor. sibir. 1. T. 34. f. 1. Ein befon-

ders im ſuͤdlichen Deutſchlande wach⸗ ſender Baum.

grata, r aeditus.

600

Die Rinde iſt duͤnn, biegſam und auſerhalb braun. Sie beſitzt mit dem adſtringirenden Weſen, eine nicht unangenehme Bitterkeit 60).

Cortex Simarubae. Simarubarinde. Cortex Simarubae. Simarubarinde. Quassia Simaruba. Arbor Americana, in Quassia Simaruba. Abb. Aublet. Hist. de Guiana freguentissima. plantes de la Gujane. T. II. t. 331. 332. Ein amerifanifher Baum, welcher

vorzüglich auf Gujana häufig währt.

Cor- Die welche 20 Unzen Waſſer abgezogen wurden, ein voͤllig geruchloſes Defiilat, nach fernerem Auskochen mit 10 Pf. Waſſer, 3 Quent, 5 Gran gelbbraunes Extrakt, von enormer Bitterkeit, aus dieſem wurde durch Weingeiſt ausgeſchieden 57 Gran vefinöfed Extrakt. Mit Alkohol behandelt, lieferten 2

Unzen Rinde 2 Quent, 18 4 Gran harzigen Stoff, von gelber Farbe.

Eine Rinde, welche Aufmerkſamkeit

verdient, und der Quaſſia an die Seite geſetzt werden duͤrfte, waͤre wohl die Rinde des Spilbaums

(Evonymus europaeus L.) Abb. Schkuhr t. 48. Kerner, t. 20. Schmidt, Oeſtr. Baumz. t. 71. Es iſt die Frage, welche Rinde man zum arzeneylichen Gebrauche waͤhlen ſoll, ob die von jungen Heften, oder die von jungen etwa 40—100jaͤhrigen Stämmen? Nach einer chemiſchen Unterſuchung, welche ich uͤber dieſen Gegenſtand anſtellte, finde ich, daß die Stammrinde mehr waͤßeriges Extrakt liefert, als die der iungen Aeſte, daß hingegen dieſe mehr harzigen, vom Weingeiſte aus ziehbaren Stoff enthalten. N j |

Die Lorbeerweidenrinde hat Feine Vorzüge vor den übrigen Weidenarten, es konnen daher die Rin— den der übrigen eben fo gut geſammlet, vorſichtig getrocknet, und unter dem Namen Weidenrinde aufbewahrt werden. Wenn es einmal unfern Aerzten einſiele, durchaus einheimiſche Rinden, anſtatt der Chinarinde zu verordnen, ſo würde es den Materialiſten ſchwerer fallen, genug zu liefern, am

allerſchwerſten wuͤrde es aber ſeyn, die Rinden der Lorbeerweide zu bekommen, und bald wuͤrde ihr Preiß den Preiß der China uͤberſteigen.

40 \ >

4

Cortex radieis fbrosus,'ex albo lutescens, Die Rinde der r Wiel ſie iſt faͤbrig, fie hat |

peramarus. j eine gelblich weiſſe Farbe, und iſt ſehr bitter 61).

Cortex Ulmi interior. Ulmenrinde, Rüs- Cortex Ulmii tetior.

Ulmenrinde, Ruͤ⸗

terrinde, ſterrinde. ei

Ulmus campestris. Arbor Germaniae. Ulmus campestris L. Abb. Schkuhr. t t. 57.

Cortex internus subfuseus, subacris, ex la- lor. Dan. t. 632. Zorn. . 426. Ein deut⸗ mellis tenuibus compositus. ſcher Baum.

Die innere braͤunliche ſcharflich mp a und

»- aus dünnen Lagen Deigpmienaekeste Rinde 62). Crocus. Safran. Crocus. Saffran. Crocus Sativus, var. autumnalis, s. Crocus Crocuss sativus d var, autumnalis. g. Crogus aur autummalis Hoffmanni. Planta perennis, tummalis Hoffmanni. Abb. Blakw. t. 14 in Europa meridionali et in Oriente gponte Zorn, f. 151. Handb. d. Ph Bot. Bl. 5 ‚nascens , nec non in Anglia, Gallia, Aus- N. 25. Eine ausdaurende, im mikeß⸗ W ie meridionalis pro- gigen Europa von ſelbſt wachſende

Pflanze, welche in England, Frank⸗ reich, Oeſtreich und auch in andern mittaͤgigen Provinzen Dee gebaut wird.

Die aus den Blumen genommenen und getrock⸗

vincüs, culta.

Stigmata e floribus resecta et siccata, ver- sus apicem latiora, principio Iuteo-tinctorio ditissima.

neten Narben, gegen die Spitze zu ſind fie brei⸗

ter, u und enthalten einen gelben Faͤrbſtoff 63).

5 Cube

610 Man trift unter dieſer Rinde, welche im Anfange des 18ten Jahrhunderts zu uns gebracht wurde, und durch franzoͤſiſche Aerzte in großen Nuff kam, ſehr viele unwirkſame und ſchlechte Stuͤcke an, welche entweder von andern Pflanzen, oder nicht von den Wurzelſtuͤcken genommen worden find, Mehren⸗ theils ſind dieſe falſchen Rinden zerbrechlicher, haben weniger Faſern, und keinen ſo durchdringend bit⸗ tern Geſchmack, und oft einen andern Geruch. Aus einem Pfunde Simarubarinde zieht das Waſ⸗ hoͤchſtens 1 4 Unze feſtes, ſehr bitteres Extrakt aus, welches von adſtringirendem Weſen voͤllig frey iſt.

Mit Weingeiſt erhält man I Theil der angewandten Rinde, eines gelbbraͤunlichen Harzes Aether färbt ſich ebenfalls im Aufguſſe damit gelb. Auch enthält die Rinde ſehr viel Schleim, wes— wegen es gut iſt, im Falle man nicht beſondere Urſachen haͤtte, den Schleim auch mit zu haben, dieſes Mittel mit kaltem Waſſer bey der Verordnung infundiren zu laffen, 62) Auch bey der Einſammlung dieſer bitter zuſammenziehenden, etwas ſchleimigen Rinde, muͤſſen die ſchon oben angegebenen Regeln befolgt werden, ſonſt erhaͤlt man ein ungleich wirkendes Mittel. 65) Guter Safran iſt fett enufühlen, dabey aber trocken, beſteht aus faſt Zoll langen, unten 8 na

U i 41

Cubebae. Cubeben. | Cubebae. Cubeben. Piper cubeba, Se | Piper caudatum Bergii. Piper Cubeba, s. Piper Caudatum Bergii.

Frutex Indiae orientalis. Abb. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 2. Nro. 17.

Fructus pedunculati, globosi, amaro - aro- Ein oſtindiſches Strauchgewaͤchs.

Es ſind geſtielte, runde, bitterlich gewuͤrthaft

matiei. 4; ſchmeckende Früchte 64. Cuprum. Kupfer. Arte Cuprum. Kupfer. | Metallum ductile, colore rufum, quod Ein dehnbares Metall von rothbrauner Farbe,

Acido carbonico in oxydum viride mutatur. welches durch Kohlenſtoffſaͤure in ein gruͤnes

64)

Oxyd umgeaͤndert wird 65). Ele-

nach oben zu breiten auslaufenden dunkelrothbraunen Faſern, welche ſo wohl nach der Spitze, als

nach dem breiten Theile hin, heller werden. Er iſt leicht zerbrechlich, aber dennoch ſchwer zu puͤlvern, und giebt, zwiſchen den Fingern gerieben, eine ſchoͤne braunrothe Farbe von ſich. Sein Geruch iſt eigenthuͤmlich, ſehr ſtark, ſich leicht verbreitend und n ſein Geſchmack ſcharf bitterlich und ge⸗ wuͤrzhaft.

Waſſer loͤſt den Saffran bis auf 3 Ruͤckſtand, he faſrig iſt, auf; das durch Eindicken er haltene Extrakt hat eine geſaͤttigte Farbe, riecht aber nicht mehr ſo . wie der Saffran, weil das in ihm enthaltene weſentliche Oel davon getrennt worden. e

Weingeiſt loͤſt den Saffran faſt gänzlich, eben fo wie das Waſſer auf, liefert aber nach dem Eindicken keine harzige Maſſe, denn ſie loͤſt ſich wieder im Waſſer auf. Die faͤrbende Subſtanz des Saffrans ſcheint alſo ſeifenartig zu ſeyn.

Am beſten wird der Saffran, in Form eines Pulvers verordnet, iſt aber ſehr e

Er muß in gut zu verſchlieſſenden glaͤſernen Gefaͤſſen aufbewahrt werden. *

Gewoͤhnlich ſind die Cubeben von der Groͤſſe, wie der Pfeffer, vollkommen kugelrund, mit einem pyramidenfoͤrmigen, nicht von der Frucht zu trennenden Stiele, und einer etwas runzlichen Schaale verſehen. Aeußerlich ſind dieſe Fruͤchte ſchmutzig ſchwarzbraun von Farbe, innen aber weißlich, meh— rentheils hell. Der Geſchmack iſt pfefferartig gewuͤrzhaft und brennend, hinterlaͤßt aber nach de n Kauen, beſonders wenn man Luft in den Mund zieht, eine kuͤhlende Empfindung, und reizt die Speichelgaͤnge zu einer ſtaͤrkern Speichelabſonderung. Der Geruch iſt pfefferaͤhnlich. Sie enthalten ein ſehr feuriges, hellgelbes weſentliches Oel, von 1006 eigenthuͤmlicher Schwere, Calſo im Waſſer langſam zu Boden ſinkend) welches hoͤchſtens „I; der 15 Cubeben betraͤgt; ich erhielt aus 6 Unzen 18 Gran deſſelben. Waſſer zieht 3 Weingeiſt 8s Extrakt aus denſelben.

Auſer dem, daß fie zu einigen altern Arzeneyformeln gehoͤren, werden ſie, mit Zucker uͤberzogen, (Confectia cubebarum) in den Apotheken aufbewahrt.

65) Das reine Kupfer iſt ein ſehr zaͤhes und dehnbares Metall, indem es ſich zu Faͤden ziehen laͤſt, welche

feiner als ein Haar find, Der Bruch deſſelben iſt W koͤrnig glaͤnzend, es bricht in Pleite i 8 Haͤck⸗

Eleni, vulgo Gummi Elemi. Oahu. lem, vulgo Gummi Elemi. Oelbaum⸗ g harz. ei.

Amyri is Elemifera, be- Americae meridi- Amyris elemifera.. Ein Südameeik ani⸗

onalis. ſcher Baum. Abb. s. Plümier Je. t. 100.

Resina lutea, subpellucida, digitis agitata tenax, odorem Foeniculi quodammodo spi- rans. Ex trunco arboris vulnerato liquida destillans mox induratur.

Euphorbium. Zuphorbium. Euphorbia oficinarum, et verisimiliter non- nullae aliae Euphorbiae species. Fruti-

ces Africae meridionalis.

-Gummi-resina flavescens, saporis acerrimi

urentis, quae prunis injecta odorem spargit non ingratum. Frustula variae sunt magnitu- dinis, plerumque angulata, quia in ipsis spi-

Euphorbium.

Ein Harz, von blaßgelber Farbe, und etwas

durchſcheinend, zwiſchen den Fingern gerieben, iſt es zaͤhe, der Geruch deſſelben iſt⸗ fenchelartig.

Es troͤpfelt in fluͤſſiger Geſtalt, aus dem ver⸗

wundeten Stamme, wird aber bald at 60h.

Euphorbium. ®

Euphorbia oſficinarum, und wahrſcheinlich noch einige andere Euphorbien-Spezies. Stau⸗ den⸗Gewaͤchſe, welche im mittaͤgigen Afrika einheimiſch find.

Ein gelbliches Gummiharz, welches einen ſtark brennenden Geſchmack beſitzt, und, auf gluͤhende Kohlen geſtreut, keinen unangenehmen Geruch verbreitet. Es beſteht aus Stuͤckchen von ver⸗

nis frutieis induruerunt.

Locher, und iſt hohl. Es iſt zerbrechlich, und hat faſt eine hornartige Halbdurchſichtigkeit.

ſchiedener Groͤſſe, welche mehrentheils eckig find, da dieſelben an den Stacheln der Pflanze ſelbſt erharteten 67).

Fel

Haͤckchen, welche nicht ſo wohl ſichtbar als fuͤhlbar ſind. Das eigenthümliche Gewicht des gegoſſenen Kupfers iſt 8,876, das des getriebenen g,ooo,. Wenn es gerieben wird 0hat es einen widrigen me talliſchen Geruch. Durch die Einwirkung des Sauerſtoffs, des Waſſers und der Hidrotionſaͤure, laͤuft es an. Es iſt erſt in der Weißgluͤhhitze bey 15009 Fahr. ſchmelzbar und nach langſamem Erkalten kry⸗ ſtalliſirt es vierſeitige Pyramiden. 8592 Ammontak wird es auch aufgelöft, und dieſe Aufloͤſung iſt ſehr ſchoͤn blau.

Reines Kupfer erhaͤlt man, wenn man es aus feiner Auflöͤſung in Schwefelſaͤure durch Eiſen ausſcheidet

Wenn Kupfer in den Apotheken aufbewahrt werden ſoll, ſo muß es aus Stuͤcken des reinſten

Kupfers, mit einer neuen Feile verkleinert worden ſeyn.

Von dieſem Harze, welches ſehr oft mit weiſſem Peche und gekochtem Terpentine verfälſcht wird, Ich kenne eine einzige Compoſttion,

wird heutiges Tages in den Officinen wenig Gebrauch gemacht. naͤmlich den Arcaͤusbalſam, (Balsamus Arcaei) zu welchem es noch genommen wird.

Wir erhalten dieſes Harz aus der Barbareh in mehrentheils 80 Pfund wiegenden Saͤcken, aus ſtarkem Leder verfertiget. Es beſteht aus Stuͤckchen, von ungleicher Groͤſſe, und gewoͤhnlich hat jedes derſelben

Es

= .- f 0 43

F rel Tauri. Ochsengale. Fel Tauri. Ochſengalle.

Bos Taurus domecticus. gt" Bos Taurus domesticus. Rind-Ochſe 68). Femim! Bien. 3 Ferrum. Eiſen. Metallum ex cinereo nigrescens, magneti Ein grauſchwarzes, dem Magnete felgendes

obediens, quod, acidis solutum, principio Metall, welches in den Saͤuren aufloͤßlich iſt, adstringente adhibito, nigrioans praecipitalur. und durch adſtringirenden Stoff ſchwarz nieder⸗ ag e en geſchlagen wird 69). au - 5 2 Flo-

s IE fi ft 0 zur Hälfte: im Waſſer und zur Hälfte im Weingeiſte auf; doc 7 es in dieſer Hin⸗ ſicht nicht immer gleichgemiſcht.

055 Die Ochſengalle muß ſo bald ſie ie aus dem geſchlachteten ede genommen worden, bey ſehr gelindem Feuer, unter beſtaͤndigem Umruͤhren eingedickt, das heiſt, von ihren waͤßrigen Beſtandtheilen befreyt werden, ſonſt iſt ſie dem Verderben ausgeſetzt, indem fie in Faͤulniß übergeht.

In friſchen Zuſtande iſt die Rinds- oder Ochſengalle eine gruͤngelbe Fluͤſſigkeit, von etwas ſchlei⸗ miger dicklicher Conſiſtenz⸗ Der Geſchmack iſt ſuͤßlich bitter ſeiffenartig; der Geruch ekelhaft, und beym Verdampfen über dem Feuer moſchusartig.

Ss Im Waſſer iſt fie vollkommen auflößbar.

Starker Weingeiſt ſondert den Eyweißſtoff ab, loͤſt aber das uͤbrige auf.

60 Das Eiſen Abertrift alle uͤbrigen Metalle an Zaͤhigkeit und Elaſticitaͤt. Seine fpecififche . betraͤgt ‚7,1700 Es flieſt bey 16165 Fahr. beym freyen Zutritte der Luft, vorher aber wird es erweicht, und laͤſt ſich durch den Hammer in dieſem Zuſtande, wie eine teigartige Maſſa verbinden.

In metalliſcher Geſtalt wird das Eiſen in allen Saͤuren aufgeloͤſt, hingegen wenn es oxidirt iſt,

loͤſt es ſich nur in der vollkommenen Salzſaͤure auf. zer Wenn es in Saͤuren aufgelöſt worden, fo entſteht aus der aanun mit der Blauſaͤure ein fein blauer Niederſchlag.

Das ſowohl fuͤr die Kuͤnſte, als fuͤr den Arzeneyſchatz unentbehrliche Eisen, darf in den Apothe⸗ ken nur im reinſten Zuſtande aufbewahrt werden. Um vollkommen reines Eiſen zu beſitzen, wel— ches doch gewoͤhnlich in Pulverform, alſo als Eiſenfeile (Limatura ferri) angewendet wird, iſt es. nothwendig, dieſelbe aus einem reinen Stuͤcke Eiſen, mit einer guten neuen Feile verfertigen zu laſſen. Es iſt nicht genug, die Eiſenfeile nur von den Schloſſern zu kaufen, und ſie mit dem Magnete auszu⸗ ziehen, indem auf dieſe Art ja die geloͤtheten, aus Kupfer und Eiſen beſtehenden Fragmente auch mit gezogen werden. Wenn man Eiſenfeile aufbewahren will, ſo muß man ſie in Gefaͤße Amgen, welche den Zutritt der Luft gaͤnzlich ausſchlieſſen.

Am beſten waͤhlt man dazu Glaͤſer mit eingeriebenen Stoͤpſeln, die etwa eine Unze Waſſer faſſen und fuͤllt ſelbige ganz mit der Eiſenfeile an. Kleinere Glaͤſer ſchlage ich deswegen vor, weil, wenn

nur,

4 ;

Flores Arnicae. Wohlwerleihblumen. Arnica Montana. Planta perennis Germaniae. Flores compositi lutei, ex acri amari, di- gitis. confricati sternutationem moventes, squamulis ealycinis brevioribus non setosis, apice purpureis.

Flores Chamomillae Romanae. Rümlsche Kamillen.

“Anthemis nobilis. Planta perennis Europae

meridionalis.

Flo-

Flores Arnicae. Wohlverleihblumen.

Arnica montana. Abb. Blakw. t. 595. Zorn.

t. 30. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 75. N. 350.

_ Schkuhr. t. 284. Eine dee

deutſche Pflanze.

Gelbe zuſammenge etzte Blumen welche mit einer kuͤrzern, feinſchuppigen nicht haarigen, gegen die Spitze hin pupurfarbenen Blumendecke ver⸗ ſehen ſind, ſie haben einen ſcharfen bittern Ge⸗ ſchmack, zwiſchen den Fingern gerieben, erregen fie Nieſſen 70).

Flores Chamomillae Romanae. Roͤmi⸗ ſche Kamillen. |

Anthemis nobilis. Abb. Blakw. t. 298. Zorn.

t. 139. Handb. d. Ph. Bot. Bl. y. N. 365. Eine aus daurende W im ſuͤdli⸗ chen Europa. 5

8 Die

nur eine kleine Portion roſtiges Eiſen vorhanden in, ſich der een ſchnell bett, und die ganze

Maſſe roſtig macht.

Ob Kupfer unter dem Eiſen ſey, erkennt man, wenn man es mit Ammoniak digerirt; die darüber ſtehende Flüͤſigkeit nimmt in dieſem Falle eine ſchoͤne DER Farbe an.

700 Die Kräfte dieſer beliebten Blume, ſcheinen in einem eigenen ſcharfen Stoffe, welcher mit der Zeit verfliegt, zu liegen. Obgleich dieſe Sache ſo ganz gewiß nicht bewieſen iſt, ſo bemerken wir doch, daß

die Blumen, wenn ſie eine laͤngere Zeit aufbewahrt werden, ihre Wirkſamkeit verlieren, ohne daß der

in ihnen liegende harzige Stoff, in welchem man auch den Grund ihrer Wirkſamkeit ſuchen koͤnnte, vermindert wuͤrde. Aus dieſem Grunde muͤſſen dieſe Blumen in gut zu verſtopfenden u. keinesweges aber in hoͤlzernen Kaͤſten oder Saͤcken aufbewahrt werden.

Durch Deſtillation mit Waſſer, geben die Wo Blumen ein e Waſſer, und etwa

Fu eines blauen atherischen Oels.

Waſſer zieht aus einer Unze Blumen 100 Gran Extrakt, von bitterlichem Geſch macke; Weingeist aber aus einer Unze 1 Quentchen Harz, welches ſcharf und bitter ſchmeckt, jedoch wirkſamer als die

Blumen zu ſeyn ſcheint.

Naphta färbt ſich mit den Wohlberleih⸗ Binnen in Aufzuß geſtellt, ee, und dieſe Tinktur

üſt ſehr wirkſam.

—v—-¼ i 15

28655 Flores compositi radiati, receptaculo fere Die zuſammengeſetzten ſtrahligen Blumen ha— plano, flosculis disci flavis, aromaticis, flos- ben einen faſt ebnen Blumenboden, gelbe ge⸗ culis autem radü ie brevibus, insi- wuͤrzhafte bitterliche Scheibenbluͤmchen, zahlrei che

pidis. kurze, faſt geſchmackloſe Strahlenbluͤmchen 71).

Flores Chamomillae vulgaris. Cemeine Flores Chamomillae vulgares. Gemeine

Kamillen. Kamillen. Natricaria Chamomilla. Planta annua, in Matricaria Chamomilla. Abb. Blakw. t. 298. Germania Frequens. ö Handb. d. Ph. Bot. Bl.77. N. 365. Eine Flores compositi radiati, receptaculo co- jährige, in Deutſchland wachſende nid, flosculis disci flavis, amaris et fragran- 55 flanze. tibus, flosculis radii albis, reflexis, insipidis. Die Blumen ſind zuſammengeſetzt, mit Strah⸗

len verſehen, haben einen kegelfoͤrmigen Blu— menboden, gelbe bitterlich ſchmeckende und an⸗ genehm riechende Scheibenbluͤmchen, die Strah- lenbluͤmchen ſind weiß, zuruͤckgebogen und ge⸗ ſchmackloß 72). 4

Flores Convallariae majalis, s. Flores Li- Flores Convallariae majalis, s. Flores liorum convallium. Mayblumen. Liliorum convallium. Mayblumen. Convallaria majalis. Planta perennis silva- Convallaria majalis. Abb. Zorn. t. 94. Handb. f d. Ph. Bot. Bl. 28. N. 160. Eine aus⸗ daurende Pflanze, die in Deutſch—

lands Wäldern wohnt. Co- Die

tica Germaniae.

»

710 Sie enthalten ein durch Deſtillation mit Waſſer ausſcheidbares gelbes oft auch blaues Oel, pelches des Gewichts der angewandten Blumen betraͤgt. Waſſer zieht eine groſſe Menge gummiges Extrakt aus, welches von trockenen Kamillen oft mehr als die Haͤlfte ihres Gewichts betraͤgt.

Auch Weingeiſt zieht eine betraͤchtliche Menge Harz aus den feinen, und Aether wird davon gelbgrau gefärbt. \

10

92) Dieſe für die Medicin unentbehrliche Pflanze, waͤchſt vorzuͤglich im Getraide, auf 1 Feldern in Deutſchland. Diejenigen, welche im Hafer gewachſen ſind, zieht man vor. Beym Einſammlen hat man darauf zu achten, daß nicht die Hundskamille und . e dafür genommen wird. Der wirkſame Beſtandtheil ſcheint in dem fluͤchtigen harzigen Stoffe dieſer pfanſe ju liegen,

a . Bey

46 Yy

Corollae anlage albae, subaroma- Die Blumen ſind glockenfoͤrmig, haben eine licae. 5 1 | weiſſe Garbe, und zen faft gewuͤrzhaft 750. Flores Granati 8. Balaustia. Granatblumen.. Flores Grana N Balaustia Granat,

Punica Granatum, blumen. + Flores, petalis coccineis et Bye co Punica Cranatum, gn Granatorum. riaceis rubris conspicui, principio adstrin- Abb. Handb. d. Ph. Bot, Bl. 40. N. 216. gente praediti. | Dieſe Blumen haben ſcharlachrothe Blumen⸗

blaͤtter, und einen lederartigen rothen Kelch, und beſitzen e eee Stoff 249).

Flores Lavendulae. Lavendelblumen, Flores Lavendulae. Lavendelblumen,

ie fe. 1 Spieke. Lavandula Spica. Fruticulus Galliae meri- Lavandula Spica. Abb. Zorn. t. 531. Blakw. dionalis. y t. 294. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 51. N. 260. Corollae eylindricae caeruleae, odoris aro- Ein kleiner Strauch, der im mittaͤgi⸗ malici gratissimi, gen Frankreich einheimiſch iſt.

Blaue cylindriſche Bluͤmchen, von einem ſehr

LE | gewuͤrzhaften Geruche 75). * #5 lo-

Bey der Deftillatton mit Waſſer liefern fie 335 735 eines, vollkommen den Samiengeug beſitzenden kornblumenblauen Oeles.

Waſſer zieht aus einem Pfunde trockener Kamillen 24 Unze Extrakt; Weingeiſt faſt Sn ſo viel.

Aether zieht eine weingelbe, ſehr wirkſame Tinktur aus.

750 Die Mayblumen mögen wohl einige arzeneyliche Kraͤfte beſitzen, aber keine, N nicht durch andere

Mittel vollkommen erſetzt wuͤrden.

Sie riechen friſch ſehr angenehm, verlieren dieſen Geruch aber durch das Trocknen nicht nur gaͤnzlich, ſondern nehmen ſogar einen ſehr unangenehmen graſigen Geruch an. Mit dem Waſſer laͤſt ſich der Geruch der Mayblumen eben ſo wenig, wie der der weiſſen Lilien, durch Deſtillation verbinden.

Am beſten behalten fie den Geruch mit Zucker eingemacht, aber nicht fo, wie gewoͤhnlich die Cons ſerven in den Apotheken gemacht werden, man muß vielmehr die Bluͤthen vollkommen ganz laſſe⸗ und mit noch einem male ſo viel Zucker und etwas Weingeiſt zu conſerviren ſuchen.

740 Gewoͤhnlich kommen dieſe Blumen gefüllt vor, und haben ſelbſt getrocknet eine ſchoͤne rothe Sure Sie find ganz entbehrlich, und gehören nicht in einen augerlefenen Arzneyvorrath.

75) Der liebliche Geruch der Lavendelbluͤthen, hängt einzig von dem in ihnen enthaltenen Oele ab; welches auch einen bedeutenden pharmaceutiſchen Handlungsartikel ausmacht, nnn aber nicht von den Apo⸗

*

Flores Malvae arboreae. Pappelrosen. Alcea rosen. Planta biennis; origine orien- declis, in hortis, Germaniae cult... Corellae mnellagilosae, atrofuscae.

ON. z Dis

11 %

Flores Malvae vulgaris pHlblumen.

1 rotundifolia. Planta 2. in rude-

ratis frequentissima.

Mal va silvestris. Planta perennis Germaniae.

Flores mucilaginei, corollis vel albis, ‚vel

| ederulescentibus, vel rubicundis, venis aut rubris aut caeruleis pietis. -

Gemeine Pap-

Flores Meliloti eitrini. Mehilotenblumen.

Trifolium Melilotus officinalis, var. floribus

eitrinis. Planta biennis, per totam Ger- maniam frequens,

Rami

Apothekern ſelbſt bereitet, ſondern von Frankreich bezogen wird.

u

47

Flores Malvae arboreae. Pappelroſen. Alcea Rosea. Abb. Blakw. t. 54 Eine zweyjaͤhrige aus dem Morgenlande abſtammende, in Deutſchlands Gaͤr⸗

ten kultivirte Pflanze.

Die ſchleimigen ſchwarzbraunen Blumenkro⸗ nen 76).

Flores Malvae vulgaris. pelblumen. Malva rotundifolia. Abb. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 64. Nro. 313. Eine einjährige, auf wuͤſten Stellen ſehr ‚häufig vorkom⸗ mende Pflanze. 5 Malva sylvestris. Abb. Zorn. t. 480. ausdaurende deutſche Pflanze. Blumen, die einen ſchleimigen Stoff enthalten, ſie ſind entweder weiß, blaͤulich oder roͤthlich, und mit rothen oder blauen Streifchen gezeichnet 77).

Gemeine Pap⸗

Eine

Flores Meliloti eitrini. men. Trifolium Melilotus oicinalis, var. floribus citrinis. : Abb. Blakw. t. 80. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 66. N. 320. Eine zwey jaͤh⸗ rige, in ganz Deutſchland bauf ig wachſende Pflanze.

Melilottenblu⸗

Die In Frankreich wird es gewoͤhnlich

von den Hirten auf freyem Felde ſehr roh bereitet, und wie es ſcheint, bey Einſammlung der Pflanze zu dieſem Zweke, nicht vorſichtig genug umgegangen, indem dieſes Oel immer einen unangenehmen Geruch fuͤhrt.

Die Lavendelblumen geben durch Deſtillation 288

ihres Gewichts weſentliches Oel, von gelber

200

Farbe, und einem ſehr fluͤchtigen durchdringenden Geruch. 76). Schleimige, etwas zuſammenziehende Blumenkronen, welche nicht die geringſten fluͤchtigen Theile be⸗

ſitzen.

Man trift dieſe Pflanze von ſehr verſchiedenen Farben an, zieht aber, durch Gewohnheit ge—

leitet, die ſogenannten ſchwarzen oder dunkelbraunen vor. 77) Sie haben keine Vorzüge vor den Pappeltoſen, enthalten auch nichts adſtringirendes, und f ind bey an⸗

dern ſchleimigen Mitteln vollig entbehrlich.

48

7 u. Rami florentes, floribus luteis, odorem proprium aromaticum spirantibus.

Flores Millefolii. Schafgarbenblumen. Achillea Millefolium. Planta perennis Fre- quentissima, floribus albis et rubicundis va- rians.

Flores compositi exigui, saporis amari subacris, et adoris subaromalici.

Flores Rhoeados. Klatschrosen. Papaver Rhoeas. Planta annua, inter sege- tes frequentissima. Petala papaverina rubra, ob odorem sub- vaporosum ingrata.

Flores Millefolit.

—ͤ— ö

Die blühenden Aeſte, mit gelben Bluͤthen; fie verbreiten einen eigenen gewuͤr haften Geruch 78).

Schafgarbenblumen. Achillea Millefolium. Abb. Blakw. t. 18. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 76. N. 362. Eine ausdaurende, haͤufig vorkommende Pflanze mit weiſſer und roͤthlicher Blume abwechſelnd. - Bluͤthen, welche klein und duales ng cet r find, fie, haben einen bittern, etwas ſcharfen Ge⸗

ſchmack, und einen gewuͤrzhaften Geruch 79).

Flores Rhoeadas. Klatſchroſen. Papaver Rhoeas. Abb. Blakw. t. 2. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 46. N. 254. Eine jaͤh⸗ rige, unter dem Getraide ſehr haͤu— fig wachſende Pflanze. 6 Die Mohnartigen rothen Blumeyblaͤtter, welche unangenehm riechen 80). e | Flo-

=

789 Dieſe Bluͤthen enthalten ein eigenes, faſt wie Tonkotaback riechendes weſentliches Oel, welches 78. DTaeil betraͤgt, in dieſem ſcheint auch die Wirkſamkeit der Pflanze zu liegen.

79) Sie enthalten ein bald blaues, bald gruͤngelbes weſentliches Oel, welches bey der Deſtillation mit Waſſer, und zwar hoͤchſtens 13s der angewendeten trockenen Blume erhalten wird.

Das waͤßrige Extrakt, iſt bitter gewuͤrzhaft, und beträgt +

der angewandten Blumen.

Werfen zieht ſo wie der Aether, eine ſehr wirkſame Ainttur aus.

80) Die Blätter find faſt rund, ſehr geſaͤttigt roth, und haben unten, wo fie angeheftet ft ed, einen ſchwar⸗

zen Flecken.

Im friſchen Zuſtande fuͤhlen ſie ſich weich und fettig an.

Der SO iſt *

Opium nicht unaͤhnlich, der Geruch ſchwach, aber eigenthuͤmlich.

Dieſe Blumenblaͤtter verlieren durch das Trocknen mehr als 2

3. ihres Gewichts, und muͤſſen, wenn

ſie noch eine bemerkbare rothe Farbe beybehalten ſollen, ſehr woczen im Sonnenſcheine l

und auf Tücher zum Trocknen geſtreut werden.

Durch Deſtillation mit Waſſer erhaͤlt man nicht eine Ahndung eines weſentlichen Oels. Waſſer zieht ein wenig ſchleimiges Extrakt aus, und Weingetſt färbt ſich roth davon. In den Apotheken iſt der davon bereitete Syrop gebraͤuchlich. Ein voͤllig entbehrliches Mittel.

+49 Flores Rossi incarnatarum. Rothe Flores Ndum incarnatarum. Rothe

Rosen. Roſen. Rosa centifolia. Frutex in hortis frequens. Rosa centifolia. Abb. Blakw. t. 82. Roesig Petala pallide rubentia, odoris gratissimi ofen t. 7. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 43. N. et saporis sübadstringentis, x 225. Ein in Gärten haufig wachſen⸗ 8 der Strauch

Die blaßrothen Blumenblaͤtter, von ſehr! ange⸗ nehmen Geruche und etwas eee 5 Geſchmacke 81).

Flöges Rosarum rubrarum. a Flores Rosarum rubrarum. Eſſig⸗Ro⸗

Damascener Rosen. fen, Damascener⸗Roſen.

Rosa Gallica s. Damascena. Frutex Galline Rosa Gallisa, s. Damascena. Abb. Roesig meridionalis, apud nos hortensis. Roſen. t. 8. Ein Stra uch, welcher in Petala ex fusco rubentia, sapore adstrin- Frankreich wild waͤchſt, und bey uns

gente praedita. * in Gärten gezogen wied.

Die braͤunlichrothen Blumenblaͤtter, ſie haben einen zuſammenziehenden Geſchmack 82).

Flo-

81) Die bekannten Roſen find wegen ihres ſehr angenehmen und lieblichen Geruches ſehr beliebt, fie wer— den vor dem gaͤnzlichen Aufbluͤhen eingeſammelt, und angewendet, weil ſich ihr ſehr angenehmer Ge— ruch ſehr bald in einen unangenehmen durchs Trocknen umaͤndert.

Der Geruch der Roſen liegt in dem weſentlichen Oele derſelben, welches aber von der Natur ſehr ſparſam hineingelegt wurde, indem man von 100 Pfund der friſchen Blaͤtter kaum 1 Quentchen, und aus eben ſo viel geſalzenen, nur noch einmal ſo viel erhaͤlt. Wahrſcheinlich entſteht durch die Gaͤhrung hier etwas oͤlartiges, welches durch Deſtillation mit uͤbergefuͤhrt und mit dem eigentlich aͤtheriſchen vermiſcht wird, denn man bemerkt, daß das weſentliche Oel geſalzener Roſen, wenn auch eben ſo angenehm, doch minder ſtark riecht. Roſenwaſſer iſt allerdings das kraͤftigſte und lieblichſte Mittel unter allen Roſenzubereitungen. Wird Weingeiſt uͤber Roſen abgezogen, ſo erhaͤlt man einen angenehm riechenden Geiſt. Die Roſenkonſerve, welche aus einem Theile Roſen und zwey Theilen Zucker besteht, iſt zwar kein verwerfliches, aber ein ſehr leicht zu entbehrendes Arzeneymittel.

Roſenhonig, welches als ein gelindadſtringirendes Mittel zu betrachten if, enthaͤlt den friſchen Saft der Roſenblaͤtter, in welchem Honig geloſt iſt.

32) So wie dieſe ſchoͤn purpurroth, noch nicht voͤllig entwickelt, von ihrem weißen untern Theile befreyet zu uns gebracht werden, haben ſie faſt gar keinen Geruch mehr, aber beym Kauen zeigt ſich ein ſtark adſtringirender, etwas ſalziger Geſchmack. N 6

A G l Sie

50 0

Flores Sambuci. Federbiunen, Holun- Flores 1 Fliederblumen, Holun⸗

derblumen. | derblumen. Sambucus nigra. Arbor per totam German . Sambucus nigra, Abb. Blakw. t. 151. Ker- am frequentissima, ner t. 456. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 25. N. Cymae Horentes, floribus albis e 146. Ein in ganz Deutſchland haͤu⸗

fig wachſender Baum.

rosis. Die bluͤhenden Dolden, mit Wien duftenden . 1 Blumen 83). 1 1 8 ; f f . Flores Tanaceti. Rainfarnblumen. Flores Tanaceti. Rainfarnblumen,

Tanacetum vulgare. Planta Germaniae peren- Tanacetum vulgare. Abb. Blakw. t. 464. Zorn.

t. 246. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 74. N. 353. Eine deutſche ausdaurende Pflanze welche an Wegen und zwiſchen dem Getraide haͤufig vorkoͤmmt. Die gelben aus Roͤhrchen zuſammengeſetzten ? Blumen, fie haben einen bittern Geſchmack, und einen nicht gar unangenehmen gewuͤrzhaften Ge⸗ ruch 84).

nis, ad via est inter segetes frequens. Flores compositi tubulosi, flavi, sapore - amaro et odore aromatico nauseoso praediti.

Flo-

Sie werden ihrer angenehmen Farbe wegen, unter einige Species und zu dem Roſeneſſige genom⸗ men; wenn ſie ihre Farbe verlohren haben, ſo kann man ihnen dieſelbe durch etwas mit Weingeiſt verduͤnnter Schwefelſaͤure wieder geben.

85) Beym Einſammlen dieſer Bluͤthen hat man vorzüglich darauf zu ſehen, daß dieſes bey recht trockenem Wetter und Mittags oder gegen Abend geſchieht, und daß man fie nicht auf dem Boden, ſondern auf ö Tuͤchern, welche ſchwebend gehalten werden, trockne, ſie werden ſonſt n ſchwarb und unſchein⸗

bar, und verlieren ihre Kräfte. In England pflegt man die Fliederblumen mit den Stielen und zwey Blaͤttern abzuſchneiden,

ſechs und ſechs zuſammen zu binden, und fo zu trocknen. Beym Gebrauche wird ein ſolches Bündel chen in das Gefaͤß gehalten und das ſiedende Waſſer daruͤber gegoſſen. Es ſcheint/ daß dieſe Art Bluͤthen mit etwas Kraut kraͤftiger wuͤrke, als die ohne Kraut geſammleten, auch beſitzen fie ein fchd-

neres Aeußeres. Das Waſſer, welches über Holunderbluͤthen abgezogen worden, iſt ſehr Fräftig und geruchboll, auch

liefern fi ie ſehr wenig eines butterartigen Oels.

840 Eine ſehe kraͤftige Pflanze, welche man gewoͤhnlich nicht weit vom Waſſer, in eie und am Rande der Waͤlder und Aecker anzutreffen pflegt. Bey

———

Flores Verbasci. Wöllkrautblumen. Verbascum Thapsus. Planta biennis, in solo

arenoso frequens. Corollae mucilaginosae luteae, odoris ro- sacei,

Flores Violarum. Blaue Veilchen. Nola odorata. Planta perennis Germaniae, in hortis Frequenter culta. Flores intense caerulei, odore grati.

Folia Aurantii. Pomeranzenblätter. Citrus Aurantium.

Folia ovata, appendice cordata, ad basin aucla, saporis amari.

Folia Aurantii.

52

Flores Verbasci. Wollkrautblumen. Verbascum Thapsus. Abb. Blakw. t. 511. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 9. N. 67. Eine zweyjaͤhrige auf Sandboden anzu⸗ treffende Pflanze.

Die gelben, ſchleimigen roſenartig riechenden Blumenkronen 88).

Flores Violarum. Blaue Veilchen. Viola adorata. Abb. Blakw. t. 55. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 78. N. 369. Eine ausdau⸗ ernde deutſche Pflanze, die auch im Garten haͤufig gebaut wird. Sehr dunkelblaue angenehm riechende Blu⸗ men 86).

Pomeranzenblaͤtter. Citrus Aurantieim.

Eyrunde Blätter, welche an ihrer Baſis mit herzfoͤrmigen Anſaͤtzen verſehen ſind, und einen bittern Geſchmack haben 87).

G 2 Folia

Bey der Deſtillation mit Waſſer erhalt man aus trockenen Blumen oft mehr als z; eines ſehr

gewuͤrzhaften, kampferartig riechenden und brennend ſchmeckenden Oels, welches auch etwas wahren

Kampfer mit der Zeit abzuſetzen pflegt.

Das Hel iſt der kraͤftigſte Theil der Pflanze, auch enthält fie ein bitteres Extrakt. 950 Man baut dieſe Pflanze in Bayern und Deftreih, um die Bluͤthen derſelben zum Pharmaceutiſchen

Gebrauche zu ſammlen.

Sie haben friſch eine ſehr hochgelbe Farbe, fuͤhlen ſich an, wie wenn ſie

mit einem fetten Oele beſtrichen worden wären, und haben auf ihrer hintern Flaͤche kleine Körner,

welche wie Sand im Munde bleiben.

Damit dieſe Blumen nur einigermaſſen ihre Farbe beym Trocknen beybehalten, iſt es nothwen⸗

dig, daß ſie ſehr trocken eingeſammlet, und gar nicht gedruͤckt werden. auf Papier ſehr duͤnne aufgeſtreut, und ſchnell getrocknet.

Hierauf werden ſie in Siebe Wenn ſie vollkommen trocken ſind, be⸗

wahrt man ſie in wohlzuverſtopfenden glaͤſernen Gefaͤßen auf. Sie halten ſich nicht uͤber ein Jahr. f 36) Der davon bereitete Veilchenſaft muß als ein gutes gegenwirkendes Mittel in den en auf⸗

bewahrt werden.

870 Der Geruch dieſer Blätter iſt ſehr angenehm und gewuͤrzhaft. werden, wenn fie ihre Kräfte beybehalten ſollen.

Sie müͤſſen ſehr gelinde getrocknet

Durch

u -;

Folia Ilicis Aquifolii. eee,

Lex Aquifoliuni. virens.

Folia ovata, angulata, dentato-spinosa, co- riacea, saturate viridia, saporis amaricantis-

Frutex Germaniae semper-

subacris.

Folia Lauro-Cerasi. Kirschlorbeerblätter. Prunus Lauro-Cerasus. Arbor Orientis et Europae meridionalis. Folia ovata, subintegra, nitida, coriacea, quae siccata fere insipida inveniuntur.

Folia Ilieis Aquifolii. Stechpalmen⸗ blaͤtter. |

Ilex Aquifolium. Abb. Schkuhr. b. Hb. t. 28. Handb. d. Pl. Bot. Bl. 6. N. 45. Ein deutſcher, immergruͤnender Strauch— Die Blaͤtter find eyfoͤrmig, eckig, dornenartig gezaͤhn , lederartig, und von ſehr geſaͤttigter grü- ner Farbe. Der Geſchmack iſt bitterlich, etwas ſcharf 88). * 10 25015

Folia Lauri-Cerasi. Kirſchlorbeerblaͤtter. Prunus Lauro-Cerasus. Abb. Kerner t. 64g. Blakw. t. 512. Ein im Oriente, und dem ſuͤdlichen Deutſchlande einhei— miſcher Baum.

Die Blaͤtter ſind eyrund, faſt unausgeſchnit⸗ ten, glaͤnzend, lederartig. Durchs Trocknen ver⸗ lieren fie beynahe ihren Geſchmack 89). 8

Folia

Soth Deſtillation mit Waſſer, geben fie eine geringe Menge, etwa 288 Theil eines grünlichen

ſehr angenehm riechenden Oels.

Sie enthalten mehr durch Weingeiſt, als durch Waſſer, ausziehbare Theile. Am beſten werden ſie in Pulverform verordnet; deswegen iſt es gut, wenn man die Blätter unmittelbar nach dem Trocknen fein puͤlvert, und in wohlverſchloſſenen Glasgefaͤßen aufbewahrt.

880) Wenn die Blätter wirkſam ſeyn ſollen, wie ſie es wirklich ſind, und deswegen die Aufmerkſamkeit

5 der Aerzte verdienen, ſo mi ſſen ſie in der Mitte des Sommers abgebrochen, gelinde getrocknet, ſehr fein pulveriſirt, und in gut zu verſchließenden Glaͤsgefaͤß en aufbewahrt werden.

Bey der Deſtillation mit Waſſer bemerkt man nicht den geringſten Antheil eines weſentlichen

Oels.

Ein Pfund trockene Blätter lieferten mit 249

Pfund Waſſer, nach und nach vollkommen ausge⸗

zogen, 4 Unzen eines ſcharfen und bittern Extrakts, aus dieſen zog vollkommen reiner Alkohol 7

Quentchen Harz.

1

89) Das Baͤumchen, welches uns die. rer 1 585 kam im Jahr 1670 aus uncl nach

Europa.

Der in dieſer Pflanze enthaltene eigene Stoff, welcher gewöhnlich unter dem Namen Bitter

mandelſtoff vorkoͤmmt, ließ dieſe Pflanze einen Platz unter den Arzeneymitteln finden.

Die

Folia Quercus. Eichenblätter. Quercus Robur. Folia Sennae. Sennesblätter.

1

Cassia Senna. Frutex in Europa meridionali et in Oriente frequens. Folia ovato- acuta, inaequalia, longitudine

semipollicari, saporis amaro acris et pleris-

que nauseosi. Optima sunt folia Sennae

Folia Quercus. Eichenblaͤtter. Quercus Robur,

Folia Sennae.

83

S. S. 90).

Sennesblaͤtter.

Cassia Senna. Abb. Moris hist. 2. pag. 2015 fig. 2. T. 24. fig. 1. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 53. N. 184. Sin im ſuͤdlichen Eus ropa, und im Morgenlande einhei— miſches Strauchgewaͤchs.

Die Blaͤtter ſind eyrund, zugeſpitzt, ungleich,

Alexandrinae, quae colore en ex flavo ich, 0 einen halben Zoll lang. Der Geſchmack iſt ſcharf, bitter, und den mehreſten Menſchen eckel— haft. Die beſten Sennesblaͤtter ſind die Ale⸗ gandeinifchen, welche eine gelbgruͤne Farbe haben 91). i

Folia

Die Blätter enthalten nicht zu jeder Jahreszeit, und unter verſchiedenen Umſtaͤnden, eine gleiche Menge Oeles. Ich erhielt aus 2 Pfunden Blaͤtter von demſelben Baume, im May kaum 7 Gran weſentliches Oel, wo ich im Auguſt, nachdem ich die Blaͤtter am Abend nach einem ſehr heiſſe en Tage geſammlet hatte) aus derfelben Menge ein Quentchen weſentliches Oel erhielt.

Das Oel hat eine gelbbraune geſaͤttigte Farbe, und ſinkt im Waſſer zu en indem ſeine eigenthuͤmliche Schwere 1,020 beträgt.

Es gehört zu den ſchnell toͤdtenden Giften; bey der Anwendung des ſarken kohobirten Waſſers hat ſich der Apotheker beſonders in Acht zu nehmen, wenn er die letzte Portion aus dem Vorraths⸗ gefaͤße einfäßt, ſehr oft befinden ſich am Boden deſſelben einige Tropfen Oels, we Ihe, wenn fie einem Patienten beygebracht wuͤrden, große Wirkung aͤußern, ja ſelbſt den Tod hervorbringen koͤnnten.

90) Die Glaͤtter find laͤnglich, oben etwas breiter als unten, am Nande etwas ausgebogen; und haben etwas ſpitzige Winkel und 1 Ecken. Man ſammle fie, wenn fie ihre vollkommene Groͤſſe erreicht haben. |

Sie find wohl neben der Eicheneinde zu entbehren.

910 Die Sennesblaͤtter, welche noch immer als eine ſehr entbehrliche Waare, einen bedeutenden Hand⸗ lungsartikel, der oft ſehr theuer iſt, ausmachen, erhalten wir groͤſtentheils aus Cairo uͤber Marſeille, Livorno und Venedig. Wenn fie auch noch fo ſchoͤn find, fo ſehen fie doch immer wie eine verdor—

\ bene Waare aus. Lauter Bruchſtuͤcke, Stiele, Sand, Steinchen, Erdklumpen und fremde Saamen ſind der Inhalt eines 150 Pfund ſchweren Ballens, und es wuͤrde ſchwer ſeyn, 1 Pfund gleichfoͤrmig gefaͤrbte ganze Blaͤtter heran zu leſen.

Sie enthalten ſehr wenig atheriſches Oel und etwa 4 durch Waſſer, und s durch Weingeist aus⸗ ziehbaren Stoff.

54 Bärentraubenblätter. Fruticulus Germaniae

Folia Uvae ursi. Arbutus Uva ursi. semperwvirens. Folia obovata, saporis adstringentis; in su- perficie inferiori, a foliis Vaceinii Vitis Ideae subtus punctatis, reticulo facile dis- tinguenda.

Formicae. Ameisen. Formica rufa.

Insectum hymenopterum, Acido volatile proprio praeditum.

Fructus Mororum. Schwarze Maulbeeren. Morus nigra. Arbor originis sinicae, in Eu- ropa culta. i a

Baccae compositae nigrescentes, succo aci- dulo grato turgidae. 8

Fructus Prunorum. Prunus domestica. marüs frequens.

Pflaumen.

Arbor Germaniae, in po-

Dru-

Folia Uvae ursi. Baͤrentraubenblaͤtter. Arbutus Uva ursi. Abb. Blakw. t. 592. Schkuhr. t. 118. Ein kleines immer⸗

gruͤnendes deutſches Strauchge⸗ waͤch s.

Die Blätter find verkehrt eyfoͤrmig, haben

einen zuſammenziehenden Geſchmack. Von den

Blaͤttern der Preuſſelbeeren (Vaccinium Vitis

Ideae) welche auf der untern Flaͤche punktirt

und nicht netzfoͤrmig ſind, werden ſie leicht unter⸗ ſchieden 92).

Formicae. Ameiſen. Formica rufa. Ein zu dem Wespengefchlechte gehoͤriges In⸗ ſekt, welches eine fluͤchtige Saͤure enthaͤlt 93).

Fructus Mororum. beeren. Morus nigra. Abb. Blakw. t. 126. Schwarze zuſammengeſetzte Beeren, welche mit einem angenehm ſaͤuerlichen Safte angefuͤllt ſind 94).

Fruetus Prunorum. Pflaumen, Primus domestica. Abb. Blakw. t. 305. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 41. N. 218. Ein

deutſcher Baum, welcher in unſern Obſtgaͤrten haͤufig iſt.

Laͤng⸗

92) Sie enthalten viel adſtringirenden Stoff, und koͤnnen in dieſer Hinſicht manche theuren Sue welche

nichts mehr enthalten, erſetzen.

95) Die Ameifen enthalten eine freye ſehr wuͤrkſame Saͤure, welche der Eigfäure ſehr Pin iſt.

940 Ein ganz entbehrliches M zittel, naͤmlich der 1 wird daraus bereitet.

Schwarze Maul⸗

*

*

me

Drupae oblongae nigrescentes, pruina cae-

55

Laͤngliche, ſchwaͤrzliche Steinfruͤchte, welche mit einem blaͤulichen Reife uͤberzogen ſind, und ein

rulea aspersae, quae pulpam subdulcem largiuntur. -

Fructus Ribium rubrorum. Ribes rubrum.

Baccae globosae, rubrae, subdiaphanae‘, succo acido grato turgentes.

Fruetus Rubi Idaei. Rubus Idaeus.

Baccae compositae, subrotundae, rubentes succo subacidulo gratae.

ſuͤßliches Mark enthalten 95).

Foharnis- Früctus Ribium rubrorum. Johannis⸗ beeren.

Ribes rubrum. Abb. Blakw. t. 285. Handb.

d. Ph. Bot. Bl. 11. N. 90. Ein deut⸗ ſcher Strauch, welcher in Gaͤrten ge⸗ baut wird.

12 e Kugelrunde, rothe, halbdurchſichtige, wit einem

ſaͤuerlichen Safte angefuͤllte Beeren.

beeren. Frutex Germaniae, in hortis cultus.

Fructus Rubi Idaei. Himbeeren.

Rubus Idaeus. Abb. Blakw. t. 289. Handb. d. Ph. Bot. B. 45. N. 228. Ein deut⸗ ſcher Strauch, welcher in Weinber⸗

gen und Gaͤrten gebaut wird. Rundliche, rothe, zuſammengeſetzte Beeren, die einen angenehm ſaͤuerlichen Geſchmack beſitzen 96). Gal-

Himbeeren. Frutex Germaniae, in vinetis et hortis cultus.

95) Man bereitet aus dieſen Früchten ein ſaͤuerlich ſuͤſſes Muß, indem man fie vorher von den Kernen

950

und Schaalen befreyt, es erſetzt gewiſſermaſſen das Tamarinden- und Caſſienmark, fo wie die trocke⸗ nen Zwetſchgen als ein gutes Mittel oder vielmehr Nahrungsmittel fuͤr Kranke in den Apotheken muͤſſen aufbewahrt werden.

Beyde Fruͤchte werden entweder eingemacht, oder es wird mit Zucker aus dem Safte derſelben ein Syrop bereitet, welcher ſehr angenehm ſchmeckt und zur Verſuͤßung mancher Arzeneyen gebraucht wird. Aus den Himbeeren wird auch ein ſehr angenehm riechendes, etwas Eſſigſaͤure haltendes Waſſer abgezogen.

Die Beſtandtheile dieſer Beeren find Zitronenſaͤure, Aepfelſaͤure und Schleimzucker. a

Ich zweifele auch nicht, daß die Himbeeren etwas aͤtheriſches Oel enthalten, da das Waſſer, wel⸗ ches man einigemal uͤber friſche wilde Himbeere abzieht, einen ſo ee vortreflichen eigenthuͤm⸗ lichen Geruch beſitzt.

Ich bemerkte, daß das Himbeerwaſſer etwas Eſſigſaͤure enthielt, indem ich einſtmals Himbeer⸗ waſſer von Beeren, die einige Tage einer gelinden Gaͤhrung unterworfen geweſen waren, bereitete, und daſſelbe kupferhaltig fand, indem der Blaſenhut nicht verzinnt war. Ein kleiner Zuſatz von Am⸗ moniak, brachte eine blaue Farbe hervor, und zugeſetztes Kali erzeugte einen gruͤnlichen Niederſchlag, welcher nach einigen Tagen hemerklich war, auch wurde Lakmus papier von dem Waſſer ſchwach geroͤthet.

5K Gallae. Galläpfel

Quercus Cerris. Frutex orientalis, praesertim in Syria frequens. Tumores morbosi foliorum, a Cynipe fo-

liorum Quercus, insecto hymenoptero, punc- -

tura producti, globosi, tuberculati, principio adstringente uberrime repleti. Pr ae feruntur

ex Aleppo allatae, quae colore ex nigro caerulescente innotescunt,

Glandes Quercus. Eicheln. Quercus Robur.

Fructus maturi absque cupulis,

Galbanum s. Gummi Galbanum. Mut-

ter harz. Bubon Galbanum. Planta perennis umbelli- Fera, in Arabia, Syria, Mauritania et In- dia orientali sponte crescens.

Gum

ſten.

Galbanum s. Gummi Galbanum.

Gallae. Gallaͤpfel. Quercus Cerris. Abb. Du Roi Harbke Baumzucht II. t. 5. fig. 1. Ein morgen⸗

laͤndiſches, vorzüglich Syrien be, wohnendes Strauchgewaͤchs.

Es find gleichſam krankhafte Auswuͤchſe der Ei⸗

chen⸗Blaͤtter, welche durch den Stich eines wes⸗ penartigen Inſekts, der Gallwespe, entſtehen, fie find kugelfoͤrmig und hoͤckerig, und enthalten den adſtringirenden Stoff in bedeutender Menge. Denen, welche aus Aleppo zu uns gebracht wer» 1 giebt man den Vorzug, ſie zeichnen ſich

urch eine ſchwarze, ins Blaue ſpielende 25

Her 97).

Glandes ERS Eicheln. Quercus Robur. S. S. 39.

Die reifen, von ihrer aͤußern Huͤlle befreyten Fruͤchte 98).

Mut⸗ terharz. | Bubon Galbanum. Abb. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 21. N. 130. Eine ausdauernde Schirmpflanze, die in Arabien, Sy⸗ rien, in der Barbarey und in Oſtin⸗ dien zu Hauſe iſt.

\*

Ein

um Eiſen zu entdecken, in den Apotheken vorraͤthig gehalten.

980 Sie ſind laͤnglich eyrund, doch mehr cylindriſch, laſſen ſich in zwey vollkommen gleiche, hun glatt

anzufühlende, auſſen etwas gefurchte Hälften theilen, haben eine gelblichweiße dae und ſind mit

einem feinen Oberhaͤutchen uͤberzogen.

Gewöhnlich werden die Eicheln getrocknet, gelinde geroͤſtet und gepuͤlbert von den Aerzten ver⸗

ordnet. Die 2

Ste müffen nach dieſer Behandlung in gut zu verſchließenden Glasgefaͤßen aufbewahrt BR: Beſrandtheile der Cichel ſind Mehl, Faſern und etwas W Stoff.

970 Die Gallaͤpfel beſitzen unter allen Subſtanzen den zuſammenziehenden Stoff am reinſten und haͤuſig⸗ Sie werden nicht ſowohl zum Arzeneygebrauche, als vielmehr als ein ſchß wuͤrkſames Reagens,

1

Tr U.

SGummi- resina, granis ex albo lutescen- Ein Gummiharz, welches in gelblichweiſſen tibus, sibi invicem vel agglutinatis, vel mas- Koͤrnern entweder unter ſich ſelbſt zuſammengeba⸗ sae molliori luteae immixtis, composita. cken, oder mit einer gelben, weichern Maſſe verei⸗

Sapore amoro- acri, et odore gravi, pleris- nigt und verbunden, vorkommt. Es hat einen bit⸗

que ingrato, praedita est, atque tempore tern, ſcharfen Geſchmack, und ſtarken, den mehr⸗ fusca redditur. Fluit ex trunco, prope ra- ſten unangenehmen Geruch; mit der Zeit nimmt 18. dicem transversim secto, mox indurescens, es eine braunliche Farbe an. Es flieft aus dem N Stamme, welcher nahe an ber Wurzel quer durchs

ſchnitten worden iſt, und verhaͤrtet bald 99).

Gummi Mimosae s. Gummi arabicum. Gummi Mimosae s. Gummi arabicum.

| Arabisches Gummi, Senegal- Gummi. Arabiſches Gummi, Senegal⸗Gummi. Mimosa nilorica et Mimosa Senegal. Arbores, Mimosa nilotica und Mimosa Senegal. Abb.

quae in variis Africae mediae regionibus Blakw. T.577. Bäume, welche in frequenter occurrunt. verſchiedenen Gegenden des Innern Gummi purissimum, ex cortice exsudans, von Afrifa angetroffen werden. albicans aut lutescens, subdiaphanum, et dif- Die reinfte gummige Subſtanz, fie ſchwizt aus fltracltum .nitens, a der Rinde, in gelblichen, weißlichen halbdurch—

N ſichtigen Stuͤcken, welche, wenn ſie zerbrochen werden, glaͤnzend pub 100).

Gum-

990. Das mit Waſſer deſtillirte Mutterharz liefert etwas weſentliches Oel, die im Deſtilirgefaͤße zuruͤckge⸗ bliebene Maſſe aber behaͤlt dennoch den eigenthuͤmlichen Geruch bey.

Durch Waſſer kann man aus gutem Galbanum nicht mehr als hoͤchſtens ein Drittel Gummigen Beſtandtheil ausziehen, ſchlechtere Sorten, vorzuͤglich das weiche, liefern mehr von dieſen. Weingeiſt ziehet-3 Harz von braͤunlich gelber Farbe aus.

Um es in Form eines Pulvers zu bringen, wodurch es auch zugleich gereiniget wird, muß es einige Tage bey ſehr ſtrenger Kälte offen ſtehen. Nach dem Pülvern muß es in dünne Papierdeuten, in deren jede 1 Unze geht, eingetragen, und in einer wohlverbundenen Blaſe aufbewahrt werden.

100) Von dem arabiſchen Gummi kommen mehrere Sorten im Handel vor, deren Guͤte man nach der hellern oder dunklern Farbe zu beurtheilen pflegt.

Das was zum Arzeneygebrauche angewendet werden ſoll, muß weiß, hoͤchſtens gelblich ſeyn, aus nicht allzugroßen Stuͤcken beſtehen, und gleichſam wurmfoͤrmig gewunden ſeyn. Ein Theil Arabiſches Gummi macht 3 Theile Waſſer zu einem Schleime, der geſchickt iſt, deſtillirte Oele, Kampfer, nr Oele, ja ſelbſt Quekſilber in ſich aufzunehmen, und ſchwebend zu erhalten.

Ich machte vor mehreren Jahren die Bemerkung, daß arabiſches Gummi die Quekſilberſalze, be ii ſonders das ſalpeterſaure Quekſi lber zerſetze, welches ich dazumal dem in dem Gummi ent haltenen ads» -

2 ſtrin

58 | + Gummi Tragacanthae. Zraganth. Astragalus creticus Lamarck. Frutex in insu- lis Archipelagi et in Oriente sponte nascens. Substantia gummeo - mucilaginosa, alba vel sponte ex fruticulis exsudans, vel ex vulne-

rato corlice stillans, quae condensata frustula incuryata format.

Gutti s. Gummi Guttae. Gummigutt. Stalagmitis Cambogioides Murrayi g. Guttifera vera Koenigii. Arbor Indiae orientalis.

Succus induratus gummeo-resinosus, fla-

vus, opacus, splendens, ex acri subdulcis.. Exsudat vel ex ramis resectis, vel ex corlice arboris vulnerato.

ſtringirenden Stoffe, welchen ich mit Schwefelaͤther auszog, zuſchrieb.

7 n * Gutti s. Gummi Guttae.

Gummi Tragacanthae. Traganth. - Aſtragalus creticus Lamarck. Abb. T ourne- fort Cor. 2 29. voy. I. T. 64. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 67. N. 525. Ein Strauchge⸗ waͤchs, welches auf den Inſeln des Archipelagus, und im Orient frey. waͤch ft.

Der Tragant, iſt eine gummig⸗ ſchleimige Sub⸗ ſtanz, welche eine weiſſe Farbe hat, ſie flieſt entweder frey aus dem Strauche, oder quillt aus der angerizten Rinde, und bildet auf die ſe Art

ö krumm gebogene Stückchen 101).

Gummigutt.

Stalagmitis Cumbogioides Murrayi g. Guttifera vera Koenigii. Ein in Oſtindien eine heimiſcher Baum.

Es iſt ein verhaͤrteter, gummigharziger Saft, gelb, undurchſichtig und glaͤnzend, hat einen ſchaͤrflichen, ins Süße uͤbergehenden Geſchmack. Er ſchwizt entweder aus den abgeſchnittenen Aeſten, oder aus der verwundeten Rinde des Baumes 102).

Hel-

Eines beſſern oder richtigern

belehrt, fand ich aber ſpaͤter hin, daß ſelbſt das reinſte Gummi, welchem durch Aether alle adſtringiren⸗ de Saͤure entzogen worden war, die Quekſilberſalze zerſetze, indem es der in dem Salze enthaltenen

Saͤure einen Theil ihres Sauerſtoffs raubet.

*

1010 Der Tragant iſt ein ganz reiner verhaͤrteter Schleim, von welchem drey verſchiedene Sorten im Han⸗ del vorkommen, unter welchen man die ganz weiße, Pag durchſichtige, trockene, völlig N

und geſchmackloſe Sorte waͤhlt.

= Feiner Tragant bildet mit Waſſer einen ſehr farten Schleim, ſo daß ein e deſclben 24

Unzen Waſſer fo dicke wie Honig macht.

Weingeiſt, Oele und Aether haben gar keine Wirkung auf den Tragant. Behandelt man den Tragant mit e ſo erhaͤlt man eine ein Quantitaͤt Sauer⸗

kleeſaͤure.

102) Gewoͤhnlich 1 wir dieſes Gummiharz in Kuchen oder Stuͤcken, welche wie 9 einer Schnur | flach zuſammen Se ausſehen, dieſes iſt das Amerikaniſche, das aͤchte oder Siamiſche Gummigutt,

wel⸗

Helmintochorton. Wurmmoos. Conferva Helmintochorton.

raneo, ad littus Corsicae frequens. Conferva subfusca, dichotoma, sapore sub- salso nauseoso et odore ingrato praedite.

In mare mediter-

59

Helmintochorton. Wurmittong,

Conferva Helmintochorton. Abb. Journ. de Phys. 1782. T. 1. Fig. 1. Im miitellän- diſchen Meere, an der Küfte von Korſika ein heimiſch.

wel⸗

25 Eine braͤunliche, gabelfoͤrmige Conferba | che ſich durch einen ſalzigen widrigen Geſchmack

und unangenehmen Geruch auszeichnet 103).

Herba Abrotani. Eberraute.

Artemisia Abrotanum. Abb. Blakw. t. 555. Eine im Orient, und mittaͤgigen Europa ausdaurende bey uns in ven Gaͤrten gezogene Pflanze.

Das Kraut iſt bitter, gewuͤrzhaft, und hat viel⸗

malgetheilte, weißlichgruͤne Blätter 104).

Herba Absinthii. Wermuth.

Artemisia Absinthium. Abb. Blakw. t. 17. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 74. N. 573. Eine uͤberall haͤufig verbreitete Pflanze.

Das ſehr bittere gewuͤrzhafte bluͤhende Kraut, es hat kleine zuſammengeſetzte, faſt kugelrunde haͤngende Bluͤthen und lappige mit einem weiſ⸗

. fen Filze uͤberzogene Blätter 105). H 2 Herba welches gewöhnlich in ekkigen Stücken erſcheint, wird ſelten zu uns gebracht; als erſteres enthaͤlt mehr 3 Harz, dieſes aber kaum die Hälfte ſeines Gewichts. Weingeiſt und Waſſer werden davon gelb gefaͤrbt, und wenn man nur eine Nahe etwas e ſo erſcheint ein hellgelber Fleck. - Im Aether wird es nicht aufgelößt, ſondern ſchwillt nur darinn an. 103) Ein voͤllig entbehrliches Wurmmittel. 104) Beym Trocknen verliert dieſes Kraut einen groſſen Theil ſeines . gelblichen aͤtheriſchen Oels, von welchem man zes Theil aus dem friſchen Kraute durch Deſtillation erhält. Die gewuͤrzhaften Theile der Pflanze lieſſen ſich alſo am beſten in dem e uͤber das feifge Kraut abgezogenen Waſſer aufbewahren. Das waͤſſrige Extrakt hat keine Vorzuͤge vor andern bitterlichen Extrakten, ſo wie dieses Kraut neben den Münzen und Meliſſen Arten, und dem Wermuthe voͤllig entbehrlich ſeyn moͤgte. 105) Eine ene Pflanze, deren Kraut und blühende Wipfel b Absinthii) gebraucht werden. Die

Herba Abrotani. Eberraute. Artemisia Abrotanum. Planta perennis Eu- ropae meridionalis et Orieutir, nobis hor- tensis.

Herba amaro-aromatica, foliis multipar- titis, ex viridi albescentibus.

Herba Absinthii. W/ermuth. Artemisia Absinthium. quentissima. Herba florens amaro- aromatica, floribus, compositis exiguis, subglobosis, pendulis, fo- liolis lobatis, tomento albo obsitis.

Planta perennis Fre-

60

Herba Aconiti. Zisenkütlein. Herba Aconiti. Eiſenhuͤtlein. Aconitum Napellus et Aconitum Cammarum. Aconitum Napellus und Aconitum Cammarum,. Plantae perennes in Sudetibus, Hercynia Abb. von erſterm. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 47. er Austria frequentes, in hortis cultae. N. 245. Blackw. t. 561. Schkuͤhr t. 145.

tis, sapore acri praedita,

106)

Kerner t. 42. Von letzterm Hoffmann deut⸗ ſche Flora 1791. t. 8. Jacg. aust. 5. t. 424. 2 Beydes aus dauernde Pflanzen, welche auf dem Rieſengebuͤrge, im Schwarzwalde, und in Oeſtreich wild wachſen und in unfern Garten gezogen werden. Die Blaͤtter ſind handfoͤrmig und in fuͤnf Theile getheilt, dieſe wieder in Lappen geſpaltem, der Geſchmack iſt ſcharf 106)

Folia palmata, quinquepaktita, lobis dissec-

Herba

Die wirkſamen Theile dieſer Pflanze findet man nicht allein, wie bey ſo vielen andern, in den fluͤchtigen Theilen derſelben, obgleich dieſes Kraut zs weſentlichen, kraͤftig nach Wermuth riechenden, auch etwas bitterlich ſchmeckenden Oels von gelblicher Farbe enthält, ſondern auch in dem bittern Aus⸗ zuge trockenes Kraut liefert J waͤſſriges Extrakt, von außerordentlicher Bitterkeit.

Dieſes bittere Extrakt wird auch weit haͤufiger als das aͤtheriſche Oel angewendet.

Der Auszug, welchen man vermittelſt des reinen Weingeiſtes erhaͤlt, iſt geſaͤttigt dunkelgruͤn, und liefert nach dem Verdunſten des Weingeiſtes 3 des angewendeten Krautes an geifligen Extrakte.

Der Aether liefert mit der Wermuth eine ſehr wirkſame hellgruͤne Tinktur. |

Soll das Wermuthkraut gepuͤlvert werden, fo muß dieſes gleich nad. dem Trocknen deſſelben geſchehen, und man muß das Pulver dann in gut verſchloſſenen Gefaͤſſen aufbewahren.

Die Blaͤtter haben friſch einen zwar ſchwachen, aber unangenehmen Geruch, welcher ſich mit dem Trocknen etwas vermehrt. Der Geſchmack iſt graſig, etwas bitter und ſalzig. Zum Gebrauche werden die Blaͤtter der Pflanze vor dem Bluͤhen derſelben, etwa im May oder Juny eingeſammlet, und gelinde an einem luftigen Orte getrocknet. Sie verlieren beym Trocknen die Hälfte ihres Ge⸗ wichts. ö \

Waſſer nimmt bey der Deftillation mit left Kraute, einen andern Geruch an, aber aͤtheri⸗ ſches Oel konnte ich nicht bemerken.

Trocknes Kraut liefert, mit Waſſer gehoͤrig 5 gegen ; + Extrakt, mit i aber nur FL

Aether zieht eine ſehr wuͤrkſame gruͤngelbe Tinktur aus.

Die heftige Wirkung dieſes Krautes ſcheint von dem ſcharfen Befandepeite, alben herzuri uͤh ren, welches darzulegen aber die Chemie noch nicht im Stande war.

Da dieſes Eiſenhuͤtchenkraut häufig von Aerzten verordnet, aber ſehr ſelten in Deutſchland an⸗ getroffen wird, ſo iſt zu vermuthen, daß nicht ſelten andere Pflanzen fuͤr dieſe eingeſammlet werben,

82 Bl wie

Herba Alchaeae. 5 Kraut.

Altliaea officinalis. niae,

Planta perennis Germa-

Folia triangularia, tomento cinereo mollis-

simo tecta, quae multam continent mucila- ginem. N

Herba Anagallidis. Gauchheil,

Anagallis arvensis, var, flore phoeniceo s. Ana-

gallis phoenicea Hoffmann. Planta annua agresiis Germaniae. Herba humilis ramosa, floribus rubris, fo-

Iiis parvis ellipticis.

Herba Arnicae. ‚Follkrant , Wohlverleih.

Arnica montana. Folia ovata, superficie ntraque hirta, mar- gine integerrimo, saporis subacris subamari.

Eibischeraut, Alu hee. Herba Althaeae.

61

Eibiſchkraut, Althee⸗ kraut. | Alihaea ofheinalis. Abb. Blackw. t. go. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 64. N. 311. Eine aus dauernde deutſche Pflanze. Die dreyeckigen Blaͤtter, welche mit einem ſehr weichen Site bekleidet ſind, und viel Schleim enthalten 107).

Herba Anagallidis. Gauchheil. Anagallis arvensis, var, flore phoeniceo g. Anagallis phioenicea Holfmanni. Abb. Schkuhr. t. 36. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 8. N. 65. Eine jaͤhrige deutſche Acker⸗ pflanze. 5 Ein niedriges aͤſtiges Kraut, welches rothe Blumen und kleine elliptiſche Blätter hat 108).

Herba Arnicae. Fallkraut, Wohlverleih. Arnica niontana. S. oben S. 44.

Eyrunde, auf beyden Seiten rauhe, mit einem voͤllig ungetheilten Rande verſehene Blätter, wel⸗ che einen etwas ſcharfen, bitterlichen Geſchmack beſitzen 109).

Herba

wie z. B. Delphinium elatum, der hohe ee auch 8 Delphinium hirsutum, und ver⸗

ſchiedene Arten des Eiſenhuͤtchens.

107) Die Wurzeln dieſer Pflanze find viel ſchleimiger, und neben dieſer das Kraut leicht zu entbehren. 108) Wenn man das Kraut vor der Blüͤthe einſammlen laͤßt, ſo kann es leicht mit dem Huͤnerdarmkraute

(Alsine media) verwechſelt werden.

Das friſche Kraut liefert durch Deſtillation mit Waſſer, weder ein weſentliches Oel, noch zeigt ſich ſcharfer Pflanzenſtoff, wie etwa bey dem Loͤffelkraute oder dem Meerrettige, es riecht graſig und fade. Waͤßriges Extrakt liefert das friſche Kraut ſehr wenig, und dieſes enthält etwas Salpe⸗

ter.

Ob dieſes Kraut hier mit Recht aufgenommen, oder aus Verſehen eingeſchaltet worden iſt,

traue ich mir nicht zu beſtuptete ſo viel iſt aber gewiß, daß man nicht die geringſte Wirkung davon

zu erwarten hat.

109) Neben den Blumen dieſer Pflanze, iſt das bey weitem nicht ſo wirkſame Kraut zu entbehren.

62

Herba Basilici. Basilienkraut. Ocymum Basilicum. Planta annua Pe: rsiae

et Indiae orientalis; nobis hortensis. Herba ramosa, interdum purpurascens, fo- liis ovato-acutis, integris, glabris, punctatis, gralissimo odore gaudens,

Herba Belladonnaé. Maberac herber, Helladonnabllitter.

Atropa Belladonna. Planta perennis Europae meridionalis, in Rortis medicis culta.

Folia magna, petiolata, ovato-acuia, in-

tense viridia, odoris narcotici.

*

110) Ein in der Pharmacie ganzlich zu entbehrendes Kraut.

Herba Basilici.

Baſilienkraut.

Ocymum Basilicum. Abb. Blakw. . 104 Handb. d. Ph. Bot. Bl. 57. N. 285. Eine jährige, in Perſten und Oſtindien einheimiſche Pflanze, welche bey uns in den Gaͤrten gezogen wird.

. Ein aͤſtiges, zuweilen roͤthlichbraunes Kraut, mit eyrunden, zugeſpitzten, ganz randigen, glat⸗ ten, punktirten Blaͤttern, welche einen ſehr an⸗ genehmen Geruch beſitzen 110).

Herba Belladonnae. Toukirſchendlät, ter, Belladonnablaͤtter. Atropa Belladonnae. Abb. Blackw. t. 564. Schkuhr. t. 45. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 13. N. 68. Eine ausdauernde, im mittaͤ⸗ ö gigen Europa einheimiſche, in medi⸗ ciniſchen Gaͤrten gebaute Pflanze. Die Blaͤtter ſind groß, geſtielt, eyfoͤrmig zu⸗ geſpitzt, bunt: grün, und haben einen ara den Geruch 111).

Herba Friſch beſitzt es einen fehr angenehmen Ges

ruch, welcher aber beym Trocknen gaͤnzlich verſchwindet. Das Kraut giebt, friſch mit Waſſer deſtillirt, kaum eine Spur eines weſentlichen Oels

111) Wenn die Blätter dieſer ſtark wirkenden Pflanze die Eigenſchaften haben ſollen, welche man von ihnen verlangt, ſo muͤſſen ſie im Juni vor dem Bluͤhen eingeſammlet, und ſchnell getrocknet werden; wenn dieſes geſchehen, muß man ſo viel puͤlvern, als zu einem Jahresgebrauche erfordert wird, und

dieſes Pulver muß in gut zu verſtopfenden Glasgefaͤßen aufbewahret werden.

Die Blaͤtter, welche

etwa als ſolche zu Ueberſchlaͤgen oder Abkochungen verordnet werden, muͤſſen ebenfalls in gut fuͤr den Zu⸗ tritt der Luft verwahrenden Gefaͤßen aufbewahret werden; nicht etwa als wenn ein in ihnen enthal⸗ tener fluͤchtiger, (durch die Chemie auszumittelnder) Stoff verlohren gienge, welchen fie nicht zu be⸗ ſitzen ſcheinen, ſondern vielmehr, weil dieſes Kraut durch die Einwirkung des Sauerſtoffes der At⸗ mosphaͤre eine bedeutende Veraͤnderung zu erleiden ſcheint, welches man auch ſchon daran bemerken kann, weil die grünen Blätter gegen den Herbſt eine gefättigte ſchwarze Farbe annehmen.

Wohlgetrocknete Blätter geben durch Extraktion mit Waſſer & Extraktes, von bitterlichem, etwas ſalzigem Geſchmacke. !

ihres Gewichts, eines braunen

Wein⸗

62 Herba Cardui benedieti. Cardobenedic- Herba Cardui benedicti, Cardobenedic-

tenkraut. kdtenkraut. Centaurea Benedicta. Planta annue, in insu- Centaurea benedicta. Abb. Blakw. T. 476. lis Archipelagi frequens, quae in hortis . Handb. d. Ph. Bot. Bl. 78. N. 36). Eine medicis colitur. h jährige Pflanze, welche fih auf Herba florens peramara, floribus compo- den Inſeln des Archipelagus haͤu— sitis tubulosis luteis; ealyce, cum foliis ad- fig findet, und in medeiniſchen

Garten gebaut wird.

Das bluͤhende ſehr bittere Kraut, die Bluͤthen deſſelben, ſind zuſammengeſetzt, roͤhrig und gelb von Farbe, ſie ſchließen ſich vermittelſt ihres Kelches, an die zunaͤchſt anliegenden Blätter, durch ein ſpinnengewebartiges Gewebe an 112).

Herba Centaurii minoris. Jausendgül- Herba Centaurii minoris. Tauſendguͤl⸗

jacentibus, ope texturae arachnoideae, co- haerente.

denkraut.. | ; | denkraut. \ | Gentiana Centaurium s. Chironia Centaurium Gentiana Centaurium. Abb. Blackw. t. 432. Curtis. Planta annua Germaniae. Zorn. t. 154. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 16. Herba florens, floribus rubentibus, folüs N. 99. Eine deutſche jaͤhrige Pflanze. ovatis, ob amarıtiam acrem celebris-. Das bluͤbende Kraut, mit rothen Blumen,

*

und eyförmigen Blättern, iſt wegen feiner ſtar⸗ ken Bitterkeit beruͤhmt 113).

0 Herba Chenopodii ambrosiaci s. Botryos Herba Chenopodii ambrosiaci s. Botryos

Mexicanae. Mexikanisches Trauben- Mexicanae. Mexikaniſches Trau⸗ kraut. | benkraut. Chenopodium ambrosioides. Planta annua Me- Czenopodium ambrosioides. Abb. Regnault xicana, nobis hortensis. Bot. t. 75. Eine jährige mexikaniſche 0 . ; Pflanze, welche bey uns in den Gaͤr⸗ ten gezogen wird. Herba Das

Weingeiſt zieht aus den trockenen Blättern 3 einer hellbraunen harzigen Subſtanz. Da die Tollkirſchenblaͤtter ein ſchon fuͤr ſich ſehr wirkſames Mittel find, fo iſt es unnoͤthig und zweckwidrig, irgend ein anderes Präparat, als das Pulver daraus vorraͤthig zu halten, um fo weniger, da uns unbekannt iſt, in welchem Stoffe die Wirkſamkeit dieſer Pflanze vorzuͤglich zu ſuchen waͤre. 112) Dieſes Kraut gehoͤrt zu den ſehr wirkſamen bittern Mitteln. Trockenes Kraut liefert mit Waſſer 4 eines ſehr bittern Extrakts, worinnen gewohnlich etwas Salpeter gefunden wird. 113) Es liefert das getrocknete Kraut, oft die Haͤlfte ſeines Gewichts waͤßriges Extrakt, welches auch das am mehrfen von dieſem Kraute gebrauchte Praͤparat iſt. 8 el

64 Herba florens odoris ambrosiaci, racemis foliatis simplicibus, foliis lanceolatis dentatis.

Herba Cicutae virosae. Wasserschier- ling, NMiiterict. Cicuta virosa, Planta perennis aquatica Ger- maniae. Folia composita, foliolis oblongis, acutis, margine dentatis, dentationibus apice albidis,

quae, recenter collecta, odorem spirant gra- vem.

Herba Clematidis erectae s. Flammulae Jovis. Brennkraut.

Qiematis erecta. Planta perennis Germaniae

meridionalis. f

Herba florens, peracris, corollis albis te- trapetalis aut pentapetalis, foliis pinnatis, foliolis ovato - lanceolatis, integerrimis.

Herba Cochleariae. Löfelkraut. Cochlearia officinalis. tora maritima Europae borealis frequens;

apud nos in hertis culta.

Herba

Bey der Deſtillation mit Waffer, ſcheint der fharfe Stoff, welchen dieſe Pflanze enthält,

Planta annua, ad li-

Das bluͤhende Kraut hat einen ambraartigen Geruch; Es hat einfache geblaͤtterte Trauben⸗ bluͤthen, die Blaͤtter ſind lanzenfoͤrmig und gezaͤhnt.

Herba Cicutae virosae. Waſſerſchier⸗

ling, Wuͤterich. Cicuta virosa. Abb. Zorn. t. 466. Eine aus⸗ dauernde deutſche Waſſerpflanze. Die Blaͤtter ſind aus laͤnglichen, ſcharf zuge⸗ ſpitzten, am Rande gezaͤhnten, an der Spitze hin mit weiſſen Auszaͤhnungen verſehenen Blaͤttchen zuſammengeſetzt; ſie haben, friſch geſammlet, einen ſtarken Geruch 114).

Herba Clematidis erectae s. Flammulae

Jovis. Brennkraut. ö Clematis erecta. Abb. Zorn. T. 441. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 49. N. 254. Eine aus⸗ bauernde Pflanze des ſuͤdlichen

Deutſchlands. ö SER Das blühende, aͤußerſt ſcharfe Kraut mit weiſ— ſen Bluͤthen, welche vier oder fuͤnf Blumenblaͤt⸗ ter haben. Die Blaͤtter ſind gefiedert, und die

Blaͤttchen derſelben find ep» lanzenfoͤrmig und une -

getheilt.

Herba Cochleariae. Loͤffelkraut.

Cochlearia officinalis. Abb. Blakw. t. 227. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 61. N. 301. Eine jährige Pflanze, welche an den Mee⸗ resufern des noͤrdlichen Europa's haͤufig gefunden und bey uns in den Gaͤrten gezogen wird.

Das

mit

überzugehen, es find aber über dieſen Gegenſtand die gehörigen Erfahrungen noch nicht gemacht worden. 114) Der Giftſchierling wird faſt einzig und allein in Pulverform zum aͤuſerlichen Gebrauche zu Pllaſtern u. dgl. verordnet. Das Kraut wird vor dem Bluͤhen geſammlet, ſchnell getrocknet, und zum Gebraus che, gegen den Zutritt der Luft geſchuͤtzt, aufbewahrt. 7

Herba florens, principio acri volatili prae- Das blühende Kraut, welches mit einem ſchar⸗ dita; foliis radicalibus subrotundis, caulinis fen fluͤchtigen Stoffe verſehen iſt. Die Wurzel⸗ oblongis, sinuatis. blaͤtter ſind rundlich, die Stengelblaͤtter laͤnglich

und haben Einbiegungen 115).

Herba Conii maculati s. Cicutae macu- Herba Conii maculati. Cicutae macu- latae. Zraschierling, latae. Erdſchierling.

Conium maculatum. Planta biennis in Ger- Eonium maculatum. Abb. Blakw. t. 451

mania frequens. Handb, d. Ph. Bot. Bl. 19. N. 119. Eine

Herba odoris nauseoso - vaporosi, folüs iweyjaͤhrige in Deutſchland wach. compositis, foliolis lanceolatis incisis glabris, fende Pflanze. caule et ramis majoribus maculis purpu- Das Kraut hat einen eigenen widrigen betaͤu⸗

benden Geruch; die Blaͤtter ſind aus kleinen, lanzenfoͤrmig eingeſchnittenen und glatten Blaͤtt⸗ 5 chen zuſammengeſetzt, der Stengel und die groͤſ— 8 are, fern Aeſte find purpurfarbig gefleckt 116).

Herba Digitalis. Not her Finger ſiui. Herba Digitalis. Rother Fingerhut. Digitalis purpurea. Planta silvestris montana Digitalis purpurea. Abb. Blakw. t. 16. Handb. Helvetiae et E in horiis quoque d. Ph. Bot. Bl. 58. N. 287. Eine in waldigen Berggegenden der Schweiz und Deutſchlands wach— ſende, und in unſern Gaͤrten gezo—

f gene Pflanze.

7 Folia Die

zeis aspersis.

culta.

315) Der wirkſame Stoff dieſer Pflanze ur in einem eigenthuͤmlichen aͤtheriſchen Oele, oder einer Sub- f ſtanz, welche ſich dieſem recht ſehr naͤhe Deſtillirt man eine bedeutende 5. dieſes Krautes mit Waſſer, ſo erhaͤlt man ein ſehr wirk— ſames Deſtillat, es ſchmeckt beiſſend, wie Meerrettig, auch ſondert ſich aus der milchartigen Fluͤſſigkeit ein aͤuſerſt flüchtiges Oel, und ein ſich in Blaͤttchen kryſtalliſirendes Weſen, welches alle Eigenſchaften einer Saͤure hat. Dieſe fluͤchtigen Theile vereinigen fi ch bey der Deſtillation auch mit dem Weingeiſte, und chen auf dieſe Art den gebraͤuchlichen wirkſamen Loͤffelkrautgeiſt (Spiritus Cochleariae) her. *

1160 Die beſte Zeit zum Einſammlen dieſer ſehr wirkſamen Pflanze iſt die, wenn die Bluͤthen hervorkom— men, zu welcher Zeit ſie auch den ſtaͤrkſten Geruch hat. Nach dem Einſammeln muß ſie von den ſaftreichern Stengeln geſondert, und ſchnell getrocknet werden, fie erhält dadurch einen hoͤchſt widrigen, den ſpaniſchen Fliegen ſehr aͤhnlichen Geruch. Das Pulver davon muß auch ſogleich nach dem Trock⸗

nen verfertiget werden, worauf man daſſelbe in ſehr gut zu verſtopfenden Glasgefaͤſſen aufbewahret. 5 J Man

*

66

Folia elliptica, rugosa, hirsuta, margine serrala, saporis amari aeris.

Herba Farfarae. Hauflattig.

Tussilago Fur fura. Planta perennis Ger-

maniae.

Foliasubcordato -angulata, denticulata, sa-

poris subadstringentis subamari.

Herba Fumariae. Fumaria officinalis, getes frequens. HFerba peramara, foliis compositis, ſoliolis wwilobatis. |

Erdrauch.

Planta annun, inter ge-

Herba Gratiolae. Gnadenkraut. . Gratiola oficinalis. Planta peremmis pratensis et riparia Germaniae.

Herba

* 1

Die Blätter ſind elliptiſch, runzlich, rauh, am Rande ſaͤgenfoͤrmig gekerbt, und haben einen ſcharfbitterlichen Geſchmack 117).

Herba Farfarae. Huflattig.

Tussilago Fur fara. Abb. Blakw. t. 204. Zorn t. 64. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 23. Nro. 349. Eine ausdauernde deutſche Pflanze. Die Blaͤtter ſind faſt herzfoͤrmig, ekkig und gezaͤhnelt, und haben einen etwas zuſammenzie⸗ henden, bitterlichen Geſchmack 118). |

Herba Fumariae. Erdrauch. Fumaria oficinalis. Abb. Blakw. t. 237. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 65. N. 516. Eine

einjaͤhrige Pflanze, welche unter dem Getraide haͤufig waͤch ſt. Das Kraut iſt ſehr bitter und beſteht aus zu⸗ ſammengeſetzten Blaͤttern, deren Blaͤttchen in drey Lappen getheilt ſind.

Herba Gratiolae. Gnadenkraut. Gratiola officinalis. Abo. Blakw. t. 211. Zorn t. 449. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 2. N. 12. Eine ausdauernde Pflanze, welche in Deutſchland auf le und an Fluͤſſen waͤchſt. Das

Man erhält aus dem trockenen Kraute 2 waͤßriges und durch Weingeiſt S geiſtiges Extrakt; das Mulber der ati Pflanze ſcheint aber am wirkſamſten und allen Praͤparaten vorzuziehen zu

ſeyn.

217) Die Blätter des rothen Fingerhuts, werden vor dem Aufblühen der Blumen, bey trockenem Wetter

eingeſammlet und getrocknet.

Sie enthalten einen ſcharfen und betaͤubenden Stoff, welcher bey der

Behandlung in der Kochhitze verlohren zu gehen cheint, deswegen iſt es gut, wenn n das Kraut

nie anders als in Pulverform verordnet.

Von einem Pfunde trockenem Kraute erhaͤlt man gewöhnlich 22 Unze waͤßriges Extrakt. 118) Dieſes Kraut, welches ehedeſſen zu den belobten Bruſtkraͤutern gezahlt wurde, dürfte wohl mit andern unwirkſamen Kräutern aus einer gelaͤuterten Pharmacopoe verbannt werden.

67

Herba florens, amaro - acris, foliis lanceo- Das bluͤhende Kraut iſt bitter und ſcharf, hat latis serratis, glabris, floribus ringentibus, lanzenfoͤrmige, ſaͤgenartig gezaͤhnte glatte Blätter subalbidis, diandris. und rachenförmige, weißliche Blumen, welche

zwey Staubbeutel haben 119).

Herba Hederae terrestris. Gunderman. Herba Hederae terrestris. Gunderman. Glecoma hederacea, Planta perennis frequen- Glecoma hederacea. Abb. Blakw. t. 225. a ee 55 Handb. d. Ph. Bot. BI. 52. N. 264. Eine Folia reniformia, erenata, saporis subaro- ſehr baufig vorkommende aus dau⸗ - ernde Pflanze.

matici. 8 Euch i Die Blätter find nierenfoͤrmig und gekerbt, der Geſchmack derfelben iſt gewuͤrzhaft. Herba Hyoscyami. Bilsenkraut. Herba Hyosycami. Bilſenkraut.

Hyoscyamus niger. Planta annua, in rule- Hyoscyamus niger. Abb. Blakw. t. 550. Zorn ratis et ad vias frequens. t. 84. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 13. N. 97. Folia semiamplexicaulia, sinuata, hirsuta, Eine Sommerpflanze, welche auf

odloris summe narcotici. Schutthaufen und an Wegen haͤufig

a N waͤchſt. Die Blätter umfaſſen halb den Stengel, find buchtig und rauh, und haben einen ſehr betaͤu⸗ benden Geruch 120). J 2 Herba

119) Deſtillirt man dieſes Kraut mit Waſſer, fo bemerkt man zwar an dem Uebergegangenen einige Schaͤr⸗ fe, allein keinen bemerklichen Theil eines weſentlichen Oels; ich zweifele demnach, ob das Wirkſame dieſer Pflanze in den fluͤchtigen Theilen zu ſuchen ſey, wie einige meinen.

Ein Pfund trockenes Kraut mit hinlaͤnglichem Waſſer ausgezogen, liefert 4 Unzen und 40 Gran Extrakt, welches ſehr bitter und wirkſam iſt.

Dieſelbe Menge Kraut mit Weingeiſt behandelt, liefert 3 Unzen 54 Gran harziges Extrakt, welches ich nach einigen Verſuchen, die ich damit anzuſtellen Gelegenheit hatte, fuͤr den wirkſamſten Theil dieſer zu empfehlenden Pflanze halte.

Aether zieht eine ſchwarzgruͤne Tinktur von groſſer Wirkſamkeit aus.

Leicht wird diefes Kraut beym Einſammlen mit einer Art Ehrenpreiß (Veronica scutellata)

f verwechſelt. N a y 120) Das Bilſenkraut, gehört nach meiner und nach der Erfahrung mehrerer Aerzte, zu den wirkſamſten

Mitteln unſeres Vaterlandes, und verdient in dieſer Hinſicht den erſten Platz nach dem Mohnſafte. Mit Waſſer deſtillirt, erhält man zwar ein ſehr ſtark nach dem Bilſenkraute riechendes Deſtillat,

welches auch wirkſam ſeyn mag, allein, das eigentliche wirkſame Princip ſcheint das durch Waſſer

ausziehbare Extrakt zu ſeyn. - Mit

1

68

Herba Hyperici. Joſannistraut. Herba Hyperici. Johanniskraut. Hypericum perforatum. Planta perennis pra- Hypericum perforatum. Abb. Blakw. t. 1. tensis et silvestris Germaniae. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 71. N. 339. Eine Herba florens subacris, foliis ovato- obtu= ausdauernde Pflanze, welche in sis, pellucido -punctatis, petalis luteis obli- Deutſchland auf Wieſen und in que truncatis, Sreuulatis, puncto atro inter Waͤldern waͤchſt. erenam notatis. Das bluͤhende, ſchaͤrfliche Kraut, mit eyfoͤr⸗ } 75 migen, abgeftumpften Blattchen, welche durch⸗ ſcheinend punktirt ſind, die Blumenblaͤttchen ſind

gelb, ſchief abgehauen, und zwiſchen jedem Eins ſchnitte mit einem ſchwarzen Punkte bezeich⸗

ö net 121). Herba Hyssopi. Loop. Herba Hyssopi. Iſop. Hyssopus oficinalis. Fruticulus Europae me- Hyssopus officinalis. Abb. Blakw. t. 296. ridionalis, nobis hortensis, Handb. d. Ph. Bot. Bl. 55. N.278. Ein Herba aromatica, foliis lanceolatis glabris. kleines im ſuͤblichen Europa einhei⸗

miſches, in unfern Gärten gezoge⸗

f nes Strauchgewaͤchs. ö Das Kraut iſt gewuͤrzhaft, und hat lanzet⸗

foͤrmige, glatte Blätter 122). ü Herba

Mit hinlaͤnglichem Waſſer ausgekocht, erhaͤlt man von einem Pfunde trockenem Kraute 2 Unzen, 1 Quentchen und 18 Gran Extrakt, und aus einem Pfunde Saft, welcher aus dem Kraute (bey trockener Witterung geſammlet) gepreßt worden iſt, 3 Unzen Dickſaft. Weingeiſt Er eine gelbbraune, ſehr wirkſame unser aus, und 5 Harzgehalt des trockenen Krautes beträgt 72 |

1210 Das a enthaͤlt einen rothen Sörbeſtof, welchen man ſchon beym Druͤcken des Lea zwiſchen den Fingern bemerkt. Dieſer Faͤrbeſtoff kann durch Oele, Waſſer und Weingeiſt, vorzuͤglich aber Sue Aether a zogen werden. Die arzeneylichen Kraͤfte dieſer ꝙflanze ſcheinen ſehr unbedeutend zu ſeyn, doch wird es bon Empyrikern zuweilen noch verordnet. f

122) Man ſammlet dieſes Kraut, wenn es bluͤht, trocknet es gelinde, und bebt es in gut zu verwah⸗ renden Gefaͤſſen zum Gebrauche auf. -

Es giebt verſchiedene Abarten dieſer Pflanze, fie unterſcheiden in aber nur in der Farbe ihrer

Bluͤthen, in der Wirkung find fie einander voͤllig gleich.

f Bey

69 Herba Ledi era Wilder Rosmarin, Herba Ledi palustris. Wilder Rosmarin,

Porsch. 0 Porſch. TLedum baluctre. Fruticulus in cespitosis et Ledum palustre. Abb. Schkuhr. t. 117. Ein ulliginosis Germaniae frequens. | kleiner Strauch, welcher in Deutſch— Folia lineari- lanceolata, superficie supe- land auf torfigen und fumpfigen Ge- riori glabra, saturate viridi, inferiori autem genden häufig vorkommt. hirsuta, fusca, sapore amaro Larter Die Blätter find linien lanzetfoͤrmig, auf der et odore gravi praedita. obern Fläche glatt, geſaͤttigt grün, auf der un⸗

tern Seite rauh und braun, ihr Geſchmack iſt bitter zuſammenziehend, der Geruch ſtark 123).

Herba Lichenis Islandici. Isländisches Herba Lichenis Islandiei. Is laͤndiſches

Moos. Moos. N Lichen Islandicus. In Sudetibus, Hercynia, Lichen Islandieus.. Abb. Blakw. t. 599. Es monte Bructero, aliisque Germaniae mon- wiaͤchſt auf dem Kiefengebür ge, im tibus frequens. Schwarzwalde, auf dem Brocken, und

andern deutſchen Gebürgen häufig. Eine bitterlich ſchmeckende, lederartige, buch⸗ tige mit Eintiefungen verſehene Flechte; die Ober⸗ fläche iſt aſchgrau, die untere aber braun, und N enthaͤlt ſehr viel Schleim 124). if EN Herba. Bey der Deſtillation des friſchen bluͤhenden Krautes mit Waſſer „liefern 100 1255 8 Unzen weſentliches Oel, welches ganz den Geruch deſſelben beſtitzt. Mit Waſſer ausgezogen, liefert ein Pfund trockenes Kraut 4 Unzen eines ſchaͤrflich bittern Extrakts. Weingeiſt ziehet 5 gruͤnliches Harz aus.

123) Um den Sumpfporſch in der Arzeneykunde benutzen zu können, muß er im Juny oder July, wenn er bluͤht, eingeſammlet, und gelinde getrocknet werden, worauf man ihn in gut zu verſtopfenden Glä— ſern aufbewahrt. Dieſe Pflanze ſcheint, der Unterſuchung des Herrn Dr. Rauch fuß zufolge, viele wirkſame Beſtandtheile zu beſitzen.

Vier Unzen des (trockenen) Krautes lieferten durch Deſtillation mit Waſſer ein Quenahen we⸗ ſentliches Oel, 6 Quentchen gummiges Extrakt mit Waſſer, und 75 Gran Harz mit Weingeiſt. Ich habe gefunden, daß dieſes Kraut, wenn es in der Bluͤthe geſammlet, und gelinde getrocknet wird, eine noch groͤſſere Menge weſentliches Oel liefert; und es wäre der Muͤhe werth, dieſes Kraut, wel⸗ ches uͤberall fo häufig waͤchſt, im Groſſen auf ein weſentliches wohlfeiles Oel zu bearbeiten.

124) Das islaͤndiſche Moos muß zum Arzeneygebrauche von den gewoͤhnlich damit vermengten fremdarti⸗

gen Mooſen und Flechten gereiniget, dann angefeuchtet, zerſchnitten, und wieder bis zur Zerreiblichkeit in der Stubenwaͤrme, uͤber dem Ofen getrocknet werden.

Lichen amaricans, coriaceus, sinuatus, la- cunosus, superficie superiori einereus, inſe- riori autem fuscus, multa mucilagine re- pletus.

Der

’e

* Äntirrhinum Linaria, Planta perennis fre- Antirrhinum Linaria. Abd. Blakw. t. 115.

quens. wei Handb. d. Ph. Bot. Bl. 58. N. 299. Zorn Herbs flovens, follis lanceolata-linearibus, . 4. Sine häufig vorfommende Aoribus luteis, saporis subamari et odoris ausdauernde Pflanze.

subrapaposi. Das blühende Kraut, mit lanzet - linienfr - | | migen Blättern, gelden Bluͤchen, bat einen dit⸗ terlichen Seſchmack, und etwas widrigen Ge⸗

a i ruch 125). Herba Majoranae. Majeran. Herba NMajoranae. Majoran.

Origanım Majorana, Planta annus Euro- Origanum Majerana. Abd. Blakw. t. 319. par meridienalis, in Aortis culta, Handb. d. Ph. Bot. Bl. 50. N. 256. Etue Herba aromatica, folis ov alis obtusis, ex einjährige Pflanze, welche im mit⸗

windi albicanubus, tägigen Europa zu Haufe if, und in

unfern Gärten gezogen wird. Ein gewürjbaftes Kraut, mit epfoͤrmigen, Kumpfen, weißgränligen Blättern 120). Herba

Der herdorſtechende Befandtheil des Yaldndifhen Mooſes ift der Schleim. Kocht man eine Por tion mit einer binlängliden Menge Waſſets ſo lange aus, dis das erkaltete Dekokt keine ſchillernde Farde meht dat, jo findet man faſt gar nichts fastiges mehr; ſchneller tann man die Auföfung in einem Papiniſchen Topfe dewerkſtedigen.

Weingeiſt zieht eine geldgruͤne Tinktut aus, welche wenig Harz und etwas adflringirenden Stoff enthält.

Defilirt man das Islandiſche Moos mit Waſſer, ſo erhält man ein Deſtillat, welches Eigen⸗ ſchaften einer Säure hat, und für adſtringitende Säure gehalten wird.

125) Warum dieſes Kraut hier eine Stelle gefunden dat, kann man nicht anders degteifen, als wenn man S. 168. unſctes Originals aufſchlägt und demerft, daß es zur unmirkjemen Letuktautſalde gedraucht wird,

. Bonner fin man da Biene Sika, dc ed gfinhe, a Bra es in derſcdloſſenen Gefäßen.

Da es diel flüchtige kampferattige Theile und weſentliches Oel entdaͤlt, fo tut man wehl, wenn wan den cos zu beanccanden Worruth des feiſcen eben gettecneten Krautes gleich püldert, und das Yulder in gut zu derſtopfenden Glas flaſchen aufbewahrt.

Do der Defiilation des trockenen Krautes mit Waſſer erhielt: ich s eines geldgruͤnlichen, dem ; Majetan im Geruch doͤliig gleichendes Del, und nach einem halben Jahre ſonderten .

71 Herba Malvae. Poppe out, Käsepappelm, Herba Malvae. Pappelkraut, Kaͤſepap⸗

Mal va rotundifolia. veln. Fiolia cordato - orbiculata, subguinqueloba, Malva rotundifolia. Abb. Blakw. t. 261 mucilaginea. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 64. N. 313.

Herzfoͤrmigrunde Blaͤtter, welche faſt fuͤnflap⸗ pig ſind, und Schleim enthalten 127).

Herba Mari veri. Amberkraut. Herba Mari veri. Amberkraut.

Teucrium Marum. Fruticulus Europae me- Teucrium Marium. Abb. Blakw. t. 17. Zorn ridionalis et Orientis, praesertim in t. 60. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 54. N. 272, nia et Syria frequens. . Ein kleiner Strauch, welcher im mit⸗ Herba aromatica, fragrans, foliis ovatis pe- taͤgigen Europa und im Orient zu uolalis, superficie inferiore, una cum pelio- Haufe if. Haͤufig kommt er in Spa-

lis et ramulis, tomento albo superinduetis, nien und 1 Syrien vor. Horibus racemosis purpureis. i Ein ſebr gewuͤrzhaftes, ſtark riechendes Kraut, 8 die Blätter find eyrund geſtielt, fie find, fo wie 1993 die Stiele und Zweige, mit einem weiſſen Filze

bekleidet. Die Bluͤthen ſind roͤthlich und bilden eine Traube 128).

Herba

Oel 1 Quentchen einer kampferartigen Subſtanz. Die daraus bereiteten Extrakte haben keine beſon⸗ dere Wutſamkeit, wenn es als Kraut wirkſam verordnet werden ſoll, ſo muß man es bloß als Aufguß behandeln.

127) Eine deutſche Pflanze, welche man an Wegen, Mauern, und Schutthaufen häufig findet, mit einem blaͤulichen Malvenbluͤmchen, welches blüht, Saamen zurüd läßt, und 5 herzfoͤrmige Corollenblaͤtter hat, die in einer Rundung zuſammen ſitzen, und eine Form wie ein kleiner Kaͤſe haben.

> Obgleich dieſe Pflanze, und beſonders die Bluͤthen etwas ſchleimiges beſitzen, ſo iſt fi te doch gaͤnz⸗ lich neben der Eibiſchwurzel und andern Malvenarten zu entbehren.

128) Die bittern gewuͤrzhaften Theile dieſer Pflanze ſind die wirkſamen Beſtandtheile derſelben. Um das Kraut als ein kraͤftiges Mittel zu erhalten, wird es in der Bluͤthe eingeſammlet, gelinde im Schatten getrocknet, und in gut zu verſtopfenden Glasgefaͤßen aufbewahrt. ®

Ich deſtillirte ein Pfund dieſes Krautes mit Waſſer, und erhielt, nebſt einem ſehr Fräftig riechenden. deſtillirten Waſſer, ein Quentchen und 10 Gran eines gelben, ſehr ſtark riechenden, aͤtheriſchen Oels.

Mit Waſſer ausgekocht, liefert das trockene Kraut 4 gummiges bitteres Extrakt.

Der Weingeiſt zieht eine gelbgruͤne Tinktur aus. >

Bis jetzt hat man noch wenig Gebrauch von dieſem Mittel in der Arzeneykunde gemacht, es waͤre aber zu wuͤnſchen, daß man es wenigſtens eben ſo, wie manches unwirkſame, als fluͤchtiges Reizmittel benutzte, um ſo mehr da es bey uns ſehr gut forttoͤmmt, und ſelbſt im Freyen gezogen werden kann.

72 Herba Marrubii.

Marrubium vulgare.

ruderatis frequens. Herba amara, hirsuta, ex viridi albicans, ‚foliis ovalis, crenatis, rugosis.

Weisser Andorn,

Planta perennis, in

Herba Matricariae. Mutterkraut. Matricaria Parthenium. Planta perennis Ger- ‚maniae. Rami florentes amaro - aromatici, Aoribts compositis radiatis, disco flavo, radio albo brevi, foliis compositis planis, foliolis ovatis Incisis.

Herba Melissae s. Melissae eitratae. Melisse, Citronenmelisse. Melissa officinalis. Planta perennis Germa- niae meridionalis, in hortis culta. Herba aromatica odoris citrei, foliis ova- to - cordatis, villosis.

Herba Matricariae.

Herba Marrubii. Weiſſer Andorn. Marrubium vulgare. Abb. Blakw. t. gu Zorn t 25. Handb. d. Ph. Bot. Bl.57. N 286. Eine ausdauernde, auf wuͤſten Plaͤtzen haufig vorkommende Pflanze. Ein bitteres Kraut, es iſt rauh anzufuͤhlen, und hat eine weißgruͤnliche Farbe, die Blaͤtter find eyrund, gekerbt und runzlich 129).

Mutterkraut.

Matricaria Parthenium, Abb. Blakw. t. 192. Zorn t. 166. Eine ausdauernde deut⸗ ſche Pflanze.

Die bluͤhenden Zweige ſind bitter, gewuͤrzhaft ſchmeckend; die Blumen ſind zuſammengeſetzt und ſtrahlig, die Scheibe iſt gelb, die Strahlen ſind kurz und weiß. Die Blaͤtter ſind flach, ein⸗ geſchnitten, und aus tiefeingeſchnittenen, eyfoͤr⸗ migen Blaͤttchen zuſammengeſetzt 130). 4

Herba Melissae s. Melissae citratae. Meliſſe, Citronenmeliſſe. Melissa ofüicinalis, Abb. Blakw. t. 27. Handb. dä. Ph. Bot. Bl. 55. N. 256. Eine aus⸗ dauernde, im ſuͤdlichen Deutſchlande einheimiſche Pflanze, welche in un«

fern Gärten gezogen wird.

Das Kraut, hat einen gewuͤrzhaften zitronen⸗ aͤhnlichen Geruch, die Blaͤtter ſinb eyrund, herz⸗ foͤrmig und zottig 137). ö

. 5 Herba

129) Dieſes Kraut gehört zu den wenig gewuͤrzhaften bittern Mitteln, enthält ſehr wenig 8 und etwa 4 waͤßriges und eben fo viel durch Weingeiſt ausziehbares Extrakt.

130) Durch die Deſtillation mit Waſſer erhält man aus dieſer Pflanze etwa 335 blaues weſentlices Oel,

welches auch zugleich der wirkſame Theil der Pflanze iſt.

behren.

Neben den Chamillen iſt fie wohl zu ent⸗

1510 Eine ziemlich gewuͤrzhafte pflanze, wege vor dem Bluͤhen geſammlet, geline 9 getrocknet und in gut

ver⸗ \

Herba Menthae crispae. Krauseminze. Herba Menthae crispae. Krauſemuͤnze. Mentha cricpa. Planta perennis originis Si- Mentha crispa. Abb. Blakw. t. 290. Handb.

biricae, in hortis culta. d. Ph. Bot. Bl. 52. N. 265. Eine aus Herba aromatica, foliis cordatis, dentatis, dauernde, urſpruͤnglich Sibiriſche kugosis, undulatis., Pflanze, welche in den Gärten ge zogen wird. i

Vie gewuͤrzhafte Kraut, hat Blatter die herz⸗ foͤrmig, gezaͤhnt, runzlich und wellenartig gebo⸗ gen ſind 132).

9

Herba Menthae piperitae. Pfeffermimze. Herba Menthae piperitae. Pfeffermuͤnze. Mentha piperita. Planta perennis Angliae, in Mentſia piperita. Abb. Blakw. t.29ı. Handb.

hortis medicis culta. | d. Ph. Bot. Bl. 52. N. 26. Eine aus Herba aromatico - camphorata, foliis pelio- dauernde Pflanze, welche in Eng

latis, ovato -acutis, serratis, glabris. land einheimiſch iſt, und bey uns in i Arzneygewaͤchsgaͤrten gezogen wird. Das Kampferartig, gewuͤrzhafte Kraut, hat geſtielte, eyrunde, zugeſpitzte Blaͤtter, welche ſaͤ—

gefoͤrmig ausgeſchnitten, und glatt ſind 133). Herba 5

verſchloßenen Glaͤſern aufbewahrt werden muß. Wird das Kraut in der Blüthe geſammlet, ſo hat es einen unangenehmen, dem Kazenharne aͤhnlichen Geruch. 5

Bey der Deſtillation mit Waſſer erhält man einen ſehr kleinen Theil, etwa 2585s ätherifhes Oel, aber ein geruchvolles Waſſer, in dieſem ſcheint auch das Wirkſame zu liegen, und das daraus berei⸗ tete Extrakt iſt ganz entbehrlich.

Das Meliffentraut wird am haͤufigſten als Aufguß verordnet. Es muß angenehm von Geruch, ganz gruͤn von e und leicht zwiſchen den RL zerreiblich ſeyn, auch keine dicken Stengel haben. 5 132) Die Krauſemuͤnze muß, eben fo wie die Meliffe, nach meiner Erfahrung, vor dem Bluͤhen abgeſchnit⸗ ten, von ihren ſtarken Stengeln getrennt, und nachdem es gelinde getrocknet wurde, in gut zu Her

ſtopfenden Gefaͤſſen aufbewahrt werden.

Friſche Krauſemuͤnze giebt, mit Waſſer deſtillirt, nebſt einem ſehr kraͤftigen Waſſer, etwa 735 aͤtheriſches Oel von gelber Farbe; dieſes Oel iſt der wirkſame Theil der Pflanze, daher auch in das deſtillirte, mit dem Oele geſchwaͤngerte e oder der Aufguß des N nur Wein ver⸗ ordnet wird.

1330 Die Pfeffermuͤnze iſt ein denen Pflanzen, welche manche andere voͤllig entbehrlich machen. Sie muß wenn die erſten Bluͤthen erſcheinen, bei y trockener Witterung ER im Schatten getrock— net, und in gut zu aneh Glasgefaͤßen egen werden.

* Bey

74 8 | Herba Millefolii. Schafgarbe. Herba Millefolii. Schafgarbe. an

Achillea Millefolium. 3 Achillea Millefolium. Abb. Blakw. t. 18. N Herba amaro- aromatica, follis bipinnatis, Flor. danic. t. 157. Handb. d. Ph. Bot. Bl. laciniis linearibus dentatis. a 76. N. 362. a a Ein bitteres, gewuͤrzhaftes Kraut, mit doppelt 15 gefiederten Blaͤttern die gleichbreite, gesähnte Lappen baben 1 34).

Herba Nicotianae. That. Herba Nicotianae. Tabak. Nicotiana Tabacum. Planta annua Ameri. Nicotiana Tabacum. Abb. Blakw. t. 146. ce meridionalis, apud 008 culla. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 15. N. 86. Eine

Suͤdamerikaniſche Pflanze, welche auch bey uns gebaut wird. c Folia - 5 Wu Die

a.

*

Bey der Einſammlung und Anpflanzung dieſes Krautes iſt es nothwendig, dafuͤr zu ſorgen, daß nicht andere Muͤnzarten genommen werden. Diejenigen, welche mit der Pfeffermuͤnze verwechſelt werden koͤnnten, find 1.) die grüne Münze: (Mentha viridis) fie hat ſchmaͤlere lanzetförmige ſcharfzu⸗ geſpitzte, ungeſtielte Blätter. 2.) Die Waſſermuͤnze: (Mentha aqualica) die Blätter find eyrund,

ungeſtielt und weichhaarig, mehrentheils ſpielen die Stengel derſelben etwas in's Violette.

Die Pfeffermuͤnze liefert, ſo wohl friſch als getrocknet, durch Deſtillation mit Waſſer ein ſehr kraͤfti⸗ ges Waſſer, und eine bedeutende Menge aͤtheriſchen Oeles. Die Menge des aͤtheriſchen Oels aus der Pfeffermuͤnze iſt ſehr unbeſtimmt, und richtet ſich nach dem Boden, wo eine Pflanze gewachſen iſt, nach der Jahrszeit, in welcher ſie eingeſammlet wurde, und nach der Trockenheit der Pflanze ſelbſt.

Ich habe oft von 10 Pfunden friſchem blühenden Kkaute 2 Loth, auch oft nur ein halb Loth aͤthe⸗ riſches Oel erhalten. Mir ſcheint es am zweckmaͤßigſten, das Kraut kurz zuvor, ehe es in die Bluͤthe tritt, zu dieſem Behufe zu ſammlen, ich erhielt einmal aus 6 Pfunden reines ſolchen Krautes, nachdem es etwas abgewelkt war, 1 Unze, 28 Gran weſentliches Oel; dieſe Pfeffermuͤnze war auf einem ſan⸗ digen Boden gewachſen, und wurde gegen Mittag abgeſchnitten. Der waͤßrige Aufguß der. Pfeffer⸗ muͤnze gehoͤrt zu den wirkſamen Mitteln, ſo wie der gelbgruͤne ſehr angenehm einzunehmende Auszug dieſes Krautes mit Weingeiſt als erregendes Mittel dem Arzte huͤlfreiche Hand leiſten wird. Das waͤßrige Extrakt iſt aber gaͤnzlich unkraͤftig, und mit einem jeden bitterlichen eee ER:

134) Mit Waſſer deſtillirt, erhält man aus dem blühenden friſchen Kraute 385 gruͤnliches, ; auch oft blaͤu⸗ liches weſentliches Oel, von durchdringendem Geruche und gewuͤrzhaftem Geſchmacke.

Zwey Pfund getrocknetes Kraut lieferten mir nad) gehöriger Auskochung mit Waffer, 5 Unzen, 2 Quentchen eines bittern angenehmen Cxtrakts, welches als ein bitteres PR tene anſtatt vieler andern, beybehalten zu werden verdient. 2

Weingeiſt zieht etwa 1 einer harzigen Subſtanz aus, und giebt mit dem trockenen 1 eine geſaͤttt gte Tinktur.

Folia oblongo lanceolata, magna, odoris Die laͤnglichen lanzetfoͤrmigen Blaͤtter ſind

subnauseosi et saporis peramari, quae exsic- groß, haben einen widrigen Geruch, und bit— cata fuscum induunt colorem. terlichen, fcharfen Geſchmack, fie nehmen beym 2 Trocknen eine gelbbraune Farbe an 135).

Tlerba Origani cretici. Spanischer Hopfen. Herba Origani eretici. Spaniſcher Hopfen.

Origanum Creticum. Planta perennis Euro- Origanum Creticum. Abb. Handb. d. Ph- Bot. pae australis. | | Bl. 50. N. 257. Eine ausdauernde, im Spicae ex viridi . de saporis acris, füdliden Europa einheimi ide e

aromatici. Pflanze.

Die Blumenaͤhren, von braͤunlich— grüner Far⸗ be, und ſcharfen gewuͤrzhaftem Geſchmacke 136). 8

I: | | Herba Origani vulgaris, Gemeiner Dost, HerbaOrigani vulgaris. Gemeiner Doft, Wohlgemuth. Wohlgemuth.

Origanum vulgare. Planta perennis Cerma-— Origanum vulgare. Abb. Blakw. T. 580. niae. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 50. N. 253. Eine Herba aromatica, ramis quadrangulis ru- ausdauernde, deutſche Pflanze.

bentibus, foliis oppositis ovatis, bracteis ova- Das gewuͤrzhafte Kraut, es hat roͤthliche,

tis caly ee longioribus, vierkantige Stengel, gegeneinanderuͤberſtehende

eyfoͤrmige Blaͤtter und eben ſolche Deckblaͤttchen, welche laͤnger als der Kelch ſind 137).

K 2 N Herba

1550 Zum arzeneylichen Gebrauche ſollte man bloß die rohen Tabaksblaͤtter waͤhlen, welche von dem Apo— theker im Herbſte geſammelt, gelinde getrocknet, und in gut verſtopften Flaſchen aufbewahrt worden waͤren, indem die verſchiedenen im Handel vorkommenden Sorten wenigſtens verdaͤchtig ſind.

Tabaksblaͤtter mit Waſſer deſtillirt, liefern ein ſehr tabakartig riechendes Waſſer, aber ein we⸗ ſentliches Oel konnte ich nicht bemerken. Mit Waſſer ſo lange ausgekocht, bis daſſelbe nicht mehr gefärbt wurde, lieferten 8 Unzen rohe Tabaksblaͤtter 2 Unzen, 15 Gran waͤßriges Extrakt, den Ruͤckſtand mit Weingeiſt behandelt, e ich 2 Quentchen Harz. 5 Der Tabak enthaͤlt ſehr viel Kali, und etwas Salpeter. Beym Verbrennen deſſelben wird Ammoniak erzeugt. 5

136) Eine gewuͤrzhafte Pflanze, welche ein weſentliches Oel, etwa 788 enthalt; dieſes iſt der gebraͤuchliche

DTzeil der Pflanze, übrigens ſehr leicht zu entbehren. Man bezieht dieſes Kraut und das Oel aus Italien, wo es in Menge waͤchſt.

157) Es wäre zu wuͤnſchen, daß von dieſer Pflanze mehr Gebrauch gemacht wuͤrde. Sie iſt ſehr gewuͤrz⸗

haft und angenehm, enthaͤlt im Pfunde oft mehr als ein Quentchen weſentliches Oel, und der wäß-

rig⸗

76

Herba Pulegii. Mentha Pulegium. niae, in locis humidis crescens. Hlerba florens aromatica, floribus verti- cillatis rubicundis, foliis ovato -lanceolatis, serratis, hirsutis.

Poley.

Herba Roris marini. Rosmarin. Rosmarinus oficinalis. Frutex Europae me- ridionalis. _ Pr: Herba florens aromatica, acris; floribus ringentibus, dilute caeruleis, foliis lineari-

lanceolatis, pagina superiori intense viridi-

bus.

U

Planta perennis Germa-

Herba Pulegii. Poley.

Mentha Pulegium. Abb. Blakw. t. 302. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 53. N. 276. Eine aus- dauernde deutſche Pflanze, welche an feuchten Orten weaͤch ſt.

Das bluͤhende, gewuͤrzhafte Kraut, mit quirl⸗ foͤrmigen, roͤthlichen Blumen, und ey⸗ lanzetfoͤr⸗ migen, rauhen, gezaͤhnten Blättern 138).

Herba Roris marini. Rosmarinus oficinalis. Abb. Blakw. t. 159. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 2. N. 15. Ein Suͤdeuropaͤiſcher Strauch. * Das blühende, gewuͤrzhafte Kraut, ſcharf von Geſchmack, hat rachenfoͤrmige, blaßblaue Blu: men, und gleichbreite lanzetfoͤrmige Blaͤtter, welche auf der Oberflaͤche geſaͤttigt grau ſind 139). Herba

Rosmarin.

rig⸗weinige Auszug iſt ſehr angenehm und wirkſam. „Man findet dieſes Kraut oft ſehr haͤuſig in Deutſchland, beſonders an erhabenen ſonnigen Waldraͤndern, es wird in der Br, geſammlet, gelins

de getrocknet, und in gut zugemachten Gefäßen aufbewahrt.

158) Dieſe Muͤnzenart, welche in Thuͤringen häufig in Gärten gezogen wird, hat einen eidenthümlichen, durchdringenden, angenehm gewuͤrzhaften Geruch, und einen dem Geruche aͤhnlichen Welche ſcharfen,

hintennach kuͤhlenden G 6ſchmack.

Gewoͤhnlich wird dieſes Kraut in der Bluͤthe, beſſer aber, ehe es noch bluͤht, eingeſammlet, man muß es gelinde trocknen, nachdem es von den Stengeln völlig gereiniget worden, und in gut zu ver⸗

ſtopfenden Glaͤſern zum Gebrauche aufbewahren.

Zehn Pfund des trockenen Krautes mit Waſſer

deſtillirt, lieſern ein Loth, eines ſehr wirkſamen aͤtheriſchen Oels, von gelber Farbe, angenehmen Ger

ruche, und kampferartigem Geſchmacke, nebſt einem ſehr kraͤftigen Waſſer.

Andere Praͤparate aus

dieſem Kraute zu verfertigen, waͤre uͤberfluͤſſig, da in dem aͤtheriſchen Oele einzig und allein die Birk

ſamkeit deſſelben ruht.

>

159) Die Rosmarinblätter werden fo wenig in der Medizin gebraucht, daß aulas Gaͤrten, in 4

dieſer Strauch zur Zierde gezogen wird, genug davon liefern. Das weſentliche Oel iſt der wirkſame Theil dieſer Pflanze.

Man erhaͤlt durch nde De⸗

ſtillation des friſchen Krautes mit Waſſer „I, eines fehr fluͤchtigen, kaum 1 gelben, durchdrin⸗ | gend riechenden Oels, welches etwas kampferhaͤltig iſt.

Ein Pfand Rosmarinblaͤtter mit Waſſer ausgezogen, liefert 5 Unzen eines bittern Extrakts.

Wein⸗

Herba Rutae. Raute, Gartenraute. "Ruta graveolens. Frutex horiensis, Europae meridionalis indigenus.

Herba amaro-acris, - eaerulescens, foliis decompositis, foliolis

graveolens, ex viridi

subrotundis,

*

Herba Sabinae. Sadebaum. Juniperus Sabina. Arbor orientalis semper- virens nobis horiensis«

Summitates ramorum, follis opposilis ere-

etis, decurrentibus, s saporis amaro -acris, et odoris gravissimi.

Herba Sabinae.

77 Herba Rutae. Raute, Gartenraute. Ruta graveolens, Abb. Blakw. t. 7. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 34. N. 188. Ein Strauch— artiges Gartengewaͤchs, welches im ſuͤdlichen Europa einheimiſch iſt.

Ein ſcharf⸗ bitteres Kraut, von widrigem Geruche, die Farbe deſſelben iſt blaͤulichgruͤn „die Blaͤt⸗ ter ſind doppelt zuſammengeſetzt, und die Blaͤtt⸗ chen rundlich 140).

Sadebaum.

Juniperus Sabina. Abb. Blakw. t. 514. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 78. N. 405. Ein morgens laͤndiſcher immergruͤnender Baum, welcher bey uns in den Gärten ge zogen wird.

Die Spitzen der Aeſte, mit gegeneinander uͤberſtehenden, aufrechten, herunterlaufenden Blät- tern, der Geſchmack derſelben iſt bitter und ſcharf, und ihr Geruch ſtark 141).

Herba

Weingeiſt zieht eine ſehr wirkſame Tinktur aus den getrockneten, aber nicht lange aufbewahrten

Blaͤttern.

Das getrocknete Kraut, wenn es alter als ein Jahr iſt, und nicht in gut verſtopften Glasge⸗ ä fäßen RT worden war, hat feine Kräfte gänzlich verlohren.

1400 Der kraͤftige Theil dieſer Pflanze, iſt das in ihr enthaltene aͤtheriſche Oel, von welchem fie friſch mit

Waſſer deſtillirt, oft „I, liefert.

Auch ſcheint ſie etwas ſcharfen Stoff zu enthalten.

Die wirkſam⸗

ſten Theile werden durch Weingeiſt ausgezogen, uͤbrigens iſt die Raute wenig oder gar nicht mehr

im Gebrauche.

1410 Der Sadebaum gehört zu den gewuͤrzhaften pig, man ſammlet die aͤuſerſten Spitzen der Zweige im Sommer bey trockenem Wetter, trocknet ſie gelinde, und verwahrt ſie in wohlverſtopften Gefaͤßen.

Bey der 2 Deſtillation des trockenen Krautes mit Waſſer, erhält man gewoͤhnlich 78 ganz wie Sadebaum riechenden weſentlichen Oels.

gelblichen,

Weingeiſt zieht eine ſehr wirkſame geiſtige Tinktur aus, „aus welcher fih 4

5 eines weiß:

des r

Krautes gruͤnliches Harz durch Waſſer abſcheiden laͤſt.

78 1

Herba Salviae. Salbey. Herba Salviae. Salbey. Salvia Hfcinalis. Fruticulus hortensis, in Salvia oficinalis, Abb. Blakw. t. 71. Handb. Europa meridionali sponte crescens. d. Ph. Bot, Bl.2. N. 14. Ein kleines Herba amaro - aromatica et subadstringens, Strauch gewaͤchs, w elches ſich in un⸗ foliis lanceolato- subovatis, W rugo- ſern Gaͤrten findet, und im mitt a sis, crenulatis. 5 gigen Europa wild waͤchſt.

Das bitter -gewuͤrzhafte, etwas zuſammenzie⸗ a hende Kraut, mit faſt eyrunden, lanzetfoͤrmigen, 2 ungetheilten, runzlichen, fein gekerbten Blaͤt⸗

f tern 142). I Herba Saponariae. Seifenxraut. Herba Spe Seifenkraut. Saponaria oficinalis. Planta perennis Cer- Saponaria officinalis. Abb. Bro. t. 113. maniae. i Handb. d. Ph. Bot. Bl. 36. N. 197. Eine Herba submucilaginea, foliis ovato- lan- ausdauernde deutſche Pflanze. ceolatis, trinerviis. Das Kraut iſt etwas ſchleimig, und hat ey⸗ lanzetfoͤrmige, dreynervige Blätter 143). Herba Scordii. Lachenknoblauch. Herba Scordii. Lachenknoblauch. Teucrium Scordium. Planta perennis Ger- Teucrium Scordium. Abb. Blakw. t. 45. Na | Handb. d. Ph. Bot. Bl. 54. N. 255. Eine Herba amara, odoris alliacei, foliis oblon- susbauerne e deutſche Pflanze. gis sessilibus, dentato-serratis. Das bittere Kraut, von knoblauchartigem Ges

ruche, mit laͤnglichen ſtielloſen und fägeartig ger zähnten Blättern 144).

Herba

142) Die Salbeyblaͤtter werden vor der Bluͤthe der Pflanze geſammlet, gelinde getrocknet, und wie ein jedes gewuͤrzhaftes Kraut aufbewahrt. Da das Kraut oͤfters unter Zahnpulber verordnet wird, fo thut man wohl, wenn man es allemal, nachdem es getrocknet worden iſt, ſogleich pulberiſirt, und in Glaßgefaͤßen mit eingeriebenen Stoͤpſeln aufbewahrt.

Man erhaͤlt durch Deſtillation dieſes Krautes mit Waſſer etwa 35 weſentliches Oel. Weder das waͤßrige noch geiſtige Extrakt dieſes Krautes wird benutzt; indem der waͤßrige Auf, guß deſſelben die wirkſamen Theile vollkommen enthält.

145) Da dieſes Kraut keine gewuͤrzhaften Beſtandtheile hat, und ſeine ſeifenartige Beföanpit mit dem

Trocknen gaͤnzlich verliert, ſo duͤrfte es wohl ſehr entbehrlich ſeyn. 1440 Bey dem Einſammlen dieſer, wegen der in ihr enthaltenen groſſen Menge bittern Ertralts, wirkſamen Pflanze, hat man vorzuͤglich darauf zu ſehen, daß die Witterung mehrere Tage warm, und 3 egen⸗

Herba Serpylli. Quendel. Tiymus Serpyllum. Fruticulus Germaniae Frequentissimus. Herba amaro-aromatica, caule repente, foliis planis, ovatis, obtusis, basi ciliatis, floribus capitatis purpurascentibus.

Herba Solani nigri. Nachtschatten. Solanum nigrum. Planta annua, ubivis oc- currens. 4 N Herba foliis ovatis, vel integris, vel den- tato-angulatis, odoris nauseosi, subnarcotici.

Herba Tanaceti. Tanacetum vu gare. Herba amaro- aromatica, foliis bipinnatis, incisis, serratis.

Rainfarn.

79

Herba Serpilli. Quendel.

Taymus Serpyllum. Abb. Blakw. t. 418. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 51. N. 262. Ein in, Deutſchland ſehr haͤufig wachfen- der ſehr kleiner Strauch.

Ein bitter⸗-gewuͤrzhaftes Kraut, mit einem Fries chenden Stengel, ebenen, eyfoͤrmigen, ſtumpfen, an der Baſis gewimperten Blättern, und in ei— nem Koͤpfchen zuſammenſitzenden purpurrothen Blumen 145). |

Herba Solani nigri. Nachtſchatten. Solanum nigrum. Abb. Blakw. t. 107. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 9. N. 71. Eine jaͤhrige Pflanze, welche uͤberall in Deutſch— land vorkommt. Das Kraut, hat eyfoͤtmige, entweder ganz randige, ober gezoͤhnte, ausgeſchweifte Blaͤt⸗ ter und einen ekelhaften betaͤubenden Geruch.

Herba Tanaceti. Raipfarn. Tanacetum dulgare. Abb. Blakw. t. 464

re

Handb. d. Ph. Bot. Bl. 74. N. 555.

Ein bitter⸗gewuͤrzhaftes Kraut, die Blätter find doppelt gefiedert, eingeſchnitten und ſagear⸗ tig gezaͤhnt 146). N

Herba

Regenfrey war, ſonſt wird es beym Trocknen unvermeidlich ſchwarz und unſcheinbar, man muß es ſo viel möglich ſchnell auf einem aufgeſpannten Tuche trocknen, und in gut bedekten Kaͤſten egabren, Weſentliches Oel enthaͤlt es gar nicht, aus dem Aae n Kraute aber erhält man; 3 waßriges

und Is geiſtiges Extrakt.

145) Dieſe wirkſame deutſche Pflanze enthält, wenn fie auf einem trockenen und hohen Orte gewachſen iſt, 305 eines ſehr durchdringenden, fluͤchtigen Oels, von gelber Farbe und brennendem Geſchmacke. Durch das Trocknen, ſo wie durch das Kochen, geht faſt alles Wirkſame verlohren. Weingeiſt nimmt das aͤtheriſche Oel bey der Deſtillation mit ſich in die Höhe, daher der darüber abgezogene Brandtwein (Spiritus Serpilli) ſehr wirkſam iſt.

1460 Eine ſehr wirkſame deutſche Pflanze, welche, wenn fie in der Bluͤthe eingeſammlet, gelinde getrocknet ä und

Mr u ͥ̃ IR

Herba Taraxaci. Löwenzahn. Herba Taraxaci. Löwenzahn.

Leontodon Taraxacum, ee perennis fre- Leontodon Taraxacum. Abb. Blakw. t. 69. gquenticsima. Handb. d. Ph, Bot. Bl. 72. N. 344. Eine Herba amaricans, Ronibtte compositis lin- ausdauernde ſehr haͤufig vorkom⸗

gulatis, flavis, foliis runcinatis, denticulatis, mende Pflanze. a

laevibus. Das bitterliche Kraut, mit zuſammengeſetzten

zungenfoͤrmigen gelben Blumen und ſchrotſaͤgen⸗ foͤrmigen gezaͤhnten glatten Blaͤttern 147).

Herba Thymi. Thymian... Herba Thymi. Thymian.

Thymus vulgaris. Fruticulus hortensis, in Thymus vulgaris. Abb. Blakw. t. 211. Ein Europa meridionali sponte crescens. kleiner Gartenſtrauch, welcher im Herba aromalica, caule erecto ramoso, ‚mittägigen Europa frey waͤchſt.

foliis ovalis, revolutis, floribus verticillato- Ein gewuͤrzhaftes Kraut, mit aufrechtſtehen⸗

spicatis, albis. dem aͤſtigen Stengel, zuruͤckgebogenen Blättern,

und weiſſen, in einer qurrifoͤrmigen Aehre ſtehen⸗ den, Bluͤthen 148).

Herba Trifolii fibrini. Heberklee. Herba Trifolii fibrini. Fieberklee. Menyanthes trifoliata. Planta perennis pa- Menyanthes trifoliata. Abb. Blakw. t. 54. 1 lustris Germaniae. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 8. N. 60. Eine Herba amara, foliis ovatis, ternis. ausdauernde deutſche Sumpfpflanze.

Das bittere Kraut, mit epfoͤrmigen dreyfa⸗ | chen Blättern 140). R E Herba

und in wohlberſchließbaren Gefaͤßen aufbewahrt wuͤrde, manches ausländische theure Mittel entbehrlich machte.

Bey der Deſtillation des friſchen bluͤhenden Krautes mit. Waſſer, erhalt man 288 eines 3 kraͤftig riechenden Oels, und aus dem trockenen Kraute 3 waͤßriges bitter und ſcharf ſchmeckendes Extrakt.

347) Das Kraut wird nur friſch zur Bereitung des Extrakts, Dikſafts, oder zur Auspreſung > friſchen

A Saftes zur Fruͤhlingskraͤuterkur von dem Apotheker eingeſammlet.

348) Der Thymian iſt eine gute gewuͤrzhafte Arzeneypflanze, welche etwa 288 weſentliches Oel bey Der 4 De⸗ ſtillation liefert, aber unnoͤthig neben dem Quendel (Thymus Serpillum) e wird, da er mit ihm voͤllig gleiche Wirkung hat.

149) Ein Kraut, neben welchem eine groſſe Menge bitterer Mittel vergeblich ſtehen; es wird im Fruͤhjahre vor der Bluͤthe, oder im Sommer nach der Bluͤthe, geſammlet, von den dicken ſaftigen Stengeln ge⸗ reiniget, und in gelinder Stubenwaͤrme getrocknet. Die Blätter verlieren faſt die Haͤlfte an Feuchtig⸗ keit, liefern aber nur hoͤchſtens z waͤßriges Extrakt.

=

Herba Verbasci. Wollkraut.

? Verbascum Thapsus. Herba mucilaginea , foliis decurrentibus, utrinque tomento molli albo tectis.

Ehrenpreis.

Planta perennis Ger-

Herba Veronicae. Veronica officinalis. maniae.

Herba amaricans, caule procumbente, spi-

ois lateralibus peduneulatis, floribus caeru- lescentibus, foliis oppositis, ovatis, crenalis,

Herba Violae tricoloris s. Jaceae. Drei- Faltigkeitsblume, Fraifsamkraut.

Viola tricolor. Planta annua frequens, Herba subacris, foliis ovatis dentatis, flo- ribus calyce glabro duplo majoribus.

Hirudines vivae. Hirudo medicinalis. stinorum.

Blutigel.

Vermis ex ordine Inte-

Hirudo 150) Ein ſehr entbehrliches erweichendes Mittel.

Herba Vi

81

Wollkraut. Abb. Handb. d. Ph.

Herba Verbasci.

Verhascum Thapsus. Bot. Bl.9. N. 67. » Ein ſchleimiges Kraut, deffen Blätter herab»

laufen, und auf beyden Flaͤchen mit einem weif-

fen, weichen Filze bedeckt find 150).

Herba Veronicae.

Veronica oficinalis. Abb. Blakw. t. 143. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 1. N. 9. Eine ausdauernde deutſche Pflanze.

Das bitterliche Kraut, mit niederliegendem Stengel, an der Seite in einer Aehre ſitzenden, geſtielten himmelblauen Blumen und gegeneinan— der uͤber ſitzenden eyfoͤrmigen, gekerbten Blaͤt⸗

tern 151).

Ehrenpreiß.

e tricoloris s. Jaceae. Drey⸗ falkigkeitsblume. Freyſamkraut. Viola tricolor. Abb. Blakw. t. 269. Eine jaͤhrige haͤufig vorkommende Pflanze. Das Kraut hat einen etwas feharfen Ges ſchmack, en run de, gezaͤhnte Blätter und Blumen, welche glatt, und doppelt ſo groß als der Kelch ſind 152). 5 * Hirudines vivae. Blutigel. Hirudo medicinalis. Abb. Müllers Würmer t. 1. und 2. Ephem. natur. cur. Cent. VII. T. 5. F. 1. Ein Wurm, der in die $ Ordnung der Eingeweidewuͤrmer gehoͤrt. Der

151) Man benutzt in den Apotheken nur die im Fruͤhjahre vor der Blüͤthe eee Blätter, als Auf⸗ guß; fie enthalten etwas zuſammenziehenden Stoff.

152) Dieſe Pflanze wird im Fruͤhjahre, ehe noch alle Bluͤthen aufgebrochen, mit der Wurzel eingeſammlet, ſchnell getrocknet, und an einem nicht feuchten Orte aufbewahrt. Sie gehoͤrt zu den empyriſchen Ar⸗ zeneyen, und wird entweder in Pulver oder Aufguß verordnet. |

L

Hirudo in dorso fusca, lineis flavis sex Der Blutegel if auf dem Rücken braun, und notata, inter medlis mäculatis, subtus cinerea, mit 6 gelben Linien bezeichnet, zwiſchen welchen maculis nigris. 6 ſich Flecken finden; unterhalb iſt er aſchgrau,

und hat ſchwarze Flecken 153).

Hydrargyrum s. Mercurius vivus. Queck- Hydrargyrum s. Mereurius vivus. Queck-

silber. ſilber. Metallum album, volatile sub nostro N Ein weiſſes, fluͤchtiges, bey der Temperatur liquidum. unſerer Atmosphaͤre fluͤſſiges Metall 184). 1 ö Ichthy-

155) Man darf beym Einſammlen dieſes fo nuͤtzlichen und unentbehrlichen Wurms keine andere Species

als gerade dieſen einſammlen. In Deutſchland findet ſich der ſogenannte Noßblutegel, (Hirudo san- guisuga) er iſt größer, und macht im Waſſer heftigere wurmfoͤrmige Bewegungen, als der eigentliche; auf dem Ruͤcken iſt er ſchwarz, an der Seite gelb, und unten ſchmutzig gelbgrün und ſchwarigeſteckk. Abb. Schwed. Abh. von 1757. T. 6. F. 3. und 4.

Der Biß dieſes Blutigels erzeugt allemal Entzuͤndung, beſonders aber bey Perſonen, welche dazu geneigt ſind, wo dann oft ſchaͤdliche Folgen daraus entſtehen.

Am beſten ſammlet man die Blutigel zum mediciniſchen Gebrauche, zu Anfang des Sommers, aus flieſſendem Waſſer, welches ein kieſiges Bett hat. Man kann ſie dann, wenn man ihnen etwa alle 8—10 Tage friſches nicht allzuhartes Cerdenhaltiges) Waſſer giebt, ohne weitere Wahren Jahre

N lang mit Beybehaltung ihrer Faͤhigkeiten aufbewahren.

1540

Es hat eine faſt ſilberweiſe Farbe, und iſt ſehr glänzend. Der bekannte tropfbarfluͤſſige Zuſtand deſſelben hört mit 40° Fahr. der Temperatur unter dem Gefrierpunkte auf, es entſteht ein feſtes, dumpfklingendes, oktoedriſch-kriſtalliſirtes, unter dem Hammer ſtreckbares Metall.

Wird es uͤber 500° Fahrn. erwaͤrmt, fo verfliegt es, ohne etwas zuruͤckzulaſſen, nach und nach;

wird es hingegen bis auf 600° erhitzt, ſo faͤngt es an zu ſieden, und entweicht in ſichtbaren weiſſen

Daͤmpfen, welche durch eine bekannte Vorrichtung wieder aufgefangen werden konnen, und unverän- dertes Quekſilber-Metall darſtellen. Das eigenthuͤmliche Gewicht des Quckfilbers iſt bey der gewöhnliz chen Temperatur unſerer Atmosphäre nach einigen Angaben 14,110, nach meiner Beobachtung 13,600. Die Natur liefert das Quekſilber, theils gediegen, theils vererzt, in groſſer Menge. Das gediegene ſcheint dasjenige zu ſeyn, welches in aͤltern Zeiten angewendet worden iſt, ob man gleich verſichert, daß Hermes die Kunſt, es aus dem Zinnober auszuſcheiden, verſtanden haͤtte. Als vererzter Körper findet ſich das Quekſilber entweder mit andern Metallen, vorzuͤglich mit dem Silber, verbunden, oder es iſt in Saͤuren aufgeloͤſt, oder mit Schwefel vereiniget. Als ein flüffiges Metall aͤußert das Quekſilber gegen die Metalle, unter welchen ſich jedoch auch Aus⸗ nahmen finden, Anziehungsvermoͤgen „daher erſcheint ein Theilchen Quekſilber auf Stein, Holz u. f.w- als eine gedruͤckte Kugel. Auf Metallen zeigt es ſich aber wie ein naßmachender Stoff. In einer Glas⸗ roͤhre zeigt dieſes Metall eine eonvexe, in einer metallenen Roͤhre eine concave Oberflache.

f Das

*

83

lehthyocolla s. Collapiseium. Hausen- Ichthyocolla s. Collapiscium. Hauſen⸗

blase. blaſe. Acipenser Sturio et A. stellatus. Acipenser Sturio et A. stellatus. Abb. Block Gluten ex vesica natatorıa coctione ex- Fiſche D. 3. T. 88. tractum refrigerio in pelliculas condensa- Ein aus der Schwimmblaſe, durch Kochen aus⸗ tum et dein convolutum. Sit alba, tenax, gezogener, durchs Abkühlen in duͤnne Haͤutchen et in aqua facile solubilis. verdichteter und dann zuſammengerollter thierifcher -

beim. Er muß weiß, zaͤhe und im Waſſer leicht loͤßbar ſeyn 155). L 2 f gi Kali

Das Quekſilber verbindet ſich mit verſchiedenen Stoffen, und ſetzt damit ganz beſondere Koͤrper zuſammen. Es verbindet ſich mit dem Sauerſtoffe, mit dem Schwefel auf naſſem und trockenem

Wege, auch mit dem Stickſtoffe, mit Metallen.

Die mehrſten Saͤuren loͤſen das Quekſilber auf, wenn es vorher oxydirt worden war, hingegen greifen es wenige Saͤuren in vollkommen metalliſchen Zuſtande an. Die Salpeterſaͤure ſcheint das eigentliche Aufloͤſungsmittel zu ſeyn. 6

Sehr ſtarke Schleime machen das Quekſilber mit Fluͤſſigkeiten mengbar, dieſes koͤmmt daher, weil ſic daſſelbe in unendlich kleine Theile mechaniſch trennen laͤſt.

Ueber die Gewinnung dieſes ruſſiſchen Handlungsartikels haben wir noch keine ganz zuberläßigen Nach⸗ richten: einige Schriftſteller meinen, dieſe Subſtanz ſey nur die von ihrer aͤußern Haut befreyte Schwimm, oder Luftblaſe verſchiedener Fiſche, Acipenser Huso, Acipenser Sturio, Acipenser Ruthenus, Silurus Glanis und mehrerer, andere glauben, es ſey der durch Auskochung und nachmalige

Wiedereinkochung erhaltene Leim aus den Eingeweiden dieſer Fiſche, welcher a durch beſon⸗

dere Behandlung in die Form eines Hufeiſens gebracht wuͤrde. Beyde Meynungen ſcheinen richtig zu ſeyn, indem gewoͤhnlich zwey Sorten im Handel BR die erſte, von welcher auch unſer Grundtext ſpricht, iſt allerdings durch Auskochen erhalten, in duͤnne

f Blättchen, wie Leim, ausgegoſſen, und halb getrocknet zuſammengerollt, und ſo in die bekannte Huf—

eifenform gebracht. Dieſe Sorte loͤſt ſich vollkommen, ohne Zuruͤcklaſſung membranoͤſer Theile, (die⸗ jenigen ausgenommen, welche etwa durch Unvorſichtigkeit oder Zufall hinzugekommen, abgerechnet) in

Waſſer auf. Die zweyte ſchlechtere Sorte hingegen enthält kaum den dritten Theil thierifhen Leims,

das übrige find unloͤßbare Membranen. Dieſe Art iſt braungelb, nicht ſo feſt wie die feine Hauſenblaſe zuſammengerollt, und hat einen unangenehmen Geruch. Die daraus erhaltene Gallerte iſt ſchmuzig gelb, nicht ſo klar, und ekelhaft.

In den Apotheken bereitet man aus der Hauſenblaſe durch Kochung mit Waſſer, eine ie thiertſche Gallerte, und verwendet ſie zur Bereitung des ſogenannten englaͤndiſchen Pflaſters. Man gebraucht auch eine friſch bereitete duͤnne Aufloͤſung des Hauſenblaſenleims, als ein Pruͤfungsmittel, um das

Daſeyn des Gerbſtoffes zu entdecken, mit welchem er ſich verbindet, und in Flocken, aus feiner Aufs loͤſung und andern Verhindungen trennt. ;

84

Kali carbonicum erudum s. Cineres ela- vellati. Pottasche. 5 Massa salina, ex cineribus lignorum per

elixivationem, et inspissationem parata, et

dein leniter usta. Plerumque Kali sulphurico, Kali muriatico et partibus terreis inquinatur.

\

Kali nitricum s. Nitrum crudum. Salpeter.

In nitrariis nostris quidem gignitur, ma-

xima autem copia ex India orientali affer-

tur. Plerumque Kali muriaticum, Calcaream et Magnesiam muriaticam continet.

ws

‚Kali carbonicum erudum s. Cineres cla- vellati. Pottaſche. 1 Eine ſalzige Maſſe, welche aus der Holzaſche, durch Auslaugen und Einkochen, und gelindes Brennen bereitet worden iſt. Mehrentheils iſt ſie mit ſchwefelſaurem Kali (Partarus vitriola- tus) und ſalzigſaurem Kali (Sal digestivum) und erdigen Theilen verbunden 156).

Kali nitricum. s. Nitrum erudum. peter. Zwar wird Salpeter in unſern Salpeterſiede⸗ reyen erzeugt, allein die groͤſte Menge koͤmmt 0 aus Oſtindien. Mehrentheils enthaͤlt er ſalzig⸗ ſaures Kali (Sal digestivum) und ſalzigſaure Kalk- und Bitterſalzerde 157).

Sal.

Kino

156) Die Yottafche, fo wenig fie auch in den Apotheken, welche nach diefem Apothekerbuche arbeiten follen,

gebraucht werden duͤrfte, da man das kohlenſaure reine Kali vorzuͤglich aus dem ſogenannten Wein⸗ ſteine bereiten ſoll, verdient demnach die Aufmerkſamkeit des Pharmaceuten, beſonders gegenwaͤrtig, da die Pottaſche ſo ſehr verfaͤlſcht wird, daß man ſelbſt bey einem geringern Preiſe wenig Nutzen bey, ihrer Anwendung haben wuͤrde. Es ſind nicht allein die angegebenen ſchwer und leicht aufloͤßlichen Mittelſalze, die als Verfaͤlſchungsmittel der Pottaſche dienen, man findet auch zuweilen Sand, ge⸗ ſtoſſenes Glas, Gips, Schwerſpath und andere Dinge des weitumfaſſenden Mineralreichs damit ger . mengt.

Die Bereitung der Pottaſche iſt eine ſehr einfache Operation; die gewöhnliche Holzaſche wird mit Waſſer ausgelaugt, die gewonnene Lauge erſt in kupfernen, dann in eiſernen Keſſeln bis zur Trockne eingeſotten, und die erhaltene dunkelbraune Salzmaſſe in einem Ofen, welcher wie ein Backofen geformt iſt, ſo lange gegluͤht, bis ſie eine blaͤulich weiße Farbe angenommen hat. 1 en en um den die braune Farbe erzeugenden Extraktipſtoff zu verbrennen. i

Die Boͤhmiſche und Breslauer ottaſche iſt die vorzuͤglichſte, fie enthält nach meiner Er⸗ fahrung immer 4 zum pharmaceutiſchen Gebrauche anwendbares Laugenſalz, und wird am beſten aus jenen Gegenden bezogen. Ungariſche Pottaſche iſt auch gut, fie enthält aber immer mehr als 3 fremdartige Beſtandtheile. Die Poh Iniſche und Ruſſiſche Pottaſche iſt die ſchlechteſte Sorte. Da 9

N die Pottaſche nur im Verhaͤltniſſe zum reinen kohlenſauren Laugenſalze betrachten Fr ſo werde ich bey dieſem Artikel weiter unten mehreres nachtragen.

157) Der Salpeter iſt ein vollkommenes Neutralſalz, welches mit langen gerieften ſecheſeiutgen ſchraͤg abge⸗

ſtumpften Endfpigenfäulen kruſtalliſirt iſt; er hat einen Ks; ſcharfen, etwas bittern Geſchmack, : und

7 » li

85

kino s. Gummi Kino s. Gummi Gam- Kino 8. Bi Kino s. Gummi Gam-

biense. Kinoharz2. biense. Kinoharz. Arbor Africae interior is, nondum satis cognita. Von einem unbekannten Baume, wel— Massa friabilis, opaca, ex rubro nigricans, cher ſich im Innern von Afrika findet. aqua solubilis, saporis peradstringentis. Eine zerbrechliche Maſſe, welche undurchſichtig,

ſchwarzroͤthlich, im Waſſer aufloͤßlich if, und einen ſehr zuſammenziehenden Geſchmack hat 158).

Lacca in ramulis. Sangenlach. Lacca in ramulis. Stangenlack.

Coceus Ficus. Insectum hemipterum Indiae Coccus Ficus. Abb. Ledermuͤllers mikroſk. Erg. orientalis. T. 50. Ein zum Geſchlecht der Halb-

0 kaͤfer gehoͤriges, oſtindiſches Inſekt.

\ Massa Es

und gar keinen Geruch. Hundert Theile ſind aus 30 Theilen Kali, 63 Theilen Salpeterſaͤure, und 7

Theilen Waſſer vafammengeiest. Kochendes Waſſer Iöft fein Gewicht an Salpeter auf, kaltes Waſ— ſer ſcheint aber nur 5 aufzunehmen. In der Gluͤhhitze ſchmilzt er leicht in feinem eigenen Kryſtalli⸗ ſationswaſſer, Whey r ich Sauerſtoffgas entbindet. Er wird hin und wieder als ſchon gebildeter na— tuͤrlicher Salpeter angetroffen. Man findet ihn in den Ebnen von Thibet, im Neapolitaniſchen, und

im Wuͤrzburgiſchen. In Oſtindien kommt er bey weitem vollkommener als ſchon gebildet, wie bey

uns vor. In jenen Gegenden braucht man bloß die Salpetererde, welche an vielen Orten in außer⸗ ordentlicher Menge gefunden wird, e und ohne weitern Zuſatz e ſich der wahre Salpeter.

Der europaͤiſche rohe Salpeter wird erhalten, indem man ſalpeterſaͤurehaltige Erden mit Aſche vermiſcht und auslaugt, oder wenn man die ſalpetergeſaͤurten Erden auslaugt, und mit Aſchen- oder Pottaſchenlauge die Erden trennt, und die dann erhaltene Lauge bis zum kryſtalliſiren verſtedet.

Von der Erzeugung des Salpeters koͤnnen wir mit vieler Wahrſcheinlichkeit behaupten, daß die zu ſeiner Bildung unumgaͤnglich noͤthige Salpeterſaͤure entſteht, indem ſich der ſo haͤufig verbreitete Stickſtoff mit dem Sauerſtoff, durch Mithuͤlfe der Elektricitaͤt verbindet, und dieſe dadurch entſtandene Salpeterſaͤure ſich mit denen ihr zunaͤchſt liegenden Erden vereiniget.

Von 100 Pfunden rohem Salpeter erhält man gewoͤhnlich 82 Pfund gereinigten Salpeter, ver⸗ mittelſt zweymaliger Kryſtalliſation. Der Oſtindiſche Salpeter giebt gewoͤhnlich etwas mehr gerei—

nigten Salpeter, er iſt aber nicht ſo blendend weiß, wie der aus dem deutſchen Salpeter gewonnene.

Das charakteriſtiſche Zeichen von der Gegenwart des Salpeters, iſt das Verpuffen mit brennbaren Stoffen.

| 158) Ein ganz entbehrliches Mittel, welches man hoͤchſtſelten acht erhält.

= *

——F—

Massa resimoso ceracea, rab wa, fragilis, exsudans super larvas Cocei Ficus, ex ra- mis Fici religiosae et Iudiese. Allem solet

es n eine egg. wege rege, neehlähe, zer. trechlice Marie, weiche indem fir aus den Zweigen der deſendern Jueusart (Firus religiosa) aus ·

una cum ramulis, quibus adhaeret. ſchre igt. die Larven des angegedenen Juſelts (Coc- . eus Ficus) ewbälle pflegt fie mit den Aeſtcden, welchen fe re

gen 159).

Lapides Cancrorum. Krebssteine. Cnet Astacus. Astacus fumiatilis Fabric. Jaseitum apterum.

Lapides Canerorum. Sreteheine, Rache | augen.

Cancer Auaeus, Auacus Fahrici Sin 1 ohne N 8 Com- Die

259) Ein raches, laänglichrundes Insert, mit 3 Kürtertseile, olf * und mit ͤſtigen Fühlhernern. Es meint in dem gebuͤrgigen Gegenden ten Bengalen, und am Gangesſinſſe. Der zuͤglich lebt es auſſer Pieus religiosa L. auch Namn Jujuba L. Seine arten finden ſich da⸗

fſelbſt auf den weichen Aeſten, welche wahrſcheinlich auf eigene Art germandet, einen Saft ausſpritzen,

welcher durch ihre Oelanamte berarbertet, rothe längliche Zellen bildet. Dieſes ganz rohe Natur pro- dukt wird mit den Heften, an melden es fügt, * und unter dem Neren Gummilad in Handel gebracht.

m e Niki e ee Es ſel

ruth, feat Rdurchſichtig, „„ Heine Weichen, an welchem es fügt, umgeben.

Da es im den Apothefen, auffer zur Bereitung einer Tinctur, (Tinctura laceae) welche wegen ihrer eigenthũmli hen rothen Gute geliebt mird, wahl feltem verlangt werden dürſte, dee 5 Ruten da die Wirkſrmketr Tiefer Tinctur wicht im Lade liegt, ſehr leicht zu entbehten

Die ven den Aeſtchen abgefenderte, und durchs Kochen ihres Farbeſtoßfs beraubte Subſtanz wird Er im Körnern (Gummi laceae in Granis) genannt, r (Gummi laccae in tabulis als phrm utter Gegenffund böllig entbehrlich.

—— Die einen. für Angknchen rn Farb staff antyeiten, und etma 2 betrugen. Der nuch dem Kochen mit Waſſer übergeblichene An weil, IE Fc, zufällige Dinge cogerechmet, vödig, aber nicht ganz Seile im Weingerſte. Aether ift dus tete Eifumgsmismel des Schell, je wie ihm auch geifige Ammoniefzufläfung, er Weingeist mit ſich verendet.

Vollkummene . Darin

Im Handel kommt eine Sorte Schellack ver, welche durch das Tnſehen, nicht cen dem mu) ——. ͤ . ry! 9 zu techuiſchen Arbeiten brauchbar.

87 Concrementa calcarea, texturae lamello- Die Krebsſteine ſind kalkartige Zuſammen⸗ dae, superficie, qua ventriculo cancri adhae- wüchſe von blaͤtterigem Gewebe. Auf der einen

rent, umbilicata. Seite, mit welcher fie an dem Magen des Kreb⸗ , | 3 ſes anſitzen, find fie nabelfoͤrmig geſtaltet 160).

Lignum Campechiense. Campec le holz. Lignum Campechiense. Campeche holz.

Haematorylon Campechianum. Arlor Ame- Haematoxylon Campechianum. Abb. Catesby ricae calidioris. Carol. II. T. 65. Blakw. t. 490. Ein Lignum durum, ponderosum, ex flavo ru- Daum, welcher ſich im wärmern brum, saporis adstringentis subdulcis. Theile von Amerika findet.

Ein hartes, ſchweres Holz, von gelblicher ins dunfelrothe fallender Farbe, zuſammenziehend, ſuͤßlichen, am Ende etwas bitterlichen Ge⸗ ſchmacks 161).

Guajaci s. 1 sanctum. Lignum Guajaci s. Lignum sanctum.

Guajakholz. Guajakholz. Guajacum oficinale. Guajacum oficinale. Abb. Blakw. t. 350. Zorn. t. 559. i Lignum Ein

260) Die Farbe der Krebsſteine iſt mehrentheils weiß, etwas in's roͤthliche ſpielend. Sie beſtehen wenn man ſie zerbricht, aus concentriſchen Blättern, das unnachzuahmende Kennzeichen ihrer Guͤte.

Da uns unſere Krebſe nicht genug von dieſem Arzeneykoͤrper liefern, ſo werden ſie als ein Handlungsartikel aus Aſtrakan und von der Moldau her bezogen, woſelbſt man die Krebſe, einzig und allein deswegen, um dieſen Artikel zu gewinnen, faulen laͤſt, und das verweſte mit Waſſer abwaͤſcht.

Die chemiſche Zerlegung der Krebsſteine zeigt, daß fie aus kohlenſtoffſaurer Kalkerde, weniger phosphorſaurer Kalkerde und etwas Leim zuſammengeſetzt ſind. |

Sie gehören zu den voͤllig entbehrlichen, zugleich ekelhaften Arzeneyen.

167) Ehedeſſen brauchte man dieſes Holz bloß zum färben, gegenwaͤrtig aber, hat man es auch als Arze⸗ neymittel eingefuͤhrt. Man bereitet davon das Infuſum, und ein Extrakt. f

- Mit Waſſer ausgezogen liefert es 3 Extrakt, welches, wenn es ſeine eigenthuͤmliche ene behal⸗ ten ſoll, in zinnernen Gefaͤſſen ne werden muß.

Weingeiſt zieht 3 Harz aus dieſem Holze. Dieſes Harz hat eine dunkelrothe Farbe, und ver⸗ breitet einen angenehmen Geruch.

Laugenſalze faͤrben die rothe Tinctur des Campecheholzes violet, Saͤuren erhoͤhen die Farbe, und die vollkommene Salzſaͤure faͤrbt dieſelbe goldgelb.

88

2 Lignum durissimum, in aqua subsidens subamarum, odoris grati.

*

Lignum Juniperi. Juniperus communis.

Lignum albidum, resinosum, quod accen- sum, gratunf® spirat odorem.

Wachhalderhoz.

Lignum Quassiae. ‚terholz..

Quassia excelsa.

Lignum albicans, saporis summe amari.

Quassienholz , Bit-

*

Lignum Sassafras. Sassafrasholz, Fen- chelhoi2. *

Laurus Sassafras,

niae, aliarumque regionum versus Ameri- N * cam meridionalem.

‚Radix -

162) Das Guajakholz iſt eines von den altern Arzeneymitteln, welches wohl einige, aber keine vorz zuͤglichen

Lignum Sassafras.

Arbor Carolinae, Virgi-

Ein ſehr hartes, im Waſſer unterſinkendes bitterlich ſchmeckendes und angenehm ene Holz RR x

Lignum Juniperi. Juniperus communis.

Ein weißliches, harziges Holz, TER ange⸗ zuͤndet einen angenehmen Geruch verbreitet 163).

an,

Lignum Quassiae. ter holz. Quas sia excelsa. S. ©. 38.

Ein weißliches Holz, von ſehr bitterm Ge⸗ ſchmacke 164).

Saſſafrasholz, Zen chelholz. N 5

Laurus Sassafras. Abb. Blakw. t. 267. Ein

in Carolina, Virginien, und andern

Gegenden von Suͤdamerika wachſen⸗ der Baum.

Die

mediciniſchen Kraͤfte beſitzt, und neben der Rinde deſſelben in den Apotheken, ganz entbehrt werden

kann.

Die Farbe dieſes Holzes, ſo wie wir es erhalten, iſt braun, etwas ins gruͤnliche ſpielend, mit

einem gelblich weiſſen Splinte umgeben, welcher jedoch groͤſtentheils herunkergehauen iſt, hin und wieder zeigen ſich dunkler gefärbte Flecken und Streifen, welche ihm ein gefaͤlliges Anſehen geben.

Durch Ausziehen mit Weingeiſt erhielt ich von 2

Unzen, von ſeinem Splinte gereinigtem Holze

5 Quentchen Harz, welches beym Verbrennen einen ſehr angenehmen Geruch verbreitete; Waſſer zog aus 2 Unzen deſſelben Holzes kaum 2 Quentchen Extrakt aus.

165) 2

Das Wachholderholz erhalten wir in ziemlich ſtarken Stuͤcken aus Apen, es 9 gelb, nach innen

zu roͤthlich braun, und mit einer grauen Rinde umkleidet. Bey der Deſtillation mit Waſſer erhält man zs weſentliches Oel, welches einen etwas feinern

Geruch, als das aus den Beeren hat. behrlich ſeyn.

Neben den Beeren des Wa moͤgte es wohl ſehr ent⸗

Quaſſienholz, Bit⸗ 5

1564) Die wirkſamſten Theile dieſes Holzes uͤber deſſen Rinde oben S. 38. ſchon mehr gefagt wurde, finden ſich ebenfalls in dem bittern Stoffe deſſelben.

7 1 > 1 - 2 1 N *

*

u 89

Radix arboris lignosa, levis, ooloris rubi- Die weiche, holzige Wurzel des Baumes, ihre eundi, saporis subdulcis, odoris foeniculacei, Farbe ift roͤthlich, der Geſchmack ſuͤßlich, und

cortice ferrugineo vestita. der Geruch fenchelartig, ſie iſt gewoͤhnlich mit 5 einer roſtfarbenen Rinde umkleidet 165). Lithargyrum. Bleygllitte. Lithargyrum. Bleyglaͤtte. Plumbum oxydatum semifusum, quod in Ein halbgeſchmolzener Bleykalk, welcher bey cupellatione argenti forma squamularum, e Abtreibung des Silbers in Geſtalt rothgelber rubello flavicantium, obtinetur. kleiner Schuppen erhalten wird 166).

Lycopodium. Bärlappenpulver , Streu- Lycopodium. Baͤrlappenpulver, 8 8

pulver. pulver. Lycopodium clavatum. Muscus in silvis Ger- DLycopodium clavatum. Abb. Blakw. t. 555. maniae frequens. . Handb. d. Ph. Bot. Bl. 92. N. 424. Ein in Pulvis subtilissimus flavescens, aquam re- Deutſchlands Waͤldern di fig vor apuens, flammae injectus fulgurans. is kommendes Moos.

Es iſt ein gelbes, hoͤchſt Miber Pulver, verei⸗ ar niget ſich nicht mit dem Waſſer, und entzuͤndet u: Sich, in eine e geſtreut blitzend 167). . 7 a Macis.

165) Die Rinde des Saſſafras Holzes iſt wirkſamer als das Holz ſelbſt. f Mit Waffer deſtillirt, giebt 1 Pfund Holz 3 Quentchen weſentliches Oel, das] Holz nur 18 Gran. Weingeiſt zog aus der Runde 3, aus dem Holze 75 Harz. b Eh Waſſer lieferte aus der Rinde P aus dem Holze 3 Extrakt. \

166) Die Bleyglaͤtte befteht aus „90 Bley und 0,08 Sauerſtoff. Oefters kommt ſie s vor, diejenige ausgenommen, welche abſichtlich in Frankreich bes reitet wird. Die Bleyglaͤtte loͤßt ſich in fetten Oelen Naht auf, und bildet mit denſelben die beſte pflaſterartige Maſſe. N

1670 Wir erhalten dieſen Bluͤthenſtraus aus Rußland Pohlen, Preuſſen und Thüringen, oft in großer Menge, oft auch nur ſehr ſparſam, weswegen er manchen Verfaͤlſchungen unterworfen iſt. Die am haͤufigſten vorkommenden, find Pulver und Schwefel; erſtere Verfaͤlſchung entdeckt ſich durch das Anbruͤhen mit kochendem Waſſer, wo dann ein Kleiſter entſteht, letztere entdekt ſich durch den Schwe⸗ felgeruch, wenn man etwas davon auf gluͤhende Kohlen ſtreut. Seltener ſind die Verfaͤlſchungen mit Kalkerde und Kurkumewurzel. Die Kalkerde entdekt man durch hinzugegoſſene Saͤuren, welche in dieſem Falle damit aufbrauſen, die Kurkumewurzel aber verraͤth ſich durch zugeſetztes aufgeloͤſtes Lau⸗ genſalz, welches damit eine braunrothe Tinttur zieht.

2

.

rn

90 * | |

Macis. Muskatenblumen. Macis. Muskatenblumen. Myristica moschata. Arbor aromatica insulae Myristica moschata. Abb. Rumpf. Herb. am- Bandae, celebris inter Moluccas. boin. II. t. 4. 5. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 88. Reticulum, Nucem moschatam involvens, N. 407. Ein gewuͤrzhafter Baum, auf pingue, aromalicum, fragrans, coloris e der Inſel Banda, der vorzuͤglichſten cinnamomeo fusci. . unter den Molukkiſchen ee

Es iſt das fette, gewuͤrzhafte, wohlriechende, braungelb zimmetfarbene Netz, welches die Muskatennuß umgiebt 168). !

Magnesia sulphurica s. Sal amarum. Magnesia sulphurica s. Sal amarum.

Bitter salx. es Bitterſalz.

Sal amarum, Anglicum sic dietum, quod Das Ditterſalz, auch englaͤndiſches Salz ge ex ultimo salis marini lixivio paratur, puri- nannt, wird aus der Mutterlauge des Meer⸗ tate cedit illi, quod ex aqua medicata Said- ſalzes bereitet, und ſteht demjenigen in Hinſicht schützensi obtinetur. | der Reinheit bey weitem nach, welches man aus

8 den Seidfchüger Deilgueleh erhält 169).

K N 5 Mlagne-

Weingeiſt zieht aus dem Baͤrlappſaamenſtaube, J Harz; Waſſer liefert ſehr wenig, ſtens 2, Ex⸗ trakt. Dieſes Mittel wird ſehr ſelten innerlich angewendet, am hufgſten wird es zur Beſtreuung wunder Stellen, bey Kindern verwendet.

1680 Die Muskatenblumen beſtehen aus Riemchen, von verſchiedener Breite, deren Farbe dunkelgelb und etwas roͤthlich iſt. Gute, nicht gar zu alte Maces, ag biegſam, oͤlig ſeyn, und eine Saffran aͤhnliche Farbe haben.

Eine Unze giebt mit Waſſer deſtillirt, 15 Gran eines weißgelben etwas dicklichen aͤtheriſchen Oels. Weingeiſt loßt x davon auf, Waſſer aber 4 der angewandten Muskatenbluͤthe.

169) Das Bitterſalz iſt nk ein natürliches, oder durch Kunſt hervorgebrachtes vollkommenes Mittelſalz, welches aus Bitterſalz oder Talkerde und der Schwefelfäure zuſammengeſetzt iſt. Kryſtalliſirt enthaͤlt es in 100, 0,19 Erde 0,55 Schwefelſaͤure, und 0,48 Waſſer. Die Kryſtallen deſſelben find vierſeitige (nach andern ſechsſeitige) Säulen, mit eben ſolchen pyramidaliſchen Endſpitzen verſehen. 5

Dieſes Salz loͤßt ſich ſehr leicht im kalten, und noch leichter im warmen Waſſer auf. Der Ge— ſchmack deſſelben iſt bitterlich, etwas ſcharf. Sehr oft trift man das Bitterſalz verfaͤlſcht an, entwe⸗ der mit ſalzſaurer Talkerde, oder mit ſchwefelſaurem Natrum. Ich kenne kein beſſeres Pruͤfungs⸗ mittel, als die Niederſchlagung der darinn enthaltenen Bitterſalzerde mit aͤtzendem Kali. Hundert Theile des Salzes muͤſſen dann wenigſtens 30 Theile reine Talkerde liefern. Wendet man aber

Mildkali zur Niederſchlagung an, und erwärmt dabey die niederzuſchlagende Auflöfung, fo wie die Auflöfung des kohlenſauren Kali's bis zum Siedepunkte, fo muß man aus 100 Theilen Bitterfalz 58 ee Erde erhalten,

91

Magnesium oxydatum nativum. Braun- Magnesium oxydatum nativum. Braun-

stein. ſtein. 5

Metallum magna cum Oxygenii quanti- in grauſchwaͤrzliches, abfaͤrbendes Metall tate unitum, inquinans, ex cinereo nigre- welches mit einer groſſen Menge Sauerſtoff ver- scens, in vase clauso ignitum Gas oxyge- bunden iſt; Wird es in verſchloſſenen Gefaͤſſen, nium largiens. Rejiciendum illud, quod bis zum Gluͤhen erhitzt, fo giebt es Sauerſtoff⸗ Ferrum carbonicum, aliaque heterogenea gas. Man verwirft denjenigen Braunſtein, admixta habet. | | welcher mit fohlenftofffaurem Eifen, oder andern

fremdartigen Theilen vermengt iſt 170).

Malthum hordei. Malz. Mlaalthum hordei. Malz. Hordeum vulgare et Hordeum hexäisiichon. JHordeum vulgare und Hordeum hexastichon, Gramina anmua culta. Abb. Blakw. t. 423. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 4 1 N N. 29. Zorn. t. 509. Jaͤhrige gebaute Grasarten. ö

Semma M 2 N Es

170) Der Braunſtein, welcher in den Apotheken vorraͤthig gefunden werden ſoll, findet ſich bald derb, feſt, und kryſtalliſtrt, bald findet er ſich weich und mulmig. Die Farbe deſſelben iſt braun, ſtahlgrau, ſchwaͤrzlich und ſchwarzglaͤnzend, die Kryſtalliſation aber ſo verſchieden, daß ſich nichts beſtimmtes

davon angeben laſt. Man findet den Beaunfiein al weh mit Kieſelerde, Kalkerde und Eifen verunreiniget.

Der dichte kryſtalliſirte Braunſtein hat eine ſpecifike Schwere 4,000, ſchmilzt bey ſehr heftigem Feuer, ohne Zuſatz zu einem dunkelbraunen Glaſe, und liefert mit einem zugeſetzten brennbaren Koͤr⸗ per ein Metall eigener Art.

Die Beſtandtheile des Braunſteins ſind Sauerſtoff und das eigene Metall, uͤber 5 quantita⸗ tives Verhaͤltniß noch keine befriedigenden Verſuche angeſtellt wurden.

Man unterſcheidet den Braunſtein von andern Metallen und Erzen vorzuͤglich dadurch, daß er mit ſchmelzbarem Harnſalze (eine dreyfache Verbindung aus Phosphorſaͤure, Ammoniak und Natrum) vor der Lampe in der weißen Spitze der Flamme, zu einem purpurrothen Glaſe zuſammenfließt, wel⸗

ches ſogleich vollig farbenloß wird, wenn die nicht ſo warme blaue Flamme darauf gerichtet wird: Ferner bemerkt man die beſondere Erſcheinung, daß er ſich in reiner Salpeterſaͤure nicht aufloͤßt, ſondern einen Zuſatz von Gummi, Zucker, oder einen dem Sauerſtoffe verwandten Körper erfordert; und aus einer ſolchen Aufloͤſung durch kohlenſtoffſaures Kali einen weißen Niederſchlag liefert, wel— cher in der rothgluͤhe Hitze wieder ſchwarz wird. Die durch den Braunſtein RAR Mittelſalze haben einen eigenen bittern etwas zuſammenziehenden Geſchmack.

Die Anwendung des Braunſteins in den Apotheken iſt noch ſehr beſchraͤnkt, ausgenommen zur Bereitung des Sauerſtoffgaſes, welches ſich vorzuͤglich durch einen Zuſatz von Schwefelſaͤure ſehr häufig entwickelt, und zur Bereitung der vollkommenen Salzſaͤure, wird keine Anwendung von dieſem Mineral gemacht.

92 } z nn

Semina hordei, post primam germinatio-: Es iſt die nach dem erſten Auskeimen getrock⸗ nem siccata. i nete Gerſte 171). Manna. Manna. | Manna. Manna. Fraxinus Ornus var, rotundifolia. Arbor in Fraxinus Ornus var. rotundifolia, Abb. Calabria et Sicilia frequens. Zorn t. 54. Ein in Kalabrien und Si⸗

Succus saccharinus viscidus, tam sponte, eilien häufig vorkommender Baum. quam ex arbore vulnerata stillans, solis ca- Ein klebriger, zuckerhaltiger Saft, welcher ſo⸗

lore in massam grumosam; levem, ex albo wohl freywillig, als auch vermoͤge gemachter lutescentem, saporis dulcis subacris, odoris Einſchnitte aus dem Baume quillt, durch die

Sonnenwaͤrme wird er dann zu einer brocklichen, leichten, weisgelblichen Maſſe ausgetrocknet, dieſe hat einen ſchaͤrflich ſuͤſſen Geſchmack, und venigartigen Geruch 172).

melligeni, exsiccatus.

Masti--

+

27) Um Malz zu bereiten, wird die Gerſte in Waſſer ſo lange eingeweicht, bis die daran befindlichen Spitzen nicht mehr ſtechen, und ſich das Oberhaͤutchen leicht trennen laͤſt. Hierauf wird es in Hau⸗ fen zuſammengebracht, worauf ſich der Keim entwickelt. Man trocknet es alsdann an der Luft, oder

mit Huͤlfe kuͤnſtlicher Waͤrme vollkommen aus, und verwahrt es an einem trockenen Orte.

772) Es kommen mehrere Sorten Manna im Handel vor, von welchen die von felbft ausflierf ende

Manna (Manna spontanea, Manna in lacrymis) die vorzuͤglichſte iſt, ſie kommt aber wegen des enormen Preiſes felten bey uns vor. Die im Handel vorkommenden Sorten find, Y) die roͤhrige Manna; (Manna canellata s. longa) ſie kommt in oft 6 Zoll langen rinnenfoͤrmigen in Schich⸗ ten uͤber einander liegenden Stuͤcken mit ſehr wenig fremdartigen Theilen vermiſcht zu uns. 2) Die kalabriſche Manna; (Manna ealabrina) fie beſteht aus Koͤrnern und unfoͤrmlichen Stuͤcken, mit etwas Holz, Rinden und Sand vermengt, und iſt diejenige, welche am häufigſten gebraucht wird. 5) Die ſchlechteſte Sorte iſt die gemeine Manna, (Manna crassa s. Füge * braͤunliche,

weiche, age ekelhaft riechende Maſſe, fie ift durchaus verwerflich. ß ei Manna loͤſt ſich eben ſowohl in Waſſer als Weingeiſt auf. Die) Beſtandtheile en

find Zucker, Schleim und etwas Pflanzenſaͤure. Zuweilen, beſonders wenn die Manna in einem ho— hen Preiſe iſt, erhalten wir ſie verfaͤlſcht, oder vielmehr ein kuͤnſtliches Gemenge, aus Zucker, Scamo⸗

nium, Glauberſalz und Staͤrkmehl zuſammengeſetzt. us t und aus der ſcaͤrkern Wirkung. Setzt man etwas ſalzſaure Kalkerde zu, fo entſteht, wenn Glauber⸗

falz vorhanden war, ein weiſſer Niederſchlag.

Man erkennt ſie aus dem ekelhaften Geſchmacke,

Mastiche. Mastix. Di, Mastiche. Maſtix. ; ki © Pistacia Lentiscus, Arbor insularum Archi- Pistacia Lentiscus. Abb. Blakw. t. 195, Handb. d. Ph. Bot. Bl. 85. N. 397 Ein

pelagi. Resina granulosa, pellucida, splendens, Baum, welcher auf den Inſeln des coloris ex albido citrini, sub masticatione Archipelagus vorkoͤmmt. tenax, quae, prunis injecta, gratum spirat Ein koͤrniges durchſcheinendes glaͤnzendes Harz, odorem. es iſt von weisgelblicher Farbe, wird beym Kauen | ‚sähe, und wenn es auf glühende Kohlen geſtreut wird, verbreitet es einen angenehmen Geruch 173) ). Mel. Hong. Mel. Honig. Apis mellifica, Apis mellifica. S. S. ay. Pr Massa saccharina, spissa 5 subpellucida 5 Eine zuckerartige dicke, faſt durchſichtige Maſſa, ex nectariis florum ah apibus collecta, et in aus den Honigbehaͤltniſſen der Blumen, von den earum corpore quodammodo alterata. Bienen geſammlet und in ihrem Körper gleichſam a umgeaͤndert. Melhalbum aut virgineum. Weisfer Mel album aut virgineum. Weiſſer Honig, ung fernhonig. Honig oder Jungfernhonig. f Mel, sponte ex favis juniorum apium ef- Honig, welcher von ſelbſt aus den Zellen jun⸗ fluens. f | ger Bienen flieſt. Mel commune. Gemeiner Honig. Mel commune. Gemeiner Honig.

Mel calore et pressione ex cellulis cera- Honig, welcher durch Anwendung der Wärme und des Preſſens, aus den Wachszellen der Bie⸗

ceis apium elicitum. a nen erhalten wird 174).

Meloes

2755 Gewoͤhnlich kommen zwey Sorten Maſtix im Handel vor, die beſte und vorzuziehende Sorte iſt der Koͤrnermaſtix, (Mastiche in granis) fie beſteht faſt aus lauter glei groſſen rundlichen Koͤrnern, ohne untermiſchten Sand, Holz, und andern Unreinigkeiten. Die gute Sorte iſt der ordinaire Maſtix, (Mastiehe in Sortis) er iſt großkörnig, unregelmaͤßig geformt, nicht von gleicher Farbe, und mit Holz und Sand vermengt.

Waſſer und ausgepreßte Oele loͤſen dieſes Harz eben fo wenig wie Terpentinoͤl auf. Weingeiſt und Aether loͤſen es aber ſehr vollkommen, und erſterer hinterlaͤſt nur etwa 1 einer dem elaſtiſchen Harze aͤhnlichen Maſſe.

Auch ſcheint der Maſtix einige aͤtheriſch oͤlige Theile zu beſitzen, welche ſowohl mit Waſſer als Weingeiſt bey der Deſtillation übergehen, wie der Geruch dieſer über Maſtix abgezogenen Fluͤſſigkeiten deutlich bemerken laͤßt.

174) Die * Honigſorten, welche in den Apotheken aufbewahrt und zum Gebrauche angewendet

werden

94

Meloes majales. Maywürmer.

Meloe majalis et Meloe Proscarabaeus. In- secta coleoptera, Habitant in pratis apricis et vervactis arenosis, ubi primo vere, ple- rumque Solitarie repentes , inveniuntur.

*

Meloe majalis, elytris dignoscitur ex nigro virescentibus, et segmentis dor- salibus rubris,

4 5 5 Meloe Proscarabaeus, corpus habet violaceum, interdum nigrum. f

Succum spissiuseulum, flavescentem, acrem continent, quem, leniter tacti,

fundunt.

facile

Millepedae.

Oniscus Asellus.

Kellerwürmer.

Insectum apterum, in locis humidis subterraneis frequens. Insecta oblonga, longitudine dimidii polli- cis, cincta annulis cartilagineis, sibi inv icem incumbentibus et inter se articulatis; dorso

‚cine-

*

Meloes majales. Maywuͤrmer. | Meloe majalis und Meloe Proscarabaeus. Es find kupferartige Infekten, fie. halten ſich auf warmen Wieſen und ſandigen Brachackern auf, wo fie im Anfange des Frühlings groͤſten⸗ theils einzeln kriechend angetroffen werden. . Meloe majalis. Abb. Frisch. Ins. 17. t. 6. F. 4. Dieſe Species iſt an den ſchwarz⸗ grauen Fluͤgeldecken und rothen Ruͤckenein⸗ ſchnitten zu erkenen. e Meloe Proscarabaeus. Abb. Degeer Ins. V. t. 1. F. 1. Hat einen violblauen, unten ſchwaͤrzlichen Koͤrper. Sie enthalten einen dicklichen braungelben ſchar— fen Saft, welchen ſie, auch wenn ſie nur leicht beruͤhrt werden, willig ausgieſſen 175).

Millepedae. Kellerwuͤrmer. Oniscus Asellus. Abb. Schäffer. t. 91. Ein ungefluͤgeltes Inſekt, welches haͤu⸗ fig an feuchten unterirdiſchen Orten vorzukommen pflegt. Laͤngliche Inſekten, ohngefaͤhr einen halben Zoll meſſend, mit knorplichen Ringen umgeben, welche

*

werden ſollten, ſi 54 der Woögntice deutſche Landhonig, man bezieht ihn von n Beben

und Landleuten, welche ſich mit der Kultur der Bienen beſchaͤftigen.

Unter denen im Handel vorkom⸗

menden Sorten find der Kitthauifthe und Narbonniſche Honig die beſten, erſterer riecht nach Linden⸗

bluͤthen und letzterer nach verſchiedenen Gewuͤrzkraͤutern.

Die Verfaͤlſchung mit Mehlarten, Sand

und dergleichen, entdekt man, wenn man etwas davon im Waſſer loͤſt, wobey ale dergleichen fremd: artige Beymiſchungen der Art unaufgelöft bleiben. ,

175) Beyde Arten der Maywurmkäfer, von welchen erſtere etwas kleiner iſt, muͤſſen ya Einſammlen mit

Vorſicht behandelt werden, damit der ſcharfe Saft, den ſie ausſchwitzen, nicht verlohren gehe.

Man

bedient ſich dazu eines zangenfoͤrmigen Inſtruments, und eines Gefaͤßes mit Honig, in welches man

ſie, nachdem man ihnen den Kopf abgeſchnitten hat, unmittelbar untertaucht.

cinerei, abdomine albi- coloris; quatuorde- eim pedibus gaudent, atque humore acri repletae sunt. 8 |

Minium. Miennig.

Plumbum ustione in oxydum rubrum con-

versum. Purum est, si carboni impositum, ope tubi ferruminatorii prorsus in wi metallicum redigitur.

Moschus. Disam. Moschus moschiferus. Animal ex ordine Pe-

corum, Asiae mediae montes inhabitans. Massa unguinosa fragrantissima, secreta in vesieis glandulosis, obiongis, inter anum et genitalia abdomini adjacentibus, quae, una cum ‚vesicis exsiccala, granula refert nigri- canlia, in textu celluloso deposita.

Moschus Tunquinensis, qui optimus est, eximperio Chinensi affertur. Vesi- eis ejus omni ex parte Moscho turgidis,

quae

95

welche an und Werrtnanbet liegen, auch unter ſich verbunden ſind; Auf dem Ruͤcken ſind fir aſchgrau, am Bauche weis, ſie haben vierzehn Fuͤſſe, und find mit einem ſcharfen Safte angefuͤllt. *

Minium. Mennig.

Es iſt ein durch das (ſogenannte) Brennen N in ein rothes Oxyd veraͤndertes Bley; wenn eg in eine Kohle eingeſchloſſen und vor dem eoͤcth⸗ rohre behandelt wird, ſo laͤſt es ſich in ein me⸗ talliſches Korn umaͤndern 176).

Moschus. Biſam. Moschus moschiferus. Abb. Buffon Supple- ment. VI. T. 29. Schreber Saugthiere T. 242. Ein zur Klaſſe der wiederkaͤu— enden gehoͤriges Thier, es bewohnt die bergigen Gegenden des mittlern Aſiens.

Der Moſchus iſt eine ſchmierige, ſehr ſtark wohlriechende (7) Maſſe, welche in laͤnglichen, druͤſenartigen Beuteln, welche zwiſchen dem Af⸗ ter und Schaamtheilen gefunden werden, ein— geſchloſſen iſt, ſie wird mit den Beuteln zugleich getrocknet, und zeigt ſich als dunkle ſchwaͤrzliche Koͤrner, mit einem zelligen Haͤutchen umgeben.

Moschus Tunquinensis, der Tun⸗

kiniſche Biſam wird fuͤr den beſten gehal-

ten, und aus China zu uns gebracht. Die Beu⸗

Sauerſtoff. Sie muß eine voll⸗

16885 2

kommen ane Farbe haben, und durch eine ‚auge betrachtet, aus lauter glänzenden Blaͤttchen

beſtehen.

Man hat ſehr viele Mennigſorten, und ſeit mehrern Jahren haben ſich die Fabriken derſelben ſtark vermehrt. Der, ohnweit Nuͤrnberg, im Dorfe Rollhofen verfertigten, giebt man vor allen andern den Vorzug. Zum pharmaceutiſchen Gebrauche iſt es einerley, ob die Mennig ſehr hochroth (welches man als einen Vorzug derſelben betrachtet) iſt, oder nicht, nur darf fie nicht mit Dingen, welche kein oridirtes

Bley ſind, wie Ziegelmehl, Bolus u. dgl. verunreiniget ſeyn.

iſt, wenn fie ſich in ſehr ſtarker Effigfäure loͤßt.

Das beſte Pruͤfungsmittel der Mennig

96

quae ovum columbinum magnitudine _

aequant, eutis superinducitur, pilis ra- diatis, ex e subfuscis, obsita.

Myrrha. Myrrhen. Arbor Aethiopiae, nondum cognita.

Gummi- resina, extus fulva, intus ex flavo rubens, tactu pinguis, friabilis, sub- pellucida, levis, saliva maxima ex parte solubilis, saperis amaro - aromatici, et odo- ris aromatici non ingrati.

*

Natrum carbonicum s. Soda. Sode. Soda Hispanic a, concrementum re- fert red ex combustis plantis ma-

riti-

—— 0

Beutel ſind ſtrotzend mit Moſchus angefüllt,

von der Groͤſſe eines Taubeney's mit einer Haut bekleidet, die mit ſtrahlenfoͤrmigſtehen⸗ den, weißlichbraunen Haaren beſetzt iſt 177).

Myrrha. Myrrhen. rt Ein unbekannter Baum in Aethiopien. Ein Gummiharz, äußerlich von gelber, inner⸗

lich roͤthlichgelber Farbe, es fuͤhlt ſich fettig an,

iſt zerbrechlich und durchſcheinend, im Munde wird es durch den Speichel groͤſtentheils gelöft,

der Geſchmack iſt bitter⸗gewuͤrzhaft, der Geruch

iſt ebenfalls angenehm gewuͤrzhaft 178).

Natrum carbonicum s. Soda. Sode. Soda His panica, Spaniſche Sode; Ein

aſchgraues Konkrement, welches aus ver⸗

brannten Pflanzen, welche am Meeresufer In, gewach⸗

177) Schwerlich ift zu glauben, daß wir ſo viel aͤchten Moſchus erhalten koͤnnen, als wirklich ent wird, da die Ausführung deſſelben in China auf das ſtrengſte e und er ſelbſt in ſeinem Vater⸗

lande dem Golde gleich geſchaͤzt werden ſoll.

Die beſte Pruͤfungsart des Moſchus iſt die chemiſche Zerlegung deſſelben. Deſtillirt man Moſchus mit Waſſer, ſo erhaͤlt man ein ſehr kraͤftiges geruchvolles Deſtillat.

Weingeiſt nimmt wenig bey der Deſtillation mit uͤber.

immer 3 des angewendeten Moſchus.

Salpeter⸗ und Schwefelaͤther loͤſen ihn bis auf einen kleinen Neüdfand auf, 22 Auf einem gluͤhenden Bleche verbrennt er mit Hinterlaſſung einer kleinen Menge Aſche.

178) Dieſes Gummiharz erhalten wir in Stuͤcken von verſchiedener Groͤſſe, und man muß, um gute Myrrhen zu erhalten, die beſten oben beſchriebenen Stuͤcke ausleſen, die zwey Sorten, welche im Handel unter

dem

Namen Myrrhen in Sorten (Myrrha in sortis) und aus erleſene Myrrhen (Myrrha electa)

vorkommen, ſind nur dadurch von einander ee daß letztere aus den 1 ausgeleſenen

Stuͤcken erſterer beſteht.

Bey der chemiſchen Zerlegung verhaͤlt ich Bie Pe wie eine aus Sunni Harz und einem

1 weſentlichen Oele beſtehende Subſtauz.

Von 2 Pfunden Myrrhen erhaͤlt man durch die Deſtillation mit Bafer, 5 Quentchen eines 5

Mao en weſentlichen Oels, welches im Waſſer zu Boden ſinkt.

on Extrakt liefert die Mee uͤber 3 und mit Weingeſſ wird gewöhnlich; Hatz aus⸗

Die Tinktur mit Weingeist enthaͤlt aber

*

ritimis ortum. Natrum carbonicum eli- 2 gewachſen find, entſtanden iſt, man pflegt f xando inde obtineri solet. a das (reine) kohlenſtoffſaure Natrum, durch

f Auslaugen, daraus zu gewinnen.

Soda Hun garica autem, quae nativa Soda Hungarica, die Ungariſche Soda est, in nonnullis regni Hungariae la- aber, welche natuͤrlich vorzukommen pflegt, cubus sponte exsiccatis, copiose efllo- und in verfchiedenen Seen Ungarns, die von rescens, depuratione Natrum carboni- ſelbſt austrocknen, haufig auswaͤchſt, lies cum largitur, 1 fert durch Reinigung kohlenſtoffſaures Nas

trum 179). 5

u

Natrum muriaticum s. Sal culinare. Kü- Natrum muriaticum s. Sal culinare. Kuͤ⸗

chensalz, N | chenſalz. Paratur in oſſicinis salinariis nostris per Es wird auf unſern Salzwerken durch Ab⸗

evaporationem Muriae. dampfung der Salzſole erhalten 180).

N Nuces

179) Die vorzuͤglichſte Sorte der ſpaniſchen Soda kommt von einer Pflanze, (Salsola sativa) welche einzig und allein zur Bereitung dieſes Laugenſalzes angebaut wird, uͤbrigens wird aus mehrern Pflan— zen eine aͤhnliche, bald mehr, bald weniger Natrum haltende Soda gewonnen.

Von der natuͤrlichen oder ungariſchen Soda kommen duch mehrere Sorten im Handel vor, naͤmlich

die kryſtalliſirte (Soda orystallisata) und die gebrannte ungariſche Soda (Soda oaleinata hungarica).

Wenn ja eine der Sodaſorten unter die rohen Arzeneymittel aufgenommen werden ſoll, ſo ver⸗

dient dieſe letztere Sorte den Vorzug, indem man nach der Loͤſung und Reinigung derſelben, wenigſtens 3 kryſtalliſtrtes kohlenſtoffſaures Natrum daraus erhält,

180) Das Kochſalz ift eine Verbindung des Natrums mit einer eigenthuͤmlichen Säure, welche unter dem Namen Kochſalzſaͤure bekannt iſt. Das Kochſalz muß ganz weiß, und in Wuͤrfeln, die aus hohlen Pyramiden zuſammengeſetzt find, kryſtalliſirt ſeyn. Es muß leicht auf der Zunge zerſchmelzen, und

einen reinen ſalzigen, keinesweges aber bitterlichen Geſchmack zuruͤck laſſen. Gewoͤhnlich beſtehen 100 Theile Kochſalz aus 0,50 Natrum, 0,35 Kochſalzſaͤure, und 0,17 Waſſer. Um aufgeloͤſt zu werden, ber darf es dreymal ſein Gewicht, ſowohl von kaltem als warmem Waſſer. Auf Kohlen geworfen, bringt es ein eigenes Geraͤuſch hervor, welches man Verpraſſeln zu nennen pflegt. Durch Schwefelſaͤure und uͤberhaupt durch ſolche Saͤuren, welche eine ſtaͤrkere Verwandſchaft zum Natrum, als die eigen— thuͤmliche Kochſalzſaͤure haben, wird es zerlegt, und die Kochſalzſaͤure ausgeſchieden, ferner wird es durch Kali, Kalk und mehrere Melloxide, vorzuͤglich aber durch Bleyoxide zerlegt, und die Auflöfungen des Bleyes und Silbers werden dadurch niedergeſchlagen. Mit Salpeterfäure verbunden, trägt es dazu bey, die ſonſt in dieſer Saͤure unaufloͤßlichen Metalle als Platina und Gold auftoͤßlich zu machen.

*

N

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Nuces Been s. Behen. Beennüsse. Guilandina Moringa s. Hyperanthera Moringa Vahlii. Arbor in Or lente et India orien- tali frequens.

Semina oleosa, triquetr: a, cinerea, magni-

tudine seminibus nucis avellanae lere similia.

uglandes e Wallnüsse. Juglans regia. Arbor apud nos ‚aulta. .

Nuces RR:

Nuces moschatae.

Myristica moschata.

Nuclei oleosi, subrotundi, ponderosi, ex- tus einerei, intus vero ex fusco rubentes,, odoris fragrantissimi. *

Muskatennüsse.

Nuces Been s. Behen. Beennuͤſſe. Guilandina Moringa s. Hyperanthera Moringa Vahlli. Abb. Blakw. t. 386. Ein im Mor⸗

genlande, und in Oſtindien haͤufig wachſender Baum.

Es ſind oͤlige, dreyeckige Saamen von grauer Farbe, ſie ſind ſo groß wie die Haſelnuͤſſe 181).

Nuces Juglandes immaturae. Unreife

Wallnuͤſſe. 5 Juglans regia, Abb. Blakw. t. 247. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 82. N. 384. Ein Baum welcher in unſern Gegenden rar pflanzt wird 182).

Nuces moschatae. Wuskatennüſſe.

Myristica moschata. Abb. S. S. 89. a Es ſiud oͤlige, rundliche, ſchwere, aͤuſerlich graue, innerlich braunroͤthliche Nuͤſſe, von ſehr

angenehmem Geruche 183). Nuces

181) Die Beennuͤſſe liegen in Huͤlſen, welche oft 14 Fuß lang find, und wenn fie von dieſen geſondert wor⸗

den find, find fie noch mit einer aſchgrauen, zerbrechlichen, und dann mit einer dünnen, weiſſen und

ſchwammigen Haut umkleidet. Die Beennuͤſſe enthalten £

4 eines gelblichweiſſen, geruch⸗ und geſchmacloſen in der Kälte ger

rinnbaren Oels, welches nicht ch ranzig wird.

182) Auswendig ſind dieſe uͤberallbekannten Steinfruͤchte mit einer lebhaft gruͤnen duͤnnen Schaale um⸗

kleidet, unter welcher der in einer harten holzigen Schaale eingeſchloſſene oͤlige, mit einem gelben Haͤutchen umkleidete Kern liegt. Um dieſe Nuͤſſe aufzubewahren, werden ſie im Juny, wenn ſie noch leicht mit einem ſpitzigen hoͤlzernen Inſtrumente koͤnnen durch ſtochen werden, gelammlet und an Faͤ⸗

den gereiht, getrocknet, oder mit Zucker eingemacht. 5

1839 Gute und zum Arzeneygebrauche taugliche Muskatennuͤſſe muͤſſen eine lebhafte hellbraune Farbe haben,

und im Waſſer ſchnell zu Boden ſinken. Mit einer heiffen Nadel geſtochen, laſſen fie gewoͤhnlich ein Troͤpfchen gelbes Oel hervorquellen; wenn fie durchſchnitten werden, zeigen fie eine durchaus gleiche 5 Dichtigkeit, und eine marmorirte gelb und roſenrothe Flaͤche. Die von Wuͤrmern durchſtochenen, leich—

ten, leicht zerbrechlichen Muskatennuͤſſe, welche im Handel unter dem Namen Romben vorkommen, ſind verwerflich. Bey

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Nuces vomicae. Krähenaugen. Nuces Vomicae. Kraͤhenaugen. Strychnos Nux vomica. Arbor Zeylanica et Strychnos Nux vomica. Abb. Blak w. t. 395. Malabarica, Handb. d. Ph. Bot, Bl. 12. N. 81. Ein Nuclei subrotundi, compręssi, tenaces, vil- Baum, welcher fih in Malabar lis ex cinereo argenteis splendentibus obsiti, und Zeylon findet. saporis summe amari. Runde, plartgedruͤckte (mehrentheilg ı Nuo

zaͤhe Kerne, welche mit (feinen) aſchgrau⸗ſilber⸗ farben glaͤnzenden Haͤrchen beſetzt ſind, von ſehr bitterem Geſchmacke.

*

Oleum Cajeput. Cajeputöhl. Oleum Cajeput. Cajeputoͤhl.

Melaleuca Leucadendron. Arbor Indiae ori. Melaleuca Leucadendron. Abb. Zorn t. 30). entalis, in Malabaria et insula Banda Ein in Oſtindien, Malabar und der frequens. Inſel Banda h aͤufig wachſen der Oleum aethereum & agrans, flavescens, Baum.

pellucidum, ex foliis destillatum ; plerumque Dieſes aͤtheriſche, angenehm riechende Del, hat

colore viridi conspicuum. eine gelbliche Farbe, ift durchſichtig, und wird aus 5 . den Blaͤttern (der angegebenen Pflanze) deſtillirt,

zuweilen koͤmmt es auch grün gefärbt vor 184).

N 2 1 Oleum

*

Bey der chemiſchen Berleaung der Muskatennũſſe finden ſich folgende Beſtandtheile: Aetheriſches Oel 5

Ausgepreßtes fettes Oel 3

Durch Weingeiſt A ichbarer oͤlig harziger Stoff 4.

Waͤßriges Extrakt 4.

1840 Einige Naturforſcher behaupten, daß das Cajeputoͤl nicht allein aus den Blättern des angegebenen Baumes, ſondern auch aus einigen Abarten der Cardamomen (Amomum cardamomum rotun- dum et medium) bereitet wuͤrde.

Ehedeſſen bezogen die 58 1 dieſes Oel von der Inſel Banda, jezt erhalten wir es von den Englaͤndern. 5

Urſpruͤnglich iſt dieſes Oel gelb, allein wir erhalten es groͤſtentheils gruͤn, entweder durch den Transport in kupfernen Flaſchen, oder durch ein zugeſetztes Harz gefaͤrbt.

Es ſollte kein Cajeputoͤl, ohne vorher rectificirt zu ſeyn, in den Apotheken vorraͤthig chatten, und das grüne als verwerflich betrachtet werden. \

Oft erhält man anſtatt des Cajeputöls eine Miſchung aus Kampfer in Rösmarinöl geloͤſt. Dieſe Verfaͤlſchung entdekt man, wenn man ein Stuͤck Zucker mit dieſem Artikel traͤnkt, und es dann in Waſſer loͤſt, wo ſich dann der Kampher in Flocken ausſcheidet.

*

100

Oleum de Cedro. Cedrobhl.

Citri Medicae varietas.

Oleum aethereum fragrans, subflavescens, ex sacculis oleosis corticis fructus maturi, encheirisi pure mechanica, collectum.

FR a Oleum Olivarum. Olivenöhl, Baumöhl. Olea Europaea. Arbor Europae meridionalis. Oleum unguinosum subviride, ex fructibus fere maturis expressum, odoris, dum recens est, plane expers.

Oleum Ricini. ‚Ricinusöhl. Ricinus communis var. seminibus minoribus. 5 Planta annua Indiae occidentalis. Oleum unguinosum subflavum, e semini- bus expressum.

185) Das weſentliche Oel der Zitronen, welches unter dem Namen Oleum oder Essentia di Cedro zu uns gebracht, und wahrſcheinlich ſowohl durch Auspreſſen als auch Deſtillation erhalten wird.

Oleum de Cedro. Cedrooͤhl. Eine Abart des Citronenbaumes.

Ein wohlriechendes, aͤtheriſches Oel, es hat eine blaßgelbe Farbe, und wird aus den Oel⸗ behaͤltniſſen der Schaale dieſer ucht, nachdem ſie vollkommen reif geworden, durch einfache me⸗ chaniſche Behandlung gewonnen 185).

Oleum Olivarum. Olivenoͤhl, Baumoͤhl. Olea Europaea. Abb. Blakw. t. 199. Ein im ſuͤdlichen Europa einheimiſcher

Baum.

Ein fettes, gelbliches, aus den faſt reifen Fruͤchten gepreßtes Oel. Wenn es friſch iſt, hat es faſt gar keinen Geruch.

Oleum Rieini. Rieinusoͤhl.

Ricinus communis. Die Spielart mit kleinen Saamen. Abb. Blakw. t. 148. Eine jaͤh⸗ rige, weſtindiſche Pflanze.

Ein gelbes, fettes Oel, welches aus den

Saamen gepreſſt wird 186). Oliba-

Das

durch Aufreiſſen der kleinen Oelblaͤschen auf der Oberflaͤche der Schaalen und nachheriges Preſſen der⸗ ſelben erhaltene iſt gelber, als das durch Deſtillation gewonnene, und enthaͤlt etwas Harz. 5 | 7 Die Saamen, aus welchen dieſes Oel erhalten wird, und welches ein jeder Apotheker ſelbſt bereiten ſollte, ſind aͤuſerlich mit einer ſchwarz und grau marmorirten duͤnnen zerbrechlichen Schaale umgeben, unter welcher ein feines glatt anzufuͤhlendes Haͤutchen, und in dieſem der zweytheilige oͤlige Kern

liegt. und halb ſo breit.

Die Geſtalt der Saamen iſt eyfoͤrmig, auf beyden Seiten etwas gedruͤckt, etwa 4 Zoll lang, Sehr bemerkbar enthalten dieſe Saamen einen eigenen ſcharfen Stoff, der, wenn

er auch nicht in dem Oele derſelben vorzüglich zu ſuchen iſt, ſich doch n minen und zu

ſeiner Wirkſamkeit viel beytraͤgt.

Durchs Auspreſſen dieſer Saamen, bey einer Temperatur, welche die des ſtedenden Waſſers nicht uͤberſteigt, erhält man gewöhnlich die Haͤlfte Oel, von butterartiger Conſiſtenz, von blaßgelber Farbe

und eigenem ſuͤßlich ekelhaften Geruche und Gefhmade. a N

101

Olibanum s. Thus. Weihrauch. Olibanum s. Thus. Weihrauch.

Juniperus Lycia? et Funiperus thurifera? Juniperus Lycia? und Juniperus thurifera?

| Arbores orientales. Beydes orientaliſche Baͤume.

Resina subdiaphana, ex albido lutescens, Ein halbdurchſichtiges, weißgelbliches Harz,

quae, leniter tosta, odorem spargit frag- welches beym langſamen Verbrennen einen an⸗ rantem. genehmen Geruch verbreitet 187).

Opium. Mohnsaft. | Opium. Mohnſaft.

Papaver somniferum. In Oriente et praeser- Papaver soniniferum. Abb. Blakw. t. 482.

tim in Persia cultum. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 45. N. 236. Wird

Succus lacteus, ex pericarpiis maturis vul- im Orient und vorzüglich in Perfien neratis ellluens, et dein in massam nigri- gebaut. h

cantem gummeo-resinosam, odoris summe Es iſt der, aus den aufgeritzten reifenden Saa⸗

narcotici, induratus. 0 menkapſeln fließende Milchſaft, welcher ſich nach⸗

her zu einer ſchwaͤrzlichen, gummi⸗harzigen Maſſe

verdickt, von ſehr ſtark betaͤubendem Geruche 188).

Opo-

187) Der Urſprung des Weihrauchs iſt noch ziemlich unbekannt; wir erhalten ihn groͤſtentheils aus Aras _ bien uͤber Cairo, von wo aus er nach Marſeille, und von da nach ganz Europa verſendet wird.

Es beſteht dieſes Gummiharz aus theils kleinen, theils groͤſſern Koͤrnern, welche weißgelblich, und wie mit einem mehligen Staube bedeckt ſind. Zwiſchen den Zaͤhnen laͤſt er ſich leicht zerreiben, wird aber nach und nach im Munde weich, und faͤrbt den Speichel milchig. Der Geſchmack iſt bitter

ö und balfamiſch⸗ der Geruch unbedeutend. An eine Lichtflamme gehalten, brennt der Weihrauch mit einer rothen Flamme, und Erzeugung einer bedeutenden Menge Rußes.“

Weingeiſt loͤſt 3 3 davon auf, und giebt nach dem Verdampfen ein angenehmer, als der Weih-

rauch, riechendes gelbes Harz. $ Waſſer loͤſt hoͤchſtens 1 davon auf, färbt ſich milchig, und verliert feine Durchſichtigkeit.

Der Weihrauch ſcheint außer der harzigen und gummigen Subſtanz noch eine der Chemie bis jezt entgangene eigenthuͤmliche Subſtanz zu enthalten.

1880 Den Mohnſaft erhalten wir gewöhnlich in platten, unten gleichen, oben convexen Se: die hoͤchſtens 2 Pfund ſchwer ſind. Mehrentheils ſind ſie in Blaͤtter eingewickelt, und mit dem Saamen, einer Art Rauerampfer (Rumex) beſtreut. Man ſchaͤtzt das Opium am mehreſten, welches aus der Gegend

von Theben in Aegypten koͤmmt.

Ich zweifle, ob alles Opium aus der Species des Mohns, welchen wir gewoͤhnlich Schlafmohn (Papa- ver somnisferum) nennen, erhalten wird, und glaube vielmehr, daß der orientaliſche Mohn (Papaver orientale) mit glatten Saamenkapſeln, rauhen einblumigen Staͤmmen und gefiederten ſaͤgefoͤrmig gezaͤhn⸗ ten Blaͤttern ebenfalls viel Opium liefert. Wenigſtens fand ich an dieſer Pflanze, da wo nur die geringſte

Verwundung war, mehrere Grane Opium ausgetreten, und zu einer ſchwarzbraunen Maſſe erhaͤrtet. Auch

102

Opopanax. Panaxgummi. Mil | Opopanax. Panaxgummi.

Pastinaca Opopanax. Planta biennis Euro- Pastinaca Opopanax. Abb. Regnault Botan. pae meridionalis et Orientis. t. 422. Eine zweyjährige, in dem Gummi -resina subfusca granulata, tactu ſuͤdlichen Theile von Europa und im subpinguis, fragilis, saporis amari subnau- Drient wachſende Pflanze. seosi, odore aromatico, ad odorem radicis Ein förnigeg, braͤunliches Gummiharz, welches Levistici accedens, Ä fi) etwas fett anfühlt, und zerbrechlich iſt, ber

Geſchmack deſſelben iſt eckelhaft⸗bitter, der Ge⸗ ruch gewuͤrzhaft, und der e e Gad. levistiei) ähnlich 189). /

Ova gallinacea. Hunereyer. Ova gallinacea. Hünereyer.

Phasianus Gallus domesticus. ‚Phasianus Gallus domesticus.

Oxa-

Auch dieſes unentbehrliche Arzeneymittel iſt der Verfaͤlſchung ſehr unterworfen, die gewoͤhnlichſten

Verfaͤlſchungen aber ſind nur Mengungen, und daher leicht zu entdecken. Arabiſches Gummi, Lakrizen⸗

Saft, Aloe, und Eiſenfarbe habe ich wenigſtens zu einer Zeit, wo das ie in einem fehr hohen Preiſe war, gefunden,

Gutes Opium erkennt man durch das Auſere Anſehen, wenn es ohne alle Unreinigkeiten, trocken,

feſt, nicht zu ſchwer, zaͤhe, aber doch ſchnell zu biegen, zerbrechlich, im Bruche glaͤnzend, und vorzuͤglich von gleichfoͤrmigem Gewebe iſt. Die Farbe darf nicht gar zu dunkel, ſondern ſchoͤn braun ſeyn, der Geſchmack ſcharf und bitter, der Geruch eigenthuͤmlich betäubend. An einer Lichtflamme muß es ſich entzuͤnden, und wie die mehrſten Gummiharze fortbrennen.

Bey der chemiſchen Zerlegung des Mohnſafts zeigt ſich nach Bucholze's Erfahrung der Deſtillation von 500 Gran Opium mit Waſſer, keine Spur eines weſentlichen Oels, ob gleich das daruͤber abſtra⸗ hirte Waſſer ſehr geruchvoll iſt; der Ruͤckſtand noch vollkommen mit Waſſer ausgezogen, lieferte 350 Gran bruchtrockenes waͤßriges Extrakt. Weingeiſt zog aus dem Ruͤckſtande 45 Gran einer Subſtanz aus, welche ſich aber nicht vollkommen wie Harz verhielt. Das beſte Auflöfungsmittel des Opiums

bleibt demnach immer der Wein.

189) Wir erhalten dieſes ſehr entbehrlich Arzeneymittel aus der Levante, und zwar unter zweyerley Geſtalt: erſtens als Opopanax in Koͤrnern, (Gummi opopanacis in Granis) und zweytens als Opopanax in Maſſen (Opopanax in Massis). Die erſtere Sorte iſt beſſer als die e welche ſchmieriger, dunkler, und zwar ſtark, aber ſehr W riecht.

Es enthält dieſe Subſtanz etwas weſentliches Oel, viel harzige, und Fanz gummige Beſtandtheile.

103

Oxalium s. Sal Acetosellae. Sauerkleesalz. Oxalium s. Sal Acetosellae. Sauer-

Oralis Acetosella et Rumex Acetosa. Plan- kleeſalz. tae perennes Germaniae. Oxalis Acetosella und Rumex Acetosa. Abb. Sal nativum, ex succo eryställisatum; con- von erfterer, Blakw. t. 308. Handb. d. Ph. stans ex Acido proprio vegetabili, ex parte Bot. Bl. 29. N. 166. von letzt. Blakw. t. 250. Kali juncto. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 37. N. 203. Bey de

0

Petroleum. s. Oleum Petrae. sSteinöhl. Petroleum s. Oleum Petrae. Steinoͤhl.

Pflanzen finden ſich in Deutſchland

und find ausdauernd.

Ein natuͤrliches, aus dem Safte kryſtalliſirtes Salz, welches aus einer eigenthuͤmlichen Pflan⸗ zenſaͤure, die einestheils an Kali gebunden iſt, beſteht 190). | |

Bitumen liquidum, oleum aethereum refe- ‚Ein fluͤſſiges Erdharz, welches in Geſtalt ei⸗ rens, flavum aut rubescens, plerumque e nes gelben oder rothen aͤtheriſchen Oels, meh— saxorum fissuris stillans; in oleis solubile, rentheils aus Felſenritzen flieſt. Mit Oelen ver⸗ nequaquam vero in spiritu vini. Ex Italia bindet es ſich, keineswegs aber mit dem Wein⸗ et Gallia advehitur. geiſte. Es wird aus Italien und Frankreich zu

uns gebracht 191).

Piper

190) Dieſes uͤberſaure eigenthuͤmliche Pflanzenſalz wird aus mehrern ſauerſchmeckenden Pflanzen erhalten,

191)

und in mehrern Gegenden in Europa bereitet. Das vorzuͤglichſte Salz dieſer Art liefert die Schweiz, und das Wuͤrtembergiſche Amt Tuttlingen, dieſes iſt vollkommen weiß, in rhomboidaliſchen Blaͤttern kry⸗ ſtalliſirt, und enthält mehr Säure, als das in Thüringen bereitete. Es ſcheint als Arzeneymittel gaͤnzlich entbehrt werden zu koͤnnen, indem die Weinſteinſaͤure gewiß in jeder Hinſicht zweckmaͤßiger iſt.

Es kommen mehrere Sorten des Petroleums im Handel vor, das beſte, von weißer, hoͤchſtens gelblicher Farbe, wird Bergnaphta (Naphta petrolei) genannt. Sie iſt ſehr leicht, und nach Behauptung eini⸗ ger, die leichteſte tropfbare Sluͤſſigkeit; einige Tropfen auf Papier gegoſſen, verdampfen augenblicklich,

ohne einen bemerkbaren Flecken zu hinterlaſſen; eben wegen feiner Fluͤchtigkeit entzündet es ſich ſchon

in einer ziemlichen Entfernung von einer Lichtflamme, und brennt fuͤr ſich mit Erzeugung einer bedeu—

tenden Menge Ruſſes fort. Dieſe Naphta erhalten wir aus Perſien, fie iſt felten, und ſehr theuer.

Eine zweyte Sorte, welche gewoͤhnlich in den Apotheken vorraͤthig gehalten wird, iſt das rothe Steinol, (Oleum petrae rubrum) welches bereits oben beſchrieben worden, dieſes wird ſehr oft mit Terpen⸗

tinbl verfaͤlſcht. Dieſe Verfaͤlſchung wird leicht durch Weingeiſt entdect, in welchem ſich aͤchtes Steinoͤl.

nicht aufloͤſt.

*

104

*

Piper album. Weifser Pfeffer. Piper album. Weiſſer Pfeffer. Piper nigrum. Frutex Indiae orientalis. Piper nigrum. Abb. Blakw. t. 348. Ein Nuclei fructus maturi acres, cortice acri- o ſt ind iſches S trauchgewaͤchs. ore antea detrito. Es ſind die reifen, ſcharfen Fruchtkoͤrner, von f welchen die ſchaͤrfere Oberhaut abgeſchaͤlt wor⸗ den iſt 192). Plumbum. Bley. Plumbum. Bley.

Metallum ex albo caerulescens, ductile, Ein blaͤulich⸗weiſſes, dehnbares, weiches Me⸗ molle, via sicca Oxygenium facile attra- tall, welches auf dem (ſogenannten) trocknen hens, et, Acido acetico nuptum, sapore sub- Wege den Sauerſtoff leicht anzieht, und mit der dulei praeditum. Eſſigſaͤure verbunden, einen ſüzlichen ee

ö bemerken laͤſt 280 . Poma 192) Der weiße Pfeffer ſoll, nach allen Beſchreibungen der Naturforſcher, von keiner andern Pflanze, als von

der, von welcher der gewoͤhnliche ſchwarze Pfeffer gewonnen wird, herſtammen. Wenn dieſes iſt, ſo

iſt es am wahrſcheinlichſten, daß der weiße Pfeffer die ganz reife Pfefferfrucht iſt, welche von ihrem

199)

Oberhaͤutchen, durch mechaniſche Vorrichtung befreyt worden iſt, allein man unterſuche eine große Menge ſchwarzen Pfeffer, und man wird nie einen Kern von ſolcher Weiſſe, wie der eigentlich weiſſe Pfeffer, darunter finden, es iſt daher wahrſcheinlich, daß der weiſſe Pfeffer, ſo wie der lange Pfeffer (Piper longum) Spielarten der eigentlichen Pfefferpflanze ſind.

Schwarzer Pfeffer macht den theurern weiſſen ganz entbehrlich, das Wirkſame deſſelben liegt in dem harzigen mit Weingeiſt ausziehbaren 88 welcher des angewandten Pfeffers betraͤgt.

Durch Destillation mit Waſſer erhaͤlt man zs gelbes, mildes, wie Pfeffer riechendes aͤtheriſches Oel.

Das Bley ie eines der leichtfluͤſſigſten Metalle, indem es ſchon 900 540° Fahrn. ſchmilzt. Seine

eigenthuͤmliche Schwere betraͤgt 1130. Nach dem Reiben hat es einen eigenthuͤmlichen Geruch, und einen beſondern metalliſchen Geſchmack, und faͤrbt ſowohl auf weiſſe Gegenſtaͤnde, als auch an den Haͤnden gerieben, betraͤchtlich ab? es zeigt weder Elaſticitaͤt noch Klang, und ‚glänzt ſtark auf 1 friſchen Schnitte, dieſen Glanz verliert es aber bald an feuchter Luft.

Setzt man das Bley einem hohen Grade von Hitze aus, ſo verwandelt es ſich ſehr bald u. in einen grauen Kalk, (Cinis Saturni) laͤſt man dieſen Feuersgrad eine laͤngere Zeit auf den Bleykalk wirken, ſo wird ſeine graue Farbe in eine gelbe umgeaͤndert, und unter dieſer Form nennt man ihn Bleygelb oder Maſtikot (Cerussa oitrina). Wird das Feuer ſtaͤrker und laͤnger fortgeſetzt, fo erhält man ohn⸗ gefaͤhr nach Verlauf von 3 Tagen einen rothen Bleykalk, von welchem ſchon oben unter dem Namen

Mennig (Minium) die Rede geweſen iſt. Bey noch länger fortgeſetztem Feuer geht das Bley in einen halbverglaſten Zuſtand Über, und Böker, wird es zu einem gelben vollkommenen Glaſe. Vitrum Saturn.)

Bley

ee I 5

Poma Aurantiorum immatura. Unreife Poma Aurantiorum immatura. Unreife

Pomeranzen. Pʒʒomeranzen. Crus Aurantium. Qttrus Aurantium. * Fructus immaturi virides. Die unreifen, grünen Fruͤchte 194). Poma Citri. Citronen. Poma Citri. Citronen. Citrus Medica. 5 Citrus Medica. Abb. Blakw. t. 361. 195). Poma acidula. Säuerliche Aepfel. Poma acidula. Saͤuerliche Aepfel.

% Pyrus Malus. Arbor Europae, in Hortis culta. Pqrus Malus. Abb. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 70. A. 6 N. 338. Ein Europaͤiſcher in Gaͤrten häufig gezogener Baum 196).

. N Radix

I r a

Bley verbindet ſich mit allen bekannten Säuren, und fest mit dieſen entweder leicht aufloͤßliche ſuͤßliche, oder ſchwer aufloͤßliche geſchmackloſe Mittelſalze zuſammen, aus welchen es durch Kali, Na⸗ trum, Ammoniak, Erden, als ein weiſſer Niederſchlag getrennt werden kann. 1 6

Hidrotionſaͤure, oder das geſchwefelte Waſſerſtoffgas, ſchlaͤgt das Bley aus ſeinen Aufloͤſungen mit einer ſchwarzen Farbe nieder, welches ſelbſt bey der kleinſten Menge bemerkbar iſt, und deswegen als Mittel gebraucht wird, den Bleygehalt in Fluͤſſigkeiten zu entdecken.

Oele loͤſen, ſo wie die Laugenſalze und Seifen, das Bley, und lieber und in groͤſſerer Maſſe die Bleykalke auf. Schwefel, Phosphor und Metalle, Platina und Kobold ausgenommen, verbinden ſich leichter oder ſchwerer damit. 1940 Gewoͤhnlich erhalten wir die unreifen Pomeranzenfruͤchtchen aus Italien. Sie haben gewoͤhnlich die Groͤſſe einer Erbſe, kommen aber auch fo groß, wie eine Kirſche, und oft noch groͤſſer vor. Ihre Farbe iſt aͤuſerlich ſchwarzbraun, faſt ſchwarz, innerlich ſind ſie heller; ihre Haͤrte iſt ſehr betraͤchtlich, ihr Ge⸗ ruch iſt angenehm und gewuͤrzhaft, beſonders wenn fie gepuͤlbert werden, der Geſchmack iſt bitter ges wuͤrzhaft, hintendrein ſuͤßlich.

Bey der Deſtillation mit Waſſer liefern fie etwa 288 weſentliches Oel.

Waſſer zieht 4 eines angenehmen bitterlichen Extrakts aus, fo loͤſt auch der Weingeiſt eben ſo viel davon auf. Das beſte Mittel, deſſen man ſich zum 1 der wirkſamſten Theile dieſer unreifen Fruͤchte bedient, iſt ein guter geiſtvoller Wein.

1950 Der Baum, welcher uns die Zitronen liefert, wird vorzuͤglich in Italien und andern ſüdlichen pro- vinzen von Europa gezogen; er iſt immer gruͤnend, und eine der ſchoͤnſten Zierden unſerer Gärten.

. Die Benutzung der Zitronen iſt ſehr mannigfaltig. In den Apotheken iſt das in der aͤuſern Schaale enthaltene weſentliche Oel, und die eigenthuͤmliche Saͤure gebraͤuchlich, und wird zu vielen Medicamenten verwendet. $

196) Die Aepfel enthalten eine eigenthuͤmliche Saͤure, (Acidum . oder malicum) Schleim und O etwas

106

Radix Althaeae.

Eibischwurz, Althee- wurzel. %: Althaea oficinalis.

Radix perennis, alba, seriptorii, multa mucilagine replela.

er assilie calami

Radix Angelicae. Hizdiköbüreh Angelica Archangelica. Planta biennis Nor-

wegiae et Lapponiae, in hor tis culta. Radix fragans, fibrosa, capite oblongo

crasso, extus ex flavo rubens, in superficie-

bus segmentorum transversorum alba, ma- culis numerosis flavis, oleo aethereo reple-

Radix Angelicae.

Radix Althacae. Eibiſchwurz Fennel

wurzel. Althaea ofheinalis, - S. S. 9280 ra Eine ausdauernde Wurzel, fie ift weiß, von der Dicke einer S 78 Ben viel Schleim.

I:

Angeln Angelica Archangelica, Abb. Blakw. t. 496. Eine zweyjaͤhrige in Norwegen un 85 Lappland einheimiſche Pflanze. Die angenehm (und ſtark) riechende, fasrige mit einem laͤnglichen Kopfe verſehene Wurzel; aͤuſerlich hat fie eine gelbroͤthliche Farbe, die

tis, punctata. 4 Oberflaͤche der £ Querdurchſchnitte iſt weiß, mit 5 vielen gelblichen Flecken, welche weſentliches Oel ente gleichſam punktirt 197). Radix Ari. Aronswurzel. | Radix Ari. Aronswurzel. Arum maculatum. Planta perennis Germa- rum maculatum. Abb. Blakw. t. 228. Handb.

d. Ph. Bot. Bl. 80. N. 577. Eine aus-

dauernde deutſche Pflanze.

Eine knollige, rundliche weiſſe Wurzel von der Gr oͤſſe eines Drittel Zolles, friſch hat ſie einen ſehr ſcharfen Geſchmack, getrocknet aber iſt ſie faſt aller Schaͤrfe werte des, und bloß mehlig 198) - 5

niae.

Radix tuberosa subrotunda, alba, crassitie partis tertiae pollicis. Recens sapore acer- rimo praedita est, siccatla autem, acredine fere orbata, farinosa fit.

N Radix

etwas Zucker; ſie werden daher in den Apotheken zur Zubereitung mehrerer Medicamente verwendet. Die Borsdoͤrfer Aepfel verdienen den Vorzug. Die Saͤure wird felten ausgeſchieden und von Aerz⸗ ten benutzt.

297) Dieſe Wurzel kann beym Einſammlen ſehr leicht mit der Waldangelika (Angelica sylv.) berwechſelt werden, welche bey weitem weniger Kräfte beſitzt; fie iſt nicht fo groß, wie die achte Angelikwurzel, hat duͤnnere Faſern und eine dunklere Farbe. a Ä

Bey der chemiſchen Zerlegung dieſer Wurzel findet ſich eine bedeutende Menge, etwa 128. 188

weſentliches, ganz den Geruch der Angelika beſitzendes hellgelbes Oel; 4 harziges und oft die Hälfte waͤßriges Extrakt. Alle drey Zubereitungen ſind wirkſame Mittel. ha

298) Dieſe Wurzel gehört nicht zu den ausgeſuchten Arzeneymitteln, well fie beym Trocknen 150 sg aͤnzli

107

Radix Aristolochiae FAIRE REN Runde. Radix Aristolochiae rotundae. Runde

* Osterluceywurzel. 1 | Oſterluceywurzel.

Aristolochia rotunda. Planta perennis Euro- Aristolochia rotunda. Abb. Blakw. t. 256. pae meridionalis. Hlandb. d. Ph. Bot. Bl. 80 N. 375. Eine Radix tuberosa, subglobosa, pönderosa; ausdauernde, Suͤdeur 0 p ä i ſche

crassilie pollicis, saporis amaro acris. Pflanze.

Die Wurzel iſt knollig, kugelfoͤrmig, ſchwer, | a hat die Dicke eines Zolles, der Geſchmack der⸗ K ſeldben iſt ſcharf. bitter. f

Radix Armoraciae s. Raphani rusticani. Radix Armoraciae s. Raphani rusticani.

Mleerrettig. Meerrettig. Cochlearia Armoracia. Planta perennis pa- Cocſflearia Armoracia. Abb. Eine aus dau⸗ 1 lustris Europae australioris, apud nos culta. ernde Suͤdeuropaͤiſche Sumpfpflan⸗ Radix cylindrica, albida, succulenta, prin- ze, welche bey uns mit Fleiß gezogen

eipio volatile peracri turgida. . wird. 11 1155 f 5 4 Die zilindriſche weißliche, ſaftige mit einem : ſehr ſcharfen flüchtigen. Stoffe BEHOBEN? 0 Sa Wurzel 199). i

Radix Arnicae. Hohlverleihwurzel. Radix Arnicae. Wohlberleihwurzel.

Arnica montana. Arnica montana. S. S. 44. Radix subamara, subacris, intense ſusca. Eine etwas bittere, ſcharfe, dunkelbraune | k Wurzel 200). f O 2 N Radix

ganzlich verliert. Soll fie aber doch in den Apotheken vorraͤthig gehalten werden, fo iſt es nothiven- dig, daß fie gegen den Herbſt zu ausgegraben, und im Keller in trockenem Sande verwahrt werde. Man puͤlvert dann allemal ſo viel, als man auf eine Woche braucht, nachdem man ſie vorher in dünne Scheiben geſchnitten, und gelinde getrocknet hat. Es findet ſich auch in manchen Apotheken noch ein altes Praͤparat (Faecula ari) 105 dieſer Wurzel, welches aber nichts anderes als ein gewoͤhnliches Kraftmehl oder Staͤrke iſt. 1990 Der Meerrettig wird groͤſtentheils in ſeinem friſchen Zuſtande aufbewahrt, indem er bey dem Trock⸗ nen alle fluͤchtigen und wirkſamen Theile verliert. Das in dem Meerrettig enthaltene weſentliche Oel, geht bey der Deſtillation mit Waſſer über; iſt von gelber Farbe, und ſchwerer als Waſſer, es hat vollkommen den Geruch und Geſchmack des Meerrettgis, und beträgt etwa 385. Man kann den Meerrettig in Ermanglung des Loöffelkrautes (Cochlearia ollic.) zur Bereitung des Löffelfraut geiſtes (Spirit. cohlear) anwenden. 200) Sie iſt etwa fo ſtark, wie eine dünne Schreibfeder, und etwas gerieft, Auferlih ſchwarzbraun, inner⸗

lich

„*

108

Radix Asari. Asarum Europaeum. maniae.

Haselwurz. Planta perennis Ger-

Radix fibrosa, ex einereo fusca, saporis

amaro-acris nauseosi, et odoris subaro-

walici.

Radix Bardanae. Alettenwurzel. Arctium Lappa. Planta biennis, ubique obvia, Radix ramosa, levis, spongiosa, extus nigricans, intus alba, saporis ex acri sub-

dulcis.. >

Radix Belladonnae. Belladonnauumzel.

Atropa Belladonna.

Radix sublignosa, ramosa, geniculata, ex

cinereo flavescens..

Radix Asari. Hafelwurg Asarum Europaeum. Abb. Blakw. Handb. da Ph. Bot. Bl. 58. N. 205. ausdauernde, deutſche Pflanze. Die fasrige, graubraune, ſcharf⸗ bitter und eckelhaft ſchmeckende, gewüͤrzhaft ren Wur⸗ zel * J. \

t. 383. Eine

Radix Bardanae. Klettenwurzel

Arttium Lappa. Abb. Blakw. t. 17. Eine zweyjaͤhrige uͤbe ral vortommende Pflanze.

Die Wurzel iſt aͤſtig, leicht, ſchwammig, aͤu⸗ ſerlich ſchwaͤrzlich, innen weiß, und hat einen ſchaͤrflichen etwas ſuͤſſen Geſchmack.

Radix Belladonnae. Belladonnawurzel. Atropæ Belladonna. S. S. 62. f Eine etwas holzige, aͤſtige in knieartige Kruͤm⸗

mungen ſich ET graugelbe Wurzel 202). Radıx.

lich ſchmutzig weiß, auf einer Seite mit vielen langen dünnen Faſern beſetzt, und hat einen ekelhaf⸗

ten Geruch. Beym Pülvern erzeugt fie ſehr ſtarkes Nießen.

Ob dieſe Wurzel wirkſamer als die

Bluͤthen dieſer Pflanze fen, iſt eine noch nicht entſchiedene Frage, ich glaube aber, a ſte, wenn die Blumen der Arnike friſch ſind, neben dieſen ſehr entbehrlich ſeyn moͤgte.

201) Ehedeſſen war die Haſelwurzel dasjenige Mittel, welches anſtatt der Ipecacuanha, um Erbrechen und Stuhlgang zu erregen, häufig verordnet wurde, gegenwärtig aber. if fie faſt völlig auſer Gebrauch

gekommen.

Wenn dieſe Wurzel ihre vollkommenſte Wirkung haben ſoll, ſo muß ſie im Geähjahre oder im Herbſte geſammlet, im Luftzuge getrocknet, une in . zu verſchließenden Gefäßen. aufbewahrt

werden.

ſitzendes Oel.

Sie liefert bey der Deſtillation mit Waſſer ſehr wenig, vollig den Geruch der ound be⸗

Das daraus bereitete Extrakt iſt überflüffig, weil die Wurzel ſchon in kleinen Gaben heftig wirkt. 202) Da man das Kraut der Belladonna als ein wirkſames Arzeneymittel hier aufgenommen hat, ſo ſehe

ich nicht ein, zu welchem Zwecke man auch die unkraͤftigere Wurzel hier aufzeichnete.

Soll ſie jedoch

in den Apotheken vorraͤthig gehalten werden, ſo muß man ſie im Fruͤhjahre einſammlen, im Luftzuge trocknen, und in wohlverſchloſſenen Glasgefaͤßen aufbewahren.

104

Radix Bryoniae. Gichtrübenwurzel, Zaun- Radix Bryoniae. Gichtruͤbenwurzel, Zaun⸗

rübenwurzel. ruͤbenwurzel. Bryonia- alba s. Bryonia dioica Jacquini. Bryonia alla oder Bryonia dioica Jacquini. Planta perennis Gernaniae. Abb. von erſterer Handb. d. Ph. Bot. Bl. 83.

127 a "IE Radix fusiformis, praegrandis, alba, quae, „—ö»ÜͤÜ 1 striac. 1.199. Eine ausdauernde

in taleolas transversas dissecta, annulis sibi b

invicem incumbentibus, et radiis, conspicua var tſche Pflan ze. a 0 est. Sapore gaudet amaro - acri. Eine groſſe, ſpindelfoͤrmige, weiſſe Wurzel,

* welche, in Querſtuͤcke geſchnitten, wechſelsweiſe Ringe und Strahlen zeigt. Der Geſchmack iſt bitterlich ſcharf 203).

. Radix Calami. Kalmuswur Zel. Radix Calami. Kalmuswurzel.

Acorus Calamus. Planta perenmis palustris Acorus Calamus. Abb. Blakw. t. 466. Handb. Germaniae. d. Ph. Bot. Bl. 27. N. 155. Eine ausdau⸗ Radix amara-aromatica, geniculata, spon- ernde deutſche Sumpfpflanze.

giosa, erassitie pollicari, extus rubens, intus Eine bittere, gewuͤrzhafte Wurzel, ſie iſt knie⸗

alba. foͤrmig gebogen (gegliedert) ſchwammig, von der

Dicke eines Daumens, aͤuſerlich roͤthlich und innen weiß 204).

5 | * 2030) Die Wurzel wird im Herbſte, wenn das Kraut faſt gänzlich verwelkt iſt, ausgegraben, entweder in d Scheiben geſchnitten, und im Luftzuge, oder beſſer in einer mäßig warmen Stube getrocknet, oder im. | Keller in friſchem Sande, wie eine jede andere ruͤbenartige Wurzel aufbewahrt. Im friſchen Zuſtande beſitzt fie eine ziemliche Menge ſcharfen Stoff, welcher aber beym Trock⸗ nen gänzlich: verlohren zu gehen ſcheint. 1

Radix

204) Die Wurzel des Kalmus muß nach Abgang des Eiſes, hoͤchſtens bis in der Mitte des Mays ge: ſammlet, geſchaͤlt, der Laͤnge nach zerſchnitten, etwas ſchnell in einem nicht gar zu ſtark erhitzten Zim⸗ mer getrocknet, und in gut zu verſchlieſſenden Gefaͤßen aufbewahrt werden.

Die Kalmus wurzel iſt gewiß ein ſolches deutſches Arzeneymittel, welches wie viele andere, meh⸗ rere auslaͤndiſche theure, bey weitem weniger wirkſame, um ſo mehr gaͤnzlich entbehrlich machen koͤnnte, da fie ſehr häufig in Weihern und ſtehendem Waſſer überhaupt angetroffen wird.

Durch Deſtillation mit Waſſer erhaͤlt man aus 20 Pfund gut getrockneter Wurzel, 2 Unzen gelb⸗

braunes, ganz wie Kalmus ſchmeckendes weſentliches Oel.

Weingeiſt zieht 4 harziges und Waſſer 3 gummiges Extrakt aus.

110

N

Radix Caricis arenariae s. Graminis rubri. Radix Carieis arenariae s. Graminis rubri.

Grosse Graswurzel.

Carex arenaria. Gramen perenne, in areno-

sis Germaniae frequens.

Radix repens, articulata, extus rubens,

intus alba, odoris terebinthinei.

*

Radix Carlinae s. Cardopatiae. Eberwurz. Carlina acaulis. Planta perennis alpestris Germaniae et Helvetiae, in Sudetibus montibus frequens. Radix ramosa, crassitie pollieis, extus

fusea, intus pallida, saporis peramari, 257 et odoris subaromatici, nauseosi.

Groſſe Gras wurzel. N

Carex ES Abb. ode d. Ph.Bot. Bl. 85. Ein ausdauerndes Gras, AN in fandigen Gegenden Deutſchlanbs häufig waͤchſt.

Eine kriechende, gegliederte, aͤuſerlich rothe, innerlich weiſſe Wurzel, welche einen terpentin⸗

artigen Geruch beſitzt 205).

Radix Carlinae s. Cardopatiae. Eberwurz. Carlina.acaulis, Abb. Blakw. t. 552. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 73. N. 347. Eine deut⸗ ſche Alpenpflau e, welche auch in der Schweiz und auf dem Rieſenge— N buͤrge haͤufig waͤchſt. |

Dieſe Wurzel iſt aͤſtig, Daumensdicke, aus⸗ wendig braungelb, innen hellgelb, ſie hat einen ſcharfen, bittern Geſchmack und en 1

Ceigenebänglichen) gewuͤrzhaften Geruch 206).

Hadi

200 Die aͤchte Riedgraswurzel kommt gewoͤhnlich von der 2 Dicke Ane ſchwachen Schreibfeder vor, iſt ohne Nebenaͤſte, und ſehr zaͤhe, ihr eigentlicher Wohnort iſt der ſogenannte Flugſand, welchem gleichſam

die Natur dieſe Pflanze zur Befeſtigung gegeben hat. Der Geſchmack dieſer Wurzel iſt angenehm ſuͤßlich balſamiſch, zuletzt etwas bitter.

Sie beſteht aus Gliedern von 1 bis 14 1 Zoll Laͤnge. Vor meh⸗

rern Jahren wurde fie als ein Surrogat der theuren Sarſeparille (Smilax Sarsaparilla) in der Arzeneykunde eingefuͤhrt, nachdem ſie ſchon lange von Gewinnſuͤchtigen Apothekern dafuͤr in der Re⸗ ceptur gegeben worden war, und es iſt nicht zu ee daß ſie die e an Wee

uͤbertrift.

Mit Waſſer deſtillirt, liefert ſie ein Wee geruchvolles weft, und ka 5 fehe

großen Portionen etwas weſentliches Oel. Mit Huͤlfe des Waſſers liefert fie 4

ihres Gewichts Extrakt, und Weingeist licht

i Harz aus

derſelben; gewoͤhnlich wird dieſe Wurzel aber nur unter Species zum Tranke verordnet.

2060

Dieſe Wurzel verdiente wegen der wirkſamen Theile, welche ſie beſitzt, die Aufmerkſamkeit der Aerzte

ganz beſonders. Sie enthält ein ſehr durchdringend riechendes und hoͤchſt gewuͤrzhaft ſchmeckendes we⸗ ſentliches Oel, welches man bey der Deſtillation mit Waſſer erhaͤlt.

Der Auszug mit Waſſer liefert nach dem Verdampfen 3 haſt ſchmeckendes Extrakt, und mit Huͤlfe des Weingeiſtes &

3 wäßriges, bitter eigenthümich gewuͤrz⸗ e Stoff.

111

*

Radix Caryophyllatae. Nelkenwurz. Radix Caryophyllatae. Nelkenwurz.

eum urbanum. Planta perennis frequens. Geum urbanum. Abb. Blakw. t. 255. Handb- Radix fibrosa, fusca, intus rubens, quae d. Ph. Bot. Bl. 54. N. 253. Eine ausdau⸗ recens odorem Caryophyllorum aromatico- ernde häufig vorkommende Pflanze. rum quodammodo spirat. 5 Die Wurzel iſt fasrig, braun, innen roͤthlich, 3 * und hat im friſchen Zuſtande einen den Gewuͤrz⸗

nelken ähnlichen Geruch 207).

. Radix Chinae s. Chinae ponderosae. Radix Chinae s. Chinae ponderosae.

‚Chinawurzel. 1 | Chinawurzel.

Smilax China. _Frutex Indiae orientalis, in Smilax China. Abb. Blakw. t. 433. Handb. imperio Chinensi frequens. d. Ph. Bot. Bl. 86. N.399. Ein oſtindi⸗ Radix lignosa, subfusca, nodosa, magna, diſches Strauchgewaͤchs, welches

submucilaginea, subdulcis. vioorzuͤglich im chineſiſchen Reiche

Ha waͤch ſt.

Die Wurzel iſt holzig, braͤunlich, knotig, ziem⸗

lich groß, ſchleimig und etwas ſuͤß 208).

- | N Radix

207) Als eine ausdauernde Pflanze ift es am zweckmaͤßigſten, ihre Wurzel im Fruͤhjahre zu graben; um ri ihre Kräfte in hoͤchſtmoͤglichem Maße beyzubehalten, muß man fie fo fehnell als moͤglich, aber doch nicht an einem zu warmen Orte, trocknen, und dann in wohlverſtopften Glasgefaͤßen aufbewahren. Die Nelkenwurzel enthaͤlt etwas, wie wohl ſehr wenig, weſentliches Oel, welches ich bemerkte, indem ich ein Pfund getrocknete Wurzel, einer Deſtillation mit Waſſer unterwarf. Ich erhielt zwar feine wiegbare Menge weſentlichen Oels, das Deftillat aber roch ſehr kraͤftig, und es zeigten ſich auch einige kleine Oeltropfen auf der Oberflaͤche deſſelben. Der waͤßrige duͤnne Aufguß giebt mit Eiſenaufloͤſungen einen dunkelbioletten Wee wel⸗ cher eine geringe Menge adſtringirenden Stoff anzeigt. An waͤßrigem Extrakt liefert die Wurzel 4, an geiſtigem z der angewendeten Menge. Den kraͤftigſten Auszug erhaͤlt man, wenn man 3 Unzen dieſer Wurzel mit 12 Unzen Wein und 5 Unzen Weingeiſt infundirt, ein Mittel, welches viele theure auslaͤndiſche Arzeneyen, wenn nicht uͤbertreffen, doch ihnen den Rang ſtreitig machen würde.

208) Die Chinawurzel, welche wir ſelten in dem Zuſtande ene in welchem wir ſie wenigſtens als ein ' unſchaͤdliches Arzeneymittel benutzen koͤnnten, gehoͤrt zu den altern, und erhielt ihren Ruf vorzüglich durch den Gebrauch, welchen die Aerzte mit gutem Erfolge in der Gicht wollten gemacht haben. s

Die chemiſche Zerlegung dieſer Wurzel rechtfertigt die Meynung derjenigen, welche fie im Arze⸗

neyvorrathe für ganz uͤberfluͤſſig halten. a Waſſer uͤber dieſelbe abgezogen, liefert ein Deſtillat, welches den faden Geruch der Chinawurzel angenommen hat, aber weder eine aͤtheriſche, noch narkotiſche, noch ſcharfe Subſtanz Wahrnehmen laͤſt. Der

112

Radix Cichorei. Cichorienwurzel. Cichoreum Intybus. Planta biennis Germa- niae, frequenter culta. Radix ramosa, subflava, crassitie pollicis, lactescens, saporis amaricantis.

Radix Columbo. Columbowurzel. Planta nondum satis cognita, forte Bryoniae ; in Africa prope Mozambique crescens. Radix lignosa, lutea, extus subfusca, intus ex viridi lutea, in taleolas transversim secta, saporis amaro-aromatici. Aflfertur ex insula Ceilon,

Der Ruͤckſtand ferner mit Waſſer ausgekocht, liefert etwa A

Radix Cichorei. Cichorienmurgel. nf eee Abb. Blakw. t. 177. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 72. N. 346. Eine zwey jährige deutſche pflanze, wel⸗ che auch haͤufig gebaut wird. Die Wurzel iſt aͤſtig, hellgelb, von der Dicke eines Zolls, enthaͤlt einen milchichen Saft, und der Geſckmack Arfeiben iſt Wee 209.

Radix Columbo: Eolumbonurzel, Eine noch nicht hinlaͤnglich bekannte Wurzel, vielleicht von einer Art Gichtruͤbe (Bryonia) welche in Afri⸗ ka bey Mo zambik waͤchſt. f

Es iſt eine holzige, gelbe, zuſerlich bräunliche, innerlich gruͤngelbe, in Querſtuͤcke geſchnittene, (ſehr) bittere, gewuͤrzhafte Wurzel.

von der Inſel Zeylon zu uns gebracht 210). Radix

Ertraktipſtoff von tene Fatbe

ſchleimigem zuſammenziehenden Geſchmacke und ekelhaftem Geruche. | Weingeiſt liefert z eines braͤunlichen Harzes, welches faſt gar keinen Geruch beſitzt. Man unterſcheidet deutlich bey der Chinawurzel eine feſte, ſchwere, mehr harzige, und eine leichte

ſchwammige, gleichſam mehlartige Wurzel;

dieſe letztere iſt groͤſtentheils von Würmern zernagt, und

ich habe ſchon Stuͤcke darunter gefunden, welche mit Silberglättpulber, no weil dieſes ſchwer if, theils weil es die Farbe der Chinawurzel hat, ausgefüllt waren.

209)

Die wilde, groͤſtentheils an den Wegen wachſende Wurzel, von auſſen braͤunlicher, innen weißer Far⸗

be, von der Starke eines kleinen Fingers, ſehr bitterem Geſchmacke und wenigem angenehmen gewuͤrz⸗ haften Geruche, iſt der ſtaͤrkern mehr waͤßrige Zeile haue ee Wurzel bey weitem

vorzuziehen.

2100 2

*

Diefe fehr wirkſame Wurzel wird oft mit der Gichtrübe verfaͤlſcht, welche man in Scheiben geſchnit⸗

ten, und mit einem Auszuge der Aloe e und der man mit Saftgrͤͤn, die der aͤchten hin

liche Farbe gegeben hat.

Die chemiſche Zerlegung zeigt keine Spur eines weſentliches Oels. Waſſer zieht 3 eines ſehr bittern ſchleimigen Extrakts aus. WETTE 2 Weingeiſt liefert eben ſo viel harziges Extrakt.

Sie wird

Radix Contrajervae. Giftwurzel. Radix Contrajervae. Giftwurzel. Dorstenia Houstoni. Planta perennis Peru- Dorstenia Houstoni. Abb. Houston Phil. viana. Transact. V. 37. F. 2. Eine ausdau⸗

Radix fibrosa, capitulo oblongo tenui, ex- Rate PEERRIEDITRE Prager. tus rufa, intus alba, saporis aromatici sub- Eine fasrige, mit einem laͤnglichrunden dünnen adstringentis, et odoris aromatici. Obertheile verſehene Wurzel. Aeuſerlich iſt die

Farbe derſelben braunroͤthlich, innen weiß, ihr Geſchmack iſt gewuͤrzhaft, etwas zuſammenzie⸗ hend, und auch der Geruch iſt gewuͤrzhaft 211).

Radix Curcumae. Gelbwurz. Radix Curcumae. Gelbwurz. Amomum Curcuma Jacquini. Planta peren- Amomum Curcuma Jacquini. Abb. Blakw. t. nis Indiae orientalis. 396. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 1. N. 4. Eine

Radix oblonga, rugosa, ponderosa, extus ausdauernde, oſtindiſche Pflanze. lutea, intus intense flava, saporis amaro- Dieſe Wurzel iſt laͤnglich, runzlich und ſchwer, aromatici. aͤuſerlich blaßgelb, innerlich hochgelb, und hat ei⸗ | nen bittern, gewuͤrzhaften Geſchmack 212).

Radix Dauci. Möhre, Mohrrübe. Radix Dauci. Moͤhre, Mohrrübe.

Daucus Carota, var. sativa. Planta biennis Daucus Carota, var. sativa. Abb. Btakw. t.

Germaniae, in hortis culta. 546. Eine jweyiährige, deutſche

| Pflanze, welche in den Gärten gezo— gen wird.

Radix g . Die

211) Ein voͤllig entbehrliches Mittel, welches oft ſo kraftlos zu uns gebracht wird, daß wir nie mit Sicher⸗ heit etwas uͤber deſſen Wirkung zu ſagen im Stande ſind.

2212 Die Curcumawurzel wird mehr zum technischen, als zum mediciniſchen Gebrauche angewendet, es iſt aber dafuͤr zu halten, daß fie nicht unwuͤrkſam ſeyn moͤgte. 5 Mit Waſſer einer Deſtillation unterworfen, liefert fie 28s weſentliches gewuͤrzhaftriechendes und ſchmeckendes weſentliches Oel von gelber Farbe. Waſſer zieht 4 eines braungelben ſtark färbenden Extrakts aus, und Weingeiſt zieht 3, oft auch 3 Harz von hellgelber Farbe aus.

Die Curcumawurzel iſt ein vortreffliches Entdeckungsmittel der Laugenſalze, indem dadurch ihre gelbe Farbe in eine dunkelbraune umgeaͤndert wird.

g Y

114 ——

Radix fusiformis ,. vel flava, vel ex flavo Die Wurzel iſt fpindelförmig, entweder gel, rubens, succo dulci repleta. boder roͤchlichgelb, und enthaͤlt einen ſuͤßen Saft 213). > l 33

Radix Dictamni albi s. Fraxinellae. Radix Dictamni albi s. Fraxinellae. Weisse Diptamwurzel. Wieiſſe Diptamwurzel. 45 albus. Planta perennis in monto- Dictammus albus. Abb. Blakw. t. 75. Handb.

sis Germaniae, praesertim meridionalis. d. Ph. Bot. Bl. 34. N. 19). Eine aus⸗

Cortex radicis albicans, sapore amaricante baue rn de, beſonders auf den mittaͤ⸗

subacri, et odore, si recens est, gravi prae-- gigen Gebuͤrgen Deutſchlands ein⸗ heimiſche Pflanze.

Die weißliche Ninde (oder das auſere) der a g Wurzel, ſie hat einen ſchaͤrflich⸗bitterlichen Ge⸗ fi ſchmack, und wenn ſie friſch iſt, einen. ſtarken fl Geruch EKadix Filicis. Farnkrautwurzel.. Radix Filicis. Farnkrautwurzel.

Polypodium Filix mas. In silvis. Germaniae: Polypodium Filix mas. Abb. Blakw. t. 325. requens. 8 Koͤmmt haͤufig in Deutſchlands Waͤl— Radix squamosa, magna, extus subfusca, dern vor.

intus pallida, sapore gaudens ex dulci sub- Eine ſchuppige, ziemlich groſſe, Suferlich bedum-

adstringente et dein subamaricante, alque: liche, innerlich weißgelbe Wurzel. Der Geſchmack

odore, si recens est, subnauseoso, derſelben iſt ſuͤßlich, etwas zuſammenziehend, i nach laͤngerm Kauen aber bitterlich, im friſchen

Zuſtande hat ſie einen widrigen Geruch 214).

| Radix

215) Dieſe Wurzel wird ſelten getrocknet in den. 1 e zum friſchen Gebrauche bewahrt man ſie am zweckmaͤß igſten im Keller auf. 1 a

214) Wenn dieſe laͤngſt . und aus einem gelaͤuterten Medicamenten-Vorrathe billig gänzlich zu verbannende Wurzel dennoch in den Apotheken aufbewahrt werden ſoll; ſo muß ſie im Fruͤhjahre oder Herbſte geſammlet, ſchnell getrocknet, und in wohl. verſchloſſenen Glaͤſern, weil ſonſt Inſekten ſich ihrer bemaͤchtigen, aufbewahrt werden.

Sie enthaͤlt etwas adſtringirenden Stoff, welcher Ku die Wirkung, welche fi fie als angeblich wurmtoͤdtendes Mittel haben fol, vorzuͤglich enthalten mag. Uebrigens iſt kein wirkſameres Praͤpa⸗

tat, als das Pulver derſelben bekannt.

Radix Foeniculi. Fenchelwurzel..

Anetium Foeniculum. Planta perennis Gal- a

liae meridionalis et Hawe in hortis

culta. Radicis ramosae rami biennes, albi, cras-

sitie digiti, sapore subdulci et odorefgrato,

praediti,

*

Radix Galangae. Galgantwurzel. Maranta Galanga 5. Alpinia Galanga Swartziüi. Planta perennis Indiae orientalis.

Radix nodosa, dura, erassitie digiti, extus ex fusco rubra, intus rubicunda ; saporis . acris et odoris aromatici.

Radix Gentianae rubrae. Rother Enzian. Gentiana lutea. Planta perennis alpina.

Radix

2150 2 Dieſe Wurzel verliert durch das Aufbewahren, die noch nach dem Trocknen etwa uͤbrig gebliebenen

115

Radix Foeniculi. Fenchelwurzel.

Anethum Foeniculum. Abb. Blakw. t. 288. Eine ausdauernde, im ſuͤdlichen Frankreich und der Schweiz einhei⸗ miſche Pflanze, welche auch in den Gaͤrten gezogen wird.

Die zweyfaͤhrigen Aeſte der zweyjaͤhrigen Wur⸗ zel; ſie ſind weiß, von der Dicke eines Fingers, haben einen ſuͤßlichen Geſchmack und angeneh⸗ men 5 215). 5

Radix Galangae. Galgantwurzel. Maranta Galanga s. Alpinia Galanga Sw artzii. Abb. Rumpf. Amb. V. T. 63. Eine aus⸗ dauernde oſtindiſche Pflanze. Dieſe Wurzel iſt knotig, hart und Fingersdick, aͤuſerlich rothbraun, innerlich roͤthlich, der Ge⸗

ſchmack derſelben iſt ſcharf, und der Geruch ge⸗ wuͤrzhaft 216).

Radix Gentianae rubrae. Rother Enzian. Gentiana lutea. Abb. Handb. d. Ph. Bot. Bl.

15. N. 98. Eine ausdauernde Alpen- pflanze.

P 2

Eine

wenigen wirkſamen Beſtandtheile gaͤnzlich, und nur ein wenig Pflanzenſchleim, und die holzigen Fa⸗ ſern bleiben zuruͤck; der Saame dieſer Pflanze iſt derjenige Theil derſelben, welcher alle andere Theile, welche von derſelben genommen werden, entbehrlich macht.

2160 Die Galgantwurzel, von welcher einige Arten, vorzuͤglich die große und kleine, im Handel vorkom—⸗ men, iſt ſehr wirkſam, wofür auch fihon der ſehr gewuͤrzhafte brennende Geſchmack, und der angenehme

gewuͤrzhafte Geruch ſprechen.

Bey der chemiſchen Zerlegung dieſer Wurzel findet ſich durch Deſtillation mit Waſſer, etwa —i_ eines gelben, ganz wie die Galgantwurzel riechenden milden aͤtheriſchen Oels.

108

Waſſer zieht E Extrakt aus, welches eine betraͤchtliche Menge adſtringirenden Stoff enthält, in« dem die Aufloͤſung des Eiſenvitriols dadurch ſchwarz niedergeſchlagen wird.

Weingeiſt nimmt ebenfalls & ſehr wirkſame Tinktur.

an refinöfem Extrakte aus dieſer Wurzel in ſich, und liefert elne

*

116

Radix crassitie pollicis et quod excurrit, Eine Daumensdicke auch wohl noch fättere extus ex rubro fusea, intus . sa- Wurzel; aͤuſerlich iſt ſie braunroth, innen pome⸗ poris intense amari. vanzenfarbig, der Geſchmack derſelben 9 ſehr

bitter 217).

Radix Graminis s. Gramiild albi. Quecken, Radix Graminis s. Graminis albi. Queden 7

Päden. Paͤden. Triticum repens. Gramen perenne, agros ob- Triticum repens. Abb. Blakw. t. 357. sidens. | 1 Radix tenuis, repens, articulata, alba, Eine dünne, kriechende, gegliederte, weiſſe, mit succo dulci repleta. einen ſuͤſſen uch angefuͤllte Wurzel 218).

Radix

217) Man hat ſich beym Einkauf dieſer Wurzel vor mehreren Verfaͤlſchungen derſelben zu huͤten; he: lich erhält man anftatt dieſer Wurzel, die von dem ſogenannten purpurrothen Enzian (Gentiana Purpurea). Die wahre Enzianwurzel iſt immer mit in einem um die Wurzel laufenden Ringe bezeichnet, und hat eine eigenthuͤmliche ſchleimige Bitterkeit.

Nach der Unterſuchung, welche ich uͤber die Beſtandtheile dieſer Wurzel anſtellte, ergab ſich, bag das Waſſer, welches mehreremalen uͤber die Enzian Wurzel zur Bereitung des Extrakts in einer Blaſe abgezogen worden war, wuͤrklich deutliche Spuren eines vorhandenen aͤtheriſchen Oels bemerken ließ. f

Waſſer zieht oft die Haͤlfte eines ſehr bittern, dunkelbraunen, de Extrakts aus, welches der wirkſamere Theil der Pflanze zu ſeyn ſcheint. N

Weingeiſt giebt, wenn man die Wurzel fo lange damit behandelt, bis fie dem Weingeiſte keine Farbe mehr mittheilt, 4 geiſtigen Auszug oder Harz, welches beym Verbrennen einen beer myrrhenaͤhnlichen Geruch verbreitet. l

2180 Getrocknet erſcheint dieſe Wurzel in der Dicke eines Strohhalms, und hat eine ſtrohgelbe Farbe. Man bemerkt, daß ſie im friſchen Zuſtande einen bey weitem weniger füßen, mehr grasartigen Ge ſchmack beſitzt, als wenn ſie getrocknet worden.

Gewöhnlich ſammlet man dieſe Wurzel im Fruͤhjahre, ehe fie von neuem icht trocknet fie ſchnell, reinigt ſie von den anklebenden kleinen Faͤſerchen, und bewahrt fie zum Gebrauche auf.

Man bemerkt auch, wenn man das waͤßrige Extrakt oder Queckenhonig (Mellago Graminis) aus dieſer Wurzel bereitet, daß getrocknete Wurzeln verhaͤltnißmaͤßig mehr, und ſuͤſſeres Extrakt lie⸗ fern. Hundert Pfund trockene Quecken liefern gewoͤhnlich 19 20 Extrakt, oder der Gehalt derſelben. iſt in dieſer Hinſicht 1 7.

Radix Helenii s. Enulae. Alantwurgel. Radix Helenii s. Enulae. Alantwurzel.

Ina Helenium, Planta perennis montana | Germaniae et Helvetiae.

- Radix carnosa, mucilaginea, crassitie pol- lieis, extus fusca, intus alba, saporis ex acri amaricantis, eee odoris subaroma- tici. g

117

Inula Helenium. Abb. Blakw. t. 475. Zorn t.475. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 76... N. 360. Eine ausdauernde Pflanze, welche man in Deutſchland 4 in der Schweiz findet.

Eine fleiſchige, ſchleimige Wurzel, von der

Dicke eines Daumens, (oder Zolles) aͤuſerlich iſt

ſie braͤunlich, innen weiß, der Geſchmack iſt ſcharf, etwas gewuͤrzhaft, der Geruch ekelhaft, und ebenfalls gewuͤrzhaft 219).

Radix Hellebori nigri. Schwarze Niese-

Radix Hellebori nigri. Schwarze Nieſe⸗ do,, Christwurz. | |

wurz, Chriſtwurz.

Helleborus niger. Abb. Blakw. t. 560. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 49. N. 253. Eine aus⸗ dauernde Alpenpflanze.

Die Wurzel iſt fasrig, hat einen rundlichen Kopf, welcher mit dickeren Faſern verſehen iſt, die aͤuſerlich ſchwarz, und innerlich weiß ſind, der Geſchmack derſelben iſt ſcharf bitterlich und ekelhaft 220).

Helleborus niger. Planta perennis alpina.

Radix fibrosa, capite subrotundo, fibrillis crassioribus extus nigris, intus albis, saporis acris subamari et nauseosi.

Radix

219) Da man die Alantwurzel in mehreren Gegenden Deutſchlands zum pharmaceutiſchen Gebrauche in den Gaͤrten baut, ſo mache ich hier die Bemerkung, daß dieſe der wildwachſenden an Wirkſamkeit ſehr weit nachſtehen muß. Man kann ſich durch die vergleichenden Reſultate, die man bey der Deſtillation bepder Wurzeln erhält, leicht von dieſer Behauptung überzeugen. Wildgewachſene Alant⸗ wurzeln geben s eines dicklichen in der Kälte leicht gerinnbaren aͤtheriſchen Oels. Waſſer zieht uͤber die Hälfte Extrakt aus dieſer Wurzel, und Weingeiſt 4 harzigen Stoff. 220) Die Pflanze, welche uns die ſchwarze Nieswurzel liefert, wird auch hin und wieder in Gaͤrten zur Zierde gepflanzt, als Handlungsartikel wird fie aus der Schweiz und aus Oeſterreich bezogen. 5 Bey der Deſtillation mit Waſſer liefert ſie kein weſentliches Oel, und das Deſtillat ſcheint ſehr unwirkſam zu ſeyn. Mit Waſſer ausgezogen, liefert fie 4 ie 4 tur aus. Sehr oft trift man anſtatt dieſer Wurzel andere ahnliche in den Apotheken an; fo z. B. die Wurzeln von der grünen Nieswurzel, (Helleborus viridis) von Fruͤlhingsadonis, (Adonis verna- lis) und von der europaͤiſchen Engelblume (Trollius europaeus).

Extrakt, und Weingeiſt zieht eine wirkſame harzige Tink⸗

28 ._ m

Radix Jalappae. alappenwurzel. Radix Jalappae. Jalappenwurzel.

Convolvulus Jalappa? Planta ben ennis re . Convolvulus Falappa? Abd. S. Regnault. Bot.

. ricae calidioris. Eine ausdauernde Pflanze im wär Radices ponderosae, compactae, rugosae, mern Amerika.

magnae, plerumque subrotuntae, vel integ- Es ſind ſchwere, dichte (etwas) runzlichte, groffe, rae, vel in taleolas dissectae, compositae ex mehrentheils runde, entweder ganze, oder in Jamellis concentricis, resinosis, fuscis, textu Scheiben geschnittene Wurzeln, welche aus fon» celluloso subfusco distinetis. Gaudent sa- zentriſchen, harzigen, dunkelbraunen, durch das pore et odore acri et nauseoso. hellbraune, zellige Gewebe unterſchieden werden⸗

den Ringen zuſammengeſetzt ſind; ſie haben einen ſcharfen und widrigen N und Ge⸗

ſchmack 221). Radix Ipecacuanhae. Hrechwurxel. Radix Ipecacuanhae. . Psychotria emetica. Planta perennis, in re- f Psychotria emetica. Eine ausdauernde gno Me xicano praesertim frequens. Pflanze, welche man hauptſaͤchlich i m Radix flexuosa, tenuis, annulis eminenti- Mexikaniſchen Reiche haͤufig antrift. bus inaequalibus numerosis conspicua. Con- Die Wurzel iſt biegſam, duͤnne, und mit vie⸗ stat ex epidermide cinerea, ex cortice albi- len ungleichen ringfoͤrmigen Erhabenheiten ums cante, fragili, amaro-acri et nauseoso, atque geben. Sie beftcht aus einem aſchgrauen Ober⸗ ex parte interiori lignea, 1 in- haͤutchen, einer weißlichen, zerbrechlichen, bitter⸗ sipida. lich⸗ſcharf und ekelhaft ſchmeckenden Rinde, und - einem holzigen, gelblichen, geſchmackloſen Theile. f 222). - 4 ö - * Radix

221) Es iſt noch nicht völlig entſchieden, von welcher Pflanze eigentlich unſere offieinelle, und ihrem Aeuſern nach, eben beſchriebene Jalappenwurzel herſtammt. Nach meiner Meinung ſcheint die im Handel baff kommende, von mehreren Pflanzen genommen zu ſeyn. Die naͤmliche, welche wir in ſchweren, gro— ſtentheils birnfoͤrmigen, ungetheilten Stuͤcken erhalten, iſt von Convolvulus ne und die leichtere in Scheiben geſchnittene von Mirabilis Jalappa. |

Wenn die Jalappenwurzel theuer ift, fo erhält man fie groͤſtentheils ihres harzigen Anthele, welcher auch einen vorzuͤglichen Handlungsartikel ausmacht, beraubt, oder mit andern Wurzeln, welche Aehn⸗ lichkeit damit haben, verfaͤlſcht.

Das beſte Pruͤfungsmittel der Wuͤrkſamkeit dieſer Wurzel, bleibt immer die Erforſchung ihres Harzgehalts, als des wirkſamſten er derfelben. - ;

Durch Weingeiſt muß ſich wenigſtens „5 vollkommen trockenes Harz ausziehen laſſen.

222) Von der Mexikaniſchen Brechwurzel kann die Mutterpflanze, wenigſtens nicht mit voͤlliger Gewißheit ange⸗

1

. 119

Radix Iridis Florentinae. Iris Hlorentina. Planta perennis Italiae; in

Violenwurzel.. Radix Iridis Florentinae. Violenwurzel. Iris Fiorentina. Abb. Blakw., T. 414. Handb. hortis culta. d. Ph. Bot. Bl. 4. N. 26. Eine ausdar⸗ Radix wiberosa, nodosa, ponderosa, com- Wu italieniſche Pflanze, 5 werde pacta, erassitie pollicis, post resectum corli- bey uns in den Garten gezogen wird cem alba, punctis subfuscis notata. Odore Eine knollige, knotige, ſchwere, dichte, zoll⸗ ad flores Violae odoratae accedente, et sa- ſtarke, nach dem Abſchaͤlen weiſſe, mit braunen pore amaricante subacri, praedita est.“ Punkten bezeichnete Wurzel, welche einen den 0 5 wohlriechenden Veilchen ähnlichen Geruch, und

einen bitterlich⸗ſcharfen Geſchmack beſitzt 223).

Radix Lapathi acuti. Grindwurzel. Radix Lapathi acuti. Grindwurzel. RNumex acutus. Planta perennis Germaniae. Numex acutus. Abb. Blakw. t. 491. Eine ad fossas frequens. deutſche, ausdauernde, an Gräben Radix ramosa, superne erassitie pollicari, (beſonbers) haufig anzutreffende

extus fusca, intus flavescens, saporis amaro-- Pflanze..

acris et subadstringentis.. Eine aͤſtige mehr als Zoll ſtarke, aͤuſerlich b braune, innerlich gelbe Wurzel, deren Geſchmack ſcharf-bitter und etwas zuſammenziehend iſt 224). Radix

angegeben werden. Die chemiſche Zerlegung zeigt auch nicht den kleinſten Antheil eines in dieſer Wurzel enthaltenen aͤtheriſchen Oeles; die wirkſamen Beſtandtheile liegen demnach, ſowohl in dem weinigen, als waͤßrigen Extrakte, von erſterem erhält man 4, von letzterem 3.

; 223) Die Violenwurzeln liefern bey der Deſtillation mit Waſſer ein veilchenartig riechendes Deſtillat; Oel aber konnte ich nie bemerken, doch iſt es moͤglich, daß bey der a . einer ſehr großer Portion dieſer Wurzel, auch ein weſentliches Oel zu erhalten iſt.

Sie enthaͤlt ferner einen ſehr ſcharf und brennend ſchmeckenden harzigen Stoff, welcher durch Weingeiſt ausziehbar iſt, und etwa 3 1 der angewendeten Wurzel beträgt. | Waſſer zieht 4 waͤßriges Extrakt aus. Man muß keine zu große Quantität dieſer Wurzel puͤl⸗ vern laſſern, weil fie mit der Zeit ihren angenehmen Geruch, der ubrigens ziemlich beſtaͤndig iſt, verliert.

} 224) Dieſe Wurzel enthält viel adſtringirenden Stoff, und dürfte, da fie fehr häufig in Deutſchland waͤchſt, f als ein gutes gerbendes Mittel empfohlen werden. Was ihre eigentlich medickniſchen Kraͤfte betrift, fo haben wir darüber noch keine fi ſchern Erfahrungen, fie wird auch wenig von unſern jetzigen Aerzten

verordnet.

120

Radix Levistici. Liebstökelwurzel. Ligusticum Levisticum. Planta perennis al- pina, in hortis medicis culta. Radix praelonga, carnosa, extus lutescens,

intus alba, saporis atque odoris acris aro- matici.

Radix Liquiritiae. Glycyrrhiza glabra. pae meridionalis.

Sülsholz.

Planta perennis Euro-

Giycyrrhiza echinata. Planta perennis Rus- siae meridionalis. Radix praelonga, cylindrica, lignea, cras- zitie pollicis, extus ex cinereo fusca, intus lutescens, saporis duleis, dein amaricantis.

Radix Liquiritiae.

Radix Levistici. Liebſtoͤkelwurzel. Ligusticum Levisticum. Abb. Blakw. t. 275. Eine ausdauernde Alpenpflanze, welche auch in Arzeneypflanzen⸗Gar⸗ ten gezogen wird. Eine lange, fleiſchige, aͤuſerlich gelbbraͤunliche, innerlich weiſſe Wurzel, deren Geruch und Ge— ſchmack ſcharf und gewuͤrzhaft iſt 223).

Suͤßholz.

Glycyrrhiza glabra. Abb. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 68. N. 529. Zorn t. 209. Blakw. t. 495. Eine ausdauernde Pflanze des ſuͤ d⸗ lichen Europas.

Glycyrrhiza echinata, Abb. Zorn. t. 350 Eine ausdauernde, im mittaͤgigen Theile von Rußland einheimiſche Pflanze.

Die Wurzel iſt ſehr king walzenfoͤrmig, bi zig / von der Dicke eines Daumens (oft mehr oft weniger dick,) aͤuſerlich grau⸗braun, innerlich gelblich der Geſchmack iſt anfaͤnglich 5 geht aber bey laͤngerem Kauen in einen bitterlichen

über. Deo). 3 Adlx

225) Gewoͤhnlich graͤbt man die Liebſtoͤckelwurzel, wenn fie drey oder vierjaͤhrig iſt aus, trocknet fie gelinde,

und verwahrt ſie in gut zu verſchließenden Gefaͤßen.

Sie gehoͤrt zu den ſehr wirkſamen deutſchen

Pflanzen, fuͤr welche Behauptung die Beſtandtheile, welche man bey ihrer chemiſchen Zerlegung findet,

ſprechen.

Ein Pfund gut getrocknete Wurzel liefert 14 Quentchen eines durchdringend riechenden,

ſcharf ſchmeckenden gelben aͤtheriſchen Oels, 4 geiſtiges und eben fo viel waͤßriges Extrakt.

2260

Das Suͤßholz erhalten wir groͤſtentheils aus Boͤhmen, aus dem Bambergiſchen und Nuͤrnbergiſchen wo es faſt als ein unausrottbares Unkraut, vorzuͤglich in ſandigen Feldern, wuchert. Es iſt gut, . man dasjenige erhalten kann, welches im Fruͤhjahre, ehe noch die neuen Blaͤtter erſcheinen, gegra— ben worden iſt, es iſt weit ſuͤßer, und nach dem Trocknen wird es bey weitem leichter in Pulver verwandelt. a Weſentliches Oel enthaͤlt die Suͤßholzwurzel gar nicht, Weingeiſt und Waſſer aber ziehen einen | beträchtlichen Antheil Extraktivſtoff aus. Das waͤßrige Extrakt iſt unter dem Namen Lakritzenſaft (Succus liquiritiae) bekannt. Das geiſtige Extrakt oder Harz deſſelben, welches ohngefaͤhr 3 be⸗ traͤgt, iſt nicht im Gebrauche. x

Radix Paeoniae.

Paeonia oficinalis.

Päonienwurzel,

Planta perennis alpina.

Radix tuberosa, tuberibus subrotundis, crassitie pollicis, extus ex rubro fuscis, intus albidis, sapore ex subamaro et subdulei mixto. n

Radix Pimpinellae albae. Weisse Pim-

- Dinellwurz. Pimpinella Saxifraga. mamiae,

Radix fibrosa, capite oblongo, crassitie digiti, extus subfusca , intus an, saporis acris, ungontis.

Radix Polygalae amarae. Bittere Kreuz- blumenwurzel.

Polygala amara. Planta perennis montana Germaniae et Galliae meridionalis.

Radix

Radix Paeoniae.

Planta perennis Ger-

121

Paͤonienwurzel. Paeonia officinalis. Abb. Blakw. t. 245. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 45. N. 242. Eine ausdau⸗ ernde Alpen pflanze. *

Die Wurzel iſt knollig, mit rundlichen dau⸗ mensdicken rothbraunen Knollen verſehen, welche innen weiß find, und einen aus Bitter und Süß gemiſchten Geſchmack beſitzen 227).

Radix Pimpinellae albae. Weiſſe Pim⸗

| pinellwurz. Pimpinella Saxifraga. Abb. Blakw. t. 492. Eine ausdauernde, deutſche Pflanze. Eine fasrige, fingersdicke, mit einem laͤngl'⸗ chen Kopfe verſehene, aͤuſerlich braͤunliche, innen

weiſſe Wurzel, ar einen ſcharfen Geſchmack beſitzt 228).

Radix Polygalae amarae. Bittere Kreuz: blumenwurzel.

Polygala amara. Abb. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 65. N. 317. Eine ausdauernde Pflanze des mittaͤgigen Deutſchlands und Frankreichs.

Eine

2270 Eine voͤllig zu entbehrende Wurzel, welche im friſchen Zuſtande zwar etwas ſcharfes 3 wirkſames zu beſitzen ſcheint, das aber mit dem Trocknen gaͤnzlich verlohren geht.

N Die chemiſche Zerlegung zeigt, daß wenig Extraktivſtoff, aber viel Staͤrkmehl in dieſer Wurzel

befindlich iſt. Ehedeſſen ſchied man dieſes letztere aus, und bewahrte es unter dem Namen Faecula

paeoniae auf.

1 2 ur 238) Diefe Wurzel wird wie alle die der ausdauernden Pflanzen im Fruͤhjahre, ehe noch die Blätter hervorſproſſen, gegraben, gelinde getrocknet, und in gut verwahrten Gefaͤßen aufbewahrt. Mit Waſſer deſtillirt, liefert dieſe Wurzel zwar ein ſehr kraͤftiges, den Geruch der Wurzel in

einem hohen Grade beſitzendes Deſtillat, aber nur wenig weſentliches Oel;

der wirkſamſte Beſtand⸗

theil findet ſich vorzuͤglich in dem harzigen Antheile, welcher ohngefaͤhr Is beträgt.

2

122

Radix fibrosa, fibrillis tenuibus subluteis, 8

intus albidis, saporis subamara - subdulcis.

Radix Polypodii. Engküfß. u

Filix in silvis Germa-

Polypodium vulgare. niae frequens. Radix dentato- articulata, tenax, extus fus-

ca, intus lutescens, saporis dulcis, subad-

d steingentis, >

Radix Pyrethri. Bertramwurzel. 0

Anthemis Pyrethrum. Planta perennis Asiae -et Africae, ad oras Maris mediterranei sponte crescens; nunc in Germania culta, Radix cylindrica, rugosa, gracilis, extus subfusca, intus albida, fibrillis rarioribus ob- sita, saporis peracris en odoris plane expers.

Ene fasrige, aus kleinen Faſern beſehende Wurzel, von aͤuſerlich gelber, innen weißlicher Farbe, und bitterlich füglichem Geſchmacke 229).

Radix Polypodii. Engelſüͤß. Polypodium vulgare. Abb. Blakw. t. 215. ein

in Deutſchlands Waͤldern bäufig

wachſendes Farrenkraut.

Eine gezaͤhnelte und gegliederte, sähe, aͤuſerlich

N

braune, innen gelbliche Wurzel, von füßem et⸗

was zuſammenziehenden Geſchmacke 230).

Radix Pyrethri. Bertramwurzel.

Anthemis Pyrethrum. Abb. Blakw. t. 209. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 2 N. 366. Eine

ausdauernde, aſiatiſche und afrika

niſche Pflanze, welche vorzuͤglich an den Kuͤſten des mittellaͤndiſchen Meeres freywillig waͤchſt, gegen⸗ waͤrtig aber in n geb gut wird.

Die Wurzel iſt N 1 ſchlank, aͤuſerlich braun, innerlich weis, hin und wieder mit Faſern beſetzt, der Geſchmack derſelben iſt ſehr ſcharf und brennend, und Geruch bemerkt man gar nicht an ihr.

Radix

2290) Die Wurzeln, welche auf Anhoͤhen an trocknen Orten wachſen, fi ind bey weitem kraͤftiger, als die,

welche in feuchten Gegenden geſammlet werden.

Sie ſind aus Unkunde der Sammler, der Verwechs⸗

lung mit der gemeinen Kreuzwurzel (Polygala vulgaris) ſehr haͤufig unterworfen, und an der Wurzel ſelbſt laͤſt ſich dieſe Verwechslung ſchwer auffinden, die bittere oder achte Kreußzwutzel zeich⸗

net ſich vorzuͤglich durch eyfoͤrmige Wurzelblaͤtter aus.

Gewoͤhnlich wird dieſe Wurzel in Subſtanz verordnet, daher muß fe fehr vorſichtig beym Trock⸗ nen behandelt werden, ob ſte gleich kein weſentliches Oel oder andere fluͤchtige Theile enthaͤlt. g

250) Fluͤchtige Theile enthaͤlt dieſe Wurzel gar nicht.

Ein Pfund liefert 5 Unze waͤßriges, und 2 Un⸗

zen 5 Quentchen geiſtiges Extrakt u meiner Erfahrung.

15 Radix Rhei. Rhabarber.

Species Rei, nondum certo . Planta

. perennis Chinensis. Segmenta magna radicis, ex occidenta- libus imperii Chinensis regionibus allata. Extus, resecto cortice, ex luteo aul croceo rubent, intus autem iisdem coloribus, et in- terdum etiam colore albido variegata, inve- niuntur. Salivam flavedine tingunt; sapore et odore specifico, plerisque nauseam mo- vente, gaudent.

Radix Rubiae. J. ürberröthe, Rubia tinctorum. mediae, frequenter culta. Radix repens, geniculata, ex ſusco rubra saporis adstringentis, subamari.

Planta perennis Europae

123 Radix Rhei. Rhabarber.

Von einer noch nicht ganz gewiß be ſtimmten Rhabarber Art. Eine aus— dauernde Pflanze in Ching.

Man bringt die groſſen Abſchnitte der Wurzel aus den weſtlichen. Provinzen des chineſiſchen Reichs. Sie ſind voͤllig von ihrer Rinde befteyt, aͤuſer⸗ lich gelblich ſafranfarben, etwas roͤthlich, inner⸗ lich haben fie auch faſt dieſelbe Farbe, und bis⸗ weilen findet man ſie mit weis gemaſert. Den Speichel faͤrbt ſie gelb, und hat einen eigenthuͤm⸗ lichen Geruch und Geſchmack, welcher den mehr ſten Menſchen eckelhaft iſt 231). ö

Radix Rubiae. Faͤrberroͤthe. Rubiatinctorum. Abb. Blakw. t. 326. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 6. N. 44. Eine ausdau⸗ ernde im mittaͤgigen Europa haͤufig kultivirte Pflanze.

Es iſt eine kriechende Wurzel, mit kniefoͤrmi⸗ gen Einbiegungen verſehen, von braunrother Farbe und bitterlich kuſammegendem Geſchma⸗ cke 232).

Q 2 Radix

251) Im Handel unterſcheidet man gewoͤhnlich vier Sorten Rhabarber, die Ruſſtſche, die Tuͤrkiſche, die Hſtindiſche, und gegenwaͤrtig die in verſchiedenen Provinzen Deutſchlands gebaute, wie man zum

Beyſpiel in der Pfalz und in Thüringen ganze Plantagen davon findet.

Die Ruſſiſche Rhabar⸗

ber, welche jezt ſelten vorkommt, iſt ohnſtreitig die beſte, indem fie in Rußland auf Veranſtaltung der Regierung von verpflichteten Perſonen mehreremalen ee und die ſchlechtern Sorten auf

der Stelle verbrannt werden.

Weingeiſt ſowohl als Waſſer loͤſen einen großen Theil der Rhabarber auf, RER dieſer Auszuͤge

aber wird verordnet, ſondern mehrentheils das Pulver derſelben.

Kalkerde.

+

Sie enthält auch etwas kleeſaure

252) Die Faͤrberrothewurzeln muͤſſen, nachdem die Pflanze einige Jahre alt iſt, im Fruͤhjahre geſammlet, gut ausgetrocknet, und in einem Orte, we her luftig iſt, aufbewahrt werden, weil fie auſerdem dem

Verderben ſehr unter vorſen ſind.

Sie

124

Radix Salep. Salepwurzel.

Orchides variae, imprimis Orchis Morio et

Orchis mascula. Planta perennis pratensis.

Radices oblongae, tuberosae, subdiapha- nae, ponderosae, ex subfusco cinereae, e toto mucilagineae. Praestant ex a Syria et ‚Persia allatae. | | .

Radix Saponariae. _Seifenkrautwurzel.

Saponaria officinalis.

Radix fibrosa, extus rubens, intus flaves-

cens, saporis subdulcis, dein amaricantis, subacris.

Radix Sarsaparillae. Sarsaparilwurzel.

Smilax Sarsaparilla. vicana, in Mexicana et Brasiliensi regioni-

bus frequens.

Radix

Planta perennis Ame-

Radix Salep. Salepwurzel.

Von verfhiedenen Orchispfle nen vorzuͤglich von Orchis Morio und Or-

chis mascula. Abb. von erſt. Handb. d. Ph Bot. Bl. 79. N. 351. von der zweyten Blakw. t. 52. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 79. N. 372. Dieſe Wurzeln ſind laͤnglich, tnollig halbdurch⸗ ſichtig, ziemlich ins Gewicht fallend, braͤunlich⸗ grau von Farbe, und beſtehen aus einem troce- nen Schleime. Denen, welche aus China, Sy⸗ rien und Perſien erhalten werden, giebt man den Vorzug 233).

Radix Saponariae. Seifenkrautwurzel. Saponaria olficinalis. Abb. S. S. 78. Eine aͤuſerlich roͤthliche, innen gelbliche, fas⸗ rige Wurzel, welche einen ſuͤßlichen, hintennach bitterlichen und ſcharfen Geſchmack beſitzt.

h \ Radix Sarsaparillae.. Sarſaparilwurzel. Smilax Sarsaparilla. Abb. Blakw. t. 395. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 86. N. 400. Eine ausdauernde, amerikaniſche Pflanze, welche vorzuͤglich in den Gegenden von Mexico und Braſilien haͤufig vorkoͤmmt. Die

Sie enthalten viel faͤrbenden Stoff, welcher durch Weingeiſt, Waſſer, Oele und Aether ausge⸗ zogen werden kann, und deſſen faͤrbende Eigenſchaft ſich ſelbſt auf die Knochen derjenigen Thiere er⸗

ſtreckt, welche damit genaͤhrt werden.

Aetheriſches Oel oder einen fluͤchtigen Stoff enthaͤlt der Krap oder die Sörberrzthe Wa Wohr

aber 2 durch Waſſer und 3

durch Weingeiſt ausziehbares Extrakt.

255) Die Salepwurzel beſteht, wie ſchon bemerkt, aus lauter Schleim, und ein Quentchen derſelben iſt ver⸗ moͤgend, ein Pfund Waſſer in einen ziemlich dicken, faſt breyartigen Schleim zu verwandeln. Mehrere Verſuche, welche man in verſchiedenen Gegenden Deutſchlands machte, um aus unfern- Orchisarten Salepwurzel zu gewinnen, fielen bis hierher noch ſehr unvollkommen aus, vielleicht daß unſer Klima weniger als die unrechte Behandlung und Zeit der Einſammlung zum Mißlingen der

Verſuche beygetragen hat.

—n 3 125

Radix repens, flexuosa, fragilis, farinacea, Die Wurzel iſt kriechend, biegſam, zerbrechlich,

erassitie calami scriptorii, subrugosa, extus enthält etwas mehlartiges, von der Dicke eines fusca, intus alba, saporis submucilaginei. Federkiels, und etwas runzlich, aͤuſerlich hat ſie

x BL | eine braune Farbe, innerlich iſt fie weiß, ihr Geſchmack iſt etwas ſchleimig 234).

Io

Radix Scillae. Meerzwiebelwurzel. Radix Scillae. Meerzwiebelwurzel.

Scilla maritima. Planta perennis, in oris Scilla maritima. Abb. Blakw. t. 191. Eine Maris mediterranei frequens. ausdauernde Pflanze, welche häufig Bulbus praegrandis, ponderosus, epider- an den Kuͤſten des mittellaͤndiſchen mide ex fusco rubente tunicatus. Squamae Meeres angetroffen wird. albidae recentes sueco mucilagineo peracri Eine ziemlich groffe, ſchwere, mit einer braun⸗ turgent; leni calore exsiccatae sapore per- rothen Oberhaut bedeckte Zwiebel. Die weiſſen, amaro praeditae sunt. friſchen Schuppentheile derfelben, find mit ei⸗

nem ſehr ſcharfen, ſchleimigen Safte angefuͤllt; bey gelinder Wärme getrocknet, erhält ſich in ihnen der ſehr bittere Geſchmack 235).

Radix in | Ceor auer wur el Radix Scorzonerae. Scorzonerwurzel.

Scorzonera Hispanica et Scorzonera humilis,. Scorxonera Hispanica und Scorzonera humilis.

Plantae perennes Europae meridionalis. Abb. von erſterer Blakw. t. 406. von letzterer

Handb. d. Ph. Bot. Bl. 71. N. 341. Aus

dauernde im ſuͤdlichen Europa ein-

5 de Radi heimiſche Pflanzen Die

254) Selten erhält man diefe Wurzel gut und unverfaͤlſcht, beſonders da fie lange Bu in einem hohen

Preiſe ſtand. Gewoͤhnlich kommen drey Sorten dieſer Wurzel im Handel vor, die erſte und beſte

Sorte wird runde Sarſaparille genannt, und kommt, in runde Ballen zuſammen gewickelt, zu uns;

die zweyte Sorte iſt die loſe Sarſaparille, es ſind gewoͤhnlich die ganzen Wurzeln mit dem Kopfe, den

Faſern, und mehreren nicht dazu gehoͤrigen Theilen. Die dritte Sorte iſt die lange Sarſaparille, ge⸗

woͤhnlich in Ellen- oder halb fo lange Buͤndel mit Papierſtriefen und Faden zuſammen gebunden, der aͤuſere Ring beſteht aus langen Wurzeln, in die Mitte iſt aller Abgang mit eingebunden.

Dieſe theure, faſt unwirkſame Wurzel iſt voͤllig zu entbehren.

235) Die ganzen Meerzwiebeln erhalten wir aus Spanien noch ziemlich friſch, und ſo, daß wir dieſelben in einem Treibhauſe leicht zum Bluͤhen bringen koͤnnen. Selten aber wird fie friſch von den Apothekern bezogen, man nimmt vielmehr lieber die ſchon getrocknete, oder vielmehr gebackene Meerzwiebel, (Scilla praeparata) welche in gleichſam hornartigen, zerbrechlichen, hellbraunen Stuͤcken zu uns ge⸗ bracht wird. Dieſe loͤſt re faſt gänzlich in Waſſer auf, und liefert auch mit Weingeiſt etwas harziges Extrakt. Das

126

Radix fusiſormis; subdulcis, intus alba, epidermide ſusca. i

/ Senegawurzel. Planta perennis Virginiae

Radix Senegae. Peolygala Senega. et Pensilvaniae. Radix superne nodosa, inferne in ramos incurvatos desinens, extus ex cinereo lutes- cens, intus alba, sapore acri pungente praedita.

Radix Serpentariae Virginianae. nische Schlangenwurzel.

Virgi- Aristolochia Serpentaria. - Virginiae. Radix fibrosa, ex viridi lutescens, fibris tenuissimis, inter se trioatis, odoris fragran- tis camphorati.

Planta perennis

Die Wurzel iſt ſpindelfoͤrmig, ſuͤßlich von Ges ſchmacke, ‚innen weis, aͤuſerlich mit einem dun⸗ kelbraunen Hberhäutchen bekleidet 236).

Radix Senegae. Senegawurzel. -

Polygala. Senega. Abb. Comm. Iit. Nor. T. 4. -

Eine ausdauernde Pflanze, welche

in Virginien und Penſilvanien zu Hauſe iſt.

Eine oberflächlich knotige Wurzel, welche nach unten zu in duͤnne, krumme Zweige auslaͤuft, aͤuſerlich iſt ſie mit einer gelben Haut uͤberzogen, inwendig aber iſt ſie weiß, der Geſchmack iſt hervorſtechend ſcharf 237). 5

Radix Serpentariae Virginianae. giniſche Schlangenwurzel.

Aristol Serpentaria. Abb. Happe Bot. Pharm. T. 10. Eine ausdauernde, v ir⸗ giniſche Pflanze. N Die Wurzel iſt fasrig und rät run von Farbe, und die kleinen Faſern ſi nd untereinander 7

verwickelt, der er if ſtark und kampferar⸗ tig 238).

Vir⸗

Radi

Das Pulver der Meerzwiebel i dasjenige Praͤparat, welches allen ers daraus Sotugiehen iſt. Beym Trocknen geht der füͤchtige ſcharfe Stoff, welchen die friſche Wurzel FOR enthält, gaͤnz⸗

lich verlohren.

2356) Dieſe Wurzeln find eine vortreffliche vegetabiliſche Nahrung, aber als Arzeneymittel ganz uͤberfluͤſſig.

257) Dieſes auslaͤndiſche Arzeneymittel hat feine Stelle in dem deutſchen Arzeneyvorrathe, der gemachten Bemerkung zu verdanken, daß ſie gegen Ki Er = der Siapperfälange Eu ſey. Sie

iſt ſehr entbehrlich.

2300 Dieſe aͤuſerſt bittere Wurzel iſt eines der belebteſen Arzeneymittel in unſern Tagen geworben, und es iſt auch nicht zu zweifeln, daß fie ſehr wirkſam ift, -

Nach der chemiſchen Unterſuchung, welche ich mit dieſer Wurzel vorgenommen habe, ergab ſich,

daß fie 25 eines ſehr gewuͤrzhaft riechenden, dem Enjeputöl een doch ſtaͤrker riechenden weſent⸗

W Oels, von orangengelber Farbe lieferte.

Wein;

Radix Taraxaci. Löwenzahnwurzel Leontodon Taraxacum,

Radix fibrosa, extus fusca, intus 105 sa- poris ex dulci amaricantis,

Radix Tormentillae. Zormentilkvurzel. Tormentilla erecta. Planta perennis -Gerina- 2 niae,

Radix nodosa, fhrilfis numerosis obsessa, extus ex rubro fusca, intus dilute rosea,

saporis peradtsringentis

Radix Valerianae minoris. Baldrian- wurzel. |

Valeriana oficinalis. Planta perennis Germa- niae, in montosis colligenda.

Radix fibrosa, capitulo oblongo, quodam- modo truncato, fibris subfuscis, tenuibus, hirtis, tenacibus, saporis amaro-acris et odo- ris gravis, subnauseosi.

Radix Taraxaci.

Radix Valerianae minoris.

127

Loͤwenzahnwurzel. Leontodon Taraxacum. Abb. S. S. 80.

Eine fasrige, aͤuſerlich braune, innerlich weiſſe Wurzel, welche einen bitterlich ſuͤßen Geſchmact beißt

Radix Tormentillae. Tormentillwurzel. Tormentilla erecta. Abb. Blakw. t. 558. Eine deutſche, aus dauernde Pflanze.

Die Wurzel iſt knotig, mit vielen kleinen Fa⸗ fern deſetzt, aͤuſerlich roͤthlich braun, innerlich weis, roͤthlich der Geſchmack ſehr nme ziehend 239).

Baldrian⸗ wurzel.

Valeriana oficinalis. Abb. Blakw. t. 271. Eine ausdauernde deutſche Pflanze, welche man in bergigen Gegenden zu ſammlen hat. f 2

Diefe Wurzel iſt fasrig, beſteht aus einem laͤnglichen, gleichſam abgeſtutzten Kopfe, mit bräuns lichen, duͤnnen, zaͤhen Faſern beſetzt, der Geſchmack iſt bitterlich⸗ſcharf, der Geruch ſtaͤrk und ange⸗

genehm 240). Radix

Weingeiſt zog 3 Harz aus, welches auf Kohlen geworfen einen angenehmen Geruch verbreitete. Waſſer lieferte 3 waͤßriges Extrakt, aus welchem ſich noch 76 Harz ausſcheiden ließ.

- 259) Dieſer Wurzel würde, wenn man mehrere Erfahrung über ihre arzeneylichen Kraͤfte machen wollte, manches auslaͤndiſche theure Mittel al machen müffen, fie enthält viel adſtringirenden Stoff, Wein

geiſt zieht 3 harziges und Waſſer 37

2 waͤßriges Extrakt aus.

240) Dieſe ſehr wuͤrkſame Wurzel muß im Fruͤhjahre vor dem Entwickeln der Blaͤtter an hohen tre denen Orten geſammlet, ſchnell an der Luft getrocknet, und in wohlverſtopften Stasgefäßen aufbewahrt werden. Bey der PURE mit Waſſer liefern die trockenen Wurzeln „I, aͤtheriſches Oel. i Weingeiſt zieht z Harz und Waſſer J Extrakt aus. ö

128

Radix Zedoariae. Zedbarwurgel. Kaempferia rotunda s. Bergii. Planta perennis Indiae orientalis. Radix aromatica, tuberosa, ponderosa, ex-

tus cinerea, intus subfusca, in segmenta vel rotunda vel longa dissecta; saporis acris amaricantis, odoris fragrantis subcamphorati.

1

Neiſser Ingber.

Planta perennis Indiae

Radix Zingiberis albi. Amomum Zingiber. orientalis.

Radix tuberosa, ice, compressa, ru- gosa, ponderosa, extus ex albo cinerea, in- tus-alba, saporis peracris, odoris aromatici,

Resina Guajaci nativa. Guajacum oficinale. Resina ex fusco virescens, subdiaphana, friabilis, saporis acris, quae prunis injecta odorem spargit haud ingratum,

Guajakharz,

Amomum Zedoaria

Radix Zedoariae. Zedoarwurzel.

Kaempferia rotunda s. Amomum Ledoaria Bergii Abb. Berl. Jahrb. d. Pharm. 1797. T. 4. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 1. N. 2. Eine ausdauernde oſtindiſche Pflanze.

Eine gewuͤrzhafte, knollige, ſchwere, aͤuſerlich graue (graubraune), innerlich braune, entweder in rundliche oder laͤngliche Stuͤcke geſchnittene

Wurzel, deren Geſchmack ſcharf und gewuͤrzhaft,

und deren Geruch ſtark und kampferartig iſt.

Radix Zingiberis albi. Weiſſer Ingber. Amomum Zingiber. Abb. Zorn t. 401. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 1. N. 35. Eine ausdau⸗ ernde oſtindiſche Pflanze.

Die Wurzel iſt knollig, gegliedert, aer gedruͤckt, runzlich und ins Gewicht fallend, aͤuſer⸗ lich weiß⸗grau, innerlich weiß, der Geſchmack iſt ſehr ſcharf, der Geruch gewuͤrzhaft 241).

Resina Guajaci nativa. Guajakharz. Guajacum officinale. Abb. S. S. 87.

Ein gruͤnlich⸗brannes, halbdurchſichtiges, leicht zerbrechliches Harz, bon ſcharfem Geſchmacke, welches, wenn es auf gluͤhende Kohlen geworfen wird, eben keinen unangenehmen Geruch ver⸗

breitet 242). f 1 Radix

2410 Der Ingber wird mehr in der Kuͤche als in der Apotheke gebraucht. Bey der Deftillation mit Waſſer erhalt man nach Beſchaffenheit des Alters, der Güte des Eins

ſammlens, der Behandlung, mehr oder weniger weſentliches Oel.

Gran eines gelblichen ſehr gewuͤrzhaften Oels.

Ich erhielt vr einem Pfunde 70

Weingeiſt nimmt groͤſtentheils 3 Harz in fih, und Waſſer liefert fac eben ſo viel Extrakt

242) Wenn wir auch wiſſen, von welcher Pflanze das Guajakharz geſammlet wird, ſo iſt uns doch die Art der Einſammlung ziemlich unbekannt; zwar verſichern mehrere Naturforſcher, es wuͤrde durch Einſchnitte, welche man in den Baum machte, gewonnen, indem es aus dieſen dann gleichſam ausſchwitzte.

Wir erhalten es groͤſtentheils aus Weſtindien, in ſehr grogen formloſen Stuͤcken, von auſſen brau⸗

ner, innen blaͤulicher Farbe.

Ueberm

129

Resina Pini s. communis. Gemeines Harz, Resina Pini s. communis. Gemeines Harz. 5

Pinus silvestris et Pinus Abies. - Pinus silvestris und Pinus Abies. Abb. Handb Resina aurantiaca, ex arbore exsudans et d. Ph, Bot. Bl. 85. N. 588. dein indurata. | Ein pomeranzenfarbenes aus dem Baume aus⸗ ö | flieſendes, und dann erhartendes Harz 243). Saecharum album. -Weisser Zucker. Saccharuin album. Weiſſer Zucker. Saccharum oſficinaruni. Gramen perenne pa- Saccharum oficinarum. Abb. Rumpf. Amb. lustre utriusque Indiae. 5 V. t. 74. Handb. d. Ph. Bot. Bl.5. N. 53. Principium proprium dulce, a mucilagine Eine ausdauernde, an feuchten Dr aliisque heterogeneis depuratione separatum ten wachſende Grasart beyder In⸗ et in formam Salis concreti redactum. dien.

Ein eigenartiger, füßer Stoff, welcher von ſeinen ſchleimigen und andern beygemiſchten Thei— len gereiniget, und in die Geſtalt eines feſten

* Salzes gebracht worden ift, Saccharum Lactis. Milchzucker. Saccharum Lactis. Milchzucker. Bos Taurus. Bos Taurus. S. S. 43. Sal essentiale Seri Lactis, aegre solubile, Das weſentliche der Milchmolken, es iſt ſchwer praesertim in Helyetia paratum. aufloͤßlich, und wird hauptſaͤchlich in der Schweiz

bereitet 244), *

Sac- Ueberm Feuer ſchmilzt es geſchwinde, und verbreitet einen ſuͤßlichen angenehmen Geruch, zu Pulber gerieben, erſcheint es gelblich weiß, und mehrentheils finden ſich kleine Holz⸗ und Rindenſpaͤnchen, auch oft Sand und Erdtheile darunter. Die chemiſche Zerlegung zeigt, daß dieſes Medikament groͤſtentheils aus harzigem Stoffe beſteht, indem es faſt gaͤnzlich in Weingeiſt aufgeloͤſt wird. Von einer halben Unze, welche ich mit Weingeiſt behandelte, loͤſten ſich 201 Gran Harz auf. Die übrigen 19 Gran beſtanden aus 8 Gran im Waſſer aufloͤßlichem Antheile und 11 Gran Unreinigkeiten.

245) Das gemeine Harz it zu bekannt, als daß hier mehreres daruͤber zu ſagen bliebe. Es kommen mehrere Sorten davon im Handel vor, als das Burgundiſche, das weiße und das Schiffpech. 8 . Selten wird das Pech innerlich gebraucht; mehrentheils nur aͤuſerlich zu Pflaſtern und Salben.

4 2440 2 Die Gewinnung des Milchzuckers iſt manchen Schwierigkeiten unterworfen, und richtet ſich vorzuͤglich nach dem Orte und den Umſtaͤnden, weswegen es auch beſſer iſt, wenn der ee, welcher dieſes ſehr entbehrliche Mittel bedarf, es durch den Handel bezieht.

R 0 f Der

Saccharum Saturni. Bleyzucker. Saccharum Saturni. Bleyzucker. Plumbum aceticum impurum, maxima ex Ein unreines, eſſigſaures Bley welches ges» parte in oflicinis Batavicis paratum. ſtentheils in hollaͤndiſchen Fabriken bereitet

i SR wird 245).

Sagapenum. Sagapengummi. sein Sagapengummi.

Planta umbellata orientalis, nondum cog nita; Eine orientaliſche unbekannte Dolden⸗

pflanze, welche vielleicht eine Spe⸗ cies der Ferula iſt; (liefert uns ER Gummiharz). ; Ein Gummiharz, welches zaͤhe, braun von Far» be, mit weiſſen, glänzenden etwas durchſichtigen Koͤrnchen gemengt, von bitter-fcharfem knoblauch— artigen Geſchmacke iſt 246).

forsan Ferulae species.

Gummi-resina tenax, fusca, Pate albis nitentibus subpellucidis mixta, saporis ama- ro-acris, quodammodo alliacei.

-San-

Der ſchoͤnſte Milchzucker muß blaͤulich weiß von Farbe ſeyn, keinen Geruch und nur wenig füßen

Geſchmack beſitzen. Die obere Flaͤche deſſelben beſteht gewohnlich aus feſt an einander hängenden ein

parallelepipediſches Prisma, mit rechtwinklichen parallelogrammen Endſpitzen bilden. Drey Theile kochendes Waſſer loͤſen einen Theil deſſelben voͤllig auf.

Der Milchzucker ſcheint nach denen Unterſuchungen, welche ich damit anſtellte, aus Zucker, mit

einem Ueberfluſſe an Kohlenſtoff (in Betreff ſeiner entfernten Beſtandtheile) und Kalkerde zu beſtehen.

Der Kohlenſtoff, vielleicht mit einer RR Säureßbersunden „hindert die kuͤnſtliche. Nächuhmung deſſelben. Die Verfaͤlſchungen deſſelben werden fehr häufig mit gewöhnlichen Zuder nal man entdekt - fie aber leicht, indem ſich der gewoͤhnliche Zucker faſt in jedem Verhaͤltniſſe im kochenden Waſſer auf⸗ lößt. Mehrere gaben vor, auch Alaun in Milchzucker gefunden zu haben, ſollte dieſes der Fall ſeyn, ſo wird Bleyſalpeter einen Niederſchlag bey ſeiner Hinzugießung verurſachen. J

245) Das eſſigſaure Bley ſchießt in ind in vierſeitigen, nadelfoͤrmigen Kryſtallen an, welche halb durch— ſichtig und nicht ganz luftbeſtaͤndig find, indem ihre Efigfäure verdampft, und Kohlenſtoffſäure an ihre Stelle tritt; daher kommt es auch, daß Loͤſungen dieſes Salzes in Waſſer einen Theil kohlenſtoffſau⸗ res Bley oder Bleyweiß abſetzen. In kaltem Waſſer loͤſt ſich die Hälfte, in warmem aber gleiche Theile Bleyzucker auf. 8

Wenn der ZBleyzucker mit ter Bley verfaͤlſcht iſt, ſo wird er, auf glühende Kohlen geworfen, verpuffen. 1 >

5

246) Dieſes wirkſame Gummiharz erhalten wir durch den Levantiſchen Handel, uͤber Saite und rail wohin es aus on und Perft en id wird, a Der

. ———

Wachholderharz.

Funiperus communis et Juniperus Oxycedrus.

Sandaraca.

Arbor in oris Africae mediterraneis fre-

quens.

Granula resinosa, subrotunda, elongata, vel citrina vel albida, splendentia, pellucida, prunis injecta odorem suavem spirantes.

Drachenblut.

Calamus Rotang. Frutex Indiae orientalis; et Pterocarpus Draco? Arbor Indiae orientalis.

Sanguis Draconis.

Massa resinosa, rubra, ex fr uclibus exsu- dans, iisque superinducta indurescens, quae dein calore emollita in globulos for matur.

131

Sandaraca.

Wachholderharz.

Juniperus communis und Funiperus Oxycedrus.

Abb. von erſt. S. S. 11. f

Ein Baum, welcher an den Kuͤſten von Afrika haͤufig vorkoͤmmt.

Harzige, rundliche oder laͤngliche, bald gelbe, bald weiſſe, (auf dem Brüche) glaͤnzende, wie mit einem Staube uͤberzogene Koͤrner, welche, auf gluͤhende Kohlen geworfen, einen angeneh⸗ men Geruch verbreiten 247).

Drachenblut.

Calanııs Rotang. Abb. Rumph. Amb. V. t. 58. Ein oſtindiſches Strauchgewaͤchs.

Eine harzige Maſſe, von dunkelrother Farbe, welche aus den Fruͤchten (des beſagten Gewaͤch— fes) ausſchwitzt, dieſelben uͤberzieht, erhaͤrtet, und durch Waͤrme 89 in 9 gebildet wird 248).

R 2

Sanguis Draconis.

Sapo

Der Geruch deſſelben iſt eben fo unangenehm, wie der einer Miſchung aus Mutterharz und Stin— keſand, in der warmen Hand wird es leicht weich, ſchmilzt aber nicht leicht, wenn man es uͤber dem Feuer erwaͤrmt, an eine Lichtflamme gehalten „verbrennt es mit einer rothen viel Rus erzeugenden

Flamme.

Bey der Deſtillation mit Waſſer erhielt ich etwas ſtark knoblauchartig riechenden aͤtheriſchen Oels

von gelber Farbe.

Weingeiſt loͤſte J davon auf, und Waſſer zog 1 Extrakt aus.

247) Das Sandarakharz beſteht groͤßtentheils aus Theilen, welche in Weingeiſt loͤßlich find, bey feiner Lö- ſung in Weingeiſt bleibt aber eine weder im Waſſer noch Weingeiſte loͤßbare Subſtanz zuruͤck, welche

die ſogenannte Loͤtſchuckſubſtanz zu ſeyn ſcheint.

= 248) Bey der gewoͤhnlichen Temperatur unferer Atmosphäre hat das fogenannte Drachenblut keinen Geruch. Der Geſchmack deſſelben iſt unbedeutend, etwas ſuͤßlich. Auf gluͤhende Kohlen geworfen, verbreitet es

einen ſehr angenehmen Geruch.

Waſſer zieht gar nichts aus, Weingeiſt hingegen loͤſt dieſes Harz faſt vollkommen auf.

132

Sapo Hisbanieus albus. . Seife. Fit, coquendo Oleum Olivarum cum Li- xivio Natri caustici. Usui externo solum- modo inservit; cum ab opificibus non satis purus parari soleat.

AN

Scammonium Halepense. von Aleppo. Convolvulus Scammonia. Planta perennis orientalis, praesertim in Syria frequens. Succus resinosus, coneretus, cinereus, le- vis, subspongiosus, friabilis, acris, in frac- iura nitens, et aquam colore subviridi tin-

Scammonium

gens.

Fertur, Scammonium ex superficie sectio- nis obliquae radicis liquidum eflluere, dein vero radiis solis expositum sensim indurare.

z

Semen Amomi. Znglisch Gewürz. - Myrtus Pimenta. Arbor Americana, in Me- rico et Jamaica Frequens. Baccae immaturae globosae, post exsicca- tionem fuscae, pericarpiis rugosis cinctae.

Semen Anisi stellati. Siernaniefs. Llicium anisatum, Frutex Faponicus,

Peri-

Semen Amomi.

Sapo n el Spaniſche Seife. Sie wird durchs Kochen des Baumoͤls mit der ätzenden Lauge des Natrums (oder mineraliſchen Laugenſalzes) bereitet. Man kann ſie aber nur zum aͤuſerlichen Gebrauche benutzen, indem der Arbeiter bey ihrer Bereitung die erforderliche Reinlichkeit nicht anwendet.

Scammonium Halepense. Scammonium von Aleppo. Convolvulus Scammonia. Abb. Zorn t. 214. Eine ausdauernde oſtindiſchepflanze, welche beſonders in Syrien waͤchſt. Der bis zur voͤlligen Trockene eingedikte Saft, von grauer Farbe, Leichtigkeit, etwas ſchwammi⸗ ger Beſchaffenheit, zerreiblich, ſcharf von Ge- ſchmacke, auf dem Bruche Men und das Waſſer gruͤnlich faͤrbend. Es ſoll das Scammonium aus der Oberflaͤche 19 querdurchſchnittenen Wurzel ausfließen, und durch die Sonnenwaͤrme nach und nach eintrocknen.

Engliſch Gewuͤrz. Myrtus Pimenta. Abb. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 42. N. 214. Ein amerikaniſcher, in Mexico und Jamaika haufig wach ſender Baum. Es ſind die unreifen, kugelfoͤrmigen, nach dem Austrocknen braunen Beeren, mit den runzlichen Seen umgeben 249). .

Semen Anisi stellati. Sternanieß. Abb. Kaempfer Amoen, Von einem Japaniſchen

. Die

Jllicium anisatum, exot. t. 881. Strauh® |

249) Durch die feuchte Deſtillation erhält man aus dem Nelkenpfeffer wenigſtens 238 eines nelkenartig rie⸗

chenden weſentlichen Oels. Waſſer liefert 4 Extrakt.

Weingeiſt zieht ein ſehr gewuͤrzhaftes brennend ſcharfes Harz aus, und

Pericarpia stellata, coriacea, fusca, semi Die ſternfoͤrmigen, lederarttgen, Faun

nibus ovatis nitidis repleta, odoris aromatici. Fruchthuͤllen, in welchen ſich eyfoͤrmige, glaͤn⸗

. i a | sende Saamen befinden, der Geruch iſt gewuͤrzhaft.

Semen Anisi vulgaris. Anieſs. Semen Anisi vulgaris. Anieß.

Pimpinella Anisum. Planta annua orientali, Pimpinella Anisum. Abb. Blakw. t. 374.

in Europa culta, Handb. d. Ph. Bot. Bl. 21. N. 127. Eine

Semina oblonga, striata, subviridula ex jährige, orientaliſche Pflanze, welche subdulci aromatica. in Europa gebaut wird.

Die Saamen find laͤnglich, geſtreift, gruͤnlich und ſuͤßlich⸗gewuͤrzhaft von Geſchmack 250).

Semen Cannabis. Hanfsaamen. Semen Cannabis. Hanfſaamen. Cannabis sativa. Planta annua Europae bo- Cannabis sativa. Abb. Blakw. t. 3522. Handb. realis. d. Ph. Bot. Bl. 85. N. 398. Eine im Semina rotunda, glabra, oleoso- mucila- noͤrdlichen Europa einhetmiſche, jaͤh—

ginea. . rige Pflanze. Die Saamen ſind rund, (etwas gedrückt) ey⸗ foͤrmig und glatt, und enthalten viele oͤlige und

ſchleimige Theile. 1 ö x 1 e Semen Carvi. Kümmelsaamen. Semen Carvi. Aa AR

Carum Carvi. Planta perennis pratensis Ger- Carum Carvi. Abb. Blakw t. 354. Handb. d. maniae. Ph. Bot. Bl. 18. N. 117. Eine aus da u⸗

Semina aromatica, parva, oblonga, striata, ernde deurſche Wieſenpflanze. ex fusco subincana, odoris fragrantis. Die Saumen find klein, länglich, geftreift, 5 braͤunlich⸗grau, gewuͤrzhaft und ſtart riechendas 1).

f Semen |

250) Bey der Deſillation mit Waſſer liefert der Anisſaamen, oder bumehe die Anisſpreu 28 As eines

gelblichen, bey der gewoͤhnlichen Temperatur der Atmosphäre kryſtauiſirbaren Oeles, Beides der wirk⸗ ſame Theil der Pflanze iſt.

Da das Anisöl zu Zeiten einen betraͤchtlich hohen Preis hat, fo ver faͤlſcht man es mit einer Mi⸗ ſchung aus Baumoͤl und Wallrath. Leicht wird aber dieſe Verfaͤlſchung durch Weingeiſt entdekt, in⸗ dem derſelbe das weſentliche Anisoͤl aufloͤſt, und das mit dem Wallrathe vermiſchte fette Oel ungeloͤſt liegen laͤſt.

251) Die n Theile be Kuͤmmelſaamens befinden ſich groͤſtentheils in dem weſentlichen Oele deſſel⸗ ben, welches man zu zs vermoͤge der Deſtillation mit Waſſer ausſcheiden kann.

134

* j Semen Cinae s. Santonici. Zitwersaa-

men, Wurmsaamen.

Artemisia Santonica et Artemisia Nudaica.

Fruticuli orientales, in Persia, Syria et

Palaestina frequentes.

Semina exigua, oblonga, ex flavo viridula, saporis amaro-acris et odoris nauseosi.

Semen Coriandri. Koriandersaamen. Coriandrum sativum. Planta annua Europae meridionalis, in hortis frequenter culta.

Semina globosa, sublutea, odoris subaro- matiei non ingrati.

'

Semen Cumini. Römischer Kümmel.

Cuminum Cyminum. Planta annua orientalis, in Europa culta,

Semina aromatica, oblonga, striata, semini-

bus Carvi quidem similia, sed duplo longiora.

2

Semen Cydoniorum. ‚Quittenkörner, Pyrus Cydonia. Arbor Cretensis, in hortis culta.

Semina

>

Semen Cinae s. Santonici. Zitwerſaa⸗

men, Wurmſaamen. 5

Artemisia Santonica und Artemisia Judaica. Kleine orientaliſche Strauchge⸗— waͤchſe, welche haͤufig in Perſien, Syrien und Palaͤſtina wachſen.

Kleine, laͤngliche, gelbgruͤne Saamen, von bit ?

terem, ſcharfen Geſchmacke, und ekeihaften Ge ruche. :

Semen Coriandri. Korianderſaamen.

Coriumdrum sativum. Abb. Blakw. t. 176.

Handb. d. Ph. Bot. Bl. 17. N. 112. Eine

jaͤhrige Suͤdeuropaͤiſche Pflanze, welche bey uns häufig in Gärten ge baut wird.

Die Saamen find kuglich, gelblich, und haben

einen nicht unangenehmen gewuͤrzhaften Geruch.

Semen Cumini. Roͤmiſcher Kuͤmmel.

Cuminum Cyminum. Eine jährige ori— entalifhe Pflanze, welche auch bey uns häufig gebaut wird. Gewürzhafte, laͤngliche, geſtreifte, dem gemei⸗

nen Kuͤmmel zwar aͤhnliche aber noch einmal ſo

lange Saamen 252.)

Semen Cydoniorum. Quittenkoͤrner. Pyrus Cydonia. Abb. Blakw. t. 137. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 42. N. 225. Ein auf der Inſel Kreta, einheimiſcher, in Gaͤr— ten £ultivirter Baum. 8 ; Die

253) Bey der Deſtillation mit Maffer erhält man von dieſem Saamen, wenn er nicht gar zu alt if oft 76 weſentliches, ganz die Kraͤfte deſſelben enthaltendes Oel, gewoͤhnlich aber wird der Saamen in ca,

ſtanz verordnet.

*

—— 135

Semina ‚oblongo-acuta, nitida, fusca, multa mucilagine cincta.

Weisser Senf.

Plantae an-

Semen Erucae. Sinapis alba et Brassica Eruca.

nuae agrestes Germaniae. Semina parva; globosa, lutescentia, acria.

Semen Foeniculi. Fenchelsaamen.

- Anethum Foen iculum. Semina subaromalica, oblonga, striata, pal- lida, odoris grati et saporis subdulcis.

Bockshornsaamen. Planta annua

Semen Foeni Graeci. Trigonella Foenum Graecumn. Europae meridionalis, in hortis medicis culta. 7 Semina subquadrangularia, lutea, mucila- ginea, subaromalica, nauseosi.

Die Saar en ſind laͤnglich, zugespitzt, glaͤnzend braun, und ſehr viel Schleim enthaltend 253).

- Weiſſer Senf,

Semen Erucae. Sinapis alba und Brassica Eruca. Abb. von erſterer Pflanze Blakw. t. 29. Handb. d. Ph.

Bot. Bl. 75. N. 507. von letzterer Blakw. t.

242. Jährige, deutſche Ackerpflanzen.

Die Saamen find tlein, kugelrund, gelblich

von Farbe, und haben einen ſcharfen Geſchmack.

Semen Foeniculi. Fenchelſaamen. Anethum Foeniculum. S. S. 115.

Es ſind gewuͤrzhafte, laͤngliche, geſtreifte, (bis⸗ weilen etwas trumme, gelogeune) Saamen, welche einen angenehmen Geruch, und ſuͤtzlichen Ge— ſchmack beſitzen 254).

an Foeni G Graeci. Bienen fanden, Trigonella Foenum Graecum. Abb. Blakw. t. 38. Handb. d. Ph. Bot. Bl 70. N. 335. Eine jährige Pflanze, welche im mit⸗ taͤgigen Europa einheimiſch iſt, und in Arzeneypflanzen⸗An lagen gebaut wir d. Der Saamen iſt faſt viereckig, gelb, ſchleimig etwas gewuͤrzhaft und ſtark widrig riechend. | Semen

255) Ein ganz uͤberßuͤſſiger Saamen in der ausuͤbenden Arzeneykunde, welchen wenigſtens der wiſſenſchaft—

liche Arzt nicht anwenden wird.

Alabiſches Gummi und Traganth leiſten das naͤmliche, und noch

mehr, wenn ſte beſonders mit metalliſchen Salzen verordnet werden, indem dieſe Pflanzenſchleime we⸗ nigſtens nicht in dem hohen Grade, wie der Qutttenſchleim, dieſelben zerſetzt. Ein Theil Quittenkerne macht 16 Theile Waſſer voͤllig ſchleimig, wenn man dieſelben etwa 24

Stunden darinn einweicht;

mit Waſſer zerſtoßen bilden fie mehr eine Art ſchleimiger Pflanzenmilch.

Sehr oft trift man die Quittenkerne, beſonders wenn ſie theuer fi f nd, mit Kernen von andern Obſt⸗

ſorten verfaͤlſcht an.

2540 Der Fenchelſaamen wird haͤufig in Thuͤringen und an mehreren andern Orten gezogen. Man bereitet auch durch Deſtillation mit Waſſer ein, den größten Theil der Wirkſamkeit der Pflanze enthaltendes

weſent⸗

136

U

Semen Hordei excorticatum. Gersten. Semen Hordei excorticatum. Gerſten⸗ graupe. graupe. HFordeum vulgare et Hordeum Ba. Hordeum vulgare und Hordeum hexastychon. 255), |

Semen Lini. Leinsaamen. Linum usitatissimum, . Europae borealis.

Planta annua sativa

Semina ovata, compressa, glaberrima, ni-

tentia, fusca, oleoso- mucilaginea.

U

Semen Melonum.. Cucumis Melo. hortis culta. Semina oblongo-elliptica, compressa, gla- bra, vel lutescentia vel albida, oleo dulci repleta.

Melonenkörner. Planta annua Tartarica, in

Semen Papaveris albi. Weisser Mohn- zgaamen. f

Papaver somniferum, var. seminibus albis. Semina globosa, minima, alba, saporis ole-

osi- dulcis.

\

Semen Lini. Leinſaamen.

Linum usitatissimum. Abb. Blakw. t. 160. Handb. d. Ph. Bot. Bl 26. N. 150. Eine jaͤhrige im noͤrdlichen ‚Europa ges baute Pflanze. *

Die Saamen ſind eyfoͤrmig, zuſammengedruͤckt, ſehr glatt, glänzend-braun von Farbe, und ent- halten ſchleimige und oͤlige Beſtandtheile.

Semen Melonum. Melonenkoͤrner. Cuccumis Melo. Abb. Blakw. t. 329. Eine einjährige tartariſche Pflanze, wel- che in den Gaͤrten gebaut wird. Die Saamen haben eine eyförmig + längliche, elliptiſche Form, find gedruͤckt, glatt, entweder

gelblich oder weiß, und mit einem ſuͤßen Oele durchdrungen 256).

*

Semen Papaveris albi. Weiſſer Mohn⸗

ſaamen. | Papaver somniferum, die Abart mit w ei ſ⸗ ſen Saamen. Abb. S. S. 101. Die Saamen ſind ſehr klein, kugelrund (etwas nierenfoͤrmig) weis, und haben einen Aae

Geſchmack. N eben

weſentliches Oel, welches ohngefaͤhr 25 des angewendeten Saamens benöägt, ſowohl aus dem Saamen,

als aus der Spreu und dem Abgange deſſelben.

Es verhalt ſich dieſes aͤtheriſche Oel beynahe wie das

Anisöl, nur hat es einen angenehmern Geruch und Geſchmack.

155) Die als Nahrungsmittel ſehr bekannten Gerſtengraupen werden auf eigenen dazu eingerichteten Wang verfertiget, und ſind nichts anderes, als eine von ihrer aͤuſern Huͤlle entledigte Gerſte.

2356) Dieſe Saamen werden, wenn man fie länger als einige Jahre aufbewahrt, ranzig, ſie muͤſſen * von

den Apothekern jaͤhrlich erneuert werden.

Uebrigens ſind ſie ſehr uͤberſtüſſis und duͤrfen an *

Stelle, ohne alles Bedenken, die füffen Mandeln verwendet W

Semen Petroselini. Petersiliensaamen. Apium Petroselinum.

niae nobis hortensis. : Semina viridia, oblonga, striata, parva, odoris et saporis ex acri aromatici.

Semen Phellandrii s. Foeniculi aquatici. Wasserfenchelsaamen.

Phellandrium aquaticum. Planta perennis pa- |

lustris Germaniae. ! Seminai oblonga, striata, subfusca, graveo- leutia, seminibus Foeniculi forma similia.

>

Semen Psyllii. Flöhsaamen. Plantago Peyllium. Planta annua agrestis, et Plantago Cynops. Fruticulus Europae meri-

dionalis. Semina exigua, oblonga, ex nigro-fusca, nitentia, multa mucilagine repleta,

Semen Sabadilli. Sabadilsaamen. Veratrum Sabadilla Retzii? Planta perennis

Mexicana. Semina oblongo acuta, nigra, urenlia, pe- ricarpio membranaceo fusco tecta,

Planta biennis Sardi-

137

Semen Petroselini. Peterſilienſaamen. Apium Petroselinum. Abb. Blakw. Eine zweyjaͤhrige in Sardinien ein heimiſche bey uns in Gärten gezo⸗ gene Pflanze. Die Saamen haben eine gruͤnliche Farbe, ſind laͤnglich, geſtrieft, klein, und von ſcharfem aro- matiſchen Geruche und Geſchmacke.

t. 172.

Semen Phellandrii s. Foeniculi aquatici. Waſſerfenchelſaamen.

Phellandrium aquaticum. Abb. Blakw. t. 17 2 Eine ausdauernde e Sumpf pflanze.

Die Saamen ſind laͤnglich, gestreift braͤunlich und von ſtarkem Geruch, uͤbrigens ſind ſie dem gemeinen Fenchelſaamen der Geſtalt nach ſehr ähnlich.

Semen Psyllii. Floͤhſaamen.

Plantago Psyllium. Abb. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 5. N. 41. Eine jährige Acker⸗ pflanze, und

Plantago Cynops. II. t. 17 f 1. gen Europa.

Kleine, laͤngliche, ſchwarzbraune glaͤnzende, vielen Schleim enthaltende Saamen.

Abb. Moris histor. Plant. Ein Strauch im mittaͤ⸗

Semen Sabaldilli. Sabadilſaamen. Veratrum Sabadilli. Retzii. Eine ausdau— ernde mexikaniſche Pflanze. Die Saamen ſind laͤnglich, zugeſpitzt, und ſchwarz, brennend von Geſchmack, und mit eine: braunen hautartigen Saamenkapſel umgeben.

Semsit

6)

138

—·˖ů Eu

Semen Sinapeos. Schwarzer Senfsaamen. Semen Sinapeos. Schwarzer Senfſaamen.

Sinapis nigra. Planta annua sativa Ger-

maniae. Semina exigua, globosa, nigricantia, per- acria, Sevum ovillum s. vervecinum. Ham— meltalg. Ovis Aries. Pinguedo ex eapsulis adipalibus renum et - omentis eliquata. .

Siliqua dulcis. Fohannisbrod. Ceratonia Siliqua. Arbor in Oriente et Eu- roba meridionali frequens. Siliqua coriacea, compressa, spadicea, lon- gitudine quatuor vel quinque pollicum, pulpa dulci, seminibus interjacente, repleta.

Siliqua hirsuta. krätze.

FJuckende Fasel,

Dolichos pruriens. Planta scandens utriusque Indiae. Siliqua longitudine duorum vel trium pol- licum, erassitie digiti, extus setis rigidis, ex rubro fuscis, undique obsita.

Kuli.

Sinapis nigra. Abb. Blakw. t. 446. faͤhrige deutſche Ackerpflanze. Die Saamen ſind klein, kugelrund, ſchwaͤrzlich. und ſehr ſcharf von Geſchmack.

Eine

888 ovillum 5. vervecinum. meltalg. Ovis aries,

Das aus den Fettbchaͤltern der Se und aus dem Netze ausgelaſſene Fett 257).

Ham⸗

Siliqua duleis. Johannisbrod. Ceratonia siliqus. Abb. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 90. N. 415. Ein Baum, welcher im

Oriente, und im ſuͤdlichen Europa

haͤufig vorkoͤmmt.

Die Schote iſt lederartig, gedruͤckt, breit, vier bis fuͤnf Finger lang, mit einem ſuͤßen Marke und dazwiſchen liegenden Saamen gefuͤllt 258).

Juckende Faſel, Kuh⸗

Siliqua hirsuta. kraͤtze.

Dolichos pruriens. Abb. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 68. N. 330. Eine kletternde Pflanze beyder Indien.

Eine Schote, welche eine Laͤnge von zwey bis drey Zoll hat, etwa von der Dicke eines Fingers und aͤuſerlich mit rauhen, roͤthlich⸗ brau⸗ nen Borſten uͤberall beſetzt hi

. in

257) Es muß weiß, ziemlich fer und geruchloß ſeyn; da es leicht ranzig wird, fo muß man nie mehr, als man auf ein halbes Jahr braucht, gelinde ausſchmelzen. Es kann dieſes Fett, anſtatt aller uͤbrigen harten Fette oder Unſchlittarten benutzt werden.

258) Ein ſehr entbehrliches Mittel, welches etwa 4, ſowohl durch Weigelt als 0 Waſſer ausziehbaren Schleimzucker enthaͤlt.

* 2 139

Spongia marina. Badeschwanm. Spongia oflieinalis. _Zoophyton Maris mediter-

ranei et Maris rubri. | Spongia sublutescens, foraminibus exiguis

pervia.

Stannum. Zinn. Melallum album, molle, ductile, cum Aci- do nitrico Oxydum album ve refracta- rium constituens.

‚Stibium sulphuratum nigrum s. Antimo- nium crudum. A r Spiesglan2.

Minera Subii sulphurati, per eliquationem

in vasis clausis a matrice purgata, et cri-

stallis acicularibus, nitentibus, conspicua.

=

Spongia marina. Badeſchwamm.

Spongia ofieinalis. Ein Zoophyt, der das mittaͤgige und rothe Meer be⸗ wohnt.

Ein ſchwammartiger Koͤrper, welcher gelblich von Farbe, und durchaus mit kleinen Löchern ver⸗ ſehen iſt.

Stannum. Zinn. Ein weiſſes, weiches und dehnbares Metall, welches mit der Salpeterſaͤure, ein weiſſes ſchwer herzuſtellendes Oxyd liefert 259).

Stibium sulphuratum nigrum s. Antimo- nium crudum. Roher Spiesglanz.

Der Spiesglanz iſt eine von feiner Bergart durch Schmelzung gereinigte und nadelfoͤrmig kryſtalliſirte glaͤnzende Verbindung des Spies⸗ glanzmetalles mit dem Schwefel 260).

S 2 Stipi-

259) Die Natur liefeit uns das Zinn niemals ganz rein, oder im gediegenen Zuſtande, wir finden daſſelbe allemal in Verbindung mit andern Körpern, vorzüglich mit dem Schwefel und mit dem Sauerſtoffe.

Groͤßtentheils erhalten wir das Zinn mit andern Metallen, und zwar mit Kupfer, Bley, Zink,

Wismut und Arſenik vermiſcht, welches en deswegen geſchieht, um ihm mehr Feſtigkeit bey der

Bearbeitung zu geben.

Das reinſte Zinn iſt das, welches wir unter dem Namen Malakka Zinn erhalten, gewohnlich ſind es vierſeitige Pyramiden, von der Schwere eines Pfundes. N

Das eigenthuͤmliche Gewicht des reinen gegoſſenen Zinns beträgt 7, 180. Es riecht, beſonders wenn es erwaͤrmt wird, eigenthuͤmlich metalliſch, und ſchmilzt ſchon bey 400° Fahr.

In den aͤltern Zeiten wurde es zur Bereitung mehrerer Arzeneymittel angewendet, gegenwaͤrtig aber braucht man nur das fein geraſpelte gediegene Zinn.

260) Der Spiesglanz kommt gewohnlich in 3 bis 6 Zoll breiten, einigen Zoll hohen, etwas zugeſpitzten Bro—

den, von bleygrauer metalliſch glaͤnzender Farbe, im Handel vor. Das ſpec. Gewicht deſſelben iſt

4% oo, gewoͤhnlich beſteht es aus 74 Theilen Spiesglanzmetall, und 26 Theilen Schwefel. Es iſt licht ſchmelzbar, und verfluͤchtigt ſich vollkommen bey ſtaͤrkerm Feuer in verſchloſſenen Gefaͤßen.

142 3 . —————

Stipites Dulcamarae. Bittersüfsstengel, Sstipites Dulcamare. Bitterſuͤßſtengel, |

Alpranken. Alpranken. Solanum Dulcamara. Frutex scandens, in Solanum Dulcamara. Abb. Blakw. t. 34. silvaticis paludosis Germaniae frequens. Handb. d. Ph. Bot. Bl.g. N. 96. Ein Rami biennes vel triennes, cortice lecti ex kletterndes Strauchgewaͤchs, mel, einereo subfusco, et sapore ex dulci ämaro ches in ſumpfigen Waldgegenden praediti. i Deutſchlands haͤufig waͤchſt.

Die zwey bis drey Jahre alten Ranken; ſie ſind mit einer aſchgrauen, etwas braͤunlichen

*

> Rinde bekleidet, und haben einen bitterlich ⸗ſuͤ⸗ 8 ßen Geſchack 261). Strobuli Lupuli. Hopfen. Strobuli Lupuli. Hopfen. Humulus Lupulus. Plantae dioicae perennix Humuluss Lupulus, Abb. Handb. d. Ph. Bot. Germaniae foemina. B1.88. N. 401. Die weibliche Pflanze, Amenta foeminea matura, saporis amari r: elche in Deutſchland gebaut wird non ingrati. a und völliggetrennte Geſchlechterhat.

Die an der weiblichen Pflanze ſich befinden⸗

den reifen Kaͤtzchen, von nicht n bitterm Geſchmacke 262). | 5 P

Styrax in granis. Siorax in Körnern. Styrax in granis. Storar in Körnern. Styrax oficinalis. Arbor in Archipelagi in- , Styrax officinalis. Abb. Handb. d. Ph. Bot. sulis et in Oriente frequens. Bl. 35. N. 194. Ein auf den Inſeln

des Archipelagus, und im Orient

haͤufig vorkommender Baum. N Resina Ein

261) Am wirkſamſten werden die Bitterſuͤßranken im Fruͤhjahre, ehe noch die Blaͤtter erſchienen fi ind ge⸗ ſammlet, getrocknet und aufbewahrt. Sie enthalten nicht den geringſten Antheil eines aͤtheriſch oͤligen Stoffes, und ihre vorzuͤgliche Wuͤrkung ſcheint in dem durch Waſſer ausziehbaren Antheile zu liegen, deſſen Menge in den gut getrockneten Stielen 3 betragt. Auch der Weingeiſt zieht etwas ſüßuch ſchmeckendes Harz von gelber Farbe aus.

262) Der Hopfen verliert nach einem Jahre den groͤſten Theil ſeiner , Stoſſe, er: muß deewegen jaͤhrlich in den Apotheken erneuert werden. e 0

Deſtillirt man den Hopfen mit Waſſer, ſo erhält man Is eines fehr gemirsaften aan, den Ge⸗ ruch deſſelben beſitzenden aͤtheriſchen Oels von gelber Farbe. a . Waſſer zieht etwa 4 eines ſehr bittern Extrakts aus, und Wee liefert damit eine ſehr wirk⸗ ſame Tinktur.

Je fetter oder klebender ſich der osten as und je 2 1 von einem dunkelgelben Mehle enthaͤlt, deſto beſſer iſt er.

1

ee ex dien ER vulneratae efflu-

8 indurata in granula vel lutea vel fusca,

quae prunis injecta balsamicum spargunt odorem.

1 * * *

‚Styrax Yiquidus. Flüssiger Storax. Liquidambar 'Styracifiua, Arbor regionnm calidarum Americae septentrionalis.

Balsamum nativum spissum, ex rubro ni- grescens.

4 Succinum. Bernstein.

Bitumen solidum, pellucidum, fragile, ci- trinum aut flavum. Acidum concretum via sicca largiens. Colligitur in oris Maris Bal- tici, praesertim ubi Curlandiam, Borussiam et vicina Pomerania littora alluit.

Succus Citri.

Citrus Medica. Succus acidus, ex parte carnea fructus pe- nitus maturi expressus.

Citronensaft.

Succus Liquiritiae. Lakrizensaft. Glyceyrrhiza glabra et G. echinata,

Extractum, e radieibus recentibus coctione

in aqua paratum et ad siccum fere conden-

satum. Ex Hispania et Sicilia, in massis

N N 5 follis

Suceus Citri.

Succus Liquiritiae.

141

Ein Harz, welches aus der verwundeten Rinde des Baumes ausflieſt, in Koͤrner von gelblicher oder brauner Farbe erhaͤrtet, und auf gluͤhende Kohlen geſtreut, einen balſamiſchen Geruch ver⸗ breitet.

Styrax liquidus. Fluͤſſiger Store Liquidambar Styraciſſua. Ein in den wärs mern Gegenden des mitternaͤchtli⸗— chen Amerika einheimiſcher Baum. Ein natürlicher, dicker Balſam, von roͤthlich⸗ ſchwaͤrzlicher Farbe.

Suceinum. Bernſtein.

Ein feſtes, durchſcheinendes, zerbrechliches (in verfchiedenen Abſtufungen) hell» oder dunkelgelbes Erdharz. Durch trockene Deftikation liefert es

eine feſte Säure. Man ſammlet es an den Kuͤ⸗ ſten des baltiſchen Meeres, vorzuͤglich da wo es Kurland Preuſſen und das nahe Pommern anfpielt-

Citronenſaft. Citrus Medica. S. S. 105.

Ein ſaurer Saft, welcher aus den fleiſchigen Theilen der ganz reifen Frucht gepreßt worden iſt 263).

Lakrizenſaft Glycyrrhiza glabra und G. echinata. S. S. 120. Ein Extrakt, welches durchs Kochen mit Waſſer aus den friſchen Wurzeln dieſer Pflanzen bereitet, und faſt zur Trockene eingedickt iſt. Es kommt aus Spanien und Ae in Maſſen, welche mit

2630 Der Citronenſaft, fo wie wir denſelben aus Italien erhalten, laͤſt ſich ſehr ſchwer, beſonders bey etwas warmer Witterung, aufbewahren, man muß ihn, um ihn wenigſtens eine Zeitlang gut zu erhalten, wenigſtens auf Flaſchen ziehen, und etwas Weingeiſt zuſetzen.

Am beſten iſt es, wenn man ihn bey jedesmaligem Verlangen ſelbſt aus reifen Citronen auspreßt, um fo mehr, da er oͤfters mit Weinſteinſaͤure und auch ſelbſt mit Mineralſaͤuren verfaͤlſcht wird.

142 folis Lauri obvolutis, ad nos venit. Reji- eiatur eupro inquinatum. g

Sulphur. Schwefel.

Corpus solidum, friabile, colore eitrino, quod, comburendo Oxygenio nuptum, Aci- dum sistit sulphuricum. Occurrit vel nati- vum, vel ex mineris * sulphurati via sicca separatur. :

Tacamahaca vera. Wahrer Takamahak. Fagara octkandra. Arbor Americae calidioris,

Praesertim in Curacao frequens. Cxescit

etiam in insula Madagascar. 8 Resina aromatica, vel lutescens, vel ex x lu-

teo viridescens, ex cortice arboris vulnera-

tae exsudans, et in pericarplis cucurbitinis.

collecta.

nr

Tamarindi s. Fructus tamarindorum. Ta- marinden. Tamarindus Indica. Arbor Arabiae et Indiae

orientalis,

Pulpa 264) Den Kupfergehalt Aſche verbrennt, und

mit Lorbeerblaͤttern eingewickelt find. Das mit Kupfer verunreinigte iſt verwerflich 264). Sulphur. Schwefel. Be

Ein feſter, jerreiblicher A von gelber Farbe, welcher ſich beym b fe mit dem Sauerſtoffe verbindet, u chweflichte Saͤure bildet. Er kommt entweder naturlich vor, oder wird aus ſchwefelhaltigen Eiſenminern Eiſen⸗ kieſen) auf trockenem Wege (durch e ausgeſchieden 265).

Tacamahaca vera. Wahrer Takamahak. | Fagara ottandra. . Abb. Zorn. t. 561. Ein Daum, welcher im waͤrmern Amerika,

vorzüglich in Curacao häufig gefun- den wird. Auch waͤchſt er auf der In⸗ ſel Madagascar. Ein gewuͤrzhaftes Harz, welches entweder gelb oder gruͤngelblich von Farbe iſt, aus der ver⸗ wundeten Rinde des Baumes ausflieſt, und in Kuͤrbisſchaalen geſammlet wird 266).

Tamarindi s. Fruetus Tamarinden. Tamarindus Indica. Abb. Blakw. t. 201. Handb. d. Ph: Bot. Bl. 3. N. 22. Ein Baum, welcher ſich in Arabien und Oſtindien findet.

Tamarindorum.

0 Ein

djefes Suͤßholzextrakts entdekt man, indem man etwas davon in einem Tiegel zu den Ruͤckſtand mit reinem Ammoniak uͤbergieſt, ringen Kupfergehalts eine blaue Farbe erſcheint.

Der Schwefel iſt eine noch unzerlegte, wahrſcheinlich einfache Subſtanz, er verbrennt 10 ſchwachem

wo im Falle eines auch ſehr ge⸗

Jeuer mit einer blauen, und bey Anwendung ſtaͤrkerer Hitze, mit einer weißgelben Flamme, und ver⸗ breitet einen eigenthuͤmlichen erſtickenden Geruch. Laͤſt man ihn, nachdem er geſchmolzen iſt, langſam erkalten, fo kryſtallirt er in Nadeln; fein ſpec. Gewicht iſt 1,90, er loͤſt ſich weder in Weingeiſte, noch in Waſſer, noch in verduͤnnten Saͤuren auf, mit Oelen und Laugenſalzen aber geht er Verbindung ein.

Da man ſich vergeblich bemuͤhen wird, dieſes hier beſchriebene Harz (Tacamahaca i in testis) zu

Arätten, und es auch ubrigens ganz entbehrlich iſt, fo dürfte es 1 "ag es a werden,

——— H—

* . * Pulpa nigra, seminibus siliquarum interia- cens, saporis acidi grati.

Tartarus. Weinstein. Sal nativum, in succo baccarum Vitis vi- niferae, aliarumque plantarum, obvium; con- stans Acido proprio, ex parte Kali nupto.

Tartarus erudus instar crustae ery- stallinae parietibus doliorum, in quibus vinum asservatur, adhaeret. In oflici- nis Galliae depuratus sub nomine C- stallorum Tartari in usum venit,

Terebinthina communis. bentin. Pinus silvestris. Balsamum nalivum, ex cinereo luteseens, subpellucidum, ex trunco arboris terebrato eflluens.

Gemeiner Ter-

Te-

Terebinthina laricina s. nedischer Jen pentin.

Pinus Larix. Arbor Europae meridionalis. Balsamum nativum, lutescens, pellucidum,

Veneta.

vel sponte ex trunco exsudans, vel ex fo- raminibus ope terebrae factis effluens.

Turiones Pini. Fichtenknospen.

Pinus silvestris. Gemmae foliaceae, „vix exclusae.

143

Ein ſchwaͤrzliches (ſchwarzbraunes) Mark, mit den darzwiſchen liegenden Saamen der Schotten, von angenehm ſaͤuerlichem Geſchmacke 267).

Tartarus. Weinſtein.

Ein natuͤrliches Salz, welches in dem Safte der Weinbeere und einiger anderer Pflanzen ent— halten iſt. Es beſteht aus einer eigenthuͤmlichen Saͤure, welche zum Theile an Kali gebunden iji.

Der rohe Weinſtein legt ſich wie eine

Rinde in Kryſtallgeſtalt an die Waͤnde der Faͤſſer, in welchen Wein aufbewahrt wird. In franzoͤſiſchen Fabriken gereiniget, koͤmmt er unter dem Namen Weinſtein⸗Cryſtallen vor.

Terebinthina communis. Gemeiner Ter⸗ pentin. Pinus silvestris. Ein natuͤrlicher Balſam, graugelblich von Farbe und etwas durchſichtig, welcher aus dem angebohrten Stamme dieſes Baumes ausflieſt.

Terebinthina laricina s. Veneta. Vene⸗ diſcher Terpentin.

Pinus Larix. Ein im ſuͤdlichen Europa befindlicher Baum.

Ein natuͤrlicher Balſam, gelb von Farbe und durchſichtig, er flieſt entweber von ſelbſt aus dem Stamme des Baumes, oder wird durch ein— gebohrte Loͤcher daraus erhalten 268).

Turiones Pini. Fichtenknoſpen. Pinus silvestris. Die kaum entfalteten ſchuppigen Sproͤſſlinge

dieſes Baumes. Vinum

267) Nach Vauquelins Unterſuchung beſtehen 1 Pfund Tamarinden aus Satzmehl 5 Unzen, Waſſer 5 & Unzen, Zucker 2 Unzen, Gallerte 1 Unze, Gummi 6 Quentchen, Weinſalz eine halbe Unze und 12 Gran, Zitronenſaͤure 1 Unze, Weinſteinſaͤure 2 Quentchen, Aepfelſaͤure 40 Gran.

Oft ſind die Tamarinden kupferhaltig, welches man durch einen polirten Stahl leicht aus mittelt. 268) Die Terpentinſorten 1 aus einem in aͤtheriſchem Oele geloͤſten Harze.

144 Vinum. Hein. 5 Vitis vinifera. Frutex in vineis cultus. Succus baccarum Vitis viniferae, post fer- mentationem vinosam rite peractam, satis diu in doliis asservatus. In usum pharmaceuticum praecipue veni- unt: Vinum Gallicum album, Vinum Rhena- num, et Vinum Malacense.

Viscum album. Weisse Mistel. Viscum album. Fruticulus parasiticus Quer- cus, Fagi, Pini, aliarumque arborum,

Ramuli juniores, una cum foliis ovatis co- - riaceis, magna glutinis quantitate repleti.

Zincum. Zink.

Metallum ex albido caerulescens, tenax, malleo parum obediens. Ignitum, sub aëris accessu flammam concipiens, abit in Oxy- dum album, partim sub flocculorum levissi- morum forma avolans.

Zincum Chinense pleramque puritate antecellit illi, quod in oflicinis metallurgieis Goslariensibus produeitur.

Vinum. Wein. * 100

Vitis vinifera. Abb. Blakw. t. 153. Ein in Weingaͤrten kultivirter Strauch.

Der Saft aus den Weinbeeren, welcher nach

vollbrachter weiniger Gaͤhrung, eine hinlaͤngliche

Zeit in Faͤſſern aufbewahrt worden iſt. Die zum

pharmaceutiſchen Gebrauche angewandten Weis

ne: ſind vorzuͤglich der weiſſe, franzoͤſiſche Wein, der Rheinwein und der Malagawein 269).

Weiſſe Miſtel.

Viscum album. Abb. Handb. d. Ph. Bot. Bl. 85. N. 395. Ein kleiner Strauch, welcher ſich auf Eichen, Buchen, Fichten und andern Baͤumen findet.

Die juͤngern Aeſtchen, fie enthalten eben ſo— wohl als ihre lederartigen Blaͤtter, viele klebrige

Theile. er

Zincum. Zink. 5 Ein weißblauliches, zaͤhes, unter dem Ham⸗ mer wenig dehnbares Metall. Beym freyen Zus tritte der Luft verbrennt es, wenn es ſtark er⸗ hitzt wird, und ändert ſich in ein weiſſes Oxyd um, welches zum Theile in Geſtalt ſehr leichter Flocken aufftiegt. Der chineſiſche Zink uͤbertrift gewoͤhnlich den aus den Goslariſchen Gruben an Rein⸗ heit 270).

Viscum album.

PRAE-

269) Bey den Weinen, welche zum pharmaceutiſchen Gebrauche angewendet werden, hat man vorzuͤglich darauf zu ſehen, daß fie geiſtig find, keinen übermäßigen Grad von Saͤure haben, und daß keine

ſchaͤdlichen Metalle in ihnen aufgeloͤßt ſind.

*

270) Den Zink hat man noch nicht im vollkommen metalliſchen Zuſtande angetroffen, mehrentheils koͤmmt. derſelbe als Galmey, mit Sauerſtoff verbunden, vor, von welchem er durch Zuſatz von brennbaren

Stoffen getrennt wird.

Das eigenthuͤmliche Gewicht des Zinks beträgt 6,862.

Er ſchmilzt noch vor dem Gluͤhen bey

700° Fahr. und verbrennt dann, wenn man feiner Oberflaͤche erneuert mit einer weiſſen Flamme. Er verbindet ſich mit allen Säuren und Metallen, ausgenommen mit dem Wismuthe; auch zum Schwefel hat der Zink im metalliſchen Zuſtande keine beſondere Verwandtſchaft. 5

u <

PRAEPARATA ET COMPÖSITA

IM

7 * N in \

4

Mcetum aromaticum. (Loco Aceti bezoardini et prophylactici.) . Herbae Absinthii, Roris marini, Salviae, Menthae piperitae, 9 8 singularum Uncias duas, - Cassiae einnamomeae Unciam dimidiam, Car. yophyllorum, Nucum moschatarum, singulorum Drachmas duas, Aceti crudi Tabs octo. Post suflicientem macerationem lrigidam in vase vitreo exprime et cola.

Acetum concentratum. (Loco Aceti per frigus concentrati.)

*

Acetum aromaticum. Gewuͤrzeſſig. (Anſtatt des giftwidrigen, und verwah⸗

renden Eſſigs.)

Man nehme Wermuthkraut, Ros marinkraut,

Salbeykraut,

Pfeffermuͤnzenkraut, von jedem zwey

Unzen. Zimmtcaſſie, eine halbe Unze. Gewuͤrznelken, Muskatennuͤſſe, von jedem zwey Quentchen, Rohen Eſſig, acht Pfund.

Nach hinlaͤnglicher kalter Einweichung in einem glaͤſernen Gefaͤſſe, wird das Ganze aus⸗ gepreßt und durchgeſeihet 1).

Acetum concentratum. Verſtaͤrkter Eſſig, Radicaleſſig.

art des durch Kaͤlte verſtarkten

Eſſigs.) 7

5 M. n.

1) Bey der Bereitung dieſes, fo wie aller gewuͤrzhaften Eſſige, iſt es nothwendig, alle harten Sub⸗ ſtanzen vor dem Einweichen groͤblich zu zerſtoßen, und, ehe man die Kraͤuter zum Eſſige thut, ſie einige Tage weichen zu laſſen. Die Fluͤſſigkeit wird ſonſt zu ſehr mit dem ſchleimigen Extraktivſtoffe der |

angewendeten Kräuter geſchwaͤngert, und vermag dann wenig von den harten, oͤligen und aromati⸗ ſchen Subſtanzen aufzuloͤſen, um ſo weniger, wenn ſie den geringen Theil der Miſchung ausmachen, Eine vier bis ſechstaͤgige Weichung wird hier wohl anzuwenden ſeyn, und noch beſſer iſt es, wenn man erſt ſechs Pfund Eſſig auf die vorgeſchriebene Menge trockener Species gieſt, und dann den Ruͤckſtand noch mit einigen Pfunden infundirt, beyde erhaltenen Stüigfeiten miſcht, und fie nachdem

fie erkaltet fi fi nd, filtrirt.

7

148

k. Kali carbonici Uneias sedecim, . M. n. Kohlenſaures Kalt, ſechszehn unzen, b Aceti destillati, quantum sufficit ad per- Deſtillirten Eſſig, fo viel man braucht, um fectam saturationem. eine vollkommene Saͤttigung zu bewirken. Evaporent ad Uncias quadraginta, quibus Die erhaltene Fluͤſſigkeit dampft man bis auf in retortam vitream immissis, adde vierzig Unzen Ruͤckſtand ab, bringt ſie dann in Acidi sulphuriei concentrati Uncias duo- eine Retorte, und thut zwölf Unzen Schwe— decim, felfäure, welche mit acht Unzen Drunnenwaſ⸗ Aquae fontanae Uncias octo fer verduͤnnt worden und ſehr feinger ebe⸗ dilutas. Retortae collum ablue cum nen Braunſtein, eine Unze, hinzu. Der Aquae destillatae Unciis qualuor. Hals der Retorte wird dann mit vier un zen Magnesii oxydati nativi, subtilissime titi deſtillirtem Waſſer abgewaſchen. Unciam unam. Alsdann legt man die Vorlage vor, lutirt ſie Tum adaptato recipiente et juncturis mu- ſorgfaͤltig und ſezt die Deſtillation bis zur Tro⸗ nitis, fiat destillatio ad siceum. 2 keene fort 2). 1 Acetum 2) Dieſe Art der Bereitung des verſtaͤrkten Eſſigs iſt deswegen zum mediciniſchen Gebrauche vorzuziehen,

-

weil man immer ein Mittel von gleicher Stärke und Beſchaffenheit hat. Dieſes war bey den bis— herigen Verfahrungsmethoden deswegen unmoͤglich, weil der Eſſig, in Hinſicht ſeines Saͤuregehalts,

ſo verſchieden iſt. Wenn man nach dieſer Vorſchrift arbeitet, ſo iſt es vollkommen gleich, welchen

Grad der Staͤrke der Eſſig befigt, den man zur Saͤttigung des Kali angewendet hat; denn eine gewiſſe Menge Laugenſalz erfordert zu ihrer Saͤttigung immer eine gewiſſe Menge waſſerfreye Eſſigſaͤure. Dampft man nun die erhaltene geſaͤttigte Fluͤſſigkeit, fie mag groß oder geringer ſeyn, bis auf ein gewiſſes Maaß ab, ſo muß das davon erhaltene Deſtillat immer dieſelbe Staͤrke erhalten. Der Zuſatz von Braunſtein iſt ſehr zweck naͤßig, indem er das Deſtillat mit noch mehrerem Sauerſtoffe fät- tigt, und die etwa entſtehende unvollkommene Eſſigſaͤure auf Koſten des in ihm ae Er ſtoffes zur vollkommenen Eſſigſaͤure umbildet.

Da hier eine gewiſſe Menge Schwefelſaͤure vorgeſchrieben iſt, fo wäre es zweckmaͤßig geivefen-, wenn man auch die Stärke derſelben angegeben hätte; denn da das eſſigſaure Kali, vermoͤge der

näheren Verwandtſchaft zu letzterem zerſetzt wird, fo muß vorzüglich dafuͤr geſorgt werden, daß die an⸗

gewendete Schwefelſaͤure das eſſigſaure Kali zuerſt vollkommen zerſetzen kann, und daß im entgegegen⸗ ſetzten Falle, auch nicht zu viel Schwefelſaͤure hinzugeſetzt, und dadurch das Deſtillat, beſonders da es nach der gegebenen Vorſchrift bis zur Trockene abgezogen werden ſoll, nicht verunreiniget werde.

Die beſte Methode, den wirklichen Saͤuregehalt der hier anzuwendenden Schwefelſaͤure zu erforſchen, waͤre wohl die Beſtimmung des eigenthuͤmlichen Gewichts derſelben, da aber dieſes umſtaͤndlich und für manchen vielleicht nicht einmal ausfuͤhrbar waͤre, ſo kann man ſich vom wahren Saͤuregehalte der Schwefelſaure durch folgendes Verfahren überzeugen: Man ſättigt ein Quentchen desjenigen Kali, welches man zur Bereitung des verſtaͤrkten Eſſigs benutzen will, genau mit Schwefelſaure, bemerkt,

wie viel man davon gebraucht hat, und findet nun leicht durch Berechnung die anzuwendende Menge.

1 ; Braucht

[3

Acetum destillatum.

*

8

Acetum destillatum. Deſtillirter Eſſig.

Acetum erudum destillet e retorta vitrea, Der gewoͤhnliche Eſſig wird aus einer glaſer⸗ aut e cucurbita cuprea, stanno obducta, mu- nen Retorte oder einer verzinnten, mit einem, aus

nitaque b reinem

Braucht man z. B. zur voͤlligen Saͤttigung eines Quentchens Kali ein Quentchen Schwefelſaͤure,

welches, beſonders wenn das Laugenſalz lange aufbewahrt worden iſt, oͤfters der Fall ſeyn moͤgte,

——

ſo braucht man eben ſo viel Schwefelſaͤure, als man Laugenſalz genommen hat, zur vollkommenen Zerſetzung des angewendeten eſſigſauren Kali. Verfaͤhrt man in dieſem Falle nach der angegebenen 5 Vorſchrift, fo bleiben zwey Unzen des Salzes unzerſetzt und gehen verlohren. Das Kali iſt in Hin— ſicht feines Kohlenſtoffſaͤure- und Waſſergehalts, fo wie die Staͤrke der Schwefelſaͤure, ſehr verſchieden; weniger Kohlenſtoffſaͤure enthält es, wenn es friſch bereitet worden, mehr, wenn es längere Zeit

an einem Orte, wo es ſich durch Verbrennen, Athmen u. dgl. entwickelt, aufbewahrt worden iſt.

Bey der Bereitung des deſtillirten verſtaͤrkten Eſſigs ſind einige nothwendige Vortheile zu be— obachten. Man muß naͤmlich das Feuer gegen das Ende der Arbeit ſehr mäßigen, oder wenn 3 der Fluͤſſigkeit uͤberdeſtillirt worden ſind, die Vorlage wechſeln, und die zuletzt uͤbergehende Portion beſonders aufbewahren. Findet man, daß dieſelbe nicht brenzlich iſt, ſo kann man ſie immer wieder mit der erſten Portion vermiſchen; findet man ſie aber brenzlich, ſo muß ſie uͤber friſch gegluͤhtes Kohlenpulver nochmals abgezogen werden.

Die Kennzeichen der Guͤte und Reinheit der auf dieſem Wege erhaltenen verſtaͤrkten Eſſigſaͤure ſind folgende: Sie muß einen erquickenden, durchdringenden Eſſiggeruch und Geſchmack beſitzen, vollkommen waſſerhelle ſeyn, und keine Spur von Brenzlichkeit verrathen; durch eine Loͤſung des eſſigſauren Bleyes, oder der ſalpeterſauren Schwererde, darf nicht die geringſte Truͤbung erfolgen; im Falle dieſes geſchehen ſollte, iſt ſie mit Schwefelſaͤure vermiſcht. \

Von obiger vorgeſchriebener Portion erhält man gewoͤhnlich 27 Unzen verſtaͤrkten Eſſig.

Ohne Furcht kann man auch zur Bereitung des verſtaͤrkten Eſſigs den Bleyzucker anwenden, nur muͤſſen einige Vorſichtsmaasregeln angewendet werden. Zu dem Ende miſcht man 1 Pfund Bleyzucker mit 6 Unzen Waſſer, gieſt dieſe Miſchung in einen Kolben, doch ſo, daß, um noch vor—

ſichtiger zu ſeyn, nichts an der Wende des Halſes des Kolbens haͤngen bleibt, ſetzt dann nach und

nach 7 Unzen Schwefelſaͤure von 1,800 eigenthuͤmlichem Gewichte vorſichtig nach und nach hinzu,

lutut einen Helm auf, und zieht bey gehoͤrigem Waͤrmegrade die Fluͤſſigkett zur Trockene des Ruͤck—

ſtandes uͤber; der Ruͤckſtand iſt ſchwefelſaures Bley, welches als Mahlerfarbe benutzt werden kann. Bey dieſem Verfahren habe ich immer einen koncentrirten Eſſig erhalten, welcher auch durch die feinſten Pruͤfungsmittel keine Spur von aufgeloͤſtem Bley wahrnehmen ließ.

Ich kann nicht unterlaſſen, hier eine Methode der Bereitung der koncentrirten Effigfäure nach Lowizens Grundſaͤtzen anzugeben, welcher von derſelben Staͤrke, wie der nach der Originalvor— ſchrift bereitete, ausfallen wird. Man laſſe gewoͤhnlichen guten Weineſſig ſo lange gefrieren, bis er die Staerke hat, daß drey Unzen deſſelben 7 Quentchen kohlenſtoffſaures Kali vollkommen ſaͤttigen, miſche dann dieſen durch Kälte verſtaͤrkten Eſſig, welcher eine braune Fluͤſſigkeit darſtellt, mit Js friſchbereitetem Kohlenpulber, und ziehe 2 von der in das Deſtillirgefaͤß gebrachten Fluͤſſigkeit ab.

150 N * - 4

4

nitaque capitello, una cum canali refrigera- reinem Zinne verfertigten Helme und einer Kuͤhl torio e stanno puro parato, quam diu pro- roͤhre verſehenen, Deſtillirblaſe ſo weit abgezogen,

dit limpidum et ab empyreumate liberum. als er vollkommen helle und er eee

| * uͤbergeht 3). * Acetum Rosarum. Acetum Rosaruml. . Roſeneſſig. g. Florum Rosarum rubrarum Uncias tres, Men. Eſſigroſen oder W dry Aceti crudi Libras duas. i Unzen.

a Gemeinen Eſſig, zwey pfund. f Post Nach

3) Da bey der Deſtillation des Eſſigs die glaͤſernen Gefäße allerdings allen Übrigen vorzuziehen find, der Apotheker aber, welcher viel von dieſem Praͤparate braucht, ſchwerlich mit der Retorte allein arbei⸗ ten kann, ſo erlaubte man hier, gut verzinnte Blaſen mit Helmen“ und Kuͤhlroͤhren von reinem Zinne anwenden zu duͤrfen. Allein dieſes iſt immer gefaͤhrlich, indem man ſehr ſelten reines Zinn erhaͤlt, und wenn man es auch zu erhalten im Stande waͤre, ſo haben die Zinnarbeiter das Vor⸗ urtheil, daß ſi ich reines Zinn nicht verarbeiten laſſe, und ſetzen jederzeit andere Metalle zu. Welche Beſchwerlichkeiten paaren ſich alſo bey dieſer letzteren Einrichtung, mit der Vermuthung einer mög- lichen Vergiftung durch deſtillirten Eſſig! Ich ſchlage daher vor, den Eſſig aus einer kupfernen Blaſe, mit einem gläfernen Helme und einer glaͤſernen Kuͤhlroͤhre verſehen, zu deſtilliren; der Helm muß fo gebildet ſeyn, daß er in den Blaſenhals ſehr leicht einpaßt, nicht aber ſo, daß der Hals des Helms uͤber den Hals der Blaſe geſchoben werden muß. Iſt der Hals des Helms dünner, als der Hals der Blaſe, ſo kann man ſich leicht dadurch helfen, daß man ſo viel mit Mehlkleiſter beſtrichene Panzer; ſtreifen darum legt, um ihn voͤllig in den Hals der Blaſe ſchließend zu machen.

Die glaͤſerne Kuͤhlroͤhre kann nur durch eine leichte Vorrichtung in die gewöhnliche kupferne Kuͤhl⸗ roͤhre eingeſchoben, und durch eine Oefnung (welche durch eine Schraube verſchloſſen werden kann, wenn man das glaͤſerne Rohr nicht braucht) dem Waſſer des Kuͤhlgefaͤßes Gelegenheit gegeben wer- den, die gläferne Röhre zu umflieſen, um fo die Abkuͤhlung gehörig vollbringen zu koͤnnen. Man darf das Zerſpringen der gläfernen Geraͤthſchaft nicht befuͤrchten, wenn man nur im Anfange ge⸗ linde deſtillirt. | Es ift ſehr gut, und zugleich hoͤchſt vortheilhaft, wenn man zu einer jeden Maaß Eſſig 3 Loth friſch ausgegluͤhte Kohlen in die Deſtillirgeraͤthſchaft bringt, weil man durch dieſen Zuſatz mehr von dem Eſſige abdeſtilliren kann, ehe er brenzlich wird, derſelbe alſo bey weitem reicher an Saͤure werden muß. Deſtillirten Eſſig trift man, aus Mangel an Vorſicht bey der Bereitung deſſelben, entweder mit Kupfer oder mit Bley verunreiniget, an; den Kupfergehalt entdekt man durch in Uebermaaſe zugeſetz— tes Ammonium, welches im Falle der Verunreinigung eine ſch öne blaue Farbe in der Fluͤſſigkeit er⸗ zeugt. Bley entdekt man durch einen Zuſatz des Hahnemanniſchen bekannten Bleypruͤfungs mittels. Reiner abgezogener Eſſig muß wenigſtens , ſeines Gewichts, vollkommen mit Kohlenſtoffſäure gefät- - tigtes Kali, neutraliſtren, und darf ſich ih der Sättigung nicht truͤben, noch weniger einen Bodenſatz zuruͤcklaſſen. 2

1

v— 151

Post macerationem frigidam in lagena vi- Nach hinlaͤn glicher kalter Maceration in einem trea, cola. glaͤſernen Gefaͤße, wird er durchgeſeihet 4). Acetum Rubi Idaei. Acetum Rubi Idaei. Himbeereſſig. R. Fructuum recentium Rubi Idaei Libram y. n. friſche Himbeerfruͤchte, ein Pfund, unam, Gemeinen Eſſig, zwey Pfund. Aceti crudi Libras duas. e Dieſe Miſchung ſtelle man einen Monat lang Seponantur in lagena vitrea mensem, in einer gläfernen Flaſche hin, dann ſeihe man deinde cola et serva. . ſie durch, und bewahre ſie auf.

Acetum Rutae. Acetum Rutae. Rauteneſſig.

. Herbae Rutae Uncias tes, M. n. Gartenraute, drey Unzen, Aceti crudi Libras duas, gemeinen Eſſig, zwey Pfund, N spa frigide et as laffe dieſes an einem lauwarmen Orte wei⸗ din K chen, und ſeihe es dann durch. a N Dieſe Vorſchrift wird wohl wenigfieng fein

Y Arzt hier vermiſſen.

Acetum Saturninum. Acetum saturninum. Blephaltiger Eſſig,

(Extractum Saturni.) Bleyeſſig. R. Minii Uncias quatuor, * (Bleyextrakt.) Aceti destillati Libras tres. M. n. Mennig, vier Unzen, deſtillrten Eſſig, drey Pfund, Coque N kocht

Der Roſeneſſig beſteht aus den Beſtandtheilen des angewendeten Eſſigs, und aus denen, aus den Roſen ausgezogenen Stoffen, von welchen der adſtringirende Stoff wohl der wirkſamſte ſeyn moͤgte.

Bey der Bereitung darf man die Mengung nicht zu lange undurchgeſeihet ſtehen laſſen, weil der Eſſig ſonſt ſehr ſtarke Neigung zum Verderben zeigt. Auch iſt es gut, wenn man ihn, anſtatt durch⸗ zuſeihen, filtrirt; und, um ihn vor dem Verderben zu verwahren, etwas Weingeiſt, etwa auf das Pfund 2 Unzen, zuſetzt. Auf eben dieſe Art werden alle mediciniſchen mit Blumen und Kraͤutern angeſetzten Eſſigarten, welche etwa in den Apotheken vorkommen ſollten, bereitet. Statt des Nofeneffigs, glaube ich, würde man ein weit zweckmaͤßigeres Mittel an dem Effige haben, welcher nach folgender Vorſchrift

bereitet wuͤrde. Man nehme 2 Loth geſtoſſene Chinarinde, 3 Pfund Eſſig, 1 Quentchen Sandelholz und 2 Unzen Weingeiſt, infundire es 3 Tage in einem

. glaͤſernen Gefaͤße, filtrire es, nachdem es erkaltet iſt, und bewahre es in wohlzuverſchließenden Gefäßen auf.

- 7 *

152

Coque in vase fictili vitreato continue agitando, donee Libra supersit una. - Filtra.

Acetum scilliticum. k. Radicum Scillae siccatarum Uneias duas. Minutim scissis affundantur Aceti crudi Librae duae, Macerentur leni calore, Liquor leviter ex- pressus servetur,

Acidum aceticum, (Alcohol Aceti.) B. Kali sulphurici pulyerati Uncias duodecim. Acidi sulphurici concentrati Uncias sex,

Aquae communis Uncias octodecim dilutas. Mixta evaporent adsiccum. Admisce

Natri acetici, leni calore siccati, Uncias _

novem magnesii oxydati, subt. triti Unc. dimidiam. Immitte

Acidum aceticum.

——— )

kocht dieſe Miſchung in einem glaſirten irde⸗ nen Geſchirre unter beſtaͤndigem Umruͤhren, bis auf ein Pfund Fluͤſſigkeit ein, und filtrirt fie 5).

Acetum seilliticum. Meerzwiebeleſſig. M. n. getrocknete Meerzwiebelwurzeln, zwey Un⸗ zen, ſchneide ſie ganz klein, gieße zwey Pfund Eſſig daruͤber, und macerire fie bey gelinder Waͤrme. Die erhaltene Fluͤſſigkeit wird dann ſchwach ausgepreßt und aufbewahrt 6).

Eſſigſaͤure. (Eſſigalkohol.) 4 M. n. gepuͤlvertes, ſchwefelſaures Kali, zwölf Unzen. ſtarke Schwefelſaͤure, ſechs Unzen, ver⸗

duͤnnt dieſe mit achtzehn Unzen Waſ⸗

ſer, vermiſcht alles zuſammen, und ver⸗ dampft es bis zur Trockene; hierauf miſcht man neun Unzen bey gelin⸗ der Wärme getrocknetes Effig- ſaures Natrum, und eine halbe Unze fein gerie beuen Braun⸗ ſte in hinzu,

bringt

5) Da der deſtillirte Eſſig, wie ein jeder praktiſcher Chemiker einſehen wird, nicht leicht, oder faſt gar nicht, von einerley Staͤrke erhalten werden kann, der daraus bereitete Bleyeſſig alſo von ſehr verſchiedener Beſchaffenheit ſeyn muß, das Mittel auch ziemlich theuer aus fallen wird, fo glaube ich, daß man, um ein gleichfoͤrmig wirkendes Mittel zu beſitzen, beſſer thut, wenn man in einem Pfunde deſtillirten Waſ⸗

fer 3 Unzen Bleyzucker aufloͤſt, die Auflöfung filtrirt, und zum Gebrauche aufbewahrt.

Will man

aber dennoch obige Formel beybehalten, fo ift es durchaus nothwendig, nach der vollkommenen Saͤtti⸗ gung des Eſſigs mit dem Bleye, (welches man erfaͤhrt, wenn die Lakmustinktur dadurch nicht mehr geroͤthet wird) das eigenthuͤmliche Gewicht der Fluͤſſigkeit zu beſtimmen, indem fie ſich zu Waſſer verhalten muß, wie 150 zu 100, alſo in ein Gefaͤß, in welches genau eine Unze Waſſer geht, muͤſſen 1 4 Unze gebraͤuchlicher bleyhaltiger Eſſig gebracht werden koͤnnen.

>) Es iſt nicht gleichgültig, ob man die Meerzwiebel längere oder kürzere Zeit im Eſſig weichen last, ein Zeitraum von drey Tagen iſt bey Anwendung einer gelinden Waͤrme a 1 um ein gleichfoͤrmig

wirkendes Mittel zu eipalten,

153

Immitte in retortam vitream, et applicato vase recipiente atque juncturis optime elau- sis, ex arena calore moderato fiat destillatio. I.iquorem obtentum in vase vitreo clauso serva. 8

Acidum benzoicum. (Flores Benꝛobs.)

R. Benzoës pulveratae Uncias viginti quatuor, Natri carbonici erystallisati Uncias octo. Misce et decoque ex Aquae communis Libris sedeeim, perpetuo, agitando, per horam dimidiam, Cola. Benzoen residuam denuo ex Aquae communis Libris sex decoque et cola. Colaturam cum priori misce x et

Acidum benzoicum.

Bringe das Gemenge in eine, mit einer gut vers bundenen Vorlage verſehene, Glasretorte, und de⸗ ſtillire aus dem Sandbade. Die erhaltene Fluͤſ⸗ ſigkeit wird dann in einem wohlverſchloſſenen Glasgefaͤſſe aufbewahrt 7).

Benzoeſaͤure. (Benzoe Blumen.) f M. n. pulveriſirte Benzoe, vier und zwanzig Unzen, kryſtalliſirtes kohlenſaures Natrum, acht Unzen. a

Dieſes miſche man, und koche es unter beſtaͤn⸗ digem Umruͤhren, mit ſechszehn Pfund Waſſer eine halbe Stunde lang aus; den Ruͤckſtand koche man abermals mit 6 Pfunden Waſſer, und ſeihe die Fluͤſſigkeit ab; die durchgeſeihten Fluͤſ⸗

ſigkeiten vermiſche man, und dampfe ſie bis auf

zwey

7) Dieſe Eſſigſaͤure ſoll in ihrem hoͤchſtwaſſerfreyen Zuſtande und ihrer hoͤchſtmoͤglichen Verbindung mit dem Sauerſtoffe ſeyn; deswegen iſt der Zuſatz einer kleinen Menge eines ſauerſtoffhaltigen Koͤrpers, wie Braunſtein, hoͤchſt nothwendig. Bey der Bereitung der kupferhaltigen ſehr ſtarken Eſſigſaͤure aus

dem eſſigſauren Kupfer, werden dem praktiſchen Arbeiter ſchon die deutlichſten Winke zur Nothwen— digkeit dieſes Zuſatzes gegeben; indem da das Kupfer immer in metalliſcher We zuruͤckbleibt, wenn man Bi alle Eſſigſaͤure entfernt hat. 8

Wenn man ſehr ſtarke Eſſigſaͤure aus dem Bleyzucker, ganz frey von Bley erhalten will, ſo muß man viel Uebung in praktiſchen Arbeiten haben, und beſonders mit wohleingerichteten Gefaͤßen ver ſehen ſeyn. Das, was dieſe Arbeit aus eſſigſaurem Kali die Eſſigſaͤure zu bereiten beſchwerlich und koſt— ſpielig macht, iſt die Deſtillation des zur Saͤttigung erforderlichen Eſſigs, welcher beſonders, wenn er ‚einmal Säuren enthält, nach der Deftillation in ungeheurer Menge angewendet werden muß, um nur eine geringe Menge Kali oder Natrum zu ſaͤttigen.

Ich habe auf folgende Art einen voͤllig bleyfreyen ſehr ſtarken keyſaliſt irbaren Eſſig erhalten, indem ich Bleyzucker mit Natrum vollkommen ſaͤttigte, und ſelbſt nach der Saͤttigung noch auf jedes Pfund Bleyzucker 1 Loth Natrum zuſetzte, die Mengung filtrirte, und das Filtrirte noch einige Tage ruhig ſtehen ließ, worauf ſich noch ein wenig Bleykalk abſetzte, den ich ebenfalls entfernte, die Fluͤſſigkeit ver⸗ dunſten und kryſtalliſiren, oder bis zur Trockne abdampfen ließ. Mit dieſem Salze verfuhr ich nun nach Vorſchrift unſeres Originals, und erhielt einen bey wenigen Graden unter dem Gefrierpunkte kryſtalliſtrbaren Eſſig, welcher 1,480 ſpec. Gewicht hatte. Sollte dieſe Eſſigſaͤure noch einen fremdarti⸗

f gen Geruch beſitzen, ſo muß man ſie uͤber Kohlen e

u

154

——ê

et evapora, donec supersint Librae duae. zwey Pfund Nuͤckſtand ein; dieſen filtrire man

Filtra; et hierauf, und ſaͤttige ihn mit verbuͤnnter Schwe⸗ Acido sulphurico diluto felſaͤure. Die als ein leichtes, weisgraues Pul⸗ salura. Acidum benzoicum, sub forma pul- ver niedergeſchlagene Benzoeſaͤure, loͤſe man in veris levioris ex cinereo albidi, praecipita- kochendem Waſſer auf. Die erhaltene Fluͤſſig⸗ tum, in aqua bulliente solve. Liquorem ad- keit, wird hierauf warm filtrirt Rund zum Kry⸗ huc ferventem cola per linteum, et ad cry-. ſtalliſiren hingeſtellt. Die geſammelten mit kal⸗

stallisandum sepone. Crystallos collectas, tem Waſſer abgeſpuͤhlten Kryſtallen werden ge⸗

aqua trigida ablutas, sicca et serva. trocknet und aufbewahrt 8).

Aci-

8) Die ältere Ausſcheidungsmethode der Benzoeſaͤure gruͤndete ſich auf ihre Fluͤchtigkeit, und wurde ge⸗

woͤhnlich in einer Retorte vorgenommen, die uͤbergehende mit Waſſer und brenzlichen Oele vermiſchte Saͤure wurde entweder in eine Vorlage geleitet, oder in einer vorgelegten Papierteute aufgefangen. Bey dieſer letzteren Bereitungsart zog ſich das Oel und das Waſſer in das Papier ein, und die Saͤure konnte ſogleich, ohne fernere Behandlung, als reine Säure angewendet werden. Bey der Deſtilla— tion aus der Retorte in eine Vorlage, muſte aber dieſe Saͤure durch mehrmaliges Auflöſen und Kry⸗ ſtalliſiren gereiniget werden.

Auf die Eigenſchaft der Sete e mit den Alkalien und Erden auflößlichere Salze zu bilden, als ſie ſelbſt iſt, gruͤndet ſich die oben vorgeſchriebene Bereitungsmethode; und die Anwen⸗ dung des Natrums und der Schwefelſaͤure ſind deswegen vorgeſchrieben, weil beyde das ziemlich auf— loͤßliche ſogenannte Glauberſalz bilden, welches dann leichter von der ausgeſchiedenen Benzoeſaͤure durch Waſchen mit kaltem Waſſer getrennt werden kann. Der unvergeßliche Scheele brach, nachdem Ehrenfried Hagedorn entdekt hatte, daß durch Digeſtion die Benzoeſaͤure ausgeſchieden werden koͤnnte, die Bahn zu einer beſſeren Methode, die Benzoeſaͤure zu gewinnen, indem er das Harz mit einer ſtarken Loͤſung des Kalks in Waſſer kochte, und die Kallerde durch Salzſaͤure trennte. Herr Gren und Goͤttling fanden dann den Weg zur Ausſcheidung dieſer Saͤure durch Laugenſalze. Auch mit Huͤlfe des flüchtigen Laugenſalzes kann man Benzoeſaͤure, nach meiner Erfahrung, erhalten, wenn man Ben— zoeharz mit 8 feines Gewichts kohlenſauren Ammon vermengt, und einer gelinden Deſtillation unter⸗ wirft, die erhaltene Fluͤſſigkeit mit Salzſaͤure niederſchlaͤgt, den Niederſchlag in Waſſer loͤſt und kry— ſtalliſiren laͤſt. Da ſich bey dieſer Arbeit Kohlenſtoffſaͤuxe entwickelt, fo ift es nothwendig, eine tubu⸗ lirte Vorlage, welche mit einer Sicherheitsroͤhre verſehen iſt, die in ein Gefaͤß mit Waſſer geleitet werden kann, bey dieſer Arbeit zu gebrauchen.

Ich zweifele ſehr, daß die durch Sublimation, und die durch 1 . Benoefäure, beſonders in mediciniſcher Hinſicht, ein und daſſelbe Praͤparat ſind, oder daß man von beyden Saͤu⸗ ren gleiche Wirkung erwarten duͤrfte, da ſchon der Geruch derſelben ſo hoͤchſt verſchieden iſt. Die auf dem trockenen Wege erhaltene Saͤure riecht naͤmlich ſehr nach dem Harze, oder vielmehr ſo, wie wenn man das Harz ſelbſt auf gluͤhende Kohlen ſtreut; die auf dem naſſen Wege erhaltene Saͤure hinge⸗ gen hat beynahe gar keinen Geruch. Dieſe Idee wird um ſo wahrſcheinlicher, wenn wir bedenken,

daß

Acidum muriaticum. (Spiritus Salis acidus.) *. Natri muriatici Libras sex. In retortam vitream capacem immissis alfunde Acidi sulphurici concentrali Libras qua- tuor, caute anlea dilutas Aquae communis Libris totidem. Adaptato vase recipiente amplo, cui insint Aquae destillatae Librae duae, et juncturis clausis, fiat destillatio, igne pri- mum remissiori, sub finem aucto, ad siccum. Liquidum elicitum supra Natri muriatici Libram dimidiam reetifica. i Acidum nitricum. (Syiritus Nitri PER, R. Kali nitrici pulverati Libras octo. In retortam vitream satis N immis-

Acidum muriaticum.

Acidum nitricum.

155

Kochſalzſaͤure. (eigentlich Acid. muriatosum) (Saurer Salzgeiſt.)

M. n. ſalzſaures Natrum, ſechs Pfunb, ſchuͤtte es in eine hinlaͤnglich groſſe Retor⸗ te, und gieße vier Pfund Schwefel⸗ ſaͤure, welche man vorher mit eben fo vielem Waſſer vorſichtig ver duͤnnt hat, hinzu, bringe dann den Re⸗ cipienten, in welchem zwey Pfund reines Waſſer enthalten ſind, gehoͤrig an, und de⸗ ſtillire, nach dem man die Fugen genau vers fchloffen hat, erſt bey gelindem, dann ver⸗ ſtaͤrktem Feuer bis zur Trockenheit (des in der Retorte befindlichen) und ziehe die er⸗ haltene Fluͤſſigkeit noch uͤber ein halbes Pfund ſalzſaures Natrum ab 9).

Salpeterſaͤnre. (Saurer Salpetergeiſt.)

Me. n. gepuͤlvertes Salpeterſaures Kali, acht Pfund

ſchuͤtte dieſes in eine hinlaͤnglich groſſe Re⸗

u 2 torte,

sis aflunde daß dieſe Saͤure nach den voktrefflichen Beobachtungen des verdienſtvollen Herrn Obermedicinalraths Her mbftädt, aus Eſſigſaͤure, Phosphorſaͤure und Kalkerde zuſammengeſetzt if. Welche verſchie⸗

dene Abaͤnderungen des quantitativen Verhaͤltniſſes dieſer Beſtandtheile koͤnnen alſo nicht bey ſo ver— ſchiedener Behandlung des Stoffes, aus welchem dieſe Säure gewonnen wird, vorgehen! Man ſollte * daher billig zwey Hauptbereitungsarten der Benzoeſaͤure in den Apotheken beybehalten. Die auf dieſem Wege erhaltene Salzſaͤure hat eine gelbe Farbe, riecht ſaffranartig, und dampft etwas, und eine Unze derſelben fättigt gerade 5 Quentchen vollkommen reines Kali.

Eine ſolche Saͤure muß aber keinesweges als rein betrachtet werden, indem ſie eine bedeutende Menge Eiſen enthält, beſonders da fie nach der Vorſchrift noch einmal über Kochſalz rectificirt wer— den ſoll. Sehr gut waͤre es daher, wenn man das Kochſalz, welches man zur Bereitung der Salz⸗ ſaͤure anwenden will, vorher aufloͤſte, mit Blutlauge das darinn enthaltene Eiſen niederſchluͤge, die Feuchtigkeit wieder abdampfte, und dann dieſes von Eiſen befreyte de zur Bereitung der Salz⸗ ſaͤure anwendete.

Verlangt man eine chemiſch reine Salzſaͤure, fo muß man fie uͤber „I; Baryterde rectificiren. Dann wird fie weder durch Einbringung der ſalzſauren Baryterde getruͤbt, noch wird ein mit dieſer Salzſaͤure geſaͤttigtes Laugenſalz bey Hinzuſetzung des blauſauren Laugenſalzes, einen blauen Nieder- ſchlag hervorbringen.

4 *

156 b

-

Acidi sulphurici concentrati, Libras qua- tuor,

dilutas antea caute

Aquae communis Libris totidem. Applicetur excipulum amplum, cui

Aquae destillatae Librae quatuor antea sunt immissae. Fiat destillatio ex arena, igne primum remissiori, sub finem peden-

lentim aucto, ad siccum. Acido elicito instilla,

Argentum nitricum solutum, quam diu inde fit turbidum. Seponatur per aliquot dies. Tum liquorem limpidum de- cantha, et ex retorta, fere ad siccum de- stillando, xectifica.

ͤ—— |

torte, und gieße vier und ein halb Pfund mit eben fo vielem Waſſer verduͤnute, ſtarke Schwefelſaͤure hinzu, dann wird einegeräus mige mit vier Pfunden deſtillirten Waſſers angefuͤllte Retorte angefügt. Die Oeſtilla⸗ tion nimmt man dann im Sandbade, zuerſt bey gelindem, dann verſtaͤrktem Feuer, vor, und ſetzt ſie bis zur Trockenheit fort.

In die erhaltene Saͤure troͤpfelt man ſo lange ſalpeterſaure Silberloͤſung, bis daburch keine Truͤbung mehr hervorgebracht wird. Man ſtellt nun die Fluͤſſigkeit einige Tage ruhig hin, gießt das Helle ab, und zieht ſie aus einer 85 noch einmal, faſt bis zur Trockene, ab 10).

Aci-

100 Nach dieſer Vorſchrift wird zwar die Salpeterſaͤure Cwenn der Sr immer gleich trocken if)

von beſtimmter Staͤrke, und frey von Salzſaͤure, gewonnen, allein man iſt dabey doch nicht ganz fiher, daß nicht ein kleinerer oder größerer Antheil Schwefelſaͤure mit derſelben uͤbergeht, um, ſo mehr, wenn man mit der Feurung gegen das Ende ein wenig zu freygebig iſt.

Um ganz reine, immer gleiche Salpeterſaͤure zu erhalten, ſollte man den zu dieſer Arbeit zu verwendenden Salpeter zuerſt im Waſſer loͤſen, mit ſalpeterſaurem Silber fällen bis keine Truͤbung mehr erfolgt, ihn dann kryſtalliſiren laſſen, und auf eine beſtimmte Stufe der Trockenheit bringen, indem man ihn 8 Tage, nachdem er pulberiſirt iſt, auf einen warmen Stubenofen ſetzt. Die Schwe⸗

felſaͤure, welche man zu dieſem Zwecke verwendet, muß allemal einen beſtimmten Saͤuregehalt haben,

welcher leicht durch die eigenthuͤmliche Schwere derſelben gefunden werden kann. Um die etwa dabey befindliche Schwefelſaͤure zu entfernen, darf die Rektifikation der Salpeterfäure nur Über etwas Bley⸗ oxyd oder einer Aufloͤſung der Baryterde in Salpeterfäure geſchehen.

Ich habe es ſehr gut gefunden, wenn man zur Bereitung der Salpeterfäure die koncentrirte Schw felſaͤure zuerſt durch Kochen von der ihr anhaͤngenden fluͤchtigen ſchweflichten Säure befreyt, wel es zwar wegen des großen Sauerſtoffgehalts, der Salpeterſaͤure und der leichten Zerſetzbarkeit derſelben, hier überflüffig zu ſeyn ſcheint, dem praktiſchen Arbeiter aber, der mit keiner tubulirten Vorlage ver ſehen iſt, doch wenigſtens den Vortheil bringt, daß er ſich nicht wirklich der Gefahr des Zerſpringens der Deſtillationsgefaͤße ausſetzt. Ueberhaupt iſt bey der Bereitung der Salpeterſaͤure nach dieſer Vor⸗ ſchrift die ſtrengſte Aufmerkſamkeit und Vorſicht nöthig, da mehrere Erfahrungen vorhanden ſind, daß ſich oft eine große Menge eines luftfoͤrmigen Stoffes entwickele. Ich ſelbſt habe einmal bey der De⸗ ſtillation der Salpeterſaͤure, mit der Haͤlfte der oben vorgeſchriebenen Mittel arbeitend, mehr als 500 Cubikzolle Sauerſtoffgas erhalten, welches ich vorzuͤglich der Zerſetzung des Waſſers zuſchreibe. Dieſes kann um ſo leichter geſchehen, wenn man anfaͤnglich etwas zu ſtark feuert.

Weit

Acidum phosphoricum ex ossibus. R. Cornu Cervi, aut aliorum Ossium, ad al- bediuem ustorum, Libras tres. Subtilissime pulverisatis adde Acidi sulphurici concentrati Libras duas, Aquae communis Libris quindecim dilutas. Ebulliant leniter per horam' in le- bete stanneo, sub continua agitatione. Cola cum expressione, et liquorem ad mellis spis- - siludinem evapora. Residuum, in- aqua ite- rum solutum et colatum, cum Ammonio carbonico - perfecte satura. Liquidum filtratum, et ad siccum evaporatum, praebet Ammonium phosphoricum; e quo xetortae vitreae satis amplae, aut vasi porcellaneo profundo com- misso, Ammonium leni calore expellatur. Pan spumescere cessavit, Acidum phös- plioricum restans, igne modice aucto, adhuc per aliquot temporis momenta lente fluens detinealur; refrigeratum in triplo Aquae de- stillatae solvatur, et liquor filtratus Iimpi- dus servetur.

nun bis zur

157

Acidum phosphoricum ex ossibus. Phos⸗

phorſaͤure aus Knochen.

M. n. Hirſchhorn, oder andere bis zur Weiſſe ge»

brannte Knochen drey Pfund, puͤlvere fie ſehr fein, und ſetze zwey Pfund, mit fuͤnf Pfunden Waſſer verduͤnnte ſtarke Schwe⸗ felſaͤure hinzu.

Die Miſchung koche man nun in einem zin⸗ nernen Keſſel unter beſtaͤndigem Umruͤhren eine Stunde lang; ſeihe alsdann die Fluͤſſigkeit durch, und preſſe den Ruͤckſtand aus, welchen man bis zur Honigdicke abraucht. Das Zuruͤckge⸗ bliebene wird hierauf, nachdem es wieder in Waſſer geloͤſt worden, nochmals eingedickt, und mit kohlenſtoffſaurem Ammoniak vollkom⸗ f

men geſaͤttiget.

Die durchs Filtriren erhaltene Fluͤſſi gkeit, wird Trockenheit abgeraucht, worauf ſie phosphorſaures Ammoniak barftellt, aus welchem, wenn man es in eine hinlaͤnglich groſſe Retorte oder weiſſes Porzellaingefaͤß bringt, das Am⸗ monium bey gelindem Feuer ausgetrieben wird. Wenn das (dadey bemerkliche) Schaͤumen nach⸗ laͤſt, wird die zuruͤckgebliebene Phosphorſaͤure noch einige Augenblicke im Fluſſe erhalten, und der erhaltene Ruͤckſtand in dreymal fo vielem des ſtillirten Waſſer geloͤſt, filtrirt und aufbewahrt 11).

Aci-

Weit vortheilhafter würde die Bereitung der Salpeterſaͤure vorgenommen werden koͤnnen, wenn ein jeder Apotheker mit dem Wulfſchen Apparate verſehen waͤre, und damit arbeiten koͤnnte: man

waͤre dann auſſer aller Gefahr, und koͤnnte auch zugleich die ſtarke rauchende ſalpetrige Saͤure Acidum nitro nitricum, Acidum nitri fumans) in der erſten Flaſche dieſes Apparats erhalten. Um ſich dieſe auſſerdem zu verſchaffen, trocknet man den Salpeter vollkommen, nachdem man ihn pulveriſirt hat, und gieſt die von ihrer Waͤßrigkeit und fluͤchtigen Schwefelſaͤure befreyte ſtarke Schwefelſaͤure in dem Deſtillirgefaͤße darauf. Man hat hier keine Gefahr von der zu großen und zu ſchnellen Erhitzung zu befuͤrchten, um ſo weniger, wenn der anzuwendende Salpeter ſehr trocken war. Hierauf vollbringt man

die Deſtillation, welche fo lange fortgeſetzt wird, bis die Vorlage nicht mehr warm iſt. 41) Obgleich die auf dieſem Wege erhaltene Be ziemlich rein, und für den pharmaceu⸗ tiſchen

158

Acidum phosphoricum purum. 8 R. Acidi nitriei, quantum placet. Quo in cucurbita vitr ea ad lenam ebul- lutionem usque calefäcto inmitte sensim ac caute: | Phosphori frustula minora, granum unum allerumve, non excedentia, quantum acidum nitricum oxydatione consumere valet. Liqui- dum restans ad spissitudinem oleosam eva- pora; tune cum ex quantitate dilue, ut pondus tolius decuplo Phosphori consumti respondeat.

Acidum succinicum.

(Sal Succini.)

x. Succini grossiuscule contusi, quantum vis.

Fiat destillatio ex retorta vitrea satis am- pla, igne primum lento et successive aucto. Prodibunt una cum Oleo, primum flavo, dein rubro, Liquor acidulus et Sal concre- tum; quibus addatur Aquae calidae suflici- ens quantitas, ad sal solvendum. Liquor aci- dus, ab oleo separatus, leniter evaporet, fil- tretur et ad crystallisandum seponatur. Ory-

Acidum phosphoricum purum.

Acidum sueeinicum.

Reine Phosphorſaͤure.

M. n. Salpeterfaͤure, eine beliebige Menge, bringe dieſe in einem glaͤſernen Kolben zum Sieden, und trage kleine Stuͤckchen Phos⸗ phor fo lange hinein, als es die vorhandene Menge des Sauerſtoffes in der Salpeterſaͤure zulaͤſt. Die erhaltene Fluͤſſigkeit dampfe man dann bis zur Dicke einer oͤligen Fluͤſſigkeit ab, und verduͤnne ſie mit zehnmal ſo vielem Waſſer, als man Phosphor verbraucht hat.

Bernſteinſaͤure. (Bernſtein Salz) M. n. groͤblich geſtoſſenen Bernſtein ei eine odlae Menge,

und deſtillire ihn aus einer hinlaͤnglich en Retorte, bey anfaͤnglich gelindem, hernach aber ſtufenweiſe behutſam verſtaͤrktem Feuer. Mit einem anfaͤnglich gelben dann roͤthlichen Oele, geht eine ſaure Fluͤſſigkeit, und ein feſtes, ſaures Salz uͤber, dieſem ſchuͤttet man ſo viel heiſſes

Waſſer hinzu, daß das Salz voͤllig davon aufge⸗

stalli loͤſt tiſchen Gebrauch vollkommen brauchbar iſt, ſo glaube ich dennoch, daß der Apotheker auch eine ganz reine Phosphorſaͤure in ſeiner Offiein aufzubewahren noͤthig hat, um ſo manchen Wuͤnſchen, welche bey Unterſuchung der Koͤrper entſtehen, und reine Phosphorſaͤure erfordern, zu entſprechen. Um eine reine Phosphorſaͤure zu erhalten, iſt folgendes Verfahren noͤthig: man legt eine beliebige Menge reinen Phosphor in einen mit einer engen Oefnung verſehenen Trichter, bringt dieſen auf ein geraͤumiges Glasgeſchirr, und ſtellt dieſen Apparat an einen feuchten Ort, nach einiger Zeit wird der Phosphor voͤllig verſchwunden ſeyn, und das untergeſetzte Gefaͤß wird phosphorige Saͤure enthalten. Man nimmt nun halb ſo viel, als man Phosphor angewendet hat, Salpeterſaͤure, ſetzt fie zu der erhaltenen phosphorigen Säure, und kocht das Ganze in einem glaͤſernen Gefäße, bis zur Honigdicke ein. Auf dieſe Weiſe wird man eine ganz reine Phosphorſaͤure erhalten, welche man nun ö nach Erforderniß verduͤnnen kann. Da der Phosphor jezt in einem ſehr niedrigen Preiſe iſt, ſo kann man f ch dieſer Bereitungsart auch allgemein bedienen. Ich ziehe dieſe Bereitung der in unſerm Originale vorgeſchriebenen, des⸗ wegen vor, weil man nicht fo biele Salpeterſaͤure unnoͤthiger Weiſe berſchwendet, und auch keiner Geſahr ausgeſetzt iſt. 5

159

stalli collectae depurentur solutione in aqua loͤſt wird. Die ſaure Fluͤſſigkeit wird nun vom

12) So leicht auch die Bereitung der Bernſteinſaͤure nach der hier gegebenen Vorſchrift ſcheinen mag, ſo

calida et erystallisatione repelita. Dele getrennt, langſam abgedampft, filtrirt und

1 a nun zum Kryſtalliſiren hingeſtellt. Die geſammel⸗ ten Kryſtallen werden durch wiederholtes Aufloͤ— ſen in warmem Waſſer und Kedſtabſſatſen ferner gereiniget 12).

Aci-

kann ich doch nicht unterlaffen, dem At voͤllig geuͤbten Apotheker, durch Angabe einiger Vortheile, dieſe Arbeit zu erleichtern. Man nimmt eine geraͤumige glaͤſerne Retorte, welche einen ſehr weiten und kurz abgeſprengten Hals hat, fuͤllt dieſe hoͤchſtens nur bis auf den vierten Theil ihres Raumes mit Bernſteinſtuͤckchen, welche von allen fremdartigen Theilen getrennt worden find, und lutirt eine hinlaͤnglich große Vor— N lage, mit einem Kuͤtte aus Gips und Leimwaſſer luftdicht an. Da ſich viel Gas, beſonders gegen die Mitte der Deſtillation entbindet, ſo bedient man ſich mit großem Vortheile und vieler Sicher—

heit, bey dieſer Arbeit einer tubulirten Vorlage, welche man von Zeit zu Zeit öffnet, um der, die

Gefaͤße oft mit Gewalt zerſprengenden Luft einen Ausweg zu verſchaffen. Bedient man ſich einer irdenen Retorte, welche vollkommen luftdicht iſt, fo iſt dieſe Konſtruction der Deſtillirgeraͤthſchaft um, fo nothwendiger, weil auſerdem die Retorte unausbleiblich Riſſe bekommt.

Wenn man das Feuer nach der Vorſchrift anfaͤnglich ſehr gelinde anwendet, ſo muß man es dann, wenn alles wohl erwärmt iſt, ſchnell verſtaͤrken, weil man durch dieſes Verfahren, meiner Er— fahrung zu Folge, bey weitem mehr Bernſteinſaͤure erhaͤlt, als wenn man das Feuer ſtufenweiſe vers ſtaͤrkt. Der Grund dieſer Erſcheinung ſcheint mir darinn zu liegen, weil die Bernſteinſaͤure nicht als ſolche in dem Bernſteine enthalten iſt, ſondern weil ſie ſich aus ihren Beſtandtheilen erſt 5 wo die Anwendung der verſchiedenen Temperaturen unendlich viel beytragen muß.

Wenn die Bildung der Saͤure und die Deſtillation derſelben beendiget iſt, welches man be— merkt, indem die Retorte ſelbſt dann, wenn die Kapelle roth gluͤht, nicht mehr erwaͤrmt wird, und keine Daͤmpfe, die aus der Retorte in die Vorlage uͤbergehen, mehr zu bemerken ſind, ſo unterbricht man die Deftillation, laͤſt alles voͤllig erkalten, und loͤſt das ſowohl in dem Halſe der Retorte, als in der Vorlage enthaltene Salz, ohne auf das Oel und den ſchon vorhandenen Antheil des im Waſſer geloͤſten Satzes, Ruͤckſicht zu nehmen, in funfzehn Theilen deſtillirten Waſſers, filtrirt die erhaltene Fluͤſſigkeit durch ſehr dickes, graues, wollenes Papier, und dampft die erhaltene Fluͤſſigkeit in flachen Porcellainſchaalen, in einer Temperatur, welche 40° Reaum. nicht uͤberſteigt, ab. Sollte die auf dieſe Art gereinigte Saͤure noch nicht die erforderliche Reinheit und Weiße beſitzen, das heiſt, noch mit Oeltheilen verunreiniget ſeyn, fo darf man fie nur noch einmal in Waſſer loͤſen, und durch 3 ihres Gewichts friſch gegluͤhte Kohlen, welche mit etwas feinem Quarzſande vermiſcht ſind, filtriren, das Filtrum mit heiſſem deſtillirten Waſſer nachſpuͤhlen, und die erhaltene geloͤſte Saͤure abermals gelinde a abdampfen und kryſtalliſiren laſſen. Es giebt noch einige andere Reinigungsmethoden, wie die Subli— mation

160,

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Acidum sulphuricum concentratum. (Oleum Vitrioli)

Acidum sulphuricum concentratum venale, combustione Sulphuris obtentum, aut e Ferro sulphurico destillatione elicitum, ad prae- paranda medicamenta plerumque quidem sa- tis aptum est. IIlud vero, quod usui interno dicatum est, per reetiſicationem, e retorta vitrea, arenae balneo immersa, prudenter

Acidum sulphuricum eoncentratum.

Starke Schweſelſaͤure.

(Vitrioloͤl.)

Die gewoͤhnlich im Handel vorkommende ſtarke Schwefelſaͤure, welche entweder durch das Ver⸗ brennen des Schwefels, oder aus dem ſchwefel⸗ ſauren Eiſen durch Deſtillation erhalten wird, iſt zur Bereitung der Arzeneymittel mehrentheils

ac artis lege institutam, depurandum est.

15

wenn es in eine Loſung der damit verunreinigten Bernſteinſaͤure getroͤpfelt wird, und dadurch ein

anwendbar. Diejenige aber, welche zum innern Gebrauche angewendet werden ſoll, muß zuvor durch nochmalige Deſtillation im Sandbade aus einer glaͤſernen Retorte, nach den Regeln der Kunſt und vorſichtig gereiniget werden 13).

Aci- mation mit einem Zuſatze von Thonerde, oder durch Behandlung mit der Salpeterſaͤure ꝛc. welche ich aber hier deswegen uͤbergehe, weil ich die angegebene für die beſte halte.

Da ſehr oft die Apotheker die Bernſteinſaͤure nicht ſelbſt bereiten, ſondern kaufen, dieſelbe * wegen des hohen Preiſes groͤſtentheils verfaͤlſcht vorkommt, ſo werden hier die Kennzeichen der Guͤte einer reinen Bernſteinſaͤure nicht am unrechten Orte ſtehen. 3

Die gewöhnlichen Verfaͤlſchungsmittel find Kochſalz, Ammoniak, Salmiak, Weinſtein, Zucker und verſchiedene andere Saͤuren, welche kryſtalliſirbar ſind.

Die reine Bernſteinſaͤure iſt ein voͤllig zu verfluͤchtigender Koͤrper, erhitzt man dieſelbe alſo, ſo darf nichts zuruͤckbleiben. Bleibt Kohle zuruͤck, ſo iſt Zucker, Weinſtein, oder Weinſteinſaͤure damit verbunden, bleibt aber ein weißes Salz zuruͤck, fo iſt dieſes gewoͤhnlich ſalzſaures Natrum. Den Salmiak entdekt man durch einen Zuſatz von reiner Kalkerde, wodurch ſich Ammoniak entwickeln wird, welches ſich, indem man einen mit Salzſäure befeuchteten Papierſtreifen daruͤber hält, durch weise Dämpfe zu erfennen giebt a ef

Ueberſaures ſchwefelſaures Kali entdekt man durch einen Heinen Zuſatz des eſſigſauren 2 b weißer Niederſchlag entſteht. nr

Die Gegenwart des Ammontums wird eben ſo, wie der beygemiſchte Salmiak entdekt.

Weingeiſt loͤſt dieſe Säure voͤllig auf. 8 8

Eine reine Schwefelſaͤure ift in den Apotheken ſelten zu erhalten, weil es einige eiten macht, dieſelbe zu bereiten, und weil man die kaͤufliche Schwefelſaͤure ſelbſt zum innern Gebrauche für rein genug hält.

Sie ift entweder mit Bleykalken oder Erden, oder mit andern Saͤuren verunreiniget, und von allen dieſen kann man ſie, wie ſchon oben bemerkt iſt, durch einfache Deſtillation reinigen. Das „ar

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Acidum sulphuricum dilutum: Acidum sulphuricum dilutum. Ver⸗ (Spiritus Vitrioli.) duͤnnte Schwefelſaͤure. v. Acidi sulphurici concentrati rectificai (Vitriolgeiſt.) Partem unam. . M. n. Rectificirte ſtarke Schwefelfäure einen Theil, Instillando misce cum und mifche fie mit fünf Theilen deſtillirtem Aquae destillatae Partibus quinque. Waſſer, Tropfen weiſe 14). 5 Aci-

oxyd bleibt, fo wie die etwa zufällig beygemiſchten Erden, in der Retorte zuruck, und die beygemiſch— ten Säuren gehen zu Anfange der Deſtillation über, Um die Deſtillation zweckmaͤßig und ohne Gefahr unternehmen zu können , füllt man kleine nicht mehr als 1 Pfund Fluͤſſigkeit haltende Retorten mit 6—8 Unzen Schwefelſaͤure, legt dieſe in ein Sandbad, und giebt anfaͤnglich gelindes Feuer, es werden ſich nach der Erwaͤrmung der Retorte weiße Daͤmpfe zeigen, welche in einer geraͤumigen Vorlage aufgefangen werden, und die ſogenannte fluͤchtige Schwefelſaͤure darſtellen. Dieſe Säure kryſtalliſirt ſich in buͤſchelfoͤrmigen Kryſtallen, und kann zu ver⸗ ſchiedenen pharmaceutiſchen Arbeiten, als Niederſchlaͤgen u. ſ. w. angewendet werden. Bey der Ent⸗ fernung dieſer fluͤchtigen Schwefelſaͤure werden die dabey befindlichen fremdartigen Saͤuren ebenfalls mit übergeführt. Gewoͤhnlich iſt ihre Menge ſehr unbedeutend, und die Beymiſchung nur zufaͤllig. Wenn die weißen Daͤmpfe aus der Retorte zu entweichen nachlaſſen, ſo legt man eine andere Vorlage vor, und verſtaͤrkt das Feuer unter der Kapelle, bis zum völligen Sieden der Schwefelſaͤure, wozu ein | ſehr bedeutender Waͤrmegrad erfordert wird; mit dieſem nun haͤlt man an, bis die Retorte voͤllig trocken if, worauf alle fremdartigen feuerbeſtaͤndigen Stoffe in der Retorte zuruͤck bleiben. Es iſt mir noch keine englaͤndiſche Schwefelſaͤure vorgekommen, welche ganz frey von Bleykalke geweſen waͤre, ſo wie ö ich uͤberhaupt noch keine gemeine Schwefelſaͤure angetroffen habe, welche ſich vollkommen, ohne einen * Ruͤckſtand in der Retorte zu hinterlaſſen, haͤtte uͤberdeſtilliren laſſen.

Bey der Deſtillation, hat man vorzuͤglich ſolche Retorten auszuſuchen, welche am Kusgange des Halſes aus dem Bauche der Retorte, keine Einbiegung haben, deren Haͤlſe ſehr weit find, und ö dere Glaßdicke nicht ungleich befunden wird.

Die auf dieſe Art erhaltene ſtarke Schwefelſaͤure iſt vollkommen weiß, 185 erſcheint ie als ein kryſtalliſirbarer Körper,

Will man das ii der unvollkommenen fluͤchtigen Schwefelfäure vermeiden, fo darf man ihr vor der Deſtillation nur „5 Salpeterſaͤure zuſetzen, und die Vorlage bey der zu erſt uͤbergegange⸗ nen Fluͤſſigkeit wechſeln. Reine Schwefelſaͤure darf, wenn fie mit Kali oder Natrum geſuͤttigt wird, keinen Niederſchlag zeigen, auch darf ſie durch Schwefelammonie nicht gefaͤrbt werden.

Sehr wenig Apothekerbuͤcher treffen in Hinſicht des Verhaͤltniſſes der Schwefelſaͤure zu dem Waſſer überein, und es wäre zu wuͤnſchen, daß man hier eine allgemeine Regel befolgte.

14

8

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Acidum tartaricum. (Acidum Tartari essentiale.) R. Tartari depur ali pulverati Libras septem, Aquae communis ferventis Libras viginti

quatuor. In lebetem stanneum immissis sensim ad-

jiciantur

Cretae purae pulveratae Librae duae,

vel quantum suflicit ad perfeelam saturatio- nem. Vas ab igne remotum, seponatur per horam, et liquor supernatans, Kali tar- taricum continens, caute decanthetur. Cal cariae tartaricae residuae, aqua frigida ab- lutae, addantur

Aeidi sulphuriei concentratiLibrae duae,

Aquae communis Libris viginti dilutae. Spathula lignea saepius agitando, digerantur per horas viginti quatuor. De- canthato liquore acido, Calcariam sulphuri- cam residuam aqua ablue, donec plane insi- pida fiat. Liquores acidi commisti et fil- trati evaporent in vase vitreo aut porcella- neo, ut maneant librae circiter octo; refri- gerati filtrentur, et tandem in aquae balneo in crystallos eee quae siccatae ser-

ventur.

Acidum tartaricum. Weinſteinſaͤure.

(Weſentliche Weinfteinfäure.) M. n. gepuͤlverten, gereinigten Weinftein, (Wein ſalz), ſieben Pfund. gemeines, bis zum Kochen erhiztes Waſſer, vier und zwanzig Pfund, ſchuͤtte dieſes in

einen zinnernen Keſſel, und ebe nach und -

nad) hinzu

geſtoſſene reine Kreide, zwey Pfund, oder ſo viel zur vollkommenen Saͤttigung erfor⸗ dert wird. Man nehme dann das Gefaͤß vom Feuer, laſſe es eine Stunde lang ſtehen, und gieße die, weinſteinſaures Kali enthaltende, Fluͤſ— ſigkeit behutſam ab. Den ruͤckſtaͤndigen Wein⸗ ſteinſauren Kalk waſche man einigemal mit kal⸗ tem Waſſer, und uͤbergieße ihn dann mit

ſtarker Schwefelſaͤure, zwey Pfund, welche vorher mit zwanzig Pfund gemeinem Waſ⸗ fer verdünnt worden iſt. Dieſes Gemiſche ruͤhre

man mit einem hoͤlzernen Spatel fleißig um, und

ſtelle es vier und zwanzig Stunden in gelinde Digeſtion. Die ſaure Fluͤſſigkeit wird dann ab- gegoſſen, und die ruͤckſtaͤndige ſchwefelſaure Kalk⸗

erde fo lange mit Waſſer ausgewaſchen, bis man

keinen (beträchtlich) ſauren Geſchmack mehr bes

merkt. Die ganze Menge der erhaltenen ſauren

Fluͤſſigkeit wird nun zuſammengegoſſen, nach dem Erkalten filtrirk in einem glaͤſernen, oder porzel⸗ lainenen Gefaͤſſe bis auf acht Pfund Ruͤckſtand abgedampft, nach dem Erkalten abermals filtrirt,

und hierauf im Waſſerbade zum Kryſtalliſiren

abgedampft, cn und aufbewahrt 15). Aether

15) Wenn die Weinſteinſcture; welche in den gereinigten Weinſteinkryſtallen vorhanden iſt, vollkommen mit der Kreide gefättigt ift, kocht man das Gemenge noch eine Viertel Stunde, ehe man es vom Feuer nimmt, wodurch ſich der kleine Antheil Kreide, welcher nicht gleich auf die Weinſteinſaͤure

wirkte, noch mit derſelben verbindet.

Bey der Digeſtion des weinſteinſauren Kalkes mit der Schwe⸗

felſaͤure, bedient man ſich am vortheilhafteſten der Töpfe von ſogenanntem Steinzeuge; große Glaͤſer

find ſchwer zu belommen, und dem Zerbrechen leicht unterworfen. Sehr

0 2

Aether aceticus. (Naphtha Aceti.) R. Natri acetici, blando en exsiccati, Uncies duodecim. In retortam vitream immissis affunde Acıdi sulphurici concentrati Uncias sex, antea cum 8 Spiritus Vini rectificatissimi Unciis decem mixtas. Vasorum juncturis probe clausis, fiat destillatio leni igne. Liquori elicito adde ; Aquae communis Partem quartam,

Ligquoris Kali causüici, quantum requiritur.

ad promovendam separationem Aetheris; quem blando calore reclifica et serva,

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Aether aceticus. Eſſigaͤther.

(Eſſignaphtha.)

M. n. Eſſigſaures Natrum, welches bey gelinder

Waͤrme ausgetrocknet worden, zwoͤlf Unzen, ſchuͤtte daſſelbe in eine glaͤſerne Retorte, und gieße ſechs Unzen concentrirte Schwe⸗ felſaͤure, welche man vorher mit zehn Un⸗ zen hoͤchſt rektificirtem Weingeiſte vermiſcht hat, daruͤber. Nachdem die Fugen der Ge— faͤße gut verſchloſſen worden ſind, vollbringt man die Deſtillation bey gelindem Feuer. Der erhaltenen Fluͤſſigkeit ſetzt man den vierten Theil Waſſer, und ſo viel aͤtzendes Kali zu, als zur ſchnellen Abſonderung des

Aethers nothwendig iſt, und rektificirt ihn bey gelindem Feuer 16). K 2 Aether

Sehr vortheilhaft macht man die Weinſteinſaͤure, wenn man eine große Quantität derſelben auf einmal bereitet, und nie weniger, als das oben angegebene Quantum doppelt macht. Bey der Berei— tung kleiner Portionen bleibt ſehr viele Säure im Seihezeuge zuruͤck, und die Mutterlauge ſteht dann

in keinem Verhaͤltniſſe zu der erhaltenen Weinſteinſäͤure.

Die Weinſteinſaͤure iſt oft mit Schwefelfäure und mit Metallen, wenn man naͤmlich bey der Bereitung derſelben dieſe letztern nicht ſorgfaͤltig vermied, verunreiniget, weswegen ich die Kenns

zeichen einer vollkommen reinen Weinſteinſaͤure hier beyfuͤge. Sie muß ſich in 2 Theilen deſtillirtem Waſſer voͤllig helle aufloͤſen, und dieſe Auflöfung darf weder durch ſalzſauren Baryt, welcher Schwer felſaͤure anzeigt, noch durch zuckerſaures Kali getruͤbt werden. Auch darf fie bey der Sättigung mit kohlenſtoffſaurem Natrum keinen Niederſchlag bemerken laſſen. Durch einen Zuſatz des Ammoniaks bis zur Ueberfaͤttigung, darf keine blaue Farbe erſcheinen, weil ſie in dieſem Falle mit Kupfer, und wenn ſie mit der Nannepniſchen Weinprobe einen ſchwarzen Niederſchlag liefert, mit Bley verun— reiniget iſt.

16) Ehe man die Verwandtſchaftsverhaͤltniſſe der Grundſtoffe der Koͤrger genau erkannte, bereitete man

den Eſſigaͤther und verſuͤßeten Eſſiggeiſt, durch Deſtillation eines Gemiſches aus Weingeiſt und der ſtaͤrkſten Eſſigſaͤure. Spaͤterhin aber leugnete man die Entſtehung deſſelben auf dieſem Wege, und gab an, daß zu Bildung dieſes Aethers Mineralſaͤuren durchaus erfordert wuͤrden. Verſuche, welche nun ferner zur Entſcheidung dieſer verſchiedenen Meinungen angeſtellt wurden, lehrten jedoch zur Ge— nuͤge, daß zur Bildung des wahren eigenthuͤmlichen Eſſigaͤthers, die ſehr ſtarke Effigfäure vollkommen hinreiche; man fand aber, daß dieſe Methode durchaus Age elaft ſey, und ſchlug ae ſehr verſchiedene Wege zur Gewinnung dieſes Mittels ein. Die

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Aether sulphuricus. Aoäether sulphuricus. Schwefelaͤther. (Naphtha Vitrioli.) | (Vitriolnaphta.) B. Acidi sulphurici concentrati Libras dus M. n. ſtarke Schwefelfäure, zwey und ein cum quadrante ; viertel Pfund, Spiritus Vini pectificatissimi Libras duas. hoͤchſtrein en Weingeiſt, swey Pfund. Spiritui Vini in cucurbita successive et Man mifcht die Schwefelſaͤure nach und nach eaute instilletur Acidum sulphuricum. Adap- Tropfenweiſe in einem Kolben zu dem Weingeiſte. tetur Hier⸗

Die in unſerm Originale vorgeſchriebene Bereitungsart iſt zwar ſehr gut und zweckmaͤßig, allein der Aether faͤllt noch immer ſehr theuer aus, und iſt mit verſchiedenen Schwierigkeiten verbunden, die nur der ſehr geuͤbte Praktiker zu uͤberwinden vermag.

Ich will hier die noͤthigen Handgriffe entwickeln, welche zur Bereitung eines Eſſigäthers nach obiger Vorſchrift zu beobachten ſind. Der Weingeiſt muß, ſo wie die Schwefelſaͤure, vollkom— men Waſſerfrey ſeyn, und das eſſigſaure Natrum muß wohl ausgetrocknet werden, nachdem es

vorher an der Luft zerfallen iſt. Um den Weingeiſt mit der Schwefelfäure zu miſchen, wiegt man das angegebene Quantum der letztern in ein Glas mit einem weiten Halſe, ſtellt daſſelbe einige Zeit ruhig hin, und gieſt den vorher in ein anderes weithalſiges Glas gewogenen Weinalkohol, mit gehoͤ⸗ riger Fertigkeit, fo zur Schwefelſaͤure, daß der Weingeiſt an den Wänden des Glasgefaͤßes herab⸗ flieſt, und uͤber der Saͤure ſtehen bleibt. Man bewegt dann das Gefaͤß gelinde hin und her, etwa von einer Viertelſtunde zur andern, und vermiſcht ſo beyde Mittel, ohne eine betraͤchtliche Erhitzung. Hierdurch wird viel Zeit gewonnen, und kein Weingeiſt verlohren, welches beydes in Anſchlag ge⸗

bracht werden muß, beſonders wenn man große Quantitaͤten Aether zu bereiten hat. Nachdem man ö

nun dieſe Miſchung in einer Retorte zum eſſigſauren Natrum geſchuͤttet hat, welches am zweckmaͤßig⸗ ſten in einer mit einem Tubulus verſehenen Retorte geſchehen kann, ſo lutirt man eine Vorlage luft⸗ dicht an, und laͤſt alles 2 Tage lang ohne Anwendung kuͤnſtlicher Waͤrme ruhig ſtehen. Nach Verlauf dieſer Zeit giebt man gleich Anfangs der Deſtillation ſo ſtarkes Feuer, daß der Inhalt der Retorte bald zu fieden beginnt, und fährt mit demſelben fo lange fort, bis faſt alles Fluͤſſige aus der Retorte abdeſtillirt iſt. Bey dieſer hier vorgeſchriebenen ſehr ſchnellen Deſtillation eines der fluͤchtigſten Koͤr— pers, iſt leicht einzuſehen, daß die Abkuͤhlung ſehr unvollkommen geſchehen wuͤrde, wenn die atmos⸗ phaͤriſche Luft der kuͤhlende Koͤrper waͤre. Es wuͤrden entweder bey luftdichter Verſchließung die Gefaͤße zerſpringen, oder man würde wenig oder gar keinen Effigäther auf dieſe Art erhalten. Deswegen trift man gleich bey Einlegung der Deſtillirgefaͤße die Einrichtung, daß die geraͤumige Vorlage in ein Gefaͤß, welches man mit Waſſer anfuͤllen kann, zu liegen koͤmmt, und welches ſo angebracht iſt, daß nicht nur ein Theil, ſondern die ganze Vorlage vom Waſſer umfloſſen wird. Gleich nachdem man Feuer unter die Kapelle gemacht hat, fuͤllt man das Gefaͤß mit recht kaltem Waſſer, und erneuert es, wenns 10° Reaum. über den Gefrierpunkt an einem eingeſenkten Thermometer zeigt. Die uͤbergezogene Fluͤſſigkeit bringt man nebſt 5 Unzen Waſſer, in welchem 4 Unze aͤtzendes oder reines Kali geloͤſt wor⸗ den iſt, in eine Retorte, und en die Fluͤſſigkeit bey gelinderem Feuer unter den angegebenen 8 5 ni

telur alembicus cum excipulo satis capaci, - et, juncturis bene clausis, instituatur destil- latio ex arenae, aut tutius ex cinerum bal- neo, calore remissiori. Ab ulteriori destil- latione desistendum est, quam primum Li- quor stillans Acidum sulphurosum redolet, Residuo tunc aflundatur

Spiritus Vini rectificatissimi, Libra una. Fiat destillatio uti antea; quae operatio, cum simili Spiritus Vini quantitate, bis ad-

huc potest repeti. * Liquo-

165

Hierauf verſieht man den Kolben mit einem ges nau paſſenden Helme und Vorlage, deſſen Fugen man ſehr ſorgfaͤltig verſchlieſt, und dann die Des ſtillation im Sand⸗ oder ſicherer im Aſchenbade bey einem gelinden Feuer, unternimmt. Die Des ſtillation muß aber ſogleich unterbrochen werden, wenn die Fluͤſſigkeit Spuren einer; mit uͤberge⸗ henden Schwefelſaͤure zu erkennen giebt. Dem Ruͤckſtande ſetzt man dann wieder ein Pfund hoͤchſtreinen Weingeiſt zu, und beginnt die Deſtillation auf die vorhin angezeigte Art; auch

kann

Vortheilen mit der ſehr einfachen Kuͤhlgeraͤthſchaft.

Auf dieſe Art habe ich immer mit 10 Unzen Weingeiſt, eben ſo viel Eſſigaͤther, erhalten.

Eine wohlfeilere Methode, Eſſigaͤther zu bereiten, iſt die, wenn man de Effigfäure, welche im gſauren Bleye enthalten ift, zur Bildung des Aethers anwendet. Iſt man mit einer tubulirten Retorte verſehen, ſo hat man gar nichts von einer Verunreinigung des erhaltenen Eſſigaͤthers mit Bleykalk zu befuͤrchten, um ſo weniger, wenn man mit dem auf dieſe Art erhaltenen Aether eine aber— malige Rektifikation unternimmt. Man kann auch zur Vorſicht den anzuwendenden Bleyzucker mit etwas Weingeiſt befeuchten, damit er beym Eintragen in die Retorte nicht ſtaͤubt. Das Verhaͤltniß der Mittel zu einander, aus welchen ich einen vollkommen reinen, ſehr feinen Eſſigaͤther erhalten habe, iſt folgendes: 18 Loth Bleyzucker, 10 Loth Schwefelſaͤure, 18 Loth Weinalkohol. Uebrigens verfaͤhrt man eben ſo, wie ich es oben angegeben habe. Arbeitet man genau nach der angegebenen Methode, ſo erhaͤlt man gewiß eben ſo viel Eſſignaphtha, als man Alkohol angewendet hat, welches aber bey einer ſehr gelinden Deſtillation, wo die Fluͤſſigkeit nicht zum Kochen koͤmmt, niemals der Fall ſeyn

moͤgte.

Ein vollkommen gereinigter Eſſigaͤther muß farbenloß ſeyn, einen ſehr angenehmen, altem Rhein⸗ weine gleichenden Geruch, und kuͤhlenden gewuͤrzhaften Geſchmack befigen, feine eigenthuͤmliche Schwere muß ſich zum reinen Waſſer verhalten, wie o 848 zu 1000. In fieben Theilen Waſſer iſt der Eſſig— aͤther vollkommen loͤßbar, und verbindet ſich in allen Verhaͤltniſſen mit dem Alkohol, und mit den mineras liſchen Saͤuren, durch welche letztere er aber vermiſcht wird. Fremdartige Beymiſchungen dieſes Mit— tels ſind: Weingeiſt, dieſen entdekt man bey der Hinzubringung einer gleichen Menge Waſſers, wodurch die Menge des Aethers nicht vermindert werden darf; Waſſer, dieſes entdekt man durch hinzugemiſch⸗

tes trockenes kohlenſaures Kali, welches im Eſſigaͤther vollkommen trocken bleiben muß; Bleybeymi⸗

ſchungen dieſe entdekt man durch Hinzubringung einer kleinen Menge Schwefelſaͤure, oder Hahne⸗ manniſcher Weinprobe, mit erſterer entſteht, im Falle Bleyſalze damit verbunden ſind, ein weiſſer, mit letzterer ein ſchwarzer oder brauner Niederſchlag; Freye Saͤure dieſe entdekt man durch Lak⸗ mus papier, welches durchaus keine Farbenveraͤnderung durch ſaͤurefreyen Aether erleiden darf.

166

Liquoris aetherei, destillationibus his re- kann dieſes Verfahren mit der nämlichen Menge petitis obtenti, Partibus duodecim addantur

Weingeiſt noch zweymal wiederholt werden. Zu zwoͤlf Theilen der auf dieſe Art erhaltenen aͤthe⸗ riſchen Fluͤſſigkeit, werden nun drey Theile Aether supernatans a reliquo fluido sepa- Waſſer und ein Theil scetel

Aquae communis Partes tres, Liquoris Kali caustici Pars una.

retur, et reclificetur calore blandissimo, zugeſetzt. quamdiu purissimus et fragranlissimus transit. Der darauf ſchwimmende Aether, wird von

der uͤbrigen Fluͤſſigkeit abgeſondert, und bey ſehr gelindem Feuer ſo lange abgezogen, bis er voͤl⸗ lig rein und wohlriechend uͤbergeht 17).

* Alumen

179 Das im Originale angegebene Verhaͤltniß des Weingeiſtes zur Schwefelſaͤure, fo wie das Verfahren,

den Aether daraus zu bereiten, iſt zwar ſehr gut und richtig, aber fuͤr den Apotheker, welcher viel Aether gebraucht, nicht vortheilhaft genug. Folgendes Verhaͤltniß der erforderlichen Mittel und Ver⸗ fahren bey der Bereitung des Schwefelaͤthers, habe ich voͤrtheilhaft und zweckmaͤßig gefunden. Man nimmt gleiche Theile Weingeiſt und Schwefelſaͤure. Der Weingeiſt, welcher zur Bereitung de ers benutzt werden ſoll, wird vorher uͤber ſehr trockenem ſalzſauren Kalk rectificirt, wodurch er im hoͤchſt waſſerfreyen Zuſtande erſcheint. Dieſen Weingeiſt und die ſtaͤrkſte gewöhnlich aus Nordhauſen bezo⸗ gene Schwefelſaͤure vermiſcht man nicht, indem man die Schwefelſaͤure in den Weingeiſt troͤpfelt, ſondern indem man den Weingeiſt langſam an den Wänden des Gefäßes, in welchem ſich die Schwe— felſaͤure befindet, ſo herab laufen laͤſt, daß derſelbe uͤber der Schwefelſaͤure ſchwimmt, wie ſchon oben bey der Bereitung des Eſſigaͤthers angegeben wurde. Durch langſames alle x Stunden wiederholtes Schutteln kann man nun beyde Koͤrper leicht, und ohne Erhitzung ee Wenig Uebung macht

gleich das Gefaͤß, aus welchem der Aether deſtillirt werden ſoll, zu dieſer Miſchung geſchickt, und man

hat dabey noch den Vortheil, daß ſich die etwa durch das Eingießen in das Deſtillirgefaͤß, an deſſen

Waͤnde angehängte, Schwefelſaͤure durch den eingebrachten Weingeiſt abgewaſchen wird. Iſt die Ver⸗ a

miſchung geſchehen, fo legt man die Retorte in ein Aſchenbad, lutirt eine geräumige Vorlage an den Hals derſelben, welcher, wenn er lang und enge iſt, und ſehr rund in die Oefnung der Vorlage paßt, am zweckmaͤſſigſten befunden werden wird. Wenn die Gefaͤße gut ſchließen, ſo kann man nur mit einer in etwas Leimwaſſer getraͤnkten Schweins blaſe gut lutiren, und einen Kitt aus Gips, mit warmem Leimwaſſer angeruͤhrt, daruͤber legen. Die Vorlage legt man, wenn man einmal die Einrich⸗ tung hat, in ein Gefaͤß, welches mit kaltem Waſſer angefuͤllt werden kann. Nachdem die mit der Miſchung gefüllte und lutirte Vorrichtung einige Tage geruht hat, giebt man bis zur völligen Erwaͤr⸗ mung der Retorte, zuerſt gelindes, dann ſo ſtarkes Feuer, daß der Inhalt ſtark ſiedet; nur darf das Feuer nicht fo heftig ſeyn, daß der Inhalt der Retorte, wie er iſt, uͤberſteigen koͤnnte, welches aber nicht leicht geſchieht, wenn fie nur hoͤchſtens bis auf & ihres Gehalts angefuͤllt if, Man ſetzt nun die Deſtillarion fo lange fort, bis die in dem Retortenhalſe ſich während der Deſtillation zeigenden Del ſtreifen verſchwinden, oder bis ſich eben ſolche weiße Nebel, wie beym Anfang 422 Arbeit, Eur u

=

er

Alumen ustum.

167

Alumen ustum. Gebraunter Alaun.

-Alumen crudum uratur in crucibulo Der gewöhnliche Alaun (S. S. 5.) wird in eis amplo aut nem Schmelztiegel, oder in einem unglaſirten ir» in 5 denen

Auf die in der Netorte befindliche ziemlich dunkel gefaͤrbte Maſſa bringt man, nachdem alles erkaltet iſt, wieder 1 Pfund Weingeiſt, und fährt mit der Deſtillation fort; dieſes Nachbringen des Wein— geiſtes kann man ſehr lange, ohne Beyſatz friſcher Schwefelſaͤure, ſortſetzen. Hat man eine mit einem Tubulus verſehene Retorte, fo wird die Arbeit in jeder Hinſicht erleichtert, und die ganze Vorrichtung

darf nicht eher auseinander genommen werden, bis die Vorlage voͤllig mit dem zu erzielenden Deſtillate

angefuͤllt iſt.

Den Inhalt der Vorlage bringt man, nachdem er völlig erkaltet iſt, in einen Deſtillationsapparat, miſcht ihn mit 4 feines Gewichts Waſſer, in welchem man auf jedes Pfund Fluͤſſigkeit 2 Quentchen aͤtzendes Creines) Kali geloͤſt hat, und beginnt von Neuem die Deſtillation, welche ſo lange fortgeſetzt wird, als ſich noch fette oder oͤlige Streifen in der Vorlage zeigen. Die erhaltene ſchon ziemlich reine Naphte wird nun noch einmal über reine Talkerde, (kalcinirte Magneſia) rektificirt, und mit dem vierten Theile ihres Gewichts deſtillirtem Waſſer vermiſcht, um den etwa noch darinn enthaltenen unveraͤnder⸗

ten Weingeiſt abzuſcheiden. Auf dieſe Art erhält man einen Aether, welcher allen, nach viel lang—

wierigern und kuͤnſtlichern Methoden bereiteten Aether bey weitem uͤbertrift. Die letzten Arbeiten geſchehen deswegen, um den Aether theils von der ſchweflichen Saͤure, theils von dem beygemiſchten Weingeiſte und Waſſer zu trennen. Zwar iſt es leicht zu vermeiden, daß der

Aether ſchweflich wird, und man kann ihn gleich aus der durch die erſte Deſtillation erhaltenen Fluͤſſig⸗

keit, durch Waſſer oder Kalilöfung trennen; allein ich finde dieſe Methode, ob fie gleich bey weitem kuͤrzer zu ſeyn ſcheint, durchaus nicht vortheilhaft, weil ſehr langſame Deſtillation und unbeſchreibliche Aufmerkſamkeit erfordert wird, um den vorgeſetzten Zweck zu erreichen. Auch habe ich bemerkt, daß eine betraͤchtliche Wärme die Bildung des Aethers ſehr beguͤnſtiget, und daß man bey einer ſehr lang— ſamen Deſtillation oft faſt gar keinen Aether erhaͤlt.

Mit einer tubulirten Retorte, welche 6 Pfund Fluͤſſigkeit zum Deſtilliren aufnehmen kann, ar beitete ich faſt ein Jahr lang, um mit 18 Unzen Schwefelſaͤure Naphta zu bereiten, und zog bereits mehr als 24 Pfund derſelben, mit Hilfe immer friſch zugeſetzter kleiner Portionen waſſerfreyen Weingel—

ſtes, ab. Nur einmal behandelte ich den in der Retorte befindlichen ſchwarzen klumpigen Reſt mit Sal

peterſäure, und feste 6 Unzen friſche Schwefelfäure zu. Welcher Voriheil hieraus erwaͤchſt, wird jeder praktiſcher Apotheker leicht einfehen. | ; Ich unternahm einmal eine Deftillation der Naphta in offenem Feuer, welche mir auch un: ter einigen Vorſichtsmaasregeln ſehr gut gelang. In eine 6 Pfund Fluͤſſigkeit haltende Retorte brachte ich 1 Pfund Schwefelſaͤure, und eben fo viel Alkohol, welcher uͤber trockenem ſalzſauren Kalk voͤllig entwaͤſſert war; legte die Retorte in einen Ofen, auf einen Drathring, lutirte einen 40 Pfund Fluͤſſig⸗ keit haltenden Ballen, welchen ich in ein Gefäß, mit Waſſer gefuͤllt, legte, luftdicht an, erwaͤrmte erſt die Retorte mit einer Lampe, welche ich durch das Schuͤrloch in den Windofen unter die Retorte ſtellte, x und

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3

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—— ͤ— ——

in olla fictili non vitreata satis capaci, donec penitus in massam spongiosam levem abeat.

denen Topfe von gehoͤriger Groͤſſe, ſo lange ge⸗ brannt, bis er ſich durchaus in eine leichte, ſchwammige Maſſe veraͤndert hat 18).

Ammoniacum depuratum. Ammoniacum depuratum. Gereinigtes

Ammoniacum electum per tempestatem Ammoniakgummiharz. . Das ausgeleſene Ammoniak (S. S. 6.) wird terendo redigatur in pulverem, ab adhae- 2 } s & I aa, os . bey kalter Jahreszeit zu Pulver gerieben, und rentibus quisquiliis ope eribri setacei secer- de 0 | 5 n mit Huͤlfe eines Haarſiebes von den verſchiede⸗ N nen Unreinigkeiten getrennt. Eadem 4: Durch

und gab dann fo ſchnelles Feuer mit ſchon in einem andern Ofen zum Brennen gebrachten Kohlen, daß der Inhalt der Retorte in 5 Minuten kochte, und aller Aether in 25 Minuten uͤbergetrieben war. Nach dem Erkalten, welches um ſo ſchneller vor ſich gieng, da ich die Kohlen gleich wegraͤumte, und als die Deſtillation vollbracht worden war, ſonderte ich den Aether durch eine Loͤſung des kohlenſtoff— ſauren Natrums in Waſſer, und deſtillirte den geſchiedenen Aether noch einmal, worauf ich 9 Unzen 2 Quentchen voͤllig reinen und ſehr angenehm riechenden Selen, alſo über 1 der Menge des angewendeten Weingeiſtes erhielt.

Mehrere haben zur Rectification des Aethers einen Kolben mit angeſchmolzenem tubulirten, oder gut aufgekitteten Helme vorgeſchlagen, ich ſehe aber keinen beſondern Vortheil davon.

Der Zufag von Braunſtein welchen Einige vorſchlagen iſt beſonders bey der Rectification übers

/ fluͤſig, (wenn er auch, bey der erſten Miſchung, wo ſich der Aether bilden ſoll, etwas beytrüge,) indem der aͤuſerſt geringe Waͤrmegrad bey der Rectification gewiß nicht hinreichend iſt, eine ene rung im Braunſteine hervorzubringen, oder Sauerſtoffgas zu entwickeln.

Reiner Aether beſitzt einen angenehmen eigenthuͤmlichen durchdringenden Geruch und gewuͤrz⸗ haften kuͤhlenden Geſchmack. Seine eigenthuͤmliche Schwere beträgt 752 = 1000 bey 15° Reaum. Bey 32 Reaum. ſiedet er ſchon vollig, und bildet bey dieſer Temperatur eine Gasart, weiche ſich faſt wie Waſſerſtoffgas verhaͤlt, indem ſie ſich entzuͤndet, und mit dem Sauerſtoffe zn bildet, die nach dem Verbrennen Kohle und Waſſer zuruͤck laͤſt.

Bey der Annaͤherung einer Lichtflamme verbrennt der Schwefelaͤther mit einer weiſſern dumme, als reiner Weingeiſt, und hinterlaͤſt etwas Rus. Harze, aͤtheriſche Oele, Kampher und Seiffe loͤſt er in allen Verhaͤltniſſen auf, Phosphor nimmt er 288 auf, von dem Federharz loͤſt er 1 ss ſeines Gewichts auf, wenn er einigemal über völlig trockene ſalzſaure Kalkerde rectificirt w iſt. Gold und Eiſen trennt er aus ihren Aufloͤſungen, wenn er uͤber dieſelben gegoſſen wird, auch nimmt er keine ſaure Beſchaffenheit an, wenn er eine Zeitlang bey der Atmosphaͤre ausgeſetzt wird, und zeigt auch nicht die geringſte Spur einer freyen Saͤure.

180 Bey der ſogenannten Alaunbrennung geht weiter keine Veränderung mit demſelben vor, als daß ein großer Theil ſeines Kryſtalliſationswaſſers verfluͤchtiget wird. Da der Alaun oft mit Unreinigkeiten * mi

U

Eadem ie depurentur Asa foetida, - Galbanum, Sagapenum.

| 169

Durch daſſelbe einfache Verfahren werden folgende Gummiharze gereiniget, als

Asa foetida. Stinkaſand. * Galbanum. Mutterharz. Sagapenum. Sagapengummj. 19).

Ammonium carbqnicum. Ammonium carbonicum. Kohlenſaures (Alcali volatile siccum.) Ammonium.

Ammonii muriatici pulverati et siccati

Trockenes, fluͤchtiges Laugenſalz.)

M. n. gepuͤlvertes und getrocknetes ſalzig ſau— res Ammonium (Salmiak) ein Pfund, getrocknete und pulveriſirte Kreide, zwey Pfund. F

Mixta Beyde

miſcht iſt, fo thut man wohl, wenn man ihn vor dem Brennen aufloͤſt, durchſeiht und kryſtalliſtren laͤſt. Die Gefäße, in welchen er gebrannt wird, muͤſſen wenigſtens noch viermal fo viel Alaun faſſen koͤnnen, als man zu dieſer Operation anwendet, weil es * ich ſehr als aufblaͤht, und außerdem aus dem Gefäße uͤbertritt.

Libram unam, Cretae pülveratae et siccalae Libras duas.

19) Wenn man dieſe reinen Gummiharze puͤlbern will, um fie nach der hier angegebenen Vorſchrift zu reinigen, ſo iſt es nothwendig, ſie vorher in kleine Stuͤcke zu zerſchlagen, gelinde zu trocknen, welches am beſten im Luftzuge geſchehen kann, und ſie dann, wenn ſie durch Kälte vollkommen hart gewor⸗ den ſind, in einem kalten Moͤrſer zu reiben. Nachdem ſie durch ein verhaͤltnißmaͤßig feines Sieb gelaſſen worden, miſcht man das erhaltene Pulver gleihförmig, weil immer die zuerſt durch das Sieb gegangene Portion eine andere Farbe hat, und bringt es in etwa eine halbe Unze haltende Teuten von Wachspapier. Ohne Anwendung dieſer Vorſicht klebt das Pulver von dieſen Gummi—

harzen bey waͤrmerer Temperatur der Atmosphaͤre immer wieder zuſammen, weswegen man denn nicht vortheilhaft damit umgehen kann. Im Sommer iſt es uͤberhaupt nicht moͤglich, ein ganz feines Pul⸗ ver dieſer Subſtanzen zu erhalten, wenn ſie auch nach der gegebenen Vorſchrift gereiniget und aufs feinſte zertheilt worden ſind.

Dieſe Art der Reinigung der Gummiharze iſt . einmal eine Entfernung der groͤbern Bey— miſchungen, indem Erden, Sand, Steine und leicht zu puͤlvernde Rinden eben ſo leicht, wie die Gummiharze zu puͤlbern find, und mit durch das Sieb gehen. Wollte man fie wirklich reinigen, ſo müfte man fie in ihrem Vehikel loͤſen, wieder gelinde abdunſten laſſen, und dann in der Kälte in fei— nes Pulver verwandeln. Daß dieſe Operation einige Schwierigkeiten habe, davon bin ich vollkommen uͤberzeugt, allein man haͤtte doch den Vortheil, daß man den Patienten keine unwirkſamen und ekel⸗ e Dinge geben duͤrfte. 5

170

Mixta in retortam collo amplo immitte. Beyde Koͤrper werden mit einander vermengt,

Adaptato reeipiente, et juncturis oplime clau- und in eine mit einem weiten Halſe verſehene sis, sublimationem inslitue, igne ab inilio le- Retorte geſchuͤttet. Nach angelegter und auf ni, sub finem aucto. Sublimatum in vase das genaueſte lutirter Vorlage, unternimmt man bene obturato serva. die Sublimation, zuerſt bey gelindem, und zu⸗

letzt bey verſtaͤrktem Feuer. Das erhaltene Su⸗ blimat, wird in gut zu verſchließenden Gefaͤßen aufbewahrt 20). .

* Ammo-

20) Die angegebenen Verhaͤltniſſe der Kalkerde zum Salmiak, um das kohlenſtoffſaure Ammonium aus zu⸗

ſcheiden, ſind ſo verſchieden, daß man glauben muß, das richtige Verhaͤltniß ſey noch nicht genau beſtimmt, und wenn Kreide angewendet wird, deswegen nicht genau zu beſtimmen, weil die Kreide nicht im⸗ mer gleichen Kohlenftofffäuregehalt hat. Eben fo iſt es, wenn man unreines Kali (Pottaſche) anwendet; hier muß durchaus der Kohlenſtoffſaͤuregehalt dieſer Subſtanz erſt erforſcht, und dann das Verhaͤltniß beyder Subſtanzen, des Salmiaks und der Pottaſche, beſtimmt werden. Ich habe oft die Bemerkung gemacht, daß friſch kalcinirte Pottaſche ſehr wenig kohlenſtoffſaures Ammonium in feſter Form aus⸗ ſchied, und daß der große Theil als reines Caͤtzendes) Ammoniak in Gasgeſtalt entwich, oder die Ger faͤße zerſprengte. 8 N Wegen der Unſicherheit der Ausſcheidung einer beſtimmten Menge des kohlenſtoffſauren Ammoni⸗ ums auf dieſem Wege, iſt es beſſer, Mittel aufzuſuchen, welche immer eine gleichere und beſtimmtere Menge Kohlenftofffäure beſitzen, (wozu ich den Marmor, oder ſehr gut gewaſchene und ausgekochte Aus ſternſchaalen am zweckmaͤßigſten finde) und ihre anzuwendende noͤthige Menge genau zu beſtimmen.

Nach meinen uͤber dieſen Gegenſtand angeſtellten Verſuchen finde ich das Verhaͤltniß des Sal⸗ miaks zu der kohlenſauren Kalkerde, wie 1 zu 2 vollkommen hinreichend, alles im Salmiake enthaltene Ammonium auszuſcheiden, und voͤllig mit Kohlenſtoffſaͤure zu ſaͤttigen. Auch in Hinſicht der zu dieſer Arbeit vorgeſchlagenen Gefaͤße ſind die Meinungen der Chemiker ſehr getheilt. Einige ſchlagen einen Kolben mit kurzem Halſe und aufgeſetztem Helme, andere Retorten mit weiten Haͤlſen und enge Vor⸗ lagen vor; noch andere bedienten ſich wirklich eigener, zu dieſer Abſicht beſonders geformter, Sublimir— gefaͤße von gebrannter Erde. Hat man nur wenig kohlenſaures Ammonium zu bereiten, fo iſt eine Re⸗ torte mit einem weiten Halſe, dem Kolben bey weitem vorzuziehen, und dieſer legt man dann keinen Kolben, ſondern einen Glascylinder vor. Soll die Arbeit aber im Großen mit mehreren Pfunden Salmiak vorgenommen werden, welches auch wegen der Feurungskoſten bey weitem vortheilhafter iſt, ſo muß man beſondere gutgeformte Sublimirgefaͤße von gebrannter Thonerde haben, um fie ins freye Feuer legen zu koͤnnen. |

Um die Arbeit zu unternehmen, füllt man das Deſtillationsgefaͤß mit der angegebenen Miſchung, legt die Vorlage, oder wie bemerkt, das eylinderfoͤrmige Gefaͤß, welches man vorher erwaͤrmt, und mit etwas weiſſem Wachſe ausſtreicht, an, und verkuͤttet ſie mit einer Gipsmaſſe, welche man mit einer

warmen Leimloͤſung angemacht hat, umwindet dann das Lutum noch mit Blaſe, und befeſtiget dieſe, ö _ indem

121

Ammonium carbonicum pyro- oleosum. Ammonium carbonicum pyro- oleosum.

(Sal volatile Cornu Cervi.) Brenzlich = oͤliges, kohlenſtoffſaures . Cornuum Cervi, vel aliorum Ossium pur- Ammonium. gatorum, quantum vis. : Flüchtiges Hirſchhornſalz.)

M. n. Hirſchhorn, oder andere gereinigte Ana chen, ſo viel man will, N Dis- Ya bringe

indem man Bindfaden einigemal um die Verbindung ſchnuͤrt. Anfaͤnglich giebt man fehr gelindes Feuer, welches man nach und nach ſo verſtaͤrkt, daß alles kohlenſtoffſaure Ammonium uͤbergetrieben werden kann. Da gleich zu Anfange der Arbeit die Vorlage durch das aufgetriebene Laugenſalz ver⸗ dunkelt wird, ſo kann man im Fortgange der Arbeit nicht ſehen, wann die Sublimation beendiget iſt;

man muß ſich daher von der Beendigung der Arbeit durch das Gefühl uͤberzeugen. Faͤngt die Vor: lage an zu erkalten, und wird ſie ſelbſt dann nicht betraͤchtlich erwärmt, wenn man das Feuer ver⸗ ſtaͤrkt, und der Boden des Sublimatgefaͤßes roth gluͤht, ſo kann man uͤberzeugt ſeyn, daß alles koh⸗ lenſtoffſaure Langenſalz uͤbergetrieben worden iſt.

Sehr oft geſchieht es, daß, ſelbſt bei der groͤſten Vorſicht, das Lutum im Anfange der Arbeit einen kleinen unbedeutend ſcheinenden Riß bekommt, aus welchem man die Entweichung des Ammo— niums durch den Geruch nicht entdecken kann. Ein ſolcher Riß oder Oefnung wird durch die ſtaͤrker andringenden Daͤmpfe immer groͤſſer, und kann Veranlaſſung zu einem groſſen Verluſte des zu ge⸗ winnenden kohlenſtoffſauren Ammoniums geben. Von einer auch noch ſo unbedeutenden Entweichung des Ammoniums, uͤberzeugt man ſich, indem man eine Glasroͤhre mit ſalziger Saͤure befeuchtet, und mit derſelben die Verbindung der Vorlage mit der Retorte umfaͤhrt, im Falle auch nur ein ſehr ge—

ringer Antheil Ammonium entweicht, ſo werden ſich gleich weiſſe Nebel zeigen, welche entſtehen, indem ſich die ſalzige Saͤure mit dem Ammonium verbindet, und Salmiak bildet, welcher dann als ein dichterer Koͤrper ſichtbar wird.

Es ſind ſchon oft Faͤlle bey dieſer Arbeit vorgekommen, wo, beſonders nachdem die Arbeit ſchon vortrefflich im Gange war, die Gefaͤße mit einem heftigen Knalle, und mit Gefahr der Verletzung des Arbeiters zerſprungen ſind. Dieſes ruͤhrt von dem ſich entwickelnden reinen Ammoniak her, welches, da es keinen Körper vorfindet, mit welchem es ſich verbinden kann, als eine elaſtiſche Fluͤſſigkeit ſich nach allen Richtungen ausdehnt, und da es keinen Ausgang findet, endlich die Gefaͤße mit Gewalt zerſprengt. Beſonders hat man ſich vor dieſer Erſcheinung zu hüten, wenn man etwa die Arbeit mit unreinem Kali (Pottaſche) unternimmt, welche erſt friſch bereitet, und noch nicht gehörig mit Kohlen: ſtoffſaͤure gefättigt iſt.

Wenn die Arbeit beendiget iſt, ſo darf man die Gefaͤße nicht gleich auseinander nehmen, ſon⸗

dern man muß ſie bis zum voͤlligen Erkalten ruhig ſtehen laſſen. Hat man die Vorlage innen mit dwieiſſem Wachſe beſtrichen, ſo wird man das kohlenſaure Ammonium leicht in groſſen Stuͤcken heraus⸗

nehmen koͤnnen. f 5 Das

Re;

Dissecta, et in retortam tubulatam ferream aut figulinam immissa, adaptato exeipulo am- plo cum tubo intermedio, igne aperto gra- datim aucto ure. Ammonium concretum, una cum Liquore ammoniali et Oleo foetido inde productum, collige, cum duplo Cretae siccae pulveratae misce, e retorta vitrea, balnei are- nac calore, sublima, et in vase obturato serva.

zu j ö .

bringe fie in eine eiſerne, oder irdene Tubu⸗

latretorte und brenne ſie, nach Anlegung einer binlaͤnglich geräumigen Vorlage und Mittelroͤhren

in offenem, nach und nach verſtaͤrktem Feuer. Das

Ammonium, welches in feſter Geſtalt erſch eint,

ſammle mit der uͤbergehenden ammontakhal⸗ tigen Fluͤſſigkeit und dem zugleich entfiandenen f empyrevmatiſchen Oele, vermenge es mit dem

210

auch dazu dient, die entſtandene Fluͤſſigkeit abzuzapfen.

doppelten Gewichte getrockneter und gepuͤlverter Kreide, ſublimire es jetzt in Sandbade aus einer glaͤſernen Retorte, und verwahre es in wohl ver⸗ ſchloſſenen Gefaͤßen 21).

Ammo-

Das Be kohlenſtoffſaure Ammonium wird nun in wohlzubderſchließenden Stäfern aufbewahrt; wobey zu bemerken ift, daß man wohl thut, wenn man kleine etwa 4 Unzen haltende Glaͤſer wählt, weil ein volles Gefaͤß bey weitem nicht ſo ſtark ausduͤnſtet, als ein ſchon zum Theile leeres.

Die wahren i des kohlenſtoffſauren Ammoniums ſiud „4 reines Ammoniak s Koh⸗ lenſtoffſaͤure uud 188 Waſſer, die entfernten Beſtandtheile find Stick oder Salpeterſtoff, Waſſer⸗ ſtoff, Kohle und Sauerſtoff.

Reines kohlenſtoffſaures Ammoniak muß ſich auf einem heiſſen Bleche oölig verfuͤchtigen laſſen, und ſowohl im Waſſer als Weingeiſte völlig aufgeloͤſt werden, ohne eine Truͤbung hervorzubringen. Die Farbe deſſelben muß vollkommen weiß ſeyn, neben dem eigenthuͤmlichen fluͤchtigen Geruche keinen Nebengeruch beſitzen, und, mit Säure geſaͤttigt, weder das falpeterfaure Silber, noch den ſalzſauren Barit truͤben. Die Form der Kryſtallen iſt nicht genau anzugeben, da es ſehr unregelmäßig und unbeſtimmt anfliegt.

Nicht jeder Apotheker iſt dazu eingerichtet, das brenzlich⸗ unge kohlenſtoffſaure Ammonium ſelbſt zuberei⸗ ten zu koͤnnen. Das Zweckmaͤßigſte wuͤrde alſo ſeyn, wenn dieſes Salz in den Apotheken vorraͤthig ge⸗ halten werden ſoll, daſſelbe aus einer Miſchung von kohlenſtoffſaurem Ammoniak und einem thieriſchen empyreumatiſchen Oele zu bereiten. Man koͤnnte zu dem Ende dieſelbe Operation vorneh, men, welche ſo eben bey dem vorigen Artikel angegeben worden iſt, und nur der Mengung aus koh⸗ lenſtoffſaurer Kalkerde und Salmiak, auf das Pfund Salmiak eine Unze e Oel gerech⸗ net, zuſetzen. a

Will ſich aber dennoch der Apotheker des Geſchaͤfts der Bereitung dieſes Mittels unterziehen, ſo iſt folgendes Verfahren wegen der Bequemlichkeit ſehr zu empfehlen. „Man füllt eine eiſerne oder thoͤnerne Retorte mit gereinigten gut ausgekochten Knochenſtuͤcken an und nimmt dann ein zu dieſer Abſicht beſonders geformtes krugartiges Gefaͤß, in welches man zur Seite ein Loch macht, welches groß genug iſt, den Hals der Retorte aufzunehmen, zur Vorlage. Etwa einen Zoll hoch uͤber dem Boden des Kruges bringt man noch ein Loch an, in welches man eine kech wirt mit einer engen Oefnung ausgehende Rohre ebenfalls einkuͤttet, um den entſtandenen Gasarten einen Ausweg zu verſchaffen, und welches | Auf die obere Mündung des Kluges bringt

173

Ammonium muriaticum depuratum. Ammonium muriaticum depuratum. Ge-

in aquae calidae quantitate sufficiente, filtre- tur et in vase vitreo, aut porcellaneo, supra modicum ignem evaporet, danec exsiccetur,

1

(Sal ammoniacum depuratum.) Ammonium muriaticum, quale prostat, solvatur

reinigtes, ſalzigſaures Ammonium.

(Gereinigter Salmiak.) Gewoͤhnliches ſalzigſaures Ammonium (Salmiak) wird in einer hinlaͤnglichen Menge heiſſen Waſſers geloͤſt, filtrirt, und dann uͤber gelindem Feuer in einem porzellainenen oder glaͤ— ſernen Gefaͤße zur Trockene abgeraucht 22).

Ammonium muriaticum martiatum. Ammonium muriaticum martiatum. Ei-

Be’

(Flores Salis ammoniaci martiales.) ſenhaltiges, ſalzigſaures Ammonium.

e Hua Be a N: (Eiſenhaltige Salmiakblumen.) Solve in quantitate sufficiente liquoris, ex M. n. reines Eiſen, eine Unze, und loͤſe

Acidi muriatici Partibus duabus, es in einer hinreichenden Menge Fluͤſſig⸗ nr nitrici Parte una 8 keit auf, welche aus

eommixti. Solutum admisce - = zwey Theilen ſalziger Säure, und

Ammonii muriatici Unciis quindecim. einem Theile Salveterfäure beſteht.

' 1 Die Aufloͤſung miſche man mit fünfzehn Unzen ſalzigſaurem Ammonium, worauf Mas- i die

man einen kurzabgeſprengten Kolben, lutirt hierauf alles Luftdicht, und beginnt die Deſtillation, welche man ſo lange fortſetzt, und die thieriſchen Subſtanzen in der Retorte erneuert, bis die Vorlage bis an ihre Eingangsroͤhre angefuͤllt iſt. In der Vorlage findet man dann das empyreumatiſche Oel, eine

viel kohlenſtoffſaures Ammoniak enthaltende Fluͤſſigkeit, und oben in dem aufgeſetzten Kolben, eine

| 220

bedeutende, mit vielen oͤligen Theilen durchdrungene Menge brenzlich-oligen Ammoniaks. Dieſes letztere iſt das erzielte brenzlich-oͤlige kohlenſtoffſaure Ammonium, welches man mit eben fo viel, wie fein Gewicht betraͤgt, Kreide verſetzt, und nochmals der Sublimation unterwirft.

Der Salmiak loͤſt gern Metalle auf, beſonders zeigt er eine ſtarke Verwandtſchaft zum Kupfer und Eiſen, weswegen man ſich vor Verunreinigung deſſelben mit dieſen Metallen in Acht zu nehmen hat. Um den Salmiak zu reinigen, bringe ich eine Portion deſſelben auf ein, in einem Filtrirkorb

von Federn aus doppelten Bögen Druckpapier bereitetes Filtrum, erhitze in einem metallenen Keſſel

eine gehoͤrige Quantitaͤt deſtillirtes Waſſer, bis zum Sieden, und gieſſe davon ſoviel, als zur Auf⸗ loͤſung noͤthig iſt, darauf. Die Loͤſung des ſalzigſauren Ammoniums laͤuft dann in einen untergeſetzten abgeſprengten Kolben. Ich laſſe hierauf die Fluͤſſigkeit zur Hälfte verdampfen, und dann nach dem Erkalten ſondere ich die entſtandenen Cryſtallen von der Fluͤſſigteit ab, trockne fie bey gelinder Wärme und verwahre fie in gut bedeckten Glasgefaͤſſen. Den Ruͤckſtand dünfte ich bis zue Trockene ab, und benutze ihn zur Bereitung des reinen oder kohlenſtoffſauren Ammoniums.

174 ——

*

Nassam leni calore exsicca et contritam die Maſſe, bey gelindem Feuer getrocknet, und vase clauso serva. | nachdem fie zerrieben worden, in einem wohl⸗ verſchloſſenen Glaſe aufbewahrt wird 23).

. 25) Nach der aͤltern Vorſchrift des Hrigimats ſoll man dieſelbe Miſchung, jedoch drey Unzen weniger fal- | zigſaures Ammonium, in eine mit einem weiten Halſe verſehene Retorte bringen und der Sublima— tion unterwerfen. Beyde Methoden liefern ein ſehr wirkſames, faſt aus gleichen Beſtandtheilen zuſam⸗ mengeſetztes Mittel, nur hat der durch Sublimation erhaltene eiſenhaltige Salmiak ein beſſers Anſehen;

und das durch bloſſe Miſchung erhaltene Präparat moͤgte wohl manchem Arzte verdaͤchtig ſcheinen.

Ueberdieſes ſcheint mir dennoch ein bedeutender Unterſchied zwiſchen beyden, auf verſchiedenen Wegen erhaltenen, gleichnahmigen Praͤparaten, zu ſeyn, und die Sublimationsmethode iſt aus vielen Gruͤnden vorzuziehen. n -

Es iſt nicht zu leugnen, daß die Sublimation des eiſenhaltigen Salmiaks mit Schwierigketten verbunden iſt, und daß nach der gegebenen Vorſchrift ſehr oft die Gefäße, in welchen die Sublima— tion geſchehen ſoll, zerſpringen. Man kann es auf keinen Fall vermeiden, daß entweder Ammonium, oder Waſſerſtoffgas frey wird: erſteres geſchieht, wenn man ſalzſaures Eiſen zur Bereitung waͤhlt, letzteres, wenn metalliſches Eiſen angewendet wird. Allein einige kleine praktiſche Vortheile werden dieſe Hinderniſſe leicht aus dem Wege raͤumen, und uns zur Bereitung eines gleichwirkenden Mittels verhelfen, welches nie von dem auf dem naſſen Wege bereiteten, eifenhaltigen Salmiak zu erwarten iſt.

Ich habe bey der Bereitung des eiſenhaltigen Salmiaks nach folgender Methode, enn das Zerbrechen der Gefaͤſſe vor Beendigung der Arbeit erfahren.

Man nehme eine Unze reine Eiſenfeile, beſprenge fie mit Waſſer, und erhitze fie in einem Tiegel bis zum Rothgluͤhen; nachdem fie erkaltet iſt reibe man das erhaltene ſchwarze Eiſenoxyd zu feinem Pulver, welches ſehk leicht geſchehen kann. Hierauf miſche man mit demſelben 17 Unzen Salmiak, bringe das Gemenge in einen kurz abgeſprengten Kolben mit einem recht weiten Halſe, und ſetze, nachdem man die innere Flaͤche des Kolbenhalſes mit einem Tuche wohl gereiniget hat, einen andern Kolben auf, welchen man mit Gips, der mit Leimwaſſer angemacht iſt, verkittet, doch ſo, daß man

zwiſchen die Fugen einen duͤnnen Eiſendrath mit einbringt, um dadurch im Anfange der Arbeit 6

oder wenn es noͤthig iſt, eine kleine leicht wieder zu verſchlieſſende Oefnung machen zu koͤnnen. Wenn dieſe Vorrichtung auf dieſe Art gemacht iſt, bringe man fie in ein Sandbad, ſchlage den Sand mwenigr ſtens zwey Zoll hoch uͤber den Inhalt des Kolbens zuſammen, und gebe dann hinlaͤngliches Subli— mationsfeuer. Sobald man bemerkt, daß ſich in dem Gewoͤlbe des aufgeſetzten Kolbens Daͤmpfe zeigen, ziehe man den Drath aus der Verkittung, worauf ſich gewohnlich aus der entſtandenen Oef⸗ nung viel gasfoͤrmige Fluͤſſigkeit entbindet. Man verſtaͤrke nun das Feuer, bis alles Sublimirbare verfluͤchtigt iſt, und ſich in den obern Kolben angelegt hat. Nach völliger Erkaltung zerbreche man den obern, mit dem Sublimate gefuͤllten Kolben, und nehme das entſtandene eiſenhaltige ſalzigſaure Ammonium heraus. Wenn man jederzeit gleiche, und dabey ſchnell vermehrte Hitze anwendet, fo er- haͤlt man immer ein ſchoͤnes dunkelpomeranzengelb gefaͤrbtes Salz, welches hoͤchſtens nur 1s we⸗ niger als die angewendeten Mittel wiegt. |

Aqua aromatica. (Loco Aguae cephalicae et Aguae Embryonum.) R. Herbae Salviae Uncias octo, Roris marini, Menthae piperitae,

Florum Lavendulae, singulorum Uneias

quatuor, | Seminis Foeniculi, Cassiae einnamomeae, singulorum Un- cias duas. Scissis et contusis affundantur

Spiritus Vini rectificati Librae quatuor,

Aqua communis, quantum satis.

Macerentur per horas viginti quatuor, et

destillando eliciantur Librae duodecim,

Aqua Calcariae ustae. (Aqua Calcis.) R. Calcariae purae, nuper ustae, Libram unam. Sensim affunde Aquae communis Libras triginta.

Ebullitione peracta aqua supernatans de- canthetur, et in a Krane rite obturatis ser- vetur.

175

Aqua aromatica. Gewuͤrzhaftes Waſſer. (Anſtatt des Hauptwaſſers und des 0 Kinderbalſams.) Men. Galbep irn, acht Unzen, Rosmarinkraut, Pfeffer muͤnzenkraut, Lavendelbluͤthen, von jedem vierunzen, Fenchelſaamen, Zimmetcaſſie, von jedem zwey Unzen. Wenn dieſe Subſtanzen gehoͤrig zerſchnitten und zerſtoſſen worden ſind, uͤbergieſt man ſie mit vier Pfund rectificirtem Weingeiſte und einer genugſamen Menge Waſſers, weich alles vier und zwanzig Stunden ein, und zieht zwoͤlf Pfund Fluͤſſigkeit ab 24).

Aqua Calcariae ustae. Löſung der reinen Kalkerde in Waſſer. (Kalk waſſer.)

M. n. reine Kalkerde, welche erſt kuͤrzlich ger brannt worden iſt, ein Pfund, und gieße nach und nach dreyſſig Pfund gemeines Wa ſſer darauf.

Nach vollbrachter Loͤſchung wird das uͤberſte⸗ hende Waſſer abgegoſſen, und in wohloerſtopften

Flaͤſchchen aufbewahrt 25). Aqua

240 Gewoͤhnlich wird die Deſtillation geiſtiger, weſentliche Oele haltender Waſſer, in einer Eupfernen.

Deſtillirblaſe vorgenommen.

Sechzehn bis achtzehn Pfund Waſſer find vollkommen hinlaͤnglich, das

Anbrennen der Miſchung zu verhindern, und die gehoͤrige Menge Fluͤſſigkeit abdeſtilliren zu koͤnnen.

25) Kalkloͤſung im Waſſer, oder Kalkwaſſer iſt eines unferer wirkſameren Arzneymittel;

die Bereitung

deſſelben erfordert deshalb viel Aufmerkſamkeit, und mehr Sorgfalt, als man gewöhnlich darauf zu

. verwenden pflegt. ſaͤure ganz befreyt ſeyn.

Die dazu anzuwendende Kalkerde muß moͤglichſt rein, und von der Kohlenſtoff— Aus unreiner Kalkerde, loͤſt das Waſſer oft fremdartige Theile auf, und

noch einen gewiſſen Antheil Kohlenſtoffſaͤure enthaltende Kalkerde liefert ein ſehr unwirkſames Präparat. Bey dem ſogenannten Loͤſchen des Kalks, hat man vorzuͤglich darauf zu ſehen, daß er ſich recht er⸗

hitze.

Um dieſes zu bewerkſtelligen, gieſt man Anfangs das Waſſer nur in kleinen Portionen zu

ruͤhrt, wenn der Kalk zerfallen iſt, und ſich recht erhitzt hat, das Gemenge mit einem hölzernen:

Spa tel

176

Aqua Cerasorum. Aqua cerasorum. Kirſchenwaſſer.

R. Cerasorum nigrorum silvestrium, aut, Mr. n. ſchwarze, wilde Kir ſchen, oder in his deficientibus, hortensium, una cum Ermanglung derſelben, Gartenkirſchen, nucleis contusorum, Libras decem, welche man mit den Kernen zerſtoͤßet, zehn

Aquae communis quantum satis. k Pfund; Destillando elice Libras viginti. Gemeines Waſſer, fo viel genug if,

um zwanzig Pfund davon Bien zu 5 koͤnnen 26).

Aqua Spatel recht um, und gieſt nun mehr Waſſer nach. Wenn ſich die groͤbern Theile der Kalkerde zu Boden geſetzt haben, fuͤllt man die erhaltene Kalkloͤſung in eine Flaſche mit einem engen Halſe, laͤſt die feinen Erdtheile vollkommen abſetzen, und gieſt nun die helle Loͤſung in Glasflaſchen, welche mit eingeriebenen Stoͤpſeln verſehen ſind. Sollte man keine Glasflaſchen mit eingeriebenen Stoͤpſeln beſigen, ſo muͤſſen andere verpicht, oder mit Blaſe verbunden werden, wenn das Kalkwaſſer nur

kurze Zeit eine gleichfoͤrmige Wirkſamkeit beybehalten ſoll.

Um eine Kalkloſung zum innerlichen Gebrauche zu haben, ſchreiben einige vor, die Auſternſchaalen zu brennen, das heiſt, alle ſchleimigen Theile, und alle Kohlenſtoffſaͤure zu entfernen, und eben ſo, wie oben angegeben, mit dem gebrannten Auſterſchaalenkalke zu verfahren.

Wenn das Kalkwaſſer nur kurze Zeit der atmosphaͤriſchen Luft ausgeſetzt wird, ſo übergieht es ſich bald mit einem Haͤutchen, welches entſteht, indem ſich die Kohlenſtoffſaͤure der Atmosphäre mit der im Wafferj gelöften reinen Kalkerde verbindet, und wieder den gemeinen kohlenſtoffſauren oder rohen Kalk bildet. Dieſes Haͤutchen nimmt immer zu, zerbricht endlich, faͤllt zu Boden, und macht ſo lange

der Entſtehung eines neuen Haͤutchens Platz, bis alle Kalkerde aus ihrer Loͤſung in Waſſer niederge⸗

ſchlagen worden iſt. Aus dieſem erklaͤrt ſich leicht, warum lange aufbewahrtes, und dem Zutritte der

freyen Luft ausgeſetztes Kalkwaſſer feine Wirkſamkeit endlich völlig verliert.

Gutes wirkſames Kalkwaſſer muß vollkommen helle ſeyn, und durch das 2 Daraufstafen mit dem Munde, fehnell getruͤbt werden. Mit einer Loͤſung des kohlenſtoffſauren Kali oder Natrum vermiſcht, muß es ſich milchweiß truͤben. Eine Loͤſung des ſalzſauren Quekſilbers ſchlaͤgt es Pomeranzenfar⸗ ben nieder. Bey ſeiner Anwendung darf es weder mit einer Saͤure, noch mit einem Laugenſalze, noch mit metalliſchen Salzen, noch mit den zuſammenziehenden Stoff enthaltenden, Praͤparaten verordnet werden. Selbſt Mittelſalze bringen ſolche Veraͤnderungen im Kalkwaſſer zuwege, daß ſeine Wirk⸗ ſamkeit voͤllig verlohren geht; beſonders phosphorſaures Natron, weinſteinſaure N Borar und ſchwefelſaure Magneſte. 8 2

26) Wenn das Kirſchenwaſſer nach der hier gegebenen Vorſchrift bereitet wird, fo iſt ed einerley, ob man

Kirſch⸗Pflaumen⸗Pfirſchkern oder bittere Mandeln zur Bereitung deſſelben anwendet, indem es nichts anders if, als eine ſehr mäßige Anſchwaͤngerung des deſtillirten Waſſers mit dem flüchtigen Stoffe der bittern Mandeln, welchen man faſt in allen Kernen der Steinfruͤchte antrift.

Will

177-

Aqua Chamomillae. Aqua Chamomillae. Chamillenwaſſer. R.. Florum Chamomillae vulgaris siccatorum M. n. getrocknete gemeine Chami 3 len, * Libras duas, zwey Pfund,

Gemeines Waſſer, ſo viel genug iſt, um zwanzig Pfund davon abzuziehen. Auf eben dieſe Art bereitet man:

Aquae communis quantum satis. Destillent Librae viginti. Eodem modo paratur:

Aqua Florum Sambuci, Aqua Florum Sambuci. Fliederblumen⸗

| waſſer, und Aqua Florum Tiliae. f Aqua Florum Tiliae. Lindenbluͤthen⸗

waſſer. 27). Aqua Cinnamomi simplex. Aqua Cinnamomi simplex. Einfaches R. Cassiae cinnamomeae contusae Libram Zimmtwaſſer. N

unam, 9 1 Aquae communis quantum sufficit. Re he sefoftehe ai * Destillando eliciantur Librae novem. Sen es W affer, ſo viel genug iſt 75 L um neun Pfund davon uͤberziehen zu Fön. nen 28).

Aqua

Will man ein ſehr angen ehm riechende und ſchmeckendes Waſſer bereiten, fo muß man die Kir⸗ ſchen, nachdem fie zerſtoßen worden find, eine Zeit lang der Gaͤhrung ausſetzen, und dann, wenn fie einen völlig geiſtigen Geruch angenommen haben, der Deſtillation mit Waſſer unterwerfen. Auf dieſe Art erhält man ein einigermaſſen geiſtiges Kirſchwaſſer, deſſen Bereitung um ſo mehr zu empfehlen iſt, da es oft des Wohlgeſchmackes wegen den Arzeneymitteln zugeſetzt wird.

27 Warum im Originale getrocknete Blumen zur Bereitung dieſer deſtillirten Waſſer vorgeſchrieben werden, ift nicht leicht einzuſehen, da doch die friſchen Bluͤthen dieſer Art einen offenbar ſtaͤrkern Geruch be ſitzen; beſonders die Lindenbluͤthen, welche bey dem Trocknen faſt alle ihre riechenden Beſtandtheile verlieren. Weit kraͤftiger riechende deſtillirte Waſſer erhält man, wenn man ſechs Pfund friſche Bluͤ⸗ then auf ſechs und dreyſig Pfund Waſſer nimmt, zwanzig bis vier und zwanzig Pfund davon abzieht, und das zu verſchiedenen Zeitraͤumen erhaltene Waſſer, nachdem es durch ein reines trockenes Tuch ge⸗ goſſen und wohl vermiſcht worden iſt, in gutverſtopften Flaſchen aufbewahrt. }

ad) Bey der Bereitung des Zimmtwaſſers ift es durchaus nothwendig, den Zimmt in dem zur Deſtillation anzuwendenden Waſſer einige Tage weichen zu laſſen, ehe man es in die Deſtillirblaſe bringt.

8

178

Aqua Cinnamomi vinosa. R. Cassiae cinnamomeae contusae Libram unam. Spiritus Vini rectificati Libras duas, Aquae communis quantum satlis. Destillent inde Librae novem.

Aqua Cochleariae. ; R. Cochleariae florescentis Libras quindecim, Aquae communis quantum satis. Abstrahantur Librae decem.

Aqua destillata simplex. | Destillent Aquae communis duae tertiae partes, rejecta prima stillantis aquae porti- uncula. |

Aqua Cinnamomi vinösa; Zimmtwaſſer.

M. n. groͤblich geſtoſſene Z i mmtcaſſie, ein Pfund,

i rectificirten Weingeiſt, zwey Pfund,

gemeines Waſſer ſo viel erfordert wird,

um neun Pfund Shäffigteit, überziehen zu fönnen 29). 2

Weiniges

Aqua Cochleariae. Löffelkrautwaſf er.

M. n. blühendes Loͤf fel k raut, funfzehn Pfund,

gemeines Waſſer, ſo viel hinreichend

ift, um zehn Pfund Fluͤſſigkeit abzuziehen 30).

Aqua destillata Simplex. Einfaches, ge⸗ meines, deſtillirtes Waſſer.

Von gemeinem Waſſer, werden zwey Drittel

uͤberdeſtillirt, und die zuerſt erhaltene Portion

wegſchuͤttet 31). Aqua

29) Es iſt zur Genuͤge bekannt, daß der Weingeiſt bey der Temperatur, bey welcher er in Dämpfe ver— wandelt wird, nicht im Stande iſt, das ſchwerer zu Herflüchtigende Zimmtoͤl bey der Deſtillation mit

ſich in die Hoͤhe zu nehmen.

Aus dieſem Grunde iſt es unzweckmaͤßig, wenn man, um das geiſtige

Zimmtwaſſer zu bereiten, eine beſandere Arbeit vornimmt, um fo mehr, da immer bey der Deſtilla⸗ tion des Weingeiſtes ein betraͤchtlicher Theil deſſelben verlohren geht.

Weit zweckmaͤßiger bereitet man das geiſtige Zimmtwaſſer, wenn man dem nach obiger Vorſchrift bereiteten Zimmtwaſſer à reinen, von allem fremdartigen Geruche befreyten, Weingeiſt zu ſetzt, und

dieſe Miſchung in wohlverſtopften Glaßgefaͤßen aufbewahrt.

Das geiſtige Zimmtwaſſer wird auch, da

es doch öfters als ein angenehmes Arzeneymittel verordnet wird, mit 4 Zucker verſetzt.

30) Das Loͤffelkraut enthält einen eigenthůmlichen fluͤchtigen Stoff, welcher bey der Deftillation mit dem

Waſſer uͤbergeht, und es iſt nicht zu leugnen, daß es einige Wirkſamkeit befigt.

Es iſt aber ſehr

ſchwer, immer die gehoͤrige Menge Loͤffelkraut zu erhalten, da es nicht zu den N Pflanzen

gehört, und auch nicht häufig gebaut wird.

Anſtatt des Loͤffelkrauts kann man die Wurzeln des Meerrettigs (Cochlearia armoracea) neh-

men, welcher den naͤmlichen Stoff, wie das Loͤffelkraut, nur in weit groͤſſerer Menge enthaͤlt.

Um zehn

Pfund wirkſames Waſſer zu gewinnen, wendet man etwa 2 hier im Herbſte aus der Erde genomme⸗

ner Meerrettigwurzeln an.

31) Gemeines Brunnen ⸗Fluß⸗ und Regenwaſſer iſt, da es Sa

Ertrattiofiof, ‚Erden und andere Dinge _ aufs

179

Aqua Florum Aurantii. Aqua florum Aurantii. Pomeranzenbluͤ— | Adu Naphae.) thenwaſſer. 1 5 B. Florum Aurantii recentium Libras duas, Oeangenwaſſer.) Aqua communis quantum satis. M. n. friſche Pomeranzenbluͤt 5 en, zwey Abstrahantur inde Librae duodecim, Pfund,

gemeines Maffer, 0 viel genug iſt. Hiervon werden zwoͤlf Pfund abgezogen.

Aqua Foeniculi. Aqua Foeniculi. Fenchelwaſſer. B. Seminis Foeniculi contusi Libram unam Mr. n. Fenchel⸗Saamen, welcher geſtoſſen

worden iſt, ein Pfund, Aquae 3 2 ö 5 gemei⸗

aufloͤſt, nothwendig, immer theils mehr, theils weniger mit fremdartigen Theilen angeſchwaͤngert. Wenn das Waſſer Kochſalz, Gips, kohlenſtoffſaure -und ſalzigſaure Kalkerde gelöft hat, fo bezeichnet man dieſes gewoͤhnlich mit dem Namen hartes Waſſer; flieſt ein ſolches Waſſer aus einer Quelle eine gute Strecke weit uͤber Sand, Kieſel und andere Koͤrper, ſo ſetzt es gewoͤhnlich ſeinen Erdengehalt ab, und wird dann wie das Regenwaſſer, weiches Waſſer genannt. Von dieſem Waſſer werden eben we— gen des Gehalts derſelben an fremdartigen Theilen ſehr viele Arzeneymittel, wenn nicht zerſetzt, doch wenigſtens veraͤndert, und ihre Wirkung aufgehoben, und hieraus ergiebt ſich, wie nothwendig eine vollkommene Reinigung des Waſſers, als das gewoͤhnlichſte Vehikel der Loͤſung der Arzeneykoͤrper, iſt.

Um ein vollkommen reines Waſſer zu erhalten, fuͤllt man eine gut verzinnte Deſtillirblaſe 3 mit gemeinem Waſſer an, und bringt einige Pfunde friſch gegluͤhte Kohlen mit in dieſelbe ſetzt den Blaſenhut auf, und deſtillirt bey gelindem Feuer einige Pfunde Fluͤſſigkeit heruͤber, welche man weg⸗ ſchuͤttet, mit dem noch uͤbergehenden naͤchſten Pfunde aber ſpuͤhlt man die Gefäße aus, in welchen das

ferner zu erhaltende reine Waſſer aufbewahrt werden ſoll. Die Deſtillation wird nun ſo lange fortgeſetzt, bis etwa die Haͤlfte des in die Blaſe gebrachten Waſſer uͤberdeſtillirt iſt, und dieſes verwahrt man in wohl verſtopften Gefaͤßen. T | Reines Waſſer iſt eine durchſichtige geruch „und geſchmackloſe, unentzuͤndliche, bey 32e Fahr. tropfbar flüſſige Subſtanz, die unter dem angegebenen Waͤrmegrade zu einer feſten Maſſe gerinnt, welche man Eis. nennt. Unter dem gewoͤhnlichen Drucke der Atmosphäre koͤmmt das Waſſer bey 212° Fahr. oder 80° Reaum. zum Sieden, und veraͤndert ſich dabey in eine gasfoͤrmige Fluͤſſigkeit, welche einen 14000mal groͤßern Raum, als das angewandte Waſſer einnimmt. Das eigenthuͤmliche Gewicht des Waſſers wird gleich 1000 beſtimmt, und als Normalgewicht zur Beſtimmung der eigenthuͤmlichen Schwere anderer Koͤrper geſetzt. Ein Kubikfuß reines Waſſer wiegt bey der Temperatur 64 Fahr. 664 Pfund koͤllniſches Mare, gewicht, iſt alſo 850mal ſchwerer als atmosphaͤriſche Luft, bey derſelben Temperatur und bey 28 Zoll Barcmeterhoͤhe. Das Waſſer iſt keinesweges, wie man ehedeſſen glaubte, eine elementariſche Subſtanz, ſondern es kann in zwey weſentlich verſchiedene Stoffe, den Waſſerſtoff, welcher er und den Sauerſtoff, N welcher 0,89 beträgt, zerlegt werden.

180 * ——

Aquae communis quantum satis. gemeines Waſſer, ſo viel genug iſt Destillando eliciantur Librae viginti. Oleum um zwanzig Pfund davon abzuziehen. 7 aethereum innatans auleratur. Das oben ſchwimmende weſentliche Nel wird Si | abgenommen. Aqua Hyssopi. - | Aqua Hyssopi. Iſopwaſſer. N * Herbae Hyssopi siccatae Libras duas, M. n. getrocknetes Iſopenkraut, zwey Agquae communis quantum suflicit. Pfund, ö Destillando elice Libras viginti. gemeines Waſſer, fo viel genug if, um Eodem modo parantur. N zwanzig Pfund davon uͤberziehen zu koͤnnen N Auf eben dieſe Art werden bereitet: Aqua Melissae; Aqua Melissae. Meliſſenwaſſer. Aqua Menthae crispae; Rt Aqua Menthae crispae, ERMRALIAN? | . Ä waſſer. Aqua Rutae; Aqua Rutae. Rautenwaſſer. Aqua Sal viae. | Aqua Salviae. Salbeywaſſer. Aqua Lauro-Cerasi. Aqua Lauro-Cerasi. Kirſchlorbeerwaſſer. R. Foliorum recentium Lauro -Cerasi Li- M. . friſche Kirſchlorbeerblaͤtter, iwer bras duas, Pfund, Aqua communis quantum satis. geme ines Waſſer, ſo viel genug ift, } E retorta vitrea destillando elice Libras um aus einer glaͤſernen Retorte, drey Pfund ab⸗ tres. Serva sollicite. ziehen zu koͤnnen. Es muß mit Sorgfalt aufbe⸗

wahrt werden 32). N Aqua

32) Die Blätter des Kirſchlorbeers werden vor der Anwendung zur Bereitung dieſes Waſſers klein ges ſchnitten, und, ehe man die Deſtillation unternimmt, vier und zwanzig Stunden lang eingeweicht. Da der N Kirſchlorbeerbaum bey uns entweder in Kellern oder in Winterungen den Winter uͤber aufbewahrt wird, ſo darf man dieſes Waſſer nicht eher aus den Blaͤttern deſſelben bereiten, bis im Auguſt, weil ſonſt wenig wirkſamer Stoff in denſelben enthalten iſt. Sehr vielen Apothekern wird es wohl unmoͤglich ſeyn, die gehörige Menge friſcher Kirſchlorbeelaͤtter zur Bereitung des Waſſers, beſonders wenn es oft verordnet wird, aufzubringen, deswegen glaube ich, daß man aus den bittern Mandeln, welche denſelben fluͤchti⸗ gen Stoff enthalten, ein eben ſo kraͤftiges, gleich wirkendes Mittel erhalten kann, wenn man 1 Pfund geſtoßene bittere Mandeln in einer hinlaͤnglich großen Retorte mit 5 Pfunden Waſſers uͤbergieſt, vier und zwanzig Stunden weichen laͤſt, und 3 Pfund Fluͤſſigkeit davon abzieht. t Mehrere neuere Erfahrungen haben gelehrt, daß der fluͤchtige narkotiſche Stoff des Kurſchlorbeers und der bittern Mandeln, 8 oder ſehr aͤhnliche Beſchaffenheit mit der e danſtun, oder dem⸗ jenigen

181

Aqua Menthae piperitae. ı Aqua Menthae nipikrinheg Pfeffermuͤn⸗ . Herbae Merfthae piperitae siccalae Lib- zenwaſſer. f ER ras duas, j M. n. getrocknete vfeffermarie, zwey Aquae communis quantum sufficit. Pfund, Destillent Librae quatuordecim. gemeines Waſſer, fo viel erforderlich if, um vierzehn Pfund davon abziehen zu koͤnnen. Aqua Menthae piperitae vinoss. Aqua Menthae piperitae vinosa. Weis R. Herbae Menthae piperitae siccatae Lib- niges Pfeffermuͤnzenwaſſer. ram unam, n PM. n. getrocknetes Pfeffermuͤnzenkraut, 0 Spiritus Vini rectificati Libram unam 4 Pfund, ] cum dimidia, - 4 rectificirten Weingeiſt, ein und ein Aquae communis quantum satis. halb Pfund, a eliciantur Librae sex. gemeines Waſſer, ſo viel genug it, um ſechs Pfund F. uff igkeit uͤberzuziehen 33). Agua Petroselini. | Aqua Petroselini. Peterſilienwaſſer. 1 Seminis Petroselini 8 unam, M. n. peterſilienſaamen, ein Pfund, | Aduae communis quantum satis. gemeines Waſſer, ſo viel hinreicht, Destillent Librae duodecim. um zwoͤlf Pfund Fluͤſſigkeit abdeſtilliren

zu koͤnnen. Aqua Rosarum. |

N. Florum Rosarum recentium Libras qua-

Aqua Rosarum. Roſenwaſſer.

Mi. n. friſche Roſen, vier Pfund,

gemeines Waſſer, fo viel genug iſt, um zwanzig Pfund Fluͤſſt ji Waden zu koͤnnen 34).

‚tuor, 12 Aquae communis quantum atis. ke Destillando elice Libras viginti.

Aqna

jenigen Stoffe habe, welcher mit dem Eiſen das Berlinerblau bildet, weswegen dieſes Waſſer durch—

aus nicht mit Eiſenmitteln, beſonders mit kleinen Portionen derſelben, verordnet werden darf, indem ſonſt die Wirkſamkeit beyder Mittel aufgehoben wird. Da ſich der Bittermandelſtoff gleichſam wie eine Saͤure verhaͤlt, ſo vermeidet man auch bey der Bereitung des damit geſchwaͤngerten Waſſers ſorgfaͤltig metallene Deſtillirgefaͤße, und nimmt immer glaͤſerne Geraͤthſchaften.

55) Beſſer thut man bey der Bereitung dieſes weingeiſthaltigen Pfeffermünzwaſſers, wenn man von einem funde trockenem Kraute fuͤnf Pfund Pfeffermuͤnzwaſſer bereitet, und die vorgeſchriebene Menge Wein- geiſt, welcher nicht den geringſten Nebengeruch beſitzt, zuſetzt.

540 Da man in mehreren Officinen jahrlich eine ſehr bedeutende Menge Roſenwaſſer braucht, die dazu noͤ⸗ ug Gefäße alfo theils Foftfpielig ſeyn, men zu viel Raum erfordern würden, fo iſt es zweckmaͤßig,

dieje⸗ * N »

182

Aqua Rubi Idaei. Ä B. Fructuum Rubi Idaei matur orum Libras decem,

Aquae communis quantum satis. Abstrahantur Librae viginti.

Aqua Saturnina. (Loco Aquae vegeto mineralis Goulardi.)

Be. Aquae communis destillatae Libras duas,

Aceli saturnini Unciam dimidiam. Misce. 0

Aqua sulphurato -acidula.

(Liquor probatorius Hahnemanni.) | R. Cale ‚ariae sulphuratae, | Acidi tartarici, singulorum Drachmas duas, Aquae destillatae Been sedecim. In vitro clauso mixta agitentur quassando. Postquam voberderints Liquor limpidus de- canthe-

Aqua Saturnina.

Aqua Rubi Idaei. Himbeerwaſſer. Men. reife Himbeeren, zehn Pfund, gemeines Waſſer, ſo viel genug iſt, um zwanzig Pfund Fluͤſſigkeit abziehen zu koͤnnen BI)

Bleywaſſer. A

(Anſtatt des Goularbiſchen minerg · liſch vegetabiliſchen Waſſers.) Men. gemeines deſtillirtes Waſſer, zweß

Pfund, Bleyeſſig, eine halbe une, 2. miſche es.

Aqua e e -acidula. ſchwefliches Waſſer. (Hah nemanns proveflaſlisteit) Me n. Schwefelkalkerde, ö Weinſte infäure, von jedem zwey Quent⸗ chen, deſtillirtes Waſſer, ſechszehen Unzen. Dieſes vermiſcht man durch Schuͤtteln in el⸗ nem gläfernen Befäe sch Nachdem wi) * es

eue

diejenige Menge Roſen, welche man fuͤr ein Jahr zu verbrauchen gedenkt, in der Bluͤthezeit einzuſamm⸗ len, und in einem reinen hoͤlzernen oder irdenen Gefäße mit Salz einzumachen. Auf 10 Pfund Noſen nimmt man gewoͤhnlich ein Pfund Kochſalz, legt, ehe man die Roſen in das Gefäß bringt, einen hoͤl⸗ zernen Deckel in daſſelbe, und ſalzt nun die Roſen unter den gewoͤhnlichen Handgriffen ein. Von den geſalzenen Roſen ſcheint das Deſtillat kraͤftiger a werden, als von den friſchen. 24,123

35

una Er Ein fehr angenehmes, etwas ſauerliches und geiſtiges Himbeerwaſſer erhält man, wenn man die zu die,

ſem Zwecke zu benutzenden Himbeere einige Tage vor ihrer Anwendung zur Deſtillation in einem ſtei⸗ nernen Gefaͤße zerquetſcht, und an einem ziemlich warmen Orte der Gaͤhrung ſo lange ausſetzt, bis ſie

einen weinartigen Geruch haben.

Die Deſtillation darf aber dann nicht aus einer kupfernen Deſtillir—

blaſe, ſondern aus der Retorte vorgenommen werden, weil ſich eine kleine Menge Effigfäure erzeugt,

welche das Kupfer angreifen und ein ſchaͤdliches Mittel hervorbringen wuͤrde.

Ein auf dieſe Art be⸗

reitetes Waſſer gehoͤrt zu den kraͤftigern und ſehr angenehmen waͤßrigen Zubereitungen.

4 canthetur i in vas vitreum, euni es ſich geſetzt hat, gieſt man die helle Fluͤſſigkeit Acidi tartarici Unecia dimidia ie in ein glaͤſernes Gefäß ab, in welchem inest. Obturetur stalim. Weinſteinfaͤure, eine halbe Unze 3 hs:

enthalten iſt, und verſchlieſt fie alsbald genau 36). Aq ua

56) Um die Bleyprobefluͤſſigkeit, welche wir dem thaͤtigen und kenntnißvollen Herrn Dr. Hahnemann ver⸗

danken, nach den Geſetzen der Kunſt zu bereiten, loͤſt man die zuerſt angegebene Menge Weinſteinſaͤure in der vorgeſchriebenen Menge Waſſers, ſchuͤttet fie in ein Glas, und bringt dann den Schwefelkalk, (deſſen Bereitung weiter unten angegeben wird) hinzu, ſchuͤttelt dieſes Gemenge wenigſtens eine Vier⸗ tel Stunde lang, oder ſo lange, bis ſich nach einiger Ruhe keine Luftblaͤschen mehr entwickeln, ſtellt dann. das Gefaͤß wohlverſtopft einige Stunden hin, damit ſich der entſtandene weinſteinſaure Kalk, nebſt der andern unzerſetzten geſchwefelten Kalkerde abſetze, und gieſt die obenſtehende milchige Fluͤſſigkeit in ein anderes Glas, in welchem eine halbe Unze in einer Unze Waſſer geloͤſte Weinſteinſaͤure enthalten iſt.

Die Truͤbung der Fluͤſſigkeit kann nur durch ruhiges Stehen aufgehoben werden, und filtriren darf man durchaus nicht, weil ſonſt der wirkſamſte Stoff dieſer Fluͤſſigkeit, die Hydrotionſaͤure, wenigſtens zum

Theile verlohren gehen würde. Die nach einigen Tagen durch Ruhe helle erhaltene Fluͤſſigkeit füllt man in höͤchſtens eine Unze haltende Glaͤſer, verſtopft ſie wohl, und uͤberzieht die Stoͤpfel mit Siegellak, um alle Luftentwickelung zu vermeiden. In kleine Glaͤſer füllt man dieſe Fluͤſſigkeit deswegen, weil ein leerer Raum, welcher nothwendig in einem groͤſſern Glaſe nach dem Ausfüllen ent ſteht, eben fo wie das oͤftere Aufmachen eines ſolchen Gefaͤßes, die Wirkſamkeit der Fluͤſſigkeit ſehr ſchwaͤcht.

Schon vor geraumer Zeit bemuͤhten ſich die Chemiter, ein Mittel zu finden, welches die in Speiſen und Getraͤnken etwa enthaltenen ſchaͤdlichen Metalle zu entdecken im Stande waͤre; vorzuͤglich richtete

man ſein Augenmerk auf das Bley, mit welchem man die Weine zu verfaͤlſchen pflegt. Das erſte Entdeckungsmittel dieſer Art war die ſogenannte Wuͤrtemberger Weinprobe; um dieſelbe zu

bereiten, wurde eine Unze Operment und zwey Unzen aͤtzender Kalk mit ſo viel Waſſer in einem glaͤſer⸗

nen Gefaͤße eine Viertel Stunde gekocht, daß man zwey Unzen Fluͤſſigkeit davon abfiltriren konnte; es war alſo dieſes Mittel eine arſenikhaltige, in Waſſer gelöfte (ſogenannte) Schwefelleber, deren Unzu⸗ verlaͤßigkeit den neuern Chemikern nicht entgieng.

Auch die vom Herrn Hahnemann zuerſt bekannt gemachte Bleyprobefluͤſſigkeit war nicht fo zu⸗ verlaͤſſig, als man Anfangs glaubte, indem fie nicht allein auf Bley und Kupfer, ſondern auch auf in Saͤuren neugeloͤſtes Eiſen reagirte, und eben aus dieſem Grunde ſetzte Herr Hahnemann in der Folge eine groͤſſere Menge Saͤure zu, um das etwa vorhandene Eiſen aufgeloͤſt zu erhalten. Wir halten uns je⸗ doch hier an unſere Vorſchrift, welche ſehr vorzuͤglich iſt, und als ein ſicheres unentbehrliches Pruͤfungs⸗ mittel in allen Apotheken vorgefunden werden ſollte.

Die Entſtehung der nach Hahnemanns Vorſchriften verfertigten Probeflüſſigkeit if nur dann erſt erklaͤrbar, wenn wir die Beſtandtheile bes Schwefelkalks genau kennen (man ſehe deswegen wei⸗

ter ind: a Artikel). Schuͤttelt man den Schwefelkalk mit einer in 5 gelöften Säure, wie

hier

184

Aqua vulneraria vinosa. R. He recentis Salviae, Absinthii, Menthae piperitae,

Rutae, 2

Roris marini, Florum recentium Lavendulae, singu- lorum Uncias quatuor, Spiritus Vini rectificati Libras sex, Aquae communis quantum satis. Macerentur per viginti quatuor horas, et destillent Librae octodecim.

Aqua vulneraria vinosa. Naehe Wund⸗ waſſer. 0 Men. friſches Salb eykraut, 8 Wermuthkraut, pfeffermünzenkraut, Rautenkraut, Rosmarinkraut, friſche Lavendelblumen, von jedem vier Unzen, rectificirten Weingeiſt, ſechs Pfund, Waſſer ſo viel genug iſt um achtzehn Pfund Fluͤſſigkeit abzuziehen, nach⸗ dem es vier und zwanzig Stunden in Macera ·

8 eſtanden hat 37 zion geſt 0 ). 0 RR

hier mit der Weinſteinſaͤure, fo verbindet ſich dieſelbe ſogleich mit der Kalkerde, und bildet den ſchweraufloͤßlichen weinſteinſauren Kalk, welcher mit dem etwa abgeſchiedenen Schwefel und dem ſchwe⸗ felſauren Kalke zu Boden fällt. Die Hydrotionſaͤure aber, welche frey geworden, und durch den Waͤrmeſtoff, der ſich bey Verbindung der Weinſteinſaͤure mit dem Kalke entwickelt, in einen gas⸗ ä foͤrmigen Zuſtand verſetzt worden iſt, verbindet ſich mit dem Waſſer, und ſtellt nun aM der abſicht⸗

lich im Uebermaße zugeſetzten Säure „die Probefluͤſſigkeit dar. >

Eine gute Hleyprobefläfigfeit muß vollkommen helle ſeyn, einen auſerſt widrigen, den faulen Eyern aͤhnlichen Geruch und Geſchmack beſitzen; Silber⸗Quekſilber⸗ und Wißmuthaufloͤſungen in Eſſig⸗ und Salpeterſaͤure, mit einer dunkelbraunen Farbe niedergeſchlagen. Das Quekſilber wird aus ſeiner Verbindung mit der vollkommenen Salzfäure ſchwarz gefaͤllt, der Niederſchlag aͤndert fi ſich aber ſchnell um, und wird weiß.) Braunſtein wird weißgelb, Zink weiß, Arſenik pomeranzengelb, und Spiesglanz ziegelroth niederſchlagen. Befindet ſich in der Slüſſigkeit t und Bley alen fe entfteht ein karminrother Niederſchlag. 6 : \

/

57) Beſſer und mehr wiſſenſchaftlich arbeitet man, wenn man anſtatt der hier vorgeſchriebenen friſchen Kraͤuter, welche ohnedieß nicht uͤberall zu bekommen ſind, die Haͤlfte der vorgeſchriebenen Menge gut getrocknete Kraͤuter anwendet, (um ſo mehr, da ſchon oben bey den einfachen Waſſern dieſe Regel durchaus befolgt worden iſt) vier und zwanzig Pfund gemeines Waſſer daruͤber gieſt, es einige Tage zuſammen weichen laͤſt, und dann 12 Pfund Fluͤſſigkeit abzieht, welcher man ſechs Pfund ar riechenden Weingeiſt, oder 4 Pfund Alkohol zuſetzt.

Dieſes geiſtige Wundwaſſer muß vollkommen waſſerhelle und angenehm von Geruche ſeyn.

*

185

Argentum nitricum fusum. Argentum nitricum ſusum. Geſchmol⸗

( Lalis infernalis.) Ienes, ſalpeterſaures Silber. 8. Argenti puri, quantum placet. (0 $llen ſte in.)

Men. reines Silber, eine beliebige Menge, loͤſe es in der dazu erforderlichen reinen Salpeterſaͤure auf, und rauche die erhaltene Fluͤſſigkeit in einem glaͤſernen Gefaͤße bey ge inder Wärme zur Trockenheit ab.

Die erhaltene Maſſe wird dann in einem ſil⸗ bernen, oder porzellainenen Gefaͤße geſchmolzen, und wenn fie gleich einem Oele fieft, wird fie in eine eiſerne erwaͤrmte, mit Talg beſtrichene Form ausgegoſſen. Die erkaltete Maſſe ver⸗ wahrt man dann in einem gut zu verſchließen⸗ den Glasgefaͤße 38).

Solve in

Acidi nitrici quantitate sufficiente.

Deinde leni calore in vase vitreo evapo- ra ad siccum. Massam in vase argenteo, aut porcellaneo idoneo, calore leni liqua, et simulac olei instar fluit, effunde in modulum ferreum calefactum, sevo illitum. Refrige- ratam massam vitro clauso serya.

Baryta

58) Wenn man ganz reines Silber zur Bereitung des geſchmolzenen Silberſalpeters anwendet, fo ift die oben gegebene Vorſchrift ſehr vortrefflich, und man wird immer ein gleichfoͤrmiges Praͤparat erhalten. Allein wer kennt die Schwierigkeit und die Koſten nicht, welche die Hervorbringung des reinen Sil⸗ bers veranlaßt? |

Am alſo den Hoͤllenſtein wohlfeiler zu bereiten, loͤſe man kupferhaltiges Silber in Salpeterſaͤure

von hinlaͤnglicher Staͤrke bis zur voͤlligen Saͤttigung auf, verdunſte die Aufloͤſung bis zur Erſchei— nung eines Salzhaͤutchens, und ſtelle die Fluͤſſigkeit zum Kryſtalliſiren hin. Oer erſte Anſchuß aus dieſer Fluͤſſigkeit wird, wenn das Silber nur zehnloͤthig war, gewiß reines ſalpeterſaures Silber ſeyn. Die Reinheit des Silberſalpeters erkennt man ſchon an der vollkommen weiſſen Farbe, nach⸗ dem derſelbe mit deſtillirtem Waſſer abgeſpuͤhlt, und gelinde getrocknet worden iſt; iſt nur ein ſehr ge— ringer Antheil Kupfer bey dieſem Salze, fo erſcheint daſſelbe mit einer wenigſtens hell gruͤnlichen Farbe. Um alles noch in der Fluͤſſigkeit enthaltene Silber vollkommen rein, zur Bereitung des Hoͤllenſteins aus zuſcheiden, legt man in dieſelbe einige Kupferplatten, wodurch das Silber in metalliſchem Zuſtande, und zwar in zarten Blaͤttern, welche ſich wie ein Filz uͤbereinander legen, ausgeſchieden wird. Die obenſtehende Fluͤſſigkeit, welche ſalpeterſaures Kupferoxyd iſt, gieſt man nun von dem ausgeſchiedenen Silber ab, waͤſcht daſſelbe mit deſtillirtem Waſſer, und loͤſt es, wie das vorige, in reiner Salpeter— fäure auf. Hat man eine hinlaͤngliche Quantität Silberſalpeterkryſtallen, und Silberſalpeter, welcher vollkommen gefättigt und rein iſt, fo bringt man dieſelben in ein ſilbernes oder porzellainenes Gefäß, und ſchmelzt es bey hinlaͤnglichem Feuer, bis ſich keine Luftblaſen entwickeln, und alles ruhig wie Oel flieſt. Dann gieſt man ihn in mit weißem Wachſe wohlausgeſtrichene eiſerne oder ſilberne Formen. Zur Schmelzung des Silberſalpeters bedient man ſich ſehr bequem eines R ilbernen Vorlegeloͤffels, oder einer

A a obern .

186 Fu‘

Baryta muriatica. Baryta muriatica. Salzigſaurer Baryt.

(Terra ponderosa 9950 (Salzſaure Schwererde.) *. Barytae sulphuricae nativae electae et lae- M. n. auserleſenen, feingepuͤlverten, na⸗ vigatae Libram unam, tuͤrlichen Schwefelſauren Baryt Kali carbonici Libras duas, ein Pfund / R Aquae communis Libras quatuor. Kahlenſtoffſaures Kali, zwey Pfund, Coque per horam in lebete stanneo, sub Gemeines Wa fie r, vier Pfund. perpetua agilatione spathula lignea, aquam Koche das Gemenge in einem zinnernen Keſſel

eva- unter beſtaͤndigem umruͤhren mit einem hoͤlzernen ü Spatel

obern becherfoͤrmigen Caffeeſchaale, von welcher man den untern Rand hat abſchleifen laſſen, weil ſie außerdem wegen der ungleichen Erhitzung leicht zerſpringt. Bey der Schmelzung des ſalpeterſauren Silbers muß man das Hineinfallen kleiner Stuͤckchen Kohlen ſorgfaͤltig vermeiden, weil dadurch ein Theil Salpeterſaͤure zerſetzt, und eine verhaͤltnißmaͤßige Menge Silberoxyd ausgeſchieden, alſo um fo viel weniger und unvollkommener Hoͤllenſtein erhalten wird. Am geſchickteſten beugt man dieſer Unan⸗ nehmlichkeit vor, wenn man in einem andern 1255 gluͤhende e hält, und die Schmelzung damit vornimmt. f

Das Silber kann zur Bereitung des Hoͤllenſteins 40 nach berſchiedenen . Methoden gereinis get werden. Voͤllig rein kann man daſſelbe erhalten, wenn man es in Salpeterſaͤure aufloͤſt, und die⸗ ſer Aufloͤſung ſo lange kochſalzſaures Kali zuſetzt, bis kein weißer Niederſchlag mehr erfolgt. Der er⸗ haltene Niederſchlag, welcher ſalzigſaures Silber iſt, wird dann ausgewaſchen und mit zwey Theilen ſeines Gewichts kohlenſtoffſaurem Kali vermengt mit Oel und Kohlenpulver zu einer teigigen Maſſe geknetet, in einen guten Schmelztiegel gethan, und der Feuersgrad, welcher hinlaͤnglich iſt, das Silber zu ſchmelzen, gegeben. Der Sauerſtoff der Kochſalzſaͤure verbindet ſi ch hier mit dem Kohlenſtoffe, und bildet kohlenſtoffſaures Gas, der zweyte ra der Salzſaͤure aber verfliegt, und das Silber wird in metalliſcher Geſtalt ausgeſchieden.

Vortheilhafter iſt die Reinigung des Silbers vermittelſt des Salpeters. Um dieſe zu Abümnehme nimmt man zu duͤnnen Platten geſchlagenes Silber, und bringt dieſe ſchichtweiſe mit einem aus gleichen Theilen, Silber und trockenen Salpeter beſtehenden Gemenge in einen guten heſſiſchen Schmelztiegel, welchen man nur zur Hälfte anfuͤllt. Die Menge des Salpeters richtet ſich auch nach der Menge des bey dem Silber befindlichen Kupfers, gewoͤhnlicher aber nimmt man 2 Theile deſſelben auf einen Theil Silber. Man lutirt nun den Tiegel, indem man entweder einen ahbern Tiegel, welcher ein kleines Loch im Boden hat, oder einen paſſenden thoͤnernen Scherben darauf kuͤttet. Ein kleines Loch macht man deswegen in den Deckel, damit die entſtehenden Gasarten und Dämpfe entweichen konnen. Iſt alles fo veranſtaltet, fo erhitzt man den Tiegel nach und nach in einem gut ziehenden Wind— ofen, und verſtaͤrkt das Feuer fo, daß das Metall in voͤlligen Fluß kommen kann. Nachdem der Tiegel gehörig erkaltet iſt, wird er zerbrochen, und das reine Silberkorn von der alkaliſchen kupferhaltigen

Schlake

evaporatione consumtam subinde restiluendo;

tum dilue Aqua fervente et cola. Terrae

probe ablutae, et aquae sextuplo dilutae,

aflunde

Acidum muriaticum,

donec nihil amplius solvatur. Solutione facta

filtra et evapora, donec exsiccetur, -Massa

residua in erucibulo excandescat. Refrige- ratam

Schlacke getrennt. tigung des Hoͤllenſteins ſehr brauchbar.

187

Spatel eine Stunde lang, und erſetze dabey das durch Verdampfung verlohren gegangene Waſſer von Zeit zu Zeit. Hierauf verduͤnne man es mit mehr kochendem Waſſer, und ſeihe es durch. Den erhaltenen Bodenfag waͤſcht man hierauf wohl aus, und verduͤnnt ihn mit der ſechsfachen Menge ſeines Gewichts Waſſer. Hierauf gieſt man dann ſo lange reine ſalzige Saͤure

hinzu bis man bemerkt, daß alles gelaoͤſt iſt. Wenn

die Loͤſung geſchehen, filtrirt man die Fluͤſſig⸗ keit und dampft ſie zur Trockene ab. Die uͤber⸗ gebliebene trockene Maſſe, wird dann in einem Aa 2 l * Schmelz⸗

Dieſes erhaltene Silber iſt zwar nicht voͤllig rein von Kupfer, aber doch zur Verfer—

Um einen verhaͤltnißmaͤßig ſehr wohlfeilen Preiß kann man in Nuͤrnberg von den Goldſchlagern die durch das Beſchneiden des Blattſilbers erhaltenen Abgaͤnge bekommen, welche zur Bereitung des Hoͤllen—

ſteins am vorzüͤglichſten find. Haͤlfte des Preißes liefern.

Bedient man ſich derſelben, ſo kann man dieſes Mittel jederzeit um die

Bey einer jeden Bereitungsart des Hoͤllenſteins hat man vorzuͤglich darauf zu ſehen, daß man ihn

weder zu wenig noch zu ſtark ſchmelzt; im erſten Falle bleibt er zu weiß, und iſt nicht ſo wirkſam; im zweyten Falle wird ein Theil Salpeterſaͤure verfertigt und eine verhaͤltnißmaͤßige Menge Silberoxyd ausgeſchieden, wodurch dieſes Mittel ebenfalls einen Theil ſeiner Wirkſamkeit verliert.

Man hat auch die Bemerkung gemacht, daß das Silber durch den Einfluß des Lichts aus feiner Verbindung mit der Salpeterſaͤure ausgeſchieden wird, weswegen eine längere Zeit aufbewahrtes ge— ſchmolzenes ſalpeterſaures Silber dunkler von Farbe wird; um dieſes zu verhindern, uͤberzieht man das

Gefäß, in welchem der Hoͤllenſtein ef wird, mit einem ſchwarzen Lacke, oder mit ſchwarzem

apier. R Der Höllenſtein iſt nichts anders als ein feines Kryſtalliſationswaſſers beraubtes ſulpeterſaures Silberornd, und es iſt durchaus falſch, wenn man, wie von mehreren Schriftſtellern angegeben wird, ſeine ſchwarze Farbe fuͤr ein Zeichen ſeiner Guͤte haͤlt.

Guter kupferfreyer Hoͤllenſtein zeigt, wenn man ihn entzwey bricht, welches mit Leichtigkeit geſche⸗ hen kann, ein ſtrahliges Gefuͤge, gleichſam wie ein Stern. Er loͤſt ſich vollkommen in Waſſer, ohne beym Zutritte der Luft feucht zu werden. Die Farbe eines guten Hoͤllenſteins muß graublau, weder ſchwarz noch gruͤnlich feyn, und wenn er mit Ammoniak übergoffen wird, darf er keine blaue Tinktur damit hervorbringen.

Von einer Unze reinem Silber erhält man, wenn man richtig nach der oben gegebenen Vorſchrift gearbeitet hat, allemal dreyzehn, wenigfiens zwölf Quentchen Etzſtein.

188

ratam et pulveratam in aqua fervida solve, solutam et limpidissime filtratam ad cery-

Schmelztiegel der Weisglühe⸗ Hitze ausgefept. Nach dem Erkalten loͤſt man ſie dann im heiſſen

stallisationis momentum evapora. los collectas serva.

Crystal- Waſſer, und nachdem man ſie vollkommen helle filtrirt hat, dampft man fie bis zum Kryſtalliſa⸗ tionspunkte ab, die erhaltenen Kryſt allen ſaum⸗

let man, und bewahrt ſie auf 39). za Bis-

390 Wenn kohlenſtoffſaures Kali mit Schwerſpath, welt ſehr fein pulveriſirt ſeyn muß, gekocht Ey ſo

verbindet ſich die Schwefelſaͤure des Schwefelſpaths mit dem Laugenſalze, und die Schwererde wird frey.

Allein nach meiner Erfahrung geht dieſer Prozeß auf naſſem Wege ſehr unvollkommen von Statten, wenigſtens wird durch bloß Stunden langes Kochen nur ſehr wenig Schwererde ausgeſchieden.

Weit zweckmaͤßiger ſcheint mir die Bereitung der Schwererde und der ſalzſauren Schwefelerde, beſonders in pharmaceutiſcher Hinſicht auf trockenem Wege zu’ ſeyn. Um dieſe zu beendzwecken, nimmt man einen Theil ſehr fein gepuͤlberten Schwerſpath, welchen man vorher wohl ausgeleſen, und von den farbigen Stuͤcken getrennt hat, zwey und einen halben Theil kohlenſtoffſaures gereinigtes Kali, miſcht beyde Subſtanzen genau zuſammen, und bringt ſie in einem Tiegel in einen gut ziehenden Windofen. Nachdem die Maſſe ſo erhitzt worden iſt, daß fie gleichförmig flieſt, gieſt man ſie auf einem reinen glatten Steine aus, pulveriſirt ſie, und kocht fie fo lange mit Waſſer aus, bis ſich keine Salztheile mehr zeigen. Das entſtandene Salz iſt, wenn das angewendete Kali rein war, ſchwefelſaures Kali, und rein lauft das Waſſer dann ab, wenn man nach dem Eintroͤpfeln von einer Loͤſung der ſchon vorhandenen ſalzſauren Schwererde keine ſtaͤrkere Truͤbung, als etwa bey dem Brunnenwaſſer auch Statt findet, wahr⸗ nimmt. Die zuruͤckgebliebene Maſſe iſt Schwererde und unterſetzter Schwerfpath. Man gieſt nun ſalzigte Säure, welche mit gleichen Theilen Waſſer verduͤnnt iſt, fo lange nach und nach hinzu, bis kein Aufbrauſen mehr wahrgenommen wird, wobey man immer bemerkt, daß noch ein betraͤchtlicher Theil unzerſetzter Schwerſpath zuruͤckbleibt. Die erhaltene ſalzigſaure Schwererde enthaltende Lauge kocht man nun mit etwas reiner Schwererde, theils um die etwa uͤberfluͤſſige Säure hinwegzunehmen, theils um die in der Lauge ſich gewoͤhnlich befindende kleine Menge Eiſenoxyd zu trennen. Hierauf wird die Fluͤſſigkeit filtrirt, und bis zur Trockene abgedampft. Ehedeſſen glaubte man auf dieſem Wege eine vollkommen reine ſalzigſaure Schwererde hergeſtellt zu haben, allein nach genauern Unterſuchungen er- gab ſich, daß das auf dieſem Wege erhaltene Praͤparat, noch mit vielen fremdartigen Stoffen, als ſchwefelſaurer Kalkerde und Strontionerde, und beſonders mit metalliſchen Kalken verunreiniget ſey. Man unterwirft deswegen dieſe Salzmaſſe einer nochmaligen ſtarken Gluͤhhitze, wobey die metalliſchen Salze zerſtoͤrt werden, ihre Säure fahren laſſen, und nur die Oxyde derſelben zuruͤck bleiben. Durch eine nochmalige Loͤſung und Filtration der im Tiegel zuruͤckgebliebenen Maſſe, erhält man durch gelin⸗ des Abdampfen dann eine zum pharmaceutiſchen Gebrauche anwendbare ſalzigſaure Schwererde.

Sehr vortheilhaft kann man die ſchwererdigen Mittelſalze, ſo wie die reine Schwererde aus dem: Witherit oder natürlichen kohlenſtoffſauren Schwererde bereiten, man darf dieſelbe nur in der

| Saͤure,

Bismuthum nitricum praecipitatum. (‚Magisterium Bismuthi.) | K. Bismuthi puri Uncias duas, Acidi nitrici Uncias sex, vel quantum satis ad solvendum. Bismuthum grossiuscule eontusum Acido nitrico suecessive ingere, solutum Aquae dimidio dilue, filtra, et in vas vitreum, Aquae limpidae cireiter Libras viginti jam conti- nens, effunde. Bismuthum oxydatum per aquam praecipitatum, inde natum edulco- ra, et loco calido, radiis solaribus non ex- posilo, exsicca alque serva.

189

Bismuthum nitrieum praecipitatum. Sal⸗

peterſaurer Wismuthniederſchlag.

(Wismuthniederſchlag.) Mn. reinen Wismuth, zwey Unzen, Sal peterſaͤure, ſechs Unzen, oder fo viel zur voͤlligen Aufloͤſung erfordert wird.

Der groͤblich geſtoſſene Wismuth wird nach und nach in die Salpeterſaͤure eingetragen, die Aufloͤſung mit der Haͤlfte Waſſers verduͤnnt, fil⸗ trirt und ungefaͤhr unter zwanzig Pfund Waſſer, welches man zu dieſer Abſicht in einem glaͤ⸗ ſernen Gefaͤße hingeſtellt hat, gegoſſen. Der

erhaltene Niederſchlag wird ausgewaſchen, und an einem warmen Orte welcher dem Sonnen⸗ ö lochte nicht ausgeſetzt iſt, getrocknet und aufbe⸗ a ö | wahrt 40). | |

h Calc

Saͤure 5 welche man mit dieſer Erde verbinden will, löſen, und die fremdartigen Salze theils durg

Kryſſalliſation, theils durch nochmaliges ſtarkes Gluͤhen der erhaltenen Salzmaſſe reinigen.

Die Kryſtallform der ſalzigſauren Schwererde laͤſt ſich ſchwer beſtimmen, da fie nach Umſtaͤnden ſehr verſchieden ausfaͤllt. Wird die Löfung derſelben ſehr langſam abgedampft, fo erhält man gewoͤhn⸗ lich tafelfoͤrmige, etwas laͤngliche, voͤllig waſſerhelle Kryſtalle, oft fallen fie aber auch wuͤrflich, ſaͤu⸗

lenfoͤrmig und ſelbſt nadelfoͤrmig aus. Der Geſchmack der ſalzſauren Schwererde iſt bitterlich, etwas

ekelhaft und ſcharf, die Farbe derſelben darf ſich nie, weder in das gruͤne noch gelbe ziehen.

40)

Die Eins wirkung der Luft bringt keine Veränderung auf dieſes Salz hervor, bey einer ſtarken und anhaltenden. Hitze verliert es einen kleinen Antheil ſalziger Säure, wodurch gewoͤhnlich eine verhaͤltnißmaͤßige Menge Erde daraus frey wird. In 100 Theilen ſalzſaurer Schwererde befinden ſich nach Buch olz 0,65 Schwererde, 0,18 falzige Säure und 0,16 Waſſer. Bey 15 Reaum. loͤſt ſich dieſes Salz in ſechs Theilen Waſſer auf, vom kochenden Waſſer erfordert es aber nur zwey Theile, um voͤllig ge— loͤſt zu werden. Beym Reiben mit Waſſer ſcheint es allemal, wenn auch das Waſſer noch ſo rein iſt, und zwar mechaniſch, zerſetzt zu werden; chemiſch wird es durch alle ſchwefelſaͤurehaltigen Salze, durch die Schwefelfäure und durch hydrotionſaures Waſſer, oder durch die Hahnemanniſche Fluͤſſigkeit, zer⸗ ſetzt. Durch die außerordentliche Verwandtſchaft der Schwererde zu der Schwefelſaͤure iſt dieſes Mit⸗

tel ein unentbehrliches Reagens geworden.

Bey der Bereitung des falpeterfauren- Wismuthoxyds iſt es nothwendig, das Metall in fehr kleinen. Portionen in die Salpeterſaͤure einzutragen, damit die außerdem entſtehende ſtarke Erhitzung vermieden: wird. -

Im

190

m f 1 Calcaria muriatica. CClalcaria muriatica. Salzigſaurer Kalk. (Sal ammoniacum fixum.) KE (Feuerbeſtaͤndiger Salmtal.) BR. Calcariae carbonicae purae, aut Testa- M. n. kohle nftofffaure Kalterde oder gerei— rum Ostrearum purificatarum, quan- nigte Auſterſchaalen, ſo viel man will, tum vis. lo ſe dieſelben in ſalziger Säure auf, filtrire die Solve in Fluͤſſigkeit, und e 5 e in einem glaͤſernen f t Aide oda oder

Im Originale iſt vorgeſchrieben, gemeines Waſſer zu nehmen, dieſes iſt aber deswegen nicht an⸗ zurathen, weil der ſalpeterſaure Wismuth, wegen der im Waſſer enthaltenen fremdartigen Salze, im⸗ mer dadurch gelblich auszufallen pflegt. Man muß ſich immer des deſtillirten, oder wenigſtens des w

trirten Schnee- oder Regenwaſſers zur Bereitung dieſes Mittels bedienen.

Wenn der Wismuth aufgelöft wird, ſo bemerkt man jederzeit nach der Verdünnung mit der Hälfte deſtillirtem Waſſer, ein ſchwarzes Pulver, welches in der Fluͤſſigkeit ſchwimmt, und ſich langſam zu Bo⸗ den ſetzt; von dieſem Niederſchlage muß die Auflöfung vor der Praͤcipitation mit Waſſer forgfältig ge⸗ reiniget werden. Dieſer Niederſchlag entſteht von dem dem Wismuthe gewohnlich beygemiſchtem Schwe⸗ fel. Die vollkommen helle Fluͤſſigkeit gieſt man nun in wenigſtens 40 Pfund deſtillirtes Waſſer, wo— \ durch ein ſehr weiſſes, hoͤchſt zartes Pulver ausgeſchieden wird, welches, nachdem es mit deſtillirtem Waſſer vollkommen ausgewaſchen und im Schatten getrocknet worden, das verlangte Präparat darſtellt.

Dieſer weiſſe Niederſchlag iſt niemals vollkommen reines ſondern immer ſalpeterſaures Wismuth⸗ oxyd, wovon man ſich ſehr leicht durch eine Deſtillation mit Schwefelſaure überzeugen kann, wenn man naͤmlich etwas Schwefelfäure in einer Retorte über den erhaltenen weiſſen Niederſchlag gieſt, und de ftilirt, fo erhält man Salpeterſaͤure, indem fi ſich die Schwefelſaure mit dem 5 verbindet, und die -Salpeterſaͤure frey macht. b

Reiner, auf dieſem Wege erhaltener ſalpeterſaurer Wismuthniederſhlg darf wenn er einige Zeit mit Waſſer geſchuͤttelt worden iſt, die Lakmustinktur nicht rothen ſonſt enthaͤlt er noch freye Saͤure. Eine Loͤſung deſſelben in Salpeterſaͤure darf weder durch Salz noch Sch wefelſaͤure getruͤbt werden, in welchem Falle dieſer Niederſchlag mit einem Bleyoxyd verunreiniget iſt. Siedendes Waſſer darf, wenn es darauf gegoſſen wird, keine kleiſterartige Miſchung hervorbringen, ſonſt iſt ein ſtaͤrkeartiger Zuſatz damit vermengt. Mit Kohlenpulber muß man 47 dieſem ſalzartigen Niederſchlage leicht ein reines Wismuthkorn reduciren koͤnnen.

Um den ſalpeterſauren Wismuthniederſchlag mit Bepbehaltung ſeiner blendend weiſſen Farbe aufzuwahren, muß man denſelben in ſchwarz angeſtrichene Stäfer, mit eingeriebenen Stoͤpfeln ver⸗ ſehen, bringen; im Falle dieſes nicht geſchieht, ſo wird er gelbbraun und beſonders zum Gebrauche als Schminke- oder Schoͤnheitsmittel gaͤnzlich unbrauchbar.

Die nach dem Niederſchlagen bey dieſer Gelegenheit erhaltene Fluͤſſigkeit darf nicht als unbrauch⸗ bar weggegoſſen werden, fie enthält noch immer einen betraͤchtlichen Antheil Wismuthoxyd. Um die⸗ ſen zweckmaͤßig voͤllig weiß und von ſehr lockerer Beſchaffenheit auszuſcheiden, praͤcipitirt man ihn mit kohlenſtoffſaurem Ammonium, oder man ſetzt auf die Unze der verwendeten Saͤure ein Quentchen ſalzſaures Ammonium, und ſchlaͤgt dann das Ganze mit kohlenſtoffſaurem Kali nieder.

—— ——ũ—

Acido, muriatico, *.

flir a, et in vase vitreo aut porcellaneo eva- pora. Sal siccum adhuc calens statim in vitro clauso ser va.

Obtineri eliam potest e residuo ex subli- malione Ammonii carbonici, ope Cretae per- acta; residuum in aqua solvendo et liquo- rem filtratum limpidum evaporando, donec exsiccetur.

191 oder porzellainenen Gefaͤße ab. Das trockene Salz wird noch warm in einem gut zu verſchließenden Gefaͤße aufbewahrt.

Man kann auch aus dem Ruͤckſtand von der Be, reitung des kohlenſtoffſauren Ammoniums, wenn daſſelbe mit Kreide bereitet worden iſt, dieſes Salz bereiten, wenn man ihn in Waſſer laoͤſt, filtrirt, und die Fluͤſſigkeit zur Trockene abe N dampft 41). Calca-

41) Nach der angegebenen Art der Bereitung dieſes Salzes, welches ſich gewiß fernerhin noch mehr als

ein ſehr wirkſames Heilmittel empfehlen wird, erhaͤlt man daſſelbe auf keinen Fall rein, ſondern es iſt entweder mit andern Erden, oder mit Eiſen verunreiniget. Am beſten waͤre es wohl, ganz reinen Kalkſpath mit reiner Kochſalzſaͤure zu ſaͤttigen, und die erhaltene Lauge entweder bis zur Trockene abzudampfen oder kryſtalliſtren zu laſſen. Da aber der Apotheker mehrere Ruͤckſtaͤnde bey manchen phar⸗ maceutiſchen Bereitungen erhält, die wahrſcheinlich den Verbrauch der Menge des kochſalzſauren Kalks überwiegen werden, fo kann man dieſe dennoch benutzen, wenn man auf folgende Art zu Werke geht. Nachdem das Salz ausgelaugt und zur Trockenheit. gebracht worden, thut man es in einen guten heſſi⸗ ſchen Schmelztiegel, und bringt es in gluͤhenden Fluß, durch das Schmelzen verliert die bey dem Kalke etwa befindliche Thonerde, und das Eiſen ihre Säure und Aufloͤßlichkeit im Waſſer, und wer— den bey dem nochmaligen Loͤſen des Ruͤckſtandes im Waſſer, ausgeſchieden; hierauf gieſt man es in ein mit Kreide ausgeſtrichenes eiſernes Geſchirr, zerſchlaͤgt die Maſſa, laugt ſie mit reinem Waſſer aus, kocht ſie noch einmal mit etwas reiner kohlenſtoffſaurer Kalkerde, und nach dem Filtriren dampft man ſie entweder bis zur Trockene ab, oder man laͤſt fie kryſtalliſiren. Da dieſes Salz Feuchtigkeit aus der Luft anzieht, und der mediciniſch-pharmaceutiſche Verbrauch faſt immer die Löfung deſſelben im Waſſer vorausſetzt, fo kann man auch eben dieſe waͤßrige Loͤſung, welche einen beſtimmten Salz gehalt haben muß, unter dem Namen Salzſaͤure, Kalffluͤſſigkeit (Liquor Calcariae muriaticae) aufbewahren. Zu dieſer Abſicht dampft man die durch Saͤttigung erhaltene Lauge ſo weit ab, bis ſich ihr eigenthuͤmliches Gewicht zu dem des reinen Waſſers verhaͤlt, wie 1500 zu 1000, oder bis in ein Gefäß, in welches genau 1000 Gran Waſſer gehen, 1500 Gran der Lauge gebracht werden können.

Will man die ſalzigſaure Kalkerde keyſtalliſiren, ſo dampft man die Lauge bis zur Dicke eines Syrops ab, und ſtellt fie eine Zeit lang an einen trockenen Ort, welcher von Zeit zu Zeit erwaͤrmt werden kann, etwa in die Naͤhe eines oft geheizten Stubenofens. Die Form der erhaltenen Kryſtal⸗ len laͤſt ſich ſchwer beſtimmen, indem fie faſt unbeſtaͤndig iſt, bey der Kryſtalliſation dieſes Salzes be⸗ merkt man recht deutlich, welchen Einfluß ein gewiſſer noch unbeſtimmter Zuſtand der Atmosphäre auf

die Form und Kryſtalliſt irbarkeit dieſer Koͤrper uͤberhaupt hat. Mehr wird zum chemiſch⸗ pharmaceu⸗ tiſchen Gebrauche, die bis zur Trockene abgerauchte ſalzigſaure Kalkerde benutzt.

N Das

192

Calcaria sulphurata. 1 sulphurata, Geſ Stefete galt (Hepar Sulphuris calcareum.) . erde. R. Testarum Ostrearum pulveratarum, KCalkige Sh wefelleber.) Sulphuris puri, partes aequales. Me. n. gepuͤlverte Auſterſchaalen, Mixta in crucibulo tecto incandescant per N reinen Schwe fel, von jedem gleiche horae quadrantem. Massam refrigeratam in Theile. vase vitreo clauso serva. Beyde Stoffe mifche man, und erhitze ſi ſie bis

zum Weißgluͤhen in einem bedeckten Schmelztie⸗ gel eine viertel Stunde lang. Die erkaltete Maſſe verwahre man dann in einem verſchloſſe⸗ nen glaͤſernen Gefaͤße 42).

ru Calca-

Das vollkommen ausgetrocknete Salz ſchmilzt ſchon bey einem ſehr geringen Waͤrmegrade, wie Wachs, laͤſt aber ſeine Saͤure bey keiner bekannten Temperatur fahren. Das quantitative Verhaͤlt⸗ niß feiner Beſtandtheile iſt 0,38 Kalkerde, 0,43 Säure und 20 Waſſer. Die Menge des Waſſers, in welchem ſich dieſes Salz loͤſt, iſt nicht genau zu beſtimmen, da dieſes von ſehr berſchiedenen Umſtaͤn⸗ den abhaͤngt, welche noch nicht genau beſtimmt ſind.

Der Arzt, welcher dieſes Salz verordnen will, muß vorzuͤglich auf ſeine gegen viele Salze re⸗ agirende Eigenſchaft oder leichte Zerſetzbarkeit Ruͤckſicht nehmen, indem daſſelbe durch alle Laugen⸗ ſalze, durch die mehrſten Saͤuren, als Salpeter, Weinſtein, Zucker, Borax, Bernfleinfäure, und durch dieſe entſtandenen Neutralſalze zerſetzt wird. Demnach darf dieſes Salz nur in waͤßriger Verbindung hoͤchſtens mit geiſtigen Mitteln verordnet werden.

Einige auffallende Eigenſchaften machen dieſes Salz zur techniſch lubarmateutiſgen Anwendung

geſchickt, als zur Hervorbringung eines ſehr hohen Kaͤltegrades, durch ſeine Vermengung mit Schnee oder geſtoſſenem Eife, zur Gewinnung des kryſtalliſtrten reinen Kalks, und zur vollkommenen Ent⸗ waͤſſerung mehrerer geiſtiger und aͤtheriſcher Fluͤſſigkeiten. Zu dieſen letztern Arbeiten era man aber keine aͤngſtliche Reinigung dieſes Salzes vorzunehmen.

420 Nach der erſten Vorſchrift unſers Originals ſollte man gebrannten und gepuͤlverten Kalt zwey Un⸗ zen und eine Unze Schwefel genau mit einander vermengen, und ſechszehn Unzen kochendes Waſſer hinzuſchuͤtten, hierauf bey maͤſſigem Feuer und unter beſtaͤndigem Umruͤhren das Ganze zur Trockene einkochen, und in einem wohlverwahrten Glaſe aufbewahren. 5

Es fragt ſich nun, entſtehen durch dieſe verſchiedenen Arten der Behandlung des Schwefels mit dem Kalke, gleichwirkende Produkte, oder ſind beyde weſentlich von einander unterſchieden? Ich ver⸗ muthe, auf mehrere Erfahrungen mich ſtuͤtzend daß beyde Praͤparate ziemlich zenten in Hinſicht des quantitativen Verhaͤltniſſes ihrer Beſtandtheile ſeyen konnten.

Dieſe Verbindung hielt man lange Zeit fuͤr eine bloße Vereinigung der Kalkerde mit dem Schwe⸗ fel, bis durch neuere Bemuͤhungen uͤber dieſen Gegenſtand dargethan wurde, daß zur Hervorbringung dieſes Koͤrpers jederzeit der Waſſerſtoff nothwendig ſey, a die geſchwefelte Kalkerde zu den drey⸗

MI:

193

*

Calcaria sulphurato-stibiata. Claalcaria sulphurato - stibiata. Spies⸗ (Calx Antimonii cum Sulphure.) - ghlanzhaltiger Schwefelkalk. . Calcariae, recenter ustae, pulveratae Un- (Antimonialkalk mit Schwefel.) ciam unam cum dimidia, in 5 Men. friſchgebrannten, gepülverten Sulphuris stibiati aurantiaci Unciam di- Kalk, eine und eine halbe Unze, midiam. 5 pomeranzenfarbenen Spiesglanz⸗ Invicem tritis sensim adde ſchwefel, eine halbe Unze, Aquae fervidae Uncias duodecim. kochendes Waffer zwoͤlf Unzen. In vase porcellaneo, sub agitatione conti- Dieſes alles wird in einem porzellainenen Ges nuata, leni calore n et pulverem ex faͤße unter beſtaͤndigem Umruͤhren uͤber gelindem albido llayescentem in vitro obturato sexva. Feuer ausgetrocknet, und das erhaltene weiß—

gelbliche Pulver in, einem verſchloſſenen Gefäße aufbewahrt 43). Carbo

fachen Verbindungen muͤſſe gerechnet werden. Dieſemnach iſt auch die Benennung, welche oben an⸗ gegeben worden, vollkommen unrichtig, und der Name eee angemeſſener und be⸗ zeichnender.

Um dieſen Stoff zu bilden „muß alſo immer entweder Waſſerſtoff oder Waſſer Gebe ſeyn. Gewoͤhnlich tritt der letztere Fall ein, und das Waſſer wird zerſetzt, der Sauerſtoff deſſelben verbindet ſich mit einem gewiſſen Antheile Schwefel, und die hierdurch gebildete Schwefelſaͤure verbindet ſich mit einem angemeſſenen Theile Kalkerde, und bildet Gips, weswegen es durchaus noͤthig iſt, den Zu— tritt der Luft hoͤchſt moͤglichſt zu vermeiden, damit nicht eine zu große Menge des REN durchs Verbrennen in Saͤure verwandelt, und zu viel Gips erzeugt werde.

TR Der Waſſerſtoff, welcher frey wird, verbindet ſich mit dem Schwefel, und Pi auf dieſe Art einen ganz eigenen Stoff dar, welcher mehrere Eigenſchaften einer Saͤure zeigt, ohne Sauerſtoff zu enthalten. Dieſer verbindet ſich nun mit der aͤtzenden oder reinen Kalkerde, indem er die Kohlen: fofffäure frey macht, und ſtellt den Körper dar, welcher oben benannt worden iſt. Schwefelwaſſerſtoffkalk iſt, wenn er gar keine fremdartigen Theile mehr enthaͤlt, gelblichweiß, in 16 Theilen kochenden Waſſer vollkommen loͤßbar. Saͤuren ſcheiden aus demſelben eine betraͤchtliche Menge Hibrotionfäure als luftfoͤrmige Fluͤſſigkeit ab; Oele verbinden ſich damit zu einer eigenen Sei⸗ fenartigen Salbe, welche ſich in Weingeiſt loͤſt, aber durch hinzugeſetztes Waſſer wieder vollkommen trennbar iſt. Eine Loͤſung deſſelben wird ſowohl von Saͤuren als von Alkalien, und ſelbſt von einigen unvollkommenen 1 wie z. B. von dem Boraxe zerſetzt.

450 Hofmann gab zur Bereitung dieſes Arzeneymittels folgende Gerſchriſt e man ſollte 10 Theile ge⸗ brannte Auſterſchaalen mit 4 Theilen fein gepuͤlbertem Spiesglanze und 3 Theilen Schwefel vermen— gen, und dieſes Gemenge dann in einem Tiegel, den man genau verkuͤttet hätte, eine Stunde lang mäßig gluͤhen. Nach dem Erkalten findet man ein roͤthliches Pulver, welches das verlangte Mittel darſtellt.

B b Ses

194

Carbo purus.

Ligni Tiliae, vel alius arboris, frustula urantur in retorta terrea, aut in crucibulo elauso, cujus oper culum foramine parvo in- structum est, usque donec fumus penilus desinit. Carbo remanens in pulverem tritus servetur in vase clauso.

Carbo purus. Peine Kohle.

Stuͤckchen Lindenholz, oder auch Holz von an⸗ dern Bäumen, brennt man in einer irdenen Res torte, oder in einem bedeckten Tiegel, in deſſen

Deckel ein kleines Loch befindlich iſt, ſo lange,

bis kein Rauch mehr zu bemerken iſt. Die uͤber⸗ bleibende Kohle, wird gepuͤlvert, und in einem

44)

verſchloſſenen Glaſe aufbewahrt 440. Carbo

Soll dieſes Mittel nach unſerm Originale bereitet werden, ſo iſt es ſehr zweckmaͤßig, wenn die

verlangte Menge jedesmal friſch gemacht wird, welches keinen großen Aufenthalt verurſachen kann, da zur Bereitung einer Menge, die nicht uͤber eine Unze geht, hoͤchſtens eine Viertel Stunde Zeit erfordert wird.

Herr Goͤttling in Jena ſchlug vor, um eine gleichfoͤrmigere Sing des Mittels zu beabſt ch⸗ tigen; man ſollte gebrannte Auſterſchaalen mit Spiesglanzpulver und einer beſtimmten Menge Waſſer

eine Zeit lang kochen, die erhaltene Fluͤſſigkeit aber klar ſeihen und zum Gebrauche aufbewahren.

Man ſieht leicht ein, daß dieſes Arzeneymittel von dem vorhergehenden bloß durch ſeinen Spies— glanzgehalt zu unterſchieden iſt, daß alſo bey der Receptur die e Regeln beforgt werden muͤſſen, welche oben angegeben worden ſind.

Die reine Kohle hat vorzuͤglich die Aufmerkſamkeit der Naturforſcher neuerer Zeiten auf ſich gezogen, und die Bemühungen über die Erforſchung ihrer Eigenſchaften find fo fruchtbar geweſen, daß ſie wohl ſchwerlich weder von dem Arzte, noch von dem Apotheker, entbehrt werden kann.

Um eine zu jeder Abſicht brauchbare Kohle zu erhalten, iſt es eben nicht nothwendig, obiges Ber fahren zu beobachten; man verfaͤhrt zu deren Gewinnung vielmehr beſſer und zweckmaͤßiger, wenn man die durch das lebhafte Brennen feſter Holzarten erhaltenen gluͤhenden Kohlen in einen reinen Topf fuͤllt, und ihr Verbrennen unterbricht, indem man das Gefäß mit einem Deckel verſchlieſt, wodurch das Eindringen der atmosphaͤriſchen Luft vermindert, der entſtandenen Kohlenſtoffſaͤure alſo der Ausweg verſperrt wird, worauf ihr Verbrennen gleich aufhoͤrt, und ihre Erkaltung ſchnell erfolgt. Nach dem Erkalten reiniget man fie von der etwa anhangenden Aſche, durch einen Blaſebalg, pulve⸗ ſirt ſie, und verwahrt ſie in gut zu verſchließenden Gefaͤßen. Will man noch ſicherer verfahren, und etwa die noch zu vermuthenden fluͤchtigen Beſtandtheile gaͤnzlich entfernen, ſo gluͤht man das auf die

angegebene Art erhaltene Kohlenpulber nochmals in einem Tiegel, bis ſich weder 3 noch Flamme

zeigt, wenn man einen angezuͤndeten Holzſpahn daruͤber hält.

Wenn man das Kohlenpulver nach der in unſerm Originale vorgeſchriebenen Methode bereitet, ſo iſt ein nochmaliges Gluͤhen deſſelben nach dem Puͤlvern beym Zutritte der freyen Luft durchaus noth⸗ wendig, weil es auſerdem zu vielen ag chten, welche der Pharmigeent damit zu erreichen ſtrebt, un⸗ tuͤchtig iſt. .

Schon

ze

N

195

Carbo Spongiae. | Carbo Spongiae. Badeſchwammkohle.

4

(Spongiae ustae.) 43 (Gebrannter Schwamm.) E B b e f Dieſe

*

Schon in fruͤhern Zeiten wurde die pfantentohl, beſonders die Lindenkohle als innerliches Arze: neymittel angewendet, ein Gegenſtand, welchen die Aerzte nicht auſſer Augen laſſen ſollten.

Die Erſcheinung, welche die Kohle in gefaͤrbten und uͤbelriechenden Fluͤſſigkeiten hervorbringt, iſt eine laͤngſt bekannte Erfahrung, welche nur nicht öffentlich durch wiſſenſchaftliche Männer zur Sprache gebracht wurde.

Erfahrne Hausmuͤtter und Koͤchinnen wuſten, daß man modernden, übelriechenden Speiſen durch Einbringen kuͤhlender Kohlen, den Geruch zu benehmen, trüben Kaffee durch einen kohligen Brand helle zu machen, und den brenzlichen Geſchmack angebrannter Bruͤhen dadurch zu entfernen im Stande ſey. Auch habe ich Bauern in Baiern angetroffen, welche allen erzielten Brantwein, beſonders aber dem welcher aus angebranntem Gute erhalten, alſo unangenehm riechend und ſchmeckend war, uͤber Kohlen abzogen, welche Handlung fie aber, weil fie waͤhnen, fie ſey ſchaͤdlich, zu verheimlichen pflegen.

Wenn auch die Kohle in buͤrgerlichen Geſchaͤften noch fo haͤufig in dieſer Hinſicht benutzt wurde, ſo blieb ſie dennoch den Chemikern völlig unbekannt, bis Lo wiz in Petersburg zufaͤllig die Entdeckung machte, daß die in einer ſtark brandig gewordenen Weinſteinſaͤure entſtandene Kohle, diejenige Saͤure, welche unzerſtoͤrt geblieben war, wieder voͤllig entfaͤrbte. Durch dieſe Erfahrung aufgefordert, vervielfaͤltigte dieſer thaͤtige Mann ſeine Beobachtungen und Verſuche, aus welchen die vortrefflichſten Reſultate hervorgiengen.

Durch die Bemuͤhungen mehrerer vortrefflicher Chemiker, gelang es, die Kohle auf die Entfaͤrbung

mehrerer braungefaͤrbter Fluͤſſigkeiten mit Gluͤck anzuwenden, jedoch blieben einige derſelben ſelbſt nach

vielen Verſuchen und Bemuͤhungen, immer gefaͤrbt.

Entfaͤrbt werden, nach meiner eigenen Erfahrung das eſſigſaure Kali, der durch Froſt concentrirte Eſſig, eſſigſaures Ammonium, Weinſteinſaͤure, Honig, Oele, blauſaures Kali, kohlenſtoffſaures Ammo— nium, ſalzſaures Ammonium, weinſteinſaures Kali und mehrere Salzloͤſungen.

Zur Reinigung des faulen zum Genuſſe gaͤnzlich unbrauchbaren Waſſers hat man ſtch neuerlich des Kohlenpulvers mit großem Vortheile bedient, indem man es mit gepuͤlvertem Tropfſteine in eine Ma⸗ ſchine bringt, durch welche das Waſſer nur langſam ablaufen kann. Bey dieſer Anwendung iſt es nothwendig, daß das Kohlenpulver weder zu fein noch zu grob gepuͤlvert iſt, in enden Fällen thut die Maſchine ihre vollkommene Schuldigkeit nicht.

Ob die Wirkung der Kohle auf die gefärbten und uͤbelriechenden Fluͤſſigkeiten bloß mechaniſch oder wirklich chemiſch ſey, iſt bis jetzt noch nicht voͤllig ausgemacht.

Nach der oben angegebenen Bereitung der Kohle, kann dieſelbe keinksweges für rein gehalten werden, indem naͤmlich die in den Hoͤlzern enthaltenen Erden, Kalien und Metalle noch immer in ihrer Miſchung gefunden werden. Sie ſtellt unter dieſer Form eine trockene, ſchwarze, ſproͤde, leicht zerbrech⸗ liche Subſtanz dar, welche bey dem Sauerſtoffgasgehalt unſerer Atmosphaͤre, bey deren gewoͤhnlichen Zutritte und ohne Geblaͤſe nicht mit einer Flamme brennt, ſondern nur gluͤht, im Sauerſtoffgaſe hin ger gen mit hellblauer Flamme ſchnell verbrennt, und zwar ohne irgend einen e Ruß zu erzeugen.

5 5 Sie

E Spongja marina mundata eodem modo Dieſe Kohle des Schwammes iſt eben ſo, wie Carbo est Parandus. eine jede andere zu bereiten 45). Ceratum Aeruginis. A Ceratum Aeruginis. Gruͤnſpancerat. (Cera viridis.) . | j Grünes Wachs.) R. Cerae flavae Libram unam, 2717 M. n. gelbes Wachs, ein Pfund,

gemeines Harz, ſechs Unzen,

Terpentin, vier Unzen,

geriebenen Gruͤnſpan, eine Unze: Man miſche es, und bilde daraus ein Cerat 46).

Bir | Cera- *

Resinae Pini Uncias sex,

Terebinthinae Uncias quatuor,

Aeruginis tritae Unciam unam. Misce fiat Ceratum.

Sie iſt vollkommen luft⸗ und bey gaͤnzlicher Entfernung des Sauerſtoffs feuerbeſtaͤndig, völlig uns ſchmelzbar, ohne Geruch und Geſchmack, unauflöglih in Waſſer, Weingeiſt, Oelen, Säuren und

Altalien CD Sie macht endlich die Baſis einer eigenthuͤmlichen Säure, welche eben deswegen Koh⸗

45)

lenſaure oder Kohlenſtoffſaͤure genannt wird. Ihre ſehr bedeutende Verwandtſchaft mit dem Sauer⸗ ſtoffe macht ſie geſchickt, mehreren Körpern denſelben zu entziehen.

Der gebrannte Meerſchwamm iſt als ein beruͤhmtes Mittel gegen Kroͤpfe bekannt, und wurde ſowohl in aͤltern als neuern Zeiten empyriſch angewendet. Ob dieſes Mittel zweckmaͤßig oder unzweckmaͤßig, huͤlfreich oder nicht huͤlfreich iſt, iſt hier der Ort nicht zu entſcheiden. Aber zu berichtigen iſt die Frage: ſoll dieſer Schwamm als pharmaceutiſches Praͤparat, ſo lange gegluͤht werden, bis alle fluͤchtigen Theile entfernt ſind, oder ſoll das Roͤſten oder Brennen deſſelben zu einer fiene ae und nad) beſtimmten Erſcheinungen unterbrochen werden?

Behandelt man den Scmanım nach der hier gegebenen Berſchiſt, t das heiſt, gluͤht man ihn in einem bedekten Tiegel, bis man aus der kleinen an dem Deckel deſſelben gelaſſenen Oefnung keinen Rauch mehr bemerkt, ſo erhaͤlt man etwa z des Gewichts des angewendeten Schwammes zuruͤck, eine ſchwarze, leicht zu puͤlvernde Maſſe, von einem der ſalzigen Säure aͤhnlichen Geruche und unangeneh⸗ men ſalzigen Geſchmacke, welche die Feuchtigkeit der Luft anzieht, und uͤberhaupt Veraͤnderungen durch die Einwirkung der Atmosphäre zu erleiden ſcheint. Die Beſtandtheile eines auf dieſe Art gebrann⸗ ten Schwammes find nach meiner Unterſuchung 0,55 thieriſche Kohle, 0,18 kohlenſtoffſaure Kalkerde, 0,10 kohlenſtoffſaure Bittererde, o, 19 kochſalzſaures Natrum, 00,5 Eiſen, 00,5 Extraktivſtoff und 00,8 phosphorſauren Kalk. 5

Wird hingegen der Meerſchwamm nach altern Vorſchriften nur bis zu ik Punkte gebrannt, wo⸗ durch er faſig gemacht wird, ſo enthaͤlt er ee Eiſen und eine bedeutende Menge Ammoniak mit Kohlenſtoffſaͤure geſaͤttigt. 1 0 5

100 In dieſem gruͤnen Wachſe iſt der kohlenſtoffſaure Küpferkalk aufgelöf uche, weil fette FR

Wachs und Terpentin dieſe Faͤhigkeiten beſitzen, um

197 Ceratum Resinae Pin. Ceratum Resinae Pini. Harzeerat. NER (Ceratum citrinum.) (Gelbes Cerar.)

M. n. gelbes Wachs, zwey Pfund, gemeines Harz, ein Pfund, Schoͤpſentalg,

Terpentin, von ſedem ein halbes Pfund.

Hieraus bereite man nach dem Geſetze der Kunſt

Be Cerae flavae Libras duas, Resinae Pini Libram unam,

Sevi ovilli, Terebinthinae, singulorum Libram dimi-

diam. Flat lege artis Ceratum. ein Cerat 47). Cereoli saturnin. Cereoli saturnini. Bleyhaltige Wachs⸗ 4 (Cereoli mitigantes.) kerzchen. | | %. Cerae flavae Uncias sex, (eindernde Kerichen.) 7 7 5 admisce “ug 1 M. n. gelbes Wachs, ſechs Unzen, ceti saturnmi Drachmas duas. laſſe es zergehen, und vermiſche damit durch

Leni fleiſſiges Umrühren Bleyeſſig, zwey Quentchen. Wenn

Um das gruͤne Wachs zweckmaͤßig zu bereiten, ſchmelzt man das Harz Über ſehr gelindem Feuer mit der Haͤlfte des vorgeſchriebenen Terpentins, hierauf bringt man das Wachs und die andere Halfte Terpentin hinzu, und zuletzt den Gruͤnſpan. Wenn alles geſchmolzen und gleichförung erhitzt iſt,

wird die erhaltene Miſchung durch eine feine gebrauchte Leinwand in die mit Oele gestrichenen bes kannten Papierformen gegoſſen, mit dem Zirkel abgetheilt, geritzt, zerbrochen und gegen Staub ge⸗ ſichert, aufbewahet.

Man darf, um ein ſchoͤnes gruͤnes Cerat zu erhalten, die Maſſe nicht zu ſehr erhitzen, weil ſonſt die Farbe des Gruͤnſpans ſehr verringert wird. Zum Schmelzen kann man ſich eines tupfernen, aber

keines eiſernen Gefaͤßes bedienen.

170 3 Die Regeln der Kunft beziehen ſich hier 0 folgendes: man laͤſt die ar aßen Ingredienzien zu⸗ ſammen ſchmelzen, und ſetzt, wenn dieſes geſchehen iſt, den Terpentin hinzu, wie dieſes bey allen Pflaſtern und Salben zu beobachten iſt, indem ſonſt das in dem Terpentine enthaltene weſentliche Oel verlohren geht. Um die immer im Wachſe und den andern Ingredienzien theils zufalıgen,. theils abſichtlich damit vermiſchten Unreinigfeiten abzuſondern, gieſt man die geſchmolzene Miſchung entwe⸗ der durch ein Stuͤckchen gebrauchte Leinwand, oder durch den- feinen von feinen Schaben (Eggen) ger teinigten Abgang des Flachſes, (Werg) in Formen von geoͤltem Papiere bereit gejielit,

Aus mehreren Gründen, beſonders um die gelbe Farbe dieſes Wachſes zu erhöhen, und dieſelbe

beſtaͤndiger zu machen, ſetzt man auf das Pfund der Miſchung ſechs Quentchen Gelbwurzelpulver

„(Radix Curcumae) zu; welche auf Koſten ihres Harzes, Oelen, fetten Subſtanzen und Wachs eine gelbe Farbe mittheilt.

198

Leni calore liqucfactis et ab igne remotis Wenn alles wohl vermiſcht ift, wird es dann immerge telas linteas tenues, ex quibus lege bey gelinder Waͤrme wieder etwas fluͤſſig gemacht, artis fiant Cereoli, superficie laevi, et forma und nachdem es vom Feuer genommen, werden exacta. feine Leinwandſtreifen hineingetaucht, und nach

den Geſetzen der Kunſt, Kerzen, mit einer glat⸗ Bi ten Oberflaͤche, und beſtimmter Jorm a

a gebildet 48). 48 - | Cere-

1 *

48) Bey der Bereitung der Kerzen dieſer Art, iſt es ſehr nothwendig, das Wachs, welches dazu ange⸗

wendet werden ſoll, auf das ſorgfaͤltigſte zu reinigen, und zu vermeiden, daß keine Unreinigkeiten hineinfallen. Uebrigens gehoͤren einige Handgriffe, und viele Uebung dazu, ſie ſo zu machen, daß der Arzt gar nichts daran ſollte auszuſetzen finden.

Da ich eine Fabrik von chirurgiſchen Utenſilien leite und 05 eine Bebensenbe Menge dieſer Kerzen verfertige, dieſelben auch immer mehr in Gebrauch zu kommen ſchein⸗n, und ihre gute Eigen⸗ ſchaft, das Arzneymittel mit Hülfe derſelben, in einen tiefen Kanal an Ort und Stelle bringen zu koͤnnen, ſie immer mehr empfehlen wird, ſo nehme ich hier Gelegenheit, die Bereitung derſelben ſo deutlich als moͤglich zu beſchreiben. Man verfertige die Maſſe, von welcher die Kerzen bereitet werden ſollen, ſo rein und klar, als es nur immer moͤglich iſt, nehme dann feine Leinwand, von welcher wenig⸗ ſtens 6 Ellen auf ein Pfund gehen, laſſe dieſelbe durch Waſchen mit Seiffe, und nachheriges Ausſieden in Waſſer von allen anhaͤngenden Theilen, (Appretur) reinigen, welche keinesweges fuͤr einen gereizten Theil, wie die krankhafte Harnroͤhre if, gleichguͤltig ſeyn fönnen, da oft in einer ſolchen Leinwand kohlenſtoff⸗ ſaurer Kalk, Laugenſalz, Seife oder andere Salztheile enthalten find; laſſe fie nach dem vollkommenen Reinigen trocknen, ſtrecke ſie gerade, und glaͤtte ſie gehoͤrig mit einem heiſſen gewoͤhnlichen Boͤgel⸗ ſtahle, deſſen fi ſich die Frauenzimmer zur Glaͤttung der Waͤſche bedienen. Dieſe fo zubereitete Leinwand taucht man nun in die nicht über 80° Reaum. erwaͤrmte Maſſe, weil ſich bey ſtaͤrkerer Erwärmung aus der Leinwand ſchnell Feuchtigkeit entwickelt, und einen nicht leicht zu zerſtoͤrenden Schaum bildet, und laͤßt ſie eine Zeit lang darinn, damit ſie ſich recht voll ziehe, hierauf nimmt man ſie heraus, laͤſt die uͤberfluͤſſige Maſſe abtroͤpfeln, laͤſt ſie erkalten und ſchreitet nun zur Formation der Kerzen. Man braucht dieſe von verſchiedener Laͤnge, und beſonders von verſchiedenen Durchmeſſern, und hiernach muß ſich das erſte Geſchaͤft richten. Es werden naͤmlich pyramidaliſche Streifen von verſchiedener Breite, mit einer Scheere, oder beſſer mit einem recht ſcharfen Meſſer geſchnitten, und dieſe dann auf folgende Art zuſammen gerollt: Man nimmt die Baſis des pyramidenfoͤrmigen Streifen in die rechte Hand, die Spitze deſſelben in die Linke, greift von der Baſis zur Spitze, und wickelt den Streifen von oben nach unten, und von auſſen nach innen, ſo feſt, als es nur moͤglich iſt, auf, wobey man immer nach unten zieht. Hat man eine gehoͤrige Menge ſolcher Rollen aus der vorraͤthigen mit Maſſe ge⸗ traͤnkten Leinwand verfertigt, ſo glaͤtte man dieſelben, indem man ſie anhaltend zwiſchen zwey Marmor⸗ platten oder hoͤlzernen Tafeln (von ſehr hartem Holze) unter Anwendung eines Anfangs maͤßigen,

nachher ſehr ſtarken Druckes, rollt, bis ſie den gehörigen een der Glaͤtte erreicht 1115 die Politur giebt

=

Cereoli simplices. (Cereoli exploratorü.) . Cerae flavae Uncias sex, Olei Olivarum Unciam unam. Post lenem humidi evaporationem, ex massa, ab igne remota, fiant Cereoli, uti supra. - |

Cinnabaris. | K. Hydrargyri puri Uncias viginti quatuor,

Sulphuris puri Uncias quatuor. Sulphuri, in vase ferreo leni igne liquato, paullatim adjice Hydrargyrum antea calefac- tum, assidue spathula ferrea agitando, ut bene misceantur. Flammam, simulac mix- tra conceperit, extingue operculo vast adap- tato; deinde massam in pulverem redactam immitte in phialam, et ex arena, igne sen- sim aucto, sublima. Massam sublimatam erystallinam, laevigando eum aqua, in e

subtilissimum redige,

7

f 199

Cereoli simplices. Einfache Wachskerzen⸗

(unterſuchungs Wachskerzen.) M. n. Wachs, ſechs Unzen. Bau moͤl, eine Unze.

Nach der gelinden Verdampfung aller bey der Maſſe befindlichen Waͤſſrigkeit, wird dieſelbe vom Feuer genommen, und nach eben gegebener Vorſchrift Kerzen gebildet.

/

Cinnabaris. Zinnober.

M. n. reines Quekſilber, vier und zwanzig Unzen, reinen Schwefel, vier Unzen.

Zu dem in einem eiſernen Gefaͤße uͤber gelin— dem Feuer geſchmolzenen Schwefel, wird nach und nach das vorher erwaͤrmte Quekſilber, un— ter beſtaͤndigem Umruͤhren mit einem eiſernen Spatel, damit es ſich wohl verbinde, gemiſcht. Die bey der innigen Miſchung ausbrechende Flamme, wird durch Verſchlieſung des Schmelz⸗ gefaͤßes mit einem gutpaſſenden Deckel verloͤſcht, die erhaltene Maſſe gepuͤlvert, in eine Phiole ge— bracht, und aus dem Sandbade mit nach und nach vermehrtem Feuer ſublimirt. Die fublis mirte kryſtalliniſche Maſſe, wird durch Reiben mit Waſſer, zu einem hoͤchſt zarten Pulver ge—

macht 49). Col 010

giebt man ihnen, indem man fie oͤfters durch ein reines ſeidenes Tuch zieht. Bey allem dem aber erhaͤlt man dieſe Kerzen nur dann vollkommen und ohne Anſtand brauchbar, wenn ſie von einer ſehr geuͤbten Hand verfertiget worden ſind. Ich habe oft aus ſehr guten Officinen ſolche Bougies verab— folgen laſſen, die aber theils wegen der damit verbundenen Unreinigkeiten, theils aus Mangel an Glaͤtte und wegen unregelmaͤßiger Bereitung, dem Patienten mehr geſchadet als genügt haben würden. Es

unnuͤtz ſeyn wuͤrden.

find ſehr viele Kompoſitionen zur Verfertigung der Bougies bekannt, Ins aber hier anzuführen

49) Die Beymiſchung mehrerer, der menſchlichen Natur nachtheiliger Stoffe, macht denjenigen Zinnober, welcher ſchon gebildet von der Natur geliefert wird, fuͤr den mediciniſchen Gebrauch unanwendbar;

Man

200

Colocynthis praeparata. Colocynthis praeparata. Zubereitete Co | ( ¶rochisci Albandali.) loquinten.

R. Pulpae Colocynthidum, a seminibus libe- (Koloquintenkuͤgelchen.)

| | ratae N. n. des von ſeinem Saamen befreyten Kol o⸗ 1 5 > quin⸗ Man muſte daher auf Mittel denken, ihn in ſeiner boutommen reinen Geſtalt, aus den ihn budenden A Beſtandtheilen zuſammen zu ſetzen.

In den aͤltern Zeiten kannte man keine andere Bereitungsart des Siumebess, als den Weg der Sublimation, man vermiſchte naͤmlich Schwefel und Quekſilber in ſehr verſchiedenen Berhältniffen zur ſammen, und trieb die Maſſe mit Huͤlfe der Wärme in die Höhe. Da bey Vermiſchung verſchiedener Verhaͤltniſſe der Beſtandtheile, auch ſehr verſchiedene Produkte und Erſcheinungen hervorgebracht wur⸗ den, ſo bediente man ſich mancher Handgriffe und Verfaͤlſchungen, um dem Zinnober ein immer glei— ches und hoͤchſt angenehmes Roth zu geben. Die Hollaͤnder waren zu ihrer Zeit diejenigen, welche dieſes Präparat am vorzuͤglichſten, und beſonders von hoͤchſter Roͤthe lieferten. Ohne die Gründe zu wiſſen, ſetzten ſie einer Miſchung von Schwefel und Quekſilber, in welcher das Verhaͤltniß des Schwefels viel zu groß war, vor der Sublimation eine gewiſſe Menge Bley zu, oder man rieb den Zinnober mit verduͤnnter Salpeterſaͤure. Beyde Methoden chaten natuͤrlich ihre Wirkung, indem die Hydrotionſaͤure hinweggenommen wurde. Eine grobe Verfaͤlſchung war der Zuſatz ſehr hochrother Bleyoxide, welcher aber, wie ich unten zeigen werde, ſehr leicht zu entdecken iſt. a

Um die Bereitung des Zinnobers auf trockenem Wege wirtlich ausfuͤhrbar zu machen gebe ich hier nach unſerm Plane eine weiter auseinander geſetzte en und 50 fuͤr den Nichtgeuͤbten aus fuͤhrbare Methode an. -

Man erhitzt in einem unglafurten irdenen Geſchirre, welches fo gebildet iſt, daß es mit einem Deckel vollkommen verſchloſſen werden kann, 3 Unzen ſehr ſchoͤnen gelben Schwefel, oder gut ausge⸗ waſchene Schwefelblumen, und erhitzt zu gleicher Zeit 21 Unzen reines, vorzuͤglich wismuthfreyes Quek⸗ fiber. Wenn der Schwefel vollkommen geſchmolzen iſt, bringe man das erhitzte Quekſilber hinzu, und ruͤhre es mit einem eiſernen Spatel gut untereinander. Gewoͤhnlich faͤngt bey der Vermiſchung des Quekſilbers mit dem Schwefel die Maſſe zu brennen an, (welches geſchieht, indem ſich die Maſſe voll⸗ kommen vereiniget) weswegen der zur Hand liegende Deckel, wenn ſich die n etwa A Se⸗ kunden gezeigt hat, um dieſelbe zu daͤmpfen, darauf gedekt werden muß.

Die erhaltene ſchwarze Maſſe wird nun in ein Sublimirgefaͤß geſchuͤttet, wozu man einen Kolben mit einem nicht zu weiten Halſe recht gut benutzen kann. Das Sublimirgefaͤß bringt man in eine Sandkapelle, welche hoͤchſtens einen Zoll hoch mit Sand bedekt ſeyn darf, und ſchuͤttet den Sand nur fo hoch um den Kolben, als die zu ſublimirende Maſſe reicht, die Oefnung bedekt man mit einem Stuͤck⸗ chen trockener Kreide, oder verſchlieſt ſie mit einem glaͤſernen nicht ganz genau paſſenden Stöpfel. An⸗ fangs giebt man gelindes Feuer, welches man aber, ſobald der Sand durchaus erwaͤrmt worden iſt, ſchnell verſtoͤrkt, und fo lange fortſetzt, bis auf d em gluͤhenden Doden wenig oder kein Nuͤckſtand mehr

* ſichtbar

201

ratae et minutim concisae, Uncias quinten⸗Marks, weiches fein zerſchnit⸗ quinque, ten worden iſt, fuͤnf Unzen, Gummi gepuͤl⸗

ſichtbar iſt. Um die Farbe des Zinnobers moͤglichſt zu erhöhen, ſchlagen einige vor, ſelbſt dann, wenn aller Zinnober ſublimirt iſt, das Feuer noch eine Zeit lang zu unterhalten und zu verſtaͤrken, auch habe ich dieſes Verfahren eben zu dieſer Abſicht wirklich zweckmaͤßig gefunden.

Zu bemerken iſt noch bey dieſer Art der Bereitung des Zinnobers, daß man Acht gebe, damit ſich die Oefnung nicht gaͤnzlich verſtopfe, weil ſonſt das Gefäß ſehr leicht zerſpringen kann. Um dieſes zu vermeiden, ſtoͤßt man von Zeit zu Zeit mit einem eiſernen gehoͤrig ſtarken Drathe in die Oefnung des Kolbens, oder man bringt eine Thermometerroͤhre, welche bis an den Boden reicht, mit einer ziemlich weiten Oefnung, gleich beym Anfange der Arbeit, in das Sublimirgefaͤß.

Auf dieſe Art erhält man eine dichte dunkelkarmoiſinrothe an den Raͤndern etwas durchſcheinende

Maſſe, von kryſtalliſchem Gefüge, welche weder Geruch noch Geſchmack beſitzt, an der Luft keine Veraͤn⸗ derungen erleidet, weder in Waſſer noch Weingeiſt loͤßbar iſt, und ein Gewicht gleich 7000 S 1000 des reinen Waſſers beſitzt. Um dieſen Zinnober zum pharmaceutiſchen Gebrauche geſchickt zu machen, muß er auf das feinſte gerieben werden. Gerieben ſtellt er dann ein vollkommen hellrothes Pulver dar.

Das Reiben des Zinnobers iſt die laͤſtigſte Arbeit, welche bey Anwendbarmachung dieſes Mittels vorfaͤllt, indem man ſehr lange reiben muß, und während dieſer langen Zeit ſich oft Staub und Unrei— nigkeiten mancher Art damit vermengen koͤnnen, beſonders wenn man nicht ganz auf dieſes Geſchaͤft eingerichtet if. Den Zinnober von den Fabrikanten für den pharmaceutiſchen Gebrauch zu erfaus fen, iſt durchaus verwerflich, weil gewoͤhnlich eine feinere oder gröbere Verfaͤlſchung den kaͤuflichen Zin— nober unbrauchbar macht. Die Bereitung des Zinnobers auf naſſem Wege, welche vorzuͤglich in den neuern Zeiten mit Gluͤck bearbeitet worden iſt, verdient daher vorzuͤglich die Aufmerkſamkeit der Pharmaceutiker. Zwar ſcheint das Oekonomiſche dieſer Art der Bereitung noch nicht hinlaͤnglich be— richtiget zu ſeyn, weswegen ich hier meine uͤber dieſen Gegenſtand gemachten Erfahrungen mittheile, um dadurch wenigſtens noch einen kleinen Beytrag zu den verſchiedenen Bemuͤhungen zu liefern.

Schon vor mehreren Jahren bearbeitete ich dieſen Gegenſtand, war aber damals nicht ſo gluͤcklich, eine feſte Norm zur Bereitung des Zinnobers auf naſſem Wege angeben zu koͤnnen, und wuͤrde die— ſes auch hier nicht im Stande ſeyn, wenn mir nicht einer unſerer vortreflichſten Chemiker, C. F. Bucholz, hierzu den Weg gebahnt haͤtte.

Herr Lowitz verſichert uns zwar, daß Hr. Kirchhof den aus einer Loͤſung in Salpeterſaͤure mit Kochſalz niedergeſchlagenen Quekfilberkalk durch bloßes Kochen mit einer Schwefelkaliloͤſung, in einem Zeitraume von zehn Minuten, in den ſchoͤnſten Zinnober umgeaͤndert habe, allein ſo wenig ich dieſem wahrheitsliebenden Manne auch zu nahe treten will, ſo muß ich doch bemerken, daß es mir nie gegluͤckt habe, einen Zinnober, der ſich durch eine erforderliche ſchoͤne Tinte ausgezeichnet haͤtte, zu er⸗ halten. Vielleicht aber, daß zum beſſern Gelingen dieſer Arbeit bey der Aufloͤſung des Quekſilbers, bey der Verbindung des Schwefels mit dem Kali u. ſ. w. gewiſſe kleine Umſtaͤnde obgewaltet haben, mit wel⸗ chen uns weder Herr Lowitz noch Herr Kirchhof bekannt machten.

Cc . Nach

202

dampfen.

-

—D—P—ů Gummi Mimosae pulverati Unciam unam. PU, gepü Ive rtes arabiſches Gummi, Cum eine Unze,

mache

Nach Herrn Bucholz's Vorſchrift werden vier Theile Quekſilber mit einem Theile gepülvertem (ſehr ſchoͤnen gelben) Schwefel, und drey Theilen reinen Kali, welches in ſechs Theilen Waſſer geloͤſt worden iſt, in einem geraͤumigen und gut zu verſchließenden glaͤſernen oder andern Gefaͤße, welches nicht davon angegriffen wird, (wozu ich mich wegen der Zerbrechlichkeit der Glasgefaͤße eines gewoͤhn⸗ lichen Sauerbrunnenkruges bediene,) bis zum Sieden erhitzt. In dieſer Temperatur erhaͤlt man es

wenigſtens vier Stunden, waͤhrend welcher Zeit man das Gemenge ſchuͤttelt, und ihm nur zur Wieder⸗

erwaͤrmung Ruhe laͤſt. Nach Verlauf einiger Stunden ſtellt man das Gefaͤß an einen maͤßig warmen Ort, etwa hinter den Ofen, oder in die Naͤhe einer Deſtillirblaſe, und ſchuͤttelt daſſelbe noch manch⸗ mal um, wodurch der Zinnober nach einiger Zeit, oft in 24, oft auch erſt in 48 Stunden gebildet wird.

Das zinnoberhaltige Gemenge wird nun mit fo vielem Waſſer verdünnt, bis ein ſchwarzer Niederſchlag,

welcher geſchwefeltes Quekſilber iſt, abgeſchieden wird. Hierauf wird der Zinnober durchs Filtriren von dieſem geſchwefelten Quekſilber befreyt, und der entſtandene Zinnober mit einem Theile reinem Kali und funfzehn Theilen Waſſer in das vorige Gefaͤß geſchuͤttet, nun abermals eine Zeitlang geſchuͤttelt, dann aber filtrirt und ausgeſuͤßt. Auf dieſe Art erhaͤlt man zwar einen ſchoͤnen rothen Zinnober, allein der ihm eigenthuͤmliche Glanz, welcher ihn zur Mahlerfarbe geſchickt macht, fehlt dennoch; um ihm dieſen zu geben, erhitzt man ihn in einem irdenen Geſchirre, unter beſtaͤndigem Umruͤhren, bis er ans zu Bey der Entftehung des Zinnobers auf dieſem Wege kommt es vorzuͤglich darauf an, daß ein

Ueberfluß von Schwefel, Kali und Waſſer, gegen die Menge des anzuwendenden Quekſt bers vorhanden ſey, und daß die Kalilauge eine bedeutende Staͤrke beſitze. Im Anfange der Operation wird das Ge— menge ſchwarz, dann wird es braun, und endlich geht es in die vollkommene Roͤthe uͤber, und noch leb— hafter wird dann die Farbe, wenn man nach der gegebenen Vorſchrift das Ganze mit Kali nochmals behandelt.

Ich habe die von Hrn. Bucholz gegebene Vorschrift bey der Bereitung des Zinnobers auf naſſem Wege genau befolgt, und mehreremal wiederholt, und keinmal iſt mir die Entſtehung des Zinnobers misgluͤckt. Mit groͤſſern Portionen gelingt die Arbeit aber allemal beſſer, als mit kleinen, deswegen wuͤrde fie zur Fabrikation des Zinnobers ſehr gut anzuwenden ſeyn. Um die Entſtehung des Zinnobers auf naſſem und trockenem Wege gehoͤrig erklaͤren zu koͤnnen, iſt es nothwendig, vorzuͤglich auf die Ver⸗ bindung des Schwefels mit dem Waſſerſtoffe einige Ruͤckſicht zu nehmen. Berthollet erklaͤrt die Entſtehung dieſes Körpers auf eine ſehr ſcharfſinnige Art, legt aber ſeiner Erklaͤrung die Bereitung des Zinnobers auf naſſem Wege zum Grunde; er meint naͤmlich, Schwefel und Quekſilber waͤren nie waſſerfrey, indem nun das Quekſilber zum geſchmolzenen Schwefel gebracht wuͤrde, zerſetzte ſich das bey beyden befindliche Waſſer, der Sauerſtoff deſſelben orydire das Quekſilber, und der Waſſerſtoff trete an den Schwefel, und bilde damit die eigene Verbindung, welche man unter dem Namen Hydrotionſchwe⸗

fel kenne; dieſer, verbunden mit dem oxydulirten Quekſilber, bilde den ſogenannten ſchwarzen Mohr, welcher

u —ů— - 203

Cum Aquae quantitate sufliciente fiat pa- mache mit einer hinlaͤnglichen Menge Waſſers sta, quae exsiccata in pulverem redigatur einen Kuchen daraus, und bringe dieſen nach ges subtilem. hoͤriger Trocknung in ein feines Pulver 50).

Conserva Cochleariae. Conserva Cochleariae. e R. Foliorum recentium Cochleariae Libram ſerve. 7 unam. 5

M. n. die friſchen Blätter des Loͤffel⸗

krauts, ein Pfund, c 2 der⸗

Con-

welcher keine bloße Verbindung des Schwefels mit dem Quekſilber, ſondern eine Verbindung aus Schwe— fel, Waſſerſtoff, Sauerſtoff und Quekſilber ſey. Um aus dieſem Zinnober herzuſtellen, habe man nun nichts zu thun, als den Hydrotionſchwefel durch zweckmaͤßige Waͤrme zu entfernen, um den Zinnober herzuſtellen. Wenn ſich dieſe Erklärung auf die Bereitung des Zinnobers auf trockenem Wege an— wenden laͤſt, ſo wird ſie durch die auf naſſem Wege ſehr beſtaͤtiget; wiewohl ich immer glaube, daß ein betraͤchtlicherer Theil Sauerſtoff zur Bildung des Zinnobers hoͤchſt nöthig ſey, welches um fo wahrſchein— licher wird, da der auf naſſem Wege bereitete Zinnober nur durch Erhitzung ſeine ſchoͤne und glaͤnzende Roͤthe annimmt. x

Reiner Zinnober ift im Waſſer, im Weingeiſte, in Oelen, faft in allen Säuren, die Salzſaͤure ausgenommen, und in den Alkalien, ſo auch im Ammoniak voͤllig unloͤßbar; bey 6009 Fahr. iſt er voͤllig fluͤchtig, alſo weniger fluͤchtig als die Stoffe, aus welchen er gebildet wurde. Beym Zutritt der freyen Luft entzuͤndet er ſich bey einer hohen Temperatur, und verbrennt mit einer blauen Flamme. Wird er mit Erden, Alkalien und Metallen in einer hohen Temperatur behandelt, ſo entziehen ihm dieſe Stoffe den Schwefel, und das Quekſilber wird in metallifcher Geſtalt frey, auf welche Erſcheinung ſich die Ausſcheidung des Quekſilbers aus dem natuͤrlichen Zinnober gruͤndet.

Die Verfaͤlſchungen des Zinnobers find ſehr mannigfaltig, weswegen er nie ſchon gerieben zur Bereitung und Färbung mehrerer Arzeneyen gekauft werden darf. Die gewoͤhnlichſten Verfaͤlſchungen des Zinnobers find Mennig, Eiſenkalk, roth gebrannte eiſenhaltige Thonerden und rother Arſenik. Mit Mennig verfaͤlſchter Zinnober hat eine hellere Farbe, und laͤſt ſich nicht ganz verfluͤchtigen, ſondern hin⸗ terlaſt die Mennig, welche mit Kohle geſchmolzen, ein Bleykorn liefert, oder wenn man einen ſolchen Zinnober mit einer Eſſigſaͤure kuͤhlt, die Hahnemanniſche Bleyprobe einen ſchwarzen Niederſchlag hervorbringt. Eiſenkalk und gebrannte Thonerden bleiben zuruͤck, wenn man eine kleine Menge des damit verunreinigten Zinnobers in einem eiſernen Loͤffel bis zum Rothgluͤhen erhitzt; den rothen Arſenik

aber entdekt man durch einen knoblauchartigen Geruch, welcher ſich verbreitet, wenn man ein wenig davon auf gluͤhende Kohlen ſtreut.

500 Man ſtoͤßt zu dieſer Bereitung die von ihrem Saamen voͤllig gereinigten Koloquinten mit Tragant oder arabiſchem Gummiſchleime in einem ſteinernen oder eiſernen Moͤrſer zu einer gleichfoͤrmigen Maße, bil— det ſehr duͤnne Kuchen daraus, laͤſt dieſe auf einem Stubenofen recht austrocknen, und pulveriſirt fie in einem erwaͤrmten Moͤrſel zu einem ungreiflichen Staube.

1

Contundantur in mortario lapideo, ope zerſtoſſe fie in einem ſteinernen Moͤrſer mit Hülfe pistilli lignei, in pultem, admiscendo succes- einer hoͤlzernen Keule, zu einem Breye, und mi⸗

sive ſche nach und nach drey Pfund weiſſen, gepuͤl⸗ Sacchari albi pulverati Libras tres. verten Zucker hinzu. Conserva Rosarum. Conserva Rosarum. Roſenkonſerve. B. Petalorum Rosarum rubrarum recentium M. n. friſche, rothe Roſenblaͤtter, ein Libram unam, Pfund, Sacchari albi pulverati Libras duas, weiſſen, gepuͤlverten Zucker, zwey Fiat Conserva uti supra. Pfund,

und mache nach der oben rpc he deen Art eine Konſerve daraus 51) ).

Cuprum sulphurico ammoniatum. Cuprum sulphurico ammoniatum. Am- E. e Cupri sulphurici quantum moniaſirte 8, ſchwefelſa ure 3 Kupfer. placet. 0 Solve in (Ammon iumkupfervitriol.)

Aquae destillatae fervidae triplo; n. ſchwefelſaure Kupferkryſtallen, ſo

EN viel man will, loͤſe fie in drey,Theilen ihres Gewichts kochenden

deſtillirten Waſſer auf, und ſetze ſo

viel kauſtiſche Ammoniakfluͤſſig⸗

keit hinzu, als erforderlich iſt, den au⸗

2 faͤng ·

f Liquo-

51) Alle Konſerben, deren noch manche andere in den Apotheken vorraͤthig gehalten werden muͤſſen, haben

2 das Unangenehme, daß ſie, wenn ſie auf dieſe Art bereitet werden, dem Verderben ſehr ausgeſetzt ſind:

man machte daher mancherley Vorſchlaͤge, die, wenn ſie auch nicht allen Wuͤnſchen entſprechen, doch wenig⸗

ſtens Vorzuͤge vor der oben gegebenen Vorſchrift, Konſerven zu bereiten, beſitzen. Wollte man z. B.

die Loͤffelkrautkonſerve nach der obigen Vorſchrift verfertigen, ſo wuͤrde ſich dieſelbe nur wenige Tage

erhalten, dann entweder in faulige Gaͤhrung uͤbergehen, oder mit Schimmel überzogen werden. Der

Grund dieſes Verderbens liegt in der nicht gehörigen und unvollkommenen Vermiſchung des Zuckers

mit der Pflanzenſubſtanz, weswegen der Vorſchlag, bey Bereitung der Konſerven den Zucker zur Tafel konſiſtenz zu kochen, und dann mit dem Pflanzenſafte zu vermiſchen, vorzuͤglicher iſt.

Einige ſchlagen auch vor, zur Bereitung der Konſerven, die dazu nöthigen Subſtanzen zu trod, nen, dann in Pulver zu verwandeln, und in wohlverſtopften Glaͤſern aufzubewahren. Wenn dann die Konſerve verordnet würde, fo ſollte ein Theil des Pulvers, vier Theile Zucker, und eine hin⸗ reichende Menge Waſſer zu einer Konſerve gemengt werden. Bey einigen Pflanzenſubſtanzen, vor⸗ zuͤglich bey denjenigen, von welchen man ein kraͤftiges Waſſer abziehen kann, iſt dieſe 1 Koss ſerven zu bereiten, ſehr zu empfehlen.

Liquoris Ammonii caustici quantum requiritur, ut praecipitatum, ab initio natum, denuo perfecte solvatur. Li-

faͤnglich entſtandenen Niederſchlag vollig wieder zu loͤſen.

Die erhaltene kornblumenblaue Fluͤſſigkeit, wird

quorem cynaneum in vase vitreo ad tertiam partem evapora, et cum totidem partibus Spiritus vini rectificatissimi misce. Crystal- los inde ortas, coloris caerulei saturati, col- lige et in vitro clauso serva.

2

dann bis auf den dritten Theil in einem glaͤſer⸗ nen Gefäße abgeraucht, und mit gleich viel rei⸗ nem Alkohol gemiſcht. Die entſtandenen ſchoͤn blauen Kryſtallen, werden geſammlet, und in einem verſchloſſenen Gefäße aufbewahrt 52). 1 N Cuprum

32) Bey dieſer Arbeit iſt vorzuͤglich nothwendig, die Evaporation Tangfam als moͤglich vorzunehmen, weil ſonſt ein großer Theil des Ammoniums verfluͤchtiget, und dann ein in Hinſicht des quantitati⸗ ven Verhaͤltniſſes der Beſtandtheile, ungleiches Medicament erhalten wird.

Die Arbeit ſelbſt beruht auf folgenden Gruͤnden: Das ſchwefelſaure Kupfer beſteht aus der Schwe⸗ felſaͤure und dem Kupfer; ſetzt man dieſe Verbindung dem Ammonium zu, ſo verbindet ſich dieſes anfaͤnglich bloß mit der Schwefelſaͤure, und das Kupferoxyd wird ausgeſchieden; ſetzt man mehr Am- monium hinzu, als zur Saͤttigung der Schwefelſaͤure erforderlich iſt, ſo wirkt daſſelbe auf das ent⸗ ſtandene Kupferoxyd, und loͤſt es zu einer ſehr geſaͤttigten blauen Tinktur auf. Auf dieſe Art ent- ſteht eine Salzverbindung, welche aus drey Beſtandtheilen, naͤmlich aus Kupfer, Ammoniak und Schwefelſaͤure zuſammen geſetzt iſt. Dieſe dreyfache Salzverbindung iſt im Weingeiſte unloͤßbar, und wird daher aus einer ſehr geſaͤttigten Loͤſung in Waſſer durch denſelben ausgeſchieden.

Die Aufloͤſung des Kupfers in Ammonium bietet dem Chemiker ein angenehmes und merkwuͤr— diges Phaͤnomen dar; das Ammonium naͤmlich wirkt ohne Anweſenheit des Sauerſtoffs gar nicht auf das metalliſche Kupfer, ſobald aber dieſem wichtigen. Agens Zutritt verſtattet wird, loͤſt das

Ammonium das Kupfer ſehr ſchnell und mit Hervorbringung einer ſehr ſchoͤnen geſaͤttigten blauen Farbe auf. Es ſcheint aber, als wenn das Kupfer nur eines ſehr geringen Grades der Oxydation beduͤrfe, um im Ammonium aufloͤßbar zu ſeyn, denn wenn man ein Gefaͤß ganz mit Ammonium⸗ loͤſung fuͤllt, und metalliſches Kupfer hineinbringt, fo erfolgt nach luftdichter Verſchließung des Ge⸗ faͤßes durchaus keine Wirkung beyder Stoffe auf einander, oͤfnet man das Gefaͤß hingegen, und laͤſt der Atmosphäre freyen Zutritt, fo erfolgt ſehr bald eine Auflöfung. Auf dieſe Art kann man auch eine reine Aufloͤſung des Kupfers, oder oxydulirten Kupfers in Ammoniak, herſtellen, welche ein vor— zuͤgliches Reagens fuͤr den Arſenik iſt, indem dieſer dadurch gelbgruͤn niedergeſchlagen wird.

Verfaͤlſchungen des ammoniaſirten ſchwefelſauren Kupfers werden ſchwerlich vorfallen, aber es kann dieſes kraͤftige und mit vieler Vorſicht anzuwendende Mittel durch Nachlaͤſſigkeit bey der Bereitung, oder durch zu langes Aufbewahren ſehr an feiner Guͤte verlieren, oder mehr Kupferoxyd enthalten, als man darinn zu haben glaubt.

206

Cuprum sulphuricum. (Vitriolum de Cypro.) R. Ramemtorum Cupri, quantum vis, Acidi sulphurici concentrati triplum.

Misce, et ex retorta vitrea Acidum sul- phurosum destillando elice. Massam Tema- nentem contritam dissolve in Aqua fervida, solutam filtra, et ad erystallisandum sepone.

Cuprum sulphuricum.

nn

Schpwefelſaures Kupfer.

(Cypriſcher Vitriol.) 5 M. n. Abfaͤlle von Kupfer, ſo viel man wlll, ſtarke Schwefelfäure, dreymal fo viel, vermiſche beydes, und deſtillire aus einer Retorte die ſchwefliche Saͤure ab. Die uͤberbleibende Maſſe loͤſe man dann in kochendem Waſſer, fil⸗

trire die Loͤſung, und ſtelle fie zum Kryſtalliſiren bey Seite 53). N. BR \ Elaeo-

55) Dan begnügte ſich ehedeſſen damit, den Kupfervitriol in den Apotheken ſo zu benutzen, wie ihn die

Fabriken, oder der Handel, lieferten. Allein ein ſolcher Kupfervitriol iſt nie ganz rein, ſondern ent⸗ haͤlt oft Eiſen, Zink, und vielleicht auch andere metalliſche Subſtanzen, und iſt daher weder als Rea⸗ gens, noch als Arzneymittel zu empfehlen.

Da es manchen Pharmaceuten angenehm ſeyn moͤgte, die fabrikmaͤßige Bereitung des ſchwefelſau— ren Kupfers zu kennen, ſo will ich hier die vorzuͤglichſten Methoden angeben. 4

Die erſte Methode ift die, daß man Kupferplatten in einer Art Ofen, welcher wie ein Backofen geſtaltet ſind, rothgluͤhend macht, mit Schwefel beſtreut, und nach dem Verbrennen des Schwefels in Waſſer abloͤſcht; dieſe Operation wiederholt man ſo lange, bis die Kupferplatten, welche zu dieſem

Zwecke verwendet werden ſollen, faſt gaͤnzlich verſchwunden ſind.

Die zweyte Methode iſt die, daß man Kupferfeile oder Kupferhammerſchlag Kupferoxyd) auf flache Schaalen legt, mit verduͤnnter Schwefelſaͤure beſprengt, und fie der Einwirkung der atmosphaͤri— ſchen Luft ausſetzt. Hier traͤgt der in der Atmosphäre enthaltene Sauerſtoff ſehr viel zur Oxydation des Kupfers bey, wodurch dieſes fähig wird, ohne Beyhuͤlfe der Wärme, durch die Schwerelfäure auf— geloͤſt zu werden. Man ſetzt nun das Anfeuchten des Kupfers mit der Schwefelſaͤure fo lange fort, bis alles Kupfer theils oxydirt, theils in der Schwefelſaͤure aufgelöft worden if. Nach dieſem uͤbergieſt man die erhaltene, theils orydirte, theils in der Schwefelſaͤure geloͤſte Maſſe mit einem Viertel ihres Gewichts mit Waſſer verduͤnnter Schwefelſäure, laͤſt alles noch eine Zeit lang kochen, ſeihet die erhal tene Fluͤſſigkeit klar, und ſtellt ſie zum Kryſtalliſtren hin. a

Man findet auch das ſchwefelſaure Kupfer ſchon von der Natur gebildet, in Siebenbürgen, in Si⸗ birien, in Neuſohl in Ungarn als Cementwaſſer und in Rammelsberg bey Goslar. |

Die gröfte im Handel vorkommende Menge diefed Salzes wird jedoch aus den geroͤſteten und ver⸗ witterten Kupfererzen, welche Schwefelſaͤure enthalten, durch Auslaugen und Kryſtalliſiren erhalten.

Nach Kirwans Verſuchen und Berechnungen, enthalten 100 Theile ſchwefelſaures Kupfer 0,27 Theile Kupfer, 0,50 Säure und 0,43 Waſſer. Nach meinen Beobachtungen hingegen enthalten 100 Theile dieſes Salzes 0,25. Kupfer, 00,7 Theile Sauerſtoff, welcher das Metall bey der Aufloͤſung auf Ko— fien des Waſſers oxydirt, 0,50 Schwefelſaͤure, und 0,10 Waſſer.

207

Elaeosaccharum Anisi. Anisbelzucker. M. n. gepuͤlverten, ſehr weiſſen Zucker, eine Unze, weſentliches Anisoel, zwanzig Trop⸗

Elaeosaccharum Anisi. R. Sacchari albissimi pulveratiUnciam unam, Olei Anisi aetherei Guttas viginti qua-

erke pfen, und miſche es wohl. n modo parantur: Auf eben dieſe Art werden

Elaeosaccharum Cinnamomi; Elaeosaccharum Cinnamomi. Zimmtoel-

zucker. Fencheloel⸗

Elaeosaccharum Foeniculi. zucker.

Foeniculi;

Elaeosaccharum Menthae piperitae. Pfef- fermuͤnzoelzucker. und die uͤbrigen bereitet.

Menthae piperitae;

et reliqua. f Elaeosaccharum Flavedinis Citri. Zitro⸗

nenoelzucker. ; Dieſer Oelzucker, wird bereitet, indem man kleine

Elaeosaccharum Flavedinis Citri. Paratur quoque, atterendo fructibus Citri recentibus Sacchari frustula, donec oleosa

Flavedinis substantia satis impraegnata sint.

Electuarium aromaticum.

Stuͤckchen Zucker an frifchen Zitronen, fo lange reibt, bis fie von der veligen gelben Subſtanz dieſer Früchte vollig durchdrungen find 54).

Electuarium aromaticum. Gewuͤrzhafte

(Loco Electuarii stemachici.) *. * Herbae Menthae piperitae Un-

Latwerge.

(Anſtatt der Magen⸗ ‚Satisergd) M. n. gepuͤlvertes Pfeffermuͤnzenkraut, zwey Unzen, Kalmus wurzel, Zim mtcaſſie, von jedem eine Unze,

cias duas,

Radicis Calami,

Cassiae cinnamomeae, singulo- zum Unciam unam,

gepuͤl⸗

54) Alle ſogenannten Helzucker muͤſſen kurz vor dem Gebiauche friſch bereitet werden, weil ſonſt ein großer Theil des mit dem Zucker verbundenen weſentlichen Oels verlohren geht. Nach der bey dieſem letzten Oelzucker angegebenen Bereitungsart wird derſelbe zwar etwas angenehmer von Geruche und Ger ſchmacke, allein fein Oelgehalt iſt ſehr unbeſtimmt, fein Gebrauch daher unſicher.

208

Fedosriae; Caryophyllorum, Unciam dimidiam, Mellis despumati Uncias quindecim, vel quantum satis, | ut fiat Electuarium. Misceantur. |

singulorum

Electuarium e Senna.

(Electuarium lenitivum.) . Caricarum Uncias sex, Radicis Liquiritiae Uncias duas. Coque ex Aquae Libris quatuor ad dimidium, exprime, cola, et decoctum evapora ad Uncias duodecim. In quibus dissolyxe Sacchari albi Uncias sedecim, Huic Syrupo immisce . Pulpae Tamarindorum, Prunorum, singularum Uncias quinquus et postremo Pulveris Foliorum Sennae Uncias qua- tuor cum dimidia, Seminis Anisi Unciam dimidiam. Serva. .

Eleetuarium Theriaca. *. Radicùm Angelicae Uncias sex, Serpentariae Virginianae Un- oĩas quatuor, Valerianae minoris, Scillae, Zedoariae, Cassiae

Electuarium e Senna.

gepuͤlverte Zitwenwurzel, Gewuͤrznelken, von je⸗ dem eine halbe Unze, Gereinigsten Honig, funfzehn Unzen, oder ſo viel hinlaͤnglich iſt, eine wohl gemiſchte Latwerge davon zu bilden.

Latwerge von Sennesblaͤttern.

(Laxirlatwerge) M. n. Feigen, ſechs Unzen, i Suͤß holz w urzel, zwey Unzen, 7 koche dieſes mit gemeinem Waſſer, viek Pfund, damit die Haͤlfte zuruͤckbleibe, preſſe es dann aus, und ſeihe es durch. Das erhaltene Dekokt dam⸗ pfe man bis auf zwoͤlf Unzen ab, und 2 dar⸗ innen auf weiſſen Zucker, ſechszehn ET an mit dem hieraus entſtandenen Syrupe miſche man dann Tamarinden⸗Mark, eee ee, von jedem fuͤnf Unzen, zuletzt bringe man noch bin gepuͤlverte Sennesblätter, vier

Unzen, Anis ſaamen, eine halbe Unze, und bewahre es auf. \ Electuarium Theriaca. Theriak. >

M. n. Angelikawurzel, ſechs Unzen, virginiſche Schlangenwurzel, vier Unzen, Fi kleine Baldrianwurzel, Meerzwiebelwurzel, Zimmtcaſſie, \ Zit⸗

—iir—

x

"Uassiae cinnamomeae, singularum Un- cias duas,

Cardomomi minoris,

Myrrhae,

Croci,

Caryophyllorum,

209

Zittwerwurzel, von jedem zwey Unzen, kleine Cardomomen,

Myrrhen,

Saffran,

Gewuͤrznelken,

ſchwefelſaures Eiſen,

Mohnſaft (Opium), von jedem eine Unze. gereinigten Honig, ſechs Pfund. Dem zuvor etwas erwaͤrmten Honig, wird der in, ſo viel noͤthig iſt / Mallagawein geloͤſte Mohn⸗ ſaft zugeſetzt, und dann erſt werden die zu einem ſehr feinen Pulver gebrachten Ingredienzien in» nig darunter gemengt, und das Ganze Nohl auf⸗

Nota. Theriacae hujus Unciae singulae con- bewahrt.

tinent Opii Grana circiter quinque. Bemerkung. In einer Unze dieſes Theriaks find ohngefähr fünf Gran Opium enthalten 55).

Ferri sulphurici, 5 Opii, singalorum Unciam unam, Mellis despumati Libras sex.

Nelli paululum calefacto addatur Opium, in Vini Malacensis quantitate sufliciente di- lutum; deinde admisceantur caetera, in pul- verem trita. Serva.

Elixir

5) Se vortreflih dieſe Zuſammenſetzung eines allgemein verlangten und fehr oft zur Unzeit c nee Mittels, gegen die aͤltern der Art gehalten, auch immer ſeyn mag, ſo laſſen ſich dennoch wichtige Ein⸗ wendungen gegen dieſelbe in mediciniſcher Hinſicht machen. Allein, dieſes zu eroͤrtern, oder zu be— trachten, erlaubt mein hier vorgezeichneter Plan nicht: ich bemerke daher nur einiges, was in die Grenzen der Chemie und Pharmacie gehört. Die hier vorgeſchriebene Menge Opium iſt zu bedeur tend, als daß man nicht auf eine nähere Beſtimmung ihres waͤßrigen Antheils Ruͤckſicht zu nehmen hätte; mir iſt kaͤufliches Opium vorgekommen, welches nach Verlauf eines Jahres ſeines Gewichts verlohren hatte, und ſo viel beträgt gewöhnlich der waͤßrige Antheil deſſelben, man hat alſo, wenn man einmal die vorgeſchriebene Menge eines wohl ausgetrockneten Opiums, das anderemal aber friftheg, noch weiches Opium zu Bereitung dieſes Mittels wählt, im erſten Falle immer 4 des wirkſamſten in dieſer Zuſammenſetzung enthaltenen Mittels mehr als im zweyten Falle. Ferner iſt eine Sorte Opium mit mehr Unreinigkeiten und im Weine unlößbaren Theilen vermiſcht, alſo auch in dieſer Hin— ſicht die eigentliche Menge des Opiums in dieſem Gemenge unbeſtimmt. Um daher die Menge des Opiums in irgend einer Zuſammenfetzung genau angeben zu koͤnnen, trockne man daſſelbe vorher, reibe es zu Pulver, und trenne durch ein Sieb die Unreinigkeiten.

Der Zuſatz von ſchwefelſaurem Eiſen ſcheint hier ſehr am unrechten Orte zu ſeyn, weil gewiß ein Theil des adſtringirenden Stoffes der Pflanzenſubſtanzen durch das in Schwefelſaͤure gelöſte Eiſenoxyd veraͤndert oder niedergeſchlagen wird.

O d

210

Elixir Aurantiorum compositum. (Elixir viscerale.) R. Corticum Aurantiorum, a parenchymate interno mundatorum, Uncias quatuor, Fructuum Aurantiorum immaturorum, Cassiae cinnamomeae, singulorum Un- cias duas, Kali carboniei sicci Unciam unam, Vini Malacensis Libras quatuor. Post digestionem suflicientem exprime. In eolatura solve Extracti Absynthii, : Cascarillae, Gentianae, Trifolii, singulorum Unciam unam, Olei de Cedro Drachmas duas, in Spiritus sulphurico-aetherei Unciis. dua- bus

solutas. Serva.

Elixir ex Succo Liquiritiae.

( (Elixir petorale.) k. Sucei Liquiritiae depurati Uneias duas, Aquae Foeniculi Uncias sex, Solutis et colatis adde Liquoris Ammonii anisati Uncias duas, Tincturae Opii crocatae Drachmas duas. Nota. Uncia continet solutum ex,Opü gra- nis duobus. a

Elixir Aurantiorum compositum. Zu- ſammengeſetztes Pomeranzen⸗Elixir.

(Magen Elixir.)

M. n. Pomeranzenſchaalen, welche von ihrer innern weiſſen Subſtanz befreyt worden ſind, vier Unzen, |

unreife Pomeranzonfruͤchte, Zimmtcaſſie, von jedem einzelnen zwey Unzen, trockenes, kohlenſtoffſaures Kali, eine Unze, Mallagawein, vier Pfund. Nach hinlaͤnglicher Digeſtion, wird es ausge⸗ preßt. Im Durchgeſeihten loͤſe man auf: Wermuthextrakt, Caskarillextrakt, Enzianextrakt, Bitterkleeextrakt, von ſedem Unze, 8 f ferner ſetze man zuletzt noch hinzu: Zitronenoel, zwey Quentchen, Schwefelaͤthergeiſt, zwey Unzen, Nachdem alles geloͤſt iſt, wird es kalt filtrirt und aufbewahrt.

eine

Elixir ex Succo Liquiritiae. ſaftelix ir.

(Bruſtelixir.) M. n. gereinigten Suͤßholzſaft, zwey Unzen. Fenchelwaſſer, ſechs Unzen, Nachdem es geloͤſt, und durchgegoſſen worden iſt , ſetze man Anisoelige Ammoniumfläffigteit, zwey Unzen,

Saffranhaltige Mohnſafttinktur, zwey Quentchen, hinzu. N Bemerkung. Die Unze enthaͤlt zwey Gran

Mohnſaft.

Suͤßholz⸗

Emplas-

——

Emplastrum Ammoniaci. . Ammoniaci Uncias sex,

Galbani Uncias duas,

Cerae flavae,

Resinae Pini,

Terebinthinae, singulorum Uncias qua-

tuor. 5 Cerae et Resinae liquatis et refrigeratis

admisce Ammioniacum et Galbanum, in Te- rebinthina blando calore soluta, ut fiat lege

Emplastrum Ammoniaci.

pflafter, M. n. Ammoniakharz, ſechs Unzen, Mutterharz, zwey Unzen, gelbes Wachs, gemeines Harz, Terpentin, von jedem einzelnen vier Unzen,

211

Ammoniak⸗

*

Das Wachs und das Harz werden Aa f

äusiaffen, und dann bey dem Erkalten das in dem Terpentine bey gelinder Waͤrme zerfloſſene

artis Emplastrum. N Ammoniakgummiharz und Muttergummiharz hin⸗ zugemiſcht, und ſo nach den Geſetzen der Kunſt

ein Pflafter gebildet 56).

Emplastrum aromaticum.

tes Pflaſter. (Anſtatt des Magenpflaſters.) M. n. gelbes Wachs, acht Unzen, Schoͤpſentalg, ſechs Unzen. Nachdem es fluͤſſig gemacht worden, und halb erkaltet iſt, miſche man damit gepuͤlverten Weihrauch, vier Unzen, gepuͤlverte Gewuͤrznelken, zwey Unzen, ausgepreßtes Oel der Muskaten⸗ nuͤſſe, eine und eine halbe Unze, Pfeffermuͤnzenoel, zwey £ Juentchen. So wird es aufbewahrt.

Emplastrum aromaticum. (Loco Emplastri stomachici.) R. Cerae flavae Uncias octo,

Gewürzhaf⸗

Sevi ovilli Uncias sex. Liquatis et semirefrigeratis immisce | Pulveris Olibani Uncias qualuor,

Caryophyllorum Uneias duas,

Olei Nucıs Moschatae expressi Unciam unam cum dimidia,

Menthae piperitae Drachmas duas,

Serva.

Emplastrum Cantharidum ordinarium. (Emplastrum vesicatorium ordinarium.) R. Cerae flavae Uncias duodecim,

Emplastrum Cantharidum ordinarium. Gemeines Canthariden Pflaſter.

(Gemeines Blaſenpflaſter.) Mn. gelbes Wachs, zwoͤlf Unzen, D d 2 Ter⸗ 56) Es iſt durchaus nothwendig, daß man die Gummiharze, welche zu Pflaſtern ſollen gebraucht werden, vorher auf die oben angezeigte Art reinige. Auſſerdem müffen fie durch Werg gegoſſen werden, wobey man aber einen betraͤchtlichen Antheil der Pflaſtermaſſe verliert.

*

Tere-

212

Terebinthinae, - Olei Olivarum singulorum Uncias tres. Liquatis et semirefrigatis immisce Cantharidum grossiuscule tritarum Un- cias sex ut fiat Emplastrum.

Emplästrum Cantharidum perpetuum. (Emplastrum vesicatorium perpetuum.) R. Terebinthinae, Pulveris Mastiches, singulorum Uncias sex, 0

Leni calore liquatis immisce

Pulveris Cantharidum Uncias duas, Euphorbii Uneiam unam, Fiat Emplastrum.

/

Emplastrum Cerussae. (Emplastrum album coctum.) x. Cerussae tritae Libras octo, Olei Olivarum Libras quatuor cum di- midia. Oleo cale facto injiciatur Cerussa. Coquan- tur sub agitatione continuata, instillando sen- sim modicum Aquae calidae, ne humidum deficiat, ad. justam Emplastri spissitudi- nem; tune adde- Cerae albae Libram unam.

Terpentin, Olivenoel, von jedem drey Unzen. Nachdem dieſes fluͤſſig gemacht, und wieber halb erkaltet iſt, ſo vermiſche man damit Canthariden, welche nicht gar zu fein zerſtoſſen worden ſind, ſechs Unzen, und mache ein Pflaſter daraus.

Emplastrum Cantharidum perpetuum. Anhaltendes ſpaniſches Fliegen Pflaſter. | (Beſtaͤndiges Blaſenpflaſter.) M. n. Terpentin, gepuͤlverten Maſtix, von jedem de Unzen, dieſes ſchmelze man bey gelindem Feuer, und miſche hinzu: gepuͤlverte Cantbariden, zwey Unzen, gepuͤlvertes Euphorbium, eine Unze, und mache ein Pflaſter daraus.

Emplastrum Cerussae. Bleyweispflaſter. (Weiſſes, gekochtes Pflaſter.) M. n. feingeriebenes Bleyweis, acht Pfund, Baumoͤhl, vier und ein halb Pfund.

Man erhitzt das Oel, und ſchuͤttet dann das Bleyweis hinein. Hierauf kocht man es unter beſtaͤndigem Umruͤhren, und oͤfterm Zuſetzen klei⸗ ner Portionen warmen Waſſers, damit nicht alle Feuchtigkeit fehle, bis zur gehoͤrigen Konſiſtenz eines Pflaſters und ſetzt weiſſes Wachs, ein Pfund, hinzu 57).

Emplas-

57) Eine zweckmazige Bereitung dieſes Pflaſters hat mehrere Pharmaceuten beſchaͤftiget, und die Vorſchriften

dazu vervielfaͤltigt.

Man machte naͤmlich die Bemerkung, daß man, um dieſes Pflaſter zu bereiten,

entweder ſehr viel Zeit verlohr, oder es nicht zu dem Grade der Weiſſe beuge, welche man gewoͤhn⸗

lich ſordert.

Die

213

Emplastrum | Cetacei. 8 Emplastrum Cetacei. Wallrathpflaſter.

(Emplastrum Spermatis Ceti.) (Wallrathpflaſter.) R. Cerae albae, M. n. Weiſſes Wachs, Sevi ovilli singulorum Libram unam, Schoͤpſentalg, von ſedem ein Pfund, Cetaci Libram dimidiam. Wallrath, ein halb Pfund. Massam leni igne liquatam effunde in ei- Die bey gelindem Feuer zerlaffene Maſſe, wird stulas papyraceas. in papierne Kapſeln ausgegoſſen. Emplastrum Conii. Emplastrum Conii. Schierlingpflaſter. R. Cerae flavae Libram unam, M. n. gelbes Wachs, ein Pfund, Colo- Ge 7

Die Vorſchriften, daß das Oel, welches zur Bereitung des Pflaſters follte angewendet werden, bis zum Kochen zu erhitzen, und dann das Bleyweiß hineinzutragen ſey, gelang nicht immer, weil hier— zu die Gegenwart eines Antheils eſſigſauren Bley's nothwendig iſt, welches in mehreren Bleyweiß⸗ ſorten fehlt. Will man daher das weiße Pflaſter ſchnell bereiten, ſo muß man nach Hrn. Schoͤn—

walds Bemerkungen dem Bleyweiſſe immer 1s Bleyzucker beymengen.

Ich habe oft das Bleyweißpflaſter in großen Portionen bereitet, und allemal nach folgender Vor: ſchrift ein ſehr ſchoͤnes weißes Pflaſter erhalten. N

Zwey Pfund fein geriebene Silberglätte weiche ich vier und zwanzig Stunden mit 3 Pfunden Eſſig ein, bringe dann dieſes unvollkommene eſſigſaure Bleykalkgemenge, nebſt vier Pfunden Baumoͤl, in einen einer Halbkugel aͤhnlich ſehenden kupfernen Keſſel, und koche dieſes Gemenge mit ziemlich ſtarkem Feuer zur Konſiſtenz eines Pflaſters, hierauf ruͤhre ich ſehr fein gepuͤlbertes Bleyweiß hinzu, und koche es noch eine Zeitlang gelinde, bis es die gehoͤrige Pflaſterkonſiſtenz hat. i

Soll das Pflaſter nach der in unſerm Original gegebenen Vorſchrift bereitet werden, ſo ſind fol— gende Regeln zu beobachten:

Man erhitzt das Oel in einem Pflaſterkeſſel faſt bis zum Kochen, hebt dann den Keſſel vom Feuer, und traͤgt das wohlgetrocknete und auf das feinſte geriebene Bleyweiß in kleinen Portionen hinein; wenn etwa die Hälfte des Bleyweißes eingetragen worden iſt, kann man den Keſſel wieder auf gelindes Feuer ſetzen, und unter beſtaͤndigem Ruͤhren mit einem langen hoͤlzernen Spatel das noch ruͤckſtaͤndige Bleyweiß zuſchuͤtten. Sehr oft traͤgt ſichs bey dieſer Arbeit zu, daß das Gemenge keine Pflaſterkonſiſtenz annehmen will; in dieſem Falle ſetzt man Waſſer in ſehr kleinen Portionen zu, in welchem man etwa 26 Bleyzucker (auf die ganze Pflaſtermaſſe gerechnet) gelöft hat. Hat das Pflaſter feine gehörige Konſiſtenz, fo hebt man den Keſſel abermals vom Feuer, und bringt das Wachs hinzu, welches Hitze genug findet, um zu ſchmelzen, und ſich mit dem Pflaſter vermiſchen zu laſſen. Wenn das Pflaſter keine gute Konſiſtenz hat, ſo bekoͤmmt es dieſe keinesweges durch den Wachszuſatz. Ein gutes Bleypflaſter muß völlig weiß ſeyn, eine gute Konſtſtenz haben, und weder ſchmierig noch zerreiblich befunden werden.

214 Colophonii 5 N Seigenharz, Olei Olivarum, singulorum Libram di- Olivenoel, von ſedem ein halb Pfund. midiam. f a Nach dem Zerfließen, und halben Erkalten mie, Liquatis et semirefrigeratis paullatim ad- ſche man nach und nach misce 5 gepuͤlvertes Fleckenſchierlingkraut, Pulveris Herbae Conii maculati Libram ein Pfund, hinzu. unam,

Auf eben dieſe Art werden bereitet: ut flat Emplastrum. * Eodem modo parantur: 3 W | Emplastrum Hyoscyami. Bilſenkraut⸗ pflaſter.

Emplastrum Meliloti. Steinkleepflaſter.

Emplastrum Hyoscyami; Meliloti.

Emplastrum foetidum. Emplastrum foetidum. Stinkendes Pfla⸗

(Emplastrum resolvens.) ſter. \ R. Ammoniaci Uncias viginti quatuor, (Aufloͤſendes Pflaſter.) Asae foelidae Uncias octo, Mer. Ammoniakgummiharz, vier und zwan⸗ Saponis Hispanici rasi Uncias quatuor zig Unzen, Olei Olivarum Uncias duas. Stinkaſant, acht Unzen, Coquantur ex Aquae quantitate sufficiente, geſchabte ſpaniſche Seife, vier Unzen,

leni igne, ad Emplastri spissitudinem. Olivenoͤl, zwey Unzen. 2 Dieſes alles wird mit einer gehörigen Menge Waſſers zu einem Pflaſter gekocht 58).

Emplastrum Hydrargyri. | Emplastrum Hydrargyri. Queckſilber⸗ V mplastrum mercuriale.) Haie pflaſter. . Emplastri Lithargyri simplicis Uncias vi- (Mercurialpflaſter.) ginti quatuor, M. n. einfaches Silberglaͤttpflaſter, vie Cerae flavae Uncias sex. und zwanzig Unzen, Liquen- Gelbes Wachs, ſechs Unzen. Man laſſe dieſe Subſtanzen bey gelindem Feuer N jerflie«

580 Dieſes Pflaſter nach der hier gegebenen Vorſchrift zu bereiten, iſt durchaus nicht rathſam, weil rt die zum Schmelzen erforderliche lange Erwaͤrmung wenigſtens ein großer Theil der wirkſamſten fluͤchtigen Beſtandtheile verlohren geht. Weit zweckmaͤßiger kann man dieſes Pflaſter bereiten, 51065 man die nach der oben angegebenen Reinigungsmethode von ihrem groben Schmutze befreyten Gummiharze anwendet, und das Pflaſter ohne einen Zuſatz von Waſſer zuſammenſchmelzt.

k ——

Liquentur leni calore; dein ab igne remo- tis adde Hydrargyri Part Uncias octo, Terebinthinae Unciis quatuor antea diligenti agitatione extinctas. Misce exacte.

Emplastrum Lithargyri compositum. (Eniplastrum Diachylon compositum.) R. Emplastri Lithargyri simplicis Libras quatuor, Cerae flavae Libram dimidiam, Ammoniaci, Galbani, z Terebinthinae , REN. Ah Uncias qua- tuor. E Emplastro et Cera liquatis et aliquantulun refrigeratis, admisceantur Ammoniacum et Galbanum, cum Terebinthina: liquata.

1 215 zerfließen, und nachdem man ſie vom nn ent⸗ fernt hat, ſetze man hinzu:

reines Quekſilber, acht Unzen,

Terpentin, vier Unzen, vorher werden aber beyde durch fleißiges Reiben genau vermiſcht, und dann erſt mit dem Pflaſter verbunden 589).

Emplastrum Lithargyri compositum. Zur ſammengeſetztes Silberglaͤttpflaſter.

(Zuſammengeſetztes Diachylonpflaſter.) M. n. einfaches Silberglättpflafter, vier Pfund, 5 gelbes Wachs, ein halb Pfund, Ammoniakgummiharz, Galbanumg ummiharz, Terpentin, von jedem vier Unzen.

Man ſchmelze das Wachs mit dem Pflaſter, und wenn es ein wenig erkaltet iſt, miſche man das Ammoniak- und Galbanumgummiharz, welche vorher mit dem Terpentin geſchmolzen worden, hinzu.

N Empla-

590 Eine Kompoſition, welche noch aus den Zeiten herſtammt, wo wenig auf chemiſche Verhaͤltniſſe Ruͤck⸗

fi icht genommen wurde.

ZEN

Es iſt noch nicht genau unterſucht, was für eine Veränderung hervorgebracht

wird, wenn ein unvollkommener Quekſilberkalk (denn dieſer entſteht durch das Reiben dieſes Metal— les mit dem Terpentin,) mit einem vollkommenen Bleykalke verbunden wird. Ich glaube, es wäre bef- ſer, wenn man zu dieſer Zuſammenſetzung kein Bleypflaſter, ſondern lieber ein Cerat waͤhlte, und eine gröffere Menge Quekſilberkalk zuſetzte, etwa nach folgender Vorſchrift:

M. n. gelbes Wachs zehn Unzen, Wallrath drey Unzen, Talg zwey Unzen,

miſche alles durch Schmelzen, und gieße die Maſſe durch ein feines Tuch. Vorher bereitet man eine

genaue Mengung aus Terpentin zwey Unzen, Quekſilber ſechs Unzen,

und miſcht es, wenn die Maſſe zu erkalten beginnt, darunter, oder an die Stelle dieſer Mengung kann man auch 4 Unzen graues Quekſi ilberoryd darunter mengen.

u

216

Emplastrum Lithargyri cum Resina Pini. Emplastrum Lithargyri cum Resina Pini.

Emplastrum adhaesivum.) Silberglaͤttpflaſter mit Harz. R. Emplastri de Lithargyro Libras duas, (Klebpflaſter.) g

Resinae Pini Libram Unam. N M. n. einfaches Slideeglättpflaſter / zwey

Misce, Pfund, gemeines Harz, ein Pfund, und vereinige dieſes 60). N Emplastrum Lithargyri simplex. Emplastrum Lithargyri simple 8 (Emplastrum Diachylon simplex.) faches Silberglaͤttpflaſter.

X. Lithargyri, in subtilissimum pulverem triti, Libras quinque, Olei Olivarum Libras novem.

Coque moderato igne, spathula semper agitando, et pauxillum Aquae calidae sub- inde instillando, ad justam Emplastri spissi- tudinem.

(Einfaches Diachylonpflaſter.) M. n. Silberglaͤtte, welche man in ein ſehr feines Pulver verwandelt hat, fuͤnf Pfund,

Dlivegpel, neun Pfund, 5

Dieſes koche man bey ſehr gelindem Feuer unter beſtaͤndigem Umruͤhren mit einem hoͤlzernen Spa⸗ ® tel, und unter oͤfterer Hinzugieſung kleiner Por⸗ tionen 9 zur vollkommenen Pflaſterkonſiſtenz. Empla-

600 Ein allgemein brauchbares Klebpflaſter erfordert durchaus einen Zuſatz irgend eines qulvers, es wird ſonſt zu ſchnell erweicht, und leiſtet in manchen Faͤllen dem Wundarzte die erforderlichen Dienſte nicht. So iſt dieſes nach der hier gegebenen Vorſchrift bereitete Pflaſter durchaus unbrauchbar zur Vereini⸗ gung derjenigen Wunden, welche viel Kraft erfordern, um ihre Ränder zuſammen zu halten, beſonders beym Eintritte der Entzuͤndungsperiode, in welcher die Temperatur des Koͤrpers und beſonders der um die Wunde liegenden Theile ohnehin ſehr erhöht wird. Ein Pflaſter, nach folgender Vorſchrift, habe ich als Klebpflaſter ſehr vorzuͤglich gefunden: 5 N . a

M. n. Geigenharz ein halb Pfund, 5 f ; Terpentin vier Unzen, beyde verbindet man durch gelindes Schmelzen, und ſetzt dann hinzu Maſtixpulver, 2 Unzen, rothen Eiſenkalk (oder ſogenannte rothe engliſche Erde) 1 Unze. Nach voͤlliger Vermengung bringt man 1 Pfund einfaches Silberglaͤttpflaſter hinzu, und arbeitet die Pflaſtermaſſe noch eine Zeit lang recht durch einander. Der Eiſenkalk wird hier aus keiner andern Abſicht zugeſetzt, als um ein uͤbrigens unſchuldiges Pulver in der Mengung zu haben, welches die leichte Se derſelben auf der Haut ſehr vermindert.

Emplastrum opiatum.

5 (Emplastrum cephalicum.) R. Elemi, Mastiches, Olibani, singulorum Uncias quatuor, Benzoes Uncias duas, Terebinthinae Uncias sex. In balneo aquae ad massam homogeneam redactis immisce Opii pulverati Unciam unam, Balsami indici nigri Unciam dimidiam. Serva.

Emplastrum saponatum. K. Emplastri Lithargyri simplicis Libras tres, Cerae flavae Libram dimidiam,, Saponis Hispanici Uncias tres. Leni igne mixtis et aliquantulum refrige- ratis, adde Camphorae Unciam dimidiam, in Olei Olivarum pauxillo solutam.

Emplastrum sulphuratum.

(Emplastrum nigrum sulphuratum.) R. Colophonii Uncias octodeeim, Terebinthinae Uncias sex, Ammoniaci, Galbani, Sagapeni, Myrrhae, Asphalti, singulorum Uncias gnatnor. Olei Lin: sulphurati,

Terebinthinae, singulorum Uncias

octo,

Camphorae Unciam unam cum dimidia.

Colo-

217

Emplastrum opiatum. Opiumpflaſter. (Hauptpflaſter.) 7 Mr. n. Elemiharz, Maſtix,

Olibanum, von jedem vier Unzen, Benzoe, zwey Unzen. Terpentin, ſechs Unzen.

Wenn alles im Waſſerbade zu einer gleichfoͤr⸗ migen Maſſe geſchmolzen worden iſt, ieh man hinzu

gepuͤlvertes Opium, eine Unze, ſchwarzen, indiſchen Balfam, eine halbe Unze, und bewahre es auf.

Emplastrum saponatum. Seifenpflaſter. M. n. einfaches Silberglaͤttpflaſter, drey Pfund, N gelbes Wachs, ein halb Pfund, ſpaniſche Seife, drey Unzen. Wenn alles bey gelinder Waͤrme wohl vermiſcht iſt, wird eine halbe Unze Campfer, welcher in

ein wenig Olivenoel geloͤſ worden iſt, hinzuge⸗ miſcht. Emplastrum sulphuratum. Schwefel:

pflaſter.

(Schwarzes Schwefelpflaſter.) M. n. Geigenharz, ſechs Unzen, Terpentin, Ammoniakgummiharz, Galbanumgummiharz, ü Ya Sagapenum, Myrrhen, Judenpech, von jedem vier Unzen, Aufloͤſung des n in Lein⸗

oel,

Terpentinoel, von jedem acht Unzen, Kampfer, ein und eine halbe Unze.

Das

Zur

218 N

Colophonio liquato et aliquantulum refri-

gerato insperge Myrrhae et Asphalti pulve-

res; misce cum Ammoniaco, Galbano et Sagapeno, in Terebinthina liquatis; tunc ad- de Oleum Lini sulphuratum, antea Oleo Te- rebinthinae dilutum ; sub finem immisce Camphoram in pauxillo Olei Olivarum solutam. /

Extractum Absinthii. | Absinthii vulgaris Summitatibus minutim concisis, in vas stanneum immissis, affunde Aquae fervidae Octuplum. Ebulliant leniter per horae quadrantem et liquorem exprime. Residuum ex Aquae Quadruplo iterum per quadrantem horae leniter coque. Decocta expressa et subsidendo depurata evaporent

leni calore ad Extracti crassitudinem.

Eodem modo parantur:

Extractum Cardui benedieti; Cascarillae; Centaurii Ainorte; Chamomillae vulgaris; Chinae 8

Dulcamarae; eStipitibus; -

——— (Dͤ—'

Das Geigenharz wird geſchmolzen, und nach⸗ dem es wieder ein wenig erkaltet, bringt man die Myrrhen und das Judenpach fein gepuͤlbert hinzu, hierauf miſcht man das Ammoniakum-Gal⸗ banum⸗ und Sagapengummiharz, welche man vorher mit dem Terpentine fluͤſſig gemacht hat, damit. Dann wird das Terpentingel, das ſchwe⸗ felhaltige Leinoel, und endlich der Kampfer in ein wenig Olivenoel geloͤſt, beygemiſcht.

Extractum Absinthii. Wermuthextrakt. Auf die kleingeſchnittenen Spitzen der Wermuth, gieſt man in einen zinnernen Keſſel achtmal ſoviel kochendes Waſſer. Hier- auf laͤſt man es noch eine viertel Stunde lang ſieden, und ſcheidet das fluͤſſige davon durchs Preſſen ab. Den Ruͤckſtand kocht man abermals mit viermal fo viel Waſſer. Die durchs Aus. preſſen erhaltene und durchs Hinſtellen gehoͤrig gereinigten Dekokte werden dann bey gelindem Feuer zur Extraktdicke verdampft.

Auf gleiche Weiſe bereitet man: f Extractum Cardui benedicti. Cardobene- diktenkraut-Extrakt. 5

Extractum Cascarillae. Caskarillrinden⸗ Extrakt. h

Extractum Centaurii minoris. Tauſend⸗ guldenfraut-Ertraft. -

Extractum Chamomillae vulgaris. Cha⸗ millen⸗ Extrakt.

Extractum Chinae aquosum. Waͤſſriges Chinarinden⸗Extrakt.

Extractum Dulcamarae, e Stipitibus. Bits

terſuͤß⸗ Extrakt, aus den Stielen. Extrac-

u ** | J 219 Extractum Fumariae Extractum Fumariae. Erdrauch-⸗Extrakt. Gentianae; 2 Extractum Gentianae. Enzian Extrakt. Ligni Campechiensis; Extractum Ligni Campechiensis. Rampe» ſchenholz⸗ Extrakt. Marrubii; Extractum marrubii. Andorn⸗Extrakt. Millefolii, ex Herba cum Flo- Extractum millefolii, ex Herba cum floribus, ribus; Schaafgarben⸗ Extrakt, aus dem | Kraute mit den Bluͤthen.

Rhei; | Extractum Rhei. Rhabarber: Ertraft.

Salicis laureae, e Corticibus; Extractum salicis Laureae, e Corticibus, Lorbeerweiden⸗Extrakt, aus der Rinde.

Trifolü aquatici. Extractum Trifolii aquatici. Fieberklee⸗ Extrakt 61).

Ee 2 Extrac-

8 So leicht auch dieſe Art der Bereitung der Extrakte für den Apotheker ausführbar ſeyn mag, fo find doch einige Regeln dabey zu beobachten noͤthig, wenn man ein gutes Extrakt aus einer jeden ci be; merkten Subſtanz in der gehörigen Menge erhalten will.

Rinden, Wurzeln und Hölzer muͤſſen durchaus fo viel moͤglich verkleinert werden. Rinden kann man ſtoßen, Wurzeln zerſchneiden, und Hoͤlzer raſpeln laſſen. Vor dem Auskochen muͤſſen ſie mit einer hinlaͤnglichen Menge ſiedendem Waſſer angebruͤht, und wenigſtens acht und vierzig Stunden in Dige⸗ ſtion geſtellt werden, waͤhrend welcher Zeit das Gemenge fleiſſig umgeruͤhrt werden muß. Bey Kraͤu⸗ tern iſt eine zweymalige Ausziehung oder Auskochung vollkommen hinreichend, die im Waſſer loͤß— lichen Theile abzuſcheiden; allein Wurzeln, Rinden und Hoͤlzer muͤſſen wenigſtens viermal ausgekocht, oder auf die vorgeſchriebene Weiſe ausgezogen werden. Bey dem Verdampfen iſt es nothwendig, die zuletzt erhaltenen Auszuͤge zuerſt ſo weit in die Enge zu bringen, daß ſie wenigſtens den Extraktgehalt der erſteren haben, weil das zu lange Kochen eines reichen Auszuges der Art, dem Extrakte gewoͤhnlich einen unangenehmen brenzlichen Geſchmack ertheilt, und auch vielleicht eine Veränderung in der Mi- ſchung des Extrakts ſelbſt hervorbringen kann. Vorzuͤglich muß man bedacht ſeyn, wenn das Extrakt eine dickere Konſiſtenz zu gewinnen beginnt, das Feuer ſo viel moͤglich zu mäßigen, oder die voͤllige Verdampfung im Waſſerbade vorzunehmen, um ſo mehr, da die Extrakte, wenn ſie ſtaͤrker werden, eine Temperatur annehmen, welche die des kochenden Waſſers bey weitem uͤberſteigt, dieſe alſo, ohne daß man es vermuthet, viel zur Zerſetzung oder Veränderung eines ſolchen Mittels beytragen koͤnnte. Die Auskochung derjenigen Kraͤuter, und zu extrahirenden Gegenſtaͤnde, welche ein aͤtheriſches Oel

enthal⸗

*

* Extraetum Aconiti. Herba Aconiti Napelli recens, antequam ellloruerit collecta, contundatur in mortario lapideo, adspergendo pauxillum Aquae, et exprimatur succus, qui statim absque defae- calione in balneo aquae, continue sub finem spatula lignea agitando, evaporet ad mellis

spissitudinem,

Pari modo paranda sunt:

_

Extractum Herbae Belladonnae; Cheledonii majoris. Conii maculati;

Hyoscyami.

Extractum Aloes.

B. Aloes lucidae Libram dinidiam. In pulverem redactae aflunde

Aquae communis Libras duas. Solve

* 7

Eiſenhutextrakt. Friſches Eiſenhutkraut, welches vor der Bluͤthe eingeſa t worden, ſtoͤſt man in einem ſteiner⸗ nen Mörfer, unter Beſprengen mit wenigem Waſſer, und preſſt dann den Saft davon aus. Dieſen dampft man, ohne ihn vorher von ſeinem Salze, durchs Hinſtellen zu befreyen, im Waſſer⸗ bade, unter beſtaͤndigem Umruͤhren, welches vor⸗ zuͤglich gegen das Ende der ae geſchehen muß, zur Honigdicke ab. -

Auf gleiche Weife bereitet man:

Extractum Aconiti.

Extractum Herbae Belladonnae. Tollkir⸗

ſchen⸗ Extrakt. A

Extractum Cheledonii majoris. Groſſen Schollkraut⸗Extrakt.

Extractum Conii maculati. Fleckenſchier⸗ ling⸗Extrakt. | |

Extractum Hyosciami. Bilſenkraut⸗Ex⸗ trakt.

Extractum Aloes. Aloe⸗Extrakt.

M. n. helle Aloe, ein halbes Pfund, reibe dieſelbe zu Pulver, und uͤbergieße ſie mit zwey Pfunden gemeinen Waſſers, wenn

enthalten, welches in dem Arzeneyvorrathe aufbewahrt zu werden verdient, kann in einer gut ver⸗ zinnten Deſtillirblaſe mit aufgeſetztem Helme, unter den gewoͤhnlichen Handgriffen vorgenommen wer— den. Mehrere Rüdftände, welche bey Bereitung der Extrakte uͤbrig bleiben, koͤnnen ebenfalls auf das ſich in ihnen befindliche Harz benutzt werden, wie zum Beyſpiel der Ruͤckſtand, welcher nach Be⸗ reitung des Extrakts der Kaskarille uͤbrig bleibt, beſſer als die unausgezogene e als Raͤuche⸗ rungsmittel benutzt werden kann.

Ich uͤbergehe hier die verſchiedenen Bereitungsmethoden der waͤßrigen Extrakte, da fie faſt durch⸗ aus außer Gebrauch gekommen ſi find, er auch in Bezug 1275 das Original icht in Anſpruch kommen koͤnnen. f

221

Solve digerendo, et liquorem eolatum in wenn die im Waſſer loͤßbaren Theile ausgezogen

balneo aquae evapora ad justam crassitudi- find, fo ſeihe man die Fluͤſſigkeit durch, und ver» nem. \ a dampfe fie zur Extraktdicke. | Eadem methodo parentur: _ Auf eben dieſe Art werden bereitet: Extractum Myrrhae; Extractum Myrrhae. Myrrhen⸗Extrakt. Opii. 5 Extractum Opii. Opium; Extrakt. Extractum Angelicae. 5 Extractum Angelicae. Angelikwurzel⸗Ex⸗ R. Radicum Angelicae Libras duas. | trakt. Orassiuscule contusis affunde 5 M. n. Angelikwurzel, zwey Pfund, Spiritus Vini rectificati Libras tres, dieſe ſchneide man in kleine Stuͤckchen, und uͤber⸗ Aquae communis Libras novem. gieße ſie mit Digere in balneo aquae, exprime, et ex rectificirtem Weingeiſte, drey Pfund, Yiquore colato Spiritum Vini e balneo aquae gemeinem Waffer, neun Pfund, destillando elice. Residuum ad Extracti Nachdem man die Wurzeln im Waſſerbade hat spissitudinem evaporet. 5 hinlaͤnglich digeriren laſſen, wird die Fluͤſſigkeit

durchs Auspreſſen davon abgeſondert, durchgeſeiht, und der Weingeiſt im Waſſerbaͤde wieder davon abgezogen. Den Ruͤckſtand dampft man bis zur Extraktdicke ein.

Eben ſo werden bereitet:

Eodem modo para :

Extractum Arnicae; e toto. Extractum Arnicae, e toto. Wohlverley⸗ | Extrakt, aus der ganzen Pflanze. Calami; / | Extractum Calami. Kalmuswurzel⸗Ex⸗ | | trakt. Extractum Colocynthidis, e pulpa a se- Extractum Colocynthidis, e pulpa a semi- nunihus purgata; nibus purgata. Koloquinten-Extrakt, b aus dem von ſeinem Saamen gereinigten Marke. Inch Columbo; Extractum Columbo, Kolumbowurzel⸗ Extrakt. Corticum Aurantiorum; Extractum Corticum Aurantiorum. Po: meranzenſchaalen⸗Extrakt. Helenii; | Extractum Helenii. Alantwurzel⸗Ex⸗ trakt.

Extrac-

222 +. J

Extraetum Hellebori nigri; Extractum Hellebori nigri. Schwarz⸗ 1 Ä nieswurzel⸗Extrakt. | Levistiei; | Extractum levistici. Liebſtöckelwurzel⸗Ex⸗

trakt. Pimpinellae; Extractum pimpinellae. Pimpinell⸗ Er⸗

a trakt. Senega; Extractum Senega. Senega⸗Extrakt 62). Valerianae minoris. Extractum valerianae minoris. Bal⸗

f drian⸗Extrakt.

Exlrac-

* N \

24 Die Extrakte, welche man auf die hier vorgeſchriebene Weiſe aus den Pſtanzenkoͤrpern erhaͤlt, ſind kuͤnſtliche Gummiharze. Das Waſſer zieht naͤmlich den gummigen, und der Weinſtein den harzigen Antheil der Pflanze aus, beyde gehen dann eine wahre Miſchung ein, und bilden einen free gi Koͤrper, welcher im Waſſer und Weingeiſte groͤſtentheils loͤßbar iſt.

Ich glaube nicht, daß es noͤthig ſey, die Bereitung dieſer Art der Extrakte auf dem 10 weitem koſtſpieligern Wege der Ausziehung und Abdampfung im Waſſerbade zu unternehmen, man kann ſich vielmehr zu dieſem Zwecke, wenn man kleine Portionen dieſer Extrakte bereitet, welches gewoͤhnlich der Fall iſt, einer glaͤſernen Retorte oder eines Kolbens mit aufgeſetztem Helme bedienen. Der Wein⸗ geiſt mit dem Waſſer vermiſcht, ſiedet ſchon bey 75° Reaum., alſo früher als eine gleiche Menge Waſ⸗ ſers; das Waſſerbad wird daher in dieſem Falle immer dieſelbe Temperatur hervorbringen, da daſſelbe bis zum Sieden 80° Reaum. erfordert, auch eben fo viel Weingeiſt, als wenn man offenes gehörig geleitetes Feuer anwendet, uͤbergehen laſſen. Sollte auch etwas mehr Weingeiſt bey dieſem Verfah⸗ ren übergehen, fo kann derſelbe, wenn er von einer aromatiſchen Subſtanz, wie z B. vom Calmus, von den Pomeranzenſchaalen, gewonnen wird, als Pomeranzen⸗ oder 5 aufbewahrt, ale zwey Arbeiten zugleich verrichtet werden.

Man koͤnnte auch dieſe Art Extrakte bereiten, indem man zuerſt aus einem gegebenen Pflan⸗

zenkoͤrper das Extrakt mit Waſſer in einem Deſtillirgefaͤße auszoͤge, das dabey uͤbergehende aͤtheriſche Oel, wenn er daffelbe enthielte, gewoͤnne, den Ruͤckſtand dann mit Weingeiſt behandelte, beyde Extrakt⸗ loͤſungen abdampfte, und zuletzt mit dem gewonnenen aͤtheriſchen Oele vermiſchte.

Noch vorzuͤglicher und wirkſamer wuͤrden aber die Gummiharze als fluͤſſige Arzeneyen bereitet werden koͤnnen, wenn man die dazu beſtimmten Subſtanzen mit gleichen Theilen Waſſer und Wein auszoͤge, fie klar feihte, und dann unter dem Namen: Solutio Gummi resinoso oleosa, auranlio- rum, calami, menthae piperitae etc. aufbewahrte. Denn bey obiger Bereitungsart, welche un— ſer Original vorſchreibt, geht wenigſtens bey den mehreſten Subſtanzen das weſentliche Oel voͤllig verlohren. Auch find Loͤſungen dieſer Art bey der Receptur ſehr bequem, und koͤnnen nach Verord⸗ nung des Arztes, welcher den Gehalt derſelben kennt, mit den zu verordnenden Subſtanzen, geradezu

in das Gefaͤß gewogen, und gemiſcht werden. 135

Pr

1 223

Extraetum Chinae frigide paratum. Extractim Chinae frigide paratum. Kalt- R. Corticis Chiuae pulverati Libras tres, bereitetes China⸗Extrakt. Aquae communis frigidae Libras tri- |

er e. n. gepuͤlverte Chinarinde, drey Pfund, gınta sex.

kaltes, gemeines Waſſer, ſechs und dreyßig Pfund.

Beydes laͤſt man unter oͤfterm Umruͤhren, acht und vierzig Stunden ſtehen. Hierauf raucht man die davon abgeſeihte Fluͤſſigkeit gelinde bis auf ohngefaͤhr zwey Pfund ab, filtrirt fie nochmals nach dem Erkalten durch Loͤſchpapier, und dampft ſie im Waſſerbade bis zur Extraktdicke ab 63).

Stent subinde agitatae per horas quadra- ginta octo. Liquor colatus leniter evaporet, donec supersint Librae circiter duae; fri- gefactus filtretur per chartam et denique balnei aquae calore ad Extracti crassitudi- nem inspissetur. IN

| Extractum Ferri pomatum. Extractum Ferri pomatum. Eifenertraft R. Ferri puri limati Libram anam, | mit Aepfelſaft.

Sucei j er Mn. reine Eiſenfeile, ein Pfund,

Saft

65) Wenn dieſes fehr koſtbare Arzeneymittel in den Apotheken bereitet werden foll, fo iſt es durchaus nothwendig, deſtillirtes Waſſer zur Ausziehung der Chinarinde anzuwenden. Man bedenke, wie viel Erde oft in ſechs und dreyſig Pfunden Waſſer enthalten iſt, und wie ſehr die geringe Menge des enthaltenen Extrakts dadurch verunreiniget werden muß. Uebrigens iſt auch nad) meinen über dieſen Gegenſtand angeſtellten Unterſuchungen, eine ſo große Menge Waſſers unnoͤthig, und deswegen ver— werflich, weil durch die Koſten, die auf die Wiederabdampfung verwendet werden muͤſſen, das Mittel um ſo viel hoͤher im Preiſe ausfaͤllt.

Um dieſes Extrakt zu bereiten, wenn es ja noch von galanten Aerzten verlangt werden ſollte, finde ich folgende Methode zweckmaͤßig. ; Man bringe einige Pfund fein pulveriſirte Chinarinde auf einen Filtrirapparat, und uͤbergieße ſie mit dreymal fo vielem bis auf 50° Reaum,. erwaͤrmten deſtil⸗ lirten Waſſer. Die durchgelaufene (hellbraune, truͤbe) Fluͤſſigkeit fange man in Porzellainſchaalen auf, und verdampfe ſie, gegen Staub und Unreinigkeiten geſichert, mit Anwendung eines ſolchen Grades von Waͤrme, welcher nicht kraͤftig genug iſt, die Fluͤſſigkeit ins Kochen zu bringen, oder welcher den 75. Grad nach Reaum. nicht uͤberſteigt, entweder bis zur Dicke eines Extrakts, oder bis zur voͤlligen Trockene.

Das zuruͤckgebliebene Chinapulver kann man entweder einer fernern waͤßrigen Ausziehung unter⸗

werfen, oder zur Bereitung des har zigen Chinaextrakts verwenden.

Durch die Behandlung mit lauwarmem Waſſer wird man die China ziemlich ausgezogen haben, indem ich aus einem Pfunde auf dieſe Art behandelten Chinapulvers, ferner mit heiſſem Waſſer ausgezogen, kaum noch ſechs Quentchen waͤßriges Chinaextrakt erhalten konnte. Der Gewinn des kaltbereiteten Chinaextrakts beträgt gewoͤhnlich, wenn die Chinarinde gut war, 0,16.

9

224

Succi Pomorum acidulorum Libras qua-

tuor.

Digerantur saepius agitando per -aliquot dies. Postea coquantur leni igue ad dimi- diae partis consumtionem. Liquor per lin- teum colatus evaporet ad justam spissitu- dinem. *

Extractum Graminis liquidum. (Mellago Graminis.) 8 B. Radicum recentium Graminis albi Libras duodecim. 1 Coneisas contunde in mortario ferreo, ad- dendo

Aquae communis Libras sex.

Exprime succum, quem post unicam ebul- litionem in vase stanneo cola, et leni calore ad Syrupi spissioris crassitudinem zedige.

Eodem modo paratur;

Extractum Taraxaci liquidum, (Mellago Taraxaci)

Radicibus recentibus, cum Herba juniori, vere primo collectis.

Saft von ſaͤ nerlichen Aepfeln, vier Pfund. Beydes digerirt man einige Tage unter oͤfterm Umruͤhren. Hernach kocht man das Ganze bey gelindem Feuer bis zur Haͤlfte ein. Die erhal⸗ tene Fluͤſſigkeit ſeihet man durch Leinwand, und raucht ſie bis zur gehoͤrigen Staͤrke ab 64). Extractum Graminis liquidum. Fluͤſſi⸗ ges Quekenwurzel⸗Extrakt. (Queken⸗Mellago.) M. n. friſche, weiſſe Que ken wurzeln, zwoͤlf Pfund, zerſchneide ſie, und ſtoſſe ſie in einem eiſernen Moͤrſer, unter Hinzugießung von ſechs Pfund gemeinen Waſſer.

Man preſſe hierauf den Saft davon ab, und ſeihe ihn nach einer einmaligen Aufkochung (durch ein wollenes Tuch) in ein zinnernes Gefaͤß, worauf er zur Dicke eines Syrups durch Abrauchen ge⸗ bracht wird.

Auf eben dieſe Art bereitet man auch;

Extractum Taraxaci liquidum, Fluͤſſiges Loͤwenzahn⸗Extrakt. (Loͤwenzahn⸗Mellago)

aus den friſchen Wurzeln, welche mit dem jungen Kraute verſehen, und im Fruͤhjahre geſammlet worden ſind. *

Extrac-

=

64) Diefe aus Eiſen, Aepfelſaͤure und Schleim beſtehende Miſchung kann nach der hier gegebenen Vor⸗ ſchrift nie von gleicher Wirkſamkeit erhalten werden. Weit zweckmaͤßiger waͤre es daher, wenn man eine gewiſſe Menge Eiſen in reiner Aepfelſaͤure, oder auch in Eſſigſaͤure auflöſte, fie mit einer be ſtimmten Menge Aepfelſaft vermengte, und dann eindickte. N

Extractum Ligni Guajaci. j K. Rasurae Ligni Guajaci grossiuscule con- tusae Libras sex, Aquae communis Libras sexaginta. Decoquantur per horam, et liquor coletur. Repetatur coctio ex Aqua recenti eodem modo bis terve. Decocta prout subsede- rint colata, evaporent ad Extracti crassitu- dinem, sub finem addendo pauxillum Spiritus Vini rectificati, ut fiat massa conformis, Similiter paratur;

Extractum Quassiae , ex Ligno cum Üorliee.

Extractum Nucum Juglandis.

E Nucibus Juglandis nondum maturis in mortario lapideo cum pauxillo Aquae con- tusis, exprime succum, quem in balneo aquae ad Extracti crassitudinem redige.

Extractum Rhei compositum. (Loco Extracti catholici et pane hymagogi.) . Extracti Rhei Uncias tres, Aloes Unciam unam, Mixtis adde Saponis jalappini Unciam unam,

in

225

Extractum Ligni Guajaci. Guajakholn⸗ Extrakt.

M. n. geraſpeltes, groͤblich zerſtoſſenes Guajakholz, ſechs Pfund, gemeines Waſſer, ſechzig Pfund, Beydes koche man eine Stunde lang, und ſeihe die Fluͤſſigkeit ab. Dieſe Auskochung wiederhole man zwey bis dreymal mit friſchem Waſſer. Die erhaltenen Abkochungen werden durchgeſeiht, und zur Dicke eines Extraͤkts abgeraucht, gegen das Ende ſetzt man ein wenig Weingeiſt zu, damit eine gleichfoͤrmige Maſſe entſtehe.

Auf gleiche Weiſe bereitet man:

Extractum Quassiae. Quaſſien⸗Extrakt. aus dem Holze mit der Rinde.

Extractum Nucum Juglandis. nuß⸗Extrakt.

Aus den noch nicht reifen Wallnuͤſſen, welche mit wenigem Waſſer in einem ſteinernen Moͤrſer zerſtoſſen worden ſind, preſſe man den Saft, und rauche denſelben im Waſſerbade, bis zur gehoͤri⸗ gen Dicke eines Extrakts, ab 65).

Wall⸗

Extractum Rhei Compositum. Zufams

mengeſetztes Rhabarber⸗Extrakt.

(Anſtatt des Purgier- und Laxierextrakts.)

M. n. Rhabarberextrakt, drey Unzen, Alveertraft, eine Unze, dieſe vermiſche man, und ſetze Jalappſeife, eine Unze, welche

65) Um das Extrakt aus den Wallnuͤſſen zu bereiten, ſammlet man dieſe unreifen Fruͤchte zu Ende July oder Anfangs Auguſt. Beſſer thut man, wenn man den auf obige Art erhaltenen Saft ohne An- wendung der Warme, blos an der Luft auf porzellainenen Schaalen verdampfen laͤſt.

Ff

in Spiritu vini rectificato solutam. In bal- welche man in Weingeiſt geloͤſt hat, hinzu. Hier⸗ neo aquae evaporet, agitando, ad massae auf dampfe man das Ganze im Waſſerbade bis

pillularis spissitudinem. zur Dicke einer Pillenmaſſe ab. Fel Tauri inspissatum. Fel Tauri inspissatum. Gingebict Och⸗ Fel Tauri recens in balneo aquae ad Ex- ſengalle.

tracti spissitudinem evaporet.

Friſche Och ſengalle, wird im Waſſerbade bis zur Extraktdicke ee

Ferrum oxydatum fuscum. Ferrum oxydatum fiseatiih: Braurrothes (Crocus Martis aperitivus.) b Eiſenoxyd. R B. Crystallorum Ferri sulphurici quantum (oeesſffnender Eifenfafren) vis. | | N 8 2 e nr «N. t efel Is Solve in Aqua calıda, filtra, et instillando ae i 505 ee Liquorem Kali carbonici loͤſe es im heiſſen Waffer auf, filtrire die due,

praecipita; praecipitatum Aqua calida se- keit, und ſchlage es mit einer dulo edulcora, sicca et serva. kohlenſtoffſauren Kalildfung nieder; den erhaltenen Niederſchlag, waſche man gehoͤrig mit warmem Waſſer aus, trockne ihn, und bewahre ihn auf 66). | Ferrum

660 Dieſes Präparat iſt eine Verbindutzg des Eiſenoryds mit der Kohlenſtoffſaͤure. Unter dem Namen eroͤffnender Eifenfafran, war daſſelbe ſchon in Altern Zeiten bekannt, und es wurden verſchiedene Vorſchriften zur Bereitung deſſelben gegeben; die bleibendſte unter dieſen Vorſchriften war die, daß man Eiſenfeile in einem weiten Schmelztiegel, unter oͤfterm Umruͤhren, einem ſtarken Gluͤhfeuer fo lange ausſetzte, bis fie in ein braunrothes Pulver verwandelt wurde. Bey dieſer Oper ration erhält man einen vollkommenen Eiſenkalk, indem ſich der Sauerſtoff der Atmosphäre mit

dem Eiſen verbindet, und auf dieſe Art ein ziemlich vollkommenes Eiſenoxyd darſtellt. Wenn man dieſe Vorſchrift mit der oben im Originale gegebenen vergleicht, ſo wird man einen bedeutenden Unterſchied in Hinſicht der Quantitaͤt der Beſtandtheile derſelben finden, indem naͤmlich in dem Ei⸗ ſenkalke, nach lezterer Vorſchrift bereitet, eine bey weitem bedeutendere Menge Kohlenſtoffſaͤure enthalten iſt. Um ſo deutlicher wird dieſes, wenn beyde Operationen mit einander verglichen werden. Sollte ſich auch bey der aͤltern Bereitungsart etwas Kohlenſtoffſaͤure mit dem Eiſenoxyd verbinden, fo kann dieſes doch nicht in dem hohen Grade geſchehen, als wenn ſchwefelſaures Eiſen durch kohlenſtoffſaures Kali niedergeſchlagen wird. Schwefelſaures Eiſen beſteht aus Eiſenoryd und Schwefelſaͤure, das hier vorhandene Eiſenoxyd iſt auf keiner ſo hohen Stuffe der Oxydation, daß es keinen Sauerſtoff;

mehr anzunehmen vermoͤchte, um fo leichter, und in einer groͤſſern Menge verbindet es ſich daher mit * f der

Ferrum oxydulatum nigrum.

3 (Aethiops martialis.)

. Ferri oxydati fusci, quantum placet.

Irrora Ole; Olivarum quantitate sufficiente,

ut fiat pulvis humidiusculus, qui in retorlam vitream immissus, ad siccum destillet, igne ad pulveris fere excandescentiam aucto. Re- siduum nigerrimi coloris tere, et in vitro obturato serva, e

Ferrum oxydulatum nigrum.

227 Schwar⸗

zes Eiſenoxyd. (Eiſenmohr.)

M. n. braun rothes Eifenoryd, fo 70 man

will, vermiſche dieſes mit einer erforderlichen Menge Baumoel, bis es einem angefeuchteten Pulver gleich ſieht, dieſes bringe man in eine gläferne Retorte, und - deſtillire es bey einem faſt zum Gluͤhen verſtaͤrkten

3 Feuer bis zur Trockene. Der geſaͤttigt-ſchwarze b Ruͤckſtand, wird dann fein abgerieben, und in N einem gut verſchloſſenen Glaſe aufbewahrt 67).

F f 2 Ferrum

der Kohlenſtoffſaͤure, wenn es im aufgeloͤſten Zuſtande mit einem Körper in chemiſche Berührung gebracht wird, welcher die Kohlenſtoffſaͤure in Menge enthält, wie das kohlenſtoffſaure Kali. Man bemerkt bey der Vermiſchung der ſchwefelſauren Eiſenloͤſung mit dem kohlenſauren Kali kein Auf⸗ brauſen, die Schwefelſaͤure verbindet ſich mit dem Kali, und bildet ſchwefelſaures Kali, (Tart. vi- triolatus) die Kohlenſtoffſaͤure verbindet ſich mit dem Eiſenoryd zum braunen Eiſenoxyd, daher be⸗ merkt man auch, daß beym Anfang der Niederſchlagung kein braunrother, ſondern ein ſchmuzig grüner Niederſchlag entſteht, welcher erſt nach der vollkommenen Saͤttigung braun wird. Ein vollkommen reines und zum mediciniſchen Gebrauche geſchicktes kohlenſtoffſaures Eiſenoxyd darf weder Zink⸗

noch Kupferhaltig ſeyn. Den Zink entdekt man, wenn man das Eiſenoxyd in Schwefelſaͤure auf—

lloͤſt, und langſam mit kohlenſtoffſaurem Kali niederſchlaͤgt, zuerſt faͤllt kohlenſtoffſaures Eiſenoryd, und dann kohlenſtoffſaures Zinkoryd nieder. Schon die hellere Farbe, welche gegen das Ende der Nieder— ſchlagung entſteht, iſt verdaͤchtig, und laͤſt Zink vermuthen, will man ſich aber noch mehr von ſeiner Gegenwart überzeugen, fo filtrire man die Aufloͤſung, wenn fie ſchon zum Theile niedergeſchlagen worden, und ſetze blauſaures Kali zu, wodurch der Zink weiß, und bey Gegenwart des Eiſens hell— blau niedergeſchlagen wird. Das Kupfer wird durch Ammoniak entdekt, indem es, im Falle dieſes Oxyd damit verunreiniget iſt, eine blaue Tinktur bildet.

670 Die aͤltere Methode der Bereitung dieſes den mehrſten Eiſenmitteln vorzuziehenden Medikaments, war ſehr langwierig, und mit manchen Schwierigkeiten verbunden. Man uͤbergoß naͤmlich Eiſenfeile, oder kleine eiſerne Naͤgel in einem flachen Gefaͤße mit reinem Waſſer, ließ dieſes daruͤber ſtehen, und ruͤhrte das Ganze oͤfters um, das verdampfte Waſſer wurde dann von Zeit zu Zeit wieder erſetzt. Auf dieſe Art wird das Eiſen auf Koſten des Waſſers geſaͤuert, indem ſich der Sauerſtoff deſſelben mit dem Metalle verbindet, und den Waſſerſtoff frey macht; es verlirt nach und nach ſeine metalliſche

9 . Geſtalt

228 * \ Ferrum pulveratum. Ferrum pulveratum. Gepuͤlvertes Eifer, (Limatura Martis praeparata.) - (Zerriebene Eifenfeile.)

Ferrum purum, lima in scobem reductum, Reines, gefeiltes Eiſen wird anhaltend in mortario ferreo assidue teratur, et pollen in einem eiſernen Moͤrſer geſtoſſen, der feine subtilissimum, per linteum separandum, in Staub durch Leinwand abgeſondert, und in einem vitro obturato servetur. gut zu verſchließenden Glaßgefaͤße aufbewahrt 68).

N Ferrum

680

Geſtalt gaͤnzlich, und kann durch Reiben und Abſchlaͤmmen von dem metalliſchen Eiſen vollends

getrennt werden. Um dieſe Operation zu vollenden, werden oft mehrere Monate Zeit erfordert. Die, von Hermbſtaͤdt vorgeſchlagene Methode dieſes Mittel zu bereiten, iſt kuͤrzer: man

erhitzt naͤmlich Eiſenfeile in einem geräumigen Tiegel, bis zum Rothgluͤhen, und troͤpfelt fo lange

deſtillirtes Waſſer unter beſtaͤndigem Umruͤhren hinzu, bis die Eiſenfeile allen Glanz verlohren hat,

und fi leicht in einem ſteinernen Moͤrſer zerreiben laͤßt. Man ſieht leicht ein, daß dieſe Methode weſentlich eben dieſelbe, wie die vorhergehende iſt, nur unterſtützt hier die hoͤhere Temperatur die Oxydation des Eiſens. Dieſe letztere von Hermbſtaͤdt vorgeſchlagene Methode uͤbertrift nach meiner

Meinung die im Originale vorgeſchriebene bey weitem, indem dadurch nicht allein ein gleichformi⸗

geres, ſondern auch ein weniger koſtſpieliges Mittel erhalten wird.

Die oben angegebene Bereitungsart des ſchwarzen Eiſenoxyds gruͤndet ſich vorzuͤglich u daß durch den Kohlen- und Waſſerſtoff, dem Eifenoryde ein Theil ſeines Sauerſtoffs, der es zum vollkommenen Eiſenoxyd bildete, geraubt wird, allein hier fragt ſichs, ob denn der Kohlenſtoff, wel⸗

cher, ſowohl als ein Beſtandtheil des Oels, als auch als ein Beſtandtheil der Kohlenſtoffſaͤure, mit

ins Spiel kommt, ſich nicht mit dem oxydulirten Eiſen verbinde, und auf dieſe Art 55 etwa eine ganz eigene Verbindung darſtelle?

Das ſchwarze Eiſenoxyd wird vom Magnet, eben fo wie das metalliſche Eiſen, gezogen, hier⸗ durch unterſcheidet es ſich von andern ſchwarzen, vollkommener oxydirten Eiſenkalken. Ob es übrigens mit Zink oder Kupfer verbunden fen, kann man durch die oben bey dem rothbraunen Eiſenoxyde an⸗ 9 rüfungsmittel leicht erfahren.

Cs 0 faſt unmoglich, die Eiſenfeile durchs Stoffen in einem eiſernen Moͤrſer, in ein fo feines Pul- ver zu verwandeln, als zum mediciniſchen Gebrauche erforderlich iſt. Sollte aber dennoch neben dem Eiſenmohre die gepuͤlverte Eiſenfeile im vollkommen metalliſchen Zuſtande verordnet werden, ſo glaube ich, der Apotheker wird am Beſten thun, wenn er ſich mit einer ſehr feinen ſogenannten eng⸗ liſchen Schlichtfeile diefelbe aus einem reinen Stuͤcke Eiſen bereitet. Selbſt durch das bloße anhal⸗ tende Reiben in einem eiſernen Moͤrſer nimmt dieſes Metall einen Theil Sauerſtoff an, und wird in den ſogenannten Eiſenmohr umgeaͤndert; wozu alſo eine ſo unbelohnende Arbeit? Uebrigens iſt obiges Präparat dem metalliſchen Eiſen vorzuziehen, weil es, indem es im Magen und Darmkanale auch die ſäͤuerlichen Säfte aufgeloͤſt wird, nicht wie das metalliſche Eiſen Waſſerſtoffgas entwickelt.

re

x 229

Ferrum sulphuricum erystallisatum. Kry⸗ ſtalliſirtes, ſchwefelſaures Eiſen.

(Eifen » Vitriol.)

Men. ſtarke Schwefelfäure, zwölf Unzen, vermifche dieſe in einem glaͤſernen Kol⸗ ben mit viermal fo vielem gemeinen

Waſſer und bringe nach und nach

Ferrum sulphuricum erystallisatum. f ( Vitriolum Martis.) . Acidi sulphurici concentrati Uncias duo- decim. 5 Misce in cucurbita vitrea cum Aquae communis quadruplo, successive immitte N

Ferri puri limati Uncias octo, Effervescentia cessante repone per horam supra arenam calidam; tum filtra et lege

gefeiltes, reines Eiſen, acht Unzen hinzu. 7927 Wenn das Aufbrauſen der Fluͤſſigkeit nachlaͤſt,

artis in crystallos redige. ſo ſetze man den Kolben noch eine Stunde auf

warmen Sand, feihe dann die Fluͤſſigkeit ganz klar, und bringe ſie nach den Geſetzen der Kunſt in Kryſtalſen 69). ö

a Globuli

6090 Man verfertigt auch wohl das ſchwefelſaure Eiſen, indem man das unreine, kaͤufliche, ſchwefelſaure Ei⸗ fen, (Vitriol) welches gewoͤhnlich Kupfer-Zink- und Braunſteinhaltig iſt, mit einer ziemlich großen Menge Eiſenfeile kocht, die Fluͤſſigkeit filtrirt, und zum Kryſtalliſiren hinſtellt. Dieſe Methode aber iſt, fo richtig fie auch nach chemiſchen Verhaͤltniſſen zu ſeyn ſcheint, indem die Schwefelſaͤure ſich immer lieber mit dem Eiſen als mit dem Zink-Kupfer⸗ und Braunſteinmetalle verbindet, dennoch nicht anzurathen, indem immer noch ein Antheil jener nicht zu einem reinen ſchwefelſauren Eiſen gehoͤrenden Metalle damit verbunden bleibt. Wer an dem hier geſagten zweifeln ſollte, der bedenke, welche Muͤhe es koſtet, durch die Anwendung der Verwandtſchaftsgeſetze die letzten Theile aus

zwey zu trennenden Stoffen zu entfernen. Wer vermag wohl durch bloße Verbrennung des Phos—

phors in atmosphaͤriſcher Luft den letzten Antheil Sauerſtoffgas von dem zuruͤckbleibenden Azot— gaſe zu trennen? Ich mache hier deswegen auf dieſen Gegenſtand aufmerkſam, weil ich weiß, daß mehrere Apotheker die kleinen Schwierigkeiten, welche bey der im Originale vorgeſchriebenen Mes thode dieſes metalliſche Salz zu bereiten, vorfallen, ſcheuen.

Um die Aufloͤſung des Eiſens in der Schwefelfäure zu bewerkſtelligen, iſt es nothwendig, die anzr— wendende Saͤure in einem richtigen Berhältnife mit Waſſer zu vermiſchen, beſonders wenn man ſchoͤne Kryſtallen hervorbringen will, auch muß das Eiſen ſehr rein und geſchmeidig ſeyn. Ich bediene mich allemal zur Bereitung des ſchwefelſauren Eiſens kleiner eiſerner Naͤgel, ſtatt des gefeilten Ei⸗ ſens; die Aufloͤſung geht dann langſamer von Statten, das Metall wird gleichfoͤrmiger oxydirt, und die Koſten ſind geringer, weil zur Erzeugung einer reinen Eiſenfeile viel Zeit erfordert wird.

Die Oxydirung des Eiſens geſchieht immer auf Koſten des Waſſers, und geht, wenn auch die Saͤure ſehr verduͤnnt iſt, dennoch ziemlich lebhaft, ohne Anwendung außerer Warme von Statten. Bey der Aufloͤſung gewinnt man ſo viel Waſſerſtoffgas, daß auf einen jeden Gran des aufgeloͤſten

Eiſens ein Kubikzoll deſſelben gerechnet werden kann. Diefes

230 Globuli Tartari martiati. Globuli tartari martiati. Eiſenweinſtein⸗ R. Ferri limati et in pulverem redacti Par- ſalz⸗Kugeln. tem unam, i (Stahlku e 2 geln.) Tartari erudi pulverati Partes duas. M. n. gepuͤlverte Eifenfeile „einen Theil, Mixta in vase ferreo humectentur Aqua, rohen gepuͤlverten Weinſtein, zwey ut fiat massa pultiformis, quam sub diu, aut Theile N

arenae Das Gemenge wird in einem eiſernen Gefaͤße

mit fo viel Waſſer angefeuchtet, daß eine breys artige Maſſe daraus entſteht, dieſe laͤſt man ent⸗ 3 weder

Dieſes Waſſerſtoffgas befigt immer einen unangenehmen Geruch, welcher theils von einer geringen Menge Schwefel, der aus der Schwefelſaͤure abgeſchieden und von Waſſerſtoffgaſe gelöft worden iſt, theils von einer geringen Menge Phosphor herruͤhrt, welcher mit dem Eiſen als Phosphoreiſen ver bunden war.

Bey der Aufloͤſung des Eiſens in Schwefelſaͤure bemerkt man faſt allemal, daß ſich eine ſchwarze oder graue pulberige Materie abſondert, welche Kohlenſtoff oder phos phorſaures Eiſen zu ſeyn ſcheint.

Die Kryſtallen des ſchwefelſauren Eiſens, find durchſichtig, angenehm blaßgruͤn, und haben eine rhomboidaliſche Form; keinen Geruch, aber einen zuſammenziehenden Geſchmack. Bey der Tempe⸗ ratur 159. Reaum. erfordert ein Theil ſchwefelſaures Eiſen, ſechs Theile Waſſer, um vollkommen ges loͤſt zu werden. Kochendes Waſſer loͤſt fo viel davon auf, als fein eigenes Gewicht beträgt, Wein— geiſt nimmt gar nichts davon in ſich. An der Luft verliert das ſchwefelſaure Eiſen ſeine Durchſichtigkeit voͤllig, und beſchlaͤgt mit einem weißen, oder bey Anweſenheit der Kohlenſtoffſaͤure, mit einem gelb—

lichen Staube. Dieſe Erſcheinung ſcheint nicht allein von der Entfernung des Kryſtalliſationswaſſers

abzuhaͤngen, ſondern ſich vielmehr auf die große Verwandtſchaft des Eiſens zu dem Sauerſtoffe zu gründen, indem es im ſchwefelſauren Eifen, bey weitem den Grad der Oxydation noch nicht ange: nommen hat, deſſen es faͤhig iſt. Der Beweiß fuͤr dieſe Meinung liegt in der nicht voͤlligen Loͤßbar⸗ keit des verwitterten. ſchwefelfauren Eiſens im Waſſer. Eine vorzuͤgliche Probe, ob das ſchwefelſaure Eiſen kupferfrey iſt, iſt die bekannte, daß naͤmlich ein feinpolirter Stahl darin nicht roth anlaͤuft. Ich habe die Zerlegung des ſchwefelſauren Eiſens unternommen, und die Bergmanniſche Angabe am richtigſten gefunden. 100 Theile beſtehen aus 0,39 Schwefelſaͤure, 0,25 Eiſen, 0,50 Waſſer und 00,8 Sauerſtoff. Bergmann uͤberſah den Sauerſtoffgehalt nach den damaligen Kenntniſſen in der Chemie, und ſetzte ihn zu dem Waſſergehalte.

Das reine ſchwefelfaure Eiſen iſt als eines der feinſten Rengentien zu betrachten, und man hat bey feiner innerlichen Anwendung auf die leichte Verbindung deſſelben mit andern Stoffen Ruͤckſicht zu nehmen, beſonders, da es oft in kleinen Gaben verordnet wird. Alle Kalien und Erden zerſetzen es, fo wie Blauſaͤure, Gallusſaͤure, Sauerkleeſaͤure, Weinſteinſaͤure, Salpeter, Borax, phosphorſau⸗ res und Eſſigſaures Natrum, eſſigſaures Ammonium, und auch mehrere metalliſche Salze.

*

OL. | 231

arenae balneo, exsicca, iterum humecta et weder für ſich, oder im Sandbade austrocknen, sicca, idque toties repete, donec massa quasi feuchtet ſie dann von neuem an, und trocknet ſie resinosa appareat. Formetur in globulos. wiederum; dieſe Operation wiederholt man ſo

oft, bis die Maſſe eine gleichſam harzige Be- ſchaffenheit angenommen hat. Worauf Kugeln aus derſelben gebildet werden 70).

Hydrargyrum aceticum. Hydrargyrum aceticum. Eſſigſaures

R.

Solve leniter digerendo; liquor limpidus blando calore evaporet ad siccum. Serva.

70)

Quekſilber. (Eſſigſaurer Quekſilberkalk.)

M. n. rothes Quekſilber-Oxyd, zwey Unzen,

koncentrirteEſſigſaͤure, ſieben Unzen,

oder ſo viel als zur Loͤſung erfordert wird.

Man loͤſt das Quekſilber durch gelindes Dige⸗

riren, und dampft die helle Fluͤſſigkeit mit Huͤlfe

einer gelinden Waͤrme bis zur Trockene ab. Das

Erhaltene wird dann aufbewahrt 71).

(Mercurius acetosus.) Hydrargyri oxydati rubri Uncias duas, Aceti concentrati Uncias septem, vel quantum ad solvendum requiritur.

{ Hydrar- So entbehrlich dieſes Eiſenmittel auch für den wiſſenſchaftlichen Arzt ſeyn mag, fo wird es doch in mehreren Gegenden vom großen Publikum, vorzuͤglich zur Bereitung eiſenhaltiger Bäder, verlangt. Ohne die oben angegebenen Umſtaͤndlichkeiten kann man ſich dieſes Mittel verſchaffen, wenn man ein Gemenge aus einem Theile reinen Ciſen, zwey und einem halben Theile Weinſtein, und vier

Theilen Waſſer in einem glaͤſernen Kolben eine Zeit lang ſieden laͤſt, dann zur Trockene verdampft,

den Kolben zerſchlaͤgt, die Maſſe mit 2 Tragantſchleim verſetzt, und in einem Moͤrſer zu einem

Teige anſtoͤſt, welcher die Konſiſtenz hat, daß man lothſchwere Kugeln daraus bilden kann.

72

Uebrigens ift ſchwer einzuſehen, warum dieſes Eiſenmittel gerade in Form kleiner Kugeln aufbe— wahrt werden ſoll, da es bey ſeiner Anwendung doch jederzeit in Pulverform gebracht wird. Meh— rere Apothekerbuͤcher haben dieſe unnoͤthige Manipulation auch bereits laͤngſt verworfen.

Ich unternahm es, dieſes Mittel nach der hier gegebenen Vorſchrift zu bereiten, fand aber dieſelbe

durchaus nicht anwendbar, weil ein großer Theil des rothen Quekſilberkalks ungelöft blieb, und ſich,

ehe noch die Haͤlfte des Oxyds geloͤſt war, feine Salzkryſtallen bildeten, welche das Oxpd uͤberzo— gen, und die fernere Loͤſung hinderten. Die Anwendung einer ſtaͤrkern Waͤrme unterſtuͤtzte zwar die Loͤſung, allein die Eſſigſaͤure wurde nie fo vollkommen geſaͤttigt, daß nicht noch ein bedeutender An⸗ theil kohlenſtoffſaures Quekſilberoxyd darinnen hätte koͤnnen geloͤſt werden. Verfaͤhrt man daher nach

der hier vorgeſchriebenen Art, ſo erhaͤlt man eine unvollkommen geſaͤttigte Salzmaſſe, welche durchaus

als verwerflich erklaͤrt werden muß. Beſſer und zweckmaͤßiger bereitet man dieſes Mittel, wenn man das kohlenſtoffſaure Quekſilber—

7 oxyd dazu anwendet. Man loͤſt zwey Unzen rothes Quekſilberoxyd in einer hinlaͤnglichen Menge reiner

Sal⸗

7

232

Hydrargyrum muriaticum corrosivum. Hydrargyrum muriaticum corrosi vum.

(Mercurius sublimatus.) Aetzendes, ſalzſaures Quekſilber. R. Hydrargyri puri Uncias duodecim, i (Quekſilberſublim at.)

Acidi sulphuriei concentrati Uncias vi- N. u. reines Dueffilber, zwoͤlf Unzen,

i Amtl. a N konzentrirte Schwefelfäure, zwan⸗ Fiat destillatio ex retorta vitrea in balneo zig Unzen. u 3 gende Dieſes deſtillirt man vermittelſt einer glaͤſernen Retorte, aus dem Sandbade, bis zur voͤlligen Trocken

Salpeterſaͤure, und ſchlaͤgt das Oxyd mit kohlenſaurem Kali nieder, den erhaltenen Niederſchlag ſüßt man gehoͤrig aus, und uͤbergieſt ihn, noch ehe er getrocknet worden iſt, mit ſo viel deſtillirtem Eſſige, daß nicht alles kohlenſtoffſaures Quekſi ilberoxyd davon geloͤſt wird. Das Gefäß ſtellt man dann an einen Ort, wo man, nachdem die Miſchung einen Tag geſtanden hat, dieſelbe in das Sieden brin⸗ gen kann. Die noch ſtedendheiſſe Fluͤſſigkeit filtrirt man, und laͤſt das eſſigſaure Quekſilber dann durch Ruhe daraus kryſtalliſtren. Ich erhielt auf dieſe Art ein vollkommen geſaͤttigtes eſſigſaures Quekſilber, welches theils in glaͤnzenden Blaͤttern, theils in Nadeln, buͤſchelweiſe kryſtalliſirte.

Die Methode, das eſſigſaure Quekſilber auf dem Wege doppelter Verwandtſchaft zu bereiten, iſt

0 zwar ſehr bequem, aber für den allgemeinen pharmaceutiſchen Gebrauch deswegen nicht zu empfehlen, weil die dabey vorkommenden Erſcheinungen oft ſo verſchieden ausfallen, daß ſich der Chemiker kaum uͤberzeugen kann, das Mittel fuͤr das erzielte zu halten, indem ſehr viel auf den Grad der Temperatur, bey welchem das Quekſilber in der Salpeterſaͤure aufgeloͤſt wird, ferner auf die Ver⸗ duͤnnung der Fluͤſſigkeit bey der Niederſchlagung und auf andere Umſtaͤnde ankoͤmmt, um ein immer gleichfoͤrmiges Mittel zu erhalten. Folgende Methode finde ich jedoch am zweckmaͤßigſten:

Man loͤſe rothes Quekſilberoxyd in Salpeterfäure bis zur vollkommenen Sättigung, verduͤnne dann dieſe Loͤſung mit 20 Theilen deſtillirten Waſſers, und filtrire ſie ganz klar, hierauf loͤſe man eine gehoͤrige Menge eſſigſaures Natrum oder Kali in 10 Theilen Waſſer, filtrire die Loͤſung eben⸗ falls, und bringe beyde Fluͤſſigkeiten, wenigſtens bis auf 50° Reaum. erwärmt, unter einander. Beſſer iſt es, zu viel, als zu wenig eſſigſaures Natrum zuzuſetzen, gewoͤhnlich iſt aber auf jeden Theil des angewendeten Quekſilberoxyds ein und ein halber Theil deſſelben hinreichend. Nach dem

Erkalten der Fluͤſſigkeit bilden ſich in derſelben ſchoͤne Salzgruppen, deren Form ſich nicht genau be ſtimmen laͤſt. Dieſe Kryſtallen waͤſcht man mit deſtillirtem Waſſer ab, und verwahrt ſie in einem gut zu verſchließenden gegen Licht und Luft unzugangbaren Glasgefaͤße.

Das reine eſſigſaure Quekſilber, welches durch Kryſtalliſation entſteht, nicht jenes unbotstgniinene Gemi⸗ ſche, welches man nach der im Originale gegebenen Vorſchrift erhaͤlt, und ſeiner unbeſtimmten Wirkung wegen durchaus verwerflich iſt, hat einen metalliſchen Geſchmack und eine gelbe Farbe, iſt gewoͤhnlich in feinen Blättern kryſtalliſirt, uud ſteht dem kryſtalliſirten blauſauren Kali nicht unaͤhnlich. Bey der

mittleren Temperatur unſerer Atmosphaͤre werden 45 Theile reines Waſſer zu ſeiner Loͤſung erfordert; nr Wein⸗

7 5 233

‚avenae ad siccum. Massam remanentem tri-

tam caute misce cum Natri muriatici siecati Pari Pondere.

Trockenheit. Die inen trockene Maſſe wird dann fein zerrjeben, und mit fo viel, als fie ſelbſt wiegt

aucto, sublima.

Tum e cucurbita vitrea, ad tertiam par- tem repleta, igne initio moderato, sub finem Massam sublimatam cry- stallinam circumspecte serva.

wohlgetrocknetem, ſalzigſauren Natrum innig vermengt. Mit dem Gemenge wird hierauf ein glaͤſerner Kolbe, fo weit angefuͤllt, daß we— nigſtens der dritte Theil deſſelben leer bleibt, und dann ſelbiges bey einem Anfangs gelinden, | am Ende gehörig verſtaͤrktem Feuer aufgerieben. { Die ſublimirte kryſtalliniſche Maſſe, wird mit f gehoͤriger Vorſicht aufgehoben 72). Hydrar-

Weingeiſt greift es gar nicht an. Kohlenſaures Natrum und Kali ſchlagen das Quekſilberoryd au dieſem Salze braungelb nieder, reine Laugenſalze hingegen, faͤllen es gelb, kohlenſtoffſaures Ammonium ſchlaͤgt es weiß, reines Ammonium gelb aus ſeiner Loͤſung nieder. Mehrere Saͤuren trennen das Quekſilberoxyd ebenfalls aus feiner Verbindung mit der Eſſigſaͤure, und ſchlagen es groͤſtentheils weiß oder gelblich, Blauſaͤure aber roſenroth nieder. Die trockene Deſtillation zerlegt dieſes Salz völlig in feine Elemente; indem naͤmlich Kohlenſtoffſaͤure und Waſſerſtoffgas frey werden, geht das Quekſilber zuletzt in metalliſcher Geſtalt über, und eine kohlige Maſſe bleibt im Deſtillirgefaͤße zu⸗ ruͤck. Da dieſe Quekſilberverbindung durch ſo viele Mittel zerſetzt wird, und ſelbſt der Mundſpeichel bedeutende Veränderungen in ihr hervorbringt, ſo glaube ich, koͤnnte man dieſes Mittel mit Recht aus dem Arzneyvorrathe verbannen und bloß in das Gebiet der Chemie verweiſen.

72) Bey der Bereituug des aͤtzenden ſalzſauren Quekſilbers ſind einige Vorſichtsmasregeln und Vortheile anzuwenden, welche hier weiter eroͤrtert werden muͤſſen. Wenn das Quekſilber in der Schwefelſaͤure aufgelöft werden fol, ſo bedient man ſich dazu am vortheilhafteſten einer Retorte, in welche man die vorgeſchriebene Menge der anzuwendenden Mittel einbringt, und legt dann eine gut ſchließende Vor⸗ lage vor; Dieſes geſchieht keinesweges, um bey der Arbeit einen Theil Schwefelſaͤure wieder zu erhal⸗ ten, ſondern vielmehr, um ſich gegen das ſich haͤufig entwickelnde ſchwefelichſaure Gas zu ſichern, wel— ches außerdem dem Arbeiter ſehr beſchwerlich wird, beſonders wenn große Portionen dieſes Mittels bereitet werden. Wenn die Maſſe voͤllig bis zur Trockene gebracht worden iſt, laͤſt man das Gefäß erkalten, zerſchlaͤgt es, und nimmt ſie heraus. Dieſe Maſſe iſt ſchwefelſaures Quekſt ilber, welches man mit der noͤthigen Vorſicht puͤlbert, damit kein Staub davon in die Naſe und Mundhoͤle koͤmmt, oder nahe Gegenſtaͤnde beſtaͤubt. Um nun ferner das ſalzſaure Quekſilber zu erzeugen vermiſcht man das erhaltene Salz mit einem gleichen Theile ſehr ſtark getrocknetem kochſalzſauren Natrum, und bringt das Ganze mit der Vorſicht in ein Sublimirgefaͤß, daß kein Staub davon an den Waͤnden deſſelben haͤn⸗ gen bleibt. Am beſten bedient man ſich hierzu einer Papierdeute, durch welche man das zu ſublimi⸗ ‚rende Pulber in das Gefäß ſchuͤttet; ſollte aber ja wieder Vermuthen etwas feiner Staub an den

G 9 Waͤn⸗

234

Hydrargyrum muriaticum mite. än rt muriaticum mite. Mildes (Mercurius dulcis. Calomelas.) | ſalzſaures Quekfilber. Kk. Hydrargyri muriatici corrosivi Uncias (Berfüßtes Quekſilber Kalkmehl. 5 sedecim. f M. n. aͤtzendes, ſalzſaures eve * mortario vitreo aut lapideo caute, ac ſechszehn Unzen. j Spiri- Nachdem daſſelbe mit gehöriger - Vorſicht in einem gläfernen ober ſteinernen Moͤrſer unter Beſpren⸗

Waͤnden des Gefaͤßes hängen bleiben, fo wiſcht man denſelben mit einem an ein Staͤbchen gebunde⸗ nen leinenen Tuche ſorgfaͤltig aus. Iſt alles vorbereitet, ſo ſetzt man den Kolben in ein Sandbad, und zwar fo, daß der Sand etwa einige Linien über die in dem Kolben befindliche Maſſe reicht, be dekt das Gefaͤß mit einem Stoͤpſel aus Marmor, Glas, oder Speckſtein, und ſchreitet nun zur Su— blimation. Zuerſt giebt man gelindes Feuer, bis das Gefaͤß gleichfoͤrmig erwaͤrmt worden iſt, worauf man daſſelbe bis zum Rothgluͤhen des Bodens des Gefaͤßes nach und nach verſtaͤrkt.

Zu Anfang der Sublimation bemerkt man, daß ſich das aufſteigende Salz nur ſehr locker anlegt, nach und nach aber mit der Zunahme deſſelben, wird auch die Maſſe dichter. Wenn kein Salz mehr aufſteigt, ſo beendigt man die Sublimation, laͤſt die Geraͤthſchaft erkalten, zerbricht ſie, und nimmt den Sublimat heraus. Uebrigens iſt ſelbſt nach dieſer Vorſchrift verfahren, die hoͤchſte Vorſicht bey der Bereitung dieſes Giftes nothwendig. Vorzuͤglich muß man dafuͤr ſorgen, daß bey dem anzu⸗ wendenden ſchwefelſauren Quekſilber keine freye Saͤure mehr vorhanden, und die Feuchtigkeit ſowohl bey dieſem, als bey dem anzuwendenden Kochſalze hoͤchſtmoͤglich entfernt worden iſt. 8

Die Gründe, auf welche ſich die Erzeugung des ſalzſauren aͤtzenden Quekſilberſublimats ſtuͤtzt, find folgende; Bey der Aufloͤſung des Quekſilbers in Schwefelſaͤure, mittelſt der Wärme, ſaͤuert ſich erſteres, es entweicht ſchwefliches Gas, das Quekſilber wird aufgeloͤſt, und bietet nach Entfernung der Feuchtigkeit eine weiſſe Salzmaſſe dar. Wenn dieſer nun kochſalzſaures Natrum zugeſetzt wird, ſo verbindet ſich das oxydirte Quekſilber mit der Kochſalzſaͤure, das Natrum aber mit der Schwefelfäure, f und bildet ſchwefelſaures Natrum. Da ſich hier das Quekſilber ſchon im oxydirten Zuſtande mit der ſalzigen Säure verbindet, fo iſt ein Ueberſchuß an Sauerſtoff vorhanden, welcher eben den hohen Grad der Aetzbarkeit dieſes Mittels denen Die en ſind demnach ſalzſaures Quekſilber und ſchwe⸗ felfaures Natrum.

Ich uͤbergehe hier die vielen andern Methoden, welche man beſonders um ſalzſaures Quekſilber im Großen zu bereiten, in den hollaͤndiſchen Fabriken anwendet, gaͤnzlich, und erinnere nur noch, daß es eben- nicht nöthig iſt, dem Apotheker zuzumuthen, dieſe in jeder Hinſicht für den nicht ganz Geuͤbten, gefahrvolle Arbeit zu unternehmen, um ſo weniger, da man ſehr reinen und jeder Abſicht entſprechenden Aezſublimat durch den Handel beziehen kann.

Reines zum mediciniſchen Gebrauche taugliches kochſalzſaures Aetzquelſt n muß aus 8 halb durch tigen, ſehr weiſſen fpießigen Kryſtallen von ziemlich feſter Konſiſtenz Feftehen, 8 ſeyn, und einen 5 ſehr

| 235

Spiritus Vini aliquot Guttas subinde insper-

endo- pulveralis adde Fydrargyri puri Uncias duodecim.

de terendo, donec globuli Hydrargyri

penitus disparuerint. Immitte in cucurbitam vitream oblongam, et lege artis sublima. Massam sublimatam puriorem contere, et denuo sublima Tune in pulverem subtilis- simum tere, allusa Aqua destillata fervente

Beſprengung mit einigen Tropfen Weingeiſt fein

gerieben worden, thue man

reines Quekſilber, zwoͤlf Unzen hinzu, und vermenge beydes durch Reiben fo lange, bis man keine Kuͤgelchen von metalliſchem Quekſilber mehr bemerken kann. Dieſes Gemenge bringt man dann in einen langhalſigen Kolben, und unternimmt die Sublimation nach den Ge⸗ ſetzen der Kunſt. Den reinern Theil der ſubli—

lava, sicca et sollieiter serva. mirten Maſſe puͤlvert man, und ſublimirt ihn

nochmals. Dieſes erhaltene Sublimat reibt man hierauf zu einem ſehr feinen Pulver, waͤſcht es mit heiſſem Waſſer gehoͤrig aus, trocknet es, und bewahrt es ſorgfaͤltig auf 73).

Gg 2 Hydrar-

ſehr Zusagen metalliſchen Geſchmack befisen. Loͤſt man dieſes Salz in reinem Waſſer auf, und dampft es gelinde ab, ſo ſchieſt es in feſten langen nadelfoͤrmig⸗ zugeſpitzten Kryſtallen an, bisweilen bemerkt man auch in der Lauge ſchoͤne drey und vierſeitige Prismen; uͤberhaupt aber iſt die Kryſtallform dieſes Salzes ſehr unbeſtimmt und veraͤnderlich, wie ich oft zu bemerken Gelegenheit. hatte. Bey der gewoͤhnlichen Temperatur der Atmosphaͤre erfordert ein Theil Quekſilberſublimat, um

geloͤſt zu werden, ſechszehn Theile Waſſer, fo wie derſelbe drey Theile Weingeiſt zu ſeiner Löſung braucht. Selbſt Aether loͤſt 1s deſſelben. In einer Hitze, bey welcher das Quekſilber ſiedet, verfluͤch⸗ tigt er ſich gaͤnzlich. Eine Loͤſung des Aetzſublimats wird durch kohlenſtoffſaures Natrum und Kali braunroth, durch reine hingegen Kalien gelb niedergeſchlagen. Reines und kohlenſtoffſaures Ammonium faͤllen es weiß, Kalkloͤſung (Kalkwaſſer) rothgelb.

f So wenig ich nach meiner Erfahrung an eine Verfaͤlſchung des aͤtzenden ſalzſauren Quekſilbers mit dem Arfeniforyde zu glauben Urſache habe, ſo waͤre es doch moͤglich, daß beſonders das oft im Handel vorkommende gepuͤlverte Sublimat einer Verfaͤlſchung der Art unterworfen ſeyn koͤnnte. Um ſich da- von zu uͤberzeugen, darf man nur das aͤtzende ſalzſaure Quekſi lber in zweymal fo viel ſtedendem Wein⸗ N geiſte loͤſen. Bleibt ein weiſſer in Weingeiſte unloͤßbarer Reſt zuruͤck, fo iſt Verdacht vorhanden, und man darf ihn einer naͤheren chemiſchen Pruͤfung auf Arſenik unterwerfen, um ſich völlig von der Ge⸗ genwart deſſelben zu uͤberzeugen. Dieſe nähere Pruͤfung geſchieht, indem man den Reſt, in ſo viel als nöthig iſt, (gewoͤhnlich 18mal fo viel) kochenden deſtillirtem Waſſer loͤſt, und Kupfer in reinen Ammonium gelöft, (Kupferammoniak) hineintroͤpfelt. Bleibt die Fluͤſſigkeit rein und durchſt ichtig blau, ſo kann man von der Reinheit des aͤtzenden ſalzſauren Quekſilbers pöllig überzeugt ſeyn; erſcheint aber

ein gelbgruͤner Niederſchlag, ſo 1 45 man ſich dadurch auf das e chlicheſte von der Gegen⸗ wart des Arſeniks. ü

5) Bey der hier im Drigingie. gegebenen Vorſchrift, ſowohl in Hinsicht der Quantitaͤt der Beſtandtheile,

als

2

Hydrargyrum muriaticum praeeipitatum. Hydrargyrum muriaticum praecipitatum..

2 2

6

*. Hydrargyri muriatici corrosivi,

8

(Mercurius praecipitatus albus.) Salzſaurer Quekſilberniederſchlag.

(Weiſſes, niedergeſchlagenes Quekſilber.) Ammo- M. n. eee ſaliſaures £ Quekſilber,

g zn falzig⸗

als auch der Bereitungsart, ſcheint weder auf aͤltere 1 neuere eee welche ‚ieh dieſen Gegen; ſtand angeſtellt find, beſondere Ruͤckſi icht genommen worden zu ſeyn, man muͤſte denn die Idee gehabt ha⸗ ben, unwiſſenſchaftlichen Apothekern die Gelegenheit, ein unſicheres Heilmittel zu liefern, gänzlich zu ent⸗ siehen; in dieſer Hinſicht mag dieſe Vorſchrift als gültig betrachtet werden koͤnnen. Zweckmaͤßiger und ſelbſt vortheilhafter iſt aber die von Herrn Hermbſtaͤdt ſchon laͤngſt vorgeſchlagene Methode, dieſes allgemein beliebte Quekſilbermittel zu bereiten. Man nimmt zwey Unzen reines Quekſilber, uͤbergieſt dieſes in einer glaͤſernen Retorte mit eben ſo viel ſtarker Schwefelſaͤure, und bereitet auf dieſe Art mit Huͤlfe einer hinlaͤnglichen Waͤrme und unter dem oben beym Aetzaquekſi iber + Sublimate angegebenen Verfahren, ſchwefelſaures Quekſilber. Dieſes vermmenge man mit ein und einer halben Unzelreinem Quekſilber, in einem glaͤſernen Moͤrſer fo genau zuſammen, bis keine Spur von metal- liſchem Quekſilber mehr zu bemerken, und alles in ein graues Pulver verändert worden iſt. Dieſem Ge— menge ſetzt man nun zwey Unzen und zwey Quentchen voͤllig trockenes Kochſalz zu, mengt alles ſehr innig, und bringt es mit Huͤlfe eines zuſammengerollten Papiers in einen Kolben von weiſſem Glaſe,

welcher fo groß iſt, daß hoͤchſtens der dritte Theil deſſelben damit angefuͤlt wird. Das mit dieſem Gemenge gefuͤllte Gefaͤß bringe man hierauf ſo tief in ein Sandband, daß der Sand einen Zoll

hoch über} das im Kolben enthaltene zu ſublimirende Gemenge reicht. Wenn alles fo eingerichtet iſt, ſo faͤngt man an zu feuern, doch muß dieſes ſo lange ſehr gelinde geſchehen, bis das Gefaͤß gleich⸗ foͤrmig erwaͤrmt und alle Feuchtigkeit entfernet iſt; im Falle man dieſe Regel verabſaumt, fo entſtehen

gewoͤhnlich, auch wenn die angewandten Mittel noch fo trocken zu ſeyn ſchienen, Tropfen, welche an

den Waͤnden des Kolbens herabfließen, und die Urſache find, daß er Kiffe bekommt. Iſt alle Feuch⸗ tigkeit verdampft, und entſtehen weiſſe Nebel, oder ein weiſſer pulvriger Auflug im Halſe des Kolbens oder Sublimirgefaͤßes, ſo verſchlieſt man die Oefnung deſſelben mit einem genau paſſenden Stoͤpſel von Speckſtein, Ind (Steatit) und giebt ſtarkes Sublimirfeuer, bis der Boden des Meng roth gluͤht, und bis man bemerkt, daß alles Sublimirbare aufgetrieben iſt.

Zerbricht man das Sublimirgefaͤß, nachdem es erkaltet iſt, ſo findet man eine kriſtalliniſche

Maler deren oberer Theil grau, und deren unterer weißgelblich glaͤnzend iſt. Der obere graue An⸗ theil

„) Ich nehme den Steatit zur Verſtopfung folder Gefaͤße, in welchen man eine Sublimation unter⸗ nehmen will, lieber als Kreide, weil man von ihm keine Verunreinigung zu befuͤrchten hat. Durch Erhitzung wird der Steatit ſehr hart, ja, wenn man ihn in verſchloſſenen Gefaͤßen brennt, bekoͤmmt

er eine ſolche Feſtigkeit, daß er mit dem Stahle Feuer giebt, eine Bemerkung, welche ich den raſt⸗

loſen Bemuͤhungen meines n Freundes, des en Dr. Graf in Muͤnchen ver⸗ danke.

\

1. 237

Ammonii muriatici, singulorum Uncias ſalzigſaures Ammonium, von jedem

octo. ö acht Unzen, N Solve in N dieſes loͤſe man in Aquae des tillatae calidae Libris aeto; heiſſem deſtillirtem Waſſer, acht filtra Pfund, u \ filtrire

theil dieſes Sublimats iſt aͤtzender Sublimat, mit etwas unveraͤndertem metalliſchen Quekſilber durch⸗ ſetzt, dieſer muß ſorgfaͤltig von dem untern Theile abgeſondert werden. Da aber dieſe Abſonderung nicht bloß mechaniſch geſchehen kann, ſo ſchlagen mehrere vor, den verſuͤßten ſalzſauren Quekſilberſu⸗ blimat fein zu reiben, und mit einer großen Menge deſtillirten Waſſers in einem glaͤſernen Kolben, auch wohl mit Zuſatz eines Achtels Salmiak zu kochen gleichſam auszuwaſchen, und ihn nach dem Trocknen als vollkommen anwendbares verſuͤßtes Quekſilber aufzubewahren. Da aber zu vermuthen

1iſt, daß das verſuͤßte Quekſilber durch die Behandlung mit Waſſer in der Kochhitze, beſonders mit einem Zuſatze von Salmiak, eine bedeutende Veraͤnderung erleidet, ſo ſchlage ich zur Entfernung des aͤtzenden Sublimats eine Auskochung mit Weingeiſt, ohne Zuſatz des Salmiaks, vor, beſonders

da der ſtedende Weingeiſt das aͤtzende ſalzſaure Quekſilberoxyd ſo leicht loͤſt, und gewiß die Veraͤnde⸗ rung, wie Waſſer mit Salmiak, nicht hervorzubringen im Stande iſt. Wahrſcheinlich ſchlugen die alten Pharmaceuten nicht ohne Grund vor, das verfüßte Quekſulber trocken zu praͤpariren.

Ich habe die Bereitung des verfuͤßten Quekſtlbers nach der hier gegebenen Vorſchrift in ziem⸗ lich großen Portionen unternommen, und es iſt mir nicht misgluͤckt, in einem einzigen Kolben zwey Pfund verfuͤßtes Quekſilber auf einmal zu ſublimiren. Nur Vorſicht und genaue Befoͤlgung der gegebenen Regeln ſind zu beobachten.

Die Gruͤnde, auf welchen dieſe Operation beruht, ſind folgende: Bey der Behandlung des Quekſilbers mit der Schwefelſaͤure, wird dieſe letztere zum Theile zerſetzt, der Sauerſtoff derſelben ver— bindet ſich mit dem Quekſilber, und oxydirt daſſelbe; ein Theil ſchweflicher Saͤure wird frey, und der noch ruͤckſtaͤndige unzerſetzte Theil der Schwefelſaͤure verbindet ſich mit dem oxydirten Quekſilber zum ſchwefelſauren Quekſilber, und bildet die weiſſe ruͤckſtaͤndige Salzmaſſe. Schwefelſaures Quekſilber. Setzt man dieſem Kochſalz zu, ſo verbindet ſich das Natrum deſſelben mit der Schwefelſaͤure, die ſalzige Saͤure aber mit dem Quekſilber, und wuͤrde ohne Zuſatz einer hinlaͤnglichen Menge dieſes Metalles aͤtzendes ſalzſaures Quekſilberoryd durch die Sublimation produciren, indem Sauerſtoff genug vorhanden iſt, die Salzſaͤure in dem vollkommenſten Zuſtande der Oxydation zu erhalten. Ein Zuſatz von Quekſilber aber bringt die Salzſaͤure in den Zuſtand einer unvollkommenern Oxyda⸗ tion, ſaͤttigt ſich vollkommen mit der Salzſaͤure, und erzeugt das zu erzielende Produkt.

So ſehr man auch gegen mehrmalige Sublimationen des verſßßten Quekſelbers geeifert hat, 0 muß ich doch bemerken, daß mir eine zweyte Sublimation deſſelben, es mag auf eine oder die andere Art erhalten worden ſeyn, ein weit vollkommeneres Praͤparat zu liefern fiheint: Ja ich kann

57 eine .

filtra et instilla * a filtrire die Fluͤſſigkeit und gieße im Waſſer geld» Natrum car bonicum, in Aqua solutum. ſtes kohlenſtoffſaures Natrum hinzu. 7 Pulve- 2 w RE Pe f 5 Das

eine BER: Sublimation nicht genug empfehlen beſonders wenn man n bieleicht dieſes Präparat nach obiger Vorſchrift aus aͤtzendem Sublimate und metalliſchem Quekſi lber bereiten wollte, und des ge⸗ faͤhrlichen Zuſammenreibens uͤberhoben ſeyn möchte. Reibt man beyde Körper nicht zuſammen, fo erhaͤlt man allerdings ein ſehr zweifelhaft wirkendes Praͤparat, durch bloße einmalige Sublimation;

ein ſehr beſtimmtes und gleichfoͤrmiges Praͤparat aher Ahuͤlt man, wenn man zum zweytenmale die Sublimation ohne Zuſatz unternimmt. ua

Eine beſondere Methode, verſuͤßtes Quekſilber auf naſſem Wege zu bereiten, verdanken wir dem unſterblichen Scheele. Dieſer ſchrieb vor, Quekſilber in ſtarker Salpeterſaͤure, mit Huͤlfe der - Waͤrme, aufzuloͤſen, und dieſer Auflöfung zweymal fo viel, als das angewandte Quekſilber betrug, Kochſalz in zehnmal ſo vielem reinen Waſſer u mit Huͤlfe der Wärme geloͤſt noch heiß, zu zu ſetzen. Hier entſteht ein weiſſes ſalzigſaures Quekſilberoxyd, welches mit kochendem deſtillirten Waſſer fo lange ausgewaſchen wird, bis alle fremdartigen Theile entfernt ſind. Den erhaltenen Niederſchlag

trocknet man wohl bedekt, an einem nicht zu heiſſen Orte, und verwahrt ihn, ohne 5 weiter zu zer⸗ reiben, zum Gebrauch auf.

Wenn ich das Verhalten dieſes Praparats gegen das durch Sublimation erhaltene pruͤfe, ſo finde ich eine ſolche Verſchiedenheit, daß ich ſchwerlich beyde Praͤparate in ihrer Wirkung auf den > thierifhen Organismus fuͤr gleichnahmig halten kann. Auch bringt dieſes durch Niederſchlag erhal, tene Praͤparat weit eher als das durch Sublimation erhaltene, Speichelfluß hervor. Die Güte und Brauchbarkeit des verſuͤßten Quekſilberſublimats hängt von der vollkommenen Saͤttigung der ſalzigen Saͤure mit dem Quekſi lber, oder von der gaͤnzlichen Ware des Aetz⸗ ſublimats ab; die Kennzeichen feiner Güte find folgende‘

Er erſcheint in feſten, nicht leicht zerbrechlichen Stuͤcken oder Broden, welche die Form des zur Sublimation angewendeten Gefaͤßes beſitzen. Die aͤußere Flaͤche derſelben iſt glatt, glänzend, milch⸗ weiß, etwas ins Graue ſich neigend, oder Bleyfarben metalliſch ſchillernd, dieſes letztere bemerkt

man vorzuͤglich, wenn man weiſſe Glaͤſer zur Sublimation waͤhlt. Die innere Släche des ver⸗ füßten Quekſilbers iſt rauh, ſcheint ein kryſtalliniſches Gefuͤge zu haben, deſſen Form aber ſchwer zu beſtimmen iſt, durch das Mikroſcop zeigen ſich groͤſtentheils vierſeitige Prismen. Ritzt man enfs weder die aͤuſere glatte, oder innere rauhe Flaͤche mit einem ſpitzigen Inſtrumente, ſo zeigt ſich ein ſchwefelgelber, einige Tage bleibender, unter Einwirkung des Lichts aber grau werdender Strich. Bricht man ein Stuͤck verſuͤßtes Quekſilber, nachdem man es erwaͤrmt hat, im Dunkeln auseinander, ſo bemerkt man ein rothes, einer gluͤhenden Kohle aͤhnliches Licht. Ferner bemerkt man an dieſem Koͤrper weder Geruch noch Geſchmack, ſein eigenthuͤmliches Gewicht verhaͤlt ſich zum deſtillirten Waſſer, wie 12,550 zu 1,000, und in 100 Theilen deſſelben finden ſich 0,85 Quekſilber und 0,15 ſalzige Saͤure. 7 va ö 5

uk,

Ohne

un 239

Pulverem albi coloris dejectum lava et Das niedergefallene weiſſe Pulver ſuͤßet all sicca. gehoͤrig aus, und trocknet es 74). f Hydrar-

Ohne ſtarke Einwirkung des Lichts gerieben, nimmt er eine ſchwefelgelbe Farbe an, welche nach einigen Tagen verſchwindet, und ins lichtgraue oder ſchmutzig perlfarbe übergeht, Weingeiſt und Waſſer ſcheinen faſt gar keine loͤſende Wirkung auf dieſes Arzeneymittel zu haben, obgleich einige Naturforſcher behaupten, in 1100 Theilen ſiedendem Waſſer loͤſe ſich ein Theil verſuͤßtes Quekſt lber. Fette Oele bilden wenn fie mit feingeriebenen verſuͤßten Quekſilberſublimate gekocht werden, eine pflaſterartige Maſſe, welche eine ſchwaͤrzliche Farbe annimmt.

| Kalien im reinen Zuſtande, ſo wie Kalk und Barytloͤſung in Waſſer, Arbei die weiſſe Farbe des verfüßten Quekſilbers in eine ſchwarze, kohlenſtoffſaure Kalien, hingegen bringen nur eine graue Farbe hervor indem dieſe Salze dem Quekſilber die ſalzige Säure entziehen, und ein oxy⸗ dulirtes Quekſilber zuruͤck laſſen. Auch Ammonium verändert dieſes Salz, entzieht ihr die ſalzige Saͤure, und bringt faſt dieſelben Erſcheinungen, wie die ſauerbeſtaͤndigen Kalien hervor.

Behandelt man das verſuͤßte Quekſilber mit ſtarker Salpeterſaͤure, fo wird es in ein Pulber umgewandelt, welches wenig Salzfäure mehr zu enthalten ſcheint, und ein weiſſes Oxyd darſtellt. flanzenſaͤuren zeigen nicht die geringſte Wirkung darauf. Aus den hier angegebenen Kennzeichen dieſes allgemein beliebten Quekfilberpraͤpanats, wird man leicht feine Güte erkennen, und dieſe ge— gen die Eigenſchaften des Aetzquekſilberſublimats gehalten, die entwanige Verunreinigung damit be⸗ urtheilen koͤnnen. * - Wenn das verfüßte Quekſilber mit dem Kalkwaſſer eine ſchwarze Farbe annahm, fo erkannte man es ehedeſſen für vollkommen brauchbar; allein dieſe Probe ſcheint deswegen nicht ganz zuverläßig zu ſeyn, weil ſich leicht ein kleiner Theil eines anders gefaͤrbten Niederſchlages hinter das ſchwarze Pulber verſtecken kann. Eine leichtere, ſicherere und für jeden ausfuͤhrbare Probe, iſt folgende: Man koche ein Loth verſuͤßtes Quekſilber mit 6 Loth Weingeiſt, in einem glaͤſernen Gefaͤße, gieße den Weingeiſt ab, und vermiſche ihn mit eben fo vielem Waſſer; dieſer Fluͤſſigkeit ſetze man dann Kalkwaſſer zu: bleibt die Fluͤſſigkeit helle, oder entſteht kein pomeranzenfarbener Niederſchlag, fo kann man ſich von der Reinheit dieſes Praͤparats fuͤr vollkommen uͤberzeugt halten. f

740 Bey der Bereitung dieſes Mittels muß man, nach der hier gegebenen Vorſchrift, um einen voͤllig weiſſen Niederſchlag zu erhalten, ſehr vorſichtig mit der Hinzubringung des kohlenſtoffſauren Natrums verfahren. Am vortheilhafteſten arbeitet man, wenn man zu der oben vorgeſchriebenen Menge, drey Unzen Natrum, in einer hinlaͤnglichen Menge deſtillirtem Waſſer loͤſt, und die Hälfte dieſer Loͤſung jener Quekſilberoxyd haltigen Fluͤſſigkeit zuſetzt, und den hierdurch entſtandenen Niederſchlag durchs Fil⸗

trum von der Fluͤſſigkeit trennt, dieſer Niederſchlag iſt gewoͤhnlich blendend weiß. Die Übrige Fluͤſ— ſigkeit kann dann mit dem Reſte des Natrums, nachdem man ihr noch einen kleinen Theil ſalzigſau⸗ res Ammonium zugeſetzt hat, niedergeſchlagen werden; auch dieſer Niederſchlag ei ziemlich, jedoch

ie 0 weiß, wie der erſtere. Das

4

240

Hydrargyrum oxydatum rubrum. Hydrargyrum oxydatum rubrum. No- (Mercurius praecipitatus ruber.) thes Quekſilberoxyd. R. Hydrargyri puri Wie octo,

Rother Quekſilber Präcipitat.)

Siolve in | | M. n. reines Quekſilber, acht Unzen, Acidi nitrici Uncüs duodecim, vel quan- loͤſe es in tum syflicit. | Salpeterfäure, stosif 8

Solu- oder ſo viel dazu erforderlich iſt, auf. . . . N Die Das Trocknen des Niederſchlages muß, nach dem vollkommenen Aus ſüͤßen, ſehr vorſichtig geſchehen. Man darf naͤmlich dabey keine zu große Waͤrme anwenden, noch weniger darf man dazu einen Ort waͤhlen, wo viel Rauch oder Ausduͤnſtungen fremdartiger Stoffe vorhanden ſind. Man darf dieſes Mittel auch nicht in einem durchſichtigen Glasgefaͤße, ſondern in einem vorher geſchwaͤrzten, oder noch beſſer, in einem Gefaͤße von Steinzeuge aufbewahren, weil es ſonſt bald eine graue Farbe annimmt. Die in unſerm Originale vorgeſchriebene Methode, den weiſſen Quekſilberniederſchlag zu erzeu⸗ gen, iſt allerdings unter den bis jezt bekannten, die beſte, dennoch aber will ich hier noch einer Me— thode erwaͤhnen, melche der obigen wenig nachzuſtehen ſcheint, und vielleicht manchem Apotheker welcher ſalpeterſaures Quelſilber vorraͤthig hat, willkommen ſeyn wird. Man loͤſe Quekſilber, oder rothes Quekſilberoxyd in Salpeterſaͤure auf, verduͤnne die Aufloͤſung mit deſtillirtem Waſſer, und loͤſe in dieſer Fluͤſſigkeit 4 ſo viel als man Quekſilber angewendet hat, ſalzigſaures Ammonium; nach⸗ dem man hierauf dieſe Fluͤſſigkeit filtrirt hat, ſchlage man ſie mit vollkommen kohlenſtoffſaurem Kali, unter der oben angegebenen Vorſicht, nieder, (weil ſonſt der Niederſchlag ebenfalls gelb ausfaͤllt) ſuͤße den Niederſchlag gut aus, und trockne ihn unter den bereits angegebenen Vorſichtsregeln. £ K Das auf dieſe hier vorgeſchriebenen Arten erhaltene ſalzigſaure Quekſilberoxyd, iſt eigentlich eine dreyfache Verbindung, aus Quekſilber, ſalziger Säure und Ammonium beſtehend. Wird einer Quek- ſilberaufloͤſung in Salz⸗ oder Salpeterfäure, Salmiak zugeſetzt, ſo verbindet ſich ein Theil der Saͤure und ein Theil Ammonium mit dem Quekſilberoxyde, und bleibt noch in der Fluͤſſigkeit geloͤſt, ſobald aber Kali oder Natrum zugeſetzt wird, ſo verbindet ſich dieſes mit einem Theile der vorhandenen Saͤure, > und Quekſilberoxyd faͤllt in Verbindung mit dem Ammonium, und in 1 Falle mit etwas ſabiger Saͤure vereiniget, nieder. Ein guter, zum mediciniſchen Gebrauche anwendbarer ſalzigſaurer gan ilberniederſchlag, hat eine N vollkommen weiſſe Farbe, keinen Geruch, aber einen bedeutenden metalliſchen Geſchmack, und zwiſchen den Fingern laͤſt er ſich zu einem feinen, ungreiflichen, ſtark weiß machenden Pulver zerreiben. Im Waſſer iſt er loͤßbar, fo daß 300 Theile deſſelben gewohnlich einen Theil in ſich nehmen. Alkohol hingegen zeigt keine Wirkung darauf. Dem Sonnenlichte ausgeſetzt, wird dieſer Niederſchlag bald grau, und erhitzt man ihn, ſo wird er erſt gelb, und verfluͤchtigt ſich dann gaͤnzlich. Reibt man ihn mit ätzenden Kalien, ſo entbindet ſich Ammoniak, welches ſich durch Daͤmpfe ſi ichtbar macht, wenn eine mit Salzſaͤure angefeuchtete Glaßroͤhre dariiber BR wird, und ſich auch ſelbſt ſchon durch den An montakgeruch. lverraͤth.

N a Er Da

Solutionem in vase vitreo ad siceitatem coque. Massam pulveratam, sub continua agitatione cum spathula vitrea, igne pr ruden- ter aucto, nee justos excidente limites, ure in vase Fade, aut fietili non vitreato, latio- ris fundi, usque dum rubicundum reierab solorem.

241

Die Aufkoͤſung koche man in einem glaͤſernen Gefaͤße, bis zur vollkommenen Trockenheit. Hier⸗ auf bringe man die gepuͤlverte Maſſe in ein glaͤ⸗ ſernes oder ansglaſurtes irdenes Geſchirr mit einem etwas flachen Boden, brenne fie unter bes

ſtaͤndigem Umruͤhren mit einem glaͤſernen Spatel, und mit Vorſicht verſtaͤrkter Hitze, bis ſie eine

einen Verluſt an Säure erleidet.

hellrothe Farbe angenommen hat 75.)

Hydrar-

Da die Apotheker dieſes Mittel groͤſtentheils nach einer gegebenen Vorſchrift ſelbſt bereiten, fo iſt eine Verfaͤlſchung deſſelben mit Kreide, Mehl, Schwerſpath, Bley und Wismuthoxyd zwar ſelten, aber doch moͤglich. Die Ausmittlung ſo grober Verfaͤlſchungen iſt leicht, indem keines der angegebenen Mittel ſo fluͤchtig in der Wärme, wie der ſalzigſaure Quekſilberniederſchlag iſt. Man darf alſo nur eine kleine Portion des verdaͤchtigen Mittels in einem ſilbernen Loͤffel erhitzen; bleibt, nach dem die Verdampfung bey ſteigender Temperatur nachlaͤſt, irgend etwas zuruͤck, fo iſt man der Verfaͤlſchung gewiß.

750 Durch das hier vorgeſchriebene Verfahren erhaͤlt man zwar ſehr brauchbares Quekſilberoryd, allein der

Arbeiter hat viele Unbequemlichkeiten dabey auszuſtehen, welche man leicht vermeiden kann, wenn man nach folgender Vorſicht verfaͤhrt: N

Man bringe in eine Retorte eine beliebige Menge reines Quekſilber, uͤberziehe daſſelbe mit ſo viel Salpeterſaͤure, daß dieſes Metall bis auf einen kleinen Rüdftand mit Huͤlfe der Wärme aufgeloͤſt wer⸗ den kann. Um gegen die ſich bey der Auflöfung entwickelnden Dämpfe geſichert zu ſeyn, legt man eine Vorlage an, ohne daß man dieſelbe verkuͤttet. Da ſich die hier anzuwendende Menge der Salpe⸗

terfäure zu dem Quekſilber, wegen ihrer verſchiedenen Staͤrke nicht genau beſtimmen laͤſt, fo iſt zu ber

merken, daß es immer beſſer iſt, etwas weniger als zu viel Saͤure zu nehmen, weil man ſonſt Iſt das Quekſilber aufgelöft, und entwickeln ſich keine rothen Daͤm⸗ pfe mehr, fo kann man die Vorlage nur leicht lutiren, und das Feuer unter der Retorte unterhalten, bis alle Feuchtigkeit (ein Theil Salpeterſaͤure, welche immer wieder zu dieſer Arbeit benutzt werden kann) übergegangen iſt, und der Ruͤckſtand eine weißgelbe trockene Maſſe darſtellt. Das Feuer wird nun noch mehr verſtaͤrkt, und nach und nach ſo vermehrt, daß der Boden der Retorte, nebſt dem Inhalte derſelben dunkelkirſchroth glüht. Bey dieſer ſtaͤrkern Erhitzung entwickeln ſich gewohnlich dunkelrothe Daͤmpfe, welche in die Vorlage uͤbertreten, und wenn ſie etwas Waſſer in derſelben vorgeſchlagen fins den, ſich damit verbinden, und die bereits uͤbergegangene Salpeterſaͤure vermehren, indem ſte nichts anderes als gasfoͤrmige ſalpetriche Säure find. Die Maſſe am Boden des Gefaͤßes nimmt nach und nach, ſo wie die rothen Daͤmpfe nachlaſſen, eine ſchwarzbraune dunkele Farbe an, die Daͤmpfe verſchwin⸗ den ganz, und nun iſt der Zeitpunkt, in welchem ſich das Quekſilber vermittelſt des Sauerſtoffs der Sal- peterſaͤure in ein vollkommenes Oxyd verwandelt hat, und zu welcher Zeit man das Feuer unterbre⸗ chen muß. So lange der Apparat noch ſehr heiß iſt, und der Zutritt der Atmosphaͤre noch ausgeſchloſſen

h bleib

24%

Hydrargyrum oxydulatum nigrum. Hydrargyrum oxydulatum nigrum. (Mercurius solubilis.) Schwarzes, oxydulirtes Queffilber, R. Acidi ai n tres, a (Aufloͤßliches Quekfilber.) Hydrargyri puri partes duas, f M. r. Salpeterſaͤure, drey Theile, Mixta remaneant per aliquas dies in phiola reines Quekſilber, zwey Theile. leviter clausa, subinde agitando, donec Hy- Nachdem beydes zuſammengebracht worden iſt, drargy- ſtelle man es einige Tage in einer leicht verſchloſ⸗

ſenen

bleibt, iſt die Maſſe noch immer dunkelroth, und nimmt nur die bekannte helle Roͤthe, welche das voll⸗ kommene rothe Quekſilber auszeichnet, nach dem Erkalten und unter Einwirkung des Sauerſtoffes der Atmosphaͤre an. Das ſicherſte Zeichen, daß die Arbeit vollendet iſt, iſt das, wenn ſich Sauerſtoff⸗ gas entwickelt. Man erkennt dieſes, wenn ſich ein nur noch ſchwach glimmender Holzſpan in dem Halſe der Retorte, in welcher die Arbeit vorgenommen wird, mit Lebhaftigkeit entzündet; dann muß aber die Retorte ſogleich aus dem Sande gehoben werden, weil ſonſt bey anhaltender Einwirkung des hohen Waͤrmegrades ein Theil des erzeugten Oxyds wieder art werden wuͤrde. Der geuͤbte Arbeiter braucht dieſe Probe nicht vorzunehmen.

Man erhält nach dem Erkalten der Retorte ein rothes Pulver; welches zum mebieinifhen 955 a: miſchen Gebrauche unverbeſſerlich iſt, dem fogenannten von ſelbſt entſtandenen rothen Quekſilberoxyde (Mercurius calcinat. per se) vollig gleich koͤmmt, aber von dem kaͤuflichen in Fabriken verfertigten rothen Quekſilberoxyde, der aͤuſern Form nach ſehr verſchieden iſt. Dieſes kommt gewoͤhnlich in leicht zerbrechlichen rothgelben Maſſen vor, welche aus feinen ſehr glänzenden Schuppen zuſammengeſetzt ſind, da hingegen das auf die angegebene Art erhaltene Oxyd ein 150 rothes, keinesweges glaͤnzendes Pul⸗ ver darſtellt. .

Ich habe mir viele Mühe gegeben, die Vortheile auezumitteln, welche man in den hollaͤndiſchen Fabriken anwendet, um dem rothen Quekſilberoxyde die gleichſam kriſtalliniſche Form zu geben; es iſt mir auch nicht unbekannt, was Ruͤckert, Weber, Demachy, Buch olz von Mons und meh⸗ rere daruͤber geſagt haben, und bin faſt uͤberzeugt, daß nur dann die plate Form dieſes Quek⸗ ' ſilberoxyds entſteht, wenn man ſehr im Großen arbeitet.

Einmal gelang es mir, den rothen Quekſilberkalk faſt eben ſo teiſallimiſch wie den im Handel vor⸗ kommenden, darzuſtellen. Da die Methode ſowohl als das Verhaͤltniß des Quekſilbers zur Salpeterſaͤure meines Wiſſens noch nicht angegeben worden ſind, die Methode ſelbſt aber fuͤr jeden Apotheker aus⸗ fuͤhrbar und vortheilhafter, als die oben angegebene ſeyn moͤchte, ſo theile ich dieſelbe hier mit.

Man nehme reine Salpeterſaͤure, deren eigenthuͤmliches Gewicht fi ſich zum deſtillirten Waſſer wie 1400 zu 1000 verhaͤlt, ſechszehn Unzen, loͤſe in dieſer Saͤure mit Huͤlfe der Waͤrme, ſo viel ſich darinn aufloͤſen laͤſt, reines Quelſt lber unter den oben angegebenen Handgriffen und Vorſchlaͤgen auf; iſt die Aufloͤſung beendigt, ſo bringe man das ſalpeterſaure Quekſilber durch Deſtillation der uͤbrigen

Fluͤſſigkeit zur Trockene, laſſe die Retorte erkalten, nehme das Salz heraus, und bermenge es durch Reiben

drargyrum Acido nitrico nuptum in erystal- los concrescat.

243

ſenen Phiole beyſeite, und ſchuͤttle es manchmal um, bis ſich das Quekſilber mit der Salpeterſaͤure

giori quantitatae Aquae solve. pido, a sedimento aegre solubili decanthato, sensim instilla

ze

tam diu, nec ultra, quam praeeipitalum inde enatum colore nigro apparet. subsidentem Aqua destillata perfecte ablue, sicca, et in vitro obturato serva.

Crystallos collectas in lar- Liquori lim- verbunden hat, und in Kryſtallen übergegangen iſt. Die Kryſtallen ſammle man, und loͤſe ſie in einer hinlaͤnglichen Menge Waſſer. Die helle Fluͤſſigkeit befreye man von dem ſchwerer aufloͤß⸗ lichen Bodenſatze, und troͤpfele nach und nach reine Ammoniakfluͤſſigkeit ſo lange hinzu, als der dadurch bewirkte Nieder⸗ ſchlag noch mit ſchwarzer Farbe erſcheint. Das auf dem Boden des Gefaͤßes ſich ſammlende Pulver wird dann mit deſtillirtem Waſſer ausge⸗ Ao. waſchen, getrocknet, und in gut zu verſchließenden Glasgefaͤßen aufbewahrt 700.

Hb

Liquorem Ammonii caustici,

Pulverem

Hydrar-

>

Reiben in einem gläfernen oder ſteineliien Moͤrſer mit zehn Unzen reinem Quekſilber, bringe es aber⸗

malszin eine Retorte, ſetze dieſe ins Sandbad, und gebe ſo ſtarkes Feuer, bis der Boden derſelben, nebſt der Maſſe, dunkelroth gluͤht. Man wird die naͤmlichen Erſcheinungen wie oben bemerken, und auch die Beendigung der Arbeit darnach beſtimmen koͤnnen. Da man das Salz nicht leicht aus der Retorte heraus nehmen kann, ohne dieſelbe zu zerbrechen, ſo geht gewoͤhnlich ein ſolches Gefaͤß verlohren, beiten

Verluſt aber durch den Gewinn an Salpeterſaͤure hinlaͤnglich erſetzt wird.

Gutes rothes Quekſilberoxyd hat eine ſchoͤne rothe, ſich etwas ins orangegelbe ziehende Farbe, iſt ent⸗ weder kryſtalliniſch⸗glaͤnzend, oder pulverfoͤrmig ohne Glanz, hat gar keinen Geruch, und nur einen ſehr unbedeutenden metalliſchen Geſchmack, und ſeine ſpec. Schwere iſt neunmal betraͤchtlicher, wie die des de⸗ ſtillirten Waſſers. In verſchloſſenen Gefaͤßen ſublimirt es ſich in rothen Flocken, verliert aber dabey einen

Antheil ſeines Sauerſtoffes. Durch die Einwirkung des Lichtes wird er dunkler. Weingeiſt und Waſſer

760

den, leicht ausfuͤhrbar iſt, und ſelbſt von unwiſſenſchaftlichen Apothekern unternommen werden kann;

loͤſen ihn durchaus nicht. Schwefelſaͤure nur ſehr wenig, ſalzige Saͤure, Salpeterſaͤure und ſtarke Eſſig⸗ ſaͤure hingegen loͤſen ihn leicht ohne Aufbrauſen, und bilden damit reine Quekſt ilberſalze, welche nach der Natur der angewandten Saͤure verſchieden ſind. Reines Ammonium verbindet ſich mit dem rothen Quekſilberoxyde, und ſtellt einen eigenen Koͤrper dar, welcher nach einer maͤßigen Erwaͤrmung verknallt. Die Verfaͤlſchungsmittel des rothen Quekſilberoxyds ſind gewoͤhnlich Mennig, Ziegelmehl oder rothe Erde. Wenn man einen Antheil eines verdaͤchtigen Oxyds auf einem eiſernen Spatel bis zum Gluͤhen erhitzt, fo wird ein darauf bleibender Nuͤckſtand dieſe groben Verfäͤlſchungen deutlich zeigen.

Auf dem hier vorgeſchriebenen Wege erhaͤlt man zwar ein dem ſogenannten Hahnemanniſchen auf⸗ loͤßlichen Quekſilberoxyde aͤhnliches Präparat, allein keinesweges daſſelbe; indem ſich beyde in Hin⸗ ſicht der Qualität der fie bildenden Beſtandtheile unterſcheiden. Da die hier vorgeſchriebene Berei— tungsart eines ſehr wenig Oxygen haltenden ſchwarzen Quekſilberkalks mit etwas Ammonium verbun—

ſo

244

Hydrargyrum phosphoricum. Hydrargyrum phosphoricum. Phosphor; 587 ( Mercurius phosphoratus,) ſaures Quekſilber. | .. Hydrargyri puri quantum vis. (Phosphorſaures Quekſilber.) Coquendo solve in M. n. reines Quekſilber, fo viel man will, Acidi nitrici quantitate sufficiente. löfe es in einer hinlaͤnglichen bis zum Instilla ö Kochen erhitzten Menge Natrum phosphoricum, Salpeterſaͤure, auf,

a troͤpfele dann zu dieſer Aufloͤſung des phosphorſauren Natrums 5 welches fo füge ich nur noch die vom Herrn Hahnemann ſelbſt angegebene Methode bey, wenn etwa ein Arzt von einem Apotheker dieſes Mittel gerade nach der eee Vorſchrift des beruͤhmten Er⸗ ſinders bereitet zu haben wuͤnſchte.

Man koche aͤtzenden ſalzſauren Quekſilberſublimat in einem eiſernen Keſſel, mit einem Zuſatze

von wenigem Waſſer, um das Quekſilber auszuſcheiden und rein darzuſtellen; dieſes auf ſolche Art erhaltene Quekſilber loͤſe man in reiner Salpeterſaͤure, unter Vermeidung aller Erhitzung, fo langſam als moͤglich, indem man das Gefaͤß, in welchem die Aufloͤſung geſchieht, in ein I) Gefaͤß

mit kaltem Waſſer angefuͤllt, an einen kuͤhlen Ort ſtellt, und Anfangs nur wenig Quekſilber in die Saͤure einträgt. Nach vollkommener Saͤttigung der Salpeterſaͤure und nachheriger Kriſtalliſation, ſondert man die Kryſtallen von der daruͤberſtehenden Fluͤſſigkeit, trocknet ſie mit weiſſem Druckpapiere rein ab, und waͤſcht ſie nochmals mit Alkohol. Hierauf loͤſt man die Quekſilberſalpeterkryſtallen in einer hinlaͤnglichen Menge kalten deſtillirten Waſſers, und ſchlaͤgt die Loͤſung mit voͤllig reinem Am⸗ monium ſo lange nieder, als der Niederſchlag ſchwarz erſcheint. Den erhaltenen Niederſchlag waͤſcht man mit einer hinlaͤnglichen Menge deſtillirtem Waſſer aus, und trocknet ihn auf weiſſem Fließpa⸗

piere, wohlbedekt im Luftzuge, worauf man ihn gegen die Einwirkung des Lichts geſchuͤtzt, in einem gut zu verſchließenden Glasgefaͤße aufbewahrt.

Dieſes iſt die juͤngſte von Herrn Hahnemann im Apothekerlexicon angegebene und nach unſerm Urtheile beſte Methode, dieſes Mittel zu bereiten, indem die aͤltern von ihm gegebenen Vorſchriften theils unchemiſch, theils mit unnoͤthigen Umſtaͤnden und Schwierigkeiten verbunden ſind.

Ein gut bereitetes ſchwarzes Quekfilberorydulat muß eine angenehme ſammetſchwarze Farbe, und weder Geruch noch auffallenden Geſchmack beſitzen. In der warmen Hand gerieben, oder gelinde erhitzt, muß es ſich leicht in metalliſches Quekſilber umaͤndern laſſen; und Sauerſtoff liefern, wenn dieſes leg» tere in verſchloſſenen Gefäßen mit dem nöthigen Apparate verſehen, geſchieht. Es muß unter dem Mikroſcope keine metalliſche Quekſilberkuͤgelchen zeigen.

Aetzende Kalien entwickeln aus dieſem Praͤparate Ammonium.

Die mehrſten Säuren, ſelbſt die Efligfäure loͤſen es leicht auf, und eee entwickelt. aus demſelben einen kleinen Antheil Salpeterſaͤure, indem der Stickſtoff mit dem ent, dieſes Präparat, die Schwefelſaͤure aber mit dem Quekſilber, eine Verbindung eingeht.

—ñ— & 2 44

in. Aqua destillata simplici solulum, et pau- welches in deſtillirtem Waſſer geloͤſt, und mit ein

eis Acidi nitriei Guttis acidulatum, Pulve- wenig Salpeterfäure ſchwach gefäuert worden iſt. rem albi coloris inde praecipitatum ablue, Das weiſſe niedergeſchlagene Pulver waſche man sicca et serva. 8 gehörig ab, trockne es, und bewahre es auf 77). Hydrargyrum stibiato sulphuratum. Hydrargyrum stibiato - sulphuratum. (Aethiops antimonialis.) - | Schwefelſpiesglanzquekſilber.

R. Stibii sulphurati nigri laevigati Uncias | (Spiesglanzmohr.) duas, N M. n. feingeriebenen, ſchwarzen, ge⸗— Hydrargyri puri, N 8 ſchwefelten Spiesglanz, zwey

Sulphuris puri singulorum Unciam unam.. Unzen, Misceantur et terantur donec Hydrargy- reines Quekſilb er, :

rin penitus dispareat. 5 reinen Schwefel, von jedem eine Unze.

Dieſe Körper werden vermengt, und ſo lange

anhaltend gerieben, bis ſich keine Spur me—

25 talliſcher Quekſilbertheilchen mehr wahrnehmen k laͤſt. 78).

N Hydvar-

770 Dieſes Praͤparat laͤſt ſich nicht anders, als durch Hülfe doppelter Verwandtſchaft darſtellen, weil man außer dem, entweder nur wenig, oder ein hoͤchſt unreines Salz erhaͤlt.

Bey der hier vorgeſchriebenen Bereitungsart, welche ſehr zweckmaͤßig und leicht ausfuͤhrbar iſt, verbindet ſich das geloͤſte Quekſilberoryd mit der Phosphorſaͤure, und ſtellt das phosphorſaure Quek— filder dar; die Salpeterſaͤure aber verbindet ſich mit dem Natrum, und bildet kubiſchen Salpeter, welcher in der vorhandenen großen Menge Waſſer geloͤſt bleibt. Das entſtandene phosphorſaure Quek—

filber faͤllt entweder als ein Pulver nieder, oder wenn die Menge des Waſſers ſehr groß iſt, fo kry— ſtalliſtrt es nach einigen Tagen Ruhe in ſpiſſigen Formen, welche buͤſchelweiß gruppirt erſcheinen.

Setzt man der geſaͤttigten Loͤſung des Natrums nicht etwas Saͤure zu, es mag Salpeter oder Phosphorſaͤure ſeyn, fo erhält man anſtatt eines weiſſen, einen grauen Niederſchlag, indem ſich allemal außerdem etwas freyes Quekſilberoxyd abſondert. N | Reeines vollkommen mit Phosphorfäure geſaͤttigtes Quekſilber iſt weiß, ſich etwas ins gelbe ziehend von Farbe, hat gar keinen Geruch, und einen etwas metalliſchen Geſchmack. Ein Theil dieſes Salzes

5 loͤſt ſich in 200 Theilen Waſſer, Weingeift hat keine Wirkung darauf. Auf glühendes Eiſen geſtreut, verfluͤchtigt es ſich gaͤnzlich unter Verbreitung eines knoblauchartigen Geruchs.

78 Der Zuſatz von Schwefel vermehrt zwar die Maſſe dieſes Praͤparats, und macht, daß man’ fie gegen die ältere Vorſchrift in gröff eren Gaben verordnen muß, allein er unterſtuͤtzt auch die Verbindung des Quek⸗ ſilbers mit dem Antimonium. Vortheilhaft iſt es, wenn man waͤhrend des Reibens von Zeit zu Zeit einige Tropfen Waſſer zuſetzt, weil dadurch eine innigere Verbindung der vorgeſchriebenen Subſtanzen in weit kuͤrzerer Zeit bewirkt wird.

Dieſes

*

246 i | . Hydrargyrum sulphuratum nigrum. Hydrargyrum sulphuratum nigrum. (Aetkiops mineralis.) | Schwarzes, geſchwefeltes Quekſilber. R. Hydrargyri puri, , (Mineraliſcher Mohr.) Sulphuris depurati, Partes aequales. M. n. reines Quekſilber,

Misceantur sedulo in mortario vitreo, do- reinen Schwefel, von jedem gleichoiel. nec Hydrargyrum Sulphure mixtum plane Dieſe Subſtanzen miſche man in einem glaͤſer⸗ dispareat. f nen Moͤrſer fo lange, dis das Quekſilber mit dem

Schwefel auf das innigſte verbunden iſt 79). Infusum

Dieſes Arzeneymittel beſteht aus Quekfilder, Schwefel, Spiesglanz und Hydrotionfäure, und ger hoͤrt demnach zu den vielfachen Verbindungen, uͤber deſſen Natur und Eatſtehungsart gleich a dem nach ſtſtehenden Mittel noch einiges bemerkt werden wird.

Da jeder Apotheker dieſes Mittel ſelbſt bereitet, ſo iſt keiner Verfaͤlſchung deſſelben zu . a wenn nur die dazu nöthigen Mittel rein waren.

79) Sowohl die Bereitung als das Verhaͤltniß der Beſtandtheile dieſes Mittels weichen ſo betraͤchtlich von einander ab, daß faſt ein jedes Apothekerbuch eine andere Vorſchrift ertheilt.

So vielfältig aber auch die Bereitungsarten, und Vorſchriften der Quantitaͤten der Gerber; | lichen Beſtandtheile find, fo bemerken wir, daß ſich durch bloßes Reiben nicht mehr als vier Theile, und durch Schmelzen nicht mehr als acht Theile Quekſilber, mit einem Theile Schwefel, vereinigen

laſſen. Hat man non einmal in einem Diſpenſatorium eine feſte Norm der Quantitaͤten der dieſes Mittel bildenden Beſtandtheile angenommen, wie dieſes der Fall in unſerm Originale if, fo bleibt noch zu berichten übrig, welche Methode ihrer Verbindung, ob das bloße Zuſammenreiben, oder das vorherige Schmelzen und nachherige Reiben am vorzuͤglichſten zu empfehlen ſey, und ob durch beyde Arten der Behandlung aus den vorgeſchriebenen Mitteln ein und daſſelbe Mittel erhalten werde, oder nicht. Um dieſes auszumitteln, muͤſſen wir die Erſcheinungen betrachten, welche bey beyden Methoden dieſes Mittel hervorzubringen obwalten, und ihr Verhalten gegen andere Körper gegenfeitig prüfen.

Reibt man Schwefel und Quekſilber eine Zeit lang in einem Moͤrſer mit einander, fo verbindet ſich der Sauerſtoff der atmosphaͤriſchen Luft mit dem Quekſilber, und bildet einen unvollkommenen Quekſelberkalk, und dieſer würde ſich nur mechaniſch mit dem Schwefel mengen, wenn nicht noch eine

beſondere Erſcheinung bey dieſer Operation ſtatt faͤnde, auf welche man erſt in den neuern Zeiten die gehörige Aufmerkſamkeit richtete. Der Schwefel naͤmlich iſt nie ganz frey von Waſſer, und dieſes wird bey der Vermiſchung des Quekſilbers mit demſelben zerſetzt, es Aldet ih Hydrotionſaͤure, indem ſich

8 der Schwefel mit dem Waſſerſtoffe verbindet, der dabey frey werdende Sauerſtoff aber verbindet ſich mit dem Quekſilber, und trägt etwas zu ſeiner Orydirung bey. Setzt man während des Reibens noch Waſſer in kleinen Portionen zu, ſo wird die Erzeugung der Hydrotionſaure noch ſtaͤrker, und das erhal⸗

Tr . 247

Infusum Sennae compositum. Infusum Sennae compositum. Zuſam⸗ (Loco Aguae laxativae.) mengeſetzter Sennesblaͤtter Aufguß. R. Foliorum Sennae Unciam dimidiam. Aflunde Mn. Sennesblaͤtter, eine halbe Unze, . Aquae fervidae Uncias quatuor.. übergieße fie mit | . Macera kochendem Waſſer, vier Unzen, ö laffe

N * erhaltene Mittel enthält auch mehr davon, und das Quekſilber geht in einen höheren Grad der Orn- dirung uͤber, es iſt alſo 3 gleichguͤltig, ob man bey der Bereitung dieſes Mittels Waſſer zuſetzt oder nicht.

Dieſelbe Erſcheinung wird uns dargeboten, wenn Quekſilber und Schwefel durchs Zuſummenſchmel⸗ zen vereiniget werden, nur ſcheint es, als wenn hier mehr Sauerſtoff mit dem Quekſilber verbunden wuͤrde, da die Miſchung, wenn man fie auch in einem bedekten Gefäße ſchmelzt, unabaͤnderlich entzuͤn⸗ det wird, das Quekſilber, oder die ganze Maſſe, demnach zur Aufnahme des GN aus der fie zunaͤchſt umgebenden Atmosphare, geſchickter gemacht wird.

N Aus dieſem ergiebt ſich daß beyde auf verſchiedenen Wegen erhaltene Praͤparate wirklich chemiſche Verbindungen aus Quekſilber, Sauerſtoff, CQuetfilberoryd) Hydrotionſaͤure und Schwefel, keines we⸗ ges aber nur bloße Mengungen aus Quetfilber und Schwefel find, wie mehrere Chemiker vorgegeben haben.

So gleichnamig die Wirkung dieser auf verſchiedenen Wegen erhaltenen Praͤparate auch auf die thieriſche Organiſation ſeyn mag, ſo unterſcheiden ſie ſich doch durch ihr chemiſches Verhalten gegen andere Stoffe betraͤchtlich. Der durch bloßes kaltes Zufammenteiben erhaltene mineraliſche Mohr loͤſt ſich in voͤllig bis zum Kochen erhitztem, reinen Kali auf, und wird mit Huͤlfe der Saͤuren unveraͤndert daraus niedergeſchlagen. Der Mr Schmelzen bereitete wird dagegen durch Behandlung mit reinem Kali in Zinnober umgeaͤndert. Dieſe Erſcheinung giebt meines Erachtens den Beweiß fuͤr die oben gehegte Meinung, daß der durch Schmelzen bereitete mineraliſche Mohr in einem hoͤhern Grade der Oxydation ſey.

f Dieſes Mittel mag nun auf dem einen oder dem andern Wege bereitet worden ſeyn, ſo Iaffen ſich ſeine Beſtandtheile nie genau angeben, weil gar zu viele Umſtaͤnde obwalten, 1 eine Abänderung, der quantitativen Beſtandtheile derſelben hervorbringen koͤnnen.

Um einen gleichfoͤrmigen eech ef ilberkalk zum mediciniſchen Gebrauche zu erhalten, wuͤrde ich immer dieſes Mittel auf folgende Art auf einem eigentlich chemiſchen Wege bereiten.

Man Iöfe eine beliebige Menge Quekſilber in Salpeter, bis zur vollkommenen Sättigung auf, be reite hierauf eine Loͤſung des Schwefels in reinem Kali, in dem man fo viel Schwefel in einer Loͤſung des reinen Kali im Waſſer als moͤglich mit Hülfe der Wärme loͤſt, und ſchlage damit die Salpeter⸗ ſaure Quekſilberloͤſung nieder. Auf dieſe Art erhält man einen Praͤcipitat, von einer tiefen ſammet⸗

artigen Schwaͤrze, welchen man mit deſtillirtem Waſſer auswaͤſcht, im Luftzuge trocknet ‚und in gut

zu verſtopfenden Glaͤſern aufbewahrt. 5 Reine

248

Macera per semihoram. In Colatura ex- Pressa solve N Tartari natronati Drachmas Aue Mannae nen sex. Cola,

Kali aceticum.

(Terra foliata Tartari.) Kali carbonici quantum placet, Aceti destillati quantum ad saturationem requiritur. Liquor in lebete stanneo ad Libras circi-

ter tres evaporatione redactus et filtratus, in

vase vitreo autporcellaneo in balneum aquae, aut supra arenam calidam posito, ad siccum evaporet. Sal concretum statim ne humi- dum quid altrahat, in vitro obturato serva.

———

laſſe ſie eine halbe Stunde mazeriren. In der ausgedruͤckten und abgeſeihten Fluͤſſigkeit loͤſe man Weinſteinſaures Natrum, zwey Quentchen, Manna, ſechs Quentchen, und ſeihe hir burch kr;

Kali aceticum. Eſſigſaures Kali.

(Geblaͤtterte Weinſteinerde.) M. n. kohlenſtofffaures Kalt eine beliebige Menge, deſtillirten Eſſig, fo viel zur Saͤtti⸗ ‚gung erforderlich ift.

Die erhaltene Lauge, wird in einem zinnernen Keſſel durch Abrauchen, bis auf ohngefaͤhr drey Pfunde “) Ruͤckſtand in die Enge gebracht, und filtrirt, hierauf in einem glaͤſernen oder porzel⸗ lainenen Gefäße, in einem Waſſer- oder Sand» bade bis zur Trockene abgedampft. Das erhal⸗ tene feſte Salz bewahrt man ſogleich, damit es keine Feuchtigkeit anziehe, in einem wohl zu ver⸗ ſchließenden Gefaͤße auf 61).

Kali

Reiner Mineralmohr verfluͤchtigt ſich ganzlich, wenn er bis zum Rothgluͤhen erhitzt wird, hat we⸗ der Geruch noch Geſchmack, und liefert, in verſchloſſenen Gefaͤßen gehoͤrig erhitzt, den Zinnober als einen in dem obern Theile der Gefäße ſich befindenden Sublimat.

Wahrſcheinlich bis auf den dritten Theil.

Fi 81) Die Bereitung des eſſigſauren Kali hat ſeine Schwierigkeiten; beſonders wenn man dieſes Salz

ſehr ſchoͤn weiß zu erhalten wuͤnſcht, wie es noch von den mehrſten Aerzten verlangt wird.

Arbeitet

man im Großen, und iſt man zur Hereitung dieſes Salzes gleichſam fabrikmaͤßig eingerichtet, fo hat es keine Schwierigkeiten, ein Salz von blendender Weiſſe zu erhalten.

Die erſten Erforderniſſe bey Bereitung dieſes Salzes find ein hoher Grad von Reinlichkeit, beſon⸗ ders Vermeidung des Extraktivſtoffes, und gewiſſe Regeln bey der Deſtillation des zu dieſem Zwecke anzuwendenden Eſſigs. Um daher ein reines weiſſes eſſigſaures Kali zu erhalten, deſtillire ich eine belie⸗

bige Menge gut abgelegenen Eſſig aus einer kupfernen gut uͤberzinnten Blaſe mit aufgeſetztem glaͤſernen Helme, und angefügter glaͤſernen Kuͤhlroͤhre, und ſetze einem jeden Maaße Eſſig, zwey Unzen friſch ges gluͤhtes Kohlenpulver zu. Wenn drey Theile des zur Deftillation eingesehen Eſſigs uͤbergegangen ſind,

unter⸗

ee 249

Kali carbonicum. . Rali carbonicum. Kohlenſtoffſaures Kali. (Alkali vegetabile abratum. Sal Tartari,) (Luftvolles Pflanzenalkali. Wein Tartarus crudus vasi idoneo inclusus, ura- ſteinſalz.) | tur, donec sine flamma et fumo candeat. Roher Weinſtein wird in einem dazu Residuum Aqua calida elixetur, Liquor co- ſchicklichen Gefäße fo lange gebrannt, bisſ er, ohne loris 3 Gltreiug, etad siccum evaporet. Rauch und Flamme fichtbar werden zu laſſen,

Eodem gluͤht. Der Ruͤckſtand wird mit warmem Waſſer ausgelaugt, dann die farbenloſe Fluͤſſigkeit filtrirt, und zur Trockenheit abgeraucht.

Auf

unterbreche ich die Arbeit, leere den Nuͤckſtand aus, vermiſche ihn mit einem Viertel ſeines Gewichts Kohlenpulver, und deſtillire alle noch ruͤckſtaͤndige Saͤure aus einer glaͤſernen Retorte, ſo lange, als die Fluͤſſigkeit noch waſſerhelle übergeht. Mit dieſem deſtillirten Eſſige wird nun das Kali gefättigt. Da man nicht immer mit fo großen zinnernen Gefäßen verſehen iſt, welche 60 oder mehrere Maaße Fluͤſſigkeit zu faſſen im Stande find, und auch auſſerdem ſehr unbequem mit fo großen Gefäßen zu arbetten iſt, ſo nehme ich die Saͤttigung des Kali nach und nach in einem kleinern Gefaͤße vor. Ich bringe nämlich einige Maaß Effig in einen zinnernen Keſſel, loͤſe in dieſem das Kali, und fange ſogleich mit der Verdampfung der Fluͤſſigkeit, ohne vorherige Saͤttigung an; das Verdampfte erſetze ich von Zeit zu Zeit durch Hinzugießung der zur vollkommenen Sättigung erforderlichen Menge Effigfäure, Um ein Pfund kohlenſtoffſaures Kali zu fättigen, braucht man gemeiniglich 15 Maas oder 512 Unzen gewoͤhnlichen kaͤuflichen Eſſig. Iſt die Saͤttigung geſchehen, welches man bemerkt, wenn Veilchenſaft weder gruͤn noch roth davon wird, ſo ſetzt man, um derſelben ganz gewiß zu ſeyn, noch eine kleine Portion Efig zu, kocht die Fluͤſſigkeit bis auf ein Viertel in dieſem zinnernen Gefäße ein, und bringt fie hierauf in porzellainene oder glaͤſerne Abrauchſchaalen, in welchen man fle mit Anwendung gelinder Waͤrme bis zur völligen Trockne abrauchen laͤſt. Auf dieſe Art erhält man aber dennoch, auch bey der

grodͤſten Vorſicht und Reinlichkeit, ein gelbgraues eſſigſaures Kali. Wollte man dieſes durch vielmaliges

* Loͤſen und Abdampfen weiß machen, fo würde man zwar feinen Zweck erreichen, aber auch einen großen Theil dieſes ohnehin koſtbaren Praͤparats verlieren. um aber dennoch dieſes ganz weit darzuſtellen, loͤſe man daſſelbe in einer hinlaͤnglichen Menge deſtillirtem Waſſer, und ſeihe es durch einen Filtrir— apparat, welcher mit friſchgegluͤhtem Kohlenpulver angefuͤllt iſt, waſche das im Filtrum zuruͤckbleibende Salz mit deſtillirtem Waſſer nach, und verdampfe die erhaltene Fluͤſſigkeit bey ſehr gelinder Waͤrme, bis zur Trockene. Auf dieſe Art erhaͤlt man ein ſehr weißes eſſigſaures Kali.

Noch weiſſer erhalt man das eſſigſaure Kali aus dem von feinem waͤßrigen Antheile durch Gefrieren befreytem, und nachher über Kohlenpulber abgezogenem Eſſige, und es ſcheint dieſes Verfahren, wenn man dazu eingerichtet iſt, und den Winter gehoͤrig benutzt, zweckmaͤßiger, als das vorhergehende zu ſeyn.

Da dieſes Salz nicht von einem jeden Apotheker ſelbſt bereitet, ſondern oft aus Fabriken bezogen wird, ſo verdient es als ein theurer, alſo der Verfaͤlſchung um fo mehr unterworfener Gegenſtand, vor— zuͤgliche Aufmerkſamkeit. Reines eſſigſaures Kali hat eine völlig weiße Farbe, einen durchdringenden | I ſtechen⸗

250

Eodem modo Kali carbonicum extrahitur e massa carbonacea, ex destillatione Tar- tari residua.

Kali carbonicum, plurimis aptum usibus,

at non omnibus, quibus Kali e Tartaro pa-

ratum convenit, sequenti modo obtinetur.

Cineres clavellati, ut prostant, at terra silicea soluta omnino non inquinati, in pari Aquae ferventis pondere solvantur, Liquor per chartam colatus evaporet, donec cuti- cula appareat, et per aliquot dies seponatur,

ut

Auf gleiche Weiſe kann man auch das kohlen ſtoffſaure Kali aus dem kohligen Ruͤckſtande zie⸗ hen, welcher bey der des Weinſteins zuruͤckbleibt.

Ein tohlenſtoffſnures Kali, welches zu den mehreſten Arbeiten, doch nicht zu allen, wo das aus dem Weinſteine bereitete angewendet wer⸗ den kann, wird noch auf folgende Art erhalten.

Gewoͤhnliche Pottaſche, welche wo moͤg— lich nicht mit der mehrentheils darin geloͤſten Kieſelerde verunreiniget iſt, wird in kochendem Waſſer von gleichem Gewichte geloͤſt, die durch Pa⸗

pier filtrirte Fluͤſſigkeit, bis zur Erſcheinung eines Haͤutchens abgeraucht, und darauf einige Zeit (an einen kuͤhlen Ort) hingeſtellt, damit die dabey befindlichen Neutral⸗Salze ſich durch die Kryſtal⸗ liſation abſondern. Die zuruͤckgebliebene kalihal⸗

tige

ſtechenden, ſalzigen, in der ganzen Mundhöhle Wärme verbreitenden Geſchmack, und einen angeneh⸗ men faſt weinartigen Geruch. Die Form ſeiner Theile iſt nicht regelmaͤßig kryſtalliſtrt, ſondern bes ſteht aus glimmerartigen Blaͤttchen. Setzt man es einer feuchten Luft aus, ſo zieht es die Feuchtigkeit derſelben leicht an, und zerflieſt nach einigen Tagen gaͤnzlich. Gleiche Theile Waſſer loͤſen das eſſig⸗ ſaure Kali vollkommen auf. Weingeiſt nimmt den vierten Theil ſeines Gewichts in ſich. In 100 Theilen dieſes Salzes find 0,52 Kali, o, 19 Säure, und 049 Waſſer enthalten.

Unterwirft man es einer trocknen Deſtillation, fo wird der große Theil der darinn enthaltenen Eſſigſaͤure zerſtoͤrt, und geht in feine Beſtandtheile zerlegt, Über, in der Retorte bleibt eine kohlenſtoff⸗ haltige ſchwarze kaliniſche Maſſe zuruck.

Da wohl gewinnſuͤchtige Laboranten im Stande waͤren, dieſes Salz aus dem eſſigſauren Dleye zu bereiten, und auch oft ſelbſt ohne Schuld dieſes Salz bleyhaltig ſeyn kann, ſo hat man ſich vor dieſer Verunreinigung ſehr in Acht zu nehmen. Die Hahnemanniſche Bleyprobefluͤſſigkeit wird hier den kleinſten Theil Bley, eben ſo wie in dem damit verfaͤlſchten Weine, durch einen braunen oder ſchwar⸗ zen Niederſchlag ſogleich anzeigen. 5

Bey der Verordnung dieſes Salzes muß man auf ſeine leichte Zerſetzbarkeit Ruͤckſicht nehmen: es wird naͤmlich durch alle Mineralſaͤuren, durch Weinſtein, Bernſtein und Zuckerſaͤure zerſetzt, auch zerlegen dieſes Salz die mehreſten Mittelfalge, beſonders aber die ſchwefelſaure Magneſie, der Alaun, Borax und Salpeter, das ſalzigſaure Eiſen, die Quekſilberſalze, ſchwefelſaures Kupfer, Zink und

mehrere dergleichen.

ut Salia neutra in erystallos concrescant. Liquor kalinus residuus effundatur, et eva- poratione in sal siccum redigatur, Ut Kali obtineatur perfecte saturatum, seu acidulum sic dietum, Uncias duas Kali car- bonici in quatuor unciis Aquae solve, solutum in lagenam vitream, capacitatis trium Men- surarum et Gas carbonico repletam immitte et sedulo agita. acta gignuntur Crystalli Kian carbonico in totum saturatae.

Absorbtione carbonici per-

tige Fluͤſſigkeit, wird dann rein abgegoſſen, und durch ferneren Abrauchen in ein trockenes Salz umgeaͤndert.

Damit das Kali vollkommen mit Kohlenſtoff⸗ ſaͤure geſaͤttigt erhalten werde, ſchuͤtte man zwey Unzen dieſes Kali in vier Unzen Waſſer geloͤſt, in eine drey Maas haltige mit Kohlenſtoffſaͤure gefuͤllte Flaſche, und ſchuͤttele dieſelbe oͤfters um. Nach Verſchluckung des kohlenſtoffſauren Gaſes entſtehen Kryſtallen, welche vollkommen mit Koh⸗ lenſtoffſaͤure geſaͤttigt find 82).

\ | Ji a2 Kali

82) An denen Orten, wo der Weinſtein um einen wohlfeilen Preiß zu erhalten iſt, iſt es vortheilhaft, wenn man ſich dieſes Salzes zur Bereitung des kohlenſtoffſauren Kali bedient. Man befolgt nicht nur die bereits oben angegebenen Methoden zu Ausſcheidung deſſelben, ſondern man hat auch noch andere ſehr zu empfehlende Einrichtungen vorgeſchlagen. Die vorzuͤglichſte Regel bleibt aber immer die, Sorge zu tragen, damit die Aſche des Weinſteins nicht mit andern Stoffen, als Erden und Metallen ver⸗ unreiniget werde. So ſind irdene Tiegel zur Einaͤſcherung dieſes Salzes durchaus nicht anzurathen, da oft ein Theil deſſelben in Fluß koͤmmt, und beſonders die ſchwer zu trennende Thon und a mit ſich verbindet.

Mit vielem Vortheile hat man den Salpeter als Huͤlfsmittel zur Einaͤſcherung des inn vorgeſchlagen, und dieſe Methode anzuwenden, vermenge man zwey Theile getrockneten gepuͤlverten rothen Weinſtein, mit einem Theile ebenfalls gepuͤlverten ſehr trockenen Salpeter, mache von dieſem Gemenge in einem eiſernen Moͤrſer einen pyramidenfoͤrmigen Haufen, in deſſen Spitze man eine kleine Vertiefung eindruͤckt. In dieſe Grube legt man eine kleine gluͤhende Kohle, und nachdem ſich das Gemenge vollkommen entzuͤndet hat, und gleichſam ausgebrannt iſt, nimmt man die entſtandene ſchwarze Maſſe aus dem Moͤrſer, und bringt fie in eine hinlaͤngliche Menge deſtillirtes Waſſer, um das aus dem Weinſteine und Salpeter ausgeſchiedene Kali auszulaugen. Mit der Lauge verfaͤhrt man nach der oben bereits gegebenen Vorſchrift. |

Aus zwey Pfunden Weinſtein und einem Pfunde Salpeter erhält man gewoͤhnlich ein und ein halb Pfund zu jedem Gebrauche anwendbares kohlenſtoffgeſaͤuertes Kali.

Einen eiſernen Tiegel zu dieſer Arbeit zu nehmen, und denſelben in gluͤhende Kohlen zu ſetzen, iſt deswegen nicht rathſam, weil oft die Hitze bey dieſer Operation fo heftig wird, daß ein uͤberall von der Maſſe beruͤhrtes eiſernes Gefäß ſchmelzen kann. |

Die Gründe, auf welchen diefe Operation beruht, find folgende: Der Salpeter beſteht aus Kali und Salpeterſaͤure, die Salpeterſaͤure aber aus dem Sauerſtoffe und dem Sticckſtoffe. Der Sauer⸗

ſtoff hat bekanntlich eine groͤßere Verwandtſchaft zu dem Kohlenſtoffe und Waſſerſtoffe, welche Be— g 1 ſtand⸗

Kali eausticum siecum. Kali causticum siccum. Sroduch, aͤtzen⸗ (Alkali causticuni.) des Kali. | Liquor Kali caustiei evaporet in vase fer- | (Aetzendes Alkali ) reo, donec gutta in metallum frigidum de- Man kocht die Loͤſung des aͤtzenden Kali missa, perfecte conerescat; tum effunde, et in einem eiſernen Geſchirre ſo weit ein, bis frustula diffracta statim in vase rite obtu- ein Tropfen davon, auf ein kaltes Metall ge⸗ rato serva. £ bracht, zu einer vollkommenen feſten Maſſe erhaͤr⸗

tet; hierauf gieſt man ſie aus, zerbricht ſie in Stuͤckchen, und verwahrt ſie in einem gutver⸗ ſtopften Gefaͤße 83). 4

Kali citratum. | Kali Citratum. Zitronenſaures Kali. (Sal Absinthii citratum.) (Zitronenſaures Wermuthſalz) R. Kali earboniei quantum vis. M. n. kohlenſtoffſaures Kali, fo viel man Sucei Citri recentis quantum ad satura- will, " tionem requiritur. N friſchen Zitronenſaft, ſo viel zur voͤl⸗ Liquor ligen Saͤttigung erfordert wird. N Die

ſtandtheile des Weinſteins ſind, als zu a Salpeterſtoffe „er verbindet ſich daher bey einer höheren Temperatur mit jenen, und laͤſt den Salpeterſtoff frey werden, die entſtandene Kohlenſtoffſaͤure aber verbindet ſich mit dem zuruͤckbleibenden Kali, und ſtellt das gewuͤnſchte Produkt dar.

85) Bey der Bereitung dieſes Salzes it es nothwendig, die Anweſenheit der Kohlenftofffäure, ſo viel es nur immer moͤglich iſt, zu vermeiden; man thut daher wohl, wenn man die Arbeit nicht in einem verſchloſſenen Laboratorium, ſondern im ſtaͤrkſten Luftzuge unternimmt. Wenn die Lauge ſo weit ein— geſotten iſt, daß ſie, auf einen kalten Körper gebracht, ſchnell erhaͤrtet, fo gieſt man ſie auf eine ſehr blanke eiſerne Platte, oder auf einen polirten Marmor aus.

Man ſucht auch dieſes Mittel noch mehr zu entwaͤſſern, und dadurch ſeine aͤtzende Eigenschaft zu erhoͤhen, indem man es in einer eiſernen Pfanne ſchmelzt, bis es ruhig, wie im Oel flieſt, und dann in, mit etwas Wachs ausgeſtrichene, Sormen welche man ebenfalls zur Bereitung des hen braucht, ausgieſt. 3

Sowohl dieſes, als obiges, nicht vollig entwaͤſſertes Salz, hat eine gelblichgraue, ſelten weiß⸗ graue Farbe, zieht die Feuchtigkeit aus der Luft mit Heftigkeit an, wird faſt in jedem Verhaͤltniſſe vom Waſſer, und von vier Theilen ſeines Gewichts Weingeiſt geloͤſt.

Thieriſche Theile werden davon befonders- heftig angegriffen, verkohlt, und gleichſam aufgelöſt.

Das aͤtzende, oder reine trockene Kali, iſt hoͤchſt ſchwer in chemiſch reinem Zuſtande herzuſtellen, es gehoͤren dazu Gefaͤße von Gold oder Silber, mit welchen die Apotheker und Chemiker ſelten verſehen ſind. Chemiſch reines Kali brauſt, auch mit den ſtaͤrkſten Saͤuren uͤbergoſſen, nicht, ſon⸗ dern erhitzt ſich bloß damit, und die Miſchung bleibt mit Waſſer vermiſcht vollkommen helle.

253

‚Liquor seponatur per aliquot dies; tune a faecibus decanthatus, in lebete stanneo ad quartam cireiler partem evaporet, per char- lam coletur, et in vase ae 5 balnei aquae calore, exsiccetur,

Kali nitricum. « (Nitrum depuratum.)

Kali nitricum crudum in Aquae fervidae duplo liquetur. Instilletur Liquor Kali car- bonici, quam diu solutum inde turbetur, per chartam colatum seponatur deinde, ut cıy- stalli concrescant. Liquor residuus, ad di- midium evaporatus, denuo crystallos demittit. Haec operatio repetenda est, dum crystalli Kali nitrici purae inveniuntur.

4

Die erhaltene Fluͤſſigkeit ſtelle man einige Ta ze hin, damit ſie ihre Unreinigkeiten abſetze, koche ſie in einem zinnernen Keſſel bis ohngefaͤhr auf den vierten Theil ein, filtrire ſie dann durch Papier, und dampfe ſie in einem porzellainenen Gefaͤße bey der Waͤrme des kochenden Waſſers (im Waſſerbade) bis zur Trockene ab 84).

Kali nitricum. Salpeterſaures Kali.

(Gereinigter Salpeter.) Das rohe ſalpeterſaure Kali, loͤſe man

in der doppelten Menge kochenden Waſſers. Zu

dieſer Loͤſung troͤpfele man dann ſo lange kohlen⸗ ſtoffſaure Kali Fluͤſſigkeit, als erſtere noch ge— trübt wird, worauf man fie, nachdem fie durch Papier filtrirt worden iſt, zum kryſtalliſiren bey Seite ſtellt. Die zuruͤckgebliebene Fluͤſſigkeit wird dann bis zur Haͤlfte abgeraucht, und von neuem zur Kryſtalliſation beſtimmt. Die Arbeit wieder⸗ holt man hierauf ſo oft, als man noch Kryſtallen des reinen ſalpeterſauren Kali erhält 95).

Kali

840 Gewoͤhnlich wird das zitronenſaure Kali von den Aerzten nicht in trockner Geſtalt, aden allemal

friſch bereitet, verordnet.

1 85) Der gewöhnliche Salpeter, fo wie man denfelben von den Salpeterſtedereyen bezieht, enthält immer

mehrere, theils ſalzigſaure, theils ſalpeterſaure erdige Mittelſalze, welche zwar zum Theil, aber nicht gaͤnzlich durch bloſſe Kryſtalliſation zu trennen ſind, ob ſie ſich gleich weit leichter als der Salpeter im Waſſer loͤſen, ja ſelbſt an der feuchten atmosphaͤriſchen Luft zerfließbar ſind. Als erdige Mittelſalze, werden ſie durch einen Zuſatz von Kali zerſetzt, und ihre erdige Baſis ausgeſchieden, allein, da fi ſich das Kali mit der Saͤure verbindet, welche die Erde zuvor geloͤſt hatte, und vorzuͤglich der ſalzigſaure Kalk einen Veſtandtheil des rohen Salpeters ausmacht, ſo iſt leicht einzufehen, daß, wenn fremdar⸗ tige Säuren in dem Salpeter enthalten waren, dieſe, anſtatt vorher mit Erden, jezt mit dem Kali verbunden, darin enthalten bleiben,

Die erſte Kryſtalliſation des Salpeters, welche man nach der Vorſchrift unſeres Drigimis erhält, iſt, beſonders wenn man die Kryſtallen, nachdem die darüber ſich befindende Fluͤſſigteit abgegofien worden iſt, mit kaltem deſtillirtem Waſſer abſpuͤhlt, faſt chemiſch rein, zu einer jeden Arbeit, ſo wie zum mediziniſchen Gebrauche vollkommen anwendbar, je weiter man aber die Kryſtalliſation dieſer

Lauge

1 18

254

J

Kali sulphuratum. Kali sulphuratum. Geſchwefeltes Kali. (Hepar Sulphuris @elinum,) ; (BSalzjige Schwefelleber.) R. Sulphuris depurati Partem unam, Men. gereinigten Schwefel, einen Theil, Kali carbonici siccati Partes duas. trockenes, kohlenſtoffgeſaͤuertes Mixta in crucibulo tecto et satıs ämplo 5 Kali, zwey Theile, 4 leni igue coëant in massam homogeneam; Das Gemenge bringe man in einen gehörig

quam weiten, und bedeckten Schmelztiegel bey gelindem 4 Feuer

Lauge fortſetzt, deſto unreiner wird der daraus erhaltene Salpeter, weswegen nur die zwey erſten Kryſtalliſationen zum mediciniſchen Gebrauche ſollten angewendet werden.

Um einen vollkommen chemiſch reinen Salpeter zu gewinnen, nimmt man die erſte Kryſtalliſa⸗ tion desjenigen Salpeters, welchen man nach der oben angegebenen Methode von ſeinem Erden⸗ gehalte, durch einen Zuſatz von Kali befreyt hat, loͤſt ihn in Waſſer und filtrirt die Loͤſung durch Kohlenpulver, um die faͤrbenden Theile auszuſcheiden. Die waſſerhelle Lauge pruͤft man dann mit Kurkumen, um zu erfahren, ob ſie kein freyes Laugenſalz mehr enthaͤlt, welches ſich durch das Roth⸗ werden dieſer Wurzel ankuͤndigt. Im Falle dieſes iſt, fo fest man noch etwas Galpeterfäure bis zur völligen Sättigung zu. Hierauf wird der gefättigten Lauge fo lange eine Loͤſung des Silbers in

Salpeterſaͤure zugetroͤpfelt, als noch ein weißer, gleichſam flockiger oder kaͤſiger Niederſchlag (ſalzig⸗

ſaures Silber) entſteht, die helle Fluͤſſigkeit nach einer hinlaͤnglichen Ruhe helle abgegoſſen, und die uͤbrige Lauge von dem Ruͤckſtande durchs Filtriren geſchieden. Da es moͤglich waͤre, daß man etwas zu viel ſalpeterſaures Silber zugeſetzt haͤtte, und dieſes eine Veranlaſſung zur Verunreinigung des zu gewinnenden reinen Salpeters geben koͤnnte, ſo pruͤft man die Lauge nochmals mit etwas kohlenſtoffſaurem Kali, und bemerkt, ob dadurch ein weißer Niederſchlag hervorgebracht wird, iſt dieſes, ſo iſt ein Ueberſchuß von ſalpeterſaurem Silber in die Salpeterlauge eingetragen worden, welches man durch vorſichtiges Eintroͤpfeln einer Kaliloͤſung vollig zerſetzt, und dann den Salpeter durch Abrauchen, wie gewohnlich, in Kryſtallen bringt. Da es moͤglich iſt, daß der ae M mit ſchwefelſauren Mittelſalzen verunreiniget ſeyn kann, ſo pruͤft man ihn auch in dieſer Hinſicht. Man troͤpfelt naͤmlich in eine herausgenommene Probe der Lauge etwas ſalpeterſaure Schwererde, und bemerkt, ob ein weißer Niederſchlag entſteht, iſt dieſes, ſo zerſetzt man alles dabey befindliche ſchwefelſaure Mittelſalz, mit Huͤlfe dieſes Reagens, indem man daſſelbe fo lange hineintroͤpfelt, bis dadurch kein weißer Niederſchlag mehr entſteht. t ;

Vollkommen reines ſalpeterſaures Kali hat einen ſalzigen bitterlich kuͤhlenden Geſchmack, gar kei⸗ nen Geruch, und iſt blendend weiß, halb durchſichtig. Im kalten Waſſer wird es ſchwer, im warmen ſehr leicht geloͤſt. Siedender Weingeiſt nimmt von recht trockenem Salpeter etwa 28s ſeines Ge⸗ wichts auf. Wird der Salpeter für ſich erhitzt, fo ſchmelzt er noch vor dem Gluͤhen. Bey anhalten— dem Gluͤhen wird die Saͤure deſſelben zerſetzt, und eine ſehr betraͤchtliche Menge Sauerſtoffgas dabey entbunden, das ihn mitbildende Kali bleibt in dem Arbeitsgefaͤße zuruͤck. Setzt man dem gluͤhenden ſalpeterſauren Kali brennbare Subſtanzen zu, ſo bemerkt man eine beſondere Erſcheinung, welche 1

0 f as

quam in tabulam lapideam, aut in Iaminam Feuer zum gleichfoͤrmigen Fluſſe, und gieße es aeneam, Oleo Amigdalarum illitam, effunde, auf eine ſteinerne oder metallene Platte, welche et frigefactam statim in vase rite clauso mit Mandeloel beſtrichen worden iſt, aus, und

1 a verwahre es ſogleich, wenn es erkaltet, in wohl

verſtopften Glaͤſern 86). Kali

das Verpuffen nennt, wobey der brennbare Koͤrper als Kohle, Schwefel, Phosphor und dergleichen alle⸗ mal mit dem Sauerſtoffe verbunden, und in eine Saͤure umgeaͤndert wird.

Eine waͤßrige Loͤſung des ſalpeterſauren Kali darf weder durch eine Aufloͤſung des Silbers in Salpeterfäure, noch durch eine Loͤſung des ſalpeterſauren Darit$, eben fo wenig durch eine Loͤſung des kohlenſtoffſauren Kalis getruͤbt werden; im erſten Falle enthaͤlt es ſalzſaure, im zweyten ſchwe⸗ felſaure, und im letzten erdige Mittelſalze.

Bereitet man aus dem ſalpeterſauren Kali die Salpeterſaͤure, ſo muß dieſe elne ganz rein

daraus erhalten werden.

Die Form der Kryſtallen des ſalpeterſauren Natrums iſt ſechsſeitig pyramidenfoͤrmig, mit 5 ſchraͤg abgeſtumpften Endſpitzen. Sie verwittern eben fo wenig, als fie an der feuchten Luft zers fließen, und zerſpringen leicht in der warmen Hand; ihre Groͤße iſt nach der Menge der Fluͤſſigkeit, aus welcher fie kryſtalliſirten, verſchieden.

86) Wenn man das geſchwefelte Kali nach der hier gegebenen Vorſchrift bereitet, fo iſt zu bemerken, daß

4

man den Tiegel nicht über die Hälfte mit der zu ſchmelzenden Maſſe anfuͤllt, weil fie ſich oft wegen

entwickelnder Kohlenftofffäure ſtark aufblaͤht, und einen viel groͤßern Raum einnimmt. Ferner muß

.

man den Tiegel wohl bedecken, und nur eine ſo große Oefnung laſſen, daß der Kohlenſtoffſaͤure ein Ausweg gelaſſen wird, weil außerdem ein zu großer Theil Schwefel verbrennt, und das Kali folglich nicht ſo reichhaltig an dieſer Subſtanz ſeyn kann, auch uͤberdies noch ein Theil Schwefelſaͤure erzeugt

wird, welche ſich mit dem Kali verbindet, und das entſtandene ſchwefelſaure Kali dann das erzielte

Mittel verunreiniget. .

Zweckmaͤßiger ſcheint es zu ſeyn, das geſchwefelte Kali aus gleichen Theilen reinen Caͤtzenden Kali und Schwefel auf die angegebene Art zuſammen zu ſetzen. Der Schwefel vereiniget ſich mit dem aͤtzenden Kali weit leichter, als mit dem Kohlenſtoffſauren, die Verbindung geht alſo weit ſchnel— ler von Statten, man hat das unangenehme Aufſchaumen der Maſſe nicht zu befuͤrchten, und man erhaͤlt uͤberhaupt ein bey weitem gleichfoͤrmigeres Praͤparat.

Wenn man Schwefelkali in ſehr großer Menge braucht, und das ſchwefelſaure Kali oder ſchwefel—

ſaures Natrum um einen geringen Preiß erhalten kann, ſo iſt man im Stande, dieſes Praͤparat auf

folgende Art ſehr wohlfeil darzuſtellen:

Man vermengt zu dem Ende ſechs Theile recht trockenes ſchwefelſaures Kali oder Natrum, mit einem Theile Kohlen druͤckt das Gemenge in einen guten Schmelztiegel recht feſt ein, und bringt ihn in einen gut ziehenden Windofen. Nachdem man ſehr ſtarkes Gluͤhfeuer gegeben hat, wird die im

i Tiegel

um,

**

256

Kali sulphuricum. Kali alpin ARE Schwefelſaures Kali. (Arcanum duplicatum. Tartarus vitriolatus) (Doppel Salz. Bitriolif ırter Weinftein.) Massam salinam post destillationem Acidi Die ſalzige Maſſe, welche nach der Des nitrici remanentem in Aquae quantitate suf- ſtillation der Salpeterſaͤure übrig bleibt, loͤſe ficiente coquendo solve, et simul Acidum, man in einer hinlaͤnglichen Menge Waſſer mit

si Anwendung der Kochhitze, und der etwa vor— handene Saͤureautheil wird mit kohlenſtoffſau⸗ } rem

Tiegel befindliche Maſſe ſtark aufſchaͤumen, welches von der Erzeugung der Kohlenſtoffſaͤure herruͤhrt, indem ſich naͤmlich der Sauerſtoff der Schwefelſaͤure mit dem Kohlenſtoffe verbindet, und mit dem Waͤrmeſtoffe kohlenſtoffſaures Gas erzeugt, welches dann entweicht. Wenn das Aufſchaumen der Maſſe nachgelaſſen hat, hebt man den Tiegel aus dem Feuer, gieſt die Maſſe in einen mit e aus⸗ geſtrichenen Keſſel, und bewahrt das auf dieſem Wege erhaltene geſchwefelte Kali auf,

Von dem aus Schwefel und Kali unmittelbar erzeugten Produkte, zeichnet ſich dieſes durch einen kleinen Gehalt an Kohlenſtoff aus, weswegen daſſelbe allemal eine ſich mehr ins Rothe ziehende Farbe beſitzt, und die Loͤſung deſſelben in Waſſer mit einer gruͤnlichen Farbe erſcheint. Auch auf naſſem Wege laͤſt ſich das geſchwefelte Kali bereiten, und bisweilen iſt ſeine Erzeugung auf dieſem Wege

fuͤr den Chemiker und Pharmaceutiker hoͤchſt vortheilhaft, weswegen ich auch dieſe Methode hier angebe.

Man bereitet eine beliebige Menge einer Loͤſung des reinen (aͤtzenden Kali,) bringt dieſe in einen eiſernen Keſſel zum Kochen, und traͤgt ſehr fein gepuͤlverten Schwefel in kleinen Portionen, ſo lange hinein, bis ſich ſelbſt nach einem viertelſtuͤndigen Kochen nichts mehr davon loͤſt, bemerkt man dieſes, ſo iſt das reine Kali voͤllig mit Schwefel geſaͤttigt. Verlangt man das Schwefelkali in feſter Geſtalt, ſo darf man dieſe Fluͤſſigkeit nur ſehr ſchnell im Luftzuge bis zur Trockene bey fee ſtarkem Feuer ein⸗ fieden, und in gut zu verſchließenden Glasgefaͤßen aufbewahren.

Zum pharmaceutiſch-mediciniſchen Gebrauche iſt das auf naſſem Wege beitet geſchwefelte Kali, dem auf trockenem Wege erhaltenen, bey weitem vorzuziehen, indem letzteres ſelten ganz vom er geloͤſt, und uͤberhaupt ſeine Beſchaffenheit, in Hinſicht der in ihm enthaltenen mente Sl verſchieden iſt.

Eigentlich iſt das geſchwefelte Kali eine dreyfache Verbindung aus Schwefel, Kali und Hydrotion— ſaͤure, welche letztere auf jedem Wege bereitet, auf Koſten der Zerſetzung des Waſſers entſteht.

Ein gut bereitetes geſchwefeltes Kali hat, wenn es vollkommen trocken iſt, gar keinen Geruch, aber einen ſalzigen, hoͤchſt unangenehmen Geſchmack, und eine leberbraune Farbe. Es iſt im Waſſer voll⸗ kommen lögbar, und zieht die Feuchtigkeit aus der Luft an, hat auch beſonders die Eigenſchaft, den Sauerſtoff mit Heftigkeit anzuziehen, und ihn aus ſeiner Verbindung mit dem Sauerſtoffe aus der Atmosphaͤre zu trennen. Im trockenen Fluſſe iſt es ein ſicheres Aufloͤſungsmittel aller Metalle, Platina und Zink ausgenommen. Mit Saͤuren vermiſcht, zerſetzt ſich dieſe Subſtanz und entwickelt eine hoͤchſt ſtinkende Gasart, welche gasfoͤrmige Hydrotionſaͤure Seen eine Verbindung des S e mit dem Waſſerſtoffe iſt.

257

"si abundat cum Kali carbonico satura; Li- rem Kali vollkommen geſaͤttigt; die erhaltene quorem evapora donec cuticula appareat, Fliuͤſſigkeit raucht man dann bis zur Erſcheinung __ filtra, et in crystallos redige. eines Salzhaͤutchens ab, filtrirt ſie und al fie 18 kryſtalliſiren 87). Kali tartaricum. | Kali tartaricum. Weinſteinſaures Kali. (. Lurtarus tartarisatus.) (Tartariſirtet Weinſtein.) . Kali carboniei quantum vis. Men. kohlenſtoffſaures Kalt, ſo viel man e will, loͤſe es in achtmal ſo vielem Aquae fervidae Octuplo; s heiſſem Waſſer, und ſetze dann nach adde successive ) . und nach Tartarum depuratum in pulyerem tritum, 12 gepuͤlverten, gereinigten Wein donec effervescentia cesset. Liquorem rite ſtein, hinzu, saturatum filtra - et leni calore ad siccum bis kein Aufbrauſen mehr bemerkt wird. Die * RA ie vollkommen gefättigte Fluͤſſigkeit filtrire man, Obtinetur quoque Kali tartaricum, quum und dampfe ſie bey gelinder Waͤrme bis zur Tro⸗ Find Acidum tartaricum, suo loco expo- kene ab.

situn. 1 Das weinſteinſaure Kali, wird auch bey der 5 j Bereitung der Weinſteinſaͤure erhalten, wie be»

reits an gehoͤrigem Orte (S. Acidum tartari)

gezeigt wurde 88), f

f Lapi-

87) 2 Da dieſes zwar jetzt wenig mehr gebrauchte Salz bey ſehr vielen Nebenarbeiten erhalten wird, alſo ſehr verunreiniget ſeyn kann, ſo ſollte es der Apotheker nie kaufen, ſondern immer ſelbſt, entweder auf die vorgeſchriebene Art, oder durch unmittelbare Sättigung des Kali mit der Schwefelſaͤure, bes reiten.

Zu dieſer Arbeit, bedienet man ſich am vortheilhafteſten und ſicherſten eines zinnernen Keſſels, löͤſt in dieſem, wie ſchon bemerkt worden, das Kali, und trägt ſehr fein geriebene Weinſteinkryſtallen in kleinen Portionen ſo lange hinein, bis ſich die Fluͤſſigkeit merklich aufhellt; wenn dieſes bemerkt wird, ſo laͤſt auch gewoͤhnlich beym Eintragen des Weinſteins das Aufbrauſen nach, und das Salz nähert ſich ſeiner vollkommenen Sättigung, Man kann aber den Saͤttigungspunkt nicht bloß aus dem Nachlaſſen des Aufbrauſens beſtimmen, ſondern man muß ſich davon durch die Pruͤfung mit Veilchenſyrup, welcher davon weder gruͤn noch blau gefaͤrbt werden darf, erſt vollkommen uͤberzeugen. Auf dem Filtrum bleibt ein Gemenge aus weinſteinſaurem Kalke, Thonerde und andern zufaͤlli⸗ gen Unreinigkeiten zuruͤck, welches, da der groͤſte Theil deſſelben weinſteinſaurer Kalk iſt, zur Berei⸗ tung der Weinſteinſaͤure verwendet werden kann.

Ehe man die filtrirte Lauge weiter verdampft, iſt es durchaus noͤthig, ſie einige Tage an einem en Orte ebene zu laſſen, um den noch in ihr enthaltenen weinſteinſauren Kalk, oder die im Ueber— K F fluſſe

258 0 5 x Lapides Cancrorum-eitratie Lapides Canerorum citrati. Biteonene R. Lapidum Cancrorum tees quan- ſaure Krebsſteine . Bug placet. i M. n. gepuͤlverte Krebsſteine, eine BR 0 Affun 1 Menge, und gieße fo viel Succi Citri recentis quantum sufficit friſch en Zitronenſaft hinzu, ad saturationem; postea exhalet humidum als zur vollkommenen Sättigung hinreicht, hier⸗ leni auf dampfe man die Beuchtigkeit in einem por⸗

. jellai-

ſtuſſe zugeſetzten Weinſteinkryſtallen auszuſcheiden. Bedient man ſich dieſes Vortheils nicht, fo loͤſt ſich das erhaltene Salz nie rein in Waſſer auf, welches bey der Receptur ſehr unangenehm iſt. Man bemerkt in dem Gefaͤße, in welchem die Lauge aufbewahrt wurde, eine bedeutende 95. nei⸗ ner Kryſtallen, welche faſt gar keinen Geſchmack beſttzen. 1. a,

Das Verdampfen der Lauge kann man fo lange, als noch hinlaͤngliche Feuchtigkeit r ist zwar in dem zur Saͤttigung gebrauchten zinnernen Keſſel uͤber offenem Feuer vornehmen, wenn ſich b aber das Salz an den zum Umruͤhren gebrauchten Spatel anlegt, ſo muß man den Keſſel vom offenen Feuer entfernen, und das Salz im Waſſerbade ferner zur voͤlligen Trockene abrauchen. Geſchieht dieſes nicht, ſo iſt man entweder in Gefahr den Keſſel zu ſchmelzen, oder ein braunes Salz zu er⸗ halten. Vorzuͤglich hat man bey dieſer Arbeit durch fleißiges Umruͤhren mit dem. Saß das Anle⸗ gen des Salzes zu vermeiden.

Sehr ſicher kann man dieſes Salz zur voͤlligen Trockenheit bringen, wenn man, ehe es 555 voll⸗ kommen feſt geworden, und ſich im Keſſel noch gar nicht angelegt hat, es auf mit Papier belegte Siebe ausbreitet, und in einem Backofen, der nicht mehr allzuheiß iſt, vollkommen austrocknen laͤſt.

Man kann das weinſteinſaure Kali auch mit Vortheil aus dem rohen Weinſteine völlig weiß dar⸗ ſtellen, wenn man nach folgender Vorſchrift verfaͤhrt. Man ſaͤttige wie oben bemerkt worden, eine beliebige Menge Kali mit Weinſteinkryſtallen, welche vor dem. Puͤlvern, recht ſauber mit kaltem Waſſer gewaſchen, und wieder getrocknet worden find. Nach der Saͤttigung filtrire man 8 Lauge durch einen Filtrirapparat, welchen man mit einem Teige, aus friſch gegluͤhten Kohlen, und Waſſer beſtehend, belegt hat, oder man ruͤhre ſchon unter die kochende Lauge eine gute Portion friſch N gegluͤhtes Kohlenpulver, und koche es einige Zeit mit derſelben, und filtrire ſie dann auf die gewoͤhn⸗ liche Art. Gewoͤhnlich laͤuft ſie auf dieſe Art fhon. weingelb durch das Filtrum, und wuͤrde, einge⸗ dickt, ein hoͤchſtens gelbes Salz liefern. Um aber das Salz völlig weiß, wie es aus der Saͤttigung des Kali mit gereinigten Weinſteinkryſtallen entſteht, zu erhalten, ſtellt man die Lauge wohlbedeckt meh⸗ rere Wochen an einen kuͤhlen Ort, nach diefer Zeit wird fih ein betraͤchtlicher brauner Satz am Boden des Gefaͤßes geſammlet haben, iſt dieſes, ſo 8 man die Lauge nochmals mit filtrirt fie, und dampft ſie zur völligen Trockene ab.

Unterwirft man die Lauge einer ſehr langſamen Verdampfung, und ift beſonberd etwas freyes Kali in derſelben zugegen, ſo erhaͤlt man Kryſtallen, welche laͤngliche, vierſeitige Tafeln, mit abge⸗ ſtumpften Ecken darſtellen, und in trockener Luft ziemlich pere bleiben.

Reines

1

* g ab *

259

leni calore in vase porcellaneo vel vitreo, zellainenen oder glaͤſernen Gefaͤße bey gelinder agitando spathula lignea. Massa exsiccata Waͤrme unter Umruͤhren mit einem hoͤlzernen teratur et cribretur per linteum. Spatel ab. Die ausgetrocknete Maſſe, wird dann

fein gerieben, und durch Leinwand gebeutelt 99).

Linimentum ammoniatum. Linimentum ammoniatum. Ammonium⸗ (Linimentum volatile.) ſalbe, (Liniment). Olei Olivarum Uncias tres, (Flüchtige Salbe.) Liquoris Ammonii caustici Unciam unam. Men. Dlivenvel, drey Un sen Agitentur in vase vitreo, donec perfecte kauſtiſche Ammonium» Flüffigkeit, in unum co&ant, \ eine Unze,

dieſes ſchuͤttle man in einem eikfenkien Gefäße bis es ſich völlig vereiniget hat 90). . Kk 2 Lini-

Reines weinſteinſaures Kali loͤſt ſich in zwey Theilen Waſſer vollkommen, Weingeiſt nimmt ein Fuͤnftel davon auf, und wenn dieſe Loͤſung mit Huͤlfe der Waͤrme geſchah, ſo trennt ſich in der Kälte ein Theil des Salzes durch Kryſtalliſation.

Eine Loͤſung dieſes Salzes in Waſſer darf weder die Lakmustinktur roͤthen, noch eine Kurkuma⸗ tinktur braun färben. Mit Huͤlfe des Feuers wird dieſes Salz zerlegt, und verhaͤlt ſich wie der Weinſtein. Es gehoͤrt dieſes Salz zu denenjenigen, welche außerordentlich zerſetzbar ſind. Nicht nur alle Saͤu— ren, die Kohlenſtoffſaͤure ausgenommen, ſondern auch die mehrſten Mittelſalze zerlegen es, indem da⸗ durch immer wieder ſogenannter Weinſtein hergeſtellt wird; es darf demnach durchaus nicht, weder mit Saͤuren, noch mit andern Mittelſalzen verordnet werden.

290 Nach der hier gegebenen Vorſchrift erhalt man ein gelbes Pulver, welches einen, dem friſchen Malze

*

nicht unaͤhnlichen, Geruch, und einen ekelhaft ſalzigen Geſchmack beſitzt. Die Beſtandtheile deſſelben find Kalkerde, Phosphor Zitronen- und Aepfelſaͤure mit ſchleimigen Theilen verbunden. Nur die aͤpfelſaure Kalkerde iſt der im Waſſer loͤßbare Theil dieſes Praͤparats, und wenn es je wirkſam war, ſo iſt dieſem allein die, geprieſene Heilkraft zuzuſchreiben, da phosphor- und zitronenſaure Kalkerde eben ſo wenig wie der Gips; weder im Waſſer, noch in den Saͤften des Magens und Darmkanals loͤßbar ſind, man ſollte alſo anſtatt dieſes unſichern, ſo viele unwirkſame Theile enthaltenden Mittels, die Aepfelſaure Kalkerde einfuͤhren, deren Bereitung keine Schwierigkeiten hat, wenn man ſie nach folgender Vorſchrift unternimmt:

Man ſaͤttige gepuͤlverte Auſterſchaalen, Krebsſteine oder reine Kreide, mit 2 Safte ſaurer noch nicht voͤllig reifer Aepfel, oder wo man den Saft der Fruͤchte des Sauerdorns (Berberis vul-

giaris) erhalten kann; mit dieſem, filtrire man die Loͤſung, und dampfe ſie bey ſehr gelinder Waͤrme 15 zur Trockene ab. Das erhaltene Praͤparat verwahre man in einem wohlverſtopften Glaſe.

l Das Ammonium laoͤſt im reinen Zuſtande die fetten Oele auf, und bildet Seifen. Man muß daher

x immer

260

Linimentum saponato-camphoratum. Linimentum saponato - camphoratum.

(Balsamum Opodeldoc.) Kampferhaltige Seifenſalbe. %, Saponis domestici, e Sevo confecti, Un- (Opodelde Ebalfa m.) ciam unam cum dimidia, | M. n. gewöhnliche Seife, welche aus Un— Spiritus vini rectificatissimi Uncias quin- ſchlitt bereitet worde n iſt, ein und que cum dimidia, g eine halbe Unze, Aquae Unciam unam, rectificirten Weing eiſt, fünf und Camphorae Drachmam unam. eine halbe Unze, N In vase tecto leni calore solutis adde Wafſer, eine Unze, Liquoris Ammonii caustici Drachmam Kampfer, ein Quentchen, unam, loͤſe alles in einem wohlbedeckten Gefaͤße und Olei Rorismarini Guttas triginta, ö thue hinzu: Thymi Guttas viginti. kauſtiſche Ammonium-⸗Fluͤſſigkeit, Perfrigeralam massam, gelatinae similem, di ein Quentchen, serva. 2 laͤtheriſches) Rosmarinoel, dreyßig . Tropfen, N cdlaͤtheriſches) Thymianoel, zwanzig Tropfen.

Die erkaltete, einer Gallerte aͤhnliche Maſſe bewahre man dann auf. ;

Liquor Ammonii acetici. gulli Liquor Ammonii acetici. Eſſigſaure Am⸗ (Spiritus Mindereri.) monium⸗Fluͤſſigkeit. R. Ammonii carbonici sicci Uncias tres, 5 (Minderers-Geiſt.) Aceti concentrati Uncias undecim, vel M. u. trocken es, kohlenſtoffſaures Ammo— quantum requiritur ad saturandum. nium, drey Unzen, Diluatur postea Aqua destillata ‚simpliciy koncentrirte Eifigfäure, eilf unzen, ut totius Pondus sit Unciarum viginti quatuor. oder ſo viel zur vollkommenen Saͤttigung Nota. hinreicht,

i hierauf verduͤnne man die Fluͤſſigkeit mit ſo vielem deſtillirten Waſſer, daß das Gewicht der ganzen Fluͤſſigkeit vier und zwanzig Unzen betraͤgt.

A n⸗

immer darauf ſehen, daß das zur Bereitung des fluͤchtigen Liniments anzuwendende hum im

Waſſer gelöft, immer von gleicher Staͤrke iſt, um ein immer gleichwirkendes Mittel zu erhalten. Man

thut wohl, wenn man von dieſem Mittel keinen Vorrath hinſtellt, ſondern bey jedesmaligem Verordnen

es friſch bereitet. 1 £

BRENNEN 261

Nota. Hujus liquoris et aquae destillatae sim- An merk. Dieſe Fluͤſſigkeit mit gleichen Theilen Waf

plieis partes aequales constituunt spi- ſers vermiſcht, bildet den ſogenannten ritum sic dietum Mindereri. Minderers⸗Geiſt 91). Liquor

970 Auf die hier vorgeſchriebene Art, erhaͤlt man zwar eine immer gleichfoͤrmige und ſalzreiche, aber auch

zugleich ſehr theure Fluͤſſigkeit, welche, wenn man die Bereitung des verſtaͤrkten Eſſigs, und die, des kohlenſtoffſauren Ammoniaks, mit in Erwägung zieht, auch ziemlich umſtaͤndlich iſt. Ehedeſſen verfer⸗ tigte man dieſes Medicament, indem man kohlenſtoffſaures Ammonium, mit gewoͤhnlichem deſtillirten Eſſige ſaͤttigte, und die erhaltene Fluͤſſigkeit, ohne fernere Verminderung der groſſen Menge Waſſers zum Gebrauche beſtimmte. Dieſes Mittel war daher nicht nur ſehr ſchwach, ſondern auch ſehr unbe— ſtimmt, indem ein Eſſig mehr, der andere weniger Säure enthielt, fo daß oft in einer Unze der Fluͤſ— ſigkeit kaum einige Grane des eigentlich wirkſamen Salzes enthalten waren. a

Außer dem Wege, das effigfaure Ammenium durch unmittelbare Vermiſchung beyder es bildenden Beſtandtheile zu bereiten, ſuchte man es auch durch doppelte Verwandtſchaft mehrerer Körper, welche Eſſigſaͤure und Ammoniak enthielten, zu erzeugen. |

Wenzel ſchlug vor, man ſollte zwey Theile trockenen Bleyzucker und einen Theil ebenfalls trock⸗ nes ſalzſaures Ammonium vermiſchen, und fie einer Deftillation unterwerfen. Hier verbindet ſich die ſalzige Säure des ſalzſauren Ammoniums mit dem Bleyorpde des eſſigſauren Bleys, und die Eſſig— ſaͤure mit dem Ammonium, und geht als eine in der Kälte zu einer feſten Maſſe gerinnende Fluͤſſigkeit uͤber, welche mit einer gewiſſen Menge Waſſer verbunden, und als Minderers Geiſt aufbewahrt werden kann. Allein da dieſe Operation, wenn das Mittel nicht bleyhaltig ſeyn ſoll, mit vieler Vorſicht und Kenntniſſen bereitet werden muß, ſo iſt es nicht raͤthlich, dieſe Methode allgemein einzufuͤhren.

Andere Chemiker, vorzuͤglich Loͤwe, ſchlugen vor, ſtatt des Bleyzuckers eſſigſaures Kali anzuwen⸗ den, allein man erhaͤlt bey der Anwendung dieſes Salzes immer eine brenzlich riechende eſſigſaure Ammoniumfluͤſſigkeit, welche man nochmals uͤber Kohlen rektificiren muß.

Unter allen Bereitungsarten dieſes Mittels ſcheint mir die von Hahnemann angegebene, die fuͤr den pharmaceutiſchen Gebrauch empfehlungswertheſte zu ſeyn.

Man loͤſt kohlenſtoffſaure Kalkerde in deſtillirtem Eſſige, dickt dieſe Loͤſung ein, und bermengt ſie mit einem gleichen Theile ſalzigſaurem Ammonium, bringt das Gemenge dann in eine Retorte, und ſublimirt das eſſigſaure Ammonium, welches in weißen Fkocken in der Vorlage erſcheint, dieſes Salz loͤſt man in zwölf Theilen feines Gewichts Waſſer, und ſetzt, im Falle es nicht vollkommen mit der Eſſigſaͤure geſaͤttigt ſeyn ſollte, noch deſtillirten Eſſig, an ſtatt des Waſſers, zu.

„Von immer gleicher Staͤrke und ſehr vortheilhaft kann man auch das eſſigſaure Ammonium er⸗ halten, wenn man zwey Unzen kohlenſtoffſaures Ammonium mit einer hinlaͤnglichen Menge deſtillirten Eſſigs, er mag einen groͤſſern oder geringeren Saͤuregehalt beſitzen, vollkommen ſaͤttigt, die erhaltene Fluͤſſigkeit aus einer Retorte mit angefügter Vorlage bis auf achtzehn Unzen, ohne daß die Fluͤſſigkeit

kocht, abzieht, der erhaltenen Fluͤſſigkeit, im Falle fie nicht mehr vollkommen mit Säure geſaͤttigt ſeyn ſollte

* 1

262

Liquor Ammonii anisatus. _ "(Spiritus Salis ammoniaci anisatus.) R. Spiritus Vini rectificatissimi Uncias duo- decim,

Olei Anisi actherei Unciam dimidiam, Solutis adde

Liquoris Ammonii caustici Unclas tres. Misce, i

Liquor Ammonii carbonici aquosus.

(Spiritus Salis animoniaci aquo guss.)

R. Ammonii muriatici Libram unam, Kali carbonici Libram unam cum di-

midia. In retorta vitrea mixtis adde

Aquae communis Libras quatuor.

Fiat

2

Liquor Ammonii anisatus. tige Ammoniak⸗Fluͤſſigkeit. (Salmiakgeiſt mit Anisoel.) Men. reinen Weingeiſt, zwoͤlf Unzen, 8 ätherifches Anisdel, eine halbe Unze, loͤſe dieſes auf, und ſetze Aetzammonium⸗Fluͤſſigkeit, drey Un⸗ 378 zen, hinzu.

Dieſes alles 9 81 N man dann wude 92).

Liquor Ammonii carbonici aquosus.

Kohlenſtoffſaure Ammonium Fluͤſ⸗ (Waͤſſriger Salmiakgeiſt.) M. n. ſalzigſaures Ammonium, ein Pfund,

kohlenſtoffſaures Kali, ein und ein halb Pfund,

uͤbergieße dieſes Gemenge in einer glaͤſernen Re⸗

torte mit gemeinem Waſſer, vier Pfund, x ? Man

ſollte, das noch mangelnde mit konzentrirter Eſſigſaͤure erſetzt, und, nachdem man fie filtrirt hat, zum

Gebrauche aufzubewahrt.

Reiner Minderersgeiſt iſt voͤllig waſſerhelle, hat einen angenehmen, nicht brenzlichen rheinwein⸗

artigen Geruch und erwaͤrmenden ſalzigen Geſchmack. weder das geroͤthete Lackmußpapier blau, noch das blaue roth machen.

Einige Tropfen auf einen heiſ⸗

fen ſilbernen Löffel getröpfelt, dürfen keinen weißen Fleck zuruͤck laſſen, ſondern das etwa zuruͤck geblies bene Salz muß nach fernerer Erhitzung gaͤnzlich verfluͤchtigt werden.

Aetzendes und kohlenſtoffſaures Kali und Natrum zerlegen die eſſigſaure Ameniafüfitet, in: dem fie fih mit der Effigfäure verbinden, und das Ammonium ausſcheiden.

92) Die aͤltern Vorſchriften zur Bereitung dieſer beliebten Fluͤſſigkeit, ſind gegen dieſe ſehr unzweckmaͤßig, N unwiſſenſchaftlich, und unbeſtimmt, weswegen dieſe Vorſchrift allgemein eingeführt zu! werden verdient.

Gewoͤhnlich hat dieſe Fluͤſſigkeit eine helle weingelbe Farbe, einen Sabre den Ingredienzien, f aus welchen fie gemiſcht iſt, ahnlichen Geruch und e

Anisoelhal⸗ |

Er darf, wenn man ihn vorher erwaͤrmt hat,

' 8 8 265

Fiat destillatio leni calore, donec Aqua Man deſtillirt hierauf bey gelindem Feuer, bis

prodiens crustam salinam, in excipulo an- das uͤbergehende Waſſer, die vorher in der Vor;

tea obtentam, solverit. lage ſich gebildete Salzkruſte wieder geloͤſt hat 93).

Liquor Ammonii caustici. Liquor ammonii caustici. Fluͤſſiges, aͤtzen⸗ (Spiritus Salis ammoniaci cum Calce.) des Ammoniak.

R. Calcariae ustae Libram unam cum di- (Salmiakſpiritus mit Kalk bereitet.)

M. n. gebrannten Kalk, ein und ein halb Conspergantur Uneiis cireiter novem Aquae Pfund,

ealidae, ut per extinctionem perfectam fatis- befprenge dieſen mit ohngefaͤhr neun Unzen heiſ⸗ cant in pulverem. Huic in retortam vilream ſem Waſſer, damit er ſich loͤſche, und vollkom⸗ immisso adde 80 5 men in Pulver zerfalle. Dieſes bringe man in

j Ammonii muriatici contriti Libram eine glaͤſerne Retorte, und thue hinzu:

unam, gepuͤlvertes, ſalzigſaures Am mo⸗ Aquae communis Libras tres. f nium, ein Pfund, l

Applicetur statim excipulum amplum, gemeines Waſſer, drey Pfund, Aquae destillatae Libram dimidiam fuͤge ſogleich eine weite Vorlage an, in welcher continens. Destillent leniter Librae duae cum ein halbes Pfund deſtillirtes Waffer enthal— 5 dimi- ten iſt. Hierauf ziehe man langſam zwey und ein 850 Die hier vorgeſchriebene Bereitung dieſes Arzeneymittels iſt noch immer ziemlich unſicher und unbe⸗ ſtimmt, in Hinſicht der Menge des kohlenſtoffſauren Ammoniums gegen das Waſſer, obgleich der Sal— miak durch das kohlenſtoffſaure Kali voͤllig zerſetzt wird, und man, wenn nicht verſchiedene Umſtaͤnde dazwiſchen kaͤmen, den Gehalt der Fluͤſſigkeit am kohlenſtoffſauren Ammonium, ſehr genau beſtimmen könnte. er. Das gewöhnliche Potaſchen Kali, ift felten von einer und derſelben Beſchaffenheit, indem es eins mal mehr, einmal weniger aͤtzendes Kalt enthält, es muß alſo dadurch ein Theil des Ammoniums, im aͤtzenden Zuſtande, und zwar gasfoͤrmig entbunden werden, das Mittel welches man auf dieſe Art erhaͤlt, iſt alſo nach der Beſchaffenheit der Pottaſche verſchieden. Schon laͤnger haben dieſes mehrere Chemiker eingeſehen und vorgeſhlagen, man ſollte das durch Kreide ausgetriebene vollkommen mit Kohlenſtoffſaͤure geſaͤttigte Ammonium, in einem beſtimmten Verhaͤltniſſe in Waffer loͤſen, und dieſe Loͤſung als kohlen ilofffaure Ammontum⸗Fluſſigkeit aufbewahren.

Man nehme demnach ein Pfund deſtillittes Waſſer und loͤſe bey der Temperatur 15° Reaum. ſo viel kohlenſtoffſaures Laugenſalz, als ſich darin ohne Erhöhung der Temperatur loͤſen laͤſt, und bes wahre die Fluͤſſigkeit auf; Oder man nehme zur beſtimmten Norm einen Theil kohlenſtoffſaures Am⸗ monium in vier Theilen reinen Waſſers geloͤſt.

Die Kennzeichen der Güte dieſes Miitels, find bereits bey Ammonium carbonicum S. 172, angegeben worden.

midia.

*

264 dimidia, ut sint Liquoris Librae tres, in la- ein halb Pfund ab, damit die ganze Menge der genis vitreis, epistomio vitreo obturatis, ser- Fluͤſſigkeit drey Pfund ausmache, welche dann in vandae. glaͤſernen Flaſchen mit eingeriebenen Stoͤpſeln h aufbewahrt werden N Tan

Liquor N

9% Dieſe Fluͤſſigkeit for vollkommen reines Ammonium in Waſſer geloͤſt, ſeyn. Bey der Bereitung

deſſelben muß alſo dafuͤr geſorgt werden, daß der anzuwendende Kalk keine Kohlenſtoffſäure mehr enthalte, weil man auſſerdem, ein mehr oder weniger mit Kohlenſtoffſäure geſchwaͤngertes Ammonium erhalten wuͤrde. *

Bey der Bereitung dieſes Mittels, nach der hier gegebenen Vorſchrift wird man manche nicht

geahndete Schwierigkeiten finden; welchen nur ein. geuͤbter Arbeiter zu entgegnen im Stande iſt, man 85

wird daher eine genauere Auseinanderſetzung und Beſchreibung des Verfahrens, dieſes Mittel zu bes

reiten, hier nicht uͤberfluͤſſig ſinden. - Im Originale ift zur Bereitung dieſes Mittels, eine Retorte und eine weite Vorlage vorge⸗

ſchrieben, wendet man dieſelbe dazu an, und verfaͤhrt man nach der gegebenen Vorſchrift, ſo iſt fie

allemal verlohren, indem der entſtandene ſalzigſaure Kalk, eine ſehr feſte unaufloͤßliche Maſſe bildet,

welche durchaus nicht herausgenommen werden kann. Beſſer iſt es deswegen, wenn dieſes Mittel nach

dem Originale bereitet werden ſoll, ſich eines Kolbens mit einem ſehr weiten Halſe, (ſo daß man mit der Hand hineinkommen kann,) und eines ſehr gut paſſenden, Calfo leicht luftdicht zu verkuͤtten⸗ den) Helmes zu bedienen. Eine ſolche Geraͤthſchaft kann man mehreremal gebrauchen.

Einige Chemiker bemuͤhten ſich aber, dieſer unangenehmen Erſcheinung durch einige Zuſaͤtze, welche den Ruͤckſtand im Waſſer loͤßbarer machten, vorzubeugen. Herr Goͤttling ſchlug vor, zu dem Gemenge aus Kalkerde und Salmiak etwas Pottaſche zu ſetzen, weil er mit Recht vermuthete, daß durch das entſtandene ſalzigſaure Kali, das Eindringen des Waſſers in die zuruͤckbleibende Maſſe beguͤnſtigt

wuͤrde, allein da die Poktaſche einen bedeutenden Antheil Kohlenſtoffſaͤure enthält, fo wurde das Am⸗ moniak nie in ganz reinem Zuſtande erhalten, ſondern erſchien mehr oder weniger mit Kohlenftofffäure

verbunden. Mehrere Chemiker riethen nach Wieglebs Vorſchlage, gleiche Theile ſalzigſaures Na⸗ trum und ſalzigſaures Ammonium mit einander zu vermengen, und dieſe Mengung mit Kalk nach der gewoͤhnlichen Art zu behandeln, dieſer * iſt annehmlicher, als der erſte, und wird auch hin und wieder befolgt.

Um aber allen bey der Scheidung des reinen Ammoniums durch Kalk ſich vorfindenden Unannehmlich⸗

keiten auszuweichen, gebraucht man einen einfachen pneumatiſchen Apparat; nach folgender Vorſchrift.

Man nimmt eine, nach Verhaͤltnis der Menge der zu dieſer Arbeit beſtimmten Materialien, hinlaͤnglich

große Retorte, bringt zwey Theile fein gepuͤlverten, vollkommen von Kohlenftofffäure freyen Halk, und

einen Theil ſalzigſaures Ammonium, welche beyde Subſtanzen man ſchnell und gut gemengt hat, hinein, und kuͤttet in den Hals der Retorte zwey rechtwinklig gebogene Glasroͤhren luftdicht fo ein, daß ſich der Schenkel der einen untern und groͤſſern Glasroͤhre, nach unten neigt. Sie dient, um das Ammoniakgas in die mit einer hinlaͤnglichen Menge Waſſers gefuͤllte Vorlage zu leiten.

dm 1 q Der

*

Liquor Ammonii pyro -oleosi. Liquor Ammonii pyro-oleosi. Brenz— (Spiritus Cornu Cervi rectificatus.) lichvelige Ammonium⸗Fluͤſſigkeit. eas, an aten Kurgataramı un n Custer Hirfätorneein.) Bus 1 Die Ammonium haltige Fluͤſſigkeit,

Am- welche man bey der Deſtillation des Hirſchhorns oder gereinigter Knochen mit dem trockenen 14 N ö 5 koh⸗

Der Schenkel der obern kleinern Glasröhre dient als Sicherheitsroͤhre, um, wenn die Entwickelung des Ammoniakgaſes beendiget iſt, daß Gleichgewicht des entſtandenen luftverduͤnnten Raumes in der

Retorte und der Atmosphäre herzuſtellen. Um die Sicherheitsroͤhre nicht aus der Retorte herausziehen zu duͤrfen, uͤberziehe man die Oefnung derſelben mit einem Stuͤckchen naſſer Blaſe, und ſteche in die— ſelbe mit einer Nadel, ſobald man bemerkt, daß ſelbſt bey etwas dermehrtem Feuer, die Fluͤſſigkeit aus der Vorlage durch die Roͤhre in die Retorte zu dringen, droht. Im Falle man keine mit einem Tubulus verſehene Vorlage hat, ſo kann man ſich ſtatt der⸗ selben einer gewöhnlichen gläfernen Flaſche bedienen, welche aber nur bis aas 4 von der ſich in derſel⸗ ben befindlichen Fluͤſſigkeit angefuͤllt ſeyn darf.

Hat man alles auf dieſe Art zuſammengeſetzt, luftdicht verkuͤttet, und den Apparat entweder in ein Sandbad, oder in offenes Feuer gelegt, ſo treibt man nach den mehrmals gegebenen Regeln das Ammoniakgas aus. Man faͤhrt mit der Deſtillation ER fo lange fort, als man noch eine Entwicklung von Luftblaſen bemerkt.

Reines Ammonium kann nicht anders als in Verbindung mit Waſſer, oder als gasfoͤrmige Fluͤſſig⸗ keit hergeſtellt werden. Das Ammoniak iſt im ſalzigſauren Ammonium, im reinen Zuſtande enthalten, bey dieſer Operation verbindet ſich die ſalzige Saͤure mit der Kalkerde, und wenn dieſe vollkommen Koh⸗

j lenſtoffſaͤurefrey war, fo wird das Ammoniak in Verbindung mit dem Waͤrmeſtoffe auch rein ausge⸗ ſchieden, und verbindet ſich mit dem vorgeſchlagenen Waſſer zur reinen waͤßrigen Ammoniumfluͤſſigkeit, ui: der Retorte aber bleibt trockener ſalzigſaurer Kalk zuruͤck, welcher wegen feiner beybehaltenen Pul⸗ verform leicht aus dieſem Gefaͤße geſchuͤttet werden kann. Schlaͤgt man nie mehr als viermal ſo viel Fluͤſſigkeit, als man ſalzigſaures Ammonium genommen hat, deſtillirtes Waſſer vor, und deſtillirt bey einer immer gleichen Temperatur, der die Vorlage umgebenden Atmosphäre, welches man am beſten und leichteſten erreicht, indem man dieſelbe in ein Gefaͤß mit kaltem Waſſer ſetzt, ſo wird man immer

eine Fluͤſſigkeit von gleichem Ammoniakgehalte bereiten koͤnnen.

Eine auf die angegebene Weiſe bereitete Loͤſung des Ammoniums in Waſſer, iſt vollkommen far— beloß und waſſerhelle, hat einen aͤußerſt flüchtigen, erſtickenden, eigenthuͤmlichen Geruch, und einen aͤtzend brennenden Geſchmack, zieht im Munde und auf einer feinen Haut Blaſen, und verfliegt in der, Atmosphäre gaͤnzlich. Das eigenthuͤmliche Gewicht dieſer Fluͤſſigkeit verhält ſich zu dem des Waſſere, wie 0,9908 zu 1000.

Blaue n werden ſehr ſchnell ER gruͤn gefärbt.

2 1 Mit

266

Ammonio sicco ac Oleo foetido obtentus et separatus, rectificetur ex cucurbita vitrea,

alembico munita, Partem dimidiam destilla- -

lione eliciendo.

Ä

kohlenſtoffſauren Ammonium, und dem uͤbeltie⸗

chenden Oele zugleich erhaͤlt, und von dieſen bey— den gehoͤrig getrennt worden iſt, wird aus einem mit einem Helme verſehenen Glaskolben, durch

nochmalige Deſtillation bis auf die Hälfte, gehoͤ⸗ rig gereiniget 950 a

Liquor Ammonii suceiniei. Bernſtein⸗ ſaure Ammonium. Fluͤſſtgkeit. (Bernſteinſaurer Hirſchhorn-Liquor. 8 Men. kohlenſtoffſaures, brenzlichoeliges Ammonium, ſo viel man will, 1 es in deſtillirtem Waſſer, ſechs

Liquor Ammonii suecinici. (Liquor Cornu Cervi succinatus.) 3. Ammonii carbonici Pyro-oleosi, quantum

placet. solve in Aquae destillatae sextuplo. Exacte saturatum

Acido suceinico. al ſo viel, Filtra et serva. ſaͤttige =; Maar das vollkommenſte mit Bernſteinſaͤure, ſeihe es Rh und bewahre es auf 96).

Liquor

Mit Weingeiſt vermiſcht ſich dieſe Fluͤſſigkeit, ohne die geringſte Truͤbung hervorzubringen. Durch Vermiſchung mit Saͤuren darf durchaus keine Entwickelung von Luft hervorgebracht werden, weil ſonſt dieſe Fluͤſſigkeit mehr oder weniger kohlenſaͤurehaltig iſt. Oele werden davon vollkommen geloͤſt, und bilden damit ſeifenartige im Waſſer loͤßbare Koͤrper.

Wird dieſe Fluͤſſigkeit mit Kalkwaſſer oder einer Loͤſung des ſalzigſauren Kalkes vermiſcht, ſo darf keine Truͤbung dadurch hervorgebracht werden, außerdem iſt Kohlenftofffäure damit verbunden.

Dieͤr kleinſte Antheil von ſalziger Säure wird entdekt, wenn man die Ammoniumfluͤſſigkeit mit reiner Salpeterſaͤure ſaͤttigt, und etwas ſalpeterſaures Silber in die geſaͤttigte Loͤſung troͤpfelt, „e

ein weißer Niederſchlag hervorgebracht wird.

Da mehrere Apotheker den ſogenannten rohen Hirſchhorn- oder Ad ne 8 nicht ſelbſt bereiten, ſondern von Laboranten beziehen, dieſer aber, theils wegen ungleichfoͤrmiger Bereitung, theils wegen Gewinnſucht faſt immer eine ſehr unbeſtimmte Menge kohlenſtoffſaures Ammonium geloͤſt enthaͤlt, ſo wird man nach der hier gegebenen Vorſchrift auch ein ſehr ungleichartiges Mittel erhalten.

Beſſer wuͤrde man thun, wenn man ſechs Unzen kohlenſaures Ammonium mit einer Unze uͤbelrie⸗ 5 chendem Hirſchhornoͤle ſchnell zuſammenmengte, das Gemenge auf ein Filtrum an und ein Pfund kaltes deſtillirtes Waſſer darüber goͤße. * 5

960 um dieſes Mittel immer gleichfoͤrmig zu beſttzen, wuͤrde ich lieber (um ſo mehr, da daſſelbe zu den ſehr wirkſamen gehoͤrt) eine gewiſſe Menge kohlenſtoffſaures Ammonium, mit etwas ſtinkendem Hirſchhorn⸗

oͤle mengen, (wie oben bey dem e u Mittel bemerkt worden iſt) und dieſes in einer gewiffen ,

Menge

267 Liquor Ammonii vinosus. Liquor Ammonii vinosus. Weinige Am⸗ (Spiritus Salis ammoniaci vinosus.) monium⸗Fluͤſſigkeit. \

R. Spiritus Vini Be lieg Partes duas, (einiger Saimtalgki ſ. y ane Partem unam. N. n. rectificirten Weingeiſt, zwey Theile, Misce et in vitro probe clauso serva. tauſtiſche Ammonium ⸗Flüfſigteit,

f f einen Theil. * 5 Dieſes miſche man und verwahre es in einem wiohloerſchloſſenen Glasgefaͤße.

Liquor Hydrargyri muriatici corrosivi. Liquor Hydrargyri muriatici corrosivi.

(Loco Aquae phagedaenicae.) Salzſaure⸗Aetzquekſilber⸗Fluͤſſigkeit. %, Hydrargyri muriatiei corrosivi, (Schaden waſſer.) Ammonii muriatiei, singulorum Grana Mr. n. ſalzſaures Aetzquekſilber, viginti quatuor. u + ſalzſaures Ammonium, von jedem Solve zwanzig Gran, i tl. loͤſe

Menge Waſſer loͤſen, dieſe Loͤſung dann mit gewoͤhnlicher Bernfteinfäure genau ſättigen, den erhal⸗ tenen Liquor filtriren, und in einem wohlzuverſchließenden Glaſe aufbewahren. Folgende Formel wuͤrde in Hinſicht der Quantitaͤt der im Waſſer geloͤſten Beſtandtheile allgemein anwendbar ſeyn.

Man vermiſche drey Unzen kohlenſtoffſaures Ammonium in einem ſteinernen Moͤr— ſer, mit drey Quentchen finfendem Hirſchhornoͤle, bringe dieſes Gemenge auf ein Fil⸗ trum, und loͤſe es in acht Unzen kaltem deſtillirten Waſſer, indem man daſſelbe im Si trum daruͤber ſchuͤttet. N e

. Dann loͤſe man eine beliebige Menge Bernſteinſaͤure in einer hinlaͤnglichen Menge Waſſer, und fättige damit das oͤlhaltige kohlenſaure Kali, worauf man die Fluͤſſigkeit filtrirt und aufbewahrt.

Dieſe Fluͤſſigkeit hat gewoͤhnlich eine weingelbe, faſt hellbraune Farbe, iſt völlig helle, ohne mit einer oͤligen Haut uͤberzogen zu ſeyn, auch duͤrfen keine Oeltropfen auf der Oberflaͤche derſelben ſchwim⸗ mend oder ſich im Gefaͤße anlegend, gefunden werden.

Der Geruch derſelben iſt nicht mehr ammoniakaliſch, vielmehr eigenthuͤmlich und etwas brenzlich; der Geſchmack, ſalzig, kuͤhlend und bitterlich. Lakmus und Gilbwurzeltinktur duͤrfen davon keine Farbenveraͤnderung erleiden. Im Feuer muß ſich das durch die Abdampfung erhaltene Salz voͤllig verfluͤchtigen laſſen, und einen bernſteinartigen Geruch verbreiten, wenn es auf gluͤhende Kohlen ge⸗ ſtreut wird. Sehr viele Saͤuren, Kalien und Mittelſalze zerſetzen dieſes Salz, beſonders aber die Mineralſduren, die Phosphor: Weinftein- und Zitronenſaͤure, Kali und Natrum in reinem und kohlen⸗ ſtoffſaurem Zuſtande, Alaun, Borax, eſſigſaures Kali, weinſteinſaures Kali, Kalkwaſſer und mehrere.

1

Solve in. loͤſe es in Aquae destillatae simplieisLibris duabus; deſtillirtem Waſſer, zwey Pfund, und N Adde thue hinzu: Mellis rosati Unciam unam.. e Roſenhonig, eine Unze 97). Liquor Hydrargyri nitriei. Liquor Hydrargyri nitriei. Salpeter⸗ (Mercurius nitrosus.) ſaure Quekſilber⸗Loͤſung.

R. Hydrargyri puri Unciam unam. (Salpeterfaures £ Quekſilber.)

x

Digerendo leui calore solve in M.n. reines Quekſilber, ein Unze, loͤſe die- Acidi nitriei puri quantitate sufficiente. ſes bey gelinder Wärme in einer hinlaͤng⸗ Soluto adde \

lichen Menge

Aquae destillatae simplicis reiner Salpeterfäure, und thue zu quantum regie ut Liquoris sint Unciae dem geloͤſten ſo viel

quatugr, . deſtillirtes Waffer hinzu, als erforder⸗

lich iſt, vier Unzen Fluͤſſigkeit herzu⸗

ſtellen 98). N

Liquor

979 Der Salmiak bildet mit dem ſalzſauren Aetzquekſilber ein Salz, welches in aͤltern Zeiten unter dem. Namen Alembrothſalz bekannt war; eine Verbindung, welche weder durch Kryſtalliſation, noch durch Sublimation zu trennen iſt. Die Loͤſung deſſelben im Waſſer iſt alſo beſonders chemiſch betrachtet, dem unchemiſchen ſich allemal zerſetzenden Gemiſche, aus ſalzſaurem Aetzquekſilber und Kalkwaſſer, welches aus ſalzſaurem Kalke und einem vollkommenen Queffilberoxyde beſteht, vorzuziehen.

98) Auf dieſe Art wird kein gleichfoͤrmiges Mittel erhalten, weil die Salpeterſaͤure in Hinſicht ihrer Staͤrke ſehr verſchieden ausfällt, wenn fie auch nach unſerm Originale bereitet wird. Von der Staͤrke der Salpeterſaͤure aber haͤngt die ſtaͤrkere oder geringere Oxydation des Quekſilbers, alſo auch die Sr, ſchiedenheit des erzielten Mittels ab. 1

Die Salpeterſaͤure iſt das eigentliche Mittel, worinn das Quekſilber mit Leichtigkeit und ohne An⸗ wendung aͤuſerer Waͤrme aufgeloͤſt wird. Wendet man aͤuſere Waͤrme und zugleich ſtarke Salpeter- ſaͤure an, fo geſchieht die Auftoͤſung mit großer Heftigkeit, und die auf beyde Arten erhaltenen Pro⸗ dukte ſind, ob man ſie gleich mit dem Namen ſalpeterſaures Qu W 2 belegt, in Hinſicht ihres Sauerſtoffgehalts ſehr verſchieden.

Loͤſt man reines Quekſilber in reiner nicht allzuſtarker Solpederkinge: 1005 ſo entwickelt ſich dabey nur wenig Stickſtoffgas, und ſobald die Aufloͤſung gewiſſermaſſen geſaͤttigt iſt, ſcheidet ſich ſchon ſalpe⸗ terſaures Quekſilberſalz, in laͤnglich vierſeitigen Tafeln mit abgeſtumpften Seitenkanten und Endſpitzen kryſtalliſirt, ab. Loͤſt man dieſes Salz in Waſſer, fo. trennt ſich ein betraͤchtlicher Antheil eines weiß⸗ gelblichen Pulvers, welches noch nicht genau unterſucht, aber für Quekſilber mit Stickſtoff und etwas Sauerſtoff verbunden, zu halten iſt. Die uͤbrige helle farbeloſe Fluͤſſigkeit, nebſt der Loͤſung der Kry⸗

ſtallen,

*

Liquor Kali acetici. (Liquor terrae foliatae Tartari.) k. Kali acetici sieci Libram unam, Aquae destillatae simplicis libras duas.. Solve et filtra.

Liquor Kali carbonici.. ® (Oleum Tartari per deliquium.) . Kali carbonici sicei Libram unam. Solve in Aquae destillatae simptiei Libris duabus, Filtra et serva,

Liquor Kali caustici.: (Lixivium causticum.) Kali carbonici Libras duas.. In vas ferreum immissis affunde Aquae communis fervidae Decuplum; tune successive ingere

N.

Cal-

fallen, kann durch gelindes Abdampfen in die Enge gebracht und kryſtalliſirt werden.

269;

Liquor Kali acetici. Eſſigſaure Kali: Fluͤſſigkeit. (Geloͤſte, geblaͤtterte Weinſteinerde.) Mn. trockenes, Effigfaures Kali, ein Pfund, deſtillirtes, einfaches Waſſer, zwey

Pfund, loͤſe das Salz auf, und filtrire die Loͤſung.

Liquor Kali carbonici. Kali⸗Fluͤſſigkeit. (Zerfloſſenes Weinſteinoel.) Mn. trockenes, kohlenſtoffſaures Kali, ein Pfund, loͤſe es in deſtillirtem gemein em Waſſer, zwey

N Pfund, filtrire die Loͤſung, und bewahre ſi e auf 99):

Kohlenſtoffſaure

Liquor Kali caustici. Aetzende Kali 5

Fluͤſſigkeit.

Man. kohlenſtoffſaures Kali, zwey Pfund, bringe dieſes in einen eiſernen Keſſel und gieße kochendes, gemeines Waſſer zehnmal ſo viel dazu, trage dann nach und

Dieſes Salz

ſollte einzig und allein zur Bereitung der ſalpeterſauren Quekfilberlöfung angewendet werden, indem man eine geſaͤttigte Loͤſung deſſelben in deſtillirtem Waſſer bey der gewoͤhnlichen Temperatur der At—

mos phaͤre verfertigte. Truͤbung mit Waſſer miſchbar.

Eine geſaͤttigte Loͤſung dieſes ſalpeterſauren Quekſilbers iſt waſſerhelle, und ohne Der Geſchmack iſt ſehr aͤtzend und metalliſch, wird Durch kohlenſtoff—

ſaure Kalien ſchwarz, und durch Kalkwaſſer ſchwarzblau niedergeſchlagen.

990 Dieſe Bereitung der Kalilöſung auf dieſe Art iſt bey weitem zweckmaͤßiger als die aͤltere, wo man eine

beliebige Menge Pottaſche an einem feuchten Orte Cim Keller) zerfließen ließ und 595

Hier konnte

nie eine Fluͤſſigkeit von gleichem Kaligehalte erhalten werden.

OCalcariae ustae pulveratae Libras tres.

Coque per horae quadrantem, agitando spathula. Si Liquor, cum Acido quocunque mistus, ullam producit effervescentiam, Cal- caria usta est addenda. Cola per linteum. Liquor, in lagenas vitreas obturatas immis- sus, postquam subsederit, decanthetur et eva- poret, donec ejus Unciae quatuor compleant vas, quod capax foret Unciarum trium Aquae simplicis. In lagenis vitreis obturatis serva.

Liquor Myrrhae.

K. Myrrhae contusae Uncias duas. Aquae destillatae simplicis Uncias octo,

Digere in vase vitreo aut porcellaneo

obturato, balneo aquae commisso, ad sufli- cientem Myrrhae dissolutionem. Liquorem per linteum colatum loco frigido serva.

x

Liquor Myrrhae. M. n. gepuͤlberte Myrrhen, zwey Unzen,

*

nach gepuͤlverte, gebrannte reine

Kalkerde drey Pfund hinein, und koche dann dieſes Gemenge unter Umruͤhren mit einem Spgtel eine viertel Stunde. Hierauf ver⸗ ſuche man, ob die davon filtrirte Fluͤſſigkeit noch mit einer Saͤure aufbrauſt, geſchieht dieſes, ſo trage man noch Kalkerde hinein. Die Lauge fil⸗ trire man dann durch Leinwand. Die in genau zu verſtopfende Flaſchen gefüllte Fluͤſſigkeit, wird von dem dae niedergefallenen Bodenſatze abge⸗ goſſen, und ſo lange abgedampft, bis in ein Ges faͤß, in welches drey Unzen deſtillirtes Waſſer ge⸗ hen, vier Unzen von dieſer Fluͤſſigkeit gebracht werden koͤnnen. Hierauf verwahrt man ſie in gut zu verſchliezenden Glasgefaͤßen.

Myrrhen⸗Liquor.

deſtillirtes, Ne Waſſer, acht Unzen.

Dieſes digerire man in einem vermachten gla⸗ glaͤſernen oder porzellainenen Gefaͤße im Waſſer⸗ bade, bis die Myrrhen gehörig geloͤſt ſind. Den erhaltenen, und durch Leinwand geſeihten Liquor bewahre man an einem kuͤhlen Orte auf 100).

Liquor

1000) Aeltere Vorſchriften lehrten dieſes Mittel auf eine ſehr umſtaͤndliche, und ich moͤchte Pe abgeſchmalte Art bereiten; man ſollte naͤmlich hart geſottene Eyer von ihrer aͤuſern Schaale befreyen, ſie der Laͤnge nach durchſchneiden, und die Dottern heraus nehmen, anſtatt dieſer ſie mit Myrrhenpulver ausfuͤllen, wieder zuſammenbinden, in einem Netze an einen kühlen und feuchten Orte aufhängen, die nach und nach austroͤpfelnde braune oͤlartige Fluͤſſigkeit aber unter dem Namen Myrrhenliquor aufbewahren.

So wohl dieſe auf dem ſo beſondern Wege erhaltene, als die im Originale angegebene Bereitung der Myrrhenfluͤſſigkeit, find vollkommen überflüffig, wenn das waͤßrige Myrrhenextrakt in der Officin vorraͤthig gehalten wird, man kann ſo viel deffelben in deſtillirtem Waſſer loͤſen laſſen, als man fuͤr

noͤthig findet, und ſo den Gehalt der Fluͤſſigkeit genau beſtimmen, um ſo mehr, da obige Bereitung ſehr leicht verdirbt, und mit einer Schimmelhaut bedekt wird, alſo nicht vorraͤthig gehalten werden kann.

4 *

Liquor pyro-tartaricus. (Spiritus Tartari.) x. Tartari crudi quantum vis. Fiat destillatio ex retorta, ad dimidiam partem repleta, aperto et sensim aucto igne, in excipulum satis capax, et tubulo, per quem transeat Gas, impetuose prorumpens, instructum, Destillatione finita, Liquorem elicitum ab Oleo foetido filtratione repetita Ubera et serva.

Liquor Saponis stibiati.

(Sulphur auratum liquidum. Vinctura An-

timonii Jacobi.)

N. Sulphuris stibiati aurantiaci Unciam * Solve digerendo in sufficiente quantitate.. Liquoris Kali caustici,

admisce ö \ Saponis medicati Uncias tres,

Spiritus vini rectificatissimi, Aquae destillatae simplicis, singulorum: Uncias sex..

Digerantur leni calore, subinde agitando; Liquorem; quem filtratum serva..

Liquor Saponis stibiati.

271

Liquor Pyro: tartaricus. Brenzlich⸗wein⸗

ſteinſaure Fluͤſſigkeit. (Weinſtein⸗Geiſt.)

M. n. rohen Weinſtein, eine beliebige Menge.

Man unterwirft dieſen einer Deſtillation, in⸗ dem man eine Retorte damit bis zur Hälfte er- füllt, mit einer hinlaͤnglich groſſen Vorlage ver- ſieht, und nach und nach verſtaͤrktes offenes Feuer anwendet. Wegen des haͤufig ſich entwickelnden Gaſes, muß man den Apparat mit einer Ablei— 5 tungsroͤhre verſehen. Nach beendigter Deſtilla— tion befreyet man die uͤbergegangene Fluͤſſigkeit, durch wiederholtes Filtriren, von ihrem brenzli⸗ chen Oele, und. bewahrt es auf. ;

Spiesglantſt fen⸗Fluͤſſigkeit. (Fluͤſſiger Spiesglanzſchwefel. Jaco— bis Spiesglanztinktur.) f Men gelbfarbenen Spiesglanzſchwefel, eine Unze, loͤſe dieſen durch Digeſtion in einer hinlaͤng⸗ lichen Menge: kauſtiſcher Kali-Fluͤſſigkeit, und miſche hinzu: Seife zum innerlichen Gebrauche, drey Unzen, reinen Weingeiſt, deſtillirtes Waſſer, von jedem ſechs Unzen.

Dieſes digerire man zuſammen bey gelindem Feuer, unter beſtaͤndigem Umruͤhren, der Liquor wird klar geſeiht und aufbewahrt 101).

x 1 Liquor

101) Dieſes Spiesglanzmittel iſt eine W Bereitungsart der bekannten Jakobiſchen Tinktur.

**

3

B. Stibii oxydulati fusci Uncias duas,

temlum serva.

Liquor Stibii muriatici. Liquor Stibit muriatici. Salzſaure Spies⸗ (Butyrum Antimonii.) glanz⸗Fluͤſſigkeit.

(Spiesglanzbutter.) M. h. braunes Spee sro, zwey

Natri muriatici siccati Uncias sex.

Mixtis in retorta vitrea affunde unzen, Acidi sulphurici conceutrati Uncias qua- trockenes, ſalzi ofaı ures Na tr um, tuor, f ſechs Unzen, 0 Aquae communis Unciis duabus vermenge beydes, in einer glaͤſernen Re⸗ antea dilutas. Fiat destillatio ex arenae bal- torte, und uͤbergieße es nut 9 neo, igne sub ſinem aucto. Liquorem ob- ſtarker Schwefel ſaͤ aure vier Unzen,

und mit f gemeinem Baffer, zwey Unzer. r Man deſtillire dieſes aus einem Sandbade, mit gegen das Ende verſtaͤrktem Feuer, und bewahre die erhaltene Fluͤſſigkeit auf 102). r Liquor

102) Um dieſes Mittel zu bereiten, findet man eine Menge Vorſchriften, welche alle nicht beſonders em, vfehlungswerth ſind. Alle aber beruhen auf der Erſcheinung, daß die Falling peter Metalle, und beſonders das Antimonium leicht mit ſich verfluͤchtiget. i |

Die hier gegebene Vorſchrift iſt ſehr empfehlungswerth, weil ſie einfach iſt, und kein ſo hoher Feuersgrad zur Erzeugung des Produkts dabey angewendet zu werden braucht. e

Bey der Vermengung des braunen Spiesglanzoxyds mit dem ſalzigſauren Natrum geht weiter keine Veränderung vor, ſobald aber die Schwefelfäure zu dieſer Miſchung koͤmmt, fo verbindet ſich dieſelbe mit dem Natrum des Kochſalzes, zum ſchwefelſauren Natrum, die Salzſaͤure wird dadurch frey, und verbindet fi) mit dem Spiesglanzoxyde, und eine zweckmaͤßige Waͤrme verfluͤchtigt dieſe beyden Subſtanzen, und das verlangte Produkt erſcheint in der Vorlage als eine gelbe etwas rauchende tropfbare Fluͤſſigkeit.

Die aͤltere Methode, das Taljigfaure Spiesglang zu bereiten, wobey man es gleichſam von Putzer artiger Konſiſtenz erhält, iſt ziemlich gefahrvoll, und erfordert viel Aufmerkſamkeit bey der Bereitung. Man reibt naͤmlich ſechs Theile aͤtzenden ſalzſuren Quekſilberſublimat mit funfzehn Theilen geſchwe⸗ felten Spiesglanz genau zuſammen, bringt das erhaltene Pulver * gehoͤriger Vorſicht in eine ziemlich weithalſige Retorte, verſieht dieſelbe mit einer genau ſchließenden Vorlage, und deſtillirt oder ſublimirt mit vorſichtigem nach und nach verſtaͤrktem Feuer. Hier verbindet ſich die Salzſaͤure (deren Ueberfluß am Sauerſtoffe das Antimoniummetall oxydirt) mit dem Ammonium, und geht wegen Mangel vor⸗ handenen Waſſers in einer ſo feſten Form uͤber, daß man ſich bey der Deſtillation oft genoͤthigt ſieht, den Hals der Retorte beſonders zu erhitzen, um den Sublimat in die Vorlage fließend zu machen, und das Abtroͤpfeln zu befördern. Da ſich das im aͤtzenden Quekſilberſublimate befindliche Quekſilber und der im Antimoninm 1 d Schwefel mit einander vereinigen, ſo erhaͤlt man bey dieſer Arbeit,

wenn

273

Magnesia ideen Magnesia carbonica. Kohlenſtoffſaure (Magnesia Salis amari.) - Bittererde, (Talkerde.) ""Magnesiae sulphuricae erystallisatae Li- (Bitterſalzerde, Bitterfalgmagnefie.) bras decem, Me. n. kryſtalliſirte, ſchwefelſaure Talk Natri carbonici erystallisati Libras duo- erde, zehn Pfund, Heim. I kryſtalliſirtes, kohlenſtoffſaures Solvantur seorsim in duplo Aquae ferven- Natrum, zwolf ppfund. tis. Soluta filtrata in lebete stanneo com- Dieſe Salze, werden jedes beſonders, in der misceantur atque continue agitentur spathula doppelten Menge kochenden Waſſers geloͤſt. Hier: lignea. Post ebulliionem per horae qua-_ auf werden fie filtrirt, und in einem zinnernen drantem, mixtura diluatur Aqua fervida, et Keſſel, unter beſtaͤndigem Umruͤhren mit einem per linteum coletur. Magnesia in linteo re- hollzernen Spatel gemiſcht. Nach einem viertel⸗

n ſtündigen Kochen, wird die Miſchung noch mit kochendem Waſſer verduͤnnt, und durch Leinwand geſeiht. Die auf der Leinwand zuruͤckbleibende ber Bitter»

wenn man hinfänglich ſtarkes Feuer, beſonders gegen das Ende anwendet, nothwendig“, eine gewiſſe Menge Zinnober, welcher ehedeſſen unter dem Namen Antimonialzinnober (Cinnabaris antimonii) bekannt war. Dieſer Zinnober ſublimirt ſich in dem obern Gewoͤlbe der Retorte, und iſt, wenn er gehoͤrig abgewaſchen iſt, von gewoͤhnlichem Zinnober gar nicht verſchieden. Eine ſehr vortheilhafte Methode, dieſes Mittel zu bereiten, iſt folgende: man loͤſt reines Spies⸗ glanzmetall (Regulus antimonii) in foncentrirter Schwefelſaͤure mit Huͤlfe der Waͤrme auf. Die erhaltene ſo viel moͤglich geſaͤttigte Aufloͤſung dampft man bis zur Trockene ab, und vermengt ſie während dieſer Arbeit noch mit einem 4 Spiesglanzmetall, wiegt dann das erhaltene etwas feuchte Pulver, und vermengt es mit zweymal ſo vielem ſalzigſaurem Natrum. Hierauf bringt man das Ganze in eine Retorte, verſieht dieſelbe mit einer Vorlage, und unternimmt die Deſtillation, nach den vielmals ſchon angegebenen Regeln. Die ſalzige Säure verbindet ſich hier mit dem Spiesglanzoxyde, und geht wegen ſeiner Fluͤſſigkeit in die Vorlage uͤber. Die Schwefelſaͤure aber verbindet ſich mit dem Natrum, und bleibt als ein Mittelſalz in der Retorte zuruͤck. Es verſteht ſich, daß, da dieſes zuruͤckbleibende ſchwefelſaure Natrum immer noch etwas Spiesglanzoxyd enthaͤlt, es zum mediciniſchen Gebrauche nicht verwendet werden kann und darf. Das ſalzigſaure Spiesglanz, welches man auf dieſe Art er⸗ hält, iſt gewöhnlich von butterartiger Konſiſtenz, und zeigt, wenn man es in verſchloſſenen Gefäßen, alſo vor dem Zutritte der Luft, (aus welcher es Feuchtigkeit anzieht,) bewahrt hinſtellt, ſelbſt Nei⸗ gung zu einer regelmaͤßigen Kryſtalliſation. Da dieſes Mittel nie, oder gewiß hoͤchſt ſelten in ſeiner koncentrirteſten Geſtalt verordnet wird, ſo kann man ſich die Arbeit erleichtern, wenn man auch hier gleich eine beſtimmte Menge Waſſers vor der Oeſtillation zuſetzt, um eine zweckmaͤßige Verduͤnnung dieſes Mittels zu bezwecken.

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manens edulcoretur, et leni calore perfecte Bittererde wird gut ausgeſuͤßt, und bey gelin⸗ siccetur. - „ber Wärme. vollkommen ausgetrocknet 103).

7 ' 7 r ? j N Magne-

105) Bey den hier vorgeſchriebenen Mitteln zur Gewinnung der tohrenſtoffauren Bittererbe, findet eine wechſelſeitige Zerlegung derſelben ſtatt, die Kohlenftofffäure des Natrums verbindet fi ſich naͤmlich mit der Bittererde der ſchwefelſauren Bittererde, und die Schwefelſaͤure mit dem Natrum. Hieraus er⸗ hellet auch die Bedingung, daß man die Loͤſungen beyder Salze kochend heiß vermiſche, wenn man die ganze Menge Bitterſalzerde erhalten will, welche in dem Salze enthalten iſt; indem naͤmlich, wenn man die Miſchung kalt vornehmen wollte, eine ziemliche Menge Kohlenſtoffſaͤure in der Fluͤſſigkeit blei⸗ ben wuͤrde, welche die Bitterſalzerde geloͤſt erhaͤlt.

Unſer Original ſchreibt zur Faͤllung der Bittererde Natrum vor, wahrscheinlich um Ben dieſer Arbeit zugleich das ſchwefelſaure Natrum (Glauberſalz) zu gewinnen, und nicht ſo viel Waſſer zur Ausſuͤſſung anwenden zu dürfen. Weit gewöhnlicher und mit groͤſſerm Vortheile bedient man ſich aber ſtatt deffen des kohlenſtoffſauren Kalis, die Ausſcheidung geſchieht nach denſelben Verwandtſchaftsgeſetzen, nur mit dem Unterſchiede, daß anſtatt des ſchwefelſauren Natrums, ſchwefelſaures Kali entſteht. N

Bey der hier vorgeſchriebenen Methode, die Bittererde zu bereiten, kann die Menge des anzuwen⸗ denden Kalis oder Natrums, nicht genau vorgeſchrieben werden, weil die Menge der ſich bey der kaͤuf⸗ lichen ſchwefelſauren Bittererde befindlichen Feuchtigkeit ſehr verſchieden iſt. Beſſer thut man daher, wenn man der Loͤſung der ſchwefelſauren Bittererde, ſo viel irgend eines fixen Alkalis zuſetzt, bis eine kleine Portion der abfiltrirten Fluͤſſigkeit mit Kali verſetzt, keinen Niederſchlag mehr zeigt.

Das Aufſüßen der Bittererde, hat feine Graͤnzen, wenn man nicht, ſtatt einer ſehr lockern Erde, von ungemeiner Leichtigkeit, einen ſchweren nicht ſo leicht zerreiblichen Koͤrper erhalten will. Man macht die Bemerkung, daß, wenn man gar zu viel Waſſer zur eee enten die Er gleich⸗ ſam zuſammen ſintirt. N

Man hat noch mehrere Methoden, die Bittererde zu gewinnen, welche ee um nicht zu weitlaͤuftig zu werden, uͤbergangen werden muͤſſen.

Gute brauchbare kohlenſtoffſaure Bitter- oder Talkerde, muß ſehr leicht „und vollkommen weiß ſeyn, entweder aus leichtzerbrechlichen Stuͤcken, oder feinem Pulver beſtehen, ſich zwiſchen den Fingern leicht, und mit dem naͤmlichen Gefühle welches feines Amylum oder Staͤrkmehl erzeugt, zerreiben laſſen, ohne daß man das geringſte ſandige dabey bemerkt. Sie darf weder Geruch noch ſalzigen Geſchmack beſitzen, beſitzt fie dieſen letztern, fo iſt fie nicht gehörig ausgewaſchen. Verduͤnnte Schwefelſaͤure muß die reine Magneſie ohne den geringſten Ruͤckſtand vollig klar, unter Entwickelung vielen kohlen⸗ ſtoffſauren Gaſes aufloͤſen, indem ſich mit dieſer Säure das ſehr leicht im Waſſer loͤßbare Bitterſalz,

mit der Kalkerde aber, der im Waſſer faſt gar nicht loͤßbare Gips bildet. Nach den neueſten Un⸗ terſuchungen des Herrn Apotheker Buchholz, beſtehen 100 Theile nene Kalkerde aus 0,42 reiner Talkerde 0,55 Kohlenſtoffſäure und 0,25 Waſſer. / |

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Magnesia sülphurien Magnesia sulphurica. Schwefelſaure Bit- (Sal amarum.) tererde, Talkerde. Magnesiam sulphuricam satis puram Bin (Bitterfal 1.9 Sal Saidsthitzense genuinum, At quae, 1 Das aͤchte Seidſchuͤtzerſalz bietet ſchon eine Salis anglici nomine ad nos venit, depura- ziemlich reine ſchwefelſaure Talkerde dar. Dasje⸗

tione indiget; quae fit, eam in Aquae fervi- nige Sal aber, das unter dem Nan bes- dae pari pondere solvendo, filtraudo et in diſches Salz zu uns kommt, muß man reinigen. W Dieſe Reinigung geſchieht, indem man daſſelbe,

/ in eben ſoviel, als es betraͤgt, kochendem Waſſer

llolſt, filtrirt, und zum Kryſtalliſiren beſtimmt.

M. ſ. oben S. 90. Magnesia usta. Magnesia usta. Gebrannte Bittererde. Magnesia carbonica in erucibulo tecto, igne Kohlenſtoffſaure Bittererde, bringt man fortiori, uratur per horam. Frigefacta in in einen wohl bedeckten Schmelztiegel, und brennt vitro obturato servetur. Rat fie eine Stunde lang bey ſehr ſtarkem Feuer.

Die abgekuͤhlte Bittererde, wird dann in einem wohl zu verſchließenden Glaſe aufbewahrt 104).

Mm in Mel

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404) Da die kohlenſtoffſaure Bittererde eine ſehr leichte Subſtanz iſt, und man, um dieſelbe recht durdh- Ko gluͤhen zu koͤnnen, keine zu großen Tiegel nehmen darf, in einen kleinen aber wenig von dieſer Erde gebracht werden kann, wenn man ſie nur, ſo wie ſie iſt, hineinſchuͤttete, ſo bedient man ſich des Vor: theils, daß man ſie recht feſt in den Tiegel eindruͤckt. Ehe man den Tiegel aus dem Feuer nimmt, muß die Magnefie wenigſtens eine Stunde gleichfoͤrmig gegluͤht haben, man bemerkt dieſes, wenn man den Deckel vom Tiegel abhebt, und die in ihm enthaltene Erde durchaus oben, wie in der Mitte, gluͤ⸗ hend findet; auch muß eine kleine herausgenommene Portion mit verduͤnnter Schwefelſaͤure Wergoſſen, nicht mehr aufbrauſen, ſich alſo keine Kohlenſtoffſaͤure mehr entwickeln.

Beym Brennen verliert die kohlenſtoffſaure Bittererde uͤber die Haͤlfte ihres Gewichts, welches nicht allein Kohlenftofffäure, ſondern auch Waſſer iſt; dabey verliert fie ihre geringe Feſtigkeit, und wird in ein aͤuſerſt zartes Pulver umgeaͤndert. Sie iſt im kohlenſtoffſaͤurefreyen Zuſtande vollkommen geruch— und geſchmackloß, und zeigt nicht die geringſte aͤtzende Eigenſchaft, wie die Kalk- und Baryterde. Mit Waſſer uͤbergoſſen, erhitzt fie ſich gar nicht, nimmt aber 0,18 davon auf, und dieſes laͤſt ſich durch bloßes Trocknen keinesweges davon trennen, gleichſam als wenn es eine innige Verbindung, wie bey der Kryſtalliſation der Salze, damit eingegangen waͤre.

Friſch gebrannte Bittererde leuchtet im Dunkeln, welche Eigenſchaft ſie einige Tage beybehaͤlt. Mit konzentrirter Schwefelſaͤure uͤbergoſſen, entzuͤndet fie ſich und ſpruͤht leuchtende Funken aus.

Um

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Miel despumatum. Mel despumatum. Gereinigter Honig; B. Mellis communis Libras-sedecim, M. n. gemeinen Honig, ſechszehn Pfund, Aquae communis Libras octo. gemeines Waſſer, acht Pfund, *. Coquantur in vase stanneo, et spuma in Dieſes koche man zuſammen in einem zinner⸗ superficie orta auferatur cochleari, forami- nen Gefäß, und nehme den entſtandenen Schaum nibus parvis instructo. Coletur per mani- mit einem fein durchloͤcherten Loͤffel ab, ſeihe cam, e panno confectam, et inspissetur ad hierauf die Fluͤſſigkeit durch einen wollenen Spttz⸗ Syrupi spissitudinem. | a beutel, und koche fie darauf bis zur Sorupstide ve a . ein 105). 1 Mel rosatum. Mel rosatum. Roſenhonig. R. Florum Rosarum incarnatarum siceata- M. n. getrocknete, rothe Roſenblaͤtter, rum Uncias octo. acht Unzen, Affunde | 4 N ſie mit 1 4 Aquae communis fervidae Libras qua- kochendem, nean Waffen, vier tuor. 62 Pfund, Macera laſſe beydes e eine Nag hindurch fieben, ſeihe

n 105)

Um ſich ganz gewiß von der gaͤnzlichen Abweſenheit der Kalkelde bey der reinen Magneſie zu uͤber⸗ zeugen, darf man nur einen kleinen Theil derſelben mit ſalzſaurem Quekſilberſublimate und etwas ber ſtillirtem Waſſer zuſammen reiben; entſteht eine gelbe Farbe, fo kann man von der Gegenwart des Kalks eben ſo ſehr uͤberzeugt ſeyn, als das Gegentheil die voͤllige Reinheit dieſer Erde, anzeigt.

Die Laͤuterung des Honigs iſt nach der hier gegebenen Vorſchrift eine ſehr einfache Operation, um ſie

aber noch mehr zu vereinfachen, loͤſe man den Honig in einem Viertel ſeines Gewichts Waſſer, koche

ihn einigemal auf, und gieße ihn dann in ein ſteinernes Gefaͤß, welches am Boden mit einem Loche verſehen iſt. Nach einigen Tagen Ruhe oͤfnet man das Loch, und laͤſt den hellen Honig ablaufen. Bey dieſer Art der Reinigung. des Honigs leidet man keinen Verluſt, indem man kein Seihzeug 8e in welchem immer ein betraͤchtlicher Antheil Honig haͤngen bleibt.

Bey ſehr dunkelm und ſtark riechenden Honige bedient man ſich zur Reinigung deſſelben mit großem Vortheile des friſchgegluͤhten Kohlenpulvers. Zu dem Ende loͤſe man eine beliebige Menge Honig in einer gleichen Menge Waſſer mit Huͤlfe der Waͤrme, und bringe zu jedem Pfunde des angewende—

ten Honigs 3 Loth Kohlenpulver, von welchem man das ganz feine Pulber durch ein Haarſteb getrennt

hat, hinzu, mit dieſem laͤſt man die Honiglöfung einigemal aufkochen, und bringt fie heiß in einen wollenen Spitzbeutel. Die ablaufende Fluͤſſigkeit muß dann ſo lange, bis ſie voͤllig klar durchlaͤuft, wieder zuruͤckgegoſſen, und dann die helle Fluͤſſigkeit bis zur gehoͤrigen Konſtſtenz verſotten werden. Auf dieſe Art erhält man auch aus den geringſten Honigſorten einen ſich hell im Waſſer loͤſenden ge; laͤuterten Honig.

j TR per noctem, cola et cum Mellis despumati Libris octo, leni i igne, ad Syrupi spissitudinem coque.

Meloös majales melle conditae. Meloës, Proscarabaei vel majales, mense Aprili aut Majo lectae, ea cautione adhibita, ne quid perdatur Liquoris, sub tactu vel le- nissimo hujus insecti facile effluentis, Melli immergantur, capitibus antea vivis adhuc decerptis, et in vase rite clauso serventur.

Mixtura camphorata. 8 (Julep e Camphora.) R. Camphorae Drashmam unam, Sacchari albi Unciam dimidiam, Aquae destillatae ferventis Uncias decem. Camphoram, Spiritus Vini rectificatissimi ope pulverisatam, tere cum Saccharo; de- inde Aquam sensim affunde, et Mixturam, postquam refiixerit, in vase tecto cola et serva.

Mixtura oleoso - balsamica. (Balsamus Vitae u R. Olei Lavendulae, Majoranae, Caryophyllorum; Macis,

- Cinnamomi, Olei

en

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ſeihe es durch, und koche es bey gelindem Feuer mit acht Pfund gereinigtem Honig, zur ge⸗ hoͤrigen Dicke eines Syrups.

Meloës majales melle conditae. Mit Honig eingemachte Maywurmkaͤfer.

Man ſammlet ſowohl den kupferrothen als den ſchwarzblauen Maywurmkaͤfer im Monath Aprill ober May mit der Vorſicht, daß nichts von dem Safte, welchen dieſes Inſekt bey der ge⸗ lindeſten Beruͤhrung von ſich giebt, verlohren gehe. Hierauf werden ſie, nachdem man ihnen noch lebend die Koͤpfe abgeſchnitten hat, in Ho⸗ nig eingelegt, und in einem gut ee Gefaͤße aufbewahrt. 5

Mixtura camphorata. Kumpfermifchung. (Kampferiulep.) M. n. Kampfer, ein Quentchen, weiſſen Zucker, eine halbe unze, deſtillirtes kochendes Waſſer, zehn Unzen.

Der Kampfer wird mit einem nennen Zuſatze von Weingeiſt gepuͤlbert, mit dem Zucker genau zuſammen gerieben, dann nach und nach das ko⸗ chende Waſſer hinzugegoſſen, und die Mixtur, nachdem ſie erkaltet iſt, in ein bedecktes Gefäß geſeiht, und aufbewahrt.

Mixtura oleosa · balsamica. ſamiſche Miſchung. (Hoffmanns Lebens balſam.)

Men. Lavendeloel, Majoranoel, Nelkenoel,

Muskatenbluͤthoel, Zimmetoel,

8 -bal-

Zitre⸗

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Olei de Cedro, singulorum Scrupulum unum, Rutae, Succini rectificati, singulorum Gut- tas decem, Balsami Peruviani Drachmam dimidiam. Spiritus Vini rectificatissimi Uncias decem. | Ye

Mixta committantur digestioni frigidae et

ſiltrentur per gossypium.

Mixtura pyro: tartarica. (Mixtura simplex.) R. Spiritus Angelicae compositi Uncias duo- decim, | Liquoris pyro-tartarici Uncias octo, Mixtis sensim instilla Acidi sulphurici concentrati rectificati Unciam unam, Serva,

Mixtura sulphurico -acida. (Elixir acidum.) %. Spiritus Vini rectificatissimi Uncias tres. Successive instilletur Acidi sulphurici concentrati rectificati Uncia una, Serva.

Mixtura vulneraria- acida. (Aqua vulneraria Thedenii,) BR. Aceti crudi Libras tres, Spiri-

Mixtura sulphurico- acida.

Ziffonenoel, (Bedernsel?) von jedem einen Skrupel, Rautenoel, rectificirtes een von jes dem zehn Tropfen, ſchwarzen, e e 8 ein halb Quentchen, hoͤchſtgereinigten We ingeiſt, zehn Unzen. Man miſche dieſes, unterwerfe es einer kalten Digeſtion einige Tage lang, und filtrire es durch Baumwolle. ö

Mixtura pyro -tartarica. Oelige wein⸗ ſteinſaure Mixtur.

(Einfache Mixtur.)

M. n. zuſammengeſetzten Angelikgeiſt, 2 zwoͤlf Unzen, brenzliche Weinſteinſaͤure, acht Unzen,

miſche dieſes tropfe hinzu: rectificirte, koncentrirte Schwe⸗ felfäure, eine Unze,

und bewahre es auf.

Schwefel⸗ ſaure Mixtur. | (Saures Elixir.) Me n. hoͤchſtgereinigten Weingeiſt, dre Unzen, troͤpfele nach und nach eine Unze rektificirte, koncentrirte Schwe— felfäure, hinein N uud bewahre es auf.

Mixtura vulneraria- aeida. Saure Wund⸗ mixtur. (Thedens Wundwaſſer.) M. n. gewoͤhnlichen rohen Effig, drey

Pfund, a recti-

en 279

I

Spiritus Vini rectificati Libram unam rektificirten Weingeiſt, ein und ein oum dimidia, halb Pfund, Acidi sulphurici diluti Libram dimidiam, verduͤnnte Schwefelſaͤure, ein halb „Mlollis despumati Libram unam. Pfund, Misce, gereinigten Honig, ein Pfund, 5 und miſche es wohl. i Natrum aceticum. Natrum aceticum. Eſſigſaures Natrum. (Terra foliata Turtari crystallisata.) (Kryſtalliſirte, geblaͤtterte Weinſteinerde.)

R. Natri carbonici quantum vis, Aceti destillati quantum ad saturalionem requiritur.

Liquor filtratus et in vase stanneo ad cry- stallisationis momentum evaporatus, loco se- ponatur temperato. Crystallos natas collige et serva.

M. n. kohlenſtoffſaures Natrum, eine be-

= uebige Menge, | j deſtillirten Effig, fo viel zur vollkom⸗ menen Saͤttigung erfordert wird.

Die erhaltene Fluͤſſigkeit wird filtrirt, in einem zinnernen Gefaͤße bis zum Kryſtalliſationspunkte abgedampft, und an einen maͤßig warmen Ort geſtellt. Die entſtandenen Kryſtallen werden ge— ſammlet und aufbewahrt 106).

Natrum

206) Wenn das kohlenſtoffſaure Natrum vollkommen mit der Eſſigſaͤure geſaͤttigt iſt, welches unter ſtarkem Aufbrauſen geſchieht, ſo dampft man es, wie ſchon oben bemerkt worden iſt, in einem zinnernen Keſſel ſo weit ab, bis ein auf eine ſteinerne kalte Platte fallender Tropfen augenblicklich eine feſte Form an⸗ nimmt, gieſt die heiſſe Fluͤſſigkeit noch einmal durch, und ſtellt fie dann zum Kryſtalliſtren an einen

kuͤhlen Ort.

Um recht ſchoͤne Kryſtallen des eſſigſauren Natrums zu erhalten, thut man wohl, wenn man der vollkommen gefättigten Fluͤſſigkeit auf jedes Pfund des angewandten Natrums eine halbe Unze Natrum. im Ueberſchuſſe zuſetzt, es iſt dieſes Verfahren beſſer, als wenn man die Saͤttigung unvolſezmmen un⸗ ternimmt, weil man wegen des verſchiedenen Saͤuregehalts nie den erforderlichen Saͤttigungspunkt be⸗ ſtimmen kann. Auch iſt eine ſehr gelinde Verdampfung, beſonders gegen das Ende hoͤchſt nothwendig, man darf daher, wenn man recht ſchoͤne Kryſtallen erhalten will, dieſe Salzlauge nie vollkommen uͤber offenem Feuer beendigen, ſondern muß dieſelbe, wenn fie einen gehörigen Grad der Stärke erreicht hat, in einem warmen Zimmer nach und nach verdunſten laſſen.

Man kann auch das eſſigſaure Natrum durch den Weg der doppelten Verwandtſchaft erzeugen.

Zu dem Ende ſaͤttigt man eine beliebige Menge kohlenſtoffſaure Kalkerde mit Eſſig, dampft zwey Theile der erhaltenen Fluͤſſigkeit ab, und gieſt beyde Loͤſungen, ohne fie zu erwärmen, zuſammen. Hier verbindet ſich die Schwefelſaͤure des Glauberſalzes oder des ſchwefelſauren Natrums, mit der Kalkerde zu Gips, die Eſſigſaͤure verbindet ſich hingegen mit dem Natrum, und erzeugt das verlangte Salz. Der Gips ſchlaͤgt ſich groͤſtentheils ſogleich als ein ſchwerloͤßbarer Körper nieder, man ſcheidet ihn da- N g her

280

Natrum carbonicum erystallisatum. (Alkali minerale. Sal Sodae.) K. Natri, quale sub nomine Sodae prostat, quantum placet. 5 Contritum solvatur in Aqua fervida. Li- xivium ſiltratum et ad erystallisationis punc- {um evaporatum, seponatur loco frigido, ut

Natrum carbonicum crystallisatum. Kry⸗

ſtalliſirtes, kohlenſtoffſaures Natrum. (Mineraliſches Laugenſalz. Sodaſalz.)

M. n. Natrum, wie es unter dem Namen Soda

im Handel vorkoͤmmt, eine beliebige Menge, reibe es klein, und loͤſe es im kochenden Waſ⸗ ſer. Die filtrirte, und bis zum Kryſtalliſations⸗

erystallos demittat, quae lam diu colligan- iur, quam purae prodeunt.

Nairum carbonicum simili modo, &c Kali oarbonicum, Acido carbonico perfecte satu- ratum oblinetur.

punkte abgedampfte Lauge, ſtelle man an einen kalten Ort zum Kryſtalliſtren hin, die entſtand⸗ nen Kryſtallen werden dann ſo lange geſammlet, als ſie noch rein erſcheinen. 1

Das kohlenſtoffſaure Natrum, wird auf die naͤmliche Art, wie das kohlenſtoff⸗ ſaure Kali, mit der Kohlenſtoffſaͤure vollkom · men geſaͤttigt, gewonnen 107).

her durch ein Filtrum von der Lauge des eſſigſauren Natrums, verdampft dieſelbe, und ſtellt ſie zum Kryſtalliſiren bey Seite. Da dieſes Salz aber groͤſtentheils noch mit Gipskryſtallen verunreiniget iſt, ſo trennt man dieſelben durch nochmaliges Loͤſen, Filtriren und abermaliges Kryſtalliſtren.

Das eſſigſaure Natrum beſteht, wenn es langſam kryſtalliſirt worden iſt, aus ſpißigen Kryſtallen, welche geſtreifte Seitenflaͤchen haben. Der freyen Luft ausgeſetzt ſind ſie ziemlich beſtaͤndig. Ihr Geſchmack iſt nicht unangenehm, ſtechend und ein Gefuͤhl von Waͤrme im Munde zuruͤcklaſſend. In zwey Theilen Waſſer loͤſt ſich ein Theil dieſes Salzes bey der gewoͤhnlichen Temperatur völlig, auch Weingeiſt nimmt einen bedeutenden Antheil deſſelben in ſich auf. Es wird durch viele Saͤuren und Mittelſalze zerſetzt, worauf man bey der Verordnung deſſelben Ruckſicht zu nehmen hat.

107) Da man die Soda ſehr oft fo ſchlecht erhält, daß es ſich kaum der Mühe lohnt, ihren Gehalt an koh⸗ lenſtoffſaurem Natrum auszuſcheiden, ſo bemuͤhten ſich mehrere Chemiker, den ſo fruchtbaren Weg der Verwandtſchaft auch zur Gewinnung dieſes Salzes anzuwenden. Einige ſchlugen zur Bereitung deſ⸗ ſelben ſchwefelſaures Natrum, (Glauberſalz) andere ſalzigſaures Natrum (Kochſalz) vor, und alle wurden bey ihren Unternehmungen theils mehr, theils weniger befriedigt.

Das Verfahren, das Natrum aus dem Glauberſalze abzuſcheiden, iſt folgendes: man loͤſe 6 Pfund ſchwefelſaures Natrum und zwey Pfund gereinigtes kohlenſtoffſaures Kali, beyde vorher unter einan⸗ der gemengt, in einer hinlaͤnglichen Menge kochendem Waſſer, filtrire die Loͤſung, und ſtelle ſie in glaͤ⸗ ſernen oder ſteinernen Gefaͤßen an einen kuͤhlen Ort. Hier verbindet ſich die Schwefelſaͤure des ſchwefelſauren Natrum mit dem Kali, die Kohlenſtoffſaͤure beffelben verbindet ſich hingegen mit dem Natrum, es muß alſo nothwendig kohlenſtoffſaures Natrum gebildet werden. Der erſte Anſchuß der Kryſtalliſation iſt immer ſchwefelſaures Kali, die folgenden Kryſtalliſationen enthalten, wenn auch

4 nicht

Natrum =

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Narrum carbonicum siccatum. Natrum carbonĩcum sicestum. Trockenes

4 Crystallos Natri carbonici, grossiuscule tri- kohlenſtoffſaures Natrum. al 2 4 £ 28 3 au moderate hyp * £ 2 Die Kryſtallen des kohlenſtoffſauren . f Natrums werden groͤblich zerrieden, und in b | - 3 einem

zicht boͤllig reines, doch den gröſten Theil Natrum. Hat man nur fe viel Waſſer angewendet, als eben zur Loͤſung beyder Salze nothwendig war, fo wird ſchon ein bedeutender Antheil des ſchwefel⸗ ſauren Kali wegen feiner Schwerloͤßlichkeit, deym mäßigen Erkalten als ein Pulver ausgeſchieden. Man ſammle alle die nach mehemaligem Abdampfen erhaltene Kryſtallen, in welchen man ein Gemenge aus kohlen ſtoffſaurem Natrum und ſchwefelſaurem Kali befigen wird, bringe fie in einen zinnernen Keſſel, und erwärme fie fo, daß alles Natrum in feinem Kryſtall ſationswaſſer ſtieſt, das Fluͤſſige gieße man ab, permiſche es mit einem Viertel ſeines Gewichts deſtillertem Waffer, bringe es zum Sieden, und uͤbeklaſſe es hierauf an einem Fühlen Orte der Kryſtalliſation; um dieſe zu befoͤrdern legt man in die ſchon erkaltete 8 einige ſchon gebildete Kryſtallen des Eohlenfoffizuren - Natrums. ö Einige ſchlagen auch vor, anſtatt dieſes Salz, nach abiger Vorſchrift durch Anwendung einer zweckmaͤßigen Wärme zerſließen zu laſſen, an einem warmen trockenen Orte das dabey enthaltene kohlenſtoffſaure Natrum der Verwitterung aus zuſtellen, es durch ein zweckmaͤßig feines Sieb, ton dem ſchwefelſauren Kali, welches nicht verwittert, zu trennen, das erhaltene Pulder wieder zu löſen, und es nochmals kryſtalliſtren zu Iaffen. Die Methode der Zerfliegung ſcheint mir aber Vorzüge ge⸗ gen dieſe lestere zu haben. Aus dem ſalzſauren Natrum (Koch ſalz) wird das Natrum ebenfalls dermoͤge der doppelten Wahl⸗ verwandtſchaft durch das kohlenſtoffſaure Kali ausgefhieden. Man vermenge 3 Pfund Kochſalz mit fund kohlenſtoffſaurem Kali, löfe dieſes Salzgemenge in 9 Pfunden kochendem Waſſer, filtrire die Löſung, und ſtelle fie in einen kalten Ort zum Kryſtalliſtren ruhig bey Seite. Das Kali des kohlenſtoffſauren Kalis verbindet ſich mit der ſalzigen Saͤure, die Kohlenſtoffſäure aber mit dem Nas trum. Bey dem Erkalten kryſtalliſirt ſich zuerſt eine nicht unbetraͤchtliche Menge ſalzigſaures Kali, in ſchoͤnen kleinen ſpiſſigen Kryſtallen, don welchen man die Lauge durch bloßes Abgteßen trennt, und ohne weitere Verſtedung einer fernern Kryſtalliſation uͤberlaͤſt; nach und nach kryſtalliſert ſich auch das kohlenſtoffſaure Natrum, aber nie rein, ſondern immer mit dem ſalzigſzuren Kali verbunden, weswegen man das Natrum don allen geſammelten Kryſtallen auf den angegebenen Wegen entweder durch Schmelzen deffelben, oder 5 Verwittern und abermaliges Loͤſen und Kryſtalliſtren, trennen muß. Die pee der Luft hat auf die Ausſcheidung des kohlenſtoffſauren Natrums u den an⸗ gegebenen Salzgemiſchen einen außetordentlichen Einfluß, und ich habe bemerkt, daß bey der Temres ratur 10° Reaum. unter dem Gefrierpunkte, die Kryſtalliſation deſſelben jo gut gelingt, daß man keine andere Manipulation, daſſelbe rein zu erhalten, anwenden darf, beſenders, wenn man cin ge N n ſchon

er

/

282 Er *

expone, donec in pulverem perfecte siccum einem mäßig warmen Zimmer oder an die Sonne

faliscant. hingeſtellt, bis ſie in ein vollkommenes, trocke⸗ nes Pulver zerfallen ſind. . Natrum phosphoricum. Natrum phosphoricum. Phosphorſaures

Natrum. (Phbosphorſaure Soda.)

(Soda phosphorata.) Acido phosphorico ex Ossibus, Aquae ca- lidae Octuplo diluto, addatur sensim |

Natri carbonici, in Aqua soluti, Mn. aus Knochen bereitete Phosphor donec hoc aliquatenus praevaleat, Liquor faure, fo viel man will, verduͤnne fie lltra- mit der achtſachen Menge warmen

Waſſers und bringe nach und nach _ kohlenſtoffſaures Natrum, welches 9 ; ebenfalls in einer hinlaͤnglichen Menge N Waſſers geloͤſt worden iſt, hinzu, bis die⸗ fes ein wenig hervorſticht. Den filtrir— m ten Liquor dampft man zum Kryſtalliſiren ? ab, ſchon gebildete Kryſtallen dieſes Salzes in die Lauge legt, wenn fie zu erkalten anfängt. Es fiheint auch, wie wenn es eine eigene zur Kryſtalliſation ſehr guͤnſtige Beſchaffenheit der Atmosphäre gäbe, welche vielleicht in der elektriſchen Spannung derſelben zu ſuchen iſt. So gelingen z. B. alle Kry⸗ ſtalliſationen ſehr vortreflich bey dem Zuſtande der Atmosphaͤre, bey welchem der Schnee in man⸗

nigfaltigen und vorzuͤglich regelmäßigen Formen zur Erde faͤllt. Sich weiter über dieſen Gegenſtand

einzulaſſen, würde hier am unrechten Orte ſeyn. Wir moͤgen das Natrum nun auf irgend eine Art bereiten, in RR wir, daß es noch eine 5 beträchtliche Merge Kohlenſtoffſaͤure anzunehmen vermag, weswegen auch die im Originale gegebene Vorſchrift eine vollkommene Anſchwaͤngerung mit dieſer Saͤure noch beſonders gebietet. Kohlenſtoffſaures Natrum beſteht auf farbeloſen, hellweiſen, halbdurchſichtigen Kryſtallen, welche ſechs oder achtſeitige Saͤulen mit zwey entgegengeſetzten abgedachten Endſpitzen bilden; bey Einwir— kung der freyen Luft zerfaͤllt es bald in ein weißes Pulver, und bey zweckmaͤßiger Erhitzung flieſt es in ſeinem Kryſtalliſationswaſſer. Die Verſchiedenheit deſſelben mit dem Kali wird vorzuͤglich durch die Salze, welche beyde in Verbindung mit Saͤuren bilden, beſtimmt, uͤbrigens hat es alle Eigen⸗ ſchaften eines Laugenſalzes Es darf weder ſalzigſaures Kali noch ſalzigſaures Natrum, eben fo. wenig ſchwefelſaure Mittel⸗ ſalze enthalten. Um zu erfahren, ob ſalzigſaure Salze damit verbunden ſind, uͤberſaͤttigt man es mit Eſſigſaͤure, und troͤpfelt in die Fluͤſſigkeit eine Aufloͤſung des Silbers in Salpeterſaͤure, entſteht dadurch ein weißer kaͤſiger Niederſchlag, ſo uͤberzeugt man ſich von der Gegenwart jener Salze. Wird dieſelbe Fluͤſſigkeit von einer Schwererdenloͤſung getruͤbt, fo iſt Schwefelſaͤure in der Verbindung.

Sn

filtratus ad erystallisandum evaporet. Cry- ab, die Kryſtallen ſammle man dann, und

stalli collectae in vase clauso serventur. | verwahre fie in einem verſchloſſenen Ge⸗ faͤße 108).

Nu 2 Natrum

er Nach der hier gegebenen Vorſchrift erhaͤlt man zwar ein Salz, welches zum mediciniſchen Gebrauche vollkommen anwendbar iſt, aber keinesweges ein vollkommen reines und vollkommen geſaͤttigtes phos⸗ phorſaures Natrum, welches auch geſchickt wäre, pharmaceutiſch⸗ chemiſche Operationen, wie z. B. die Bereitung des phosphorſauren Quekſilbers damit unternehmen zu koͤnnen. Die Phosphorſaͤure, welche durch Schwefelſaͤure aus den Knochen abgeſchieden worden iſt, enthaͤlt allemal eine bedeutende Menge Gips und Kalkerde im gelöften Zuſtande, bey der Saͤttigung mit Natrum werden dieſe zwar aus⸗ geſchieden, allein ein Theil der Schwefelſaͤure, welche den Gips mit bildet, wird auch zugleich ge— trennt, verbindet ſich mit dem Natrum und erzeugt ſchwefelſaures Natrum, (Glauberſalz) welches mit dem phosphorgeſaͤuerten Natrum kryſtalliſirt und leicht fuͤr daſſelbe gehalten werden kann. Will man vollkommen reines phosphorſaures Natrum gewinnen, ſo iſt es durchaus nothwendig, reine Phos⸗ phorſaͤure mit reinem Natrum zu fättigen.

Nur unter ſehr guͤnſtigen Umſtaͤnden kann das phosphorſaure, mit dieſer Säure vollkommen neu⸗ traliſtrte Natrum zum Kryſtalliſiren gebracht werden, außerdem liefert es, wenn man auch noch fo votſichtig abduͤnſtet, eine gummiartige Maſſe. Wenn hingegen Natrum im Ueberfluſſe zugeſetzt wird, fo kryſtalliſirt dieſes Salz vollkommen, und je mehr Natrum zugeſetzt wird, und je langſamer man abdampft, deſto größer und vollkommener werden die Kryſtallen. Nach der im Originale gegebenen Vorſchrift iſt aber die uͤberfluͤſſige Menge des Natrums unbeſtimmt, und nie genau anzugeben, wel— ches, da dieſes Salz zum mediciniſchen Gebrauche verwendet werden ſoll, abgeaͤndert werden muß. Man ſaͤttige daher die Phosphorſaͤure mit dem Natrum ſo vollkommen, daß die entſtandene Lauge alle Eigenſchaften eines Mittelſalzes zeigt, wenn dieſes geſchehen, ſetze man jedem Pfunde des ver— wendeten Natrum auch zwey Unzen deſſelben im Ueberſchuſſe zu, wodurch man ſehr ſchoͤne Kryſtallen erhalten wird.

Um dieſes Salz zu bereiten, haben einige Chemiker auch noch andere Methoden vorgeſchlagen, vorzuͤglich giebt Hahnemann folgendes Verfahren an. Man bereitet die Phosphorſaͤure aus den Kno⸗ chen, raucht ſie ab, und ſchmelzt ſie; hierauf wird fie pulveriſirt, und mit zweymal fo viel von aller - Feuchtigkeit befreytem ſalzigſaurem Natrum vermiſcht, in einem porzellainenen Geſchirr zum Fließen ge⸗

bracht und ſo lange geſchmolzen, bis das Entweichen der ſalzigſauren Daͤmpfe voͤllig nachgelaſſen hat. Die ruͤckſtaͤndige ſalzige Maſſe gieft man hierauf aus, puͤlvert fie, und loͤßt fie in der ſechs fachen Menge ihres Gewichts kochendem Waſſer. Hierauf wird fie filtrirt, eine beſtimmte Menge Natrum zugeſetzt, ferner verdunſtet, und zum Kryſtalliſtren an einen fühlen Ort geſtellt.

Bey dieſer Arbeit verbindet ſich die Phosphorſaͤure mit dem Natrum des ſalzigſauren Natrums, wodurch die ſalzige Saͤure frey wird, und mit dem Waͤrmeſtoffe verbunden, als Dunſt entweicht. Die hier entweichende ſalzige Säure macht die Arbeit beſchwerlich, und man muß fie durchaus an einem Orte vornehmen, wo dieſer Dunſt durch einen ſtarken Luftzug leicht weggeſchaft werden kann, weil ſonſt der Arbeiter ſehr viele Unbequemlichkeiten erfahren wuͤrde.

Das

234

Natrum sulphuricum erystallisatum.

I-

Natrum sulphurieum erystallisatum. Kry⸗

(Sal mirabile Glauberi.) Residuum salinum, ex destillatione Acidi , muriatici obtentum, conteratur, et in Aqua

eommuni coctione solvatur; adtendo Natri-

carbonici, quantum requiritur ad perſectam salurationem Acidi, plerumque adhuc prae- valentis. Liquor salinus filtratus evaporet, ei loco frigido ad erystallisandum seponatur.

Simili modo Lixivium, praecipitatione Ma- gnesiae, Natro carbonice adhibito, obten- tum, dat Natrum sulphuricum, evaporando.

ſtalliſirtes, Schwefelſaures Natrum. (Glaubers Wunder Salz.) Den ſalzigen Ruͤckſtand, welchen man bey der

D. ſtillation der ſalzigen Säure erhält, zerſtoͤßt

man, und loͤßt ihn durchs Kochen in einer hin⸗ laͤnglichen Menge Wa ſſeis, man bringt fo viel kohlenſtoffſaures Ratrum hinzu, als zur vollkom⸗ menen Sattigung der vorhandenen Säure erfor- derlich iſt, filtrirt die Lauge, dampft fie gehörig ab, und fiellt fie an einen Fühlen Ort zum Key» ſtalliſiren hin.

Auf aͤhnliche Art giebt die durch Praͤcipitation der

et erystallisando.

209

Magneſia mit dazu angewendeten kohlenſtoffſaurem Natro erhaltene Auslaugung ein ſulphuriſches Na⸗ tram, durch das Ausduͤnſten und Kryſtalliſiren 109).

Das phosphorgefäuerte Natrum, wenn beſonders viel Natrum im Ueberſchuſſe vorhanden iſt, bildet ziemlich große regelmaͤßige Kryſtallen, von rhomboidaliſcher Form. Doch iſt dieſe Form nicht ganz beſtimmt, und richtet ſich nach der Menge des uͤberfluͤſſigen Natrums; der Geſchmack dieſes Salzes iſt reinſalzig, dem gewoͤhnlichen Kochſalze ſehr aͤhnlich; es iſt im Waſſer leicht, und im Wein⸗ geiſte gar nicht loͤßbar, der freyen Luft ausgeſetzt, verliert dieſes Salz zwar ſeine Durchſichtigkeit, verwittert aber nicht, im Feuer ſchmelzt es bald und verliert ſein Kryſtalliſationswaſſer, bleibt aber uͤbrigens unveraͤndert. \

Um zu prüfen, ob dieſes Salz mit Glauberſalz verunreinigt iſt, ſaͤttigt man eine Portion deſſel⸗ ben mit reiner Salpeterſaͤure, fo daß dieſelbe etwas hervorſticht, und tröpfelt dann ſalpeterſaure Schwererde hinzu. Entſteht ein weißer Niederſchlag, ſo uͤberzeugt man ſich von der Gegenwart eines ſchwefelſauren Salzes, ſo wie unter denſelben Umſtaͤnden eine Aufloͤſung des Silbers in Salpeter⸗ ſaͤure durch einen kaͤſigen weißen Niederſchlag die Gegenwart der ſalzigen Saͤure anzeigt.

Man erhaͤlt dieſes Salz nicht allein bey der Bereitung der ſalzigen Säure, fondern auch bey meh⸗ reren pharmaceutiſch-chemiſchen Operationen, als bey der Niederſchlagung der Magneſte durch Nas trum, bey der Zerlegung des Borax und des Alauns u. dgl. als Nebenprodukt, allein die Benutzung aller dieſer Umſtaͤnde wuͤrde den ſtarken Verbrauch deſſelben nicht erſetzen, man benutzt daher vorzuͤg⸗ lich die zuruͤckbleibenden Mutterlaugen in den Salzſiedereyen, nicht weniger die in den Siedepfan⸗ nen dieſer Anſtalten zuruͤckbleibenden Salze (Pfannenſtein) zur Gewinnung dieſes Salzes.

Man kann es auch auf dem Wege doppelter Verwandtſchaft ſehr wohlfeil und rein bereiten, wenn man zwey Theile Kochſalz in drey Theilen kochendem Waſſer loͤſt, und in die kochende Loͤſung drey Theil gepuͤlvertes ſchwefelſaures Eiſen hinzu bringt, und die Lauge ſo lange im Kochen erhaͤlt, bis alles gelöft iſt. Hierauf entfernt man die Lauge vom Feuer, filtrirt fie, und ſtellt ſie zum Kry⸗ ſtalliſt ren in die Kaͤlte; je kälter die Temperatur iſt, deſto beſſer gelingt die Kryſtalliſation.

285

Natrum sulphurieum siccatum. Natrum sulphuricum siccatum. Ausge-

Paratur uti Natrum carbonicum siccatum,

(Sal Glauberi comminutum.) trocknetes, ſchwefelſaures Natrum.

(Zerfallenes Glauberſalz.)

Es wird auf dieſelbe Art, wie das kohle n⸗ fiofffaure Natr um, behandelt.

Oleum Absinthii aethereum. Oleum Absinthii aethereum. Aetheri⸗

K.

Fiat destillatio ex vesica, sub continua ebullitione, quamdiu Aqua Oleo gravida prodit. Obtentum Oleum separetur. Aqua stillatitia supra novam Absinthii copiam, ad- deudo Aquae communis quautitalem sufli-

Summitatum Absinthii vulgaris, cum Se- ſches Wermuthoel. mine fere maturo, modice siccatarum, Libras duodecim,

Aquae communis Octuplum.

M. n. die Spitzen von gemeinem, gelinde getrocknetem Wermuth, mit dem daran befindlichen faſt reifen Saamen, zwoͤlf Pfund,

gemeines Waſſer, achtmal ſo viel.

Dieſes bringe man zuſammen in eine Blaſe, wende einen Hitzegrad an, bey welchem das Waſ— ſer in beſtaͤndigem Sieden erhalten wird, und de— ſtillire fo lange als noch Waſſer mit dem Oele angeſchwaͤngert, uͤbergeht. Das gewonnene Oel, wird dann abgeſondert, das abgezogene Waſſer N aber

cien-

Die entſtandenen Kryſtallen find eiſenhaltiges ſchwefelſaures Natrum, man loͤſt dieſelben auf, und ſetzt fo viel tohlenſtoffſauren Kalk zu, daß alles Eiſen niedergeſchlagen werden kann, iſt die Lauge eiſenfrey, welches man durch eingetroͤpfeltes kohlenſtoffſaures Kali erfährt, (wenn dieſes naͤmlich keinen Niederſchlag mehr in der Lauge hervorbringt,) fo filtrirt man die Salzlauge, dampft fie bis auf den ge⸗ hoͤrigen Punkt ab, und ſtellt fie zum Kryſtalliſiren in die Kälte:

Selten wird das Glauberſalz von den Apothekern ſelbſt bereitet, mehrentheils bezieht man es aus Fabriken, wo es als Nebenprodukt auf eine oft nicht ganz unverdaͤchtige Weiſe, wie ſchon bemerkt, er— halten wird; es iſt daher Pflicht, daes vor dem Gebrauche, wenn man es nicht ſelbſt bereitet hat, auf das genaueſte zu pruͤfen.

Reines ſchwefelſaures Natrum beſteht aus voͤllig hellen, etwas plattgedrückten ſechsſeitigen Säulen, und hat einen bitterlichen kuͤhlenden Geſchmack. Der Einwirkung einer warmen trockenen Luft aus⸗ geſetzt, zerfällt ed bald in ein vollkommen weißes Pulver, und ſchmelzt bey einer hohen Temperatur in ſeinem Kryſtalliſationswaſſer. Geroͤthetes Lakmuspapier darf von einer Loͤſung deſſelben weder blau werden, noch darf braunes Lakmuspapier dadurch in Roth umgeaͤndert werden. Eine Loͤſung des koh⸗ lenſtoffſauren Natrums darf die Loͤſung dieſes Salzes weder weis gelb, noch. blau truͤben, im erſten Falle enthaͤlt es Talkerde, (Magneſte) im zweyten Ciſen, und endlich, wenn ein blaugruͤner Niederſchlag ent⸗ ſtehen ſollte, ſo iſt es kupferhaltig.

286

$ .

cientem, destillet, et Oleum auferatur: haec operatio toties repetatur, donec Olei desi- derata quantitas obtenta fuerit.

Eodem modo parantur:

Oleum Baccarum Juniperi; Corticum Aurantiorum; Florum Lavendulae; Herbae Majoranae;

Menthae crispae;

Menthae piperitae; Origani cretici;

Roris marini;

SGabinae; Radicis Valerianae minoris;

Seminis Anisi; Carvi;

Cumini;

aber über eine neue Menge Wermuth, mit Hits zugießung der etwa noch noͤthigen Quantitaͤt Waſſers nochmals deſtillirt, und das Oel abge⸗ nommen. Man wiederholt die Arbeit, bis man die beabſichtigte Menge Oel erhalten hat.

Auf eben dieſe Art bereitet man:

Oleum Baccarum Juniperi. Wachhol⸗ derbeerenoel.

Oleum Corticum Aurantiorum. Pome⸗ ranzenfchaalennel,

Oleum Florum Lavendulae. Lavendel⸗ blumenoel. gr

Oleum Herbae Majoranae. Majoran⸗ krautoel.

Oleum Herbae Menthae crispae. Krau⸗ ſemuͤnzenoel.

Oleum Herbae Menthae piperitae. Pfef⸗ fermünzenoel.

Oleum Herbae Origani cretici. Creti | ſches Doſtenoel.

Oleum Herbae Roris marini. Rosma⸗ rinoel. Oleum Herbae Sabinae. Sadebaumoel.

Oleum Radicis Valerianae minoris. Klein

Baldrianoel. Oleum Seminis Anisi. Anisoel. Oleum Seminis Carvi. Kuͤmmeloel.

Oleum Seminis Cumini. Roͤmiſches Kuͤm⸗

meloel. Oleum

Oleum Seminis Foeniculi.

Oleum Absinthii coctum. %. Herbae Absinthii recentis eontusae Li- bram unam, Olei Olivarum Libras tres. Coquantur in aheno cupreo leni calore,

donec humidum exhalatione consumtum sit.

-

Oleum exprime, cola et serva. Similiter parentur:

Oleum coctum Chamomillae vulgaris; Hyoscyami;,

Hyperici;

Oleum Amigdalarum.

Ex Amygdalis recentibus contusis et cili- cio inclusis, praeli laminis, in Aqua fervente tepefactis, exprime Oleum.

Eadem methodo parentur:

Oleum Seminis Lini;

Ricini, demto antea cortice.

Oleum animale aethereum. (Oleum animale Dippelii.) 5. Olei animalis foetidi, quantum placet. Infundatur cucurbitae vitreae, ope infun- dibuli

287 Oleum Seminis Foeniculi. Fencheloel.

Oleum Absinthii coctum. Wermuthoel.

Men. zerguetſchtes, friſches Wermuth⸗ kraut, ein Pfund, Olivenoel, drey Pfund. \ Beydes kocht man bey gelinder Waͤrme im ei⸗ nem kupfernen Keſſel, bis alle Feuchtigkeit ver- dampft iſt, das Oel wird dann ausgepreſſt, durch⸗ gegoſſen und aufbewahrt. | Eben fo werden bereitet:

Gekochtes

Oleum coetum Chamomillae vulgaris. Gekochtes Kamillenbel.

Oleum coctum Hyoscyami. Gekochtes Bilſenkrautoel.

Oleum coctum Hyperici. Gekochtes Johanniskrautoel.

Oleum Amigdalarum. Mandeloel.

Aus friſchen, groͤblich geſtoſſenen Mandeln, wird das Oel, zwiſchen in kochendem Waſſer ers waͤrmten Platten, nachdem man ſie in einen Preßſack gefuͤllt hat, ausgepreſſt.

Auf eben dieſe Art bereitet man:

Oleum Seminis Lini. Leinſaamenoel.

Oleum Seminis Ricini. Ricinusoel, nach⸗ dem die Koͤrner zuvor abgeſchaͤlt worden.

Oleum animale aethereum. CThieriſch⸗ Aetheriſches Oel. (Dippels Thieriſches Oel.) M. n. des ſtinkenden, thieriſchen Oe!s eine beliebige Menge, fuͤlle es vermittelſt eines glaͤſernen Trichters in einen

283

dibuli vitrei, ne cucurbitae latera inquinen- tur. Tum, alembico et vase recipiente bene dutatis, fiat tam diu destillatio, lenissimo bal- nei arenae calore, quam Oleum tenue elici- tur. Oleum hoc rectificatum cautione eadem cueurbitae novae cum Aquae quadruplo in- fundatur, et applicato alembico ac vase re- cipiente purissimo, blando colore iterum de- stillet, dum limpidissimum, aquae instar, ap- paret. Immittatur illico lagenulis vitreis, ex- acte obturatis et sub aqua demersis.

Oleum animale foetidum. (Oleum Cornu Cervi foetidum.)

Simul obtinetur cum Ammonio carbonico pyrooleoso, encheiresi suo loco praescripta.

Oleum Anisi sulphuratum. (Balsamum Sulphuris anisatum.) R. Sulphuris puri Unciam dimidiam, Olei Amygdalarum Uncias duas. In

Oleum animale foetidum.

—-— (f

einen glaͤſernen Kolben, wobey man ſich huͤtet,

daß nichts an den inneren Wänden des Kolben» halſes herabflieſt. Wenn hierauf ein Helm, und eine Vorlage gut angefuͤgt worden ſind, wird

die Deſtillation im Sandbade, bey ganz gelinder

Waͤrme vorgenommen, und ſo lange unterhalten, als das Oel noch duͤnne uͤbergeht. Dieſes er⸗ haltene Oel, wird mit derſelben Vorficht, nebſt einer vierfachen Menge Waſſers in einen neuen

Kolben gebracht, und, nachdem Helm und Vor⸗

lage genau anlutirt worden ſind, wird das Oel bey ſehr gelinder Waͤrme ſo lange abdeſtillirt, als es noch vollkommen klar erſcheint. Das er⸗

haltene Oel wird ſogleich in kleine glaͤſerne Flaͤſch ·

chen gefuͤllt, gut verſtopft, und unter Waſſer auf⸗ bewahrt 110):

Stinkendes, thieriſches Oel. (Stinkendes Hirſchhornoel.)

Es wird bey der Darſtellung des brenzlich-oeli⸗ gen kohlenſtoffſauren Ammonium welche an ihrem Orte S. 172. beſchrieben worden, zugleich er⸗

halten.

Oleum Anisi sulphuratum. Schwefel⸗

haltiges Anisoel, 5

(Anisoelhaltiger Schwefelbalſam.) M. n. reinen Schwefel, eine halbe Unze.

candeloel, zwey Unzen, bringe

110) Das auf dieſe Art erhaltene aͤtheriſche Thieroͤl iſt voͤllig farbenloß, hoͤchſtens etwas gelblich, hat einen durchdringenden ſtarken eigenthuͤmlichen Geruch, und einen feurigen ſtechenden, zuletzt erwas kuͤhlenden Geſchmack. Einer Lichtflamme genähert, entzuͤndet es ſich leicht, ohne vorhergehende Erwärmung, und brennt mit einer lebhaft gelben Ruß erzeugenden Flamme. Seine eigenthuͤmliche Schwere verhalt ig

gegen das reine Waſſer, wie 0,805 zu 1000. Mit Weingeiſt, Aether und Oelen vermiſcht es ſich Zins

nig, und wird an die atmosphaͤriſche Luft ausgeſtellt, braun, endlich ſchwarz gefärbt,

In vase terreo satis capacy in arenam col- locato, calefiant, spathula continue agitando

donec in massam homogeneam cotant; tunc

adde Olei Anisi Uncias sex. 8 Digerendo soluta serva,

Oleum Cacao. (Butyrum Cacao.)

Exprimatur ex Seminibus Cacao leniter tostis, a corlicibus liberatis et grossiuscule eontusis, ope lorcularis, cujus laminae in aqua fervida calefactae sint. Oleum butyra- ceum in loco calido per chartam bibulam älltretur, et frigefactum servetur.

Oleum Caryophyllorum. R. Caryophyllorum aromaticorum Libras duas. Contusis affundatur

et retortae vitreae immissis Aquae communis Octuplum,

et fiat destillatio ex arena ad dimidium.

Oleum elicitum, cum Aqua destillans et sub-

sidens, separetur. Aqua vero eadem Caryo- N N Phyllis

Oleum Cacao.

Oleum Caryophyllorum.

bringe dieſes zuſammen in einem irdenen Ges faͤße, in ein gehörig erwaͤrmtes Sandbad, ruͤhre es ſo lange mit einem Spatel um, bis es in eine gleichfoͤrmige Maſſe verwandelt worden iſt, worauf man

| Anisoel, ſechs Unzen hinzu thut, die Maſſe durch Digeſtion loͤſt, und aufbewahrt.

Kakaooel. (Ka kaobutter.)

Man preſſt es aus den gelinde geroͤſteten, von ihrer Schaale befreyten und groͤblich geſtoſſenen Kakaoſaamen, mit Huͤlfe einer Preſſe, deren Platten vorher in kochendem Waſſer erhitzt wor⸗

den ſind. Das butterartige Oel, wird hierauf an einem hinlaͤnglich warmen Orte durch voͤſch⸗

papier filtrirt, und nachdem es erkaltet iſt, auf⸗

bewahrt 117).

Gewürznel

kenbel.

M. n. Gewuͤrznelken, zwey Pfund, und gieße, nachdem ſie zerſtoſſen, und in eine

glaͤſerne Retorte gebracht worden, eine achtfache Menge gemeines Waſſer,

daruͤber, und ziehe dann im Sandbade die Haͤlfte der Fluͤſſigkeit heruͤber. Das mit dem Waſſer uͤberge— gangene ſich niederſenkende Oel wird abgeſondert . das

1170 Außer der hier angegebenen Methode, die Kakaobutter auszuſcheiden, hat man noch einige, welche aber minder vortheilhaft zu ſeyn ſcheinen; man pflegt naͤmlich die gelinde geroͤſteten, entſchaͤlten und gehoͤ⸗ rig zerkleinerten Kakadſaamen mit einer acht bis zehnfachen Menge Waſſer in einem kupfernen Keſſel, wenigſtens einige Stunden lang zu kochen, hierdurch wird dieſes Oel ausgeſchieden, ſammlet ſich auf der Oberflaͤche des Waſſers, und, nachdem alles erkaltet iſt, kann es bequem abgenommen, und durch

Schmelzen gereiniget werden.

Bey der Bereitung der Schokolade erhielt ich auch einmal die Kakaobutter zufällig.

Es waren

2 naͤmlich die feingeriebenen Kakaobohnen zu ſehr erhitzt worden, und als man den Zucker hinzubrachte; ſchied ſich die Kakaobutter ſehr rein ab, und der Zucker verband ſich mit den uͤbrigen Theilen dieſes

Saamens.

O o

*

290

phyllis iterum affundatur, atque demo de- slillet, et Oleum obtentum cum priori servetur. }

Eodem modo parentur:

Oleum Cinnamomi, e Cassia cinnamomea ; Macis.

Oleum Cerae. K. Cerae flavae rasae, Calcariae ustae pulveratae singulorum Libram unam. f Fiat destillatio e retorta vitrea, arenae balneo immissa. Oleum Beiden nova de- stillatione supra A Calcariae ustae Libram 2 rectifica.

Oleum Chamomillae aethereum. K. Florum Chamomillae vulgaris sine Stipi- tibus, modice siccatorum, Libras sex- aginta. z In vesicam destillatoriam immissas im- praegna | Olei de Cedro Uncia una; adde Aquae communis, quantitatem suffici- entem, et flat destillatio. Oleum, saturato colore caeruleo ac specifica Chamomillae fragran- tia

das Waſſer aber wieder auf die Gewuͤrznelken zuruͤckgegoſſen, von neuem damit deſtillirt, und das hierdurch erhaltene Oel mit dem erſten ver— miſcht und aufbewahrt.

Auf eben dieſe Art gewinnt man:

Oleum Cinnamomi. Zimmtoel. OleunP Macis. Muskatenbluͤthoel 11). Oleum Cerae. Wachsbel.

M. n. geſchabtes, gelbes Wachs, gepuͤlverten, gebrannten Kalk, von jedem ein Pfund. .

Man deſtillire dieſes Gemenge aus einer glaͤ—⸗ ſernen Retorte, welche man ins Sandbad gelegt hat. Das erhaltene Oel ziehe man nochmals uͤber ein halbes Pfund gebrannten Kalk ab.

Oleum Chamomillae aethereum. Aethe⸗

riſches Kamillenoel.

Men. gelinde getrocknete, und von ihren Stielen befreyhte Kamillendlumen, ſechzig Pfund,

bringe dieſe in eine Deſtillirblaſe, und beſprenge

ſie mit einer Unze

Zitronenoel, (Zedernholzoel!) gieße dann die noͤthige Menge gemeinen Waſſers

hinzu, und deſtillire nach bekannten Regeln.

Das geſaͤttigte, blaue, ganz mit dem eigenthuͤm⸗

lichen ant, Geruche der Kamillenblumen durch» drungene

112) Der Apotheker ſollte wegen der vielen Verfaͤlſchungen, denen die theuren aͤtheriſchen Oele, beſonders das Nelkenoͤl, unterworfen ſind, und wegen des großen Verbrauchs, allemal dieſe ſehr wirkſamen Mittel ſelbſt bereiten, um ſo mehr, da die Verfaͤlſchungen fuͤr den nicht ganz geuͤbten hoͤchſt ſchwer zu ent⸗

decken ſind.

Wahres Nelkenol hat eine gelbliche Farbe, einen volltommenen, aber nicht ſehr ſcharfen

Nelkengeſchmack und Geruch, und ſinkt in reinem Waſſer nieder.

\

——. rn

tia praeditum, ab Aqua stillatitia separa ac

serva. i Nota. Oblentam Olei Chamomillae fluiditatem, qua illius separatio ab Aqua, cum qua

stillavit, impeditur, hance modicam

Olei de Cedro copiam adhibere licet,

*

Oleum Galbani aethereum.

k. Galbani Libras duas, Aquae communis Octuplum. Fiat destillatio e retorta vitrea, in arenae

balneum recondita, ad dimidium. Oleum

limpidum Aquae destillatae innatans collige et serva.

®

Oleum laurinum unguinosum.

E Lauri Baecis recentibus, expressione, vel coctione in Aqua, obtinetur. Quum vero nostro sub coelo Baccae Lauri maturae raro obveniant, adhibendum est Oleum ex His- pania et Italia allatum. Sit rancoris expers, spissitudinis buty e, coloris viridis, et odore laurino N praeditum,

O o 2

291

drungene Oel, wird von dem uͤbergegangenen Waſſer getrennt, und aufbewahrt.

Bemerk. Die geringe Fluͤſſigkeit des Kamillenoels erlaubt es ſchwer, eine Trennung deſſel⸗ ben vom Waſſer zu unternehmen; wes⸗ wegen dieſer geringe Antheil des Zedern⸗ oels wohl verſtattet werden kann 113).

Oleum Galbani aethereum. Aetheriſches

Mutterharzoel.

M. n. Mutterharz, zwey Pfund, gemeines Waſſer, achtmal ſoviel, deſtillire dieſes aus einer glaͤſernen Retorte im Sandbade, und ſetze die Deſtillation fort, dis die Hälfte der Fluͤſſigkeit heruͤber gegangen iſt. Das helle auf dem uͤbergegangenen Waſſer ſchwim⸗ mende Oel ſammle man, und bewahre es auf.

Oleum laurinum unguinosum. Salben⸗ artiges Lorbeeroel,

Man erhaͤlt dieſes Oel aus den friſchen Lor— beeren, durchs Auspreſſen oder Auskochen mit Waſſer. Da aber unter unſerm Himmelsſtriche, die reifen, friſchen Lorbeeren ſelten zu erhalten ſind, ſo muß man das aus Spanien und Italien zu uns gebrachte Oel gebrauchen. Es darf nicht ranzig ſeyn, muß eine butterartige Konſiſtenz, gruͤnliche Farbe, und einen befondern, den Lor— beeren eigenthuͤmlichen Geruch beſitzen.

Oleum

113) Es iſt wahr, daß die Kamillen bey der Deſtillation mit Waſſer ſehr wenig weſentliches und ein ziemlich ſchmieriges Oel liefern, wie nach obiger Bemerkung S. 46, wo von nicht getrockneten Kamillen die

Rede iſt, bereits erſehen werden kann.

Die hier vorgeſchriebene Menge Kamillen wuͤrden nach meiner

Unterſuchung, wenn ſie in drey Theile getheilt, alſo jedesmal 20 Pfund in die Blaſe gebracht, mit Waſſer deſtillirt, und nach den bereits angegebenen Regeln behandelt würden, wenigſtens zwey Unzen weſentliches Oel liefern, welches abgenommen und durch Baumwolle filtrirt, aufbewahrt werden koͤnnte Der Zuſatz von Zedernoͤl macht den dritten Theil des erhaltenen Oels aus, und die Wirkung des Kamillenoͤls muß doch durch dieſen Zuſatz bedeutend geſchwaͤcht werden.

1 f *

*

292

Oleum Lini sulphuratum. (Balsamum Sulphuris simplex.) R. Olei Lini Uncias octo, Sulphuris puri Uncias duas. In vase terreo chpaci arena circumdalo detineantur supra lenem ignem, spathula semper movendo, donec in unum co&ant,

Oleum Nueistae. R. Nucum Moschatarum, quantum vis. Contusas, et sacculo cannabino inclusas, aquae bullientis vapore impraegna, et prelo, laminis aqua fervida calefaclis, exprime Oleum.

Oleum Ovorum. R. Ovorum recentium, coctione in Aqua du- ratorum, quantum vis.

Vitelli exemti in sartagine munda leni ca- lore agitentur ope pistilli lignei, donee ru- fescant et pinguedinem sudare incipiant;

tum,

Oleum Lini sulphuratum. Schwefelhal⸗ tiges Leinbel.

(Einfacher Schwefelbalſam.) M. n. Leinoel, acht Unzen, reinen Schwefel, zwey Unzen. Beyde Subſtanzen werden in einem gehoͤrig groſſen, in Sand geſetzten irdenen Gefaͤße unter beſtaͤndigem Umruͤhren mit einem Spatel, fo lange uͤber maͤßigem Feuer gehalten, bis eine gleich⸗ foͤrmige Maſſe daraus entſtanden iſt 114).

Oleum Nucistae. Muskatoel.

M. n. Muskatennuͤſſe, eine beliedige Menge, zerſtoſſe fie, und preſſe, nachdem man fie in eis nen haͤnfenen Sack gefüllt, und den Dämpfen des kochenden Waſſers ausgeſetzt hat, das Oel derſelben zwiſchen in ſiedendem Waſſer erwaͤrm⸗ ten metallenen Platten gehoͤrig aus.

Oleum Ovorum. Eyeroel. M. n. friſche Eyer, fo viel man will, und koche ſie im Waſſer hart, hierauf nehme man die Dottern heraus, und reibe dieſe in einer

reinen Pfanne uͤber ni Feuer ſo lange, bis

ſie roͤthlich glaͤnzend und ein oeliges Weſen auszuſchwitzen beginnt. Hierauf bringe man ſie in einen haͤrenen Beutel, preſſe das ö Oel

1140 Nach der hier gegebenen Vorſchrift, den Schwefelbalſam zu bereiten, iſt die Arbeit immer ziemlich ge⸗

faͤhrlich, und fuͤr eine ungeuͤbte Hand ſchwer ausfuͤhrbar.

Beſſer thut man, wenn man ein mit

Fuͤſſen verſehenes irdenes Geſchirr uͤber Kohlenfeuer bringt, welches ſo gelegt iſt, daß kein ſtarker Luftzug zu erwarten iſt. Das Oel wird in dieſem Gefaͤße zum Sieden gebracht, und der Schwefel mit einem kleinen Spatel, auf welchem hoͤchſtens ein halbes Quentchen liegen bleibt, eingetragen. Der Schwefel loͤſt ſich in dem erhitzten Oele gleich auf, und legt ſich nicht an dem Boden des Gefaͤſ—

| ſes an.

Auch ſelbſt dann hat man viel Vorſicht nöthig, damit die Maſſe nicht anbrenne, indem

man die Bemerkung gemacht hat, daß ſich dieſe Maſſe, beſonders bey einer ſehr warmen Atmos⸗ phaͤre, leicht von ſelbſt entzuͤnden kann, man alſo bis zum voͤlligen Erkalten ein aufmerkſames Auge

auf dieſelbe richten muß.

293

tum, sacculo cilicino inclusos, prelo subjice. Oel aus, und verwahre es in einem gut ve.

N

Oleum expressum in vitro obturato serva.. ſtopften Glaſe 115). Oleum Succini. Oleum Succini. Bernſteinoel. Oleum destillatione Acidi suceinici obten- Das bey der Deftillation der Bernſtein⸗ tum, cum Aquae Sextuplo mixtum, ex re- fäure (S. oben S. 158.) erhaltene Oel, torta vitrea destillando rectifica et serva. wird mit einer ſechsfachen Menge Waſſer ver—

mengt, aus einer glaͤſernen Retorte nochmals durch Oeſtillation rectificirt und aufbewahrt 116),

Oleum T erebinthihae. Oleum Terebinthinae. Terpentinoel. R. Terebinthinae communis clarae quan- M. n. klaren, gemeinen Terpentin, eine tum vis. N beliebige Menge,

Post affusam Aquae communis suflicien- bringe dieſen in eine gewoͤhnliche Deſtillirblaſe, tem quantitatem, destillationi tam diu sub- uͤbergieße ihn mit einer hinlaͤnglichen Menge jice, quam prodit Oleum. Waſſers, und deſtillire fo lange, als man noch

Oel uͤbergehen ſieht.

Oleum Terebinthinae sulphuratum. Oleum Terebinthinae sulphuratum. . (Balsamum Sulphu is terebinthinatum.) Schwefelhaltiges Terpentinoel. neee rei den, (Terpentinoelhaltiger Schwefelbalſam.)

Terebinthinae We M. n. ſchwefelhaltiges Leinoel, zwey Unzen,

Solve digerendo. Terpentinoel, ſechs Unzen. Loͤſe es durch Digeſtion. Oxymel

3115) So wenig Werth auch dieſes Oel als Arzeneymittel haben mag, fo wird es doch oͤfters aus den Apotheten verlangt, und muß daher vorraͤthig gehalten werden. Es duͤrfen aber durchaus keine groſ— ſen Portionen deſſelben verfertiget werden, weil es dem Verderben ſehr unterworfen iſt. Außer der Methode, das Eyeroͤl auszupreſſen, iſt auch noch folgender Vorſchlag zur Gewinnung deſſelben ange geben. Man lege die gekochten Cyerdottern an die freye Luft, damit fie recht austrocknen, miſche fie dann mit der Hälfte ihres Gewichts Weingeiſt, und dann mit einer zehnfachen Menge Waſſer, worinn man etwas Alaun geloͤſt hat. Nach einigen Tagen wird ſich das Oel auf der Oberflaͤche der Fluͤſſig— keit ſammlen und abgenommen werden koͤnnen. Den Weingeiſt trennt man wieder durch Deſtillation von der ruͤckſtaͤndigen Fluͤſſigkeit.

1160 Dieſes Oel ſoll waſſerhell, hoͤchſtens weingelb ſeyn, einen angenehmen Bernſteingeruch beſitzen, und der natuͤrlichen Naphta ſehr nahe kommen. Im Weingeiſt ſoll es ſich volltommen loͤſen, und mit Salpeterſaͤure behandelt eine Miſchung⸗ welche einen Moſchusgeruch beſitzt, Cuͤnſtlichen Moſchus) N

294

Oxymel Aeruginis. 5 (Unguentum aegyptiacum.) R. Aeruginis pulveratae Uneias tres, Aceti erudi Libras duas. Coque, donec Aceti tertia circiter pars su- persit. Filtra et adde Mellis despumati Libras duas. Evaporent ad Libras duas.

Oxymel scilliticum. R. Aceti scillitici Libram unam, Mellis despumati Libras duas. In vase stanneo coquantur ad mellis li- gquidi consistentiam. a

Oxymel simplex. R. Aceli erudi Libram unam, Mellis despumati Libras duas. Misce et in lebete stanneo coque ad mel- lis liquidi spissitudinem.

Pasta Althaeae. R. Radicis Althaeae mundatae, grossiuscule concisae, Uncias quatuor.

Affundantur Aquae fervidae Librae octo.

Stent per noctem. In colatura solvantur Gummi Mimosae electi, Sacchari bein singulorum Librae

duae.

Colentur et, continue spathula lignea agi-

tando, evaporent leni calore ad mellis spis- situdinem. Massa ab igne remota agitetur multum

Oxymel Acruginis. Gruͤnſpanſauerhonig.

(Aegyptiſche Salbe.) M. n. gepuͤlverten Grünſpan, drey Unzen, gemeinen Effig, zwey Pfund, koche beydes zuſammen, bis etwa der dritte Theil des Eſſigs noch uͤbrig iſt, und thue hinzu: gelaͤuterten Honig, zwey Pfund. Das Ganze koche man bis auf zwey Pfund ein.

Oxymel scilliticum. Meerzwiebelhonig.

M. n. Meerzwiebeleſſig, ein Pfund, gelaͤuterten Honig, zwey Pfund. Dieſes koche man zuſammen in einem zinner⸗ nen Gefaͤße zur Konſiſtenz eines fluͤſſigen Honigs.

Oxymel simplex. Einfacher Sauerhonig.

M. n. rohen Effig, ein Pfund. gereinigten Honig, zwey Pfund. Miſche beyde) und koche fie in einem zinner⸗ nen Gefäße zur Dicke eines fluͤſſigen Honigs.

Pasta Altheae. Altheepaſta.

M. n. groͤblichgeſchnittene wohlgerei—

nigte Eibichwurzel, vier Unzen, gieße heiſſes Waſſer, acht Unzen, daruͤber, laſſe es die Nacht uͤber ſtehen, und loͤſe in der durchgegoſſenen Fluͤſſigkeit ausgeſeihtes Mimoſengummi, (Arabiſches Gummi.) ſehr weiſſen Zucker, Pfund. Ba

von jedem zwey i

Die Loͤſung ſeihe man durch, und dampfe fie.

unter beſtaͤndigem Umruͤhren mit einem hoͤlzernen Spatel zur Honigdicke ab. Die vom Feuer ab» genommene Maſſe, ruͤhre man nun ſehr ſtark und anhaltend, bis ſie ganz weiß erſcheint. Hier⸗ auf miſche man das Weiſſe von zwölf Ey⸗ war! ern

. *.

oe 295

multum ae celeriter, ut albescat; cui subinde admisce N Albumina Ovorum recentium, in spu- mam quassata, Numero duodecim, Aquae Florum Aurantii Uncias duas. Detineatur adhuc per breve tempus super ignemy tandem effundatur in capsulas pa- pyraceas, et loco calido penitus exsiccetur. In taleolas scissa servetur.

Pasta Liquiritiae.

R. Radicis Liquiritiae decorticatae, grossi-

uscule concisae, Uncias quatuor. Macera per noctem in Aquae fervidae Libris octo. In infuso colato solvantur Gummi Mimosae electi librae duae cum dimidia,

Sacchari albissimi Libra una cum di- - midia.

Colatura leni igne, sine agitalione, et caute evitando empyreuma, evaporet, donec gütta disco vitreo frigido instillata, gelatinae instar appareat. Tune detracta pellicula effunde in cistulas planas, e laminis ferreis stanno obductis paratas, et tantillo Olei Amygdalarum inunctas. Pastam modico ca- lore sufficienter exsiccatam, et in taleolas scissam, serva.

Pasta Liquiritiae. M. u. gefchälte und groͤblichgeſchnittene

ern weiches man zu Schaum geſchlagen hat, nebſt zwey Unzen Pomeranzenbluͤthenwaſ— ſer, hinzu. ;

Man bringe das Gemiſche hierauf noch kurze Zeit über das Feuer, gieße es dann in Papier- kap ſeln, und trockne es an einem warmen Orte gehoͤrig aus, worauf man ſie in laͤnglichte Stuͤck⸗ chen ſchneidet und aufbewahrt 117).

Suͤßholzpaſte.

Suͤtzholzwurzeln, vier Unzen, weiche ſie eine Nacht uͤber in acht Pfund Waſſer welches kochend daruͤber gegoſſen worden iſt, ein, und loͤſe in dem durchgeſeihten Infuſum

ausgeleſenes, arabiſches Gummi, zwey und ein halb Pfund,

feinen, weiſſen Zucker, ein und ein

halb Pfund.

Die durchgegoſſene Fluͤſſigkeit, wird bey ſehr

gelindem Feuer ohne alles Ruͤhren, mit gehoͤri— ger Vorſicht und Vermeidung des Anbrennens ſo weit abgedampft, bis ein Tropfen davon, den man auf eine kalte Glasplatte troͤpfelt, wie eine Gallerte erſcheint. Hierauf zieht man die dicke Haut weg, und gießt die Maſſe in flache eiſerne verzinnte Kaͤſtchen (Formen zur Schokolade) wel- che man vorher mit etwas Mandeloele ausge- ſtrichen hat. Man trockne dieſe Maſſe dann gehoͤrig aus, ſchneide ſie in Stuͤckchen, und bewahre ſie auf. Phos-

117) Es iſt leicht einzuſehen, daß ſich die ſehr klebende Maſſe feſt an das Papier, in welches fie gegoſſen wird, anhaͤngt. Um nun daſſelbe zu trennen, beſtreicht man die Papierkapſeln, in welchen die Maſſe getrocknet worden iſt, mit einem in Pomeranzenwaſſer feucht gemachten Schwaͤmmchen, ſo oft und ſo

lange, bis ſich dieſes von der Altheepaſte rein abziehen laͤſt.

Will man dieſes Praͤparat leichter und lockerer haben, ſo darf man nur mehr zu Schaume ge—

ſchlage nee Eyerweiß zuſetzen.

; 1 ®

Phosphorus. Phosphor.

296 Phosphorus.

Acidum phosphoricum, ad siccum evapo- ratum, exacte misceatur cum dimidio pon- dere Pulveris Carbonum. Mixta ingerantur in retortam terream loricatam. Applicetur vas recipiens, tubulo parve in parte superi- ori instructum, et sufficiente Aquae ‚copia repletum. Juncturis optime-clausis fiat de- stillatio, igne furni anemii aperto et grada- tim aucto,

Ganz trockene Phosphorfäure, welche man aus den Knochen erhalten -hat, wird mit

der Haͤlfte ihres Gewichts Kohlenpulver ge—

nau vermengt, das Gemenge hierauf in eine beſchlagene irdene Retorte gethan, und dieſelbe mit einer Vorlage verſehen, welche an dem obern Theile ihrer Woͤlbung eine kleine Oefnung haben, und eine hinlaͤngliche Menge Waſſers

enthalten muß. Wenn die Fugen vollkommen verkuͤttet ſind, unternimmt man die Deſtillation bey offenem und Stuffenweiſe vermehrtem Feuer.

Iſt der erhaltene Phosphor noch nicht voll- kommen rein, fo deffillirt man ihn nochmals aus dem Sandbade bey gemaͤßigtem Feuer aus einer glaͤſernen Retorte, in eine mit Waſſer gehörig gefuͤllte Vorlage uͤber 118).

Phosphorus elicitus, si nondum satis pu- rus appareat, iterum destillet e retorta vi- trea, blando arenae calore, in excipulum, suflicienti Aquae quantitate repletum.

Pilu-

118) Nach der hier angegebenen Vorſchrift erhalt man zwar, nach Verhaͤltniß der angewandten Menge Phos⸗ phorſaͤure, immer eine betraͤchtliche Menge Phosphor, allein es gehoͤrt ein ſehr geuͤbter Arbeiter dazu, wenn dieſelbe in Ausuͤbung gebracht werden ſoll. Es wird daher eine genauere Beſchreibung des Verfahrens, den Phosphor aus den Knochen zu bereiten, hier nicht am unrechten Orte ſtehen.

Man bereite die Phosphorſaͤure auf die oben S. 157 angegebene Art, ſchmelze fie aber nicht, ſon⸗ dern dampfe ſie bloß bis zur Honigdicke ab, und ſetze die Haͤlfte (oder etwas daruͤber) gut ausgegluͤhtes Kohlenpulver zu, worauf man dann das Gemenge bis zur vollkommenen Trockenheit in einem irdenen Gefaͤße abdampft. Dieſes Gemenge bringt man dann in eine irdene zu dieſer Arbeit zweckmaͤßig geformte Retorte. (Glaͤſerne Retorten ſind nach meiner Erfahrung zu dieſer Arbeit nicht geſchickt, wenn ſie auch noch ſo gut und vorſichtig beſchlagen worden ſind, weil der Grad des Feuers, bey welchem man den Phosphor uͤbertreibet, das Glas in Fluß zu bringen im Stande iſt.) Die gefuͤllte Retorte bringt man in einen gut ziehenden Windofen, welcher ſo eingerichtet iſt, daß man die Retorte in dem⸗ ſelben vollkommen mit Kohlen bedecken kann, wenn die Arbeit im Gange iſt, und der Phosphor uͤber— zugehen beginnt. Iſt die Retorte mit der Maße gefuͤllt, ſo kuͤttet man eine geraͤumige mit Waſſer ge⸗ fuͤllte Vorlage ſo daran, daß der Hals der Retorte in das Waſſer reicht. Eigentlich ſoll die Vorlage,

welche man zu dieſer Arbeit benutzt, tubulirt ſeyn, um nach der oben angegebenen Methode eine Si⸗ cherheitsroͤhre einbringen zu koͤnnen. Hat man aber keine tubulirte Retorte, ſo darf man nur den Hals derſelben nicht ganz in das Waſſer der Vorlage reichen laſſen, oder eine kleine Glasroͤhre mit in das Lutum einbringen, um, wenn die Arbeit beendiget iſt, dieſelbe Öffnen zu koͤnnen, damit das in der

4 Vor⸗

Pilulae ex Resina Jalappae. Pilulae ex Resina Jalappae. Pillen aus

%, Saponis jalappini Partes tres,

(Pilulae purgantes.) | dem Jalappharz.

(Purgierpillen.)

M. n. Jalappenharzſeife, drey Theile, mildes, ſalzſaures Quekſilber, ei⸗ nen Theil,

Miſche es, und mache eine Pillenmaſſe daraus.

Hydrargyri muriatici mitis, partem unam. Misce, flat Massa pilularis.

Plum

Vorlage befindliche Waſſer nicht in die Retorte dringe. Iſt nun alles auf dieſe Art vorgerichtet, ſo verkuͤttet man die Fugen mit einem aus Bolus Silberglaͤtt und Leimwaſſer beſtehend Lutum, welches im Feuer hart wird, und giebt anfaͤnglich ſehr gelindes Feuer, um die etwa noch bey der Maſſe be— findliche Feuchtigkeit zu entfernen, weil außerdem dieſelbe zum Aufblaͤhen der Maſſe, wodurch der Hals der Retorte verſtopft werden wuͤrde, Anlaß geben koͤnnte. Nach einigen Stunden vermehrt man das Feuer bis zum Gluͤhen der Retorte, nicht allein von unten, ſondern legt auch nach und nach gluͤ⸗ hende Kohlen auf das obere Gewoͤlbe und den Hals der Retorte. Wenn die Retorte roth zu gluͤhen beginnt, faͤngt der Phosphor an ſich zu bilden, es entſteht auf dem vorgeſchlagenen Waſſer eine gelbe Haut, und der etwa leere Raum der Vorlage wird mit weißen Nebeln erfuͤllt. Auch bemerkt man, daß ſich waͤhrend der ganzen Arbeit haufig Luftblaſen entwickeln, welche kohlenſtoffſaures Gas und phosphorhal— tiges Waſſerſtoffgas find. Wenn die Retorte vollkommen gluͤht, zeigt ſich der Phosphor in der Vor lage unter dem Waſſer in kleinen Koͤrnern, welche nach und nach, ſo wie das Waſſer heiſſer wird, zu⸗ ſammen ſchmelzen, und eine gelbliche wachsartige Maſſe darſtellen. Man hält nun mit der Feu⸗ erung ſo lange an, bis gar keine Luftblaſen mehr bemerkt werden koͤnnen, ſelbſt dann nicht, wenn man das Feuer auf das heftigſte verſtaͤrkt, ſo nimmt man die Koͤhre heraus, oder veranſtaltet, daß die atmosphaͤriſche Luft eindringen kann. Hierauf laͤſt man das Feuer langſam ausgehen, und nimmt die Geraͤthſchaft erſt nach dem völligen Erkalten, oft erſt den dritten Tag auseinander, weil oft im Retorten⸗Halſe eine bedeutende Menge Phosphor enthalten iſt, welcher bey einer etwas hohen Tem— peratur bey dem Zutritte der Atmosphaͤre zu brennen anfaͤngt, und, wodurch, wenn auch nicht großer Schaden, doch wenigſtens ein bedeutender Verluſt an Phosphor hervorgebracht werden kann.

Der auf dieſe Art erhaltene Phosphor iſt noch nicht vollkommen rein, weswegen oben im Ori⸗ ginale eine nochmalige Sublimation deſſelben vorgeſchlagen worden iſt. 8

Die Beimiſchungen des hier erhaltenen Phosphors ſind gewoͤhnlich phosphorige Saͤure, etwas Koh⸗

lenpulver oder andere Unreinigkeiten, welche dem Phosphor eine roͤthlichbraune Farbe ertheilen.

Da die Rektifikation des Phosphors die naͤmlichen Schwierigkeiten, wie ſeine Ausſcheidung hat, ſo thut man beſſer, wenn man ſich einer Schmelzung deſſelben bedient. Zu dem Ende nimmt man einen Glastrichter, mit einer langen etwa zwey Linien dicken Roͤhre verſehen, verſchlieſt deſſen unte;

res Ende mit einem Stoͤpſel, ſtellt denſelben in kochendes Waſſer, und bringt den Phosphor hinein.

Da der Phosphor bey der Temperatur des kochenden Waſſers ſchmelzt, ſo wird ſich ſowohl die phos— Y p phorige

298

Plumbum aceticum. | Plumbum aceticum. Eſſigſaures un (Saccharum Saturni depuratum.) (Gereinigter Bleyzucker.)

Plumbum aceticum, quale prostat, solvatur Das gewoͤhnliche eſſigſaure Bley wird in war⸗

in Aqua destillata calida. Solutum filtretur mem, deſtillirtem Waſſer geloͤſt, und die filtrirte

et loco frigido ad erystallisandum seponatur. Laoͤſung an einem fühlen Ort, zum Kryſtalliſiren

Liquor remanens evaporet ad dimidium, ut hingeſtellt. Die noch uͤbrige Fluͤſſigkeit, wird

wieder bis zur Haͤlfte verdampft, und wie zu— vor zum Kryſtalliſiren beſtimmt 119).

* * /

denuo erystallos demittat.

Pulpa

*

shorige Säure, als die etwa dabey befindliche Unreinigkeit, wegen ihres geringern eigenthuͤmlichen Gewichts, auf der Oberflaͤche des ſchmelzenden Phosphors abſondern, und dieſer in feiner reinen Ge— ſtalt den untern Theil der Roͤhre einnehmen. Nach dem voͤlligen Erkalten des den Phosphor umge⸗ benden Waſſers nimmt man den Trichter heraus, ſtoͤßt den Phosphor aus der Glasroͤhre, und fihnei: det den obern unreinen Theil deſſelben ab. Dieſen kann man zur een der Phosphorſaͤure durch Zerfließung ferner anwdenden.

Die Erklaͤrung der Entſtehung der Phosphorſaͤure iſt ſehr einfach, wenn man nur einige Blicke auf die Verwandtſchaften der Koͤrper wirft. Man bringt Kohle und Phosphorſaͤure in die Retorte, die Kohle verbindet ſich mit dem Sauerſtoffe der Phosphorſaͤure, wodurch Kohlenſtoffſaͤure erzeugt wird, der Phosphor, welcher mit dem Sauerſtoffe die Phosphorſaͤure bildete, muß nun natuͤrlich frey werden, und bey einer Temperatur, welche ihn verfluͤchtigen kann, in der Vorlage uͤbergehen.

Reiner friſchbereiteter Phosphor hat eine ſchmuziggelbe Farbe, und iſt halb durchſichtig. Der Ger ruch und Geſchmack deſſelben ſind eigen, dem Knoblauche nicht unaͤhnlich, weder Waſſer noch Weingeiſt loͤſen denſelben. Wird er eine Zeit lang, vorzuͤglich mit Einfluß des Lichts, in Waſſer aufbewahrt, fo ſcheint das Waſſer durch ihn zerſetzt zu werden, er uͤberzieht ſich mit einer weißlichten Rinde, welche ihn

undurchſchtis macht, und das Waſſer nimmt die Eigenſchaften einer verdünnten: Phosphorſaͤure an. Aether loͤſt 286 Phosphor mit Leichtigkeit auf, und aͤtheriſche Oele, beſonders das Nelkenoͤl, nehmen eine noch größere Menge davon in ſich. Im kochenden Waſſer ſchmilzt er zu einer tropfbaren Fluͤſſigkeit. und bey einer Temperatur 30° Reaum: entzündet er ſich in der atmosphaͤriſchen Luft, und brennt mit einer hellgelben Flamme und weißen Daͤmpfen, welche nichts anderes, als Phosphorſaͤure ſind, und die man auch in einer ſchicklichen Geraͤthſchaft, als ſolche auffangen kann.“

Verfaͤlſchungen des Phosphors kommen nicht leicht vor, obgleich einige annehmen, er koͤnne mit

f Wachs und Schwefel verunreiniget werden.

119) Es iſt bereits, S. 130 dieſes metalliſchen Salzes gedacht, und feine aͤußern Eigenſchaften find bereits beſchrieben worden. Wir erhalten. es jezt groͤſtentheils von England, und ehedeſſen vorzuͤglich aus Holland, um einen ſo billigen Preiß, daß man es nicht ſo wohlfeil und in der Reinheit, wie es jene Fabriken liefern, zu bereiten im Stande iſt.

Pulpa Cassiae. R. Fistularum Cassiae, quantum vis.

Medullam cum seminibus et dissepimentis

e fistulis diffractis, cultelli eburnei ope ex- emtam, macera in Aqua calida, tere per cri- brum setaceum, et blando calore ad requi- sitam consistentiam evapora, Singulis Pul- pae Libris tune admisce | Sacchari albi pulverati Uncias duas.

Pulpa Prunorum. Fructus Pruni domesticae maturi, exemtis nucleis, coquantur ex Aqua ad mollitiem. Liquidum per cribrum setaceum trajectum evaporet ad requisitam spissitudinem. Sin- gulis Pulpae Libris addantur Sacchari albi pulverati Unciae duae.

Pulpa Tamarindorum. Eodem modo e medulla Fructuum Ta- marindi orientalis paranda est.

Pulvis aromaticus.

R. Cassiae cinnamomeae Uncias duas, Cardamomi minoris excorticati, Zingiberis,

Piperis albi, singulorum Unciam unam. Misce, fiat Pulvis.

Pulvis dentifricius. %. Pulveris Tartari depurati Uncias quatuor, Radicis Iridis Florentinae Un- cias duas, | Myrrhae, Pul-

Pp 2 | gepuͤl⸗

299

Pulpa Cassiae. Kaſſienmark.

M. n. Roͤhrenkafſie, eine beliebige Menge. Aus den zerſpaltenen Roͤhren nehme man, mit Huͤlfe eines elfenbeinernen Meſſerchens, Mark und Saamen heraus, weiche ſie in heiſſem Waſſer ein, reibe das Mark durch ein Haarſieb, und dampfe es bey gelinder Waͤrme zur er forderlichen Konſiſtenz ab. Einem jeden Pfunde der erhal— tenen Pulpe miſche man zwey Unzen ge pi er⸗ ten Zucker bey.

Pulpa Prunorum. Pflaumenpulpe.

Reife Zwetſchgen werden von ihren Ker— nen befreyt, und mit Waſſer ſo lange gekocht, bis ſie voͤllig weich ſind. Die Fluͤſſigkeit reibt man hierauf durch ein Haarſieb, und kocht das Durchgeriebene bis zur gehoͤrigen Staͤrke ein. Einem jeden Pfunde der erhaltenen Pulpe miſcht man zwey Unzen gepuͤlverten Zucker bey.

Pulpa Tamarindorum. Tamarindenpulpe.

Dieſe wird auf die oben angezeigte Art, aus den Fruͤchten der oſtindiſchen Tamarinden bereitet.

Pulvis aromaticus. Gewuͤrzhaftes Pulver.

M. n. Zimmtcaſſie, zwey Unzen, geſchaͤlte, kleine Kardamomen, Ingber, weiſſen Pfeffer, von jedem eine Unze, miſche es, und mache es zu einem Pulver.

Pulvis dentifricius. Zahnpulver.

M. n. gepuͤlverten, gereinigten Wein ſtein, vier Unzen, gepuͤlberte, florentiniſche Violen— wurzel, zwey Unzen, gepuͤlverte Myrrhen,

300 ;

Pulveris Sanguinis Draconis, singulorum 1 80 ertes Drachenblut, von jedem Unciam unam, eine Unze, I Olei Guttas quadra- Neifenoel, vierzig Tropfen, ginta. . miſche dieſes wohl untereinander. Misce. f . \ Pulvis gummosus. Pulvis gummosus. Gummiges Pulver. (Loco Specierum Diatragacanthae.) (Tragantſpecles.) B. Pulveris Gummi Mimosae Uncias duas, Mer. gepuülvertes Mimoſengummi, zwey Tragacanthae, l Unten, Radicis Liquiritiae, singulorum gepuͤlverten Trag ant, Unciam unam gepulverte Suͤßholzwurzel, vom jes Sacchari albi Uncias duas, dem eine Unze, Moe | ‚gepülverten, weiſſen Zucker, iwey Unzen. 6 Miſche es. Pulvis Ipecacuanhae compositus. Pulvis Ipecacuanhae compositus. Zu- Fulvis Doweri.) | ſammengeſetztes Brechwurzelpulver.

*. Kali sulphurici Unciam unam, Opii pulverati, Radicis Ipecacuanhae pulveratae, singu- lorum Drachmam unam. _ Misce exacte.

(Doweriſches Pulver.) N M. n. ſchwefelſaures Kali, eine Unze, gepuͤlvertes Opium, gepuͤlverte Brechwurzel, von jedem ein Quentchen. 0 Nota. Pulveris hujus Grana decem continent »Miſche es auf das genaueſte. Opiü Granum unum. Bemerk. Zehn Gran dieſes Pulvers, enthalten i ö einen Gran Opium.

Pulvis Liquiritiae compositus. Pulvis Liquiritiae compositus. Zuſam⸗ (Pulvis pectoralis.) mengeſetztes Suͤßholzpulver. k. Pulveris Radicis Liquiritiae, f 0 f Foliorum Sennae, singulerum (Bruſtpulver.) Uncias duas. M. n. gepuͤlverte Suͤßholzwurzel, Seminis Foeniculi, gepülverte Sennesblaͤtter, von je⸗ Sulphuris depurati, singulorum dem zwey Unzen, Unciam unam, gepülverten Fenchelſaamen, Pul- gepuͤlverten Schwefel, von jedem eine Unze,

gepuͤl⸗

Pulveris Sacchari albi Uncias sex. gepülverten, weiſſen Zucker, drey Misce, \ Unzen. 1 Miſche es.

Pul vis opiatus. k. Pulveris gummosi Drachmas novem, Opii Drachmam unam. Misce exacte. Nota. Pulvis opiatus in Grauis decem continet Opii Granum unum..

Pulvis Rhei compositus.

B. Kali sulphurici pulverati Uncias duas, Rhei-pulverati Unciam unam, Ammonii muriatici Unciam dimidiam.

Misce..

Pulvis sternutatorius. R. Herbae Majoranae Uncias tres, Mari veri, Florum Liliorum convallium,

Radicis lridis Florentinae, singulorum

Unciam unam.

* Misce fiat Pulvis.

Pulvis stibiatus.- | (Loco Pulveris resolventis simplicis.) R. Kali sulphurici Uncias quatuor, nitrici, Stibii oxydati albi abluti, singulorum Uncias duas,

Misce.

Pulvis opiatus. Opiumpulver.

M. n. Gum mipulver, S. 300 neun Quentchen, gepuͤlvertes Opium, ein Quentchen. Miſche es auf das genaueſte.

Bemerk. In zehn Granen dieſes Pulvers iſt ein

Gran Opium enthalten.

Pulvis Rhei compositus. Zuſammenge⸗ ſetztes Rhabarberpulver.

M. n. gepuͤlvertes, ſchwefelſaures Kali, zwey Unzen, gepülverte Rhabarberwurzel, eine Unze, ſalzigſaures Ammonium, eine halbe Unze, Miſche es

Pulvis sternutatorius. Nießpulver. M. n. Majorankraut, drey Mühen Amberkraut, 8 Mayenblumen, Violenwurzel, von jedem eine Unze. Pulveriſire und miſche es.

Pulvis stibiatus. Pulver.

(Anſtatt des einfachen, aufloͤſenden Pulvers.) = M. n. ſchwefelſaures Kali, vier Unzen, ſalpeterſaures Kali, weiſſes, abgewaſchenes Spies⸗ glanzoxryd, von jedem zwey Unzen. Miſche es.

Spiesglanzhaltiges

Pulvis

302

Pulvis temperans. k. Kali sulphurici, nitrici, EEE Par pondus. Misc.

Resina Jalappae. . Radicum Jalappae quantum vis. In pulverem crassiusculum redactis affunde Spiritus Vini rectificati, quantum salis, ut Radices contegat. -

Digerantur leni calore per horas quadra- ginta octo. Exprimantur Radices, et alia Spiritus quantitate denuo digerantur per ho- ras viginti quatuor.

Ex lincturis commistis et filtratis, post additam Aquae quartam circiter partem, e balneo aquae destillando eliciatur Spiritus Vini. Resina subsidens abluatur Aqua fer- vida, et exsiccetur in aquae balneo.

Pulvis temperans.

Resina Jalappae.

—.—

Niederſchlagendes Pulver.

M. n. ſchwefelſaures Kali, ſalpeterſaures Kali, von jedem gleiche Theile und miſche es.

Jalappenharz.

M. n. Jalappenwurzel, ſo viel man will, ſtoſſe ſie zu einem groͤblichen Pulver, und gieße ſo viel

rektificirten Weingeiſt daruͤber, daß es uͤber das Wurzelpulver gehe.

Beydes digerirt man acht und vierzig Stun⸗ den bey gelinder Waͤrme. Das Ganze wird dann ausgepreſſt, und abermals mit dex angezeigten Menge Weingeiſt uͤbergegoſſen, und vier und zwanzig Stunden in Digeſtion geſtellt.

Von den zuſammengegoſſenen und filtrirten Auszuͤgen zieht man, nachdem man etwa den vierten Theil Waſſers zugeſetzt hat, den dabey bes

findlichen Weingeiſt ab. Das erhaltene Harz wird dann mit heiſſem Waſſer gehörig ausge⸗ waſchen, und im Waſſerbade ausgetrocknet 120).

Resina

120) Wenn man vortheilhaft bey Bereitung dieſes Mittels arbeiten will, ſo iſt es nothwendig, immer die

beſten und und harzreichſten Stuͤcke der Jalappwurzel auszuleſen. Das Ausziehen des Harzes durch den Weingeiſt kann man auch durch die Kochhitze des Weingeiſtes unterſtuͤtzen, man bedient ſich dazu einer kupfernen gut verzinnten Blaſe, um ſo mehr, da von dieſem a immer ziemlich große Portio⸗ nen bereitet werden.

Der Weingeiſt zieht aus der Jalappwurzel nicht allein den e ſondern auch einen bedeuten⸗ den Antheil gummigen Extraktivpſtoff, weswegen das erhaltene Harz fo lange mit Waſſer gewaſchen wer⸗ den muß, bis dieſes ungefaͤrbt davon abflieſt. Der nun erhaltene harzige Antheil enthaͤlt aber noch viel Waſſer, und dieſes macht, daß das Harz ſelbſt nach dem Erkalten, eine faſt pflaſterartige Konſi⸗ ſtenz hat, von dieſem muß man es deswegen durch Abdampfen befreyen. Das Abdampfen kann man ohne Gefahr in einer kupfernen Pfanne vornehmen, nur hat man ſich zu huͤten, daß es nicht anbrenne. Vollkommen ausgetrocknet iſt das Jalappenharz, wenn ein herausgenommenes Stuͤckchen, nachdem es erkaltet iſt, ſehr leicht zerbricht; bemerkt man dieſe Eigenſchaft an dem Harze, ſo nimmt man es vom

N Feuer

Resina Ligni Hasses Eadem metlıodo paranda est.

Sapo guajacinus.

Lixivio Kali caustici, duplo Aquae diluto,

et leniter ebullienti, sub continua agitatione insperge successive,

Pulveris Resinae Guajaci nativae, quantum illo solvi potest. Liquorem cola et leni calore ad Massae pilularis consisten— iam inspissa.

Sapo jalappinus. k. Resinae Jalappae,

Saponis medicati, singulorum Uncias

duas. Spiritus Vini rectificati, quantum requi- rıtur, ut solvantur leni digestione.. Tum ad Massae: pilularis.consistentiam evapora..

*

Sapo medieatus. %. Natri carbonici erystallisati,, Calca-

Resina Ligni Guajaci.

303

Guajakharz. Dieſes wird auf dieſelbe Art wie vorſtehendes bereitet.

Sapo guajacinus. Guajakſeife.

In kauſtiſcher Kalilauge, welche mit zweymal ſo vielem Waſſer verduͤnnt, und zum Kochen gebracht worden iſt, loͤſe man unter be— ſtaͤndigem Umruͤhren fo viel als ſich loͤſen laͤſt,

gepuͤlvertes, natuͤrliches Guajak— harz, indem man daſſelbe nach und nach hineinſtreut. Die erhaltene Fluͤſſigkeit, ſeihe man durch, und bringe ſie bey gelinder Waͤrme durch Verdam— pfung zur Konfiftenz einer Pillenmaſſe.

Sapo jalappinus. Jalappenſeife. M. n. Jalappenharz, Seife zum mediciniſchen Gebrau— che, von jedem zwey Unzen, rektificirten Weingeiſt, fo viel er⸗ fordert wird, um alles durch gelinde Digeſtion zu loͤſen. Hier⸗ auf dampfe man das Erhaltene zur Konſiſtenz einer Pillenmaſſe ab.

Sapo medicatus. Seife zum medieini⸗

ſchen Gebrauche. M. n. koblenſtoffſaures, kryſtalliſirtes Natrum, ge⸗

Feuer und bildet dünne Stangen daraus, welche man auf einem mit ein wenig, Mandeloͤl beſtrichenen

Bleche erkalten laͤſt, und dann aufbewahrt.

Gutes und reines Jalappenharz hat einen eigenen widrigen Geruch und Geſchmack, iſt ſehr leicht ierbrechlich und zerreiblich, faͤrbt damit uͤbergoſſenes Waſſer gar nicht, und laͤſt ſich leicht und vollkom⸗ men im Weingeiſte loͤſen. Auf Kohlen geworfen, darf es keinen pechartigen Geruch verbreiten, fonft- iſt es mit Kolophonium verfaͤlſcht.

»Calcariae ustae, quatuor, Aquae libras viginti. | Ebulliant semel. Liquor causticus, per linteum colatus et in vase clauso subsidendo depuratus, evaporet, donec ejus Unciae octo compleant vas, quod capax foret Unciarum sex aquae communis. Liquori frigefacto in vase figulino admisce Olei Olivarum optimi Duplum. Seponatur vas loco temperato, et agiletur massa per vices spathula lignea, donec ho- mogenea appareat et spissescere incipiat. Effundatur tum in cistas ligneas planas; In- durata scindatur in taleolas, loco lemperato exsiccandas.

singulorum, Libras

Sapo stibiatus. (Sabo antimonialis.) R. Sulphuris stibiati aurantiaci Unciam unam. Solve digerendo in sufficiente quantitate Liquoris Kali caustici.

In liquido, triplo Aquae destillatae diluto, dissolve. Saponis medicali rasi Uncias sex.

Evaporent leni igne ad Massae pilularis consisteniiam ; addendo, si massa adhuc rubet, tantum

Liquoris Kali caustici, quantum satis est, at colorem ex albido cinereum induat.

Species aromaticae.

(Loco Specierum pro cucuphis.)

R. Herbae Majoranae, Herbae

. ——

*

gebrannte Kalferde, von jedem vier Pfund, gemeines Waſſer, zwanzig Pfund. Dieſes laſſe man einmahl aufwallen. Die erhaltene kauſtiſche Lauge, wird durch Leinwand geſeiht, und in einem verſchloſſenen Gefaͤße, durch ruhiges Stehen vollends gereiniget und abge⸗ dampft, bis acht Unzen derſelben in ein Gefaͤß gehen, welches nur ſechs Unzen Waſſer faſſen kann. Der kaltgewordenen Lauge miſche man in einem thoͤnernen Gefäße die zweyfache Menge des beſten Dlivenvelg zu, ſtelle hierauf das Gefaͤß an einen maͤßig war⸗ men Ort, und ruͤhre die Maſſe fleißig mit einem hoͤlzernen Spatel, bis ſie voͤllig gleichartig er⸗ ſcheint, und ſich zu verdicken anfaͤngt. Man gieße ſie hierauf in flache hoͤlzerne Kaſten, und ſchneide ſie, wenn ſie gehoͤrig hart geworden iſt, in Ta⸗ feln, welche man an einem maͤßig warmen Orte austrocknet.

Sapo stibiatus. Spiesglanzſeife. (Spiesglanzſeife.) f M. n. pomeranzenfarbenen Spiesglanz⸗ ſchwefel, eine Unze, loͤſe dieſen in einer hinlaͤnglichen Menge kauſtiſchen Kalilauge. In der mit dreyfacher Menge Waſſers ver⸗ duͤnnten Fluͤſſigkeit loͤſe man: geſchabte Seife, zum mediciniſchen Gebrauche, ſechs Unzen, und dampfe dann das Ganze bey gelinder Waͤrme bis zur Konſiſtenz einer Pillenmaſſe ab. Zeigt ſich die Maſſe noch roth, ſo ſetze man noch ſo lange kauſtiſche Lauge zu, bis die Maſſe eine weisgraue Farbe annimmt.

Species aromaticae. Gewuͤrzfpecies. (Species zum Kraͤutermuͤtzchen.) M. n. Majorankraut, ar | Pfef⸗

——ů—ů— 305 Herbae Menthae piperitae, Pfeffermuͤnzenkraut, Roris marini, Rosmarinfraut, Serpylli, Quendelkraut, Florum Lavendulae, Singulorum Uncias Lavendelbluͤthen, von jedem zwey duas, . Unzen, Caryophyllorum, Gewuͤrznelken, N

Cubebarum, singulorum Unciam unam. Misce, fiat Pulvis grossiusculus.

Species ad Cataplasma. R. Herbae Malvae, Meliloti, Florum Chamomillae vulgaris,

Radicis Althaeae,

Seminis Lini, singulorum Partes aequales.

Fiat Pulvis.

Species ad Decoctum Lignorum. K. Ligni Guajaci Libras duas, Radicis Bardanae, Saponariae, singulorum Libram x unam, Liquiritiae, Ligni Sassafras, singulorum Libram di- midiam. Concisa misceanlur,

Species ad Enema. BR. Herbae Althaeae Libras 55 Florum Chamomillae vulgaris Libram unam, ' Seminis Lini Libram dimidiam, Concisa et contusa misce.

Cubeben, von jedem eine Unze.

Miſche es, und mache ein groͤbliches Pulver daraus.

Species ad Cataplasma. Breyumſchlag. M. n. Malvenkraut, Steinklee, Kamillenblumen, Altheewurzel, N Leinſaamen, von jedem gleichviel und mache es zu Pulver.

Spezies zum |

Species ad Decoctum Lignorum. Spe⸗ zies zum Holztrank.

M. n. Guajak holz), zwey Pfund, Klettenwurzel, Seifenkrautwurzel,

Pfund,

Suͤßholz, Saſſafrasholz, von jedem ein halb Pfund.

Man zerſchneide und vermiſche dieſes.

von jedem ein

Species ad Enema. Species zum Klyſtier. Men. Eibichkraut, zwey Pfund, gemeine Kamillenblumen, ein Pfund, Leinſaamen, ein halb Pfund, zerſchneide, zerſtoſſe und miſche dieſes.

Q q Species

306

Species ad Fomentum. R. Strobilorum Lupuli Libram unam, Florum Chamomillae vulgaris, Lavendulae, Herbae Roris marini, Serpylli,

Tanaceti, singulorum Uncias.

tres. Concisa misce.

Species ad Gargarisma. N. Herbae Althaeae, Salviae, singularum Uncias sex. Florum Sambuci, Radicis Pimpinellae albae, singulorum tres. Concisa misce.

Species ad Infusum pectorale. x. Radicis Althaeae Uncias quatuor,,

Liquiritiae, Iridis florentinae,

Herbae Farfarae, Hederae terrestris, singularum

Uncias duas,

Florum Rhoeados,

Verbasci, singulorum Unciam unam, Seminis anisi stellati Unciam dimidiam.. Concisa misceantur.

Species resolventes externae. *. Herbae Absinthii, Menthae piperitae,,

Her-

*

Species ad Fomentum. Baͤhungen.

M. n. Hopfen⸗Zaͤpfchen, ein Pfund, gemeine Kamillenblumen, Lavendelblumen, Rosmarinkraut, Quendelkraut,

Rheinfarrn, von jedem drey Unzen. Zerſchneide und miſche dieſes.

Species zu

Species ad Gargarisma. Gurgeln.

M. n. Eibichkraut, Salbeykraut, von jedem 00 Unzen, Holunderbluͤthen, weiſſe Pimpinellwurzel, von jedem drey Unzen. Zerſchneide und miſche es.

Species zum

Species ad Infusum pectorale. Species

zum Bruſttrank.

M. n. Eibichwurzel, vier Unzen, Suͤßholzwurzel, Violenwurzel, Huflattig, Gundelreben, von jedem zwey Unzen. Klatſchroſenbluͤthen, Wollkrautbluͤthen, von jedem eine Unze, Sternanis ſaamen, eine halbe Unze, Dieſes zerſchneide und miſche man.

Species resolventes externae. Zerthei⸗ lende Species zum en Gebrauch.

M. n. Wermuthkraut,

feffermuͤnzenkraut, Pf 'se 5 | 9.

307

Hlerbae Origani vulgaris, sıngularum Un? Doſtenkraut, von jedem vier Unzen, cias quatuor, gemeine Kamillenblumen, - Florum Chamomillae vulgaris, Lavendelblumen, Lavendulae, 1 Hollunderblumen, von jedem zwey Sambuci, singulorum Uncias Unzen. 8 duas. Zerſchneide und miſche es.

Concisa misce.

Species ad suffiendum. Species zum

Species ad suffiendum. Raͤuchern. (Species pro Fumo.) (Raͤucher⸗-Pulver.)

R. Baccarum Juniperi, | M. n. Wachholderbeeren, Olibani, Weihrauch, a Benzoes, Benzoe,

Succini, singulorum Libram dimidiam, Agtſtein, von jedem ein halb Pfund, Corticum Cascarillae, Cas carillrinde, Florum Lavendulae, Lavendelblumen, 8 Rosarum rubrarum, singulorum rothe Roſenblaͤtter, von jedem zwey r- Uncias duas. Unzen. Concisa et contusa misce. Dieſes wird zerſchnitten, zerſtoſſen / und unter⸗ ö einander gemiſcht. Spiritus Angelicae compositus. Spiritus Angelicae compositus. Zuſam⸗ (Loco Spiritus theriacalis.) mengeſetzter Angelikgeiſt. . Rallicis Angelicae Libram unam, (Statt des Theriakgeiſtes.) Herbae Scordii Libram dimidiam, M. n. Angelikwurzel, ein Pfund, Radicis Valerianae, Lachenknoblauch, ein halb Pfund, Baccarum Juniperi, singularum Uncias Baldrianwurzel, 4 a Wachholderbeeren, von jedem drey Spiritus Vini rectificati Libras sex, Unzen, Aquae communis quantum satis. a rektificirten Weingeiſt, ſechs Pfund, Destillando eliciantur Librae sex. In qui- gemeines Waſſer, ſo viel hinlaͤnglich iſt, bus solve. durch die Deſtillation ſechs Pfund Fluͤſſigkeit zu Camphorac Unciam unam cum dimidia, erhalten. In dieſer löfe man dann: Serva. Kampfer, ein und eine halbe Unze,

i und bewahre es dann auf. Spiritus camphoratus.

R. Camphorae Unciam unam,

Spiritus camphoratus. Kampfergeiſt. M. n. Kampfer, eine Unze, Spiritus Vini rectificati Libram unam. rektiftcirten Weingeiſt, ein pfund. Stent Qq 2 5 Dieſes

—— 308 -

Stent loco frigido, donec n fuerit Dieſes ſtelle man an einen Fühlen Ort, bis soluta. der Kampfer voͤllig geloͤſt iſt. Spiritus Cochleariae.' | Spiritus Cochleariae. Löffelkrautgeiſt. k. Cochleariae florescentis Libras duodecim. M. n. friſches, bluͤhendes Loͤffelkraut, Contusis affunde zwoͤlf Pfund, zerſtoſſe und uͤbergieße es Spiritus Vini rectificati Libras sex, mit Aquae communis, quantum satis. rektificirtem Weingeiſte, ſechs Pfund, Destillent Librae sex. N gemeinem. Waſſer, fo viel genug iſt,

um ſechs Pfund Fluͤſſigkeit abdeſtilliren zu koͤnnen.

Spiritus Formicarum. Spiritus Formicarum. Ameiſengeiſt. %, Formicarum viventium, a quisquiliismun- Men. lebende Ameiſen, von ihren anhaͤngen⸗ datarum Libras duas, den Unreinigkeiten befreyt zwey Pfund, Spiritus Vini rectificati, 8 reftificirten Weingeiſt, 5 Aquae communis, singulorum Libras gemeines Waſſer, vonjedem vier Pfund. quatuor. Man zieht hiervon vermittelſt einer Deſtillation

Destillando elice leni igne Libras quatuor. bey gelindem Feuer, vier Pfund Fluͤſſigkeit ab 121).

Spiritus Lavendulae. Spiritus Lavendulae. Lavendelgeiſt. 3. Florum Lavendulae siccatorum Libram Mr. n. getrocknete Lavendelbtumen, ein unam; Pfund, N Spiritus Vini rectificati Libras quatuor, reftificirten Weingeiſt, vier Pfund, Aquae communis, quantum satis. gemeines Waſſer, ſo viel genug iſt. Post macerationem per viginti quatuor Nach einer vier und zwanzigſtuͤndigen Einwei— horas destillando eliciatur Spiritus. chung n, man den Geiſt heruͤber. - b Eodem i Auf

1210 Die Ameiſen enthalten, wie ſchon oben bemerkt worden iſt, eine frepe ſehr wirkſame Säure, welche viel 4 Aehnlichkeit mit der Eſſigſaͤure hat. Die Deſtillation des 5 Amefengeiße muß deswegen in gläfernen Gefäßen vorgenommen werden.

Eigentlich ſtellt dieſer Ameiſengeiſt, beſonders wenn er mit Vorſicht und ohne Waſſer bereitet worden iſt, einen ſchwachen Ameiſenaͤthergeiſt dar. Ich würde daher dem Deſtillate gar kein Waſſer zuſetzen, ſondern zwey Pfund lebende Ameiſen in eine Retorte bringen, fuͤnf Pfund Alkohol daruͤber gießen, das Gemenge einige Tage digeriren laſſen, ſodann vier Pfund Fluͤſſigkeit uͤberziehen, auf den in der Retorte befindlichen Ruͤckſtand noch einige Pfund Waſſer ſchuͤtten, und mit Vorſicht (um nichts vom Alkohol zu verlieren,) noch ſo lange deſtilliren, als noch eine geifige Fluͤſſi Bm übergeht,

Bu dieſe, mit der erſten vermiſcht, aufbewahren.

*

Eodem modo parandi sunt: Sbiritus Roris marini; j

Serpylli.

Spiritus Mastiches compositus. (Spiritus matricalis.)

x. Mastiches, * Myrrhae, Olibani, singulorum Uncias tres, Spiritus Vini rectificati Libras sex.

Macera per horas viginti quatuor, et de- stillando elice Libras quatuor cum dimidia.

Spiritus muriatico-aethereus.- (Spiritus Salis dulcis.) R. Natri muriatici Uncias sedecim, Manganesii Nat nativi Uncias sex. lu retortam immissis adde

Acidi sulphurici concentrati Uncias duo--

decim, antea cum

Spiritus Vini reclificatissimi Unciis qua-

draginta octo, mixtas. Destillent Unciae triginta sex.

309 Auf eben dieſe Art bereitet man: RNosmaringeiſt. Quendelgeiſt.

Spiritus Roris marini.

Spiritus Serpylli.

Spiritus Mastiches compositus. mengeſetzten Maftirgeift, (Gliedergeiſt.) M. n. Maſtix, Myrrhen, Weihrauch, von jedem drey Unzen, rektificirten Weingeiſt, ſechs Pfund. Nachdem man es vier und zwanzig Stunden in Digeſtion geſtellt hat, zieht man vier und ein halb Pfund ab.

Zuſam⸗

Spiritus muriatico - aethereus. aͤthergeiſt. (Verſuͤßter Salzgeiſt. ) M. n. ſalzigſaures Natrum, ſechzehn Unzen, natuͤrliches Magneſienoxyd (Braunſtein) ſechs Unzen, bringe dieſes in eine Retorte, und thue ſtarke Schwefelſaͤure, zwoͤlf Unzen, hoͤchſtrektificirten Weingeiſt, vorher gemiſcht, acht und vierzig Unzen hinzu, nachdem alles gemiſcht worden iſt, deſtillire man ſechs und dreyßig Unzen Fluͤſſigkeit über 122).

Salz⸗

Spiri-

122) Ein auf dieſe Weiſe erhaltener Salzaͤthergeiſt iſt nie ganz fäurefrey, und man muß ihn allemal noch einmal über etwas gebrannte Magneſte rektificiren.

Sonderbar iſt es, daß die Salzſaͤure, wenn ſie mit Weingeiſt, auch in ihrem koncentrirteſten

Zuſtande vermiſcht, und einer Deſtillation unterworfen wird, keinen Aether liefert, ſondern daß

zur Bildung deſſelben entweder die angegebene Methode oder die Anwendung vollkommen ſalzſaurer

metallischer Salze, als ſalzſaures Zinn, Quekſilber oder Spiesglanz, nothwendig find, es ſcheint ein Ueberfluß von Sauerſtoff die Bildung dieſes Aethers hier beſonders zu beguͤnſtigen.

55

310

Spiritus nitrico- aethereus. (Spiritus Mitri dulcis.) .. Spiritus Vini rectificatissimi Uncias vi- ginli quatuor, Aeidi nitriei Uncias sex. . Destillent ex retorta, igne lenissimo, Un- eiae viginti. Spiritum elicitum supra Magnesiae ustae Unciam dimidiam reclifica.

Spiritus saponatus.

1%, Saponis Hispanici rasi Libram unam, Spiritus Vini rectificati Libras Ares, Aquae Rosarum Libram unam.

Digere et filtra.

Spiritus nitrico - aethereus. aͤthergeiſt.

(Berfüßter Salpetergeiſt.) Mn. hoͤchſtgereinigten Weingeiſt, vier und zwanzig Unzen, N Salpeterſaͤure, ſechs Unzen. Man deſtillire bey ſehr gelindem Feuer zwan⸗ zig Unzen Fluͤſſigkeit aus der Retorte uͤber, und rektificire dieſelbe nochmals über

Salpeter⸗

gebrannte Bittererde, eine halbe Unze 123). b Spiritus saponatus. Seifengeiſt.

M. n. geſchabte, ſpaniſche Seife, ein Pfund, rektificirten Weingeiſt, drey Pfund, Roſenwaſſer, ein Pfund, digerire es, und ſeihe es durch. Spiri-

228) Man koͤnnte auch, um den Salpeteraͤthergeiſt zu bereiten, zuerſt die Salpeternaphta verfertigen, und fie dann mit einer beſtimmten Menge Alkohol zuſammen miſchen, da aber die Bereitung der Naphta mancherley Schwierigkeiten hat, auch in unſerm Originale nicht aufgenommen worden iſt, ſo iſt die vorſtehende Methode, dieſe geiſtige aͤtheriſche Fluͤſſigkeit zu bereiten, ſehr zu empfehlen.

Außer der angegebenen Bereitungsart giebt es aber noch mehrere, welche, wenn ſie auch verſchie—

denartig zu ſeyn ſcheinen, dennoch auf denſelben Grundſaͤtzen beruhen. mir die vom Herrn Bergrathe von Crell gegebene zu ſeyn.

Die beſte unter dieſen ſcheint Man nimmt naͤmlich ein Pfund Sal

peter, vermengt dieſen mit einem halben Pfunde Braunſtein, und bringt das Gemenge in eine Re— torte. Hierauf gieſt man ein Pfund Schwefelſaͤure, welche man mit drey Pfunden Weingeiſt vorher gemiſcht hat, legt die Retorte in ein Sandbad, giebt gelindes Feuer, welches man gegen das Ende der Arbeit etwas verſtaͤrkt, und zieht die Fluͤſſigkeit bis zur Trockene des Ruͤckſtandes über. Den erhaltenen aͤtherhaltigen Weingeiſt zieht man, um ihn gaͤnzlich von Saͤure zu trennen, 1 uͤber gebrannte Bittererde oder Kali ab.

Guter verſuͤßter Salpeteraͤthergeiſt hat einen angenehmen Obſtgeruch, und iſt etwas leichter, wie Weingeiſt. Lakmuspapier darf er nicht roͤthen und keinen Geruch beſitzen, welcher den Daͤmpfen der Salpeterſaͤure gleich kaͤme.

Wenn der Salpeteräthergeift auch noch fo ſaͤurefrey nach der Bereitung gefunden wird, ſo be⸗ merkt man, daß er nach einiger Zeit falpeterfauer wird, weswegen man ihn beym jedes maligen Ein⸗

en e ſen aus dem Vorrathsgefaͤße pruͤfen muß, ob er ſaͤurehaltig geworden iſt.

Spiritus sulphurico - aethereus. (Liquor mineralis anodinus.) N. Aetheris sulphurici Partem unam, Spiritus Vini vectificatissinai Partes tres. Misce et serva.

Spiritus sulphurico- aethereus martiatus.

(Liquor anodinus martialis.) E. Ferri puri limati quantum placet.. Solve in quantitate: sufficiente Acidi muriatici cum quarta parte Acidi nitrici mixti, et ad tertiae. partis remanentiam evapora.. st Liquorem coloris fusci saturati cum Aetheris sulphurici Duplo misce conquassando. Aetherem, hoc modo Ferro soluto impraegnatum, separa et cum Spiritus Vini rectificatissimi Duplo misce. Mixtum in vitris oblongis bene ob- turatis radiis solis tam diu expone, donec eolor omnis evanuerit. Tum sollicite serva.

Spiritus Vini reetificatus:.

Spiritus Vini, uti prostat, bonae tamen

notae, fermentatione vinosa et subsequente destil-

371

Spiritus sulphurico- aethereus. Schwe⸗

felathergeift. (Schmerzſtillender Mineral- Liquor.)

Mn. Schwefelaͤther, einen Theil, hoͤchſtrektificirten Weinge iſt, drey e

Miſche es, und bewahre es auf.

Spiritus sulphurico-aethereus martiatus.

Eiſenhaltiger Schwefelaͤthergeiſt.

(Eiſenhaltiger, ſchmerzſtillender Liquor.) M. n. reines, gefeiltes Eiſen, ſo viel man will, loͤſe es in einer hinlaͤnglichen Menge ſalziger Säure, welcher man den vier

ten Theil

ſalpetrige Saͤure zugeſetzt hat, und dampfe die erhaltene Fluͤſſigkeit bis gi! den: dritten Theil ab.

Den erhaltenen geſaͤttigt braunen Liquor vers miſche man durch Schütteln: mit der doppelten: Menge

Schwefelaͤther.

Den auf dieſe Art mit aufgeloͤſtem Eiſenoxyd geſchwaͤngerten Aether ſondere man ab, und miſche die doppelte Menge

hoͤchſtrektificirten Weingeiſt hinzu.

Das erhaltene Gemiſche, wird hierauf in laͤng⸗ lichte wohl verſchloſſene Glaͤſer gefüllt, und fo lange dem Sonnenlichte ausgeſetzt, bis die wein⸗ gelbe Farbe gaͤnzlich verſchwunden iſt. Man be⸗ wahrt dann die Fluͤſſigkeit forgfältig auf.

Spiritus Vini rectificatus. Rektificirter Weingeiſt.

Der Weingeiſt, wie er durch die wohlbe⸗

kannte weinige Gaͤhrung und nachherige Deſtil⸗

lation, aus dem Getraide oder aus dem Trau⸗

benſafte /

312

destillatione, e Frumento, Succo Uvarum, benſafte, oder aus irgend einer dazu geſchickten

aut quocunque Vegetabili alio obtentus, su- Pflanzenſubſtanz erhalten wird, wird ſo lange pra carbones recenter ustos rectificetur, tam wiederholt uͤber friſch gegluͤhte Kohlen abgezogen, diu, quam aquae expers prodit. bis er ohne Waͤſſerigkeit übergeht. Nota. Vas unciarum decem Aquae capax un- Bemerf. Ein Gefäß, in welches zehn Unzen Waſſer 8 clis novem spiritus vini rite rectifi- gebracht werden koͤnnen, darf nur neun

cati repleri debet. Unzen Weingeiſt halten. l

Spiritus Vini reetificatissimus. Spiritus Vini rectificatissimus. Höͤchſt⸗ Spiritus Vini rectificatus iterum ex aquae gereinigter Wein 9 eiſt. Wein Alkohol.

balneo tam diu destillet, quam gossypium, Spiritu stillante madefactum et aecensum, post Spiritus deflagrationem in cinerem

Der bereits rektificirte Weingeiſt, wird von neuem im Wafferbade ſo lange abgezogen, bis mit dem uͤbergegangenen Geiſte getraͤnkte und

N e entzuͤndete Baumwolle, nach dem Verbrennen, im Aſche verwandelt wird 124). Spongia Cerata. Spongia Cerata. Wachsſchwamm.

Spongiae marinae tenues mundatae-et ex- siccatae immergantur Cerae flavae liquefac- tae, ac.prelo fortiter exprimantur, et ubi refrixerint, serveniur.

Dinner, gereinigter und wohlge⸗ trockneter Meerſchwamm wird mit zer⸗ ſchmolzenem Wachſe getraͤnkt, in einer Preſſe ſtark ausgedrückt, und wenn er erkaltet iſt, herausgenommen und aufbewahrt. Slibium I 4 124) Um einen vollkommen waſſerfreyen Weingeiſt zu erhalten, find, nach dem bereits oben geſagten, meh⸗ rere Rektifikationen nothwendig, allein man wuͤrde, ſelbſt bey fo vielem Rektificiren, keinen vollkom⸗ men reinen Weingeiſt erhalten, wenn man die Deſtillation nicht ſehr gelinde, betriebe. Auch unter⸗ ſtuͤtzt ein Zuſatz von ganz trockenem ſalzſauren Kalk die Entwaͤßrung des Weingeiſtes ſehr. Zu dem Ende thut man in die Geraͤthſchaft, aus welchem man den Alkohol befiliren will, eine Portion die R ſes Salzes, und zieht den Weingeiſt daruͤber ab. Reiner Weingeiſt hat einen eigenthuͤmlichen durchdringenden Geruch, und einen brennenden Ge⸗ ſchmack. Sein eigenthuͤmliches Gewicht verhält ſich zum reinen Waſſer, wie 0,791 zu 1000. Er kocht eher als das Waſſer, entzuͤndet ſich an einer Flamme, und brennt in der atmosphaͤriſchen Luft mit einer blauen Flamme, und ohne Zuruͤcklaſſung irgend eines Antheils Waſſer. Harze, Naphten, ätheris ſche Oele, Seifen und einige Salze, werden vollkommen vom Weingeiſte gelöst, und endlich iſt er mit Waſſer in allen Verhaͤltniſſen miſchbar.

———

Stibium oxydatum album ablutum.

(Antimonium diaphoreticum ablutum.)

Stibio oxydato albo non abluto, de quo infra, affunde Aquae fervidae Decuplum; agita ut solvantur salia illi adhaerentia; in- stilla

Acidi sulphuriei diluti quantum satis,

ut saturetur Kali partem Stibii oxydati so- lutam in se continens. Pulverem album, in

fundo vasis collectum, perfecte ablue, et

affusa aqua alia, a parte crassiori decan- thando libera, sicca et serva.

Stibium oxydatum album non ablutum.

(Antimonium diaphoreticum non ablutum.) R. Stibii Ae nigri Libras quatuor,

Kali nitrici Libras decem.

Pulverata et mixta injiciantur successive in crucibulum amplum et leviter candens; partem stibii oxydulatam, lateribus erucibuli superioribus adhaerentem, sollicite immis- cendo. Detonatione peracta massa adhuc per semihoram candescat; tunc cochleari ferreo eximatur, Refrigerata teratur in pul- yerem, vitro obturato servandum.

Stibium

313

Stibium oxydatum album ablutum. Ab⸗

gewaſchenes, weiſſes Spiesglanzoxyd. anden ſchweistreibender Spiesglan;.)

Das nicht abgewaſchene, weiſſe Spies glanzoxyd, von welchem unten wird gehandelt werden, uͤbergieße man mit zehnmal ſo vielem Waſſer, und ruͤhre es untereinander, bis die ihm- anhangenden Salze geloͤſt worden ſind. Dann troͤpfle man ſoviel

verduͤnnte Schwefelſaͤure hinzu, als noͤthig iſt, das Kali, welches einen Theil des oxydirten Spiesglanzes, geloͤſt, enthält, zu ſaͤtti⸗ gen. Das ſich anſammlende weiſſe Pulver, wa— ſche man vollkommen aus, entferne das uͤberſte— hende Waſſer von dem dickern Theile durch Ab— gießen, trockne und bewahre ihn auf.

Stibium oxydatum album non ablutum.

Weiſſes nicht abgeſuͤßtes Spies⸗ glanzoxyd.

(Nicht abgewaſchener, ſchweistreibender

Spiesglanz.) M. n. ſchwarzes, geſchwefeltes Spies⸗ glanz, vier Pfund, Salpeterſaures Kali, zehn Pfund,

dieſes pulveriſirt und miſcht man, und traͤgt es hierauf nach und nach in einen gehoͤrig weiten gluͤhenden Schmelztiegel; denjenigen Theil des Spiesglanzoxydulats, welcher ſich an den obern Seiten des Tiegels anzulegen pflegt, wird wie— der mit der Maſſe vermiſcht. Nach geendigter Verpuffung erhaͤlt man die ganze Maſſe noch eine halbe Stunde im Fluſſe, und nimmt ſie dann mit einem eiſernen Loͤffel heraus. Wenn ſie erkaltet iſt, wird ſie zu Pulver gerieben, und in einem verſtopften Glasgefaͤße aufbewahrt 1285).

1250 Bey der Behandlung des Spiesglanzes mit einer fo bedeutenden Menge Salpeter wird das Spies⸗

Re r glanz

314 ——

1 U Stibium oxydulatum fuscum. ! Stibium oxydulatum fuscum. Braun⸗ (Crocus Metallorum) a rothes Spiesglanzoxydulat. * Stibii sulphurati nigri, Metall Kali nitriei siecati, singulorum Par ( R Riten.) 3 M. n. ſchwarzes, geſchwefeltes Antimo— ger nium, l

Pulverata et mixta in olla ferrea munda accendantur, pruna admota. Post detona- tionem massa refrigerata in pulverem redi- gatur, Aqua fervida sedulo edulcoretur, et siccetur.

ſalpeterſaures Kali, von jedem gleich. viel dem Gewichte nach. ö Nachdem man beydes gepuͤlvert und gemengt hat, zuͤnde man es in einem eiſernen Gefäße, mit einer gluͤhenden Kohle an. Nach der Verpuf— fung puͤlvere man die erkaltete Maſſe, waſche ſie mit Waſſer vollkommen aus, und trockene ſie 126).

Stibium

glanzmetall ſowohl, als der damit verbundene Schwefel, auf Koſten des im Salpeter enthaltenen Sauerſtoffes vollkommen geſaͤuert. Der Salpeter beſteht, wie bekannt, aus Kali und Salpeterſaͤure, die Salpeterſaͤure aus dem Sauerſtoffe und dem Salpeterſtoffe, das rohe Spiesglanz beſteht aus einem eigenartigen Metalle und dem Schwefel, bringt man nun dieſe beyden Koͤrper mit einander vermengt in eine ſehr hohe Temperatur, ſo wirkt der Salpeter auf den Schwefel und auf das Spiesglanz zu⸗ gleich, ein Theil des Sauerſtoffes deſſelben verbindet ſich mit dem Schwefel, und bildet Schwefelſaͤure, welche mit dem, vermittelſt dieſer Zerſetzung frey gewordenen Kali in Verbindung tritt; ein anderer Theil des Sauerſtoffes des Salpeters verbindet ſich mit dem Antimoniummetalle, und oxydirt daſſelbe vollkommen. Das nach dem Verpuffen im Tiegel zuruͤckgebliebene Gemenge wird demnach aus etwas unzerſetztem Salpeter, ſchwefelſaurem Kali und volllommenem Spiesglanzoxyd beſtehen, und durch Aus⸗ waſchen wird man die Salze von dem Oxpde trennen koͤnnen.

Vollkommenes weißes Spiesglanzoxyd hat eine ganz weiße Farbe, weder Geruch noch Geſchmack, und iſt im Waſſer unloͤßbar. Säuren, welche nicht vollkommen mit Sauerſtoffe geſaͤttigt ſind, greifen es eben ſo wenig, wie die Pflanzenſaͤuren an. Uebergieſt man daher Spiesglanzoxyd mit Eſſigſaͤure, ſo kann man die Verfaͤlſchungen deſſelben mit Kreide, Bleyweiß und dergleichen leicht entdecken, wenn dann durch Kali aus der hellabfiltrirten Fluͤſſigkeit etwas niedergeſchlagen wird.

126) Man feht leicht ein, daß die Bereitung des braunrothen Spiesglanzkalks von der des weißen, nur in Hinſicht der Menge des anzuwendenden Salpeters, verſchieden iſt. Bey der Bereitung des erſteren wurde ein Theil geſchwefelter Spiesglanz, und zwey ein halber Theil ſalpeterſaures Kali vorgeſchrieben, hier werden aber nur gleiche Theile dieſer Mittel genommen. Der Spiesglanz ſowohl als der Schwe— fel, koͤnnen demnach bey weitem nicht fo geſaͤuert werden, und es entſteht nach dem Verpuffen beyder Subſtanzen eine leberfarbene Maſſe, welche aus Schwefelkali, ſchwefelſaurem Kali und braunem, oder unvollkommenem Spiesglanzoxyd beſteht. Da die Verbindung des Schwefels mit dem Kali eben ſowohl

5 2 als

Stibium purum.

315

Stibium purum. Reines Spiesglanz⸗

(Regulus Antimonii.) 3, Frustulorum Ferri puri Uncias sex. Crucibulo satis capaci inde, ac igne in- tenso furni anemii urge, ut candescant; tunc adde Stibii sulphurati nigri grossiuscule com- minuti Uncias octodecim. Liquescant; liquatis sensim injice Kali nitrici, quam maxime sicci, Uncias qualuor, ac ubi aquae instar fluxerint, effunde in co-

num fusorium, leniter concutiendum; quo

subsidat Metallum reductum. Hoc refrige- ratum a scoriis separa, et in pulverem re- dige. Admisce Kali nitriei kin quam maxime Sicci, Partem octavam: tunc igne validiori colliqua et in conum fu- sorium transfunde. Post refrigerationem Metallum purum a scoriis separa.

Rr 2

metall. (Spiesglanzkoͤnig.)

M. n. reine Stuͤckchen Eiſen, ſechs Unzen, bringe ſie in einem geraͤumigen Tiegel, in einem gut ziehenden Windofen zum Giuͤhen, und thue

groͤblich⸗geſtoſſenes, ſchwarzes, geſchwefeltes Spiesglanz, acht Unzen hinzu. Wenn alles gleichfoͤrmig flieſt, ſetze man nach und nach ſalpeterſaures Kali, vier Unzen zu, wenn dann alles gleichfoͤrmig wie Waſſer flieſt, gieße man es in einen Giespuckel, und klopfe dies ſen gelinde, worauf ſich das Metall zu Boden ſetzt. Nach dem Erkalten befreye man daſſelbe von der Schlacke, puͤlvere es, und miſche noch den achten Theil des Gewichts gepülvertes, ſalpeterſaures Kali, bey. Mit dieſem unterwerfe man es einer noch— maligen Schmelzung, und gieße es abermals in einen Giespuckel. Nach dem Erkalten befreyt man das reine Metall, wie oben, von ſeiner Schlacke 127). Stibium

als das hier entſtandene ſchwefelſaure Kali im Waſſer loͤßbar ſind, ſo wird, wenn man die Maſſe mit

Waſſer auswaͤſcht, das braune Spiesglanzoxyd zuruͤck bleiben.

Merkwuͤrdig iſt es, daß dieſes unvoll⸗

kommene Spiesglanzoryd immer noch einen Antheil Schwefel und Hydrotionſaͤure enthält, welche innig mit ihm verbunden ſind, und nur durch Saͤuren davon getrennt werden koͤnnen.

Außer der hier angegebenen Methode, den fogenannten Spiesglanzköntg zu gewinnen, hat man noch mehrere andere vorgeſchlagen, welche theils mehr, theils minder empfehlungswerth ſind.

Man ſchmelzt

entweder den geſchwefelten Spiesglanz mit Weinſtein und Salpeter, oder reducirt das Spies—

glanzglas mit einem Zuſatze von Kohle und Pottaſche.

Allein weder das auf dieſem, noch das

auf dem oben angegebenen Wege erhaltene Metall iſt vollkommen rein zu nennen, indem erfieres Eiſen, letzteres noch immer einen Antheil Schwefel enthaͤlt.

Um vollkommen reines Spiesglanzmetall darzuftellen, ſchlaͤgt man das Spiesglanzoxyd aus feiner Verbindung mit der Salzſaͤure nieder, ae man eine hinlaͤngliche Menge Waſſer zu der Auf oͤſung,

welche

316

u

Stibium sulphuratum nigrum laevigatum. Stibium sulphuratum nigrum laevigatum. |

(Antimonium crudum praeparatum.)

Stibium sulphuratum nigrum electum, in

mortario ferreo contritum, super lapidem expolitum et durum, aflusa paululum Aqua,

laevigetur, ut fiat pollen subtilissimum, loco

tepido siccandum,

Succus Dauci inspissatus.

(Roob Dauci.)

Radices Dauci sativi recenter mundatas et concisas, dimidio Aquae superfusas, in le- bete stanneo coque; ut mollescant. Expri- me Succum, quem semel ebulliendo clarifica, et leni calore ad mellis consistentiam evapora.

Geriebenes, geſchwefeltes Spiesglanz.

(Praͤparirtes, rohes Spiesglan;.)

Ausgeleſenes, rohes Spiesglanz, welchen man in einem eiſernen Moͤrſer gepuͤl⸗ vert hat, wird unter Hinzuſetzung wenigen Waſ⸗ ſers auf einem Praͤparirſteine, zu einem ſehr fei⸗ nen Pulver gerieben, und an einem warmen Orte getrocknet.

Succus Dauci inspissatus. Eingekochter

Moͤhrenfaft. (Moͤhren⸗ Muß.) Die friſchen, gelben Rüben, werden, nachdem ſie gehoͤrig gereiniget, und zerſchnitten worden, in einem zinnernen Keſſel weich gekocht.

Hierauf preſſet man den Saft aus, klaͤrt ihn waͤhrend des Kochens ab, und verdampft ihn bey gelinder Waͤrme, bis zur Honigdicke 128).

Succus welche unter dem Namen Spiesglanzbutter bekannt iſt, gieſt. Den erhaltenen getrockneten Nieder⸗ ſchlag vermengt man, nachdem er ausgewaſchen worden iſt, mit gleichen Theilen Weinſtein und Pottaſche, bringt ihn in eine Probierteute, und ſetzt das Ganze einem maͤßigen Gluͤhfeuer aus. Das hierdurch erhaltene Spiesglanzmetall ſchmelzt man nochmals in einem Tiegel bey ſehr * Feuer zuſammen, und laͤſt es nach und nach erkalten.

Das auf dieſe Art erhaltene reine Spiesglanzmetall zeichnet ſich durch eine deutliche Kryſtalli— ſation auf ſeiner Oberflaͤche aus, iſt faſt ſilberweiß, ſehr ſproͤde, und nur maͤßig hart, ſo daß man es leicht in ein feines Pulver verwandeln kann. Sein eigenthuͤmliches Gewicht verhaͤlt ſich gegen reines Waſſer wie 6,860 zu 1000, Es ſchmelzt bey 346 Reaum. und verfluͤchtigt ſich in der Weiß⸗ gluͤhehitze vollkommen. |

Durch Einwirkung des Sauerſtoffes der atmosphaͤriſchen Luft wird es nur wenig veraͤndert, eben ſo wenig verliert dieſes Metall ſeinen Glanz durch die Einwirkung des Waſſers.

Die mehreſten Saͤuren, ſelbſt die vegetabiliſchen, greifen das Spiesglanzmetall an, orpdiren es, oder loͤſen es auf; die Verbindung der Salzſaͤure mit der Salpeterſaͤure, und die vollkommene Salz⸗ ſaͤure, ſcheinen aber das vorzuͤglichſte Aufloͤſungsmittel deſſelben zu ſeyn.

128) In Thüringen wird faſt in jeder Haushaltung A gelbe Rüben oder Moͤhrenſaft zum oͤkonomiſchen

Ge⸗

Sueeus Juniperi inspissatus. (Roob Funiperi.)

Baccae Juniperi maturae recentes con- quassatae coquantur ex Aqua communi, do- nec mollescant; tum modice exprimanlur. Succus expressus ad consitentiam mellis ca- lore moderato inspissetur.

Succus Liquiritiae depuratus. Succus Liquiritiae spissatus venalis, in fru- stula diffractus, maceretur in Aqua frigida, ut solvatur. colatum, leni igne inspissetur ad extracti durioris densitatem.

Succus Sambuci inspissatus. (Roob Sambuci.) R. Succi e Baccis Sambuci nigri maturis expressi et defaecati Libras Octo. Sacchari albi Libram dimidiam. Modico igne coquantur ad mellis spissitu-

dinem.

Sulphur depuratum. (Flores Sulphuris.)

Sulphur sublimatum, quale prostat, Aqua fer-

Gebrauche im Großen bereitet.

Solutum, per pannum laneum _

317 Eingedick⸗

Suecus Juniperi inspissatus. ter Wachholderſaft.

(Wachholder Latwerge oder Muß.) Reife und friſche Wachholderbeeren werden mit Waſſer ſo lange gekocht, bis ſie er— weicht ſind, worauf man ſie gelinde auspreſſt. Der erhaltene Saft, wird klar geſeiht, und bey gelinder Waͤrme zur Honigdicke abgedampft.

Succus Liquiritiae depuratus. Gerei⸗ nigter Lakrizen⸗ oder Suͤßholzſaft. Der kaͤufliche, eingedickte Suͤßholz⸗

ſaft, wird in kleine Stuͤckchen zerſchlagen, in kaltem Waſſer eingeweicht, und geloͤſt, die Loͤ— ſung durch ein wollenes Tuch gegoſſen, und bey gelinder Waͤrme zur Staͤrke eines dicken Ex⸗ trakts eingekocht.

Succus Sambuci inspissatus. ter Hollunderbeerſaft.

(Hollunder⸗Muß .)

Men. den Saft, welchen man aus den reifen Hollunderbeeren gepreſſet, und von ſeinen Unreinigkeiten befreyet hat, acht Pfund,

weiſſen Zucker, ein halb Pfund. Koche dieſes bey gelindem Feuer bis zur Ho⸗ nigkonſiſtenz.

Eingedick⸗

5

Pe Gereinigter Schwe⸗ el. (Schwefelblumen.) Der ſublimirte Schwefel, wird mit heiſ— | ſem

Um des muͤhevollen Abklaͤrens uͤberhoben zu ſeyn, kocht man den er—

haltenen Saft einmal auf, laͤſt ihn eine Nacht uͤberſtehen, und gieſt ihn dann durch ein wollenes Tuch; dann dampft man ihn bey gelindem Feuer ab, und giebt vorzuͤglich darauf Obacht, daß er gegen das

Ende nicht anbrenne.

318

fervida ab Acido adhaerente perfecte libera,

et siccatum serva.

Sulphur praecipitatum. (Lac Sulſhuris) R. Liquoris Kali caustiei, quantum placet. Ferventi in sartagine ferrea per vicesadde:

Sulphuris depurati, quantum Liquor causticus valet solvere, Li- quori per chartam colato, et cum triplo Aquae mixto, instilla

Acidi sulphuriei diluti, quantum ad praecipitandum Sulphur requi- ritur; caute vitando Gas suflocans inde na- tum. Praecipitatum Aqua sedulo ablue et sicca.

Sulphur praeeipitatum.

in -

ſem Waſſer von der anhaͤngenden Saͤure befreyt, und aufbewahrt 129).

| Niedergeſchla⸗ gener Schwefel. (Schwefelmilch.) M. n. kauſtiſche Kali⸗ Flüſſigkeit, ſo viel man will, bringe dieſe in einen eiſernen Keſſel/ und ſetze nach und nach ſo viel gereinigten Schwefel hinzu, als die Fluͤſſigkeit zu loͤſen vermag. Die erhaltene Fluͤſſigkeit filtrire man dann

durch Papier, miſche ſie mit dreymal ſo viel Waſſer, und troͤpfele ſo viel

129)

130)

verduͤnnte Schwefelſaͤure hinein, als zur voͤlligen Nieberſchlagung des Schwefels erforderlich if. Den erhaltenen Niederſchlag wa⸗ ſche man gehoͤrig mit Waſſer aus, und trockne ihn 130). Sul-

Die gewöhnlich im Handel vorkommenden ſogenannten Schwefelblumen find nichts anderes, als noch⸗ mals mit Huͤlfe der Wärme in geſchickten Gefäßen aufgetriebener Schwefel. Da ſich bey dieſer Opes ration immer ein Theil des Schwefels wegen des vorhandenen Sauerſtoffes, welcher theils in den Ge—⸗ fäßen enthalten iſt, theils durch Zerſetzung des bey dem rohen Schwefel befindlichen Waſſers erſt ent⸗ ſteht, fäuert, fo treffen wir die im Handel vorkommenden Schwefelblumen nie frey von Säure an; weswegen man ſie immer vor ihrer Anwendung auswaſchen muß. Bey der Auswaſchung der Schwe— felblumen ſelbſt, ſind, ſo einfach dieſe Operation auch zu ſeyn ſcheint, einige Vortheile zu bemerken: man darf naͤmlich die Schwefelblumen nicht gleich mit einer zu großen Menge Waſſer uͤbergießen, fon: dern muß ſie zuerſt mit wenigem Waſſer in einem ſteinernen Moͤrſer beſprengen, und zu einem Teige kneten. Iſt dieſes geſchehen, ſo kann man dann zur voͤlligen Entfernung des Saͤureantheils die er forderlihe Menge Waſſer anwenden. Außerdem ſchwimmen die Schwefelblumen immer auf der Slüf ſigkeit, und werden nur ſchwer von ihrer Saͤure getrennt.

Reiner nochmals ſublimirter und gewaſchener Schwefel hat eine ſchoͤne gelbe Farbe, weder Geruch noch Geſchmack, loͤſt ſich weder im Waſſer hoch Weingeiſt, ertheilt der Lakmustinktur keine rothe Farbe mit, und kauſtiſche Kalien muͤſſen ihn völlig loͤſen.

Man kann auch die ſogenannte Schwefelmilch durch das Schmelzen des Schwefels mit kohlenſtoffſau⸗ rem Kali bereiten. Zu dem Ende ſchmelzt man gleiche Theile Schwefel und kohlenſtoffſaures Kali zu⸗ ſam⸗

2 —— m 319 Sulphur stibiatum aurantiacum. Sulphur stibiatum aurantiacum. Pome⸗ (Sulphur Antimonii auratum.) ranzenfarbener Spiesglanzſchwefel.

x. Stibii sulphurati nigri laevigati, (Soldfarbener Spiesglanzſchwefel.)

Sulphuris depurati singulorum Libram M. r. feingeriebenen, ſchwarzen ge

unam, ſchwefelten Spiesglanz Kali t uantum requi- > ue ali causlici, re bereinigten Schwefel, von jedem ein

Pfund, kauſtiſche Kali-Fluͤſſigkeit, eine hin— laͤngliche Menge. Dieſes Gemenge koche man in einem eiſernen Keſſel, unter beſtaͤndigem Umruͤhren, mit einem Spatel,

Mixta coque in lebete ferreo, continue spathula movendo, et Aquam evaporatione con-

ſammen, loͤſt die entſtandene Verbindung in einer ziemlich großen Menge Waſſer, laͤſt die Loͤſung einige Tage oder Wochen lang ſtehen, filtrirt ſie und ſchlaͤgt den darinn geloͤſten Schwefel mit einer

| beliebigen wohlfeilen Säure, gewöhnlich mit Schwefelſaͤure, nieder. Durch das ruhige Hinſtellen der ſchwefelhaltigen Kalifluͤſſigkeit wird eine betraͤchtliche Menge eines gruͤngelben Bodenſalzes erzeugt, welches wahrſcheinlich Kohlenſtoff if, und wenn man den Schwefelniederſchlag weiß erhalten a durch⸗ aus getrennt werden muß.

Eine ſehr wohlfeile Methode, die Schwefelmilch zu erhalten, iſt die, wenn man fuͤnf Pfund ſchwe⸗ felſaures Kali mit einem Pfunde Kohlenpulver mengt, das Gemenge bey einem ſtarken Feuer in Fluß bringt, und die erhaltene Maſſe in einer hinlaͤnglichen Menge Waſſer loͤſt, die Loͤſung dann wenigſtens vier Wochen ruhig ſtehen laͤſt, um den ſich dabey befindenden Kohlenſtoff abſetzen zu laſſen, die Fluͤſſigkeit filtrirt, und dann den geloͤſten Schwefel mit einer Saͤure niederſchlaͤgt. Bey dieſer Arbeit wird das ſchwefelſaure Kali, welches, wie bekannt, aus Schwefelſaͤure und Kali beſteht, durch die Kohle zerlegt, der Kohlenſtoff verbindet ſich bey einer hohen Temperatur mit dem Sauerſtoffe der Schwefel— fäure, und erzeugt mit Huͤlfe des Waͤrmeſtoffs kohlenſtoffſaures Gas, welches entweicht. Der frey ge— wordene Schwefel hingegen verbindet ſich mit dem ebenfalls Fang Kali, und bildet geſchwefeltes Kali, welches dann durch Saͤuren zerſetzt werden kann.

Bey der Niederſchlagung des Schwefels aus ſeiner Verbindung mit dem Kali, entweicht eine Luſtart, welche unter dem Namen geſchwefeltes Waſſerſtoffgas oder Hydrotionſaͤure bekannt iſt, fie ger _ hoͤrt zu denjenigen Gasarten, welche dem thieriſchen Leben hoͤchſt nachtheilig iſt, wenn fie in die Lun⸗ gen eingeathmet wird, man muß ſich deswegen ſehr für die Einwirkung derſelben hüten, und die Nies derſchlagung im ſtaͤrkſten Luftzuge oder im Freyen vornehmen. Da dieſe Gasart aber einen ſehr unan⸗ genehmen Geruch verbreitet, ſo hat auch letzterer Vorſchlag ſein Unangenehmes, beſonders wenn bey

einer Apotheke kein freyer Platz, welcher von den Wohnungen anderer Perſonen abgeſondert iſt, bes findlich iſt. Da das geſchwefelte Waſſerſtoffgas eine Gas art iſt, welche zu den verbrennlichen gehöet,

ſo kann man alle dieſe Unannehmlichkeiten vermeiden, wenn man die Niederſchlagung des Schwefels

in

320

consuntam interdum restituendo, usque dum Spatel, und Wiedererſetzung des verdunſteten pene dissoluta sinl. Liquori, Aqua fervida Waſſers ſo lange, bis die Loͤſung gut erfolgt iſt. diluto, et per chartam colato, successive adde Die Fluͤſſigkeit verduͤnne man mit Waſſer, filtrire

*

Acıdi | fie

in einer mit zwey Oefnungen verſehenen Glasfaſche auf folgende Art vornimmt: In die eine Oef⸗ nung der Flaſche bringt man mit Huͤlfe eines Korkſtoͤpſels, welchen man mit Wachs wohlverklebt, eine Glasroͤhre, welche eine kleine, etwa eine Linie weite, Oefnung hat, gieſt durch die andere Oefnung eine Quantitat Säure, verſchlieſt die Oefnung ſogleich, und entzuͤndet nach einer kurzen Zeit das aus der kleineren Roͤhre entweichende Gas mit Huͤlfe einer Lichtflamme; es wird, wie alle brennbaren Gas⸗ arten fortbrennen, und dadurch der uͤble Geruch deſſelben, wenn nicht gaͤnzlich, doch groͤſtentheils zer⸗

ſtoͤrt werden.

Die Schwefelmilch iſt nicht bloß ein fein zertheilter und aus einer in vorher geloͤſten Fluͤſſigkeit niedergeſchlagener Schwefel, ſondern eine Verbindung des Schwefels mit dem Waſſerſtoffe, und wenn wir annehmen, daß ſich Schwefel in einem gewiſſen Verhaͤltniſſe mit dem Waſſerſtoffe verbinde, und einen eigenen Koͤrper von beſtimmten quantitativen Verhaͤltniſſen beyder Subſtanzen konſtituire, eine Verbindung des Schwefels mit dem Schwefelwaſſerſtoffe, oder der Hydrotionſaͤure. Dieſes zu glauben, giebt uns nicht allein die weiße Farbe Veranlaſſung, ſondern man kann ſich auch davon uͤberzeugen,

wenn man die ſogenannte Schwefelmilch mit Sauren behandelt. Iſt ſie auch noch ſo vollkommen aus⸗

gewaſchen, fo bemerkt man dennoch den eigenthuͤmlichen Geruch der Hydrotionſaͤure in einem ſehr hohen Grade. N

Die Entſtehungsart dieſes Praͤparats iſt leicht einzuſehen. Das geſchwefelte Kali beſteht aus Kali und Schwefel, mit geſchwefeltem Waſſerſtoffe verbunden, wird nun eine Saͤure zugeſetzt, ſo verbindet ſich dieſelbe mit dem Kali, ein Theil des Schwefelwaſſerſtoffs vereiniget ſich mit dem Schwefel, und faͤllt in Geſtalt eines feinen Pulvers nieder, ein anderer Theil des Schwefelwaſſerſtöͤffes verbindet ſich mit dem bey der Formaͤnderung der Koͤrper ſich entbindenden e und ſtellt die en Hypdrotionſaͤure dar.

Reine Schwefelmilch hat eine gelblichweiße Farbe, weder Geruch noch Geſchmack, verfluͤchtigt ſich auf einem gluͤhenden Koͤrper vollkommen, und loͤſt ſich eben ſo vollkommen und leicht in kauſtiſchem

Creinen) Kali und Natrum auf. Mit Säuren behandelt, entwickelt fie eine bedeutende Menge ger

ſchwefeltes Waſſerſtoffgas.

Einige Chemiker glauben, der Schwefel, welchen man von den Bergwerken erhalte, ſey oft mit einem groͤßern oder geringern Antheile Arſenik verbunden. So wenig ich auch davon uͤberzeugt bin, fo ſehe ich doch die Möglichkeit einer Vermiſchung mit dieſem hoͤchſt ſchaͤdlichen Metalle ein. Um die Verunreinigung des Schwefels ſowohl, als der Schwefelmilch mit dem Arſenikoryde zu erfahren, ver⸗ puffe man ein Loth Schwefel, mit fuͤnf Quentchen Salpeter, in einem kleinen irdenen Tiegel, loͤſe den Ruͤckſtand in deſtillirtem Waſſer, filtrire die Fluͤſſigkeit, und troͤpfele eine Loͤſung des ſalpeterſauren Silbers hinzu. Entſteht dadurch ein rothbrauner e ſo kann man ſich von der de des Arſeniks für vollkommen überzeugt halten.

321

Acidi sulphuriei diluti, quantum suflicit ad praecipitandum; evites vero sedulo Gas noxium, in hac operatione emergens. Post horas viginti quatuor Aqua supernatans decanthetur, Praecipitatum Aqua tepida abluatur, denique lenissimo calore in loco umbroso siccetur, et servelur.

ſie hierauf durch Papier, und ſetzt nach und nach fo viel ver duͤnnte Schwefelſaͤure hinzu, als zur Niederſchlagung erfordert wird. Bey dieſer Arbeit, muß das ſchaͤdliche Gas vermieden werden. Vier und zwanzig Stunden nach der Praͤcipitation, gieſt man das uͤberſtehende Waſſer vom Bodenſatze ab, ſuͤſt den Niederſchlag mit

kaltem Waſſer aus, trocknet denſelben bey ſehr Zu | gelinder Waͤrme an einem ſchattigen Orte, und i | | bewahrt ihn auf 131).

Sulphur stibiatum rubrum. Braunro⸗ ther Spiesglanzſchwefel. (Mineral⸗Kermes.)

M. n. ſchwarzes, geſchwefeltes Spies. glanz, zwey Pfund,

Sulphur stibiatum, rubrum. (Kermes minerale.) . Stibü sulphurati nigri Libras duas, Natri

tro⸗

331) Denen Fortſchritten, welche in der neueren pharmaceutiſchen Chemie gemacht worden) find, haben wir auch die Vereinfachung und Vervollkommnung dieſes Mittels zu verdanken. Die aͤlteſte Methode, den pomeranzenfarbenen Spiesglanzſchwefel zu bereiten, beſtand darinn, daß man die Schlacken, bey Bereitung des reinen Spiesglanzmetalles in Waſſer loͤſte, und dieſe Loͤſung mit Schwefelſaͤure praͤ— cipitirte. Natürlich fiel Anfangs ein ſehr dunkles, viel Spiesglanzoxyd enthaltendes Produkt nieder, von welchem man die Fluͤſſigkeit abfiltrirte, und fo lange Säure hinzuſetzte, bis die Farbe des Nieder: ſchlags pomeranzengelb ausfiel. Hierauf filtrirte man die Fluͤſſigkeit abermals, und ſchlug alles voll kommen mit Säure nieder, und dieſer Niederſchlag war es, welchen man zum mediciniſchen. Gebrauche anwendete, und unter dem Namen; goldfarbener Spiesglanzſchwefel der dritten Praͤcipitation, aufbe⸗ wahrte. | a

Auf dieſe Operation gruͤnden ſich einige andere Methoden dieſes Mittel, durch den Weg der Schmelzung zu erhalten, welche vortheilhafter als die oben angegebene waͤren, wenn man immer ein gleiches Produkt erhielte. Der verewigte Wiegleb, welcher als ein ſehr guter praktiſcher Apotheker bekannt iſt, ſchlug vor, zwey Theile geſchwefelten Spiesglanz, einen Theil Schwefel, und ſechs Theile kohlenſtoffſaures Kali mit einander zu vermengen, und in einem Tiegel bey gehoͤrigem Feuer zu ſchmel— zen, die erhaltene Maſſe in Waſſer zu loͤſen, die Loͤſung zu filtriren, und mit Schwefelſaͤure nieder zu ſchlagen. |

Der pomeranzenfarbene Spiesglanzſchwefel muß eine feurige Farbe beſitzen, und weder Geruch noch einen falzigen Geſchmack haben. In einem Tiegel erhitzt, muß er ſich vollkommen verfluͤchtigen, und in kauſtiſchem Kali vollig loͤſen laſſen.

5 . S 8

322

Natri.carbonici sicci Libram unam.

Pulverata et mixta liquefiant in crucibulo, igne moderato. Massam fluentem effunde, refrigeratam pulverisa, in Aquam fervidam ingere, et per horae quadrantem, spathula continue movendo, decoque. Liquorem etiam- num fervidum filtra. Refrigeratum a prae- cipitato sponte nato filtri ope separa, Stibio residuo reaffunde, addita Aquae portione denuo per quadrantem horae coque et filtra; et hanc operationem bis vel ter itera. Prae- eipitatum rubicundum leve, his laboribus genitum, Aqua tepida ablue, in loco um- broso exsicca et serva..

Syrup Althaeae. KR. Radicis Althaeae decorlicatae Uncias:

duas.. Aquae communis Libras tres.

Coque

trockenes, | frum, ein Pfund, 1 puͤlbere unb miſche es, und laſſe es bey gelindem Feuer in einem Tiegel fließen. Die geſchmolzene Maſſe gieße man aus, puͤlvere ſie nach dem Erkal⸗ ten, ſchuͤtte ſie in heiſſes Waſſer, und koche ſie, unter beſtaͤndigem Umruͤhren mit einem Spatel. Die erhaltene Fluͤſſigkeit filtrire man hierauf ko⸗ chend heiß. Den durch das Erkalten freywillig ab⸗ geſchiedenen Niedeſchlag, trenne man durchs Fil⸗ trum, und gieße die durchgelaufene Lauge, mit einem Zuſatze von Waſſer wieder auf den Ruͤckſtand, koche es zuſammen noch eine viertel Stunde, und wie⸗ derhole dieſe Operation zwey bis dreymal. Allen.

bey dieſen Arbeiten erhaltenen rothbraunen Nie- derſchlag, waſche man mit kaltem Waſſer wohl. aus, trockne ihn an einem warmen, ſchattigen.

Orte, und bewahre ihn auf 132).

Syrupus Althaeae. Eibich⸗Syrup.

Men. geſchaͤlte Eibichwurzeln, zwey Unzen, gemeines Waſſer, drey Pfund,

koche

152) Der braunrothe Spiesglanzſchwefel unterſcheidet ſich von dem oben abgehandelten Arzeneymittel durch

einen groͤßern Gehalt an Spiedglanzoryd und Hydrotionſaͤure.

dem naſſen Wege, ſcheint mir deswegen, weil dadurch ein gleichfoͤrmiger wirkendes Praͤparat erhalten wird, vor der oben gegebenen Vorſchrift einige Vorzuͤge zu haben, weswegen ich dieſelbe hier beyfuͤge. Man kocht einen Theil feingeriebenen geſchwefelten Spiesglanz mit vier Theilen kohlenſtoffſauren Kali

und einer hinlänglichen Menge Waſſer, in einem eiſernen Keſſel, eine Stunde lang, filtrirt die Flüffige keit noch heiß, und ſtellt ſie zum Erkalten bey Seite, worauf ſich der Kermes ausſcheidet, welchen man im Filtrum ſammelt, gehörig mit kaltem Waſſer ausſuͤſt, an einem ſchattigen nicht zu warmen Orte trocknet und aufbewahrt.

Uebrigens giebt es noch eine Menge Bereitungsarten dieſs Mittels, welche ich jedoch übergehe, um nicht zu weitläufig zu werden. >

Ein vollkommen brauchbarer Mineralkermes muß eine ſehr ſchoͤne, feurige, braunrothe, ſich etwas ins Gelbe neigende Farbe, und weder Geruch noch ſalzigen Geſchmack befigen, ſich ſehr fein und mild, kei⸗ nesweges koͤrnig zwiſchen Fingern anfuͤhlen laſſen. Auf einen gluͤhenden Koͤrper geſtreut, muß er voll⸗ kommen fluͤchtig und in kauſtiſchem Kali völlig loͤßbar ſeyn.

Tebtenſtofffauves Na⸗

Die Bereitung des Mineralkermes auf

Coque, ut Unciae viginti septem supersint. In Decocto colato dissolve Sacchari albi libras quatuor. Fiat ebullitione unica Syrupus.

Syrupus Amygdalarum. (Syrupus emulsivus.)

3%. Amygdalarum dulcium Uneias octo. _ amararum Uncias duas. Decorticatis et in mortario lapideo pistilli

lignei ope contusis sensim adde

Aquae communis Libras duas, Florum Aurantii Uncias duas, In Emulsionis colatae Unciis viginti solve Sacchari albissimi Libras tres. Calore lenissimo fiat Syrupus.

Syrupus Balsamicus. R. Balsami peruviani Unciam unam. Infunde in vase clauso cum Aquae fervidae Libra una. In liquoris post refrigerationem decanthati Uneüs decem solve Sacchari albi Libram unam cum dimidia.

323

>

koche dieſes bis auf einen Reſt von ſieben und zwanzig Unzen. In dem durchgeſeihten Abſude loͤſe man dann i

wetlſſen Zucker, vier Pfund, und mache, indem man es einmal auſwallen laͤſt, einen Syrup.

Syrupus Amigdalarum. Mandelſyrup. (Emulſiv⸗Syrup.) M. n. füße Mandeln, acht Unzen, bittere Mandeln, zwey Unzen, ſchaͤle fie, ſtoſſe fie in einem ſteinernen Moͤrſer, mit Huͤlfe eines hoͤlzernen Piſtills, uud thue nach und nach a gemeines Waſſer, zwey Pfund, und Pomeranzenbluͤthen⸗Waſſer, zwey Unzen hinzu. ri In dieſer Mandelmilch, welche zwanzig Unzen betragen muß, loͤſe man, nachdem man ſie durch— geſeiht hat, ö feinen, weiſſen Zucker, drey Pfund auf, und mache bey ſehr gelinder Waͤrme einen Sy— rup daraus 133).

Syrupus Balsamicus. Balſamiſcher Sy⸗ rup. M. n. Peruvianifhen Balſam, eine Unze, uͤbergieße ihn in einem zu verſchließenden Gefäße, mit einem Pfunde kochendem Waſſer. In den nach dem Erkalten abgegoſſenen zehn Unzen Fluͤſſigkeit, loͤſe man weiſſen Zucker, ein und ein halb Pfund.

Ss 2 Syrupus

153) Einen ſehr guten Mandelſyrup, erhält man auch, wenn man der oben angegebenen Menge Mandeln, zwey Unzen weiſſen Mohnſaamen zuſetzt, und mit dieſem die Emulſion bereitet. An ſtatt der oben vorgeſchriebenen Loͤſung des Zuckers in gelinder Waͤrme wird von einigen Pharmaceuten vorgeſchlagen, den Zucker zur Tafelkonſiſtenz zu kochen und mit der Emulſion zu vermiſchen. Dieſer auf letztere Art erhaltene Syrup iſt dem Verderben weniger ausgeſetzt.

324

Syrupus Berberum. B. Fructuum Berberum 1 quan- tum placet. Conquassati stent per dies tres, tum ex- prime Succum. Hujus Succi, defaecatione depurati, Unciis viginti adde Sacchari albı Libras tres. Semel ebulliendo in lebete stanneo fiat Syrupus. | Eodem modo parentur:

Syrupus Cerasorum, ex Succo Cerasorum acidorum;

Syrupus Mororum, 1 ex Succo Fructuum Mori nigri;

Syrupus Ribium; Rubi Idei;

Succi Citri, (Syrupus Acetositatis Citri.)

Syrupus Cinnamomi. R. Cassiae cinnamomeae, in e gros- siusculum redactae, Uncias duas, Aquae Cinnamomi ae Libram unam, Rosarum Uncias duas, Digerantur in vase clauso loco tepido per biduum. In Unciarum undecim colatura calore blando solve

Sacchari albi Libram unam cum dimidia,

ut fiat Syrupus,

Syrupus Berberum. Berbisbeer⸗Syrup. M. n. friſche, reife Berbesbeeren, ſo viel man will, zerquetſche fie, laſſe fie drey Tage ſtehen, und preſſe dann den Saft aus. Dieſes ſeiner Unreinigkeiten befreyten Saftes nehme man zwanzig Unzen, thue drey Wund weiſſen Zucker hinzu, und bereite durch einmaliges Aufkochen in einem zinnernen Seffel den Syrup. Auf eben dieſe Art bereitet man:

Syrupus Cerasorum. Kirſchen⸗Syrup. Aus dem Safte der ſauren Kirſchen.

Syrupus Mororum. Maulbeerſaft. Aus den Fruͤchten des ſchwarzen Maulbeer⸗ baums.

Syrupus Ribium. Johannisbeer⸗ Syrup.

Syrupus Rubi Idei. Holbeer⸗ oder

Himbeer⸗Syrup. Syrupus Succi Citri. Zitronenſaft⸗Sy⸗ zus... (Syrup aus der Zitronenfäure.)

Syrupus Cinnamomi. Zimmt⸗Syrup.

M. n. groͤblich zerſtoſſene Zimmteaſſie zwey Unzeu, weiniges Zimmtwaſſer, ein Pfund, Roſenwafſer, zwey Unzen.

Dieſes digerire man in einem verſchloſſenen Gefaͤße zwey Tage lang. In eilf Unzen der durchgegoſſenen Su igkeit, loͤſe man bey gelinder . Waͤrme

weiſſen Zucker, ein und ein halb Pfund und bereite einen Sprup daraus.

Syrupus

Te

Syrupus Corticum Aurantiorum. R. Corticum Aurantiorum siccatorum, et a substantia medullari mundatorum, Uncias quatuor. Coneisis affunde Vini albi gallici Libras duas cum di- midia.

Digere per biduum vase e Exprime. Uncis viginti post colaturam remanentibus adde

Sacchari albi Libras tres.

Semel ebulliendo fiat Syrupus.

Syrupus Croci. k. Croci Unciam dimidiam, Vini gallici albi Libram unam. Stent in leni digestione per aliquot horas. In liquoris expressi Unciis decem solve Sacchari albi Libram unam cum dimidia, ut fiat Syrupus.

Syrupus Florum Aurantii. . Aquae Florum Aurantii Uncias decem, Sacchari albi Libram unam cum dimidia. Fiat Syrupus.

Syrupus Liquiritiae. R. Radicis Liquiritiae concisae Uncias octo. Aquae communis ferventis Libras tres. Post

325 Po⸗

Syrupus Corticum Aurantiorum. | meranzenſchaalen-Syrup.

M. n. trockene Pomeranzeuſchaalen, welche man von ihrer anhaͤngenden markigen Subſtanz gereiniget hat, vier Unzen,

zerſchneide und uͤbergieße ſie mit zwey um einem halben Pfunde weiſſen, franzoͤſiſchen Wein, digerire dieſes zwey Tage lang, in einem ber- ſchloſſenen Gefaͤße, preſſe es aus, und loͤſe in den zwanzig Unzen der uͤberbleibenden Fluͤſſigkeit drey Pfund weiſſen Zucker, und bereite durch Aufkochen einen Syrup.

Syrupus Croci. Saffran-Syrup. M. n. Saffran, eine halbe Unze, weiſſen, franzoͤſiſchen Wein,

Pfund,

ein

ſtelle dieſes einiges Stunden lang in gelinde Di⸗

geſtion, loͤſe in zehn Unzen der ausgepreßten Fluͤſſigkeit

weiſſen Zucker, ein und ein halb Pfund, und bereite einen Syrup daraus.

Syrupus Florum Aurantii. Pomeran⸗ zenbluͤthen⸗ Syrup. n. Pomeranzenbluͤthen⸗ Buffer; zehn Unzen,

weiſſen Zucker, ein und ein halb Pfund. Hieraus bereite man einen Syrup.

Syrupus Liquiritiae. Suͤßholzwurzel⸗ Syrup.

M. n. geſchnittene Suͤßholzwurzeln, acht

Unzen,

kochendes, gemeine'g Waſſer, RS Pfund.

Nach

326 ————

Post macerationem coque leniter per qua- Nach gehöriger Weichung, koche man es zu⸗ drantem horae. Liquor expressus evaporet, ſammen eine viertel Stunde, ſeihe die Fluͤſſigkeit donec supersint Unciae quatuordecim; qui- durch, und dampſe fie big auf vierzehn Unzen ab,

bus adde und thue hinzu . Sacchari albi, weiſſen Zucker, Mellis despumati, singulorum Libras gereinigten Honig, von jedem zwey duas. N Pfund, Ebullitione unica fiat Syrupus. und mache durch einmaliges ee einen Sy⸗ ö rup daraus. Syrupus Mannae. 8 Syrupus Mannae. Manna ⸗Syrup. R. Foliorum Sennae Uncias quatuor, M. n. Sennesblaͤtter, vier Unzen, Seminis Foeniculi Uneiam dimidiam, Fenchelſaamen, eine halbe Unze, Aquae fervidae Libras duas. kochendes Waſſer, zwey Pfund.

Stent in vase clauso per aliquot horas. In Dieſes laſſe man einige Stunden in einem ver⸗ Liquoris expressi et colati Unciis septem- ſchloſſenen Gefaͤße zuſammen ſtehen f preſſe die decim solve Fluͤſſigkeit aus, ſeihe ſie durch, und loͤſe in ſieb⸗

Sacchari albi Libras duas, a zehn Unzen derſelben Mannae Libram dimidiam. weiſſen Zucker, zwey Pfund, Ebulliant semel, ut fiat Syrupus. Manna, ein halb Pfund, g laſſe es einigemal aufkochen, und bereite ſo den Syrup. Syrupus opiatus. Syrupus opiatus. Mohnſafthaltiger Sy⸗ (Loco Syrupi Diacolion.) up.. R. Extracti Opii Grana viginti quinque, (Statt des Diakodien⸗Syrups.) Vini Malacensis Unciam unam. M. n. Opiumextrakt, fünf und zwanzig Gran, Solutis admisce loͤß die ſe in Syrupi Liquiritiae Uncias viginti quatuor. Mallagawein, einer Unze. Nota. Uncia una hujus Syrupi continet Gra- Dieſe Loͤſung miſcht man genau zu num unum Extracti Opii. Suͤßholzwurzel-Syrup, vier und

zwanzig Unzen. Bemerk. Eine Unze dieſes Syrups enthaͤlt einen Gran Opium⸗Extrakt.

Syrupus Rhei. Syrupus Rhei. Rhabarber-Syrup. B. Rhei concisi Uncias tres, Mn. zerſchnittene Rhabarberwurzel, Cassiae cinnamomeae Drachmas sex. drey Unzen, * N Kali Zim mteaſſie, ſechs Quentchen,

foh⸗

Kali carbonici Drachmas duas. Aftunde N Aquae bullientis Libras duas. Digere per noctem. Colaturae Unciarum viginti adde Sacchari albi Libras tres, et fiat Syrupus.

Syrupus Rhoeados. 5. Tlorum Rhoeados recentium Libram unam. Aquae communis fervidae Libras duas.

Macera per noctem. E colatura Uncia-

rum viginti fiat cum Sacchari albi Libris tribus, ebullitione unica Syrupus.

Syrupus Senegae.

R. Radicis Senegae concisae Unciam unam,

Aquae fervidae Libram unam cum di- midia. Coque ad colaturam Unciarum decem. Adde

Sacchari albı Libram unam cum dimidia,

et fiat Syrupus.

Syrupus simplex. . Sacchari albi Libras tres. Solve in N Aquae communis Unciis viginti. ut flat Syrupus.

327

kohlenſtoffſaures Kali, zwey Quent⸗ chen, uͤbergieße dieſes mit 1 kochendem Waſſer, zwey Pfund, und laſſe es uͤber Nacht in Digeſtion ſtehen. Zu den erhaltenen durchgeſeihten zwanzig Unzen Fluͤſſigkeit thue man weiſſen Zucker, drey Pfund, und mache einen Syrup daraus.

Syrupus Rhoeados. Klatſchroſen⸗Syrup.

M. n. friſche Klatfhrofen- Blumen, ein Pfund,

gemeines kochendes Waſſer, zwey Pfund,

laſſe es eine Nacht über maceriren, und mache aus den zwanzig Unzen der erhaltenen Fluͤſſig⸗ keit mit

weiſſem Zucker, drey Pfund, einen. Syrup.

Syrupus Senegae. Senegawurzel⸗Syrup. Mn. zerſchnittene Senegawurzel, eine Unze, kochendes Waſſer, ein und ein halb Pfund, koche es ein, daß die durchgeſeihte Fluͤſſigkeit noch zehn Unzen beträgt, thue ein und ein halb Pfund weiſſen Zucker binzu, und bereite einen Syrup daraus.

Syrupus simplex. Gemeiner Syrup. Men. weiſſen Zucker, drey Pfund, loͤſe ihn in gemeinem Waſſer, zwanzig Unzen, und mache einen Syrup daraus.

Syrupus

328

Syrupus Violarum. R. Florum Violae odoratae recentium, a ca- | lyculis mundatorum, Uncias Octo, Aquae fervidae Libras duas. Stent in vase stanneo per horas duodecim. Liquoris colati Uneiis viginti adde Sacchari albissimi Libras tres.“ Ebullitione unica in vase stanneo, fiat Syrupus,,

Tartarus ammoniatus. s «(Tartarus solubilis ammoniacalis.) B. Pulveris Tartari depurati, quantum placet. In vase stanneo Aquae fervidae Octuplo superfuso, adde per vices Liquoris Ammonli carbonici, quantum ad perfectam saturationem requi- ritur. Liquorem filtra et in vase vitreo aut porcellaneo balneo arenae commisso, calore leni et sub finem admodum moderato, eva- pora, et Sal siccum vitro obturato serva.

n.

——

Syrupus Violarum. Veilchen Syrup. M. n. die von ihren Kelchen befreyten, friſchen, wohlriechenden Veil⸗ chen⸗Blumenblaͤtter, acht Unzen, uͤbergieße ſie in einem zinnernen Gefaͤße mit kochendem Waffer, zwey Pfund, und laſſe dieſes zwoͤlf Stunden ſtehen. Zu zwanzig Unzen der waren Fluͤſſig keit thue man dann ſehr feinen Zucker, drey Pfund, laſſe dieſes zuſammen in einem zinnernen Gefaͤße einmal aufkochen, und mache ſo einen Syrup daraus 134).

Tartarusammoniatus. Ammonium⸗Wein⸗ e (Aufloͤßlicher Ammoniafal» Weinftein.) M. n. gepülverten, gereinigten Wein 5 fein, fo viel man will, J uͤbergieße dieſen in einem zinnernen Gefaͤße mit achtmal fo vielem kochenden Waſſer und thue nach und nach ſo viel geloͤſtes, iin ai Ammo⸗ nium als zur vollkommenen Sättigung 3 wird, hinzu, die erhaltene Fluͤſſigkeit wird filtrirt, und in einem glaͤſernen oder porzellainernen Gefaͤße, welches man in ein Sandbad geſetzt hat, bey gelinder Waͤrme, welche vorzuͤglich gegen das Ende ſehr maͤßig ſeyn muß, abgeraucht. Das erhaltene Salz wird hierauf in einem gut ver— ſchloſſenen Glaſe tes 135). 77 Tartarus

1340 Bey der Bereitung der Syrupe hat man vorzüglich darauf zu ſehen, daß die Menge des Zuckers mit der Fluͤſſigkeit in einem ſo richtigen Verhaͤltniſſe ſteht, daß derſelbe weder Neigung zur Gaͤhrung, noch

zum Kryſtalliſiren bekommt.

Man wird immer finden, daß ſechszehn Unzen Zucker und zehn Unzen

Fluͤſſigkeit das beſte Verhaͤltniß find, welches man zur Bereitung eines Syrups nehmen kann.

135) Dieſes Salz iſt eine Verbindung der Weinſteinſaͤure mit dem Kali und dem Ammonium das Kali iſt

naͤmlich

Tartarus boraxatus. (Cremor Tartari solubilis.) B. Boracis Libram dimidiam. In vase stanneo Agquae bullientis Decuplo ales! et adde Pulveris Tartari depurati Lbtam unam cum dimidia.

Solutione peracta Liquorem filtra, et in

vase vitreo aut porcellaneo, arenae super- imposito, calore sub finem exiguo, evapora. Sal Rep, in pulverem Eee vitro clauso aerYa

329

Tartarus boraxatus. Borars Weinftein.

(Aufloͤßlicher Weinſteinrahm.).

M. n. Borax, ein halb Pfund,

loͤſe dieſen in einem zinnernen Gefaͤße in der zehnfachen Menge kochendes Waſſers, und ſetze hinzu gepuͤlberten, gereinigten Wein ſtein, ein und ein halb Pfund.

Nach vollbrachter Loͤſung wird die Fluͤſſigkeit filtrirt, und in einem gläfernen oder porzellai⸗ nernen Gefaͤße, welches man in ein Sandbad ge⸗ ſetzt hat, bey einer zuletzt gemäßigten Wärme abgedampft. Das trockene Salz wird zu Pul⸗

ver gerieben, und in einem verſchloſſenen Glaſe aufbewahrt 136).

Tartarus

namlich ſchon, wie bekannt, mit dem Weinſteine verbunden, und die uͤbrige Saͤure mit dem Ammo⸗ nium geſaͤttigt. Ein ganz anderes Salz erhaͤlt man, wenn man reine Weinſteinſaͤure mit Ammonium ſaͤttigt, dieſes iſt aber wegen feiner Koſtbarkeit nicht unter den Arzeneymitteln aufgenommen worden. Wenn man dieſes Salz kryſtalliſirt erhalten will, fo darf man nur vorſichtig mit dem Abrauchen der Lauge umgehen, es ſchieſt dann gewoͤhnlich in Wuͤrfeln an, welche etwas verſchoben ſind. Der Geſchmack dieſes Salzes iſt bitterlich, und kuͤhlend; Waſſer loͤſt es zu gleichen Theilen, vom Weingeiſt braucht es acht Theile, um geloͤſt zu werden. Dicke Kalien und Kalkerde ſcheiden das Ammonium daraus ab, und in der Gluͤhhitze wird es

völlig zerſetzt, indem ſich das Ammonium verfluͤchtigt, die Weinſteinſaͤure r und nichts als Kali und Kohle zuruͤck bleibt. =

156) Dieſes Salz iſt eine Verbindung aus zwey Saͤuren und zwey Laugenſalzen; Weinſtein beſteht, wie bekannt, aus der Weinſteinſaͤure und dem Kali, Borax aus einer eigenthuͤmlichen der ſogenannten Sedativ⸗ oder Boraxſaͤure und dem Natrum; in erſterm iſt die Saͤure, in letzterm das Natrum im Ueberfluſſe vorhanden, und das nach der oben gegebenen Vorſchrift erhaltene Salz, zeigt allemal einen Ueberfluß von Saͤure.

Bey der Bereitung dieſes Mittels wuͤrde man, wenn man nach der im Originale gegebenen Vor⸗ ſchrift verfahren wollte, mit manchen Schwierigkeiten zu kaͤmpfen haben, indem es außerordentlich ſchwer haͤlt, dieſes Salz uͤber dem Feuer voͤllig auszutrocknen. Weit zweckmaͤßiger verfaͤhrt man, wenn

die Loͤſung der angegebenen Salzverbindung in einem glaͤſernen oder ſteinzeugenen Gefäße, fo lange abdampft, bis eine herausgenommene Probe auf einem kalten Körper gelegt, nach dem Erkalten in Stuͤcke gebrochen werden kann. Hat fie dieſen Grad der Entwaͤſſerung erreicht, ſo nimmt man fie mit 1 einem

*

330 Tartarus depuratus. Dine a depurätus. Gereinigter Wein⸗ (Cremor Tartari.) ſtein. Crystalli Tartari purificati venales explo- (Weinſtein⸗ Rahm.) rentur, an ab inquinamentis metallicis et sa- Die kaͤuflichen, gereinigten Wein⸗ libus heterogeneis sint liberae. Tum Aqua ſteinkryſtallen unterſucht man, ob ſie nicht frigida abluantur, et iterum siccatae in mor- weder mit metalliſchen Subſtanzen, oder mit

tario ferreo mundo et modice calefacto in fremdartigen Salzen verunreiniget ſind. Hier⸗

pulverem terantur.

157)

auf werden fie mit Waffer abgeſpuͤhlt, wiederum getrocknet, und in einem reinen eiſernen Moͤr⸗ ſer, welcher vorher erwaͤrmt worden iſt, in Pul⸗ ver verwandelt 137). i

j ee

einem hölzernen Spatel heraus, breitet fie in duͤnne Streifen ausgezogen, auf Wachspapier aus, und laͤſt ſie auf einem warmen Stubenofen vollkommen austrocknen, hierauf pulveriſirt man die einem Gummi aͤhnlich ſehende Salzmaſſe, und verwahrt ſie in einem wohl zu verſchließenden Glasgefaͤße.

Noch beſſer glaube ich, wuͤrde man verfahren, wenn man dieſe Salzmiſchung nicht trocken ſon⸗ dern in Geſtalt eines Liquors von beſtimmtem Salzgehalte in den Wee ee da es nie als Pulver, ſondern jederzeit in Fluͤſſigkeiten verordnet wird.

Bey der Bereitung muͤſſen Metalle ſorgfaͤltig vermieden werden.

Da jeder Apotheker dieſes Salz ſelbſt bereitet, ſo ſind vorſetzlich Verfaͤlſchungen deſſelben nicht zu vermuthen, aus Unvorſichtigkeit koͤnnte dieſes Salz aber eiſen⸗ oder kupferhaltig geworden ſeyn. Beydes entdekt man durch blauſaures Kali, welches im erſten Falle einen blauen, im zweyten Falle einen braus

nen Niederſchlag hervorbringen wird.

Der rohe Weinſtein, von welchem oben S 143 die Rede geweſen iſt, wird in den Weinlaͤndern, wo dieſes Produkt wohlfeil zu haben iſt, beſonders aber in den großen Fabriken zu Montpellier, Venedig und auch in Wuͤrzburg, auf folgende Art gereiniget. Man waͤſcht den Weinſtein mit kaltem Waſſer, um die daran haͤngenden Unreinigkeiten und einen Theil des dabey befindlichen Extraktivſtoffs zu ent⸗ fernen, loͤſt ihn dann in fiedendem Waſſer, filtrirt die Loͤſung, und laͤſt das darinn gelöfte Salz kry⸗ ſtalliſt ren. Auf dieſe Art erhaͤlt man ein gelbgraues Salz, welches dann durch Zuſatz von Thon, Ey⸗ weiß u. dgl. beſonders aber durch Kohlenpulver es, gereiniget, und zu reinen weißen Krpfalen ge⸗ bracht wird.

Dieſer gereinigte Weinſtein iſt ein mit nahe überfättigtes Kali, in welchem die Säure gewoͤhnlich drey Theile, das Kali aber nur einen Theil betraͤgt. Der Geſchmack dieſes Salzes ift kuͤhlend, etwas ekelhaft ſaͤuerlich, in kaltem Waſſer ſchwer aufloͤßbar. Kochendes Waſſer nimmt nur Ar in ſich. Bey der Gluͤhhitze wird der Weinſtein zerſetzt, und ſeine Saͤure geht im brenzlichen Zu⸗ e in einen ſauer riechenden Dunſt mit einem ei Dele verbunden über; und Kohle

mit Kali verbunden, bleibt zuruͤck. Oft

337

Tartarus natronatus. Bi Tartarus natronatus. Natron⸗Weinſtein. (Sal Seig nette.) (Seignette Salz.) 3, Natri carbonici erystallisati quantum M. n. kryſtalliſirtes, kohlenſtoffſaures 0 Natrum, ſo viel man will, loͤſe es in der achtfachen Menge Aquae fervidae Octuplo. * ede ee Lixirio in vase stanneo ebullienti sensim bringe die Lauge in einem zinnernen Keſſel zum PR Aufwallen und thue nach und nach ſo viel gepuͤlverten, gereinigten Wein⸗ ſtein hinzu, als zur Saͤttigung hinreicht. Die erhaltene Fluͤſſigkeit filtrire man durch Papier, dampfe ſie ab, und beſtimme ſie zum Kry⸗ ſtalliſiren. Die Kryſtallen werden dann geſamm⸗ let, getrocknet und aufbewahrt 138).

Tt 2 Tartarus

placet. Solve in

Pulveris Tartari depurati, quantum satis ad saturandum. Liquorem per chartam colatum evapora et ad erystallisandum sepone. Crystallos collectas et siccatas serva.

Oft trift man den gereinigten Weinſtein mit Küper vermiſcht, an, welches vorzuͤglich daher rührt, weil man ihn in kupfernen Gefaͤßen behandelt. So ſchaͤdlich aber auch dieſe Beymiſchung iſt, eben ſo leicht laͤſt fie ſich entdecken; man darf nur eine kleine Portion Weinſtein mit Ammoniumfluͤſſigkeit uͤbergießen, und bemerken, ob nach einiger Zeit eine blaue Tinktur entſteht, findet dieſes ſtatt, fo iſt gewiß Kupfer vorhanden, und der gereinigte Weinſtein als unbrauchbar zu verwerfen.

Eine Beymiſchung des ſchwefelſauren Kali entdekt man, wenn man eine Portion des Weinſteins verbrennt, den Reſt mit Eſſigſaͤure ſaͤttigt, die erhaltene Fluͤſſigkeit abdampft und bemerkt, ob ſich das

uͤberbleibende Salz im Weingeiſt loͤſt, ſindet die Loͤſung nicht kat; ſo kann man auf die Gegenwart fremdartiger Salze ſchließen.

136) Außer der hier angegebenen Methode, dieſes Salz zu bereiten, hat man auch noch einige andere, welche ſich auf die Verwandtſchaſtsgeſetze beziehen, vorgeſchlagen. Eine Methode, die vorzuͤglich wegen ihrer Wohlfeilheit zu empfehlen iſt, iſt folgende: f Man loͤſe eine beliebige Menge kohlenſtoffſaures Kali in einem zinnernen Gefäße in ſechs Thei- len Waſſer, und ſaͤttige die Loͤſung mit gepuͤlvertem gereinigten Weinſtein. Das Gewicht des ver— brauchten Weinſteins bemerkt man genau, und hatte man zum Beyſpiel drey Pfund Weinſteinkry⸗ fallen verbraucht, ſo loͤſt man in der vollkommen gefättigten weinſteinſauren Kalilauge genau zwey und ein halb Pfund kryſtalliſirtes ſchwefelſaures Natrum, die Schwefelſaͤure verbindet ſich hier mit einem Theile Kali, die Weinſteinſaͤure aber mit dem Natrum. |

Da wenig Waſſer vorhanden iſt, ſo wird ſogleich eine bedeutende Menge eres Kali

faſt in Geſtalt eines Pulvers, in ſehr kleinen Kryſtallen niederfallen. Dieſes trennt man von der

F Lauge durch Filtriren, dampft die Lauge noch etwas ab, und ſetzt ſie zum Kryſtalliſiren an einen ſchicklichen Ort. Zuerſt ſchieſt noch etwas ſchwefelſaures Kali, dann aber weinſteinſaures Kali an.

Das

332

Tartarus stibiatus. Tartarus stibiatus. Gpiesglanzbaltiger (Tartarus emeticus.) Weinſtein. R.. Tartari depurati triti, 82 a 3 weinſtein.) Stibii oxydulati fusci ene, Un- ri . aus iR z M. n. r wt feingeriebenen Wein⸗ 4

Mixta injiciantur in Aquae communis Libras duodecim. ied In vase vitreo aut porcellaneo, arenae ee 3 N 4 eommisso, ebulliant per horam et amplius. Waſſer 9 thue es in zw f Bund Calida ädhue filtrentur et ad cerystallisatio- * nis momentum evaporata, per noctem sepo- nantur. Liquor a crystallisatione residuus e;,aporet, ut denuo crystallos demittat, Cry- stallos collectas et siccatas simul in morta- rio lapideo, aut vitreo, tere in pulverem, vitro obturato asservandum.

braunretheg Spiesglangorys, von

Das ganze Gemenge he man in ein glaͤ⸗ ſernes oder porzellainenes Gefaͤß, welches man mit Sand umſchuͤttet, und dann einige Stunden oder laͤnger kochen laͤſt. Hierauf wird es noch warm filtrirt, zum Kryſtalliſationspunkte abge⸗ dampft und uͤber Nacht ſtehen gelaſſen. Die von der Kryſtalliſation uͤbrige Fluͤſſigkeit wird wieder abgedampft, bis ſie kryſtalliſirt. Man ſammlet hierauf die Kryſtallen, trocknet fie, und zerreibt ſie in einem ſteinernen oder glaͤſernen Moͤrſer,

worauf man ſie in einem gut verſtopften Glas⸗ gefaͤße aufbewahrt 1399. 8 8 Tartarus

Das Seignette Salz iſt alſo eine dreyfache Verbindung aus Weinſteinſaͤure, wenigem Kali, und mehr Natrum, es ſchieſt in ſchoͤnen eisartig durchſichtigen Kryſtallen an, welche achtſeitige Saͤulen ohne Zuſpitzung bilden. Wird es auf dem Wege der Wahlverwandtſchaft erhalten, ſo enthaͤlt es gewoͤhnlich etwas ſchwefelſaures Kali, welches nicht zu den Verfaͤlſchungen zu rechnen iſt, ſobald es nicht einen ſehr großen Theil deſſelben ausmacht. Durch nochmalige Loͤſung und Kryſtalliſtren kann man es auch leicht abſondern. f 159) Statt des braunrothen Spiesglanzoxyds kann man fih auch aller andern unvollkommenen Spies⸗ glanzoryde, fo wie des Spiesglanzglaſes bedienen, allein die Anwendung des oben vorgeſchriebenen Spiesglanzoxyds behält immer den Vorzug, weil es ſehr leicht und gleichfoͤrmig bereitet werden kann.

Die Beſtandtheile des Brechweinſteins ſind weinſteinſaures Kali, und weinſteinſaures Spies⸗ glanzoryd, indem die im Weinſteine ſich befindende uͤberfluͤſſige Saͤure das Spiesglanzoryd loͤſt, und ſich damit ſaͤttigt.

Die Form der Kryſtallen dieſes Salzes iſt nicht leicht zu beſtimmen, weil fie ſehr unbeſtaͤndig und unregelmaͤßig iſt; ſie haben eine weißgelbe N ſind N luftbeſtaͤndig, und verwit⸗ - tern

nn

Terebinthina cocta Partem resinosam, quae ex destillatione Olei Terebinthinae remanet, ex aqua exem- tam, aëri expone, donec indurescat.

Tinctura Absinthii. R. Summitatum Absinthii vulgaris siccata- rum Uncias sex. Minutim concisis affunde - Spiritus Vini rectificati Libras tres. Post sufficientem digestionem per triduum in cucurbita clausa, exprime et filtra.

Tinetura amara. R. Summitatum centaurii minoris, Pomorum Aurantii immaturorum,

Radicis Gentianae, singulorum Uncias

duas. Zedoariae Unciam unam. - Concisis et contusis aflunde Spiritus Vini rectificati Libras tres. Post digestionem exprime et filtra, *

Tinetura Ambrae cum Moscho. RN. Anibrae grysea Drachmam unam, solve in Naphta vitrioli Unciam semen, digerere,

per horas*tres, adde r Moscho

333

Terebinthina coeta. Gekochter Terpentin. Den harzigen Antheil, welcher nach der De⸗ ſtillation des Terpentinoels übrig bleibt, nehme man aus dem Waſſer heraus, und ſetze ihn der Luft aus, bis er vollkommen trocken iſt.

Tinctura Absinthii. Wermuth ⸗Dinktur. M. n. die getrockneten Spitzen des ge⸗ meinen Wermuths, ſechs Unzen,

ſchneide ſie klein, und uͤbergieße ſie mit gereinigtem Weinſtein, drey Pfund. Nach hinlaͤnglicher, etwa dreytaͤgiger Digeſtion, in einem verſtopften Kolben preſſe man die Fluͤſ⸗

ſigkeit aus, und filtrire ſie.

Tinctura amara. Bittere Tinktur. M. n. die Spitzen von Tauſendgulden⸗ kraut, unreife Pomeranzenfruͤchte, Enzianwurzel, von jedem zwey Unzen, Zitwerwurzel, eine Unze, man zerſchneide und zerſtoſſe alles, und uͤbergieße es mit rektificirtem Weingeiſte, Pfund. N Nach gehoͤriger Digeſtion preſſe man es aus, und filtrire es.

drey

Tinctura Ambrae cum Moscho. Amber: Tinktur mit Moſchus. M. n. Amber, ein Quentchen, loͤſe es in Schwefelaͤther, einer halben Unze, und digerire es drey Stunden lang, dann

thue man hinzu: Mo⸗

tern ſelbſt mit der Zeit etwas. Der Geſchmack iſt metalliſch ekelhaft. Waſſer loͤſt ihn wie 1 zu 18 vollkommen, und auch der Weingeiſt ſcheint ſich damit zu verbinden. Salmiak, Salpeter und kohlenſtoffſaure Kalien zerſetzen ihn nicht, Salpeter und Schwefel

ſaͤure ſchlagen ihn dagegen nieder.

2

\

334

Moschi opt. Drachmam unam,

Spiritus sulphurico-aethereo Uncias tres

digerere pro Dies tres, filtra et serva,

Tinctura aromatica.

I. Cassiae cinnamomeae Uncias duas, Cardamomi minoris, Caryophyllorum, Galangae, Cingiberis, singulorum Unciam dimi- diam. Contusa digerantur Spiritus Vini rectificati Libris duabus. Filtra et serva.

4

Tinctura aromatica acida. (Loco Elixir Vitrioli Mynsichti.) B. Tincturae aromaticae Libram unam. Instilla

Acidi sulphurici concentrati Unciam di-

midiam.

Tinctura Asae foetidae. . Asae foetidae Uncias duas, Spiritus Vini rectificatissimi Libram unam. Solve digerendo et filtra.

Eodem modo parentur;

Tinctura Benzoës;

Myrrhae.

Tinctura aromatica.

Moſchus, ein Quentchen, Schwefelaͤthergeiſt, drey Unzen, digerire es noch drey Tage, filtrire es, und be⸗ wahre es zum Gebrauche auf,

Gewuͤrzhafte Tinks tur. ! Mn. Zimmt⸗Kaſſie, zwey Unzen, kleine Kardamomen, Gewuͤrznelken, Galg antwurzel, Ingber, von jedem eine halbe Unze, dieſes zerſtoſſe man und digerire es mit zwey Pfunden rektificirten Wein⸗ ge iſtes, filtrire es, und bewahre es auf.

Tinctura aromatica acida. wuͤrzhafte Tinktur. (Statt des Minſichtiſchen, ſauren Elixirs.) M. n. von der gewuͤrzhaften Tinktur, ein Pfund, und troͤpfele n nach

ſtarke Schwefelſaͤure, eine halbe Unze hinein. ö

Saure ge

Tinctura Asae foetidae. Tinktur.

M. n. Stinkaſand, zwey Unzen, hoͤchſt rektificirten ee Pfund, loͤſe ihn vermoͤge der Digeſtion und fltrie ihn.

Eben ſo bereitet man: Benzoe⸗ „Tinktur. Myrrhen⸗Tinktur.

Tinctura.

Stinkaſand⸗

Tinetura Benzoës.

Tinctura Myrrhae.

Tinetura Benzoës composita. (Balsamum Commendatoris.) K. ‚Benzoes Uncias tres, Styracis in granis Unciam unam et di- | midiam, 1 Aloes lucidae, Untäin dimidıam, Balsami Indici nigri Unciam unam, Spiritus Vini rectificatissimi Libras tres. In vaso clauso digere per triduum; deinde per chartam cola.

Tinetura Cantharidum. R. Cantharidum contusarum Unciam dimi-

diam, Spiritus Vini rectificati ai unam. Macera per triduum, atque filtra.

Tinetura Cascarillae. k. Corticis Cascarillae contusi Uncias quin- que, | Spiritus Vini rectificati Libras duas. Digere, post suflicientem extractionem ex- prime et filtra. Pari modo parandae sunt: Tinetura Cinnamomi, cum Cassia cinnamomea,

Catechu; Gentianae; Ligni Guajaci;

1

Pimpinellae.

335

Tinctura Benzo&s composita. Zufants mengeſetzte Benzoe-Tinktur. (Commendatorius-Balſam.) M. n. Benzoe, drey Unzen, Styrax in Koͤrnern, ein und eine halbe Unze, durchſichtige Aloe, eine halbe Unze, ſchwarzen, indiſchen Balſam, eine Unze, hoͤchſt rektifieirten Weingeiſt, drey Pfund, Dieſes digerire man in einem wohl verſchloſ— ſenen Gefaͤße, etwa drey Tage lang, und ſeihe es dann durch Papier.

Tinctura Cantharidum. gen⸗Tinktur. M. n. ſpaniſche Fliegen, eine halbe Unze, zerſtoſſe ſie, weiche ſie etwa drey Tage in Weingeiſt, ein Pfund und filtrire die Fluͤſſigkeit.

Spaniſche Flie⸗

Tinctura Cascarillae. Kaskarill⸗Tinktur. M. n. gepuͤlverte Kaskarillrinde fuͤnf Unzen, rektificirten Weingeiſt, zwey Pfund. Digerire dieſes, preſſe es nach genugſamer Aus⸗ ziehung aus, und filtrire die Fluͤſſigkeit. \ Auf gleiche Weiſe bereitet man:

Tinetura Cinnamomi. Zimmt⸗Linktur,

mit Zimmtkaſſien⸗Rinde. Katechu⸗ Tinktur. Enzian⸗Tinktur. Tinctura Ligni Guajaci. Guajak⸗Tinktur. Tinetyra Pimpinellae. Pimpinell⸗Tinktur.

Tinctura

Tinctura Catechu.

Tinctura Gentianae.

336

Tinctura Valerianae simplex. Tinctura aden simplex. Einfache Baldrian⸗Tinktur.

Tinctura Castorei. | 5. Castorei Siberici minutim concisi Uncias Tinetura Castorei. Bibergeil-Tinktur,

duas. M. n. Siberiſches Biebergeil, zwey Unzen,

Spiritus Vini rectificatissimi Libram ſchneide es ſehr klein, uͤbergieße es mit

unam. | rektificirtem Weingeiſte, ein Pfund,

Post digestionem per triduum filtra. ſtelle dieſes drey Tage in Digeſtion, und filtrire es.

Tinctura Castorei aetherea. 8 Tinetura Castorei aetherea. Aetheriſche R. Castorei genuini minutim concisi Un- Bibergeil⸗Tinktur. a

ciam unam, 5 i a Spiritus sulphurico-aetherei Uncias sex. M. n. fei 2 ze r ſch nittenes, aͤchtes Biber⸗ Macera in vitro clauso, per dies octo, geil, eine Unze,

saepius subinde agitando, tum filtra et serva- 2 . Weingeiſt, ſechs 8 en.

Weiche es in einem gut verſchloſſenen Glaſe acht Tage lang ein, waͤhrend welcher Zeit man es oͤfters umſchuͤttelt, hierauf filtrire man die Fluͤſſigkeit, und verwahre fie wohl.

Tinetura Chinae composita. Tinetura Chinae composita. Zuſammen⸗ (Elixir roborans.) geſetzte Chinarinden⸗Tinktur. R. Corticis Chinae pulverati Uncias tres, Staͤrk EN Radicis Gentianae, een n

Corticum Aurantiorum, aparenchymate M. n. gepuͤlverte China⸗Rinde, drey unzen,

aalbo mundatorum singulorum Unciam lanwurtel, Brass: Pomer anzenſchaalen, von ihrer innern Spiritus Vini rectificati Uncias sedecim, weiſſen Subſtanz gereiniget, von jedem Aquae Cinnamomi simplicis Uncias octo. eine Unze, Digere et cola. rektificirten Beingeif, fehgjehn Unzen, einfaches Zimmtwaſſer, acht Unzen. Digerire und filtrire es. Tinetura Colocynthidis. T.inctura Colocynthidis. Koloquinten⸗ %. Colocynthidis, a Seminibus liberatae et Tinktur. 4

minutim conoisae, Unciam 1 Mi. n. Koloquinten, eine Unze, befreye fie von * ihrem Saamen, und ſchneide fie Hein,

Sterns

nisi stellati Drachmam unam, Spiritus Vini rectificati Libram unam, Post macerationem per triduum per char- tam cola. ö 0

Tinctura Corticum Aurantiorum. R. Corticum Aurantiorum, ab interiori pa- 5 renchymate albo mundatorum, Un- cias quinque, | Minutim concisis affunde Spiritus Vini rectificati Libras duas. Peracta digestione exprime et filtra.

Tinctura Digitalis aetherea. R. Herbae Digitalis Unciam unam, Spiritus sulphurico-aetherei Uncias octo. Frigida digestione in vitro obturato, saepius

agitando, extrahatur Tinctura. , 7 4

Tinctura Euphorbii. %, Euphorbii Unciam unam, Spiritus Vini rectificati, Libram unam. Post digestionem filtra. 5

>

Tinctura Ferri acetici aetherea, 3. Ferri puri limati quantum libet. Immitte in cucurbitam satis amplam, et caloris lenioris ope solve in Acidi muriatici quantitate sufficiente.

Solu-

*

Sternanis, ein Quentchen, rektificirten Weingeiſt, ein Pfund. Nach einer dreytaͤgigen Maceration, ſeihe man die Fluͤſſigkeit durch Papier.

Tinetura Corticum Aurantiorum. Po- meranzenſchaalen⸗Tinktur.

M. n. Pomeranzenſchaalen, welche von ih⸗ rem innern weiſſen Marke befreyt wor⸗ den ſind, fuͤnf Unzen,

zerſchneide fie fein, und uͤbergieße fie mit!

rektificirtem Weingeiſte, Pfunde, Nach gehoͤriger Digeſtion filtrire man die Fluͤſ⸗ ſigkeit ab.

einem

Tinctura Digitalis aetherea. Aetheriſche Fingerhutkraut⸗Tinktur.

M. n. Fingerhutkraut, eine Unze, aetherhaltigen Weingeiſt, acht Unzen. Dieſes unterwerfe man einer kalten Digeſtion, in einem wohlverſtopften Glaſe, und ziehe unter

oͤfterem Umſchuͤtteln die Tinktur aus.

Tinctura Euphorbii. Euphorbium⸗Tink⸗ tur. y 5 M. n. Euphorbium, eine Unze, rektificirten Weingeiſt, ein Pfund Digerire und filtrire es.

Tinctura Ferri acetici aetherea. Aethe⸗ riſche, eſſigte Eiſen⸗Tinktur.

M. n. reine Eiſenfeile, eine beliebige Menge, thue dieſelbe in einen gehoͤrig weiten Kolben, und loͤſe ſie mit Huͤlfe der Waͤrme in einer hin⸗ laͤnglichen Menge

ſalzigter Saͤure, auf.

U u Nach

338 Solutione peracta sensim instilla Acidum nitricum

usque dum mediante calore non amplius effervescendo, prodeat Gas nitrosum, et Fer- rum solutum perfecte oxydatum sit. Solu-- tum dein Aqua dilue et Liquoris Kali cau- stici quantitate sufliciente praecipita. Prae- cipitatum edulcoratum aëri expositum ex- sicca in tantum, ut massa maneat paululum. adhuc humida. Tunc, sensim immitte in. Acetum concentratum, vitro cylindrico contentum, et saepius agita. bacillo vitreo. Soluta portione prima aliam Ferri praeci pitati immitte portionem, et con- tinua usque dum aliquid solvitur. Hujus soluti concentrati, coloris badii sa-- 5 turati, Unciis novem adde Aetheris acetici unciam unam,

Spiritus vini rectificatissimi Uncias duas.

Seryva.

Tinetura: Ferri muriatici. (IJinctura Martis salita.)\ . Ferri puri limati Uncias tres. Solve in ö Acidi muriatici quantitate sufficiente. Evapora, donec supersint Unciae dex; qui- bus admisce Spiritus Vini reetificati Uncias oetodecim. Filtra et serva.

Nach deendigter Aufloͤſung troͤpfele man nach und nach ſo lange

Salpeterſaͤure hinein, 5 bis bey Anwendung einer gelinden Waͤrme kein ſalpetergeſaͤuertes Gas, mit Aufbrauſen mehr ent⸗ weicht, und das aufgeloͤſte Eiſen vollkommen ge⸗ ſaͤuert iſt. Die Aufloͤſung verduͤnne man hierauf mit Waſſer, und ſchlage ſie mit einer kauſtiſchen Kalifluͤſſigkeit nieder. Den erhaltenen Nieder⸗ ſchlag, ſuͤße man gehoͤrig aus, und trockne ihn ſo weit ein, daß er eine noch etwas feuchte Maſſe darſtellt. Riem, bringe man fie nach und, nach im:

koncentrirte Effigfäure,.

welche in einem cylindriſchen Glasgefaͤße enthalten iſt, und ruͤhre ſie oft mit einem glaͤſernen Staͤb⸗ chen um. Wenn die erſte Portion Eiſenoxyd geloͤſt iſt, ſo bringe man eine zweyte davon hin⸗ ein, und fahre damit ſo lange fort, als noch et⸗ was geloͤſt wird.

Zu dieſer geſaͤttigten, dunkel kaſtanienbraunen Aufloͤſung miſche man, wenn ſie neun Unzen be⸗ traͤgt, f

Eſſigaͤther eine Unze, hoͤchſtgereinigten. Er zwey Unzen, und bewahre es auf.

Tinctura Ferri muriatici.. Eiſen⸗Tinktur. (Eiſenſalz-Tinktur.)

Me. n. reine Eiſenfeile, drey Unzen,

loͤſe fie in falgiger. Säure, fo viel vun: erfordert wird,

dampfe die Fluͤſſigkeit, bis auf ſechs Unzen ab,

und miſche Weingeiſt, achtzehn Unzen hinzu,

filtrire und bewahre es auf.

Salzigſaure

* Tinctura

Tinctura Ferri pomati. Tinctura Ferri pomati. Aepfelſaure Ei⸗ R. Extracti Ferri pomati Uncias duas, ſen⸗ Tinktur. Aquae Cinnamomi vinosae Libram unam. M. n. aͤpfelſaures Eiſen⸗ „Extrakt, zwey Solve. Unzen, und loͤſe es in i Er weinigem Zimmtwaſſer, ein Pfund. Tinctura Guajaci ammoniata. Tinetura Guajaci ammoniata. Ammo⸗ ( Tinctura Guajaci volatilis.) niakhaltige Guajak⸗Tinktur. . Resinae Guajaci nativae tritae Unciam (Fluͤchtige Guajak-Tinktur.) unam. a ; N e 7 ene eee Men. fein e natuͤrliches Gum Frigida digestione in vitro clauso, saepius 18 barg, t, e eee en weinige Ammoniumfluͤſſigkeit, ſechs Unzen, Stelle es in einem verſchloſſenen Gefaͤße, in kalte Digeſtion, ſchuͤttle es oͤfters um, und be⸗ J 2 reite die Tinktur.

Tinctura Kalina. Tinctura Kalina. Kali⸗Tinktur. (Tinctura Antimonii acris. Tinctura Salis (Scharfe Spiesglanz-⸗Tinktur, nee, LTartari.) ſalz⸗Tinktur.)

. Kali caustici sicci recenter parati Uncias M. n. trockenes, kauſtiſches, (weine) K ali, quatuor. welches eben friſch bereitet worden iſt, In mortario ferreo calefacto in pulverem vier Unzen, nete in Zerſtoſſe daſſelbe in einem warmen, eiſernen Moͤr⸗ Spiritus Vini rectificatissimi, in cucur- fer, und bringe es in zwey Pfund in einem Kol- bita leviter calefacti, Libras duas. ben N ee . Agitentur bene, tum imposito alembico Her rektificirten Weingeiſt, i digerantur arenae balneo per aliquot dies. ſchuͤttle es wohl um, und bringe dann den Kol⸗ Tinetura rubicunda servetur. ben mit aufgeſetztem Helme einige Tage in ein Sandbad zur Digeſtion ein. Die erhaltene rothgelbe Tinktur wird dann wohl aufbewahrt. Tinetura Opii benzoica. Tinetura Opii benzoica. Benzoeſaͤure⸗ | (Elixir paregoricum.) haltige Tinktur. *. Opii, 5 (Paregoriſches Elixir.) Acidi Men. Mohnſaft, Un 2 Ben⸗;

0

340 *

Acidi benzofci, Camphor ae, Olei aetherei Anisi, singulorum N mam unam, Spiritus Vini rectificati. Libras . i Digere et filtra.

Nota. Opii Grana duo cum dimidio quaelibet

Tincturae Uncia habet.

Tinctura Opii crocata (Laudanum liquidum Sydenhami.) R. Opii Uncias quatuor, Croci Unciam unam et dimidiam, Caryophyllorum, 5

Cassiae cinnamomeae, singulörumDrach-- *

mas duas,

Vini Malacensis Uncias viginti quatuor.

Infunde ac digere, donec Opium sit solu-

tum; tum exprime, cola, post subsidentiam

filtra. Nota. Drachma continet Opii Grana decem.

Tinctura Opii simplex. ( Tinctura thebaica.) K. Opii Uncias duas, Spiritus Vini rectificati,

Aquae Cinnamomi simplicis singulorum

Uncias sex. Post digestionem per e cola et serva.

Nota. Drachma Grana decem Opii continet.

Bemerk.

Benzoefaͤure, Kampfer, aͤtheriſches Anisoel, von jedem ein Quentchen,

rektificirten Weingeiſt, zwey Pfund⸗

Digerire und filtrire dieſes.

Bemerk. Jede Unze dieſer Tinktur enthaͤlt einen und

einen halben Gran Mohnſaft.

Tinctura Opii erocata. mit Saffran. (Sydenhams fluͤſſiges Laudan um.) M. n. Mohnſaft, vier Unzen, Saffran, ein und eine halbe Unze, Gewuͤrznelken,

Zimmtkaſſie, von jedem zwey Quentchen, Mallagawein, vier und zwanzig Unzen, infundire und digerire dieſes, bis das Opiumgeloͤſt

worden iſt, hierauf preſſe man es aus, filtrire es, nachdem es ſich abgeſetzt hat, und bewahre es auf.

Bemerk. Ein Quentchen dieſer Fluͤſſigkeit enthält:

zehn Gran Opium.

Tinctura Opii simplex. Einfache Opium

Tinktur.

(Thebaiſche⸗Tinktur.) M. n. Opium, zzwey Unzen, rektificirten Weingeift;-

einfaches N von jedem

ſechs Unzen.

Nach einer dreytaͤgigen Digeſtion ſeihe man

die Fluͤſſigkeit durch, und bewahre fie auf.

Ein Quentchen enthaͤlt zehn Gran Qpium 140).

Tinctura

140) Ueber die Opium Tinkturen, leſe man die Bemerkung welche ich oben S. 101. gemacht habe.

Opium⸗Tinktur

—— ee

Tinctura Pini composita. (Loco Lignorum Tincturae.) s B. Turionum Pini Uncias tres, Rasurae Ligni Guajaci Uncias duas, Sassafras, Baccarum Juniperi, singularum Unciam unam, Spiritus Vini reotificati Libras tres. Tinctura digerendo extracta exprimatur, et per chartam coletur.-

Tinctura: Rhei aquosa.-

I dimidiam,

Kali carbonici Drachmas tres,

Aquae communis fervidae Uncias duo-

deeim, MNMacera per duodecim horas. Uneiarum decem admisce

Aquae Cinnamomi vinosae Uncias duas.

Serva.

>

Tinetura Rhei vinosa. R. Rhei concisi Uncias duas,

Gorticum Aurantiorum mundatorum Un-

ciam dimidiam, Cardamomi minoris Drachmas duas, Vini Malacensis-Libras duas, Digere, exprime et admisce, Extracti Helenii Unciam dimidiam. Sacchari albi Uncias tres. Serva.

Rhei in taleolas seissi Unciam unam et:

Colaturae

Jar

Tinetura Pini composita. Zuſammen⸗ geſetzte Fichtenknospen⸗Tinktur. (Stattder Holz⸗Tinktur.)

Men. Fichtenknoſpen, drey Unzen, geraſpeltes Guajakholz, zwey Unzen, geraſpeltes Saſſafrasholz, Wachholderbeeren, von jedem eine

Unze, g Weingeiſt, drey Pfund.

Wenn die Tinktur durch Digeriren ausgezogen worden iſt, wird ſie ausgepreſſt und filtrirt. Tinetura Rhei aquosa. Waͤſſ erige Rha⸗

barher⸗Tinktur.

M. n. in Stückchen geſchnittene Rhabar⸗ ber, ein und eine halbe Unze, kohlenſtͤffſaures baugenſalz, drey Quentchen, gemeines, kochendes Waſſer, zwoͤlf Unzen.

Dieſes laſſe man zwoͤlf Stunden weichen, und ſeihe zehn Unzen Fluͤſſigkeit ab, zu dieſer miſche man dann

weiniges Zimmtwaſſer, zwey Unzen, und bewahre fie auf.

Tinctura Rhei vinosa. barber⸗Tinktur. Men. zerſchnittene Rhabarber, zwey Unzen, gereinigte NAenezanzenſchanen⸗ eine halbe Unze, kleine Kardamomen, zwey Quentchen, Mallagawein, zwey Pfund, digerire dieſes, preſſe es aus, miſche hinzu Alantwurzelextrakt, eine halbe Unze, weiſſen Zucker, drey Unzen, und bewahre es auf.

Weinige Rha⸗

Tinetura

2 342

Tinctura Rosarum acidula. B., Florum Rosarum rubrarum siccatarum Dunciam unam et dimidiam, Acidi sulphuriei diluti Unciam dimidiam. Aquae fervidae Uncias duodecim, Macera per horas duodecim, atque cola.

Tinctura Succini. R. Succini pulverati Uncias sex. In sartagine ferrea leviter tostis affunde Spiritus Vini rectificatissimi Libras duas. In cucurbita, alembico clausa, digerantur leni calore per aliquot dies. Tincturam bene saturatam filtra et serva.

Tinetura Suceini aetherea. ( Tinctura Succini balsamica.) - 3. Succini in pulverem redacti, et in sarta- gine ferrea leniter tosti, Uncias duas, Spiritus sulphurico - aetherei Uncias de- cem.

Digerantur frigide in vitro clauso per ali- quot dies, ad sufficientem extractionem Tinc-

turae, quae filtrata servetur.

Tinctura Valerianae aetherea. k. Radicis Valerianae minoris Unciam unam, Spiritus sulphurico-aetherei Uncias octo.

fri-

Tinctura Rosarum achiüfa. Saͤuerliche

Roſen⸗Tinktur.

M. n. getrocknete, rothe Roſenblaͤtter, ein und eine halbe Unze, verduͤnnte Schwefelſaͤure, eine halbe Unze, a kochendes Waſſer, zwoͤlf Unzen, Weiche dieſes zwoͤlf Stunden lang ein, und ſeihe es durch.

Tinctura Succini. Werden Tinktur.

M. n. gepülverten Bernſtein, ſechs Unzen, roͤſte ihn gelinde in einer eiſernen 7 und sübergieße ihn mit

vollkommen rein em Weingeiſte, zwey Pfund,

dieſes bringe man in einen Kolben mit aufge⸗ ſetztem Helme, und digerire ihn einige Tage. Die gut geſaͤttigte Tinktur filtrire man, und 8 ſie auf.

Tinctura Suceini aetherea. Aetheriſche Bernftein- Tinktur. (Balſamiſche Bernſtein Tinktur.) M. n. gepuͤlverten, und in einer eiſernen Pfan.

ne gelinde geroͤſteten Bernſtein, zwey Unzen, Schwefelaͤther, zehn Unzen,

dieſes digerire man ohne Anwendung der Waͤrme

in einem gut verſchloſſenen Glaſe einige Tage lang, bis die Tinktur gehoͤrig geſaͤttigt 2 wor⸗ auf man ſie filtrirt und aufbewahrt.

Tinctura Valerianae aetherea. ſche Baldrian⸗Tinktur.

M. n. kleine Baldrian⸗Wurzel, eine Unze, Schwefelaͤthergeiſt, acht Unzen.

Aetheri⸗

Dieſe

E 343

frigida digestione vase clause extrahatur Diͤeſe Tinktur bereitet man in einem verſchloſſe⸗ Tete nen Glaſe ohne Anwendung der Waͤrme. 2 71 Tinctura Valerianae: ammoniata. Tinetura Valerianae ammoniata. Ammo⸗ (Tinctura Valerianae: volatilis.) niakhaltige Baldrian⸗Tinktur. N. T M. n. kleine Baldrianwurzel, welche eben veratae;. Uncias duas, . friſch gepuͤlvert worden iſt, zwey Unzen, Liquoris- Ammonii vinosi: Uncias duo-- weinige Ammonium-Fläffigkeit, Mi decim.. 4 te 3 2 zwoͤlf Unzen,

Digerantur frigide in cucurbita’clausa: per dieſes digerire man in einem verſchloſſenen Kol- plures dies, vas d e e Tinetu-- ben mehrere Tage lang, und ſchuͤttle das Gefäß: ram saturatam et colatam in vitro: obturato> von Zelt zu Zeit um. Die geſaͤttigte Tinktur ser va. 1 a feine man dann durch, und bewahre fie in einem:

gut verſtopften Glaſe auf.“

Vinum martiatum:. Vinum martiatum. Stahlwein.

R. Ferri puri limati Uncias duas. M. n. reine Eifenfeile, zwey Unzen, Cassiae cinnamomeae Unciam unam;. Zimmtcaſſie, eine Unze, Vini Rhenani Libras duas. Rheinwein, zwey Pfund, Digere per aliquot dies, vas subinde mo- digerire dieſes einige Tage lang, unter oͤfterem vendo;, tum filira.. Umſchuͤtteln, und filtrire es hierauf 141). Vinum stibiatum. N Vinum stibiatum.. Spiesglanzwein. (Aqua benedicta Rulandi. Vinum emeticum.)) (Bredhmwein), R. Tartari:stibiati. Grana viginti quatuor, Mn. Spiesglangmweinftein,; vier und zwan⸗ iii zig Gran,,

Mal

141) Da der Wein, welcher im Handel vorkommt, immer eine große Verſchiedenheit in Hinſicht feines;

Saͤuregehalts zeigt, ſo muß man bey der Bereitung dieſes Mittels vorzuͤglich Sorge tragen immer

einen Wein zu erhalten, welcher gleichen Saͤuregehalt beſitzt; ſelten wird aber dieſes ſeyn koͤnnen,

und daher findet man dieſe Tinktur auch immer mehr oder weniger eiſenhaltig. Um ein immer

gleichfoͤrmiges Mittel der Art zu beſitzen, glaube ich, wuͤrde man wohl thun, wenn man ein eſſigſau⸗

res oder aͤpfelſaures vollkommen gefättigtes Ciſenſalz bereitete, und eine gewiſſe Menge deſſelben in einer mit Wein bereiteten Zimmttinktur loͤſet.

Folgende Formel glaube ich, würde nicht verwerflich ſeyn:

M. n. Reines Eiſen, ſo viel man will, gieße guten gewoͤhnlichen Eſſig darüber, und laſſe denſelben

ſo lange darüber ſtehen, bis die Saure deſſelben mit dem Eiſen vollkommen geſaͤttiget iſt.

a | Hier

344

Vini Malacensis albi«Uncias duodecim, Solve leni digestione.et serva.

Unguentum Althaeae. R. Radicis Althaeae Uncias duas, Seminis Foeni graeci Uncias sex.

Concisis et contusis affunde Aquae fervidae Libras qualuor.

Post unam alteramve ebullitionem adde Adipis suillae Libras octo, RadicisCurcumae pulveratae Uneias duas.

Coquantur lente ad consumtionem humi-

Aitatis. Tunc exprime et adde Cerae flavae, Resinae Pini, singularum Libram dimi- diam. Liquefacta cola.

Unguentum basilicum. R. Olei Olivarum Libras tres, Cerae flavae, Colophenii, Sevi ovilli, singulorum Libram unam, Terebinthinae Libram dimidiam. - Lento igue liquata colentur,

Unguentum basilicum.

Mallagamwern, zwolf Unzen, loͤſe erſtere bey gelinder Digeſtion und bewahre das Ganze auf 12). N

® Unguentum Abe Eibichſalbe.

M. n. Eibichwurzel, zwey Unzen, Bockshornſaamen, zwoͤlf unzen, zerſchneide, zerſtoſſe es, und uͤbergieße es mit kochendem Waſſer, vier Pfund. Nachdem man es hierauf einigemal hat aufko⸗ chen laſſen, thue man Schweinefett, acht Pfund, und gepuͤlverte Gelb wurzel, zwey Unzen hinzu koche alles gelinde, bis die dabey befindliche Feuch⸗ tigkeit verdampft iſt, preſſe es dann aus, und thue ferner hinzu F 4 gelbes Wachs, a gemeines Harz, von jedem ein halb Pfund. Nachdem dieſes geſchmolzen iſt, wird es noch⸗ mals durchgegoſſen.

Baſilienſalbe. Mn. Olivenoel, drey Pfund, 85 gelbes Wachs, Kolophonium, Schoͤpſentalg, von jedem ein Pfund, Terpentin, ein halb Pfund, dieſes ſchmelze man bey gelindem Feuer und ſeihe es durch. B

Hierauf dampfe man die erhaltene Fluͤſſigkeit bis zur Syrupsdicke ab, und miſche eine Unze deſſelben mit zwoͤlf Unzen Wein, welcher einige Tage uͤber einer Unze Zimmtrinde in Dige⸗ ſtion geſtanden hat, und ſeihe hierauf die Fluͤſſigkeit durch Papier.

142) Ehedeſſen bereitete man den Spiesglanz⸗ oder Brechwein, indem man gewoͤhnlich eine ſehr geringe Sorte Wein auf eine gewiſſe Menge feingepuͤlvertes Spiesglanzglas goß, und dieſes zuſammen eine Zeit lang digeriren ließ. Da der Wein nie einen gleichen Saͤuregehalt hat, ſo muſte natürlich auf dieſem Wege ein ſehr unſicheres Arzenepmittel entſtchen.

Unguentum Cantharidum. (Unguentum irritans.} R. Cantharidum contusarum Uncias duas, Olei Amygdalarum Uncias octo. Digere in balneo aquae. arum sex adde Cerae albae Uncias quatuor, ut fiat Unguentum.

Unguentum cereum. . Olei Olivarum Uncias decem, Ceräe albae Uncias quatuor. Liquata et ab igne remota agitentur, 86 nec refrixerint.

Unguentum cerussae. ( Unguentum album simplex.) R. Adipis suillae lotae Libras duas, Sevi ovilli Libram unam. Colliquatis admisce Oerussae subtilissime tritae Libras duas.

Unguentum Cerussae camphoratum. (Unguentum album camphoratum.) R. Unguenti Cerussae Libram unam, Camphorae subtilissime tritae Unciam dimidiam,

Misce.

Unguentum Elemi. ( Balsamum Arcaei.) K..

Elemi, e Tere-

Colaturae Unci-

Unguentum cereum.

R x

N 345 Unguentum Cantharidum. Spaniſche Fliegenſalbe.

(Reizende Salbe.) M' n. gepuͤlberte, fpanifche Fliegen zwey Unzen, Mandeloel, acht Unzen, digerire dieſes zuſammen im Waſſerbade. Mit dem ſechs Unzen betragenden Oele verbinde man weiſſes Wachs, vier Unzen, und mache eine Salbe daraus.

Wachsſalbe. M. n. Olivenoel, zehn Unzen, weiſſes Wachs, vier Unzen, dieſes fchmelze man, und ruͤhre es vom Feuer abgenommen, bis es erkaltet iſt.

Unguentum cerussae. Bleyweißſalbe. (Einfache weiſſe Salbe.) Men. gewaſchenes Schweinfett, zwey Pfund, Schoͤpſentalg, ein Pfund, mache dieſes fluͤſſig und miſche N

feingeriebenes Bleyweiß, zwey Pfund hinzu. Unguentum Cerussae camphoratum.

Bleyweißſalbe mit Kampfer. (Weiſſe Kampferſalbe.) M. n. Bleyweißſalbe, ein Pfund, Kampfer, welchen man mit etwas Wein⸗ geiſt feingerieben hat, eine halde Unze, und miſche dieſes.

Unguentum Elemi. Elemiſalbe, Oel⸗ baumharzſalbe. (Ar caͤrbalſam. ) M. n. Oelbaumharz, N Ter⸗

346

Terebinthinae laricinae, Sevi ovilli, Adipis suillae lotae, singulorum Par pondus. Leni igne liquefacta colentur per linteum.

Unguentum Hydrargyri cinereum. (Unguentum Neapolitanum.) R. Hydrargyri puri Uncias duodecim,

Sevi ovilli Uncias octo.

Tere in mortario lapideo ad perfectam

Hydrargyri extinctionem; tune admisce Adipis suillae Uncias sedecim. Serva.

7

* 7

Unguentum Hydrargyri citrinum. . . (Balsamum mercuriale.) I. Hydrargyri puri Unciam unam, Acidi nitriei Uncias duas, vel quantum requiritur. Solve .digerendo, Liquorem etiamnum ca- lidum sensim admisce Adipis suillae liquefactae et e 1— geratae Unciis duodecim. Serva.

Unguentum Hydrargyri rubrum. (Balsamum ophithalmicum rubrum.)

k. Hydrargyri oxydati rubri laevigati Un-

eiam dimidiam, \ Unguenti rosati Uncias quinque. Exactissime misceantur et serventur.

Terpentin, Schoͤpſentalg, * gewaſchenes Schweinefett,

jedem gleiche Theile. 0 Schmelze es zuſammen, bey N Feuer, und ſeihe es durch keinwand.

von

Unguentum- Hydrargyri einereum. Schwarzgraue Quekſilberſalbe. (Neapolitaniſche Salbe.)

M. n. reines Quekſilber, zwoͤlf Unzen, Schoͤpſentalg, acht Unzen,

dieſes reibe man in einem ſteinernen Moͤrſer,

bis ſich das Quekſilber auf das genaueſte mit

dem Fette verbunden hat, miſche dann 5 Schweinefett, ſechszehn Unzen hinzu,

und bewahre es auf.

Unguentum Hydrargyri eitrinum. Gelbe Quekſilberſalbe.

(Merkurialbal fam.)

N

M. n. reines Quekſilber, eine Unze, loͤſe es in

Salpeterſaͤure, zwey Unzen, oder fo viel erforderlich iſt, mit Aae der Dige⸗ fiion auf.

Der noch warmen Fluͤſſigkeit mische man

fluͤſſig gemachtes Schweinefett,

zwoͤlf Unzen bey, und bewahre es auf.

Un guentum Hydrargyri rubrum. Rothe Quekſilberſalbe.

(Rother Augenbalfam.) Men. feingeriebenes, rothes Quekſilber— oxyd, eine halbe Unze, Roſenſalbe, fünf Unzen. »Miſche es ſehr genau, und bewahre es auf.

5 Unguen-

*

Unguentum Linariae. B.. Herbae recentis cum Floribus Linariae contusae Libram unam, Adipis suillae Libras duas. Coque leni igne ad aquosi exhalationem, tum exprime et serva. Eodem modo paratur:

Unguentum Majoranae. (Butyrum Majoranae.)

Unguentum Roris marini compositum. (Unguentum Nervinum.) R. Herbae recentis Roris marini Libram mam, Majoranae, 3 Rutae, singularum Li- | bram dimidiam, 'Baccarum Lauri, Radicis Pyrethri; quatuor- Contusis adde Adipis suillae Libras quatuor, Sevi ovilli Libras duas. Coque lento igne, donec aquosum consum- tum sit. In colatura expressa liquescat Cerae flavae Libra dimidia. Ab igne remotis et refrigeratis immisce Olei Roris marini, Baccarum J uniper ie singulorum Un-

singularum Uncias

“cas tres. Mixta serventur.

Unguentum rosatum. N. Adipis suillae, in Aqua Rosarum lotae, Uncias octo, Cerae albae Unclas duas. Lento

347

"Unguentum Linariae. Leinkrautſalbe.

M. n. friſches, bluͤhendes und zerqueijch- tes Leinkraut, ein Pfund, Schweinefett, zwey Pfund, koche dieſes bey gelindem Feuer, bis alle Feuch⸗ tigkeit verdampft iſt, preſſe es dann aus und bewahre es auf. |

Auf eben diefe Art bereitet man d

Unguentum Majoranae. Majoranſalbe. (Majoranubutter.)

Unguentum Roris marini eompositum. Zuſammengeſetzte Rosmarinſalbe.

(Nervenſalbe.) M. v. friſches Rosmarinkraut, ein Pfund, friſches Majorankraut, friſches Rautenkraut, von jedem ein halbes Pfund, i N Lorbeeren, Pertramwurzel, von jedem vier Unzen, dieſes zerſtoſſe man, und thue hinzu Schweinefett, vier Pfund, Schoͤpſentalg, zwey Pfund, koche alles bey gelindem Feuer bis die Feuchtig⸗ keit verdampft iſt, preſſe es durch, und laſſe dann in dem durchgeſeihten j gelbes Wachs, ein halbes Pſund zergehen. Wenn man es vom Feuer genommen, miſcht man, indem es erkalten will, 8 Rosmarinoel, Wachholderbeerendel, von jedem drey Unzen hinzu, und bewahrt es auf.

Unguentum rosatum. Roſenſalbe. M. n. Schweinefett, welches mit Roſenwaſſer gewaſchen worden „acht Unzen,

weiſſes Wachs zwey Unzen,

x 2 dieſes

348

Lento igne liquefactis et refrigeratis in pa-

una lignea sensim admisce Aquae Rosarum Uncias tres, Olei de Cedro Drachmam unam

Unguentum saturninum..

(Ceratum Saturni.) R. Cerae albae Libram dimidiam, Olei Olivarum Libras duas. Liquefactis successive immisce Aceti saturnini Uncias tres,

Aquae Rosarum Unciis sex dilutas. Serva.-

Unguentum sulphuratum.

(Unguentum ad scabiem.) _ R. Sulphuris depurati,

Zinci sulphurici siccati et pulverati, sin-

gulorum Uncias duas, Olei laurini unguinosi,

Adipis suillae, lotae, singulorum Uncias

quatuor, Mixta serventur.

Unguentum Terebinthinae. ( Unguentum digestivum.) R. Terebinthinae laricmae Uncias duodecim, Mellis rosati Uneias quatuor, Olei Hyperici Uncias tres,

Pulveris Alo&s Uneiam unam. Exacte misceantur

Unguentum Zinci.

(Unguentum de_Nihilo.) R. Zinci oxydati albi Unciam unam,

Un-

Unguentum Zinci.

—— ——⁊

dieſes ſchmelze man dey gelindem Feuer zuſam⸗ men, und wann es zu erkalten beginnt, miſcht man in einer hoͤlzernen Schuͤſſel

Roſenwaſſer, drey Unzen, Zebernoel, ein Quentchen darunter.

Unguentum saturninum. Bleyſalbe. (Bleycerat.) M. n. weiſſes Wachs, ein halbes Pfund, Baumoel, zwey Pfund, laſſe es zuſammen ſchmelzen, und miſche nach und nach Bleyeſſig, drey unzen, mit

Roſenwafſer, ſechs Unzen . darunter

und bewahre es auf

Unguentum sulphuratum. Schwefelſalbe. f (Kraͤtzſalbe.) M. n. gereinigten Schwefel, ſchwefelſauren, getrockneten und

gepülverten Zink, von jedem zwey Unzen,

fettes Lorbeerdel,

Schweinefett, von jedem vier Unzen. Miſche es und bewahre es auf.

Unguentum Terebinthinae. Serpentin, ſalbe. (Digeſtivſalbe.) M. n. feinen Terpentin, zwoͤlf Unzen, Roſenhonig, vier Unzen, Johanniskrautoel, drey Unzen,

gepuͤlverte Aloe, eine Unze. Miſche dieſes genau.

Zinkſalbe. (Salbe aus dem Nichts.) M. n. weiſſes Zinkoxyd, eine Unze,

Wachs⸗

*

Unguenti cerei Uncias ot? e Wachsſalbe, acht Unzen, und 0 Intime misceantur. ln u miſche dieſes ſehr genau. Zincum oxydatum album. Zincum oxydatum album. Weiſſer, (Loco Florum. Zinci. oxydirter Zink. 2. N Pr end n | (Anſtatt der Zinkblumen.) olve in ˖ TE Aqua fervidae on M. n. a e RE ſo viel man will, filtra et praecipita sufficiente quantitate 0 Een

descat in crucibulo per horae quadrantem.

Bir .2 g ſſem Waf Natri carbonici, in Aqua soluti . heiſſen Was fer, Kuhn #3 Burns Praecipitatum album bene ablutum incan- ſehe die Losung klar, und ſchlage fie mit einer hinlaͤnglichen Menge

rr jan kohlenſtoffſaurem Natrum, nieder

Den weiſſen Niederſchlag waſche man gehoͤrig

-

RER TR T IFA ) aus, und gluͤhe ihn, nachdem man ihn getrock⸗

net hat, eine Viertelſtunde lang, in einem wohl⸗ bedeckten Tiegel 143).

. 1 Zincum > Das Salmen hat die nd, 950 dem Gluͤhen mit Lichtentwickelung 5 verbrennen, ſich mit

dem Sauerſtoff zu verbinden, und ein weißes Oxyd darzustellen. Hierauf gruͤndet ſich die aͤltere Be⸗ reitungsart dieſes Mittels, welche auch nicht ganz zu verwerfen iſt, um ſo weniger, da man zu ver⸗ muthen Urſache hat, daß auf dieſem und jenem Wege zwey, ſowohl in Hinſicht ihrer Wirkung als ihres Sauerſtoffgehalts zu unterſcheidende Mittel, erhalten werden.

um das weiße Zinkoxyd nach der aͤltern Methode durch das Verbrennen des Zinks zu bereiten, 5

bringe man eine beliebige Menge reinen Zink in einen Schmelztiegel, ſtelle denſelben ſchief in einen

Windofen, bedecke ihn wohl, damit keine Kohlen hinein fallen, und erhitze ihn bis zum Gluͤhen. Hier auf nehme man den Deckel ab, und entferne die ſich auf dem Zinke vorfindende graue Haut, mit einem eiſernen Spatel. Oer ſchmelzende Zink wird ſich ſogleich mit einer lebhaften weißgelben Flamme ent⸗

a zuͤnden, wobey weiße wollige Flocken aufſteigen, welche man wegen der geringen Menge nicht zu

*

ſammlen braucht. Der entſtandene Zinkkalk muß von dem ſchmelzenden Zinke von Zeit zu Zeit mit dem eiſernen Spatel bey Seite geſchaft werden, damit die Atmosphaͤre eine neue Schicht noch unony⸗ dirtes Metall beruͤhren kann. Auf dieſe A wird man nach und 1285 allen im Tiegel befindlichen Zink in Zinkoxyd umaͤndern koͤnnen. So lange der Zinkkalk noch heiß iſt, hat er eine gelbe Farbe, wenn er aber erfaltet, Ändert fi dieſe in eine vollkommen weiße um. Man ſteht leicht ein, daß das auf die oben vorgeſchriebene Art erhaltene Zinforyd mit Kohlenſtoff⸗ ‚fäure verbunden ſeyn muß, welche aber durch das nachmalige Gluͤhen weggeſchaft wird, Übrigens aber

* iſt das nach eben gegebener Vorſchrift bereitete Zinkoryd mit weniger Sauerſtoff verbunden, wie man

leicht aus der Wiederherſtellung beyder Oxyde durch Kohle darthun kann.

Reines Zinkoryd hat eine weiße Farbe, und wird, wenn man es ſtark erhitzt gelb, welche Farben⸗

a veränderung von einem kleinen Verluſte feines Sauerſtoffgehalts herruͤhrt, den er jedoch beym Erkalten

wieder

1

350 N

Zincum purum.

Zincum exploretur, an heterogeneis me- tallis inquinatum sit, et simul depuretur, methodo sequente: f

Liquefiat in crucibulo, igne tam moderato, ut maneat fluidum. Agitando virga ferrea, injice per vices Sulphuris frustula, Si Sul- phure formantur scoriae, Zincum impurum est; quod depuratur, scorias removendo, et denuo Sulphur injiciendo, idque continuando, donec tandem compuratur Sulphur immis-

sum, nullis omnino productis scoriis, N

Zincum sulphuricum. (Vitriolum Zinci)

R. Zinci puri in frustula parva diffracti 8 quantum placet.

Solve in

Acidi sulphurici, diluti quantitate 4 oiente.

Solutione facta filtra, et post idoneam eva- porationem in crystallos redige, Re sicca- Las serva.

wieder anzieht. Im Waſſer ift es undi sban

Zincum purum.

Zincum . ee

Reiner Zink. Den Zink unterſuche man, ob er mit fremd⸗ artigen Metallen verbunden iſt, und ſollte dieſes

ſeyn, ſo reiniget man ihn, auf folgende Art:

Man ſchmilzt ihn in einem Schmelztiegel, bey fo gelindem Feuer, daß er nur flieft, und wirft unter dem Umruͤhren mit einem eiſernen Staͤbchen, nach und nach kleine Stuͤckchen Schwefel hinein. Bilden ſich mit dem Schwefel Schlacken, ſo iſt der Zink unrein, und man muß mit dem Ein⸗ tragen des Schwefels, ſo lange fortfahren, bis der eingebrachte Schwefel verbrennt, und keine Schlacken mehr gebildet werden. S. S. 144.

Schwefelſanrer

Zink. ; (Zinkoitriol.) 5 M. n. reinen Zink, ſo viel man will, breche ihn in kleine Stuͤckchen, und loͤſe ihn in verduͤnnter Schwefelſaͤure, fo viel davon noͤthig iſt, auf. Nach beendigter Aufloͤſung, filtrire man die Fluͤſſigkeit, bringe ſie durch zweckmaͤßige Verdam⸗ pfung in Kryſtallen, welche man trocknet und

aufbewahrt 144). dien Tabula

Säuren hingegen, beſonders die Schwefelſäure , löfen

ihn rein und waſſerklar auf, welches, wenn er mit Bleykalk verfaͤlſcht iſt, nicht ſtatt findet, ſondern ein

weißer Bodenſatz zurüd bleiben wird.

1440 Die Loͤſung des Zinks in Schwefelſaͤure geſchieht mit auſſerordentlicher Lebhaftigkeit, unter Entwides

lung einer ſehr großen Menge Waſſerſtoffgas.

Bey der Aufloͤſung des Zinks in der Schwefelſaͤure,

wenn erſterer auch noch ſo rein zu ſeyn ſcheint, ſcheidet ſich allemal eine bedeutende Menge einer

ſchwaͤrzlichen Materie ab, welche Kohlenſtoff zu ſeyn ſcheint.

man ſie kryſtalliſiren laͤßt, filtriren.

Eben des wegen muß man die 5 N

Die Kryſtallen des ſchwefelſauren Zinks ſtellen groͤſtentheils prismatiſche Formen dar. Bey einer maͤßigen Temperatur der Atmosphäre löſt ſech dieſes Salz in der doppelten Menge ſeines Gewichts

Waſſer.

100 Theile deſſelben ſind aus 0,22 Saͤure, 0,20 Zink, und 0,58 Waſſer zuſammengeſetzt.

Reiner Zinkvitriol darf mit reinem Ammonium uͤbergoſſen, keine blaue Farbe annehmen, fondern muß den Zink mit weißer Farbe fallen; und Gallaͤpfeltinktur darf keine ſchwarze Farbe damit hervor— bringen. Im erſtern Falle iſt dieſes Salz mit Kupfer, im letzten mit Eiſen verunreiniget

| ze | 351 \ nee ͤ . 2 ee

Tabula nominum mutato rum.

Nomina Ante. Alte Namen. Nomina nova. Neue Namen.

een bezoardicum. Bezoar ig. Acetum aromaticum. Aromatiſcher Eſſig.

Acetum per frigus con- Eſſig durch Sroßt verſtaͤrkt. Acetum concentratum. Konzentrirter Eſſig. centratum 57 5 2

Acetumprophylacticum Eſſig betwahrender⸗ Acetum’aromalicum. Gewuͤrzhafter Eſſig.

Acllım Tartari essen- Darin W Ale, Acidum tartarıcum, Weinſteinſaͤure. tiale ſaͤure.

Aethiops r Spiesglanzmohr. Hydrargyrum stibiato Sggmeſelſpiesglantaueckſl. 45 8 sulphuratum.

Aethiops martialis. Eiſenmohr. Ferrum oxydulatum ed Eiſenoxyd.

; nigrum.

Aethiops mineralis. Mineraliſcher Mohr. Hydrargyrum sulphu- Schwarzes geſchwefeltes N IN + ratum nigrum. Queckſilber.

Alcohol Aceti. Eſſigalkohol. Acidum aceticum. Eſſigſaͤure.

Alcali causticum. Aetzendes. Pflanzen⸗Alkali. Kali causticum. Aetzendes Kali.

Alcali mineralis aéra- Luftvolles Mineral- Alkali. Natrum carbonicum. Kohlenſtoffſaures Natrum tum a a

Alcali vegetabile adra- Luftvolles vegetabiliſches Kali carbonicum. - Kohlenſtoffſaures Kali. tum. Alkali.

Alkali volatile siccum- Trockenes fluͤchtiges Lau⸗ Ammonium carboni- Kohlenſtofffuures Ammo⸗

genſalz. Düne nium. Antimonium crudum. Rohes Spiesglanz. Stibium sulphuratum Geſchwefeltes Spiesglanz. - nigrum.

Antimonium diaphore- een Wan Stibium N es al- Weiſſes Spiesglanzoxyd. ticum. glanz. bum.

Aqua benedicta Rulandi. Rulands Brechwein. Vinum stibiatum. Spiesglanzwein.

Aqua Calcis. Kalkwaſſer. 5 Aqua Calcariae ustae. Waffer von gebrannten Kalk Aqua cephalica, et Em- Hauptwaſſer und e Aqua aromatica. Gewuͤrzhaftes Waſſer.

® ne : balſam. N |

Aqua laxativa, Laxirwaſſer. Infusum Sennae com- Zuſammengeſezter Sennes⸗

> rat: positum. blatter-Aufguß.

Aqua Naphae. Orangenwaſſer. Aqua Florum Aurantii- Pomeranzenbluͤthenwaſſer.

Aqua phagedaenica. Schadenwaſſer. Liquor Hydrar gyrimu- Sahfauseägquedilberztuf

riatici Corrosivi. ſigke

Aqua Aqua

352

Nomina antiquata. Alte Namen.

Aqua vegeto mineralis. un vegetabiliſches : f

‚Aqua vulneraria The- Thedens Wundwaſſer.

denii. Arcanum duplicatum. Balsamum Areaei.-

Doppelſalz. * Arzneibalſam. 144

Balsamum comendato- RB NERVEN ris,

Balsamum Mat sale,

m.

Queckſt ulberbalſam.

Balsamum ophthalmi- Rother Augenbalſam. cum xubrum. ö

Balsamum Opodeldoc. Opodeldokbalſam.

Bals amum ts Anidostpatiger Schwefel⸗

anis atum.

Bals amum sulphuris La Schwefelbalſam. simplex.

Balsamum sulphuris te- Terpentin oelhaltiger rebinthinatum. Schwefelbalſam.

Balsamum Vitae Hoff- Hoffmanns Lebenbalſam. manni. .

Butyrum Antimonii. | Spiesglanzbutter. Butyrum Cacao. Kakaobutter. Calomelas. Kalomel.

i z 11 9

Calx Antimonii Sulphure.

Calx viva.

cum Antimoniakalk mit Schwe⸗ Wing Lebendiger Kalk. Gruͤnes Wachs. Gelbes Cerat.

Cera viridis. Ceratum citrinum,

Ceratum Saturni. Bleycerat.

Cereoli exploratorü. Unterſuchende Wachskerze.

Cereolij mitigantes. Lindernde Wachskerze.

Cineres clavellati. Pottaſche.

Cremor Tartari. Weinſteinrahm

Cremor Tartari solu- ae e bilis. rahm.

Crocus Martis aperiti- Eröfnender Eiſenſaffran. vus.

0 **

\ Kali sulphuricum.

Den Anisi sulphura- S

Nomina nova. Neue Namen.

Bleywaſſer,

Aqua saturnina.

Mixtura vu 1 neraria Saure Wundmixtur. acida.

Schwefelſaures Kali.

4 Unguentum Elemi. Oelbaumharzſalbe. Tinctura Benzoes com- Sufemmengefepte posita. tinktur

Unguentum ee Gelbe dueaſ berſalbe. gi

citrnum.

Unguentum Hydra ar ri Rothe Queckſi ilberſalbe.

rubrum.

Linimentum saponato Sampferpaltige S eiten camphoratum. ſal

Sehe Antsoel. tum

N Lini sulphura- Schwefelhaltiges Leinoel.

tum.

Oleum T erebinthinae Säyefepattige atpeh⸗ a sulphuratum. tingel,

| Mixtura oleosa - balsa- Oelig⸗ balſamiſche Mischung ;

samica. Liquor Stibii muriatiei ee Fluͤſ⸗ ſigkett. ö Oleum Cacao. Kakaooel.

Hydrargyrum muriati- 7 4 ſalßſaures Qua L

cum mite.

Calcaria sulphurato- sli- Snistnsatig Schwe⸗ biata. felt

| Calcaria usta. Gebrannter Kalk, !eratum Aeruginis. Gruͤnſpanwachs. Ceratum Resinae Pini. Cerat mit Pech.

Unguentum saturninum. Bfenfalbe. Cereoli simplices. Einfache Kerzchen. Cereoli saturnini. Bleyhaltige Kerzchen.

Kali carbonicum eru- Rohes kohlenſtoffſaures dum. Kali. a N

Tartarus depuratus. Gereinigter Weinſtein.

Tartarus boraxatus. Borarweinſtein.

Ferrum GEBORENE fus- Braunes oxydirtes Eiſen. Cum.

Sti-

Alte Namen. Metallſaffran.

5 Wannen

Nomina Antiquata. Crocus Metallorum. N

Crystalli Tartari. Electuarium lenitivum, Laxirlatwerge.

Electuarium stomachi- Magenlatwerge. cum,

Elixir acidum. Saures Elixir.

Paregoriſches Elixir. Bruſtelixir. 1

Elixir paregoricum. Elixir pectorale.

Staͤrkendes Elixir.

1 | - > Elixir viscerale. t Magenelixir. Elixir Vitrioli Myn- Minſichts Vitriolelixir.

Elixir roborans.

sichti., Emplastrum vum. Emplastrum album coc- Weiſſes gekochtes Pflaſter. 2 Emplastrum cum. Emplastrum Diachylon Zuſammengeſetztes Diachy⸗ compositum. lonpflaſter. Emplastrum Diachylon Diachplonflaſter einfaches. simplex N Emplastrum mercuriale Queckfilberpflaſter.

adhaesi- Klebpflaſter. cephali- Hauptpflaſter.

Emplastrum resolvens. Aufloͤſendes Pflaſter. Emplatrum Spermatis ebe Emplastrum vesicatori- ka Blaſenpfla Emplastrum vesicatori- Beſtaͤndiges Blaſenpflaſter um perpetuum

Emplastrum nigrum Schwarzes Schwefelpflaſter sulphuratum

Ceti. N Emplastrum Stomächi⸗ Magenpfater,

cum.

um ordinari ium, ö Essentia. Eſſenz. Extractum catholicum. Purgierextrakt.

Extrac-

353

Neue Namen.

[Stibium oxydulatum Braunes orydirtes Eiſen. fuscum.

Tartarus depuratus. Electuarium e Senna.

Electuarium aromati- 7925 cum. Gewuͤrzhafte Latwerge. Mixtur a sulphurico- Schwefelſaure Mixtur. acida. Tinctura Opiibenzoica- Benzoeſaure Opiumtinktur.

Nomina nova.

Gereinigter Weinſtein. Latwerge von Sennesblaͤt⸗

Elixir ex Succo La Elixir aus Lakritzenſaft.

ritiae.

Tinctura Chinae com- Zuſammengeſetzte China⸗ posita. tinktur.

Elixir Aurantiorum Zuſammengeſetzte Pome⸗

compositum. ranzentinktur. Tin 7 tur a aromatica Saure gewuͤrzhafte Tinktur. acıda,

Emplastrum Lithargyri SibegiStepfügter kant Harz.

cum Resina Pini. Emplastrum Cerussae. Bleyweißpflaſter.

Emplastrum opiatum. Opiumpflaſter.

Emplastrum Lithargyri Samen Süber⸗ compositum. glaͤttpflaſter.

e um Lithargyri i Silberglaͤttpfla⸗ simplex. ſter. Emplastrum Hydrar- Queckſilberpflaſter. gyri. Emplastrum sulphura- Schwefelpflaſter. tum.

Emplastrum foetidum. Stinkendes Pflafter. Emplastrum Cetacei. Wallrathpflaſter.

Emplastrum aromatin Gewuͤrzhaftes Pflaſter. cum.

Emplastrum Canthari- n Spaniſches dum ordinarium. Fliegenpflaſter. en

Emplastrum Canthari- Immerwahrendes ſpani⸗ dum perpetuum. ſches Fliegenpflaſter. Tinctura. Tinktur. Extractum Rhei com- Zuſammengeſetzter Khabar⸗ positum. ber⸗Extrakt. 1 7 Extrac-

354 Dt | * he Nomina antiquata. Alte Namen. Nomina nova. Neue Namen.

Extractum Martis cum Eiſenextrat᷑t mit Benfeliet Extractum Ferri ‚por Aepfelſaures Eiſen⸗Extrakt. Succo Pomorum. matum.

Extractum - panchyma- Laxierextraft. Extractum Rhei com- Zuſammengeſetzter Rhabar⸗

gogum. 1 a positum. f ber⸗Extrat. Extractum Saturni. Bleyextrakt. Acetum satur ninum. Bleyeſſig. Flores Benzoös. Benzoeblumen. Acidum benzoicum. Benzoeſaͤure. N Flores Salis ammoniacı Eiſenhaltige Salmiakblu⸗ Ammonium muriati- Eiſenhaltiges ſalzigſaures martiales. ; men. eum martiatum. Ammonium. Flores Sulphuris. Schwefelblumen. Sulphur depuratum. Gereinigter Schwefel. Flores Zinei. Zinkblumen. 17 en al- Weiſſer orydirter Zink. J 8 um Globuli martiales. Eiſenkugeln. Globuli Tartari martiati eicenhaltge mengen. ER geln. Gummi ammoniacum. Ammontakgummi. Ammomacum. Ammoniakgummi. Gummi arabicum. Arabiſches Gummi. Gummi Mimosae. Mimoſengummi. Gummi Guajaci. Guajakgummi. Resina Guajaci nativa. Guajafharz natuͤrliches⸗ Gummi Gultac. Guttaͤgummi. Gutti. Gummigutt.

Hepar Sulphuris calca- Kalkartige Schwefelleber.

eum.

Hepar sulphuris sali- Salzige Schwefelleber.

num. s

J ulep e Camphora. Kampfer Julep.

Calcaria sulphurata. Geſchwefelte Kalkerde.

Kali sulphuralum. Geſchweſeltes Kall.

Mixtura camphorata. Hampfermixtur.

Kermes minerale. Mineralkermes. Sulphur stiblatum ru- gi. een * beum.

Lac Sulphuris. Schwefelmilch. Sulphur praeipitatum. Schwefelniederſchlag. Lapis infernalis. >. Höllenftein. Argentum nitricum fu- Te ſalpeterſau⸗

sum. res Silber.

LaudanumliquidumSy- I Hr flüffiges i inctura Opii crocata. BRUDER Mohnſaft⸗ denhami. tinktu

Limatura Matris prae- a Eiſenfeile. w pulveratum. eüiverte Eifen. parata.

Linimentum volatile. Fluͤchtige Salbe, Linimentum ammonia- Ammonium Einiment,

Lum.

Spiritus sulphurico-ae- Schwefelaͤthergeiſt. thereus.

Spiritus sulphurico-ae- Eifenhaltiger S 45 wefel⸗ thereus martiatus. aͤthergeiſt.

Liquor mineralis anodi- Schmerzſtillender Mineral- nus. liquor. 5 Liquor anodinus mar- Eiſenhaltiger ſchmerzſtillen⸗

tiatus. der Liquor.

f Liquor Cornu Cervi i Hirſchhorn⸗ | Liquor Ammonii succi- Bernſteinſaure Ammoni⸗

succinatus. liquor. nici. um⸗ Flüſſigkeit.

Liquor probatorius Hahnemanns Probe: Fluͤſ⸗ Aqua hst aci- Geſchwefeltes ſaͤuerliches Hahnemanni. ſigteit. dula. Waſſer.

f Tägkor Rt Liquor

u -

Nomina antiquata. Alte Namen.

Liquor 'Ferrae foliatae Geblätterte Weinſteinerde⸗ 1

artari. | Fluͤſſigkeit. Lixivium causticum. Kauſtiſche Lauge. Magisterium Bismuthi. Wismuthniederſchlag. Magnesia salis amari. Mellago. Mercurius acetatus. Mercurius dulcis.

Bitterſalzniederſchlag. Mellago.

Eſſigſaures Queckſilber. Verſuͤßtes Queckſilber.

Mercurius nitrosus.

Mercurius phosphora- Phosphorſaures Queckſilber

tus

Mercurius praecipitatus Weiffer Queckſi lbernieder⸗ albus. ſchlag.

Mercurius praecipitatus Rother Queckſilbernieder⸗ ruber. ſchlag.

Mercurius solubilis. Aufloͤßliches Queckſi lber.

Mercurius sublimatus. Queckſilberſublimat.

Mercurius vivus. Queckſtlber.

Mixtura simplex. Einfache Mixtur.

Naphtha Aceti. Eſſignaphta.

Naphtha Vitrioli. Vitriolnaphta.

Nitrum. Sal peter.

Oleum animaleDippelii. Dippels thieriſches Oel.

Oleum Cornu Cervi foe- Stinkendes Hirſ chhornoel. tidum.

Oleum Petrae. Steinoel.

Oleum Tartari per de- Zerfloſſenes Weinſteinoel. liquium. |

Oleum vitrioli. Vitrioloel.

Pulvis Doweri. Dowers Pulver.

Pulvis pectoralis. Bruſtpulver.

1 resolvens sim- Einfaches Aufloͤßliches

plex. Pulver.

Regu-

; Liquor Kali caustici.

Salpeterſaures Queckſilber

355 Neue Namen. Eſſigſaure Kali⸗Fluͤſſigkeit.

Nomina nova. Liquor Kali acetici.

Kauſtiſche Kali⸗Fluͤſſigkeit.

Bismuthum, oxydatum Oxydirter Wismuth.

album. a t Magnesia carbonica. Kohlenſtoffſaure Bittererde. Extractum liquidum. Fluuͤſſiges Extrakt. Hydrargyrum aceticum Eſſigſaures Queckſilber.

Hydrargyrum muriati- Mildes ſalzſaures Queck⸗

cum mite. ſilber.

Liquor Hydrargyri ni- Salpeterſaure Queckſi ilber⸗ tlici. Fluͤſſigkeit. Hydrargyrum phospho- Phosphorſaures Queckſilber

ricum.

Hydrargyrum muriati- Salzigſaurer cum praecipitatum. niederſchlag.

Hydrargyrum oxyda- Rothes Oxyd⸗ Queckſilber. tum rubrum.

Hydrargyrum oxydu- Schwarzes orydulirtes latum nigrum. Queckſilber.

Hydrargyrum muriäti- Salzſaures Aetzqueckſilber.

Queckſilber⸗ | cum corrosivum.

Hydrargyrum purum. Reines Queckſilber.

| Mixtura pyro-tartarica, Brenzliche Weinſteinmixtur Aether aceticus.

Aether sulphuricus. Schwefelaͤther.

| Kali nitricum, Salpeterſaures Kali.

Oleum animale aethe- Aetheriſches thieriſches Oel. reum.

Eſſigaͤther.

Oleum animale foeti- Stinkendes thieriſches Del.

Petroleum. Petroleum.

er Kali carbonici. eee Kali⸗ luͤſ⸗

A cidum sulphuricum Starke Schwefelſaͤure. concentratum.

Pulvis Ipecacuanhae Zuſammengeſetzte & compositus. a 1 8 n

Pulvis Liquiritiae com- e Suͤß⸗ posıtus.

Pulvis stıbiatus,

holzpulo Spidla

2

*

Sti-

386.

Nomina antiquata.

Regulus Antimonii. Roob.

Saecharum Saturni. Sal absinthii.

Sal Absinthii eitratum.

Sal Acetosellae. Sal amarum. Sal ammoniacum.

Sal ammoniacum li xum.

Sal culinare.

Sal mirabile Glauberi. Sal Seignette.

Sal Sodae.

Sal Succini. 1 Sal Tartari.

Sal volatile CornuCervi.

Alte Namen. Spiesglanzkoͤnig. Muß.

Bleyzucker. Wermuthſalz.

Zitronenſaures Wermuth⸗

ſalz. Sauerkleeſalz.

"Bitterfalg. Salmiak.

Feuerbeſt. Salmiak. Kuͤchenſalz.

Glaubers Wundſalz. Seignetteſalz.

Sodaſalz. Bernſteinſalz. m Weinſteinſalz. Hirſchhornſalz.

Sal volatile Salis ammo- Fluͤchtiges Salz aus Sal⸗

niaci. Sapo antimonialis.

Soda phosphorata. Spathum ponderosum.

Species pro Cucuphis.

miak. Antimonialſeife.

Phosphorſaure Soda.

Schwerſpath.

Spezies zum Kraͤutermuͤtz⸗ chen. ;

Species diatragacanthae Traganthſpecies.

Species pro Fumo. Sperma Ceti. ‚Spiritus Cornu Cervi.

Spiritus Mindereri.

Spiritus Nitri acidus. Spiritus Nitri duleis.

Spiritus Salis acidus,

Spiritus Salis ammo- Anisoelhaltiger Salmiak⸗

niaci anisatus.

Rauher Species. Re Wallrath. «hi

Hirſchhorngeiſt, Minderers Geiſt.

Saurer Salpetergeiſt. Berfüßter Salpetergeiſt.

Saurer Salzgeiſt.

geit, Spiri-

Natrum muriaticum.

‚er \ 1 Acidum muriaticum.

Nomina nova. Neue Namen.

Stibium purum. Reines Spiesglanzmetall.

Succus inspissatus. Eingedickten Saft.

Plumbum aceticum. Eſſigſaures Bley.

Kali carbonicum. Kohlenſtoffſaures Kali.

Kali citratum. Zitronenſaures Kali.

Oxalium. Sauerkleeſalz.

Magnesia sulphurica. Schwefelſaure Magneſte.

Ammonium muriali- Salzigſaures Ammonium. Cum.

Calcaria muriatica. Salzigſaure Kalkerde.

Salzigſaures Natrum.

Natrum sulphuricum. Schwefelſaures Natrum.

Tartarus natronatus. Weinſtein⸗Natrum. Natrum carbonicum. Kohlenſtoffſaures Natrum. Acidum suceinicum. Bernſteinſaͤure.

Kali carbonicum. Kohlenſtoffſaures Kali.

Amönium carbonicum Brenzlich-oeliges kohlenſau⸗ pyro-oleosum. res Ammonium.

Ammonium carboni- Kohlenſtoffſaures Ammo⸗ cum. nium. 0

Sapo stibiatus, Spiesglanzſeife. Natrum phosphoricum. Phosphorſaures Natrum. Baryta sulphurica na- 1 ee

tiva.

Species aromaticae, Abi,

Pulvis gummosus. Gummiges Pulber. Species ad sufliendum, Reicher Species. A Wallrath. x Liquor Ammonii pyro- Brenzlichtoelige Ammoni⸗

Cetaceum.

oleosi. um⸗ Fluͤſſigk eit. ae en acetici. Eſſigſaure Ammon i u m Fluͤſſigkeit. han nitricum, Salpeterſaͤure.

Spiritus nitrico - aethe- Salpeterathergeiſt. reus. n 0

Salzige Saͤure.

Liquor Ammonii : anisa- Anis oelhaltige Ammonium- tus, | Fluͤſſigkeit.

Liquor

357

Nomina antiquata. Alte Namen. mn nova. Neue Namen. Spiritus Salis ammo- Wäſſuger Salmiakgeiſt. 1 Ammonii car- Waͤſſrige kohlenſaure Am⸗ niaei aquosus. bonici aquosus. monium ⸗Fluͤſſigkeit. iritus Salis ammo- Salmiakgeiſt mit Kalk ber 3 Liquor Ammonii eau- Sau Kifhe Ammonium: niaci cum Calce. ' reitet. stici. 1 Fluͤſſigkeit. Spiritus Salis ammo- 8 e e Liquor Ammonii vino- us n niaci vinosus. sus. 112 ſigkeit. Spiritus Salis Anleite. 2 Verführer Sang. Spiritus muriatico, ae Salzaͤthergeiſt. a thereus. Spiritus r Welnfeingeik. 1 Liquor pyro-lartaricus. Pence Weinſtein⸗ Fluͤſ⸗ ren N kei iritus il calis. N. eriakgeiſt. 9 cs e 3 Spiritus Angelicae com Pr BERNER RISSE iritus Vitrioll acidus. Saurer Vitriolgeiſt. | ane geiſt. nn W ö 4 ci dum sulphuricum Bebit Schwefuſdure Spongiae Ustae. Gebrannte Schwaͤmme. 5 e 0 8 Sulphur Antimonii au- Pomeranzenfarber Spies, Carbo 3 Meerſchwammkohle. ratum. 8 glanzſchweſel, Sulphur stibtatum au- Pomeranzenfarber Pp 5 Sulphur Antimonii li- Sluſſiger Spiesglanzſchwe⸗] l(iacum. glanzſchwefel. quidum. fel. 27 Saponis stibiati. Spieagtängpaftiger Seifen⸗ Liquor

ee Alert Zitronenſauler Syrop. 8 e Sucei Citri. Mohyfaft⸗Sytup⸗ tri. i % }

Syrupus Diacodion. Diakodienſyrup r Syrupus opiatus. Zitronenſaft⸗Syrup. Tartarus emeticus. Brechweinſtein⸗ Tartarus stibiatus. Antimonial-Weinſtein.

Tartarus solubilis am- Auflsßlicher ammoniſirter | Tartarus ammoniatus. Ammoniſtrter Weinſtein. moniatus. Weinſtein.

Tartarus tartarisatus. Tartariſirter Weinſtein. Kali tartarieum. Weinſteinſaures Kali.

Fartarus vitriolatus. Vitrioliſirter Weinſtein. Kali sulphuricum. Schwefe aures Kali.

"Perra foliata Fartari Geblaͤtterter Weinſtein. Kali aceticum. Eſſigſaures Kali.

Terra foliata Tartari Geblaͤtteter kryſtalliſirter | Natrum aceticum. Eſſigſaures Natrum. erystallisata. Weinſtein. BAER

Terra ponderosa salita. Salzſaure Schwererde. | Baryta muriatica. Salzigſaurer Baryt.

Theriaca Andromachi. Theriak. Tinctura Antimonii Scharfe Spiesglanztinktur.

acris

| Electuaricum Theriaca.. Theriak-Latwerge. Tinctura kalina. Kali⸗Tinktur.

f Antimonii Ja- Jakobis Spiesglanztinktur. Liquor Saponis stibiati. Spieagfumggaltıger Seifen⸗

cobi Liquo

Tisccura Guajaci nalen Fluͤchtige Guajaktinktur. Tinetura Guajaci am- An rte Spiesglanz⸗ . tılıs

moniata. Tinktur Tinctura Martis cum Eifentinftur mit 1 0

l n Tinctura Ferri pomati. Aepfelſaure Eiſentinktur. Suceo Pomorum,

Tinctura Martis salita. Salzige Eiſentinktur. | Tinctura Ferri muria- Salzſaure Eiſentinktur.

tici. Tinctura Salis Tartari. Weinſteinſalztinktur. Tinctura Kalina. en Tine

Kalitinktur. Tinac-

338 Nomina antiquata. Alte Namen:

Tinetura Thebaica. Thebaiſche Tinktur.

Tinetura Suceini balsa- Ad Bit Bernſteintink⸗

mica. 5

Tinctura Valerianae vo- ee Salbriantinktur

latilis.

Trochisci Alhandal. Alkandel Zeltlein.

Vinum emeticum. Brechwein. Vitriolum de Cypro. Cipriſcher Vitriol. Vitriolum Marlis. Eiſenvittiol. Vitriolum Zinci. Zinkvitriol.

1 Aegyptia- Aegiptiſche Salbe.

cum

Unguenlum albam sim- Weiſſe ie Suse, 1

plex.

Unguen um digestiyum. Digeſtibſalbe.

Unguentum Neapolita- Neapolitaniſche Salbe.

num. 7 Unguentum nervinum. Nervenſalbe.

Unguentum Nihili. Salbe aus Nichts. Unguentum ad scabiem. Kraͤtzſalbe.

1 Oxymel Aeruginis.

Nomina nova. Neue Namen.

inet Opii simplex. Einfache Opiumtinktur. Tinctura Suceini wi Aether che ernennt

rea, gs

Tinctura Valeri ianae Anmoniumpaltige Bahr.

ammoniata. antinktur. fig

Colocynthis praeparata. Zubereitete Coloquinten. *

9

Vinum stibiatum. Antimonialwein. Cuprum sulphuricum. Schwefelſaures Kupfer. Ferrum sulphuricum. Schwefelſaures Eiſen. Zincum sulphuricum. Schwefelſaurer Zink. Grüuͤnſpanſauerhonig.

f Unguentum Cerussae. Bleyweißſalbe.

| Unguentum Terebin- ee

thinae.

N Un guentum Hydrargyri Graue Qu eckſilberſalbe.

cinereum.

Unguentum Roris ma- Zuſammengeſetzte Nosma⸗

rini compositum, rinſalbe. Unguentum Zinci. Zinkſalbe.

Unguentum sulphura- Schwefelſalbe. tum,

Index.

An:

- . 0 3

aromaticum 147

* concentratum . 14)

1 destilatum . 148

Rosarum . 156

Rubi idaei 4

RKRuthae 18

.

ERS Seilliticum 251

Acidum aceticum 152

r Benzoicum . 155

muriaticum . 155

3 5 nitricum . 3 1”

phosphoricum. 157

purum 158

tn succinicum . 158 sulphuricum con-

* centratum 160 sulphuric. dilut. 161 tartaricum 162

Adeps suilla 8 5 Aether aceticus 163 sulphuricus 164 Aerugo s. Viridae aeris . Aloe lucidlaa ; Alumen erudum . z ustum . 167

Ambra grisea . 35 . Ammoniacum, vulgo um- miamoniac. 6

*

*

In dee x.

Ammoniacum depuratum Ammonium carbonio- r carbonie. pyro-

oleosum . . muriatic, depurat. martiat. Amygdalae * amarae .*

dulcis 1 Amylum ri 1 .

53 05 aromatica . calcariae ustae cerastum >

chamomillae cinamomi i

cochleariae . 8

destilata simplex Florum aurantior..

sambuci thiliae 5 Foeniculi 8 Hysopi . 2 Lauro Cerasi HE

menthae erisp. . menthae piperit . vinos.

Petroselini . u

Rosarum F

Rubi idaei 0

*

*

8. 168 169

171

359

S.

Ante Ruthae 1381 Salviae 180 Saturnina 185 sulphurata acidula 182 vulneraria vinosa . 183

Argentnm * 5 5 8

nitricum fusum 183 Arsenicum album 9 Asa foelidlaa 10 Wb s. Bitumen Ju- l

daicum 9941 B.

Baccae Berberidis 8 Juniperi 11 Lauri * 2 Balsamum Copaſvae 12

Iadicum s. Pe- rnviannm . 13 Indicum album 14 Baryta muriaticaa . 186

sulphurica nativa 8. spathum ponder. 55

Benzo® s. Gummi Benzoes asa dulcis . 915

Bismuthum, vulgo marca-

sitz un 15 nitricum prae- cipitatum 189 Boletus igniarius 16 laricis s. Agaricus 17 Salicis 4 317

Bolus

360

*

=

75 a S. a WERTE Targa 8... ET TE a a EN Bolus Armenia 17 Conserva rosarum . . 204 Elixir aurantiorum com- . 168 Cornu Cervi ee PORIEN 8969

Cortex Angusturae 32 e succo liquirisiae 210 C. Aurantiorum . 32 Emplastrum ammoniaei . 211 Calcaria, vulgo Cal. 19 Curassa vi- aromaticum . 211 muriatica 474 90 ensſium . 5 cantharidum ord. stibiata . 193 Caribeus . 35 g Er * sulphurata . 192 Cascarillae 1 F Gampkora 20 Chinae 34 . Oanella alba . n 8 flavus s Regia 35 5 85 Cantharides EEE Yale || 1 ruber. 36 * dsargy e = 4 85 yosciami rm %%% eg e M art auatorum er Eythargyı g Ne 5 Cari Fi N % 8 . r if ern: aricae s. Ficus passa 22 en 1 n je Caryophylii u IIe »7 u urn Cassia cinnamomea 24 d 5 kg 38 1 en lex. 216 distal i gi 5 4 | Quassiae e meliloti nen 214 Castoreum 25 A ann N Ay opiatum n (m Catechu, vulgo Terra Ja- 1 Laureae ER saponatum 3 ponica . 3 Semarubae 39 sulphuratum . 217 Cera wer 27 Ulmi interior 40 Extractum Absynthii . 28 | alba 1 PT 27 Crocus RER 40 Aloes ar = 0 lava 33 Cubebae c Une ns 41 a angelicae ee Ceratum Aeruginis . 196: Cuprum S arnicae. 221 resinae Pini . 197 sulphurico ammo- N Belladonnae 220 Cereoli saturn: „197 en ge Calami 221 simplices * sulphuricum 205 Cardui benedicti Cerasa acida 2 * k 0 218 2 0 4 E. Cascarillae . 218 Cerusbi A t e 48 Elemi vulgo Gummi Elemi 42 centaurii minoris 8 Cetaceum . . 29 Eleosaccharum anisi * chamomillae . 5 Cinnabris . 0 199 een 7 cheledonii . 318 Coccionella. 29 Hayedins Citri 20 A Chinae aquosum Colocynthis 5 30 foeniculi . 207 2918 praeparata . 20 m. menthae piperitae 207 Chinae'frigidee Colophonium 4 . 31 Electuarium aromaticum 207 paralum 220 Ebnele ? - ee | e Senna 208 Coloeynthidis 221 Conserva cochleariae . 205 Theriaca . 208 Coluuibo ä

Conii

9 4 8. N

Extractum boni maculati 220 Flores s Chamomillge yulghr: 4 Helminthocorton 59 Cort. aurantio- Convallariae majales 45 Herba Abröft 59 1 F Granati s. Balaustiae 46 Kein 59 Dulcamare 9 218 11 Lavendulae 2 46 Aconiti $ * 60 1 err! Rn 225 Malvae arboreae . 45 Althege * . amarlae 219 2 vulgares. 47 Anagallidis. . 61 Gentianae ir Meliloti: eitrini 47 nr N ran que, e Millefolä 58 a 1 dos 48 Hellebori nigri 222 1 a Belladonnae 35 Helenii n n N ‚Cardui Benedicti 63 Hyosciami . 220 Ras um rubrarum 49 N minoris 63 Hagmi i 8 PR ee a er 5 8 f ensi 219 ; 0 85 os Ligni G Au: Tanaceti -. . 50 mexicanae 63 1 i Verbasci 1 Cicutae virosae 64

Marubii . 210

lefolii Violarum |. 1 Clematidis erectae Millefolii . 219 Folia Aurantilii! 51 8. Flamulae Jovis 64 Myrrhae 221 ; Dieis aquifolia . 53 Cochleariae 64 2 impinellae r Ni e 3 Conii maculati s. Quassiae 5 225 8 Cicutae macul. 5 65 W 2 1:08 Big nal 4 u nalen 9 Semnae 3 38 e compositum 225 5 Farfarae .. 66 Salicis 21 8 . er Fumariae 66 1 29 Formicae » ; 1 Senegae 3 Gratiolae 66 f n Fructus mororum .. 54 - Taraxaci liqui- ERBEN 5 Hederae terrestris 67 dum a ranorum 2. 84 14 ge Ribi 6 Hyosciam i 67 Valerianae 222 ibium rubrorum 55 Hyperici 68 eine 5 f ie j N Hysopi n F. Ledi paiustris 69 eee m Lichenis Islandici 69 Fel taur i 3 G. Linariae . 9 * inspissatum 226 Galae . 1 Ber Majoranae . 50 Ferrum 7 - 35 Glandes Quercus 56 Malvae Be! osydatum fascum 226° Galbanum s. Gummi Gal- Mari veri. * nigrum 227 banum . 56 Matricariae 72 pulveratum . 228 Globuli Tartari martiati. 230 Melissae s. melissae sulphuric. eryst: all.229 Gummi mimosae s. Gum- eitratae . 72 Flores Aruicae . 4 mi arabicum. 57 Menthae erispae. 75 Chamomillae Ro- Tragacanthae 88 pPiperitae 73 manae 44 Gutti s. Gummi Guttae 58 Millflü . . 54

2 2 5 N Herba

362 Herba nicotianae . origani eretici. vulgaris. Pulegi Foo,

Roris marini 8 Ruthae J Sabine ; 25 Salviae a 1 Saponariae . Scordi 4 Serpilli

Solani nigri 2.

+ Tanaceti z . Taraxaci R

Thymi 9 „*

Trifolii fibrin ._

Verbascin se. ).-

Veronicae . 5 Voiüolae . 8 4 Hirudnes . . . ee s. Mercu-

rius vivus. aceticum

. muriatic. cor- rosiv. 1 mite

uk

231

232 234

praecipitat. 236

oxydulat. ni- S

rubrum phosphoricum

Stibiato sul- phuratum

sul Phur atum nigrum

2 Tehthyocoll s. Colla pis- cium .

Du sennae composi- tum .

242 240 244

245

246

3

247

4 Ul K. * 1

% Kali: acelicum W. at en de a 249

N erudum s s. Cine- ris clavellali 84 eausticum - -siccum 252 cCitratum 8 b nitricum 8. Nitrum

crudum 84 nitricum purum . 255 sulphuratum a 234 sulphurieum . 256 tarlarıcum a‘, 209

Ks s Gummi Kino 8.

Gummi Gambiense 58 3 Di Laeca in ramulis 85 Lapides Canerorum 86 a eit tali 258 Lignum Campechense . 87 Guajaci s. Lign. sanctum 87 Juniperi . 88 Quassiae er Sassafras . » 7388 Linimentum ammoniatum 259 saponato cam phor atum 260 Liquor ammonilacetici . 260 anisa! . 262 carbonici 262 caustici . 263 pyro- oleosi 265 j sueci nici 266 Vvinosus 267 hy drargyri muriatici corrosivi 267 nitrici 268 Kali acetici 269 carbonici . 269

1 S. Liquor Kali eaustici . 269 Myrrhae . . 270 Pyro -tartaricus . 271 Saponis a „271 Stibii muriatici 22 Lüthargyrum N 89 ce rb l 50 M. Maris Jig eee 90 Magnesia barbbftel⸗ 273 Rei stilphiieä 90 n depur. 275 RN

usla. 275 Magnesium oxydatum na- | vum N Malthum Hordü 1 91 Manna . 72 „092 Maästiche t 93 Mel 20 3,88 N album Nin .>.2,98 commune 8 despumatum 26 rosarum 276 Meloes majales 94 cum. mele

conditae 279

Proscarabeus , 94 Millepedae . et Minium NT Mixtura n u DT . oleosa-balsamica 277 pyro-tarlarica . 278 sulphurico acida 278 vulneraria acida 278 Moschus 95 Myrrha N 96 Natrum acelicum 279

Natrum

S.

96 erystallisat. 280

Nalrum carbonicum ni

1

N siecum » 281

N. muriaticum s. sal * Culinare 97 . phosphoricum. 282 Be; sulphurieunÖry y- 015 Hi stall. 284 1 cut diceum 285 Nuces Been s. Beben 98 Jugulandes imma- _ u e mrae 8 moschatae . 98 5 Vomicae 99

. rd I, . a

Oleum absinthii aethereum 285 animale aethereum 287 Ei > foelidum 288 anisi sulphuratutn 288 5 cerae . 290 ha coctum Absinthii. 287 gi Chamqmillae 287 9 5 Dir 5 Hyosciami 287 u. . Hyperiei 287

12 881 destiliatun Absin- 3 thii 285

8 Er ‚baccarum Juniperi 286 $ 4 cajepultae 99

85 caryophil- ji 'lorum 289 5 de Cedro too Er einnamomi 290

corticum

aurantior. 286

florum La- vendulae 286

chamo- millae 290 Galbani 291

Petroleum s. Oleum petrae

8.

Oleum destillat, Herbae ma- joranae 286 menthae crispae: 286

) menthae 9 5 Piperit. 286 at. origani f ˖ cretici 286

3

Roris ma- a rını 286

Sabinae 286 Backes Vale-

rianae 286 Seminis anisi 286 carvi 286 cumini 286 foeniculi 286 terebinthin. 293

0

expressum cacao . 289 l nucistae 292 ; olivarum 100 ; i Ricint287 semin. Lini 237 TLini sulphuratum . 292 ‚Succini 1 20 ‚terebinthinae sulphu- } RR ralum 295 urn 1 101 Opium Ti . 101 Opoponax 5 3 1 102 Ova gallinacea 1 102 Oxalium s. sal Acetosella 103 Oxymel aeruginis 294 simplex 294 squilliticum 294

I Pasta Altheaee 294 Iiquiritiaae 293 103

2 2 2

Phosphorus

296 Pillulae ex resinae Jalappae 297

Piper album 204 Plumbum 04 aceicum . 298

Poma aurantiorum imma- tura 205

Mine; A 205 aecidula AL EHE?" Pulpa cassiae.- 299 | prunorum . 299 tamarindorum . 299 Pulvis aromaticus 2099 dentifricius 299 gummosus 300

ipecacuanhae comp, :500

liquiritiae comp.. 200 opiatus Ba sternutatorius . 301 stibiatus 441 30 temperans 302 R. Radis Althess l . A005 Angelicae . 106 Ar istolochae rotun- | dae 10% Armoraciae s. Ru- phani rusticani 107. Arnicae 10 Asari n Belladonnae 108 Bryoniae 109 Calami a 109 \ Caricis arenariae 110 Carlinae s. Cardo- poliae 110 Caryophillatae . 111 Chinae s. Chinae ponderosae 111 Radix

*

264

Radix Cichorii 4 Volume Curcumae * Dauci ? A Dietamni albi s.

Traxinelli Filicis 2 4 Foeniculli

Galangae Gentianae rubrae Graminis s. Grami- nis albi Helenii s. Enurae

Hellebori nigri .._

Jalappae .. x Ipecacuanhae

Iridis florentinae ». Lapathi acuti . Levistici, ., . Liquiritiae Paeoniae ar

Pimpinellae albae Polygalae amarae Polypodü . .

Pyrethri Rhei 2 ; Rubiae x Salep . - : Saponariae

Sassaparillaae

Scillae * 7 Scorzonerae . Senegae . Serpentariae Virgi nianae Taraxa ci ’Tormentillae .

127

Valerianae minoris 127

men

Radix Zedoariae .

Zingibris Resina Guajaci nativa

Jalappae

Ligni Guajaci

Pini s. Communis

S. Saccharum. album . Lactis Saturni

Sagapenum

Sandaraco 9 Sanguis Draconis Sapo Hyspanicus albus

Jalapinus medieatus stibiatus .

Scamonium Halepense

Semen Ammomi Anısi stellati

vulgaris Cannabis

Carvi 1

Oinae s. Santonici

Coriandri

Cumini Cydoniorum Erucae .

Foeniculi

Foeni Graeci

7

f Hordei excorticati

0 Einf A Melonum Papaveris albi

Petroselini

Phellandtii s. Foe- niculi aquatici

®

137

Semen Psilü . u Sabatili . Sinapeos :

Sevum ovilum Siliqua dulcis N

hirsuta

Species aromaticae 2

ad Cucupham . ad Decoctum Li- gnorum ad Emena ad Fomentum . ad. Gargarisma

ad Infusum pecto-

rale

504 305 305: 305 306 306

306

resolventes exter-

ae

ad sufiend um

Spiri itus angelicae fene

g camphoratus 5 cochleariae . formicarum .. . lavendulae f roris marini 2

mastichis compo-

situs.

muriatico-aethe- reus

ni na - aethericus Saponatus 25

306 30%

509

309 310 510

sulphurieo aethe-

reus sulphurico aethe--

reus martiatus vini fectificatus:

reclificatissi-

N mus

Spongiae ceratae .

marinae

311

311 | 311

312

Stannum . . Stibium oxydatum album ablutum 7 album non

r

139

313

ablutum 515

oxydulatum fus- cum

purum. D

sulphuratum ni- grum 's. antimo- nium ;

sulphuratum ni-

grum laevigat.

Stipides Dulcamaras Strobuli lupuli © «- * Styrax in Granis Suceinum . * Succus Citri s Dauci inspissatus Suniperi . : Liquiriliae .

j depuratus Sambuei inspissat. Sülphur } DE sie depuratum . praecipitatum 4

‚stibiatum aurantia-

} cum £ rubrum Syrupus Altheae :

Amygdalarum.,

tiorum 314 ge ? Croci . ® wer 315 5 Florum aurantio- rum Liquiritiae 139 t 4 Mannae * 316 Mororum 4 140 Rhei . 2 140 Rhoeados . 140 Ribium 1 Senegae 0 Er Simplex 2 516 Violarum 5 317 1 T. 17 1 317 acamahaca vera 317 Tamarindi s. Fructus ta- 1 marindorum 316 Tartarus er FR 518 boraxatus i depuratus 319 ? natronatus ; 521 stiblatus: 8 322 Terebinthina communis

3235

Syrupus Balsamieus a

Berberum ; . Cerasorum

OCinnamomi 4

Corlicum auran-

cCoeta .

305

4 S. Terebinthina veneta 145 Tinctura. Absınthii. . 355 Amara . 555 Ambra c. Moscho 353 Aromatica 4

acida 334

Benzoes composita 355 Cantharidum . 335 Cascarillaae . 355 Castorei 336 aethereo 356

Catechu u 555

Chinae composita 356 Cinnamomi . 335 Colocynthidis . 356 Corticum aurantior

Digitatis aetherea 537° Euphorbii 3

Ferri aetherea 357 f muriatici 338 Sentianae . 335

Guajaci ammo-

niata 339

Kalina 339

Ligni guajaci . 555

Opii benzoica. 339

crocata . 340 simplex 340

Pini composita 541

366

Tinctura Rhei aquosa . 341 5 vinosa 341 rosarum acidula 342

suceini «+ n aetherea 3

valierianae ammo- niata 343

simplex 356

Tuxiones Pini h 143

W.

1 Vinum 144 martiatum 645 stibiatum , 12 58 Viscum album * 144 4 7 1

cereum . 54

U. * Unguentum Altheae . 344

Basilicum . 344

Cantharidum 345

cerussae . 54

Cerussae cam- phoratum 545

Elemi 345 Hydrargyri ci-

nereum 346 citrinum 346 rubrum 546

Linariae . 547

majoranae. 347

1 z

—— = 1

* b 8. Unguentum roris marini 2 compositum 347 Wos . 847 salurninum 348

sulphuratum 548

Therebinthinae 8 348 Zinzi 3548 Z. 5 Zineum . 1 U 93. Chinense . 144

oxydatum album 349 purum in 350

sulphuricum . 350

367

5 » ³ AA men

*

A.

ei ©. D) ſaͤuerliche 5 NN. Aetzqueckſt über: Fluͤſſigkeit 20% Alantwurzel 5 7 r Alaun 8 Di» i gebrannter 67 Alkali, aͤtzendes 255 Aloe⸗Extrakt FIRE ER

0 glaͤnzende =) e Altheekrauut. 6

N Paſte . * 7 Syrußpß . 8 Wurzel 1

Alpranken = a Ameiſen Ameiſengeiſt 5 Amberkraut 8 ar, grauer N 5 * Tinktur mit Moſchus Ammoniak, fluͤſſiges, aͤtzendes Gummi gereinigtes Pflaſter Weeinſtein aufloͤß⸗ licher 3 Annanun, brenzlichoeliges

Fluͤſſigkeit brenzlich⸗ belige 265

anisoelhalt. 262 bernſteinſ. 266

Regiſter.

f S. Ammonium ⸗Fluͤſſigkeit, eſſig⸗ ſaure 260 kohlenſaure 262 weinige 262 kohlenſaures . 169 Salbe 259 ſalzſaures, eifen- haltiges 173 gereinigtes 175 Weinſtein 328 Andorn⸗Extrakt > . 219 weiſſer . PET Angelik⸗Extrakt 4 Er: Geiſt | . 307 Wurzel 106 Anguſturarinde. : * 32 Anieß 5 5 129 Anießoel . 286 ſchwefelhaltiges . 288 Zucker . 207 N Antimonialkalk mit Schwefel 195 Arabiſches Gummi 57 Arcaͤibalſam. . 4. 345 Aronswurzel 106 Arſenik » 9 Aſand, ſtinkender 8 10 Augenbalſam, rother „346 Auſterſchaalen 31 Badeſchwam 159

Badeſchwammkohle Baͤrentraubenblaͤtter . Baͤrlappulber 1 Baldrian ⸗Extrajʒlt . r Baldrian⸗Tinktur, ammoni⸗ umhaltige aͤtheriſche einfache. Wurzel Balſam, weiſſer, peruaniſcher ſchwarzerf, . Baryt, ſalzigſaurer 2 Baſilienkraut . ® 4 Salbe e Baumoel 3 Beennuͤſſe 5 5 Belladonnablaͤtter g ; Wurzeln Benzoe r 2 Blumen > 3 ‚Säure : s Tinktur ; 2 a Berberisbeeren e Syrup a . Bernſtein Oel > 8 Saͤure . Salz: 5 Tinktuet *

368

Bernſteintinktur, ätherifhe . balſamiſche Bertramwurzel N 4 Biebergeil 5 ; 5 Kinftue. e Bieſam * 5 n

Bilſenkraut . 5

Extrakt MR

Oel, gekochtes.

Pflaſter . Bittere Kreuzblumenwurzel Bittererde, gebrannte

kohlenſaure Bittererde, ſchwefelſaure .

Bitterholz . . Bitterſalz 0 Erde A . gereinigtes . Bitterfüß- Crtraft Stengel 5 Blaſenpflaſter, beſtaͤndiges . . gemeines Blaue Veilchen . CTCerat . e Eſſig ? te eſſigſaures . 5 Extrafʒkt , So Stätte . 7 Salbe. nie. Bleywaſſer 7 x 3 weiß u a... Mate iD. mit Kampfer Salbe ; Zucker Fr gereinigter 5 Blutigel

212 345

545

150

298

81

Bockshornſaamen 135 Bolus, armeniſcher . 17 Borax + F 18 Weinſtein . 329 Braunſtein . . N Brechwein 8 8 343 Stein 3532 Wurzel 118 Brennkraut 4 3 iter 332 E. Cacaobohnen 4 Cajeputoel . 2 Campechenholz 5 3 Cantharidenpflaſter, beſtaͤndiges 212 gemeines 2411 Catechu * Caraibiſche Rinde. l Cardobenedikten⸗Extrakt . 218 Kraut 65 Caskarill⸗Extralt . 218 Rinde 54 Cedrooel . 1 . 100 Cerat, gelbes. . 197 Chamillenblumen⸗Extrakt 218. Waſſer 177 China⸗Extrakt, kaltbereitetes 255 Rinde, gelbe At] gewoͤhnliche 34 rothe Aal Rindentinktur zuſammen⸗ geſetzte 336 Wurzel $ ara Eichorienwurzel R 142 Citronenmeliſſe A 72 Saft . „141

Cochenille 5 Coloquinten * zubereitete

Columbowurzel 7 .

Copaivabalſam . N 2 Cubeben 4 . h Curaſſao Pomeranzenſchaalen

D.

Damascenerroſen

Diachylonpflaſter . 8 Digeſtivſalbe . . 4 Diptamwurzel, weiſſe 5 Doppelſalz e 9 Doftenvel, eretiſches . 5 Doſt gemeinen

Doverſches Pulber . .

Drachenblut Dreyfaltigkeitsblume *

Eberraute Pe u wurzel * Ehrenpreiß 8 4 5

Etbiſchkrauut *

wurzel ; 0 ſalbe Nenn, Eichen 2 Eichenblaͤtter W inden 4

Dia a rg Extrakt . « Feile, zubereitete . gepülverted Huͤtchen Mohr Oxyd, braunrother

ſchwarzer .

Engelſuͤ ß. Enzian ⸗Extrajʒkk Tinktur | Wurzel, rothe Erd rauch

Extrakt 84

Erdſchierling . Eſſig . Aether 6 Alkohol deſtillirter

122 Fingerhuth, rother 219

2385

*

durch Kaͤlte berſtärkter

giftwiedriger Naphta Roſe F N Säure

verſtaͤrkten

verwahrender ‚Sushorsium . er Tinktur Eyperoel

1

„elne .

18.

BE; i Firberröte. . 9

Fallkraut 10 irn Barnfrautwurzel u.

Faſel, juckende are

Ya 11

147 Gartenraute 7 77 163 Gauchheil 61 49 Geigenharz 99 152 Gelbwurzel F 115 147 gKoffrearinde 5 36 147 Gerſtengraupen 4 136 42 Gewuͤrz, engliſches . 132 1837 00 Eſſig 4 . 197 292 Nelken 2 Spezies 2 Giftruͤbenwurzel 109 123 Giftwurzel 113 61 Glaubers Wunderſalz 114 zerfallenes 285 158 Gliedergeiſt . . 509 a a

66 Sliederblumen

©.

kenfaffenn 226 Feigen. 4 1 1 ſchwefelſaures, msn. 229 Fenchelholz 8 Y f Tinktur, aͤtheriſcheſſigte 353757 Oel 0 k 2

| eſſigſaure 39 Saamen 6

DEE: ſalzigſaure . 338 Waſſer 4 4

Vitriol 229 Wurzel »Weinſteinſalzkugelnn . 230 Feuerſchwam

Elemiſalbe eh 345 Fichtenknospen 8

Elixir paregoriſches 339 Tinktur ſaures 278 Fieberklee N ſtaͤrkendes 336 Extrakt

0

Krauttinktur, aͤthe⸗

riſche

116 Fleckenſchierling⸗ Extrakt

219 Waſſer 65 Floͤhſaamen . 3 Freyſamkraut 163 152 G.

149 Galgantwurzel 147 Gallapfel 1

A

115

56

n

284

S. Gnadenkraut 4 66 Gaulards mineral. reget. Waſ⸗ Ir fer 180 Granataͤpfelſchaale 36 ie, Gras wurzel fi a Gruͤnſpan n „„ ae Sauerhonig 294 Guajakharz . . 503 natürliches 128 e ee Extrakt 225 Rinde R 37 Seife 4 30 Tinktur 5 8857 Gummigut Gundermann 67

8.

Hahnemanns Probe⸗Fluͤſſigkeit 182

Hammeltalg . 22 Hanffaamen . 133 Harzcerat 197 gemeines 129 Haſel wurzeln 108 Hauptpflaſter Pa N} Waſſer . 175 Hauſenblaſe . 1 Himbeer „ene Eſſig . dera Waſſerr 1382 Hirſchhorn Hay, 2 IR Geiſt, rektiſtcirter 265 e * 266

Salz fluͤchtiges 171 Hoͤllenſtein 185

ende

\

876

Holunderblumen

4 Saft vum

Holztinktur 0 1

Honig gemeiner l gereinigten

* c . 0 0

lee. . 8

Hopfen 8 a ſpaniſcher

Huͤnereyer

Huflattig

- 8 3 11) | ; Suan WE Salappenfeife . Wurzel Ingber, weiſſer 1 Johannisbeeren Syrup Brod 2 Kraut 5

Oel, gekochtes

Isländiſches Moos Iſop f 120

8 Waſſer Judenbech 5

Kaͤſepappeel Kakaobutter Kakaooel

Kali, aͤtzendes, trockenes 5 eſſigſaures

ER Fluͤſſigkeit, eſſigſaure

aͤtzende

kohlenſaure

geſchwefeltes kohlenſtoffſaures

Kali, ſalpeterſaures ſchwefelſaures . Tinktur weinſteinſaures

zitronenſaures

Kalkerde 3 geſchwefelte . im Waſſer geloͤſt

ſalzſaure Waſſer N Kalmus wurzel er Kamel . Kamillen, gemeine roͤmiſche

Oel, aͤtheriſches

Oel, gekochtes

Kampechenholz⸗Extrakt Kampfer Geiſt Julep 8

Miſchung

Salbe, weiſſe Kardamomen, kleine Kaskarilltinktur Kaſſienmark Kellerwuͤrmer Kerzchen, lindernde .

Kinderbalſam

Kinoharz > Kirſchlorbeerblaͤtter .

Waſſer Kirſchen, ſauee vos ſchwarze ab Feten

Syrup Klebpflaſter r Klettenwurzel

Koch ſalzſaͤure * 3

S. S. 253 Koͤnigs Chinarindde 35 256 Kohle, reine 191 „339 Koloquinten⸗Extrajʒkk 221

257 Kuͤgelchen . 200 F 353 Tinktur. 336 19 Kolumbowurzel⸗Extrafʒkk 221

192 Korianderſaamen 221 175 Kraͤtzſalde 5 348 . 190 Kraftme hl! A 175 Kraͤhenaugen 7 K 99 109 Krauſemuͤnze . U N) 234 Oel m 2495 a. 7 Waſſer 180 44 Krebsſteine rn 290 zitronenſaure . 258 285 Kuͤchenſalz 4 97 219 Kuͤmmeloel 286 „%% Oel, mie 296 . 507 tömifher . > 134

277 Saamen 133 277 Kuhkraͤtze 4 23 „345 Kupfer 0 ? 2 hr | 22 ſchwefelſaures 206 . 355 ammoniaſirtes 204 : 299 |

9%

197 L. RR: 7 Lachenknoblauch IE

4 85 Lerchenſchwamm 17 8 32 fFeakritzenſaft 141

180 Latwerge, gewuͤrzhafte 20%

27 05 von Sennesblättern 208 28 Lavendelblumen 3, 46 48 ee 327 Geiſt 15 308 216 Laugenſalz, flüchtiges, trockenes 169 „108 Laxierlatwerge 208 1655 Lebensbalſam Hoffmanns 277

Lein⸗

Leinkraut . 1 Salbe Leinſaamen Oel ſchwefelhalt. Liebſtöckelwurzel Extrakt Lindenbluͤthenwaſſer 2 Liquor, ſchmerzſtillender Loͤffelkraut 5 Geiſt Konſerve Waſſer Loͤwenzahnkraut Exkrakt Mellago Wurzel, A Lorbeer 5 Oel, ſalbenartiges Weiden⸗Extrakt Weidenrinde

er‘ M.

Magenelixier Latwerge

Majoran . 5 err Er Salbe

Malz . 18

Mandenn .

Dek

0 Syrup FR

Manna wre

i Sprup au Maftir .

Geiſt, zuſammengeſ.

Maulbeeren, ſchwarze

«

340 136 287 292 120 222 177 31¹ 6⁴ 308 205 178 805 224 224 127

Mayblumen Mapwuͤrmer ; erg mit Honig eingem.

Meerrettig . „5 .

Zwiebel 4 1 Eſſig Honig. Melilottenblumen . . Meliſſe . % © enwaſſer * Melonenkoͤrner 0 8 Mennig * . .

Merkurialſalbe 1 5

Pflaſter 8 Metallſaffran . N Milchzucker k N

Minderersgeiſt 2 Mineralkermes 1 Miſchung, velig- Salfamifge.

Miſtel, weiſſſe 5 Mixtur, einfache N velig⸗ weinſteinſaure

| ſchwefelſaure Moͤhre / g Saft Lan Mohnſaamen, weiſſer 1 Saft

Mohr, mineraliſcher 5 2

Mohrruͤbe . Moos, isländiſches Moſchus a a Mus katenbluͤthe } Del 5

Nuͤſſe 1

f Oel 5 "TB a 0 Mutterharz i z

gereinigtes ah

Aaa 2

371

Mutterharzoel, aͤtheriſches 291 8 Kraut N ... 73 Myrrhen . 5 96 Extrajʒk . 221 Liquor . 270 Tinktur . 334. Nachtſchatten * 99 Natrum, eſſigſaures 279

kohlenſtoffſaures, kry⸗ ſtalliſirtes 280 kohlenſtofftrockenes 281 phosphorſaures 282 ſchwefelſaures, ausge⸗ trocknetes 285 kryſtalliſ. 284

Weinſtein 341 Nelkenoel 5 289 Wurzel 117 Nervenſalbe . £ 347 Nießpulver . . 301 Wurzel, ſchwarte 117 O. Ochſengalle . . .- 55 eingedickte . 226 Oelbaumharz - . 4 di Salbe 345 Olivenoel is 100 Opium⸗Extrakt . 22 Pflaſter . . 217 Pulver R 301 Tinktur, einfache 340

mit Benzoeſaͤure 359

mit Saffran 340 Opodeldokbalſam 260 Oſterluzeywurzel 10

Paͤonien⸗

372

Paͤonienwurzel Kan

Panaxgummi pre Pappelblumen, gemeine a et ee Rofen . Peruvianiſche Rinde

Peterſilienſaamen . . Waſſer ö . Pfeffermuͤnze u. Oelzucker N

Waſſer weiniges

Pfeffer, weiſſeer Pflanzenkali, luftvolles Pflaſter, gewuͤrzhaftes ſtinkendes . weiffes, gekochtes Pflaumen f Pulpe N . Phosphor

Saure, aus Knochen 1

reine Pillen aus Jalappharz 15 Pimpinell⸗Extrakt P Dinline' urca zu Wurzel, weiſſe Poley e Pomeranzenblätter 55 1 Bluͤthenſyruß Waſſer . Elixir, zuſammen⸗ 5 geſetzte⸗ Schaalen

Ertrakt

Oel Syrup

Tinktur unreife, An

Porſch 5 .

Pottaſche . .

5 aer aus Brechwurzel zu⸗

ſammengeſetztes gewuͤrzhaftes . gummiges . . niederſchlagendes . ſpiesglanzhaltiges . Purgierpillen N . N

8

Quaſſien⸗Extrafʒt

Holz

Rinde 8 Quecken 5 A =

Extrakt N *

Mellago r

Queckſber 2 aa, auflößliches eſſigſaures Loͤſung, ſalpeterſ. mildes, ſalzſaures Niederſchlag, ſalzſ. Oxyd, rothes Mflaſter 7 N phosphorſaures Praͤcipitat, rother

242 231

268

234 256 240 214 244 240

Salbe, ſchwarzgraue 346

gelbe

ſalpeterſaures

rothe 5 .

346 346 268

ſalzſaures, aͤtzendes 232

„er a geſchwe⸗

feltes Sublimat

9515

7 Quendel 3 Er 0 ! ; Quitterlförne e K

246

252

154

R.

Nanifarnblumen » 25 ri Kraut 4 Raͤucherpulver

Raute e

Rauteneſſig > 3

ö Waſſer

Rhabarber > 1 Extrakt 2

125 219

zuſammengeſ. 225 Pulver zuſammengeſ. 301

Syrup 327 Tinktur, wöſrige 541

8 weinige 341 Niecinus deln . 100 REN . 287 Rohrcaſſie J GE Roͤmiſche Kamilen . 44 Roſeneſſig 1 Honig 276 Konſerve an Roſen, rothe 49 Salbe 347 Tinktur . 342 Waſſer N N Rosmarin 56 Oel 1 286 Salbe, zuſammengeſ. 347 wilder 69 Roßcaſtanienrinde 37 Ruͤſterrinde . 40 Sabadillſaamen 137 Sadebaum 77 e Dad 286 Gffem „„ e Spaß 325 Sagapengummi . 130

Salbe aus Nichts 1 füuͤchtige 250 weiſſe, einfache 1 Salbey ;

Waſſer n & Salepwurzel 1 Salmiatblumen 3 ? Blumen, eiſenhaltige fuerbeſtaͤndiger . mit Anisoel . 8

Geiſt, mit Kalk berei⸗

| tet

waͤſſrigen weiniger a gereinigter Salpeter . Kethergeift . Geiſt, verſuͤgter gereinigter. * Saͤure . 4 Geiſt, faurer vekſüͤßter

Sakzäthergeiſt ; *

Saͤure . Sarſaparillwurzel » 5 Saſſafrasholz A Sauerllefl% 5 Sauerhonig, einfacher

Scamonium von Aleppo

Schadenwaſſer FRE

Schaafgarbe a 0 enblumen . Extrafjʒt

Schlangenwurzel, virginiſche Schierlingpflaſten . h Schoͤllkraut⸗Extralʒnt Schwamm, gebrannter Schwarznießwurzel⸗Extrakt.

220 195 222

Schwerſpath g 1 Erde, ſalzſaure 5 Schwefel a Aether s 5

Geiſt ;

eiſenhalt. 5

gereinigter Kalk, ſpiesglanzhalt. Leber, kalkartige . ſalzige » niedergeſchlagener . flaſter Saure, ſtarke verduͤnnte Salbe > Sriestangusäfiien 2 Schweineſchmalz "FR 0 Scorzonerwurzel * . Seidelbaſtrinde⸗ ;

Seifengeiſt 4 5 u Kraut 9 Wurzel Pflaſter

Salbe, kampferhaltige ſpaniſche 1

zum medic. Gebrauche Seignetteſalz a 8 Senegalgummi 4 8 Senegawurzel 1 Extrakt N { Wurzelfprup . 5 Sennesblaͤtter 8 Aufguß . Senf, ſchwarzer g weiſſer 0 Silber 5 ? 5 geſchmolzenes, ſalpeterſ. glaͤttpflaſter, einfaches

222 2

53 247 158 133

8 185

216

Silberglaͤttpflaſter mit Harz 216 zuſammengeſ. 215

Simarubarinde . 39 SG . 96 phosphorſaure . 282 Spaniſche Fliegen . 8 2 Salbe 5 345

Tinktur . 38 Spiecke 0 x 46 Spiesglanz * 139 Butter 0.273

Fl“ ſſigkeit, ſalzſaure 272 gerieveneg, geſchwe⸗ f feltes 316

Koͤnig 1 315 Metall 315 Mohr 245 . Dry, braunrother 314

ſchweißtreidender, ab⸗ gewaſchener 312

ſchweißtreibend. nicht abgewaſchener

rohes, geriebenes Schwefel, braunro⸗ ther 326 pomeranzen⸗ farb. 319 Seife 504 Tinktur, ſcharfe 339 Wein A d RAR zu Baͤhungen „306 zu Bruſttrank zum Breyumſchlag . zum Clyſtier 2 zum Gurgeln 8 zum Holztrank 8 zum Kraͤutermuͤtzchen 304 zum aͤuſſerlichen Ge— brauche, zertheilende 306

| Spezies

313 316

374

Species zum Raͤuchern

Staͤrkmehl b * Stahlkugeln 8 Wein Stangenlack Stechpalmenblaͤtter Steinkleepflaſter Sternanis Steinoel Stinkaſand . | Tinktur Styrax in Koͤrnern Suͤßholz Na Saft⸗Elixir gereinigter Paſte . Syrup Surinamiſche Rinde Syrup, balſamiſcher . gemeiner

mohnſafthaltiger

m

Takamahak 3 Talkerde Tamarinden Pulpe Tauſendguldenkraut

Extrakt

Terpentin, gekochter gemeiner Oel Salbe renediſcher Theriak N Geiſt * Thimian

Thieroel Dippeld . *

ſtinkendes . Tinktur, bittere N 2 gewuͤrzhafte 5 ſaure, gewuͤrzhafte Toback * 8 Tollkirſchblaͤtter a . Ertraft . i Tormentillwurzel Traganth 4 . ig Species Traubenkraut ae V. U.

Veilchen, blaue N K

Violenſyrup Wurzel

Vitriol, Cypriſcher Geiſt > . Naphthhe Hel

Bogelfirfhe .

Ulmrinde . 4 4

W.

Wachholderbeeren » .

Del N Harz . Holz Saft Wachs 1 gelbes gruͤne s weiſſes Wachskerzchen, bleyhaltige N einfache unterſuchende

Wachsoel 5 1

Oel, zerfloſſenes 269 Rahm 988 aufloͤßlich. 329 Saͤure, weſentliche 162 ſaure⸗Flüͤſſigkeit brenzliche 271

Salz 249 Tinktur 339 ſpiesglanzhaltiger 332

tartariſixter 257 vitrioliſtrter 256 Wermuth 8 2 9 Extrakt 216

Oel, aͤtheriſches . 285 gekochtes 287

Salz, zitronenſ. 252 ; Wer⸗

..

Wachs ſalde 345 Schwamm 312 Wallnuͤſſe, unreife. 9 Wallrath 29 m Pflaſter 213 Waſſerfenchelſaamen 137 einfaches, deſtillirtes 178 gewuͤrzhaftes. 175 Schierling 64 Weidenſchwamm 19 Weihrauch 5 101 Wein „„ ? © Geiſt . 271 Alkohol . Geiſt, hoͤchſtgereinigten Zur

rektificirt. 31¹

Stein 143

Erde, geblaͤtterte ge⸗

loͤſte 269

kryſtall. 311

geblaͤtt. 248

- gereinigter 330

Wermuthtinktur ® . 555 Wundwaſſer, weiniges . 184 Zimmtwaſſer, einfaches Wismuth 0 . 16 Wurmmooß A weiniges Niederſchlag 189 Saamen x 134 weiſſer . ſalpeterſ. 189 Wuͤthrich > ae BE, 0 1

Wohlgemuth z 8 Blumen Wohlverley Hen 9 : 3. reiner fi Blumen . 44 Zaunriebenwurzel . 109 Salbe . Ertrat » 221 Zedoarwurzel 4 TOR ſchwefelſaurer . Wurzel 10% Zimmtkaſſie 5 A 54 Vitriol Wollkecaunt 81 Oel ! . 290 weiſſer, oxydirter Blumen 51 Oelzucker . . 207 Zitronen . 0 Wundmirxtur, faure >. . 276 Syrup F 324 Oelzucker . 18 Waſſer, Thedend | . 278 Tinktur 8 355 Zitwerſaamen u

—— ib —— ——

0

Selectus Medicami num, ea J drm id nee

quae EB 8 a ic 3

in Offieinis minorum oppidorum legitime prostabunt.

Acetum ee © Menthae ‚erispae, Cetaceum. Emplastrum De: erudum, 5 piperitae, Cinnabaris. a cum Resina | destillatum Rosarum, Colocynthis, Pini, saturninum, Sambuci, praeparata. Lythargyri scilliticum, Saturnina, Colophonium. simplex, :

Acidum muriaticum, vulneraria vinosa | Conserva Rosarum. Meliloti,

nitricum, | Argentum nitricum fu- | Cortex Angusturae, saponatum, suceinicum, sum. Aurantiorum, sulphuratum sulphuric. con Arsenicum album. Cascarillae, Fonkorbkan‘ > centratum, Asa foetida, Chinae flavue, | Extractum Absinthii, sulphuric. di- depurata feen, Aconiti, lutum, Asphaltum. * Guajaci, i 5 Cardui Bene. tartaricum. Mlieerei, e

Aether sulphuricus. Baccae Juniperi, Quassiae, Cascarillae,

Adeps suilla. 1 Lauri. Quercus, Centaurii mi-

Aerugo. Balsamum Copaivae, = - Salicıs laureae, noris,

Aloè lucida. Peruvianum Ulmi interior, Chamomillae

Alumen erudum, „N nigrum. | Crocus. Chinae aquo-

ustum. Benzoe. Cubebae. sum,

Ammoniacum, Boletus igniarius. Cuprum sulphuricum. Conii, depuratum. Borax. CorticumAu,

Ammonium carbonic. Electuarium e Senna, rantiorum

muriaticum, Camphara. Theriaca. Ferri poma- muriatic. de- Canella alba. Elemi. tum, puratum, |Cantharidas. Elixir Aurantiorum| N > muriaticum Carbo purus. compositum. Graminis li- martiatum, |Caricae. Emplastrum Canthari- ‚quidum,

Amygdalae amarae, |Caryophylli. dum ordi- Ligni Gua-

dulces. _ [Cassia einnamomea. narium, | jaci,

Amylum. Castoreum Canadense. Cautharidum 1 Quas-

Aqua Calcariaeustae, |Catechu. perpetuum, siae, Chamomillae, Cera alba. Cerussae, Millefolii, Cinnamomi sim flava Coni, Salicis lau-

plex, | Ceratum Aeruginis, foetidum, reae, destillatta sim- Resinae Pini. Hydrargyri,, Taraxaci li- Plex, Cereoli simplices. 5 ; Lythargyri quidum, Foeniculi, Cerussa alba. composit. . Tritolii.

N | Fel

Fel Tauri inspissatum. Ferrum oxydulatum ni-

rum, pulveratum, sulphuricum,

Flores Arnicae,

ChamomillaeRo- manae, Chamomill. vul- garis,

Lavendulae,

Folia

1

Malvae arboreae, Malvae vulgaris, Meliloti citrini, Milletolii, Rhoeados, Rosarum natarum. Sambuci, Tanaceti, Verbasci.

incar-

Aurantii,

Quercus, ennae,

Uvae Ursi.

Galbanum,

allae.

depuratum.

Glaudes Quercus. Globuli Tartarı martiati Gummi Mimosae,

Gutti.

Tragacanthae.

Herba Abrotani,

Absinthii, Aconiti, Althaeae, Arnicae, Basilici, Belladonnae, Cardui Bene- dieti, . Centaurii mino- noris, Clienopodli am- broslaci, Conii maculati, Farfarae, Fumariae, Gratiolae. Hederae terres- tris, ; Hyoscyami, Hyperici,

——— nn ͤ äKõ—— —— nn ——

377

Herba Hyssopi, Kali sulphuricum, Oleum Absinthii coctum Lichenis Islan- -tartaricum. Amygdalarum, dici, Lapides Cancrorum, animale foetidum Majoranae, eitrati, Anisi aethereum, Malvae, Lignum Guajaci, Baccarum Juni- Marrubli, Juniperi, peri, Matricariae, Quassiae, Cacao, Melissae, Sassafras. Cajeputi, Menthae cris- | Liquor Ammonii acetici Carvi, A g ö carbo nici Caryophyllorum Menthae pipe-| - aquosus, de Cedro, vitae, Ammonii cau- Cerae, Mille folii, slici, Chamomillae co- ! Nicotianae, Ammonii pyro- = ctum, Origani vulga- | oleosi, CorticumÄuran- ris. Ammonii succi- tiorum, Roris marini, nici, Foeniculi, Rutae, Hydrargyri mu- Hyoscyami, Sabinae, ö rialicı corro-— Hyperlei, Salviae, sivi, Lavendulae, Saponariae, Hydrargyri ni> laurinum ungui- Scordii, triei, nosum, Serpilli, Kali acetici, Brin Solani nigri, - Kali carbonici, sulphuratum, Tanaceti, Kali caustici, - Menthae piperi- Taraxaci, pyro-tartaricus, tae, Thymi, Saponis stibiati, Nucistae, Trifolii fibrini, Stibii muriatici. Olivarum Verbasci, Lithargyrum. Ovorum, Veronicae, Lycopodium. Ricini, Violae, tricolo- | Maguesia carbonica, Roris marini, ris, sulphurica. Suceini, Hirudines, I Manna. Terebinthinae, Hydrargyrum murlali- | Mastiche. Terebinthinae cum corrosivum, | Mel album, sulphuratum, 0 muriaticum commune, Olibanum. g mite, despuinatum. Opium. oxydalum rosatum. Opopanax. rubrum, Melo&s majales melle | Oxalium. oxydnlatum conditae. Oxymel Aeruginis, nigrum, Minium. g 2 scilliticum, urum, Mixtura pyro tartarıca, simplex. stibiato-sul.. sulphurico-acida,| Pasta Althaeae, - Phuratum vulneraria-acida. Liquiritiae. sulphuratum Moschus. Petroleum. i nigrums | Myrrha. . Pilulae ex resina Jalap- Natrum carbonic cery- pae. Ichthyocolla, _ ‚stallisatum, Piper album. Kali aceticum, carbonic siccum, | Plumbum aceticum. carbonicum depu- sulphuricum cry-|Poma Aurantii imma- ratum, stallisatum, ‚tura, citratum, > sulphurie siccum Citri. nitricum depura- Nuces moschatae, Pulpa Prunorum, tum, vomicae, Tamarindorum,

B b b Pulv is

378

Pulvis gummosus, Ipecacuanhae 1 compositus, Liquiritiae com- positus, N opiatus, Rhei compositus, sternutatorius, stibiatus, temperans, Radix Althaeae, Arı, Arnicae, Asari, Bardanae, Belladonnae, Bryoniae, Calamı, Cavicis arenariae Carlinae, Caryophyllatae, Jıchorei, Columbae, Curcumae, Filicis, Foenieuli, Galangae, Gentianae, Graminis albi, Helenii, Jalappae, Ipecacuanhae, _ Iridis Florenti- nae, Lapathi, Levistiei, Liquiritiae, Paeoniae, Pimpinellae, Polypodii,

Rubiae, Salep, Saponarlae, Sassaparillae, Scillae, Senegae, SerpentariaeV ir- „ee c * Tormeutillae, Valerianae, Fıedvariae, Zinziberis albi.

Sagapenum, f depuratum. Sapo Hispanicus albus,

- Pyrethri, Rhei,

mm

Resina Guajaci nativa, alappae,

Pini.

jalappinus, medicatus, stibiatus.

Sandaraca.

Sanguis Draconis. Scamonium Halepense, Semen Amonii,

Anisi stellati,

vulgaris, Cannabis, Carvi, Cinae, Coriandri,

„‚Qumini; -, Cydoniorum, Eracae, Foeniculi, Foeni graeci, Lini, . Papaveris albi, Petroselini, Phellandrli, Psyllii, Sabadilli, Sinapeos,

Sevum ovillum.

Siliqua duleis.

Species ad Cataplasma,

Decoctum Li- gnorum, Infusum pec- torale, resolventes ternae, ad sufliendum.. Spiritus Augelicae com- positus, camphoratus, Cochleariae, Formicarum, Lavendulae, nitrico - aethe- reus, Roris marini, saponatus, Serpylli, sulphurico - ae- s thereus,

exX-

Vini rectiſica- Terebinthina cocta,

tissimus, Vini xectificatus

Spongia cerata,

marma, "usta. Stibium oxydatum al- bum ablulum, oxy datum al- bum non ab- lutum, oxydulat, fus- cum, sulphurat. ni- grum laevi- I gatum, Stipites Dulcamarae. Strobuli Lupuli. Styrax liquidus. Succmum. Succus Citri, Dauci inspissa- tus, Juniperi inspis- satus, Liquiriiae in- spissatus,

\

communis, N laricina. Tinetura Absinthii, amara, aromalica, aromatica aci- Re \ Benzoes, Cantkarıdum, Cascapillae, Castorei, ‘Catechu, Chinae com- posita, Corticum Au- rantiorum, Ferri pomati, Gentianae, Kalina, Ligni Guajaci, yrrhae, -Opii crocata, Pini compo- sita, Rhei aquosa, -Succini,

Liquiritiae de- Turiones Pini

puratus, Sambucı inspis- , salus. Sulphur depuratum.

rantiacum, slibiatum ru- beum.

Syrupus Alihaeae, Corticum Au-

rantiorum,

Liquiritiae, Mlannae, Rhei, Rhoeados, Kubi Idaei, simplex, Sucei Citri, N Violarum.

Tacamahaca. 5

Tamarindi.

Jartarus boraxatus, crudus depuratus, nalronatus, stibiatus,

praecipitatum, | Unguentum slibiatum au-

Vinum Gallieum album, Malacense, stibiatum. Viscum album. Ä Althaeae, basilicum, Cantharidum Cereum, Cerussae, cam- phoratum, Elemi, . Hydrargiri, cinereum, Hydrargyri rubrum, Majoranae, rosatum, saturninum, ‚. sulphuratum Terebinthi- F nae, Zinci. Zincum oxydatum al- bum, purum, sulphuricum.

- NEUE

Pondera et Mensurae.

Pondera, in officinis nostris usitata, desumta sunt a Libra Norica, medicinali sic dicta; quarum XXX aequant XLVI Marcas Colonienses. ® Libra continet Uncias XII. Unia Drachmas VIII. Drachma Scrupulos III. 8 | Scrupulus Grana XX: er is Mensura e respondet Aquae Unciis XXXVI.

Die in unſern Officinen gebräuchlichen Gewichte f nd von dem ſogenannten a Pfunde age, nommen, deren 30 eben fo viel wie 46 Coͤllniſche Mark betragen. . Das Pfund enthaͤlt zwoͤlf Unzen. 0 „Die Unze acht Drachmen. Die Drachme drey Scrupel. Der-Scrupel zwanzig Gran.

Das Berliner Maas beträgt fo viel als der Raum von 36 Unzen Waſſer.

4

Druckfehler der Noten.

S. Z. S. 3. 7. 6. der Noten l. in Harngeiſt ſt. Hangeiſt. 125. 8. der Noten J. werden ſt. wird. 9 26. [. Oelen. ſt. Orten. 0 147 . geringſten ſt. geringen. 10. 20 I. Froſtkaͤlte ſt. Faſtkalte. 59. 24. l. Wand ſt. Wende. 21. 18 l. unvorſichtig ſt. vorſichtig. 33. K f f 22. 4. l. Gran fi. Grad. f 153. 113 u bende Säuren fe Säuren, 25. 4 - l. welcher ohne ft. ohne. a . Schwererdeſt. Schwefelerde. enn 4 einen ſt. einem. 195. l. gluͤhender ft. kuͤhlender. 59. 1. l. erſteres fl, als erſteres. , . Vorſchrift ſt. BVorſicht. 60. 9g. l dem ſt. der. 10. l. uͤbergieße ft. uͤberziehe. 84. 3. l. dennoch ſt. demnach. 247. 26. l. Salpeterſaͤure ſt. Salpeter. 89. 10. IBlumenſtraus ſt. Blumenſtaub I. 8 ſt. ſeine. 12. l. Puder ſt. Pulver. 259. 21. l. dann ſt. man.

l. Metalloxyde fi. Melloride,

I co

1

Bemerkung fuͤr Aerzte und Apotheker.

Da ich glaube, daß der Apotheker ales was im Bezuge mit nothwendigen Heilmitteln ſteht, in ſeiner Officin vorraͤthig haben ſoll, ſo ergreife ich hier die Gelegenheit anzuzeigen, daß bey mir ein Vorrath mehrerer elaſtiſcher, chirurgiſcher Inſtrumente beftändig zu haben iſt. Die vorzuͤg⸗

lichſten Artikel dieſer Art ſind folgende: . N 5 2 1.) Elaſtiſche Catheter mit Sonden, 1 St. g ben : A 5 ir 2.) Bougies von einem leinen Gewebe mit Wachs überzogen, 1 St. 51 8 a 12 3.) Bougies von Darmſaiten mit Hauſenblaſe lakirt, 1 St. 4 . 6 4.) Elaſtiſche Sonden, 1 St. | 5 | i RT | 0 | 48 F.) Elaſtiſche Roͤhre zum bequemen Klyſtier, I St. A % RE . I— 6.) Bruchbaͤnder mit feinen Stahlfedern, 1 St. IR . . 3.30

7.) Rettungs- oder Belebungsapparate bey todtſcheinenden Perſonen anzuwenden; r St. 22

8.) Alle reinen, chemiſchen Praͤparate, und Reagenien 1 9.) Chemiſch⸗Pharmaceutiſche Praeparate a sr in billigſten Preiſen. 10.) Kabinette fiir pharmaceutiſche Waarenkunde . 2 : *

Dr. Carl Juch, Profeſſor der Medicin und Chemie zu Altdorf.

Neue

Ich lieſs die in Bayreuth 1805. herausgekommene Neue Arzeneytaxe hier unverändert abdrucken; um dem Wun-

sche mehrerer Apotheker, auſserhalb der preufsischen Staaten, dieſe Taxe zu besitzen, zu entsprechen. ,

Die Verlagshandlung machte die Einrichtung, wie sie hier vorliegt, um die Anschaffung der preussischen Pharmacopöa nicht zu erschweren, und den Preifs der Taxe selbst, welche auch besonders verkauft wird,

so geringe als möglich zu machen. Auf diese Art, darf dieselbe nur mit weissem Papier durchschossen, und die

Preifse nach Umständen ferner eingetragen werden.

Im Aprill 1805.

DER VERFASSER.

OB D DEI MET

A.

Alk aromaticum h concentratum .

7

erudum . 2 destillatum x Rosarum d Rubi idaei a * Rutae .

saturninuma seilliticum 2

Acidum aceticum . 5 benzoicum 2 muriaticum . nitricum . F phosphoricum suceinicum 5 sulphur. concentr.

2 dilutwn tartaricum 5

Adeps suilla . . Aerugo 3 1 6 pulverat. 1 Aether aceticus 1 1 sulphuricus .

Aloe lucida 1 9

Alumen crudum . s ustum 8 a

Ambra grisea F .

Ammoniacum 3 2

depuratum Ammonium carbonicum.

carbon. pyro-oleos. murilaticum . muriatic, depur.

marliat,

Amygdalae amarae ; Amygdalae dulzes ; Amylum . . . Aqua aromatica . . Calcariae ustaae Cerasorum . Chamomillae . Ciunamomi simplex vinosa

*

„*

*

1 rn.

ı Drm. ı Unz..

L Drm.

ı Unz.

1 Unz.

1 Drm.

1 Unz.

1 Drm. 1 Unz.

EEE

4

= m

e 4 O OOO OO OO co

OH

8

=

| kr. Aqua bent . . a a ul destillata simplex . . 2 Flor Aurantli x 4 3 Foeniculi 5 k x 1 Hyssopi 1 r - 1 Lauro Cerasi 4 1 4 Melissae 2 & 1 Menthae crispae « F 1 pipèerit. . up, Vinos. * I Petroselini . . a * 1 Rosarum 8 2 F 1 Robi idaei 5 { 1 Rutae 4 5 11 Salviae . . . 6 1 Sambuci K 8 3 5 1 Saturnina 5 1 sulphurato acidula ERS 116 iliae 8 4 4 213 1 Vulneraria vinosa . . dh 4 Alle einfache destillirte Wasser, excl. Aqua Flor. Aurantii et Cinnamomi simplex werden, wenn in einer Mixtur mehr als 8 Unzen verschrieben sind; ein Drittel weniger gerechnet. Ar gentum nitricum ſusum 5 ı Drm. 40 Arsenicum album pulveratum . 1 Un 2. 4 Asa foetida 8 4 L 16 depurata 7 1 4 ae Asphaltum k A x nt. B. Baccae Junip eri . 11 Lauri 0 4 4 = 2 pulveratae . . 4 1 Drm Balsamum Copaivae i 0 Wer indieum 1 0 1 Drm | 8 Baryta muriatica i 9 Beuzoe 1 > 5 2 1 Unz. 12 pulverata 5 N 8 | 18 e 1 a 1 8

4

Bismuthum oxydat. album Boletus igniarius

Laricis >

Salicis . . Bolus armenia. N Borax 4 Pr *

Calcaria muriatica . sulphurata

* . * * . *

*

=

sulphurato - stibiata

Camphora . 5 4 Canella alba 5 5 pulverat. 1 Cantharides 5 8 pulveratae . Carbo purus b 5 Spongiae Cardamomum minus. N pulver Caricae A 5 Caryophylii . ER pulverat. Cassia cinnamomea . ulver. . = istula . E Castoreum canadens . | , Palr, sibiricum

pulv.

Catechu 5 ulverat.

-Cera alba x 4

flava 8 £

Ceratum Aeruginis

Resinae Pini

Cereoli saturnini 8 simplices * Cerussa alba Cetaceum 0 e Cinnabaris praeparat. . Coccionella . ; Colocyuthis i Praeparata Colophonium .

Conchae praeparatae Conserva Cochleariae Rosarum .

Cornu Cervi . 5 praeparat. 4 raspat. K

*

r

633

fl. kr. 1 Drm. | 6 Cortex Angusturae ü ı Unz, 6 pulver. 8 0 Aurantior . F BR ulverat. 5 1 Unz. 2 Be 12 ei; ulv. Caribaeus cort. N E } pulverat. N 8 Ünschheiligen . 4 e 4 ulverat. . Zn Chinae har eont. h * 6 1 Unz. 56 Bahr: 3 8 = 48 Chinae fusc. cont. 2 24 N 6 pulver. A 1 2 rubr. cont. 1 x Br 32 Pulver. „2 ei Drm. 6 Geoffreae Surin. x U Bi 12 Granatorum > 1 Unz. 2 Guajaei conc. - 8 18 5 Hippocastami inc. . 75 4 ecerei 8 b 1 Unz. 20 inc. 5 * 30 Quassiae inc. 5 4 115 6 pulv. 0 ı Dim, 15 Quercus inc. r 1 * 24 # TE . N51 1110 Salicis laureae inc. E 1 Grn. 2 . pulv. . . ı Serp. 24 Simarubae inc. 5 1 Unz 8 pulv,. . 5 Pe 12 Ulmi inter. ine. 0 a 81 Crocus 5 = 1 x Br 6 pulverat. N 2 er 6 $ Cubebae : > 4 N >> 6 pulverat, . 8 4 Nro. 1. 6 5 Cuprum ammoniatum 4 IR 6 * sulphuricum F ı Unz 8 i ER 16 1 Drm. | 5 2 E. 112 Eleosaccharum Anisi 4 H ı Unz 10 Cinnamomi 1 Drm. 67 Flaved. Citri 1 Unz. 1 Foeniculi ; 418 Menthae pip. Ei 8 Electuarium aromaticum * | 8 e Senna . i EN 1 Theriacaa

8 Elemi

2 Elixir

. Aurantior. comp, . 1

ͤ ——ů N * 4 ůů

INN ON

SID

innen I cone

AND 2 0

Elixir ex Succo Liquirit. Emplastr. Ammouiaci 4

aromaticum 1 Cantharid. ordın.

perp. Cerussae I Ota! Conii 2 foetidum

Hydrargyri

Hyoscyami

Lytharg. comp.

e Resin. Pini

—— kr. 1 Unz, |ı8 $ Extract. Opii 12 Pimpinellae . 24 Rhe . N 20 14 composit. 16 Salicis laureae * 4 Taraxaci liquid. 16 Trifolii fibrin. 6 Valerianae 20

N

e ee

F.

Fel Tauri inspissatum 0 Ferrum oxydatum fascum

6 1 4 2. simplex 4 oxydulatum nigrum 32 4 Meliloti L 0 6 pulveratum . ı Unz 16 opiatum 5 1 20 sulphurie. crystall. 3 4 saponatum 3 = 6 Flores Arnicae . . en 4 ö Jrba su phuratum 8 1 18 Chamomillae rom. 4 Euphorbium 0 . 6 Vvulgar. 2 * pulveratum 5 12 Convallariae majalis 3 8 Extract. Absinthii N 5 1Drm. | 5 Granati .' . = 16 5 Aconii . 2 b 6 Lavendulae ; Zu 5 Aloes 5 J 0 Plz 4 Malvae arboreae 4 Angelicae 0 4 rules. . 8 Arnicae K 8 Et 4 Meliloti Citrini 4 —.— 2 Belladonnae R \ 6 Millefolii - . Aa 2 Calami N N 25 4 Rhoeados g 8 AN 4 Fast bensdieti 8 2 3 Rosarum incarnat. ee 6 Cascarillae 5 er 6 rubrarum 18 Centaurii minor. 5 * 4 Sambuci, . 3 Chamomillae . 1 1 8 3 Fanaceti . . 3 Chinae aquos. 0 18 Verbasci 8 8 6 frigid. parat. 56. „Violarum 18 Colocynthidis ? . 8 Folia Aurantı . 2 8 er 4 Columbo Ä x 118 Pulver, . 6 Conii maculati . 4 Ilicis Aqui folii p EN 4 Cort. Aurantior. 1 3 Quercus 5 2 2 Dulcamarae 8 5 3 Sennae . 3 16 Ferri pomat. 4 pulverat. 2 24 Fumariae a 5 2 4 Uvae ursi inc, ? nr 4 Gentianae 3 $ 3 Graminis liquid. 0 ı Unz. | 8 G Helenii 8 Y ı Drm. | 4 8 Hellebori nigri 8 64 Galbanum a 8 BR 16 Hyoscyami N . 4 depuratum b di 24 .Levistiei ; 41 Gallae . d 4 b Fe. & Ligni Campechiensis 4 pulveratae 1 5 * 8 Guajaci . 112 | Glandes Quercus N 4 22 2 3 x 18 tostae - 5 Marrubii \ 54 4 Globuli Tartar. mart, } 6 Mille folü 8 2214 3 . ı2Unz.! ı Myrrhae . 8 e 6 Gummi Mimosae 4 s 1 Unz. 16 Nuc, Juglandis > |5 pulver, 4 no 20

B kr. 4 2. 5 Gummi Tragacanihae ; . ı Unz. 20 | Herba Hyperici . . ö ; pulv. -. 152 incis. Gutti a 4 ; - ic 24 Hyssopi ; pulverat. 1 156 7 Imkis, s ; Ledi palustr. . j H iluucis. 8 1 f Lichen. Island. inc. Helmintochorton 5 > ne 12 rs pulv. pulver. . 16 Linariae . . Herba Abrotani . 5 R 5 incis. incis. 0 3 * 4 Majoranae e Absinthü . 2 a 55 2 g incis. inc is. 8 . 1 Malvae 0 Aconiti 5 A e 2 3 incis. g 0 incis. & 2 * 4 Mari veri b Althaeae . . 1 m 2 incis. incis. 1 5 de 5 Marrubi . 1 Anagallidis . 2 incis, . incis. 0 5 Matricariae Arnicae . - 2 incis. 2 5 . 2 Melissae a Basilici 4 * * 5 incis. 2 ıncıs, L 4 Menthae crispae Belladonnae ni 2 BE ineis. 2 23 4 1 f pulverat. 8 . incis; Cardui bened. i | ei 2 Mille folü . 1 cis. 2 5 = 2 incis. Centaur. minor. \ * 3 Nicotianae . Fi ineis.. »,. MEN 1 u * Chenopodii ambrosiaci ru 4 Origani crelici 8 8 2 > 6 incis u Cicutoe virosae f due 2 s Clematidis erectae 5 * 2 ulgar. inis. 3 . Mels. . b i 2 Pulesii Cochleariae 8 0 3 Tree . . wr 4 3 N Conii maculati a RB: 2 Roris marini incis, 8 } Sr R * 5 pulv. > ae 4 zu... : Digitalis ag . 3 3 A f eis. . 4 Sabine . 1 re f g DR 2 incis. . ineis. i 3 m 3 . “pulver. . Fumariae N 2 Salviae 2 . ineis. J 3 incis. N Gratiolae - x 4 pulver incis. % | 5 Saponarlae 22 Hederae terrestr. 2 2 a ines. incis x 3 Scordii Hyosciami Pie a 2 inis. N incis.” , \ 3 Serpylli 8 pulv. 2 4 incis. 1

K

ne ee e ne ae No Nad e &

Freien erer

DH OD e ae DO e e as Oe 21 =

a 2 or 8

Herba Solani nigri 1

Incls. * P}

Tanecet i: .

incis. .

Taraxaci . a ineis.

* Thy m . incis. ; 8

Trifolii fibrin. . a incis. .

Verbasc i . incis. A

Veronica . . 8

Bi: incis. 8 8

Violae tricoloris . u

—;, Anıcis; A 5

n pulv. . . Hirudines vivae . 4

g Hydrargyrum } . .

aceticum . . muriatic. corros. mite praep. 8 praecip. oxydat. rubrum oxydulat. nigrum

phosphoricum stibiato - sulphur. sulphur, nigrum

' I. Infasum Sennae compos. ; lehthyocolla \ . .

R.

Kali aceticum 14 1 I

carbonicum crudum j

® depur. . .. eausticum siceum . .

eitratum

nitricum erudum .

depur. . sulphuratum . . sulphuricum Y . tartaricum, a . A

pulyerat,

\

Le —— —— nen. Ve nn Vin nen. ä —ñ—

es) fe} N

*

Ein nnn

a un rn

m | O Oe eee OID DOID SID Or se Oro

———— R ᷣ————— . —ñ—ñj—— .

Nro. 1.

1 Unz.

* be

4

.

Laca in ramulis . . Lapides cancrorum ., citratı praep,

Lignum campechiensi rasp. Guajaci rasp. Juniperi . 1

ineis. Quassiae . . n ineis. 4 raspat. pulver. Sassafras inc. Linimentum ammoniatum

saponato-camphor.

Liquor Ammoniü acetici anısalus

. carbon. aquos,

eaustici

pyro-oleosi .

suceinici vinosus

Hydrargyri muriatic. corr.

nitrici Kali acetici r earboniei 4 caustici u Myrrhae . pyro-tartaricus 1 Saponis stibiatt . Stibii muriatici Lithargyrum pulveratum Lycopodium . ei

M.

Macis N 1 © pulverat. . . Magnesia carboniea 4 sulphurica usta . Malthum hordei . . Manganesium oxydat. nativ. Manna er . . Mastiche 2 . . pulverat. . Mel album 3 N commune i . despumatum F rosatum, F >

*

Ar. 1 Unz. | 12 eng 8 1 Drm. 4 1 Unz. 12 2 2 1 2 4 6 8 12 8 18 18 12 32 ı Drm. | ı Unz. 1 1 Drm. | 1 Unz. 6 4 5 20 ve 12 1 Drm. - ı Unz. 18 1 Drm. | 4 1 Unz. 2 “> 15 1 Drm. | 16 24 1 Unz. 18 4 Tr (+ Drm. | 6 1 Unz. 1 11 => 10 16 24 8 3 ie * 7 160 Meloes

ww

Meloes majales melle conditae Millepedae pulverat. . Minium .

Mixtura camphorata 4 . j oleoso balsamica . pyro= tartarica B Iphurico-acida . 7 neraria- acida Moschus 0 » 0 0 Myrrha . 0 3 een . .

N. Natrum aceticum . carbonic, erist.

siccum

phosphoricum 5

sulphuric. erist. .

*

slce. Nuces Been . 4 . moschatae 5 - a pulver. Vomicae t s pulver. ON,

Oleum Absinthii aether. n coctum . Amygdalarum b auimale aether. 8 foetid. Anisi aether. sulphur. Bacc. Juniperi Cacao 5 .

Caje ut 6 San = aryophy nl de elke a f Cer le ether

r

Cinnamomi

Cort. Aurantior. Cummi ß

ı Unz. ı Drm.

1 Unz.

1 Drm. 1 Unz, ı Drm. 1 Unz. ı Drm.

1 Dim. 1 Unz. 1 Drm

1 Unz. 1 Irpf. 1 Serp. 15 1 Trpf. 1 Sen. 1 Dim.

16

ñů1ͤ—ää ——Ü—L—ẽ : —ê—äH De can O n O O

|

Oleum Foeniculi 5

un vo aether. oscyami

e 4

Lavendulae .,

Laurinum unguinos. }

Lini rec.

ac. 4 sulphur. . Macis * t Majoranae 2 Menthae crispae N piperit. 8 Nucistae expr. 8 Olivarum u, Origani 8 5 Ovorum t . Ricini 88 5 4 Roris marini f Sabinae 8 Suceini 1 4 . Terebinthinae ? Sy u Valerianae Olibanum A 5 x pulveratum Be; Opium R 4 2 A ulveratum J 1 Opopanax pulver. 1 f Oxalıum . { 3 Oxymel Aeruginis . 2 scilliticum «+ f simplex . . P.

Pasta Althaeae R Liquiritiae 5

Petroleum 2 ei Phosphorus R Pilulae ex Resina Jalappae . Piper album 4 5 pulver. 5 * Plumbum acelicum . x Poma Aurantior. immat, pulv, > Pulpa Cassiae a .

Prunorum P

Tamarindorum Pulvis aromaticus dentifricius gummosus

| E

Ri |

=

ı Drm.

1 Unz.

N 65

8 > 4 4 6 6 6 8

|

run I e han. comp. ı Drm 19 Radix Filicis inci . . D 13 Incis. 2 A 1 Unz. 5 ect iquiritiae comp. ze ı Unz. | 8 pulver. te 16 Spiatus A Drm. 6 Foeniculi ö 2 Rhei compos. * 4 6 ineis a 1 3 sternatatorius 2 Galangae . 2 8 I 7 8 stibiatus . k . 3 incis. 0 * 2 en » u. ulver. . PR , e e 1 Unz 12 ent te rubr. 1 3 » incis. 8 ** 3 R R. | pulver. = 4 adıx Althakae 25 : wi 21 n . [ er 2 incis. * 3 pi * 120Unz. 18 pulver. R 4 Helenii . » |aUnz. | 2 Angelicae _ | . 2 incis. 8 a a 5 incis. A 3 pulver. 5 N 2 pulver. 4 Hellebori nigr. alpin. . 6 Ari 8 5 2 3 Ines... Ri 8 pulver. 55 } 6 pulver. 2 12 Aristoloch. rot. incis. 4 Jalappae pulver. 5 SE 24 pulv. . 6 Ipecacuanhae incis. I Drm. 8 Armoraciae 5 1 * 2 pulver. . 12 Arnicae } = 3 Iridis florent. 2 1 Unz. f pulv. * Br 5 incis. 3 2 Asari incis. . . 3: ulver. P 2 Pt a NER Kar. * 6 Lapathi acuti incis. 8 es Bardanae incis. u 3 Levistici incis. ig: zu Belladonnae incis. . 2 3 pulver. 4 pulver. 8 Liquiritiae. = j Bryoniae PR 3 4 12 incis. 7 TR pul V. . . 3 ulver. N22 Calami - 2 Paeoniae. a . eh incis. 5 3 pulver. 5 N err ge 4 Pimpinellae albae K 8 Caricis arenar. incis. . 3 incis. ei Carlinae . 0 2 pulv. u incis. . 5 3 Polygalae amar. incis. . ei pulver. u 4 pulver. La Caryophyllat inc. . 3 Polypodii . . RER pulv. 4 emeis ,. . ai Chinae incis. 5 6 Fyrethri . 4 as pulver. . 12 ; incis. ha -Cichore «+ . 2 2 Rhei optim. incis. a Drm. incis. + . 3 R pulver. * 1 Columbo incis. 85 ıDrm. | 6 Rubiae . 4 1 Unz Pulver. Er 8 eis Pr Contrajervae incis. £ ı Unz. 12 d Saleb. N 5 . 1 pulv. . 3 18 | pulver. 1 2 Curcumae d 5 . 4 Saponariae incis. 5 21 * ulv. 6 3 % 6 Sassaparillae i er 90855 2 Dictamni un x 1 | 2 pulver. 2 Pale, W:. | 3 Scillae incis. i Br 228 2 pulyer. n 3.

9 ss MODEM ο ο ur O ee o

ER 2 » G *

W n 5

10

Radıx Scorzönerae 8 f incis. Senegae i incis. pulver. Serpentat. virg..ineis.

pulv..

Tuna i incis. Tormentillae & ulver.

Valerianae min. incis. pulv..

Zedoariae longae pulver. Zinziberis albi . incis. pulver. Resina Guajaci nativa pulver. Jalappae .. Ligni Guajaci Pini 8 >

S..

Saccharum album pulver. Lactis pulver. Sarturn:i Sagapenum .. depuratum * Sandaraca: i a pulver. 4 Sanguis Draconis. * pulver. apo acinus Apr 8 alb. 4 pulver. jalappinus medicatus 5 .. stibiatus . Scammonium. halepense Semen Amomi. 5 * Anisi stellati: . pulver. vulgaris N pulver. Cannabis Carvi 5 pulver. * Cinae k 11 pulverat. Ooriaudri . er

rt a NE

. an

kr. fl.

1 Unz. | 2 A 3 Er 16

5 24

1 Drm. | 4 Er 6

ı Unz.. | 3. 3 2 a, 4

3 ni 6 FR Ii. ER 4 “ve 6 * 8 . 22

I Drm. 18 . 4

1 Unz. 1

nn 8

1 Unz.. 3 1 Drm. 1 Unz.. 1 Drm.

1 Unz.

iin

Semen Cumini 3

pulver. Cydoniorum Erucae 5 4 pulver. Foeniculi . : Peer. Foeni graeci pulver. Hordei excortic. Lini. 2 4 pulver. 2 Melonum Papaver albi. .- Petroselini . Phellandrii 5 pulver. Psyllii 5 > Sabadilli 798 . pulver. Sinapeos : pulver.

a ovillum Pr 5.5

Siliqua dulcis 8

hirsuta 8. Pr

Species: aromalicae- x

ad.Cataplasma . ad Decoctum Lignor.. ad. Enema: ..

ad Fomentum ad Gargarisma ad Infusum. pectorale resolventes externae ad sufliendum

Spiritus Angelicae compos..

camphoratus. .. Cochleariae * Formicarum Lavendulae_ .. Mastiches comp. muriatico- aethereus nitrico- aethereus. Roris marini * sa pohatus .. Serpy Hi .

sul] a urico- aether;.

sulphurico- eh. mart. y

Vini rectificatus

*

5 kr. Unz. 3 32 * 3 2: 4 1 =>: 2 K 1 ein 2: in Be er) 2 | 3 u 3: 6 2 12 1 2 2 vr 4 ah 2 . 30 au Im BERN 4 ae. 3: 8 4 5 8 =. 4 2 4 PER 4: KR 8 I 12. 1 1 6 1 6 . 8 2 FRE ©! u 4. 4

1 Drm | 4

1 24 22

1 Drm.

1 Unz. 1

N ö *

Sir, Ful rectiftcatus as rectifica liss.

5 . U} 6 5

|

Spongia Cerata 5 marina .

Stannum limatum pur. f

Stibium oxydatum alb. ablut. oxydulat. fuscum purum .

.sulphurat. nigrum . sulphur. nigr. laevigat.

Stipites Dulcamarae incis.

Strobuli Lupuli » K Styrax in grants. 5 . 8 liquidus 0 . Suceinum ; t praeparatum . | raspatum \ 1 Succus Citri italiſuns

recens express.

Wird nach dem stehenden Preise der Citronen taxirt, und die Anzahl der verbrauchten Citronen aufs Recept bemerkt.

Succus Dauci inspissatus Juniperi 92 8 Liquiritiae depurat. . Sambuci inspissatus

Sulphur depuratunn

Praecipitatum Pulveratunn stibiatum aurantiacum

rubeum

* Syrupus Althaeae 2

Amygdalarum -Berberum . . Cerasorum g Cinnamomi . x Cortic. Aurantior . Flor Aurantii 5 Liquiritiae 8 Mannae 8 1 Mororum . 3 opiatus K 5 Rhei LER Rhoeados N 1 Ribium ; 3 I Rubi idaei 4 simplex .

Wi citri . Vıolarum 3 8

1 Maas

TCC

—— ——

fl. Kr

12

O

5 = 2 N MOON oOo

NOS Sa co

>2)

SOARNAOORONNDO NDS

a 56 6 Tacamahaca . 8 Tamarindi 5 8

.

Tartarus ammoniatus 8

| Terebinthina cocta - 25

| Tinctura Absinnthii 5

ou Be

uriones Pini 1

2

boraxatus -. depurat, pulver. natronäatus . ruber. 8 stibiatus 1

communis larıcina 2

amara 2 0 aromatica . aromatica acida Asae foetidae - Benzoes \ composita Cantharidum . Cascarillae 8 Castorei canad.

aether.

sibirici

aether.

Catechu Chinae compos. Cinnamomi x Colocynthidis . Cort Aurantior.

Euphorbii Ferri muriatici pomati Gentianae 4 Guajaci ammon. Kalina E Ligni Guajaci . Myrrhae, . R Opii benzoica . crocata . simplex Pimpinellae 5

Pini compos.

Rhei aquosa Rosarum acidula Succini 4 aetherea Valerianae ammon.

*

Ee „% S

18! Br >

EPE EA E

Vinum

12

V. Vinum gellidnn album

malacense A martiatum 0 rhenanum N; . stiblaium . 5 5 Viscum album x * pulverat. U. Unguentum Althaeae asilicum Cantharidum Gereum Cerussae .. eamphor.

Elemi .

1111891

u a u A

88

co νοοοοοοον

een Hydrargyri einer.

citrin.

rub Tinariäe 9 Majoranae . Rorismarini comp.

*

rosatum 2 2

saturninum

sulphuratum 4 Terebimthinae . Zinei 1

Z.

Zincum . Re 4 granulatum . 10 oxydatum rer 1 purum . - .

e Ya 8

| 8 111668

92 18711. N

13

*

A. Heidur sulphuric. * Aes ustüm . Aether nitricus A 2 Aethiops alcalisatus narcoticus saccharatus-: ee Agaricns pulverat. . oe hepatica 8 socötrina . ER

| Anthophylii . 4 Aqua Acaciae Flor. *

coerulea . > Lavendulae ophthalnica 1 agedaenica 5 aste Hungaricae Valerianae

Vitae stomach. extern. Aquae Diapnoicae

nn 4 ; pulveratum Äxungiä Canis 1 Castorei m Viperarum 4 * Le B.

Fr *

N. Men 2 8a ubuei

Bacculi Liqunitia es

Taxe der

bis jetzt noch gebräuchlichen aber nicht in der Pharmacopöa Borrussica

aufgenommenen

Ar 2 N mittel.

i

1 Unz

1 Drm.

1 Unz.

T 1 Drm 1 Unz.

8 Fr

U

vw E 088 8 9 A

E u, |

2

DNS DON O O

Im

ou

EEE Locatelli 25 opghtalmic. comp.

Mursin.

rubr. sulphur. amy gd. juniper. succin. vitae extern. * vulner. Stahl. Belus armenia praepar.-

C. Cassis cary en re

Cera arborea 4

Ceratum ad Labia R

Cobaltum

Beer Alkernies compl. impl.

Cokella alba wi praepar. 8 rubra R raepar. Cortex Citri 1 4 : pulver. .- Culilabanı j pulverat. Frangulae incis. Fraxini incis. Geoffreae jamaic; Nuc. Jugland. Salicis fragil. incis.

pulv.

0 . [7 E. 0 0 . . 2 0

kr. 1 Unz. & 1 Drm. | 3 ir 5 &: Ze 3 a 1 Unz. pi: 8 Wr 6

rtr

8 885 5

* 4 14 | kr. 1 „„ „„ e kr. 15 Cortex Thymiamatis * 1 Unz. 12 Extract. Chinae flav. frigide par. | ıDrm, 36 Winteriani : . * 8 Cochleariae . % a 4 pulver. N Datturae s. moi —— 6 f . Digitatis purp. 8 D. . 3 R 112 0 8 J : Wr, Tormentillae } mei a Ebur ust. nigrum praep. 5 1 Unz. 4 Valerianae angl. frig. par. 1 18 Electuarium diascordium Frac. 1 12 Vomicarum Nucum . * 9 contra Mors, canis rab.

dentifricium

F.

Elixir pectorale temperat. R. D. Eh. W.

Weilelii

75 { Faba Pichurim major

| artis cum Aceto 0 D; ‚ir Panchym. Crollii iagrydium sulphuratum } ı Drm. 18 Pulsatillaae b 1 Scordii 0 x. E. | Tanaceti . } - | i

R Br . Unz \ . 11 minor . propriet. e. Rho . . BR 24 J Flores Acaciae . °. * Br * dulc. volat. . 24 Aeruginis 7 3 24 Paracelsi u 124 08 1 . 8 sine acido 8 124 Calendulae A . r 8 uterinum Crollii 828 48 Carthami . g N Sn 8 Emplastr. citrinum m P 4 Cassiae n hi 116 delfensivum 3 6 Cheiri . r x 112 Diach, comp. o. Croco ae st Farfarae Ä E 6 diaphoretic. Myns. ie 12 Paeoniae . 8 7 ee 5 6 mul. ver. . 16 de Galbano crocatum Mer vie , y 5 ad Ganglia ; Tiliae : 8 , * 95 oxycroceum . Tunicae a . 0 air 8 a stipticum Crollii . j Urticae & x 1 8 Essentia Absinthii composita . Funges Boleti cervini . e art 4 Alexipharmaca Stahl m 7 Sambuci a + a ae Pr r Aloes 7 1 N 7 Ambrae 5 [Ii Drm. b A Pom. u ı Unz. G. f alsami peruviani 1 wu 3 Ben ip a R = Gelatina Lichenis Islandici 2 3 2 Chinae Cortic, » : Grana Chermes 8 36 Croc . . . Bu Paradisi * . a . 6 Fuliginis 3 5 Tilli, { . * 48 Galbani Gummi Anime e : |ı2 Lignorum rubr, . * Bdellii Nein 3. 12 Ligui Quassiae Hederae . . * 20 Millefoi ö g 2 pulver. : [30 Rhei . 8 & „ie Styriacis calam BB | stomachal. offiic. 4 - pulver. 12 Valerianae comp. er simpl. g * H Extract. Aloes acido sulph.corr. |ıDrm | 8 * Angusturae 3 45 16 J Herba Agrimoniae 2 Auranlior. pomor. | 3 incis. . I Chinae flav. aquos. 118. Alchemillae incis. . eo

Ar

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f Aristolochia Artemisi * 0

Beccabungae

incis. Betonicae . incis.

Chaerefolii

Incls.

Chamedryos incis. Chamaepityos incis.

Cichorei E Weisen Endiviae a

incis. .

Eüphrasiae . 8

incis.. Erysimi . .

Fumariae 8 incis.

Hepatic. nobil. incis.

Matrysylvae

incis.

Mercurialis.

incis. 0

Oreoselini 8

3 0 incis. Prunellae- 92

3 nei. Pulmonar. arbor

ine ö

macul.

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Saturejae incis.

Scabiosae

incis.

Spigeliae anthelmiae

rticae ' incis.

L.

Tapıs Calamin. praepar.

N 7. divinus Haematites pr aepar. me«dıaınenlosus 4 Pr z 2 0

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Lignum Aloes

ulver. . 0 Rhodit 4 4 8 raspatum . Santalı citrin. raspat. pulver. rubr. inc. H pulv. . M. RR electa - 1 tabulata 2 ge : Massa ad Fornacem 8 Pilular. de Cynogloss. foetidarum

Mellago Anagallidis R

Beccabungae Hederae terrestris Nasturtii as Mixtura tonico - nervina Mumia s pulver. . s Morsuli antimoniales 7 de Rheo *

Mucilago Cydoniorum Gummi Mimosae Naben Corallinus pulver.

Nitrum antimoniatum 9

*

Olen. Anethi aether. 0. Asphaltı: . s

Bacc.:

Bergamottae bezoardic.. Wed. camphoratnm PR Chamomillae rom.

Ligni Rhodii *

hydrop. Janini pestil Ruffii

polychrest. bals. resolvent Sellü . de Styrace 0 de Succino-Crat.

purgantium e

Pharm. Castr.

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Lauri lere

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16 N ! REN N ol 3 ik D 4 2141 N. 58. eum Serpylli ; 2 1 Drm, 12. sul) . 9 0

g Tn ht... u Sal Gemmae _- 2 3

Opobalsamus . i sedativ. Homberg. . 15

ee n Sal ther marum Carolinarum . 24

wulverat. * > Sapo Gutti . . .’ 15

g 1 Starkeyanus * 0 12 venetus Fan . 3 = s Ver, ._ 6 8 % | Semen Citruſli ; . 14 ER } | ö Cucumeris . ni 6 Fiper hispanicum . .. | 6 Cucurbitae 1 6 longum . 8 Dauci cretic i 4 112 ulver. g a Er |, U Fabarum pulver. 2 Flumbum us tum * Hyoscyami m . de 4 Fulvis absorvens antimoniatus . ıDrm. 2 Paeoniae "apa 16 eltratus . 4 Semina quatuor frigida maj. 6 . Mitratus * 2 $ Sınalta Tem 8 . * m. 3 anthelminti uns | + J Solutio Resinae Guajaci nat. 12 bezoardicus angl. 112 | Species pro Pediluvio . ; % 5 Fr 12 f Pectoral officin .. 4 N epilepticus Marchion. . en 9 5 cephalicum . . 9 ER: ie . rag 9 per maceti cum Saccharo . 9 ad Erysipelas Bit ı Unz. | 4 Spiritus bezoardic. Bussi a 24 | incidens a 12 coeruleus . f 6 leniens | * 8 24 Lavendulae comp. 12 uerorum commun. 1Drm. 2 rubr BER N . A 12 stomachic. Birckm. 8 12 Lumbricorum . F 4 tlemperans rubr. ; * 2 Majoranae N 6 u * 7, 1 Unz. 16 Menthae . 2 2 6 N Mindereri 8 0 seu Sal volatile * R 5 oleosum syl v. . a Vini camph. crocat. f 12 0 ˖ | 7 lli 8

Radix Alli recens 7 1 3 .

8 Asparagi incis . . | 5; Sugens Lane ZZ * En 3 Aslragali excapi 5 8 g Syrupus Ammoniaci 9 At - Bistortae pulver. N 1 balsamic * r wir 6 Consoli ma. 2 Chamomillae . 2 a

A ulrer 22 8 Coralliorum . 6 5 8 Pulver. 5 > EN 6 Cynolgossi pulver. 5 Cydontoxim mr. 2 6 Eryngii camp. incis. 4 ice ae Fo. Imperatgriae yayk NEE 5 de Erysimo Lobeli . h pulver. u Granatorum 4 5 Meu 3 i un, 3 Gramor. Chermes 12 r areirae bravae . . 6 15 Papaver alb. . # Valerianae angl. ineis. 01 5 1 N L pulv. .. 2, 2 4

Resina burgundica 1 5 2 * | 4 elasiica 2 5 2 * }

Jalappae praepar. |ıDrm. Falcum venetum . . - Bar. | 3.77

Roob Berberum 4 a N ıUnz. ,8 pulver. * 4 f Mororum 5 2 4 12 T'heriaca pro pecoribus . 6

Rotulae Menthae piper. 116 Tinctura bezoardica . . 112

Tinctura

* ' j 0 kr. V. f f ae Coralliorum 0 1Unz. 24 kr. Lacoae - . 3 12 Vinum Antimonii Huxh. Pr Unz. 8 16

5 * M artis acetata , . ı Drm | 6 Vitrln Antimonü . 8 helleborata 11 Unz. 12 tartarisata 4 1181 a Rhei Darellli 126 U. Zu 1 U | | Trochisci Bec icialbi . ı Unz. f 6 * ö e e 4 erg TEA az arg nigri . 9 ai hthalmi * Sch Tur ethum minerale 1 Drm. | 8 8 en W 12 Putia alexandrina praep. -t14Un ia stomachio. 1 1 * 8 FN @ der Arbeiten und Gefäfse. | kr. | ‚Für Abkochung ein eines u zu nehmen 3 der Spirituslampe , wenn derselbe zur Naciitzeit Ey verschrieben wird 4 x s 6 _ von 2 bis Unzen 5 . 8 8 l 6 1 9 * * a und mehrern Quart ; a Quart 5 4 g ereitung einer = Einulision von 4 bis 5 Unzen 8 1 3 1 . + 0 2 6 eine Fr OBER von 2 5 8. Den . . u 4 10 Unzen bis 1 Quart . N . 4 = 8 Durchgiefung einer Salzauflosung 5 a 2 eine Draghma „ler zu formiren; und mit L copod - zu bestreuen 5 2 2 => du Zimmet * R 4 ** ie, einem andern Pulver .: 5 3 „* u. e versilbert 5 25 jr 4 vergoldet . R 2 6 Bereitung eines Cataplasna v von 2 bis 2 hzen . 0 l 2 7 16 3 * g Mischung ein eines ‚Pflasters- 2 4. r . E U 5 9 . 3 a 6 Salbe 1 . 4 . 2 3 527 8 16 0 0 4 Streichung eir eines Pflasters auf Leder oder Leinewand 8 448 ganz ofsen Pflasters auf Leder oder Leinewand 5 18 (Der Paffent wird besonders nach dem Werth a Species zu schneiden pro Pfund a 8 ein Glas, Büchse oder Schachtel von # bis 1 Unze nebst T ectur 8 2 von 8 bis 8 Unzen nebst T'ektur . . 4 eine ee mit Stöpsel und Tektur > ; ; Se

18 5 N *

Für eine Schachtel von 1 bis 4 Unzen et . 1 * N

10 . * 0 1 ‚weilse Büchse von 2 bis 5 Unzen nebst Tektur ia

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S 15 —— 18 * * 1 TE un 19 32 4 * a

. * * * vi 1 * a Er Wage lArzueypreifse * 1 * a kr. 3 kr. . ER, copaivae .>. 1 Drachm. 3 Crocus pulver. . . . ıDrachn.55 1 1 Unze 20 Elixir ex succo liquir. „II 20. Cantharidis. - . 18 Extraet. chin. frigid. parat. 1 Drachm. 40 pulverisatae . . ıDrachm, 6 Columbo . . . 14 Cera ala ne 9 Opii . . . 26 0 9 7 Flores chamom. roman. s. 1 Unze. 8 Cortex Cascarillae . . 6 Oleum len . . 16 pulv. 8 Opium f . I Drachm. 12 Chinae flav. concis. 40 pulv erisatum 1 48 * colombo incis. .. ıDrachm. 6 _ ulveris. 2: I Unze, 2 5 Senegae incis. 94 1 Drachm. 6 pulv. . 5 Erocus 8 4 1 26 Golatina ichn. island. Nee der ne u ne mente. 2 kr. kr. Extractum chelidoniimaj. . ıD achm. 4 Syrup. Senegae . I Unze. 8 senegae 5 26 Timstura digitatis 8 ..". I Draec hn. 6 Kali carbon. acidulatum . 15 ferri ao fẽ,ſ / . 13 Natrum 2 . 135 Rhei vinos. Unze. 26 Syrup. balsamicus 8 ue 1 Voaler. simpll. * Syrup. Croci . * 10 gaether. Pi Drachm. 6 * e 2 0 N N

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